Essstörungen bei Mädchen, dargestellt am Beispiel der Bulimie - Sozialpädagogische Interventionsmöglichkeiten hinsichtlich Prävention


Diplomarbeit, 2004

105 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1. Essstörungen im Überblick
1.1. Zum Verständnis von Essstörungen
1.2. Die Formen der Essstörungen
1.3. Gemeinsamkeiten der Essstörungen
1.4. Bulimie im Vergleich zu anderen Essstörungen

2. Bulimie bei Mädchen
2.1. Historische Betrachtung der Bulimie
2.2. Ursachen
2.2.1 Gesellschaftliche Faktoren
2.2.2 Familiäre Faktoren
2.2.2.1 Die Sprache der Bulimie im familiären System
2.2.3 Individuelle Faktoren
2.2.4 Zusammenfassung
2.3. Auslösende Ereignisse der Bulimie
2.4. Der Krankheitsverlauf
2.5. Behandlung

3. Prävention von Essstörungen
3.1. Präventionskonzepte im Wandel
3.2. Differenzierungen der Prävention
3.3. Gesundheitsfördernde, präventive Maßnahmen bei Essstörungen
3.1.1 Personorientierte Prävention
3.1.2 Umweltbezogene Prävention
3.4. Sozialpädagogische Interventionsmöglichkeiten

4. Schlussbetrachtung

5. Literaturverzeichnis

6. Anhang

Abkürzungen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Einleitung

Zu Beginn des dritten Jahrtausends, in einem Zeitalter hochentwickelter Technologien und stetiger wissenschaftlicher Fortschritte, aber auch von Katastrophen und Hungersnöten, gibt es Menschen, deren Leben sich tagein tagaus nur um ein Thema dreht: Ihr Gewicht und ihre Körperstatur.

Ein Großteil der heutigen Mädchen und Frauen definiert sich nahezu ausschließlich über ihr Aussehen. Diese Mädchen und Frauen sind mit ihrem Körpergewicht und ihrem Aussehen unzufrieden und deshalb pausenlos darum bemüht, der Traumfigur nachzueifern. Das angeblich erstrebenswerte Schönheitsideal wird täglich durch die Medien präsentiert und ist damit immer gegenwärtig. Es wird suggeriert, dass vorrangig schöne Frauen erfolgreich sind. Schön wird dabei gleichgesetzt mit schlank. In nahezu jeder Illustrierten befinden sich Diättipps und sportliche Ratschläge, um „das Fett schmelzen“ zu lassen. Die hochbezahlten und berühmten Supermodels verkörpern das Schönheitsideal und spätestens seit Twiggy heißt dies „schlank und rank“ zu sein. In jedem Frauen- und Modemagazin sieht man Frauen mit „Idealfiguren“ und hinzu kommt auch, dass der Modetrend die Kleidung ständig enger und knapper werden lässt. Normal gebaute und weibliche Frauenkörper können diesem Frauen- und Modeideal nicht mehr Stand halten. Wen wundert es nun, dass viele Mädchen und Frauen alles dafür tun, um sich diesem Schönheitsideal anzupassen, damit auch sie Attraktivität und Erfolg repräsentieren? Um dem Traum von Erfolg und Schönheit näher zu kommen, wird Fitness betrieben, Diäten werden ausprobiert oder es wird stark kontrolliert gegessen. Die ständige Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper und ein ständiges Diät-Halten können Faktoren für den Einstieg in eine Essstörung und damit in die Bulimie sein.

Die Bulimie, auch Ess-Brech-Sucht genannt, ist Ausdruck einer psychischen Krankheit. Seit 1980 ist sie in der dritten Version im DSM III* als eigenständiges Störungsbild in der Psychiatrie definiert. Heißhungeranfälle mit selbst induziertem Erbrechen kennzeichnen die Bulimie.

Der Großteil der Betroffenen sind Frauen und Mädchen, nämlich etwa 95 %. Schätzungen der Bundeszentrale für gesundheitlich Aufklärung besagen, dass im Jahr 2000 ca. 600.000 Frauen und Mädchen in der BRD an Bulimie litten.[1]

In meinem Freundeskreis wurde ich erstmals mit dem Thema Bulimie konfrontiert, als sich eine junge Frau als bulimisch bekannt hatte. Ich konnte wahrnehmen, dass sich ihr körperlicher und seelischer Zustand mit der Zeit veränderte. Nach diesem Bekenntnis wurde mein Interesse für Essstörungen erstmals geweckt. Da das Thema Essstörungen immer häufiger in der Gesellschaft und in den Medien präsent war und Bulimie sich für mich wegen des selbst-induzierten Erbrechens als „interessanteste“ Essstörung erwies, beschloss ich, diese Arbeit zu verfassen.

Die Wissenschaft ist sich darin einig, dass die Anzahl der bulimischen Mädchen und jungen Frauen (auch die der anorektischen und adipösen) in den letzen Jahren stark zugenommen hat. In diesem Zusammenhang stellten sich für mich zwei Fragen: Worin liegen die Ursachen dieser Essstörungen und welche Möglich-keiten bestehen, der steigenden Anzahl der Erkrankungen präventiv entgegen-zuwirken?

Mein Erkenntnisinteresse liegt daher einerseits darin, die Ursachen, den Krankheitsverlauf sowie die Behandlungsmöglichkeiten herauszuarbeiten. Andererseits möchte ich zeigen, dass durch präventive Maßnahmen der steigenden Prävalenzrate (Prävalenz=Häufigkeit) entgegen gewirkt werden kann.

Ich stelle die These auf, dass das Zusammenspiel von gesellschaftlichen, familiären und individuellen Bedingungsfaktoren eine Bulimie auslöst. Diesen Faktoren können aber Präventionsmaßnahmen entgegen gestellt werden, die Bulimie verhindern oder bei einer Manifestierung stoppen können.

Während ich mich mit dem Thema Essstörungen im Hinblick auf Bulimie vertraut gemacht habe, ist mir aufgefallen, dass es in den deutschsprachigen Ländern nur sehr wenige Präventionsmaßnahmen und -konzepten gibt, die sich mit Essstörungen befassen. Auch die geringe Auswahl an Literatur zum Thema „Prävention von Essstörungen“, geschweige denn „Prävention von Bulimie“, lässt darauf schließen, dass dieses Thema bisher sehr stiefmütterlich behandelt wurde. Das könnte daran liegen, dass bis heute eine Vielzahl von Entstehungsfaktoren der Bulimie diskutiert wurden. Dies hat viele Forschungsbemühungen hervor-gebracht, die allein darauf abzielen, wirksame Behandlungsmöglichkeiten zu schaffen, was natürlich sinnvoll und angebracht ist. Jedoch müsste verstärkt der Frage nachgegangen werden, welche präventiven Maßnahmen in Betracht kommen könnten, um die Prävalenz von Bulimie zu reduzieren.

Auf Grund der Literaturlage und der Tatsache, dass in Deutschland bisher nur wenige Präventionsmaßnahmen zu Essstörungen durchgeführt wurden, ist es nicht möglich, Präventionsmodelle die explizit auf Bulimie ausgerichtet sind, aufzuzeigen. Daher speche ich bei den Präventionsmaßnahmen nicht nur über Prävention von Bulimie, sondern von Essstörungen allgemein.

In meiner Diplomarbeit werde ich in Kapitel 1 zunächst einen Überblick über das Themengebiet „Essstörungen“ geben. Zuerst führe ich die allgemeinen theo-retischen Grundlagen der Essstörungen auf (Kapitel 1.1). Danach werde ich die verschiedenen Formen der Essstörungen darstellen, um sie in ihrer Begrifflichkeit und in ihrem Erscheinungsbild voneinander abzugrenzen (Kapitel 1.2). Um den Gesamtkomplex der Bulimie entsprechend darzustellen, werde ich darauf aufbauend die Gemeinsamkeiten der Essstörungen aufzeigen (Kapitel 1.3) und ziehe dann einen Vergleich zwischen Bulimie und anderen Essstörungen (Kapitel 1.4).

Anschließend werde ich in Kapitel 2 ausschließlich die Bulimie thematisieren. Zuerst gebe ich einen Einblick in die Entstehungsgeschichte der Bulimie (Kapitel 2.1). Anschließend werde ich mich mit den Ursachen beschäftigen und hierbei die gesellschaftlichen, familiären und individuellen Bedingungsfaktoren der Bulimie aufzeigen (Kapitel 2.2). Danach werde ich auf den Krankheitsverlauf eingehen (Kapitel 2.3) und im Anschluss Behandlungsmöglichkeiten aufzeigen (Kapitel 2.4).

In Kapitel 3 wird die Prävention von Essstörung thematisiert. In Kapitel 3.1 wird ein kurzer historischer Überblick gegeben, um den Paradigmenwechsel der Suchtprävention aufzuzeigen. Des Weiteren wird der größere Rahmen, in dem die Prävention von Essstörungen eingebettet ist, erörtert. Darauffolgend wird in Kapitel 3.2 auf die verschiedenen Präventionsarten eingegangen. Kapitel 3.3 befasst sich dann mit gesundheitsfördernden, präventiven Maßnahmen bei Essstörungen, die sich in personorientierte 3.3.1 und umweltbezogene 3.3.2 Präventionsmaßnahmen aufteilen. Nach dem Bezug zur sozialen Arbeit stelle ich am Ende in Kapitel 3.4 die Interventionsmöglichkeiten von Sozialpädagogen dar.

Da der Großteil der von Essstörungen Betroffenen weiblich ist, habe ich mich in dieser Arbeit gezielt mit Mädchen auseinander gesetzt. Dass auch Männer an Essstörungen leiden, ist mir durchaus bekannt.

Den Bereich des sexuellen Missbrauchs habe ich bewusst ausgeklammert. Mir ist durchaus bekannt, dass dieses Thema, bei der Entstehung der Bulimie, ein wichtiger Faktor sein kann. Eine ausführliche Beschäftigung mit diesem Gebiet, hätte den Rahmen des ohnehin schon komplexen Themas gesprengt.

Meine Diplomarbeit basiert auf dem hermeneutischen Ansatz.

1. Essstörungen im Überblick

1.1. Zum Verständnis von Essstörungen

Essstörungen sind keine Ernährungsstörungen, sondern gelten aus medizinischer Sicht, als schwerwiegende psychische Erkrankungen, in deren Symptomatik eine Störung des Essverhaltens die zentrale Rolle spielt.

Anorexia nervosa (Magersucht), Bulimia nervosa oder Bulimie (Ess-Brech-Sucht) und Adipositas (Esssucht mit Übergewicht) sind die drei Hauptformen von Essstörungen. In den letzten Jahren wird noch eine vierte Essstörung benannt, die latente Esssucht (Esssucht ohne Übergewicht). Nach dem heutigen Forschung-stand werden Essstörungen überwiegend in den westlichen Industrieländern diagnostiziert. Diese treten in erster Linie bei Mädchen und jungen Frauen auf. “Essstörungen gehören zu den häufigsten psychosomatischen Erkrankungen bei weiblichen Jugendlichen und jungen Frauen“[2]. Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (2000) sind demzufolge ca. 85 % weiblichen Geschlechts. Männer tendieren bei Süchten eher zu Drogen und Alkohol[3]. Die essgestörten Mädchen befinden sich im Alter zwischen 12-25 Jahren[4].

In der heutigen modernen Industriegesellschaft wird nicht nur aus reinem Hungergefühl gegessen. Das Essen ist auch mit Lust, Genuss und Geselligkeit verbunden, aber auch Kummer und Stresssituationen haben Auswirkungen auf das Essverhalten. Daher hat jeder Mensch auch dementsprechend seine eigenen Essgewohnheiten. Manche essen regelmäßig zu den Hauptmahlzeiten; andere haben eher unregelmäßige Essgewohnheiten und lassen Essen zu bestimmten Zeiten aus. Einigen Menschen sind Heißhungeranfälle (z.B. auf Süßes oder Deftiges) Diäten und kontrolliertes Essen vertraut. Es gibt verschiedene Formen von Nahrungsaufnahme. Doch inwieweit diese als Essstörungen zu bezeichnen sind, ist fragwürdig. Es ist von der sozialen und gesellschaftlichen Norm abhängig[5].

Ein normales oder gestörtes Essverhalten zu definieren, ist daher nicht gerade einfach. In Bezug auf das heutige Schlankheitsideal sind viele Mädchen und junge Frauen mit ihrem Gewicht und ihrer Körperstatur unzufrieden und daher ständig bemüht, Diäten zu halten oder streng kontrolliert zu essen, was zu einer Essstörung führen kann. Fakten besagen, dass ca. 75 % der Frauen eine Diät durchgeführt haben und davon ca. 15 % ständig Diät halten[6]. Aber nicht jedes Mädchen ist gleich essgestört, wenn es eine Diät durchführt und abnimmt. Für einige ist es durchaus normal, auf das Gewicht zu achten und sich gesund zu ernähren, ohne dabei einen Schaden zu erleiden, für andere ist es der Beginn einer Essstörung.

Kennzeichnend für ein gestörtes Essverhalten ist die zu starke oder zu geringe Selbstkontrolle von Appetit und Hunger[7]. Essgestörte Menschen erleben das Essen bzw. das Nicht-Essen bei Magersucht, als einen zentralen Stellenwert in ihrem Leben. Sie beschäftigen sich Tag und Nacht mit der Nahrungsaufnahme und der Kontrolle ihres Essverhaltens. Das subjektive Wohlbefinden und die Alltagsgestaltung werden von diesem Kontrollbedürfnis bestimmt[8].

Obwohl allen Essstörungen die zwanghafte Fixierung auf das Essen und ein starkes Kontrollbedürfnis des Essverhaltens gemeinsam ist, grenzen sich diese jedoch begrifflich voneinander ab. Durch die Aufnahme der einzelnen Essstör-ungen in das DSM IV*, ist es möglich, die einzelnen Merkmale, die für eine bestimmte Essstörung stehen, zu diagnostizieren und von den anderen abzu-grenzen. Jedoch wird eine Abgrenzung der verschiedenen Formen der Essstörung dadurch erschwert, dass es Überschneidungen im Symptomverhalten gibt und die Grenzen zwischen den einzelnen Erscheinungsbildern eher fließend sind. So kann z.B. eine Anorekterin bulimische Phasen haben, bulimische Betroffene können längere Zeit anorektische Phasen aufweisen und es gibt Mädchen, die erst magersüchtig waren, dann in eine Esssucht fielen und dann durch das Über-gewicht bulimisch geworden sind, um ihre Gewichtsprobleme zu regulieren[9].

Die Begriffe Untergewicht, Idealgewicht, Normalgewicht und Übergewicht sind in der Medizin klar fest gelegt. Um ein entsprechendes Gewicht bestimmen zu können, gibt es verschiedene Messsysteme, aktuell wird der BMI–Body Mass Index (Körper-Masse-Index) angewandt. Dieser berechnet sich wie folgt:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Als normal gilt hierbei für Frauen ein BMI von 19-24. Als übergewichtig, in Betracht der Adipositas, wird eine Frau bei einem BMI von 30 und größer bezeichnet, Untergewicht liegt bei einem BMI von weniger als 19 vor[10]. Bei der Diagnose einer Anorexia nervosa wird ein BMI-Wert von weniger als 17,5 angenommen.

Um eine Essstörung zu diagnostizieren, braucht die Forschung Diagnose-merkmale (DSM), ebenso ist aber auch ein Gewichtsmesssystem hilfreich, um Essstörungen zu erkennen.

1.2. Die Formen der Essstörungen

Im Folgenden werden die Hauptmerkmale der Essstörungen beschrieben, um diese zu differenzieren.

