Die ICH-Aktie


Hausarbeit, 2002

22 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


I n h a l t s v e r z e i c h n i s

1 Einleitung

2 Die ICH-Aktie im Zahn der Zeit
2.1 Karriere früher - Karriere heute
2.2 Der Wandel im Kopf
2.3 Kernkompetenzen

3 Der ICH-Aktien-Index
3.1 Mit Systematik zum Erfolg
3.1.1 Modelldarstellung
3.1.2 Modellbeurteilung
3.2 Die Subfaktoren des ICH-Index
3.2.1 Wissensbasis
3.2.2 Emotionale Intelligenz
3.2.3 Innovationskraft

4 Umsetzung der Theorie
4.1 Erläuterung der Formel
4.2 Errechnung des eigenen ICH-Aktienkurses
4.3 Fünf verschiede ICH-Aktientypen

5 Der Weg zum Erfolg: Der Businessplan
5.1 Geschäftsidee und Kernkompetenzen
5.2 Marktanalyse: Wo liegen die Chancen?
5.3 Ermittlung und Erhöhung des Marktwertes
5.4 Strategieentwicklung
5.5 Community-Management
5.6 Informationspolitik
5.7 Vereinbarkeit von Beruf & Privat

6 Bewertung des ICH-Aktien-Modells

7 Resümee

8 Literaturverzeichnis

1 Einleitung

Karriereverläufe haben sich in den vergangenen Jahren deutlich gewandelt. In der Nachkriegszeit konnte man auch ohne entsprechende Qualifikationen hohe Positionen im Unternehmen einnehmen. Heute geht dies gewiss nicht mehr so leicht. Anspruchsvolle Leistungstests und tagelange Accessment-Center fordern heute eine Menge von den Bewerbern. Neben dem fachlichen Wissen wird dabei die Persönlichkeit immer wichtiger.

Dies erklärt auch den zunehmenden Bedarf an Literatur, die den Einzelnen bei seiner Persönlichkeitsentwicklung begleitet und unterstützt. Das in der vorliegenden Arbeit dargestellte Modell von Zugmann/Lanthaler[1] betrachtet jeden Menschen als „ICH-Aktie,“ dessen Ziel darin besteht, seinen eigenen Kurs und damit seinen Wert zu steigern.

Erster Schritt dazu ist die Bestimmung des eigenen Aktienkurses mittels einer eigens dazu entwickelten Formel. Der Aktienkurs der „ICH-Aktie“ dient einerseits als Orientierungs­punkt und ist gleichzeitig eine Handlungsempfehlung für die Gestaltung der eigenen Karriere.

Grundlage der Modelldarstellung ist die Betrachtung der Ausgangssituation für heutige Karrieren. Als Hilfsmittel für die immer weiter steigenden Ansprüche an die Karriereplanung bietet sich die „ICH-Aktie“ an; das dahinterliegende Modell und seine Anwendung werden in den beiden folgenden Kapiteln dargestellt. Der zur Planung heutiger Karrieren notwendige Businessplan und seine Bausteine werden im fünften Kapitel erläutert. Im sechsten Kapitel wird das Gesamtmodell einer abschließenden Bewertung unterzogen.

2 Die ICH-Aktie im Zahn der Zeit

2.1 Karriere früher - Karriere heute

Die traditionelle Karriere, wie sie Eltern und Großeltern gemacht haben, gibt es nicht mehr bzw. nur noch in den seltensten Fällen. Den überwiegenden Teil des Arbeitslebens - also 30 oder 40 Jahre - auf der Lohn- und Gehaltsliste eines Arbeitsgebers zu stehen, ist in der heutigen Zeit kaum noch vorstellbar. Dem entsprechend empfinden Mitarbeiter heute kaum noch Dankbarkeit, für ein Unternehmen arbeiten zu dürfen und darin die einzige Karriere-Erfüllung zu sehen. Die klassische Erwerbsbiographie hat sich damit so weit überholt, dass man von einem „Paradigmenwechsel“[2] sprechen kann.

Dem kann nur zugestimmt werden, denn die persönliche Bindung an den Arbeitgeber - und dies ist nur ein Grund - hat in den letzten Jahren rapide abgenommen. Das Karrieredenken hat sich den veränderten Rahmenbedingungen angepasst. Zusammenwachsende Märkte, viel schnellere Kommunikation, starke Dynamik der Unternehmensstrukturen sind nur einige Beispiele dafür, warum eine erfolgreiche Karriereplanung heute ein höheres persönliches Engagement erfordert. Mitarbeiter sind heute mehr als kleine Räder am Wagen, welche nur ausführen und nicht für ihr Denken bezahlt werden.

In Unternehmen, welche durch „Lean Production, Business Reengineering (...) oder Total Quality Management“[3] grundlegend umstrukturiert werden, wird jeder Mitarbeiter zum „zentralen Erfolgsfaktor.“[4] Das Wissen auf der einen Seite und die persönliche Positionierung im Unternehmen auf der anderen Seite stehen also wie nie zuvor im Vordergrund, um die Karriereleiter sukzessive empor zu klettern. „Karriere neu denken heißt daher, zum Wissensmanager in eigener Sache zu werden.“[5] Das passive Zurücklehnen ist vorbei, Eigeninitiative, Verantwortungs- und Selbstbewusstsein sind heute geforderte Voraussetzungen für den Weg in ein erfülltes und zufriedenstellendes Arbeitsleben.

2.2 Der Wandel im Kopf

Die Anforderungen an den Einzelnen erfordern eine Verankerung neuer Denkweisen. Problematisch dabei ist, dass Meinungen schneller verändert werden können als Einstellungen. Dies gilt natürlich auch für die Einstellung gegenüber der eigenen Karriere; es ist nicht leicht, von heute auf morgen den eigenen Karriereplan grundlegend zu verändern und anschließend strikt danach vorzugehen.[6]

Die Anpassung der Denkweisen betrifft alle Lebensbereiche. Im Folgenden werden ausgewählte Bereiche vorgestellt, wobei insbesondere auf die Veränderung der Denkweisen eingegangen wird.[7]

1. Bildung gibt es stets umsonst; sie wurde in Schule und Hochschule konsumiert und führte schließlich zu einem entsprechendem Abschluss. Danach wurde die Schulbank nicht mehr gedrückt, man hatte ausgelernt.

Da aber Stillstand bekanntlich Rückschritt bedeutet, muss es für einen karrierebewussten Menschen - ich spreche im Folgenden nur noch von der ICH-Aktie - eine selbstverständliche Pflicht sein, sich neben der Arbeit weiterzubilden, Sprachkurse zu belegen etc., sprich in sich selbst zu investieren.

2. In der Vergangenheit wurden Karrieren häufiger durch Zufall oder Glück entschieden. Heutige Karrieren erfordern jedoch, aufgrund der zunehmenden Dynamik im Wettbewerb und damit auch im Unternehmen, ein geplantes und konsequentes Vorgehen. Die ICH-Aktie verfolgt dem entsprechend konsequent ihr Ziel und richtet ihren Qualifikations­erwerb auf den jeweiligen Branchenschwerpunkt aus.

Meiner Meinung nach sollte jedoch bedacht werden, dass der Zufall auch in der heutigen Zeit entscheidenden Einfluss auf Karrieren hat. Die vollständige Substitution des Zufalls durch eigenes geplantes Vorgehen ist nicht möglich.[8]

3. Arbeit- und Privatleben wurden früher strikt getrennt. Der Ehemann sorgte für den finanziellen Unterhalt der Familie und somit fokussierte sich die gesamte Lebensplanung auf die „Einkommensquelle Mann.“ Nachtschichten oder territoriale Trennung zwischen Mann und Frau nahm man in Kauf.

Heute sucht sich die ICH-Aktie gezielt eine Firma aus, die ein ganzheitliches Konzept bietet, das die komplette Lebensplanung einbezieht und von dem alle profitieren. Die Firma Bertelsmann aus Gütersloh zeigt, wie dieses Konzept in der Praxis erfolgreich gelebt werden kann. Bekommt der Mann einen Arbeitsvertrag angeboten, so wird der Frau gleich eine entsprechende Stelle mit offeriert. Ziel ist es, die Familie zusammenzuhalten und damit dem Mann die Entscheidung zu erleichtern, nach Gütersloh zu gehen.

Hierbei ist aus meiner Sicht zu bedenken, dass solche umfangreichen Leistungen nur von größeren Konzernen geboten werden können; dies schränkt die Unternehmensauswahl der ICH-Aktie deutlich ein.

4. In der heutigen Zeit darf man nach Erreichung seines Zieles nicht lethargisch verharren und sich für Ewigkeiten auf seinen „erreichten Lorbeeren“ ausruhen. Die Erreichung der eigenen Karriereziele erfordert die sofortige Fixierung des nächsten Zieles.

Die gemachten Ausführungen zeigen, dass die ruhigen Zeiten vorbei sind. Initiative und Risikofreude sind gefragt, die Investition in die ICH-Aktie steht an, um seine Karriere neu zu gestalten. Wie dies konkret erfolgen kann, wird im folgenden Kapitel „Der ICH-Aktien-Index“ näher beschrieben.

2.3 Kernkompetenzen

Um überhaupt in der Lage zu sein, seinen Aktienkurs nachhaltig steigern zu können, sind drei Kernkompetenzen notwendig; diese werden im Folgenden vorgestellt.

1 . Wettbewerb konsequent nutzen: Ein ICH-Aktie sollte sich hin und wieder von dem bequemen und gut eingearbeiteten Leder-Bürostuhl trennen und neue, unbekannte Wege gehen. Getreu dem Spruch: Wer wagt gewinnt. Nur mit dieser Einstellung ist man in der Lage, die Chancen des Wettbewerbs zu nutzen, mehr als andere zu leisten und den gewünschten Erfolg einzufahren.
2 . Laufend gestalterisch handeln: Auf den ersehnten Erfolg kann lange gewartet werden, wenn man nur in seinem stillen Kämmerchen hockt und eine geniale Idee vor sich hin brühtet. Kommunizieren ist das Schlagwort. Eine ICH-Aktie sollte immer wissen, was andere ICH-Aktien am Markt zur Zeit planen, sprich wie hoch deren Kurs ist. Andersherum sollten Investoren darüber informiert sein, wie hoch der eigene Kurs gerade ist.
3. Permