Gibt es einen Zusammenhang zwischen Zuckerkonsum und Gewichtszunahme?


Hausarbeit, 2015

15 Seiten, Note: 1,7

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Grundlagen Adipositas
2.1 Definition von Übergewicht und Adipositas
2.2 Epidemiologie
2.3 Ursachen für Übergewicht

3. Grundlagen Energiestoffwechsel des Körpers
3.1 Energieaufnahme und Kalorienverbrauch
3.2 Einflussfaktoren auf die Energiezufuhr
3.3 Die Rolle von Zucker als Komponente des Energiebedarfs

4. Zusammenhang zwischen dem Zuckerkonsum und Übergewicht

5. Fazit und Erklärungsansätze

Literaturverzeichnis:

1. Einleitung

Kohlenhydrate wie Zucker sind wichtige Energielieferanten und somit lebensnotwendig, da der Körper sie als Energiequelle für seinen Stoffwechsel braucht. Zucker wird in der westlichen Gesellschaft als attraktives Lebensmittel betrachtet und in einer Vielzahl von Lebensmittel und Getränken eingesetzt. Denn neben dem angenehmen Geschmack gilt Zucker auch als ein zentraler Lieferant von Energie für den Menschen. Im Zuge von Krankheiten und dem Trend hin zu einer gesunden Ernährung wird der Zuckerkonsum jedoch zunehmend kritisch betrachtet. In der breiten Bevölkerung wird davon ausgegangen, dass Zucker für den Menschen gesundheitsschädlich und vor allem verantwortlich für Übergewicht und Adipositas ist. Ob und inwiefern dies der tatsächlichen Sachlage entspricht, wird in der vorliegenden Arbeit untersucht. Wissenschaftliche Fragestellungen dem Zuckerkonsum betreffend sind reichlich vorhanden, dennoch wird in der vorliegenden Arbeit der thematische Rahmen eingeschränkt. Diese Arbeit versucht den Zusammenhang zwischen dem Zuckerkonsum und dem Übergewicht kritisch zu betrachten und einen Überblick über den aktuellen Stand der Forschung zu geben. Diskutiert werden dabei eine direkte Wirkung der Mono- und Disaccharide und ihr Einfluss auf die Förderung von Übergewicht/Adipositas. Es soll die Frage erörtert werden, ob der Konsum zuckerreicher Lebensmittel die Energiebilanz negativ beeinflusst und dadurch Übergewicht und Adipositas begünstigt. Dazu werden zu erst die Grundlagen von Übergewicht und Adipositas erörtert. Neben der Definition der relevanten Begrifflichkeiten, erfolgt ein Blick auf die Verbreitung von Übergewicht . Im Zuge des 2. Kapitels wird auf die Ursachen und Gründe eingegangen. Im 3. Kapitel findet die Auseinandersetzung mit dem Grundlagen des Energiestoffwechsels im menschlichen Körper statt. Energieaufnahme und die Einflussfaktoren auf die Energiezufuhr werden dargestellt. Darauf folgt die Analyse von Studienergebnissen hinsichtlich des Wirkungszusammenhangs von Zuckerkonsum und Übergewicht. Schlussfolgernd werden die wichtigsten Ergebnisse und Erkenntnisse der Arbeit zusammengefasst.

2. Grundlagen Adipositas

2.1 Definition von Übergewicht und Adipositas

Die Begriffe Übergewicht und Adipositas werden in der Literatur häufig synonym verwendet, obwohl gemäß Definition Unterschiede bestehen. Im Gegensatz zu Adipositas wird unter Übergewicht lediglich das Verhältnis von Körpergröße zu einem zu hohem Körpergewicht verstanden. Übergewicht wird zwischen primären und sekundären Übergewicht differenziert. Ein primäres Übergewicht liegt vor, wenn die Ursache des erhöhten Gewichts dem Kalorienüberschuss bzw. der Ernährung geschuldet ist. Sekundäres Übergewicht besitzt seine Ursache bei hormonellen Erkrankungen, tritt in der Regel allerdings selten auf. Übergewicht wird zunächst nicht als Krankheit gesehen. Erst wenn das Ausmaß und das Risiko für die Gesundheit steigen spricht man von krankhaften Übergewicht. (Vgl. Benecke/Vogel, 2005, S. 7)

Adipositas hingegen wird bestimmt über den Körperfettanteil. Dieser unterliegt natürlichen Schwankungen abhängig von Alter, sowie dem Geschlecht. Bei normalgewichtigen Frauen liegt der Körperfettanteil bei 20 - 24 %, bei Männern bei 10-14 %. Bei einem Körperfettanteil von über 30 % (bei ausgewachsenen Frauen) bzw. 20 % (bei ausgewachsenen Männern) wird von Adipositas gesprochen (Vgl. Lehrke/Laessle, 2009, S. 3)

Seit dem Jahre 1985 wird als Adipositas als offizielle Krankheit anerkannt. Sie kann unterschiedliche Begleiterkrankungen und Folgeerkrankungen wie beispielsweise Diabetes mellitus Typ II, Gefäßerkrankung und –verkalkung, Arteriosklerose, Schlaganfall, Koronare, Herzkrankheit, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörung Gallensteinleiden, Krebsentwicklung, Schlafapnoesyndrom, Gelenkerkrankung, Hauterkrankung und auch psychische Probleme zu Folge haben. Diese Begleiterkrankungen werden durch die Fettverteilung beeinflusst. (Vgl. Wechsler, 2003, S.245)

Übergewicht und die Adipositas werden in der zeitgenössischen Medizin mittels des Body-Mass-Index (BMI) bestimmt. Auf Grundlage dieser Methode wurden die unterschiedlichen Grenzwerte abhängig von Größe und Gewicht klassifiziert. Das Verhältnis zwischen Körpergewicht und Körpergröße wird mittels Körpergewicht in Kilogramm durch das Quadrat der Körpergröße in Metern dividiert und berechnet. (Vgl. Benecke/Vogel, 2005, S. 7)

So gelten Menschen nach den Richtlinien der WHO mit einen BMI-Wert zwischen 18,5 und 24,9 als Normalgewichtig. Übergewichtige Menschen verfügen über einen BMI-Wert zwischen 25 und 29,9. Menschen, die einen BMI Wert ab 30 haben, leiden an Adipositas. (Vgl. Benecke/Vogel, 2005, S. 7) Es sei darauf hingewiesen, dass der BMI von Körperbau und Muskelmasse beeinflusst wird. Er korreliert mit der Fettmasse zu 95%. Allerdings misst der BMI nicht direkt den Fettanteil, sodass Personen mit einer großen Muskelmasse nach dieser Formel als übergewichtig gelten können. Aus diesem Grund ist der BMI als einziges Kriterium für Übergewicht und Adipositas nur begrenzt aussagefähig. (Vgl. Benecke/Vogel, 2005, S. 8) Eine Messung der Hautfaltendicke an mehreren Körperstellen mit Hilfe einer speziellen Zange wird häufig in Zusammenhang mit der BMI-Methode angewandt und sorgt für eine präzisere Aussagekraft. (Wenzel, 2003, S. 49)

2.2 Epidemiologie

Aus den Ergebnissen des Robert-Koch-Instituts geht hervor, dass Übergewicht in der bundesdeutschen erwachsenen Bevölkerung stark verbreitet ist. Wird die Verbreitung von Übergewicht und Adipositas nach Geschlechtern überprüft, dann findet sich bei Männern in allen Altersgruppen ein deutlich größerer Anteil von Übergewichtigen als bei Frauen. Es zeigt sich, dass nur etwa ein Drittel der männlichen Bevölkerung als normalgewichtig zu klassifizieren ist, bei den Frauen ist es etwas weniger als die Hälfte. In der Bundesrepublik Deutschland gelten 67,1 % der erwachsenen Männer und 53 % der erwachsenen Frauen als übergewichtig oder adipös. Es wird zudem deutlich, dass der Anteil der Übergewichtigen in den letzten Jahren auf hohem Niveau stabil geblieben ist, jedoch hat sich die Adipositas-Prävalenz im Vergleich zu früheren Messungen erhöht. (Vgl. Robert Koch-Institut, 2014, Studie DEGS1) Prävalenz und Schweregrad von Übergewicht und Adipositas haben in den letzten Jahren weltweit zugenommen. Aus Untersuchungen geht hervor, dass die Prävelenz von Übergewicht in Deutschland auch weiter zunehmen wird. Auch im Kindes- und Jugendalter nimmt die Zahl der betroffenen stetig zu. In Deutschland haben 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen Übergewicht, bei mehr als einem Drittel von ihnen (6 % aller Kinder und Jugendlichen) ist es so ausgeprägt, dass von Adipositas gesprochen werden kann. Damit werden häufig schon in jungen Jahren die Weichen gestellt für schwerwiegende Folgeleiden. (Vgl. Robert Koch-Institut, 2008, S. 41)

2.3 Ursachen für Übergewicht

Die Ursachen und die Gründe für Übergewicht und Adipositas sind, neben einer möglichen erblichen Komponente, Fehlernährung und Bewegungsmangel. Hinsichtlich der Gewichtung liegen in der Wissenschaft Kontroversen vor „Gegenüber anderer Risikofaktoren, wie der Ernährung scheint die präventive Bedeutung körperlicher Aktivität (...) eher nachrangig oder gering zu sein“ (Balz, 1995, S. 108). Andere Autoren sind anderer Meinung, beispielsweise Reck et al. führen die Zunahme von Übergewicht weniger auf Änderungen des Essverhaltens, sondern vielmehr auf die Abnahme der körperlichen Aktivitäten zurück. (Vgl. u.a. Reck et al., 2008, S. 213)

Ergebnisse aus verschiedenen Studien belegen, dass eine herabgesetzte körperliche Aktivität mit einem erhöhten Anteil an Körperfett korreliert. (Vgl. Stern, 1984 sowie Durnin/ Lonergan, 1974). Allerdings muss festgehalten werden, dass in dieser Studie nur statistische Belege existieren. Dies bedeutet, dass eine geringe körperliche Aktivität nach wie vor nicht als einzige Ursache für krankhaftes Übergewicht betrachtet werden kann. Fest steht, körperliche Aktivität gilt als Einflussfaktor für die Entstehung von Übergewicht (Rütten et al., 2005). Im Bereich der Verhaltenstheorie werden neben der körperlichen Aktivität als Ursache zur Gewichtszunahmen, die Nahrungsaufnahme untersucht. Prinzipiell kann davon ausgegangen werden, dass die Zunahme an Körperfett durch eine positive Energiebilanz begünstigt wird. Ein solcher Energieüberschuss entsteht, wenn mehr Nahrungsenergie zugeführt wird, als der Körper am Tag benötigt. Infolgedessen speichert der Körper diese Energie in seinen Fettdepots. (Vgl. Lehrke/Laessle, 2009, S. 13). So regt beispielsweise eine Überernährung mit kohlenhydratreichen Mahlzeiten die Erhöhung der Glykogenspeicher an. Studien deuten darauf hin, dass die Vermehrung von Fettgewebe „(...) ein eher langsamer Prozeß ist, der auf eine chronisch erhöhte Fettaufnahme während der dynamischen Phase der Körper-gewichtszunahme folgt.“ (Schutz, 2003, S. 103) Abschließend wird deutlich, dass die Ursache für Übergewicht keine reine einzige physische Störung sein kann. Vielmehr begünstigen verschiedene Faktoren die Entstehung. Hierfür sprechen die Parallelen von gesellschaftlichen Entwicklungen und der Ausbreitung von Adipositas in den letzten Jahrzehnten (siehe Kapitel 2.2). Inwieweit zu diesen Faktoren auch die Aufnahme von Zucker gezählt werden kann, und wie seine Bedeutung einzuschätzen ist, wird in den nachfolgenden Kapitel näher untersucht.

3. Grundlagen Energiestoffwechsel des Körpers

3.1 Energieaufnahme und Kalorienverbrauch

Ausschlaggebend für die richtige Ernährung sind Empfehlungen für die Nährstoffzufuhr, die von wissenschaftlichen Gremien (Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) oder Institut für Kinderernährung in Dortmund) erarbeitet wurden. Diese basieren auf dem durchschnittlichen Energiebedarf des Körpers. Wie in Kapitel 2 dargestellt, ist die häufigste Ursache von Übergewicht, dass mehr Energie aufgenommen wird als der Körper benötigt.

[...]

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Gibt es einen Zusammenhang zwischen Zuckerkonsum und Gewichtszunahme?
Hochschule
FernUniversität Hagen
Note
1,7
Jahr
2015
Seiten
15
Katalognummer
V414057
ISBN (eBook)
9783668646766
ISBN (Buch)
9783668646773
Dateigröße
699 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Erziehung, Bildung, Ernährung, Zuckerkonsum, Adipositas, Übergewicht, Gewichtszunahme
Arbeit zitieren
Anonym, 2015, Gibt es einen Zusammenhang zwischen Zuckerkonsum und Gewichtszunahme?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/414057

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