Bulimie

Der Begriff “Bulimie“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet “Stierhunger“ oder “Ochsenhunger“. Sie wird in der Fachsprache auch als Bulimia nervosa bezeichnet und die deutsche Übersetzung lautet Ess-Brech-Sucht[11]. Die Aner-kennung als eigenständiges Krankheitsbild geht auf die Arbeit von G. F. M. Russel im Jahre 1979 zurück.

Die Bulimie kennzeichnet sich in ihrer Symptomatik, durch regelmäßige Heißhungerattacken, in denen Betroffene große Mengen von Nahrungsmitteln in relativ kurzer Zeit verschlingen. Bevorzugt werden kalorienreiche, leicht kau- und schluckbare, vor allem aber auch süße und fettige Nahrungsmittel. Beendet werden solche “Fressanfälle“ in der Regel durch das selbstinduzierte Erbrechen. Diesen Ess-Fress-Anfällen folgt aber auch die Einnahme von Abführmittel und harntreibenden Medikamenten und rigorose Fastenperioden mit Hilfe von Appetitzüglern[12].

Der Beginn der Bulimie liegt meistens in der Adoleszenz und oft geht ihr ein Diätversuch als Auslöser voraus, also der Wunsch nach Gewichtsreduktion.

Außerhalb der Ess-Fress-Anfälle, sind bulimische Mädchen darum bemüht, die Nahrungsaufnahme zu reduzieren. Das Essverhalten wird durch eine strikte, diätische Nahrung regiert. Es erfolgt ein Verzicht auf warme Mahlzeiten, vor allem aber wird ein Verbot auf die Nahrungsmittel ausgesprochen, die während der Heißhungerattacken verspeist werden[13].

Ein wesentliches Kennzeichen der Bulimie ist, dass Fressattacken und Erbrechen aufgrund der starken Scham- und Schuldgefühle der Betroffenen, geheim gehalten werden[14]. Alle Betroffenen haben die Angst vor einer Gewichtszunahme und sind davon überzeugt, zu dick zu sein. Minimale Gewichtsschwankungen führen zu Stimmungsschwankungen. Bulimische Mädchen sind vom äußeren Erscheinungs-bild in der Regel normalgewichtig bis leicht untergewichtig[15]. Die Festlegung eines bestimmten Gewichtes ist nicht in den Diagnosekriterien des DSM IV enthalten.

An Bulimie erkranken ca. 2-4 % aller jungen Frauen, das ist zwei bis drei Mal häufiger als an Magersucht und die Häufigkeit nimmt noch zu[16].

Die Bulimia nervosa in gekürzter und vereinfachter Form des DSM IV[17]:

a) Heißhungerattacken
b) Kompensatorische Maßnahmen zur Vermeidung einer Gewichtszunahme
c) Frequenz der Heißhungerattacken und der kompensatorischen Maßnahmen mindestens zweimal pro Woche über drei Monate
d) Ausgeprägte Abhängigkeit des Selbstwertgefühls von Körpergewicht und Figur
e) Störung tritt nicht ausschließlich bei einer Episode von Anorexia nervosa auf Subtypen: Purging-Typ

Non-purging- Typ

Für die Bulimie wurde erstmals im DSM IV eine Spezifizierung von zwei Typen eingeführt:

- Purging-Typ, der alle charakteristischen Verhaltensweisen der Bulimie aufweist.
- Non-purging-Typ, der dem anorektischen Verhalten mit Fasten und gesteigerter Bewegung zur Gewichtsregulierung nach den Essattacken entspricht. Es wird nicht regelmäßig erbrochen oder abgeführt[18].

Anorexia nervosa

Die Anorexia nervosa ist seit 1847 durch Sir William Gull als Krankheitsbild bekannt[19]. Die deutsche Bezeichnung lautet Magersucht und da sie vor allem in der Pubertät auftaucht, wird sie auch Pubertätsmagersucht genannt.

Magersüchtige verweigern fast jegliche Nahrungsaufnahme. Sie essen über lange Zeit nur minimale Mengen einiger kalorienarmer Lebensmittel und erreichen somit eine extreme Gewichtsreduktion[20].

Diese kontinuierliche Gewichtsabnahme kann einen lebensbedrohlichen Zustand erreichen. Wie bei der Bulimie führt anfangs häufig ein Diäten zur Nahrungsverweigerung. Magersüchtige haben ein gestörtes Körpergefühl und fühlen sich immer zu dick, auch wenn ihr Körpergewicht schon auf das Minimum reduziert ist. Sie selbst fühlen sich nicht zu dünn und auch nicht krank; ihnen fehlt häufig die Krankheitseinsicht.

“ Bedeutsam ist für Anorektikerinnen vor allem die Leistung, durch das Hungern Kontrolle über sich und den Körper zu gewinnen. Dies verleiht ihnen Selbstwertgefühl und ein Gefühl der Macht, durch den Willen den Körper zu besiegen. Auch dadurch wird Überlegenheit gegenüber anderen symbolisiert, die den Bedürfnissen des Körpers ausgeliefert erscheinen. Viele Betroffene erscheinen besonders leistungsorientiert und an Perfektion und Ehrgeiz orientiert.“[21].

Anorektikerinnen nehmen sehr wenig Nahrung zu sich, dennoch kreisen die Gedanken ständig um das Essen, wie bei Betroffenen von anderen Essstörungen. Befriedigung in Bezug auf das Nicht-Essen und Immer-an-das-Essen-Denken finden sie, indem sie andere Menschen in übertriebenem Maße bekochen[22]. Es zeigt sich bei der Magersucht, dass diese nicht Appetitlosigkeit bedeutet, wie das Wort Anorexie vermuten lässt, sondern Betroffene sich ständig mit der Nahrung und dem Essen beschäftigen[23].

Dieser zwanghaften Kontrolle können nicht alle Magersüchtigen standhalten.

Mehr als die Hälfte der Magersüchtigen erleiden auch Essanfälle. Durch die panische Angst vor einer Gewichtszunahme kommt es wie bei den bulimischen Mädchen zu Erbrechen, übertriebener sportlicher Betätigung und Abführmittelmissbrauch und Appetitzüglern[24].

Ein wichtiges, diagnostisches Kriterium, ist das Ausbleiben der Monatsblutung (Amenorrhoe). Weitere wichtige und häufige, aber nicht obligate Folgen sind: Verlangsamter Herzschlag, zu niedriger Blutdruck, Hauttrockenheit und Untertemperatur, Schilddrüsenunterfunktion, Schäden im Magen-Darm-Bereich und feine Behaarungen an Körper und Gesicht. Durch das Erbrechen kann es zu einer Störung des Elektrolythaushaltes kommen[25].

Untersuchungen zeigen, dass 1 % der Mädchen in den westlichen Industrieländern magersüchtig ist; weitere 4 % sind gefährdet. Magersucht endet in 5 % bis 10 % der Fälle tödlich[26].

Die Anorexia nervosa in gekürzter und vereinfachter Form des DSM IV[27]:

a) Niedriges Körpergewicht (weniger als 85 % des zu erwartenden Gewichts)
b) Große Angst vor Gewichtszunahme
c) Körperschemastörung
- Übertriebener Einfluss des Gewichtes auf die Selbstbewertung
- Krankheitsverleugnung
d) Amenorrhö

Subtypen: restriktiver Typ

Binge-purging-Typ

Im DSM IV ist eine Unterscheidung von zwei Typen, wie bei der Bulimie, neu eingeführt worden. Diese Gegenüberstellung ist bedeutsam, damit Diagnostiker nicht nur nach dem reinen Fasten fahnden, sondern auch sonstige gewichts-reduzierende Maßnahmen in Betracht ziehen.

Restriktiver Typ bezeichnet die reine Magersucht, bei der nur durch Fasten und Bewegung eine Gewichtsabnahme erlangt wird.

Binge-purging-Typ bezeichnet ca. 60 % der Magersüchtigen, die der reinen Magersucht nicht mehr Stand halten können und an Heißhungeranfällen leiden. Die Folge ist ein bulimisches Verhalten (Erbrechen, Abführmittelmissbrauch)[28].

Adipositas

In der Fachsprache heißt sie Adipositas; im deutschen Esssucht. In der Literatur wird sie auch als Fettsucht, Fresssucht, Obesitas oder auch Binge Eating (binge = schlingen) genannt. Kennzeichnend bei der Esssucht ist das starke Übergewicht, wobei nicht jeder Übergewichtige gleich esssüchtig ist.

Esssüchtige unterscheiden sich von anderen übergewichtigen Menschen dadurch, dass sie einen Zwang nach Essen fühlen, dem sie machtlos ausgeliefert sind. Sie essen übermäßig, auch wenn sie keinen Hunger haben[29].

Sie sind unfähig, ihr Essverhalten zu kontrollieren aber starten dennoch ständig einen verzweifelten Versuch, ihre Gelüste zu bändigen. Einige Betroffene essen praktisch permanent, andere eher anfallsartig. Gegen die Heißhungeranfälle werden keine gewichtsregulierenden Maßnahmen, wie Fasten, Erbrechen, übertriebener Sport oder Abführmittelgebrauch ergriffen.

Esssüchtige schämen sich für ihre Unfähigkeit, keine Kontrolle über ihr Essverhalten zu haben und lehnen ihren Körper als sichtliches Zeichen des Versagens ab[30]. Sie haben das Sättigungsgefühl verloren und können nicht differenzieren, ob sie einen körperlichen oder seelischen Hunger verspüren. Adipösen Menschen fällt es daher schwer, körpereigene Signale zu erkennen, d.h. sie haben Probleme damit, z.B. Müdigkeit, Kälte, Wärme oder Unbequemlichkeit wahrzunehmen. Sie vernehmen nur, dass etwas in ihren Körperempfindungen “nicht stimmt“ und setzen dies mit Hunger gleich[31].

“Die Unfähigkeit zur differenzierten Wahrnehmung bleibt bei Fettsüchtigen jedoch nicht auf den Körper beschränkt. Auch andere Gefühle wie Wut, Ärger, Angst und Freude werden nur verschwommen wahrgenommen und häufig als Hungergefühl oder ein Bedürfnis zu essen interpretiert“[32].

Als Indiz für Adipositas gilt ein Body-Mass-Index von über 30.

Die Ausbildung einer Esssucht scheint in allen Altersgruppen vorzukommen und begrenzt sich nicht auf eine Lebensphase.

Erhebliches Übergewicht kann zur Überlastung des Herzens und Skeletts, zu Bluthochdruck, Diabetes, Leberschäden, Gelenk- und Wirbelsäulenleiden, Herz-infarkt und Schlaganfällen führen[33].

Die Adipositas wird nicht wie Bulimie und Anorexie als eine eigenständige psychische Störung im DSM IV geführt. Die unkontrollierten Essanfälle werden im DSM IV als Binge-Eating-Disorders bezeichnet und finden sich zurzeit als “vorläufige Kriterien“ im Anhang des Diagnostic Statistic Manual, da bis zu diesem Zeitpunkt (1996) ein Zusammenhang von Psyche und Überessen nicht offiziell erwähnt wurde[34]. Die Zahl der Betroffenen ist schwer einzuschätzen.

Es wird jedoch geschätzt, dass 12 bis 18 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in Industrieländern betroffen sind, wobei der Anteil der Frauen geringfügig höher liegt“[35].

Die Esssucht (Binge-Eating-Disorder) in verkürzter und vereinfachter Form des DSM IV[36]:

a) Wiederholte Episoden von Heißhungerattacken

b) Die Heißhungerattacken treten gemeinsam mit mindestens drei der folgenden Symptome auf:
- Wesentlich schneller essen als normal
- Essen bis zu einem unangenehmen Völlegefühl
- Essen großer Nahrungsmengen ohne Hunger
- Alleine essen aus Verlegenheit über die Menge
- Eckelgefühle, Deprimiertheit oder große Schuldgefühle bezüglich des Essens

c) Es besteht deutliches Leiden bezüglich der Heißhungerattacken

d) Die Heißhungerattacken treten mindestens zwei Tage in der Woche für sechs Monate auf.

Latente Esssucht

“Die latente Esssucht wurde erst in den letzten Jahren als eine weitere Form der Esssüchte klassifiziert und ist deshalb noch wenig erforscht“[37].

Latent Esssüchtige haben kein Übergewicht und sind meistens normalgewichtig. Dies erreichen sie durch ständiges Diäten und kontrolliertes Essen. Aber auch hier gilt, dass nicht jeder, der sein Gewicht kontrolliert und hin und wieder eine Diät durchführt, latent esssüchtig ist. Bei den Betroffenen sind die Gedanken täglich auf das Essen zentriert. Es findet eine streng kontrollierte Nahrungsaufnahme, Durchführung von Diäten und häufige Gewichtskontrollen statt[38]. Latente Ess-sucht kann als ein lebenslanges Diät halten beschrieben werden. Nach Langsdorff und anderen Autoren leiden Betroffene auch unter Anfällen von Heißhunger-attacken[39].

Sie sind davon überzeugt, ihr Gewicht nur durch ein rigides Kontrollsystem halten zu können. Sie befinden sich in der Risikogruppe, eine schwere Essstörung zu entwickeln und zwar dann, wenn das gezügelte Essverhalten nicht mehr dem Abnehmerfolg entspricht bzw. das Gewicht nicht mehr gehalten werden kann[40].

Kennzeichnend sind hohe Gewichtsschwankungen in kurzer Zeit, Angst vor Gewichtszunahme, ständige Auseinandersetzung mit dem Gewicht, Wechsel zwischen Zuviel-Essen und Diät-Halten, mangelndes Vertrauen in die eigenen Bedürfnisse und Körpersignale[41].

Betroffene leiden ebenso, wie andere, die an einer Essstörung erkranken, an einem gestörten Körpergefühl, verzerrten Selbstbild und Minderwertigkeitsgefühlen[42].

Die psychischen Folgen ähneln denen der anderen Essstörungen – die Betroffenen leiden unter der Fixierung auf das Essen.

1.3. Gemeinsamkeiten der Essstörungen

Kennzeichnend für alle Essstörungen ist das zwanghafte Kreisen des Alltags um das Thema Essen[43]. Die Betroffenen sind ständig damit beschäftigt, was sie essen oder nicht essen und wie sie die Tatsache des Gegessen-habens wieder unge-schehen machen können. Das Essverhalten ist nicht mehr kontrollierbar und kann lebensbedrohliche Ausmaße annehmen. Ein “richtiger“ Hunger wird kaum verspürt und für alle Betroffenen ist Essen verbunden mit Schuld und Schamgefühlen, der panischen Angst vor Gewichtszunahme und dem Empfinden, zu versagen[44].

Die Wurzeln der Essstörungen beruhen alle auf ähnlichen psychischen Ursachen, egal, welche Funktion die Essstörung übernimmt[45].

Essstörungen sind häufig verbunden mit einer Tablettensucht, aber auch Alkohol sowie Psychopharmaka können eine erhebliche Rolle spielen[46].

Die Formen der Essstörungen sind nicht immer klar voneinander abzugrenzen. Es gibt Mischformen von Essstörungen und verschiedene Phasen und so kann eine Form fließend in die nächste übergehen. Dies wird z.B. daran deutlich, dass ein Viertel bis die Hälfte der bulimischen Frauen auch von einer anorektischen Vorgeschichte berichten. Teilweise überschneiden sich die Symptome der einzel-nen Essstörungen und die Bulimie steht gewissermaßen zwischen Magersucht und Esssucht.

1.4. Bulimie im Vergleich zu anderen Essstörungen

Bei der Magersucht werden im DSM IV zwei verschiede Typen unterschieden. Der restriktive Typ und der Binge-purging-Typ. Der Binge-purging-Typ zeigt, dass auch Magersüchtige, und nicht nur Esssüchtige und Ess-Brech-Süchtige, eine extreme Menge von Speisen verschlingen. Dieser Typ wird mit dem bulimischen Verhalten gleichgesetzt, da Esssüchtige ihre Heißhungeranfälle in sich behalten und keine gewichtsregulierenden Maßnahmen ergreifen. Bulimische und anorek-tische Betroffene haben dagegen eine panische Angst vor einer Gewichtszunahme und entwickeln daher eine eigene Strategie, diesen Attacken entgegenzuwirken[47].

Die Symptomatik der Bulimie und Anorexie ist daher oft identisch. Dennoch weist das Gewicht einen erheblichen Unterschied auf. Nach Langsdorff liegt das daran, dass Magersüchtige eine stärkere Selbstkontrolle und ein stärkeres Streben nach Perfektion aufweisen, als Ess-Brech-Süchtige. Die Denkkonzepte der beiden Essstörungen seien hinsichtlich der äußerlichen Zielsetzung unterschiedlich. “Während die Magersüchtige immer dünner werden will und sich nach unten keine Grenze setzt, ist es das Bestreben der Ess-Brech-Süchtigen, >>möglichst dünn<<, also ideal und unauffällig zu sein. Ein einmal erreichtes Niedrigstgewicht peilt sie immer wieder an und versucht es nach Möglichkeit zu unterbieten. Dieser Anspruch und Ehrgeiz können dazu führen, dass eine Bulimia nervosa irgendwann in eine Anorexia nervosa umschlägt, ebenso wie sich aus einer Magersucht im Laufe der Jahre eine Ess-Brech-Sucht entwickeln kann“[48].

Bei der Bulimie stehen die regelmäßigen Fressorgien im Zentrum des Geschehens, während im Unterschied dazu bei der zur Anorexie das freiwillige Hungern vordergründig ist.

Magersüchtige empfinden trotz ihrer extremen Abmagerung keinen Leidensdruck. Langsdorff schreibt dazu: „Ihre Fähigkeit hungern zu können, verhilft ihnen zu einem euphorischen Gefühl …“[49]. Hingegen besteht bei Bulimikerinnen, durch ihre verheimlichte Symptomatik, ein Leidensdruck. Sie haben Schuld- und Schamgefühle, fühlen sich schwach und elend.

Esssüchtige und bulimisch Betroffene unterscheiden sich schon rein äußerlich voneinander. Sie haben erhebliches Übergewicht, wogegen Bulimikerinnen meistens normalgewichtig sind. Trotz der äußerlichen Unterschiede weisen beide Essstörungen Ähnlichkeiten im Essverhalten auf. Esssüchtige werden auch wie bulimische Betroffene zwischen restriktiven Phasen von nichtkontrollierbaren Essanfällen heimgesucht. Anders als bulimische Betroffene behalten sie das Gegessene bei sich.

Zwischen latent Esssüchtigen und Bulimarektikerinnen bestehen äußerlich keine Unterschiede. Beide sind meistens normalgewichtig. Bei der latenten Esssucht steht das rigide Kontrollverhalten der Nahrungsaufnahme im Vordergrund und nicht wie bei der Bulimie, die Essanfälle. Bei Bulimikerinnen besteht die Möglichkeit, dass sie sich während der Phasen, in denen sie nicht erbrechen, zu latent Esssüchtigen entwickeln[50].

2. Bulimie bei Mädchen

2.1. Historische Betrachtung der Bulimie

Die Bulimie ist seit über 20 Jahren als eigenständige Essstörung anerkannt. Von ihr sind fast ausschließlich Mädchen und junge Frauen in westlichen Industrie-ländern betroffen. Doch seit wann gibt es die Bulimie?

Als historisches Beispiel für selbstinduziertes Erbrechen dient das von den Römern praktizierte Vomitorium (lat. vomitio= das Erbrechen; Vomitorium = Raum, in dem man sich nach übermäßigen Essen erbricht; im alten Rom). Dieser Brauch diente selbstverständlich einer lustvollen Luxusvöllerei. Die geselligen, sinnlichen Tafelfreuden haben kaum etwas mit der heutigen Bulimie gemeinsam, denn Ess-Brech-Sucht erzeugt Zwang und Leidensdruck[51].

Das übermäßige Verschlingen von Nahrung und das selbstinduzierte Erbrechen haben eine lange Geschichte. Bereits von griechischen Autoren wurden unter der Bezeichnung Bulimie, ’Fames canina’ bzw. ’Kynorexie’ (ständiges Abwechseln von Essen und spontanem Sichübergeben) und ’Phagedena’, Anfälle von unverzichtbaren Heißhunger und unersättlichen Hunger, beschrieben. Dabei konnte bei diesen Symptomen keine eindeutige Krankheitsursache benannt werden, sondern sie wurden auf eine Vielzahl von körperlichen Krankheiten zurückgeführt[52].

Bis 1932 wurde Bulimie nur als Heißhungerattacke beschrieben. Das Erbrechen wurde vor 1932 nicht eindeutig als Symptom identifiziert und wurde wie erwähnt, auf körperliche Krankheiten zurückgeführt, während die Suche nach möglichen psychischen Ursachen erst Ende des 19. Jahrhunderts begann. Von manchen psychologisch aufgeschlossenen Ärzten wurde die Bulimie als Form der Angstneurose verstanden. Erkrankte trugen immer etwas Essen bei sich, aus Angst keine Nahrung bei einem Heißhungeranfall zu haben. Psychiater wie Morgan (1891) und Janet (1906) ordneten das Symptom Bulimie den Süchten (Manien) zu[53].

In der Literatur tritt Bulimie vor 1900 überwiegend bei Männern (!) auf, danach wurde sie zunehmend als frauenspezifisches Problem beschrieben und erst nach 1932 spielte das Körpergewicht eine große Rolle[54].

In den 30er und 40er Jahren des 20. Jahrhunderts nahmen die Berichte der Heißhungerattacken in Verbindung mit selbstinduzierten Erbrechen zu. Nach Habermas (1990) lieferte Wulff (1932) die erste halbwegs eindeutige Falldarstellung des Bulimie-Syndroms anhand von fünf Patienten/innen : “zwanghaftes, gieriges Essen, Schlafsucht, stumpfe Depressionen, Ekel vor der eigenen Körperlichkeit“[55].

Der langsame Zuwachs ab Ende der 40er Jahre bis heute, wurde wahrscheinlich wegen der Verheimlichung der Symptomatik und des unauffälligen Gewichts nicht erkannt. Die ersten Veröffentlichungen der 60er und 70er Jahre waren nur die Spitze des Eisberges. Erst 1979 wurde die diagnostische Kategorie von Russell definiert, und die daraus resultierende Einführung der Bulimie in das DSM III (1980) führte zu einer explosionsartigen Veröffentlichung von Fallberichten[56].

2.2. Ursachen

Wie die Geschichte zeigt, entwickelte sich die Bulimie in den letzten Jahrzehnten überwiegend als frauenspezifisches Problem. Die Zunahme von Heißhunger-attacken und dem bewussten selbstinduzierten Erbrechen bei Mädchen und jungen Frauen rückte bis heute zunehmend in den Blickpunkt der Forschung und der Medien. In der medizinischen und psychologischen Wissenschaft existieren unterschiedliche Ansätze zur Erklärung der Ursachen der Bulimie. Das führt dazu, dass jede Fachrichtung unterschiedliche Sichtweisen vertritt.

Die Forschung ist sich heute aber darüber einig, dass bei der Bulimie von einem mulifaktoriellen Verursachungsgeschehen auszugehen ist. Das heißt, sie wird nicht nur auf eine Ursache zurückgeführt. Einige Faktoren müssen zusammenwirken, um eine Bulimie auszulösen. Gegenwärtig schließen wissen-schaftliche Vorstellungen soziokulturelle, gesellschaftliche, familiäre und persönlichkeitsspezifische Faktoren mit ein, wobei diese ineinander übergehen und sich gegenseitig verstärken können[57]. Die Bedingungsfaktoren sind von der individuellen Lebensgeschichte der Betroffenen abhängig und sind daher von Fall zu Fall verschieden.

Bei der Betrachtung der Bulimie stellen sich folgende Fragen: Warum leiden überwiegend Mädchen und junge Frauen an dieser Essstörung? Ist der Diätwahn der Einstieg in die Bulimie? Liegt es an dem gegenwärtigen Schlankheitsideal oder weist die Gesellschaft krankmachende Strukturen auf? Sind familiäre Probleme der Auslöser oder muss eine bestimmte Persönlichkeitsstruktur vorhanden sein, die eine bulimische Erkrankung auslöst?

Unter Berücksichtigung dieser Fragestellungen richten sich die Überlegungen in dieser Arbeit auf die gesellschaftlichen, familiären und individuellen Faktoren. Hierfür werden feministische, familiendynamische und psychoanalytische Erklärungsansätze herangezogen.

2.2.1 Gesellschaftliche Faktoren

In strukturierten Beziehungen zwischen Menschen bestehen Normen und Wertsysteme, sprich, es gibt eine Gesellschaft. Gerlinghoff et al. (1999) sind der Überzeugung, dass die Bulimie eine Krankheit ist, die ohne Gesellschaft nicht existieren würde. Demnach sei die Gesellschaft aber nicht die alleinige Ursache. Die veränderten Gesellschaftsstrukturen ab Mitte der 50er Jahre, wie die veränderte Rolle der Frau in der Gesellschaft, ein zunehmendes Gesundheits-bewusstsein und eine kalorienbewußte Ernährung mit der Intention, dem herrschenden Schlankheitsideal zu entsprechen, seien mit ausschlaggeben[58]. Auch die Autoren Herperzt und Senf (1997) schließen sich dieser Aussage an. Die Zunahme der Bulimikerinnen habe, neben anderen Faktoren, ihre Erklärung in gesellschaftlich überlieferten Wertvorstellungen und deren Wandel innerhalb der letzten Jahrzehnte.

Im Gegensatz zu Ländern der Dritten Welt, lässt sich in hochindustrialisierten Gesellschaften auf der einen Seite ein ausgeprägter Nahrungsüberschuß, gleichzeitig ein immer rigider werdendes Figurdiktat beobachten…“[59].

Ein solches Figurdiktat herrscht nur in einer Gesellschaft, in der die Überzeugung gilt, dass mager schön ist. In Kulturen , die noch nicht „verwestlicht“ sind, fällt auf, dass dort keine Essstörungen vorkommen. In den Entwicklungsländern und in der arabischen Welt, in denen Nahrungsmitteln knapp sind, gilt Übergewicht als Zeichen von Stärke, Reichtum und Fruchtbarkeit. Es gilt: Fett ist schön[60].

Während füllige Menschen in diesen Ländern als schön empfunden werden, galten in den westlichen Industrienationen Übergewichtige in früheren Zeiten als humorvoll, gemütlich und ausgeglichen. Heute werden dicke Menschen jedoch eher diskriminiert. Die Gesellschaft deklariert diese mit Attributen wie willensschwach, unzuverlässig, faul und inkompetent. Schlankheit hingegen steht für Dynamik, Attraktivität und Leistungsfähigkeit und ist ein ästhetisches Werturteil[61].

Besonders Frauen sollen schön sein. Die herrschenden Schönheitsideale veränderten sich in jeder historischen Epoche, aber immer war das weibliche Geschlecht besonders darum bemüht, diesen Idealen zu folgen. In der Renaissance galt die junge , schlanke Frau mit kleinen Brüsten und einem Bäuchlein als Ideal, im Barock wurden üppige Frauen idealisiert[62]. Die Molligkeit symbolisierte das Fruchtbarkeitssymbol, sprich Mütterlichkeit. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts begannen Frauen die mütterliche Figur abzulegen und schufen ihr eigenes Schönheitsideal, fernab von Fruchtbarkeit und Mutterschaft. In den 20er Jahren schnitten sich Frauen die Haare ab, und Tänzerinnen zeigten sich mit Bubikopf und knabenhafter Figur. Unweiblichkeit wurden zum Symbol einer neuen Linie. Rundungen, vor allem an Busen und Po, waren verpönt. Die „neue“ Frau war schlank und diese Schlankheit stand für sexuelle Befreiung und Ablehnung der traditionellen Frauenrolle. Dieses Schlankheitsideal existiert, trotz Einbrüchen und Abwandlungen, bis heute noch und wird seit den 60er Jahren auch durch den Erfolg des dünnen Models “Twiggy“ von der Modeindustrie beeinflusst[63].

Da jede zeitliche Epoche ein anderes Schönheitsideal favorisiert und es vor allem Frauen sind, die dem starken Druck unterliegen, der sozialen Norm zu entsprechen, ist es unabdingbar, den Blick bei der Ursachensuche der bulimischen Erkrankung auf die gesellschaftlichen Zusammenhänge zu richten.

“ In unserer Gesellschaft scheint eine gewisse Bereitschaft zu bestehen, einem gestörten Essverhalten einen Boden für die Entwicklung zu bieten. Nur so lässt sich die fast epidemieartige Ausbreitung der Ess-/ Brechsucht erklären. Als Dreh- und Angelpunkt dieser Überlegungen kann der starke Wunsch nach Schlankheit betrachtet werden.“[64]

Der Schlankheitswahn hatte in den vergangenen Jahren zur Folge, dass immer häufiger und fast ausschließlich Frauen, von Problemen mit dem Essen, Diäten und Körpergewicht berichteten. Dies führte dazu, dass ein feministischer Ansatz zur Klärung von Essstörungen entstand. Das feministische Erklärungsmodell zur Entstehung der Bulimie, findet in der fachwissenschaftlichen Literatur großen Zuspruch.

Feministische Ansätze

Feministische Autorinnen betonen die Kritik an der ungleichen Behandlung von Frau und Mann in der heutigen Gesellschaft. Obwohl Frauen und Männer unter juristischen Gesichtspunkten gleichgestellt sind, ist im Alltag dennoch eine Überbewertung der männlichen Rolle und eine Diskriminierung der weiblichen Rolle vernehmbar. Die Macht der Männer und die Unterdrückung der Frau zeichnet das Missverhältnis aus. Feministische Autorinnen weisen darauf hin, dass gesellschaftliche Faktoren bei der Entstehung der bulimischen Erkrankung vordergründig sind[65].

Vor allem war es Susie Orbach, die 1979 die Aussage machte, dass Essstörungen ihre Wurzeln in der gesellschaftlichen Benachteiligung der Frauen haben[66].

Folgende Bedingungsfaktoren werden für die Entstehung der Bulimie verant-wortlich gemacht:

1. Schlankheitswahn und Diätverhalten

In der heutigen westlichen Gesellschaft steht das Schlanksein für Attraktivität, Schönheit, Dynamik und Erfolg und spielt eine zentrale Rolle bei der weiblichen Bevölkerung. Den Mädchen und Frauen wird viel mehr als Männern nahe gelegt, dass Erfolg und Anerkennung über das Aussehen und den perfekten Körper zu erreichen sind[67]. Nach Brakhoff (1985) ist es wissenschaftlich erwiesen, dass Frauen bei Einstellungsgesprächen mehr als Männer nach ihrem Aussehen beurteilt werden[68].

Dem schlanken Maßstab zu entsprechen, ist heute eine Qualitätsbezeichnung, und damit sind Erwartungen und Ansprüche an die Mädchen verbunden, die zur Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper führen. Das Schlankheitsideal wird von den Medien und der Werbung geschürt und im Hintergrund profitiert der Markt der Schönheits- und Schlankheitsindustrie. Nach Orbach (1987) sind Frauen die Opfer der Mode- und Diätnahrungsmittelindustrien, die erst Ideale schaffen und dann das weibliche Geschlecht dazu anhalten, diesen zu entsprechen.

“ Die Botschaft ist laut und deutlich - der Körper einer Frau gehört nicht ihr selbst. So wie er ist, ist ihr Körper mangelhaft. Er muß schlank sein, von „überflüssigen Haaren“ befreit, mit Deodorants besprüht, parfümiert und bekleidet. Er muss einem Ideal entsprechen.“[69]

Garner et al. haben Untersuchungen hinsichtlich des weiblichen Schlank-heitswandels vorgenommen. Die Autoren haben seit 1960 Playmates aus dem Playboy-Magazin verglichen, und haben nachgewiesen, dass diese um 16 Prozent abgenommen haben. Demnach sei innerhalb des untersuchten Zeitraums von 20 Jahren eine deutlich dünner gewordene weibliche Figur zu erkennen[70].

Auf der anderen Seite belegen Daten von Garner et al (1991), dass das Durchschnittsgewicht von Frauen unter 30 Jahren tatsächlich zugenommen hat[71].

Dadurch entsteht eine zunehmende Diskrepanz zwischen dem herrschenden Schönheitsideal und der tatsächlichen, realen Figur.

Der heimliche Kampf mit dem Körpergewicht nimmt seinen Lauf und dieser hat für viele Mädchen zerstörerische Auswirkungen, da ein immenser Druck auf ihnen lastet, dem Schlankheitsideal zu entsprechen. Daraus resultieren Diäten, Fastenkuren, gefolgt vom Fitnesswahn[72].

Aus den feministischen Ansätzen geht hervor, dass diese soziale Konditionierung zum größten Teil für die Zunahme der bulimischen Mädchen verantwortlich gemacht wird[73].

2. Veränderte weibliche Rolle

Klingenspor (1989) sieht in dem geschichtlichen Schönheitsidealwandel sowie in dem ständigen Bemühen der Frauen, die Schönheit zu erhalten, das wesentliche Merkmal der traditionellen weiblichen Geschlechtsrolle[74].

Diese feministische Sichtweise wurde zum ersten Mal von Marlene Boskind- Lodahl im Jahre 1976 formuliert. Die in der Literatur bezeichnete “Bulimie-Pionierin“ vertritt die Überzeugung, dass sich bulimische Frauen zu sehr mit der traditionellen weiblichen Geschlechtsrolle identifizieren[75]. Demnach unterwerfen sich Bulimikerinnen den gesellschaftlichen Normen und akzeptieren die an sie gestellten Anforderungen, die geprägt sind durch passive, häusliche Interessen. Im Vordergrund stehen traditionelle weibliche Themen wie Schönheit, Schlankheit, Aufopferung. Das Zeigen von als männlich geltenden Verhaltensweisen wie Aggressivität und Härte werden als “unweiblich“ angesehen. Die äußerliche Attraktivität in Form von Schlankheit stellt ein wichtiges Kapital dar. Die Frauen versuchen ihren Mitmenschen, besonders Männern, zu gefallen und machen somit ihre Selbsteinschätzung von anderen abhängig. Die Mädchen haben Angst den äußerlichen Ansprüchen nicht zu genügen und das löst in ihnen Verunsicherung, Selbstzweifel und Schuldgefühle aus. Daher hat die äußerliche Attraktivität einen enorm hohen Stellenwert im Leben inne, und dementsprechend wird viel Aufwand um das Verschönern gemacht, und es wird viel investiert, um ihre mangelnde Wertschätzung aufzubessern[76].

Diese Theorie ist inzwischen von anderen feministischen Autorinnen widerlegt oder erweitert worden. So geht heute die wissenschaftliche feministische Sichtweise davon aus, dass neben dem herrschenden Schlankheitswahn die veränderten weiblichen Rollenerwartungen für den gegenwärtigen Anstieg der bulimischen Mädchen mit verantwortlich zu machen ist.

Diese Veränderungen sind äußerlich an derzeit vorherrschenden Idealvorstellungen von weiblicher Schönheit, welche Dünnsein mit Attraktivität gleichsetzen, und innerlich an einer gewachsenen Betonung von Autonomie und Unabhängigkeit, von traditionell als maskulin geltenden Eigenschaften zu erkennen.“[77]

Von Alters her werden Mädchen so sozialisiert und ihnen eingebläut sich fürsorglich, gehorsam, angepasst und verlässlich zu verhalten. Dies ist offensichtlich mit Ehe, Haushaltsführung, Mutterschaft und Kindererziehung verknüpft. Bei Jungen wird auf Selbständigkeit und Selbstvertrauen Wert gelegt. Durch die Frauenbewegung hat sich die gesellschaftliche Rolle der Frau verändert. Mädchen erreichen ein durchschnittlich höheres Bildungsniveau als Jungen und haben heute mehr Berufs- und Entwicklungsmöglichkeiten gewonnen[78].

Für Mädchen beinhaltet der Wandel der Lebensperspektive, dass die vorrangige Ausrichtung auf Heirat und Familie abnimmt. Die Bildung und der berufliche Erfolg sind mitlerweile von großer Bedeutung. Ihre Lebensorientierung verlagert sich von der Herkunftsfamilie auf öffentliche Bereiche (Schule, Arbeit, Gleichaltrigengruppen). Bei dem Schritt in außerfamiliäre Beziehungs- und Arbeitssysteme, stoßen sie auf neue Anforderungen und Bewertungsmaßstäbe als im familiären Umfeld. Solche Bereiche fordern Wettbewerb, Konkurrenz, Leistung und Durchsetzungsvermögen. Mädchen bewegen sich nun in einem traditionell männlichen Terrain und so werden sie in der Adoleszenz mit neuen Rollenerwartungen konfrontiert.

“Deshalb ist plausibel, warum die Annahme der Erwachsenenrolle und die damit einhergehenden alterstypischen Autonomiekonflikte bei der Ablösung von der Herkunftsfamilie gegenwärtig für junge Frauen größere Anpassungsanforde-rungen und Verunsicherungen als für Männer bedeuteten, weil für sie der Konflikt zwischen traditioneller Geschlechtsrollenorientierung und neuen, teilweise dem herkömmlichen weiblichen Orientierungsrahmen diametral entgegengesetzten Erwartungen hinzukommt“[79].

Das traditionelle weibliche Denkmuster, nämlich sich für das Wohlergehen der Familie aufzuopfern und eigene Interessen außen vor zu lassen, ist im Zusammenhang mit Ehefrau und Mutter zutreffend, es passt jedoch nicht konflikt-frei in einen Kontext, in dem Leistung, Erfolg und Selbstbehauptung, also gerade die Durchsetzung eigener Interessen und Konkurrenzorientierung für Aner-kennung und Fortkommen unerlässlich sind[80].

Diese Neuorientierungen werden, laut Gröne (2003), dadurch erschwert, dass es sich um einen Sozialisationsprozess handelt, der von der heutigen Frauen-generation in diesem Ausmaß erstmals zu bewältigen ist. Die Mädchen können sich nicht mit ihren Müttern identifizieren. Diese haben diesbezüglich daher keine Vorbildfunktion, weil sie sich früher noch eindeutiger für Familie, anstatt für berufliche Karriere entschieden haben[81].

Trotz des Wandels wird das weibliche Geschlecht dennoch immer wieder auf die typische Geschlechtersrolle der Hausfrau und Mutter festgelegt. Es entsteht eine sozial widersprüchliche Lebenslage. Neben Mutter und Familienfrau sollen Frauen heute zusätzlich berufs- und karriereorientiert zu sein. Dies eröffnet für sie nicht nur mehr Chancen und Möglichkeiten, sondern auch Ansprüche, Zwänge und Überforderung.

[...]


* Diagnostisches und Statistisches Manual Psychischer Störungen der American Psychiatric Association. Das Handbuch wird von der Amerikanischen Psychiatriegesellschaft herausgegeben und ist ein Klassifikationssystem für psychische Störungen (Klassifikationssysteme dienen zur Verständigung von Fachleuten und Forschung).

[1] Vgl. www.lexsoft.de/aktuelles/3834

[2] Buddeberg-Fischer 2000, S. 8

[3] Vgl. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (Hrsg.) 2ooo, S. 3

[4] Vgl. Gerlinghoff, Backmund 2000, S. 15

[5] Vgl. Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.) 1998, S. 21

* Der DSM IV steht seit 1994 in der vierten Fassung zur Verfügung. Er ist der Nachfolger des 1980 herausgegebenen DSM-III und des revidierten DSM-III bzw. DSM-III-R (1987).

[6] Vgl. BZgA ( Hrsg.) 2000, S. 8

[7] Vgl. Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.) 1998, S. 21

[8] Vgl. a.a.O., S. 4

[9] Vgl. Mader, Ness (Hrsg.) 1987, S. 1

[10] Vgl. Gerlinghoff, Backmund 2000, S. 21

[11] Vgl. Gerlinghoff, Backmund 2001, S. 18

[12] Vgl. Gerlinghoff, Backmund 2001, S. 19

[13] Vgl. Gröne 2003, S. 16

[14] Vgl. a.a.O., S. 17; Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung 2000, S. 16

[15] Vgl. Stein-Hilbers, Becker 1998, S. 25

[16] Schlevogt, in Frankfurter Zentrum für Ess-Störungen (Hrsg.) 2002, S. 3

[17] Gerlinghoff, Backmund 2000, S. 17

[18] Vgl. a.a.O.

[19] Vgl. Gerlinghoff, Backmund, Mai 1999, S. 145

[20] Vgl. Mader, Ness (Hrsg.) 1987, S. 3

[21] Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.) 1998, S. 28

[22] Vgl. Mader, Ness (Hrsg.) 1987, S. 3

[23] Vgl. Stein-Hilbers, Becker 1998, S. 29

[24] Vgl. Mader, Ness (Hrsg) 1987, S. 3; Erpen 1990, S. 45-46; Schlevogt, in Frankfurter Zentrum für Ess-Störungen (Hrsg.) 2002, S. 3

[25] Vgl. Gerlinghoff, Backmund, Mai 1999, S. 161-163

[26] Vgl. Stein-Hilbers, Becker, in bmfsf (Hrsg.) 1998, S. 28

[27] Gerlinghoff, Backmund 2000, S. 16

[28] Vgl. a.a.O., S. 16-17

[29] Vgl. Stein-Hilbers, Becker 1998, S. 23

[30] Vgl. Mader, Ness (Hrsg.) 1987, S. 1

[31] Vgl. Aliabadi, Lehnig 1985, S. 38

[32] A.a.O.

[33] Vgl. Stein-Hilbers, Becker, 1998, S. 23; Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (Hrsg.) 2000, S. 23; Mader, Ness (Hrsg.) 1987, S. 1

[34] Vgl. Bundeszentrale für gesundheitlich Aufklärung (Hrsg.) 2000, S. 22-23

[35] Frankfurter Zentrum für Essstörung 2002, S. 3, zit. n. Preiß, Wilser 2000, S. 13

[36] Gerlinghoff, Backmund 2000, S. 19

[37] Stein-Hilbers, Becker 1998, S. 28, zit. n. Mader 1991

[38] Vgl. Mader, Ness (Hrsg.) 1987, S. 4

[39] Vgl. Langsdorff 2002, S. 127; Aliabadi, Lehnig 1985, S. 161

[40] Vgl. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (Hrsg.) 2000, S. 24

[41] Vgl. a.a.O., S. 10

[42] Vgl. Langsdorff 2002, S. 121

[43] Vgl. Stein-Hibers,Becker 1998, S. 29; Schlevogt 2002, S. 2

[44] Vgl. Mader/Ness (Hrsg.) 1987, S. 3

[45] Vgl. Langsdorff 2000, S. 123

[46] Vgl. Krebs 1987, S. 15

[47] Vgl. Langsdorff 2002, S. 123-125

[48] Langsdorff 2002, S. 126

[49] A.a.O., S. 128

[50] Vgl. a.a.O., S. 127-128

[51] Vgl. Langsdorff 2002, S. 43.

[52] Vgl. Habermas 1990, S. 72.

[53] Vgl. Habermas 1990, S. 73.

[54] Vgl. a.a.O. S. 74.

[55] Wulff 1932, S. 257, zit. n. Habermas 1990, S. 79.

[56] Vgl. Habermas 1990, S. 80-81.

[57] Vgl. Langsdorff 2002, S. 145; Stahr, Barb-Priebe, Schulz 1995, S. 53.

[58] Vgl. Gerlinghoff, Backmund, Mai 1999, S. 20-26.

[59] Herpertz, Senf 1997, in Janssen, Senf, Meermann (Hrsg), S. 11.

[60] Vgl. Palazzoli, Cirillo, Selvini et.al. 1999, S. 222; Garner 1991, in Jacobi, Paul (Hrsg.), S. 13.

[61] Vgl. Becker 2001, S. 55-56.

[62] Vgl. Erpen 1990, S. 122.

[63] Vgl. Schnebel, Bröhm 1996, S. 32.

[64] Becker 1994, S. 55.

[65] Vgl. Becker 1994, S. 59.

[66] Vgl. Orbach 1987, S. 14.

[67] Vgl. Gerlinghoff, Backmund, Mai 1999, S. 26.

[68] Vgl. Brakhoff 1985; S. 9.

[69] Orbach 1987, S. 16.

[70] Vgl. Garner 1991, in Jacobi, Paul (Hrsg.), S. 14; Erpen 1990, S. 122.

[71] Vgl. a.a.O.

[72] Vgl. Gerlinghoff, Backmund 2001, S. 34; Garner 1991, in Jacobi, Paul (Hrsg.), S. 14-15; Gröne 2003, S. 25-26.

[73] Vgl. Gröne 2003, S. 26.

[74] Vgl. Klingenspor 1989, in –Bulimie-, Kämmerer, Klingenspor (Hrsg.), S. 76.

[75] Vgl. Thies 1998, S. 27.

[76] Vgl. Becker 1994, S. 60.

[77] Klingenspor 1991, in Kämmerer, Klingenspor (Hrsg.), S. 78.

[78] Vgl. Stahr, Barb-Priebe, Schulz 1995, S. 70.

[79] Gröne 2003, S. 67.

[80] Vgl. a.a.O.

[81] Vgl. a.a.O.

Ende der Leseprobe aus 105 Seiten

Details

Titel
Essstörungen bei Mädchen, dargestellt am Beispiel der Bulimie - Sozialpädagogische Interventionsmöglichkeiten hinsichtlich Prävention
Hochschule
Frankfurt University of Applied Sciences, ehem. Fachhochschule Frankfurt am Main
Note
1
Autor
Jahr
2004
Seiten
105
Katalognummer
V39936
ISBN (eBook)
9783638385817
Dateigröße
840 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Sehr ergiebige Literaturarbeit hinsichtlich der familiären, gesellschaftlichen und individuellen Bedingungsfaktoren der Bulimie. Detailierter und umfangreicher Präventionsteil: Salutogenetischer Ansatz. Sehr anschauliche Darstellung eines Gesundheitspräventionsprojekt der Stadt Frankfurt sowie eine Fülle von sozialpädagogischen Interventionsstrategien. Beurteilung der Professorin: Eine sehr gelungene und engagierte Arbeit mit sehr guten Literaturkenntnissen.
Schlagworte
Essstörungen, Mädchen, Beispiel, Bulimie, Sozialpädagogische, Interventionsmöglichkeiten, Prävention
Arbeit zitieren
Pia Schneider (Autor:in), 2004, Essstörungen bei Mädchen, dargestellt am Beispiel der Bulimie - Sozialpädagogische Interventionsmöglichkeiten hinsichtlich Prävention, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/39936

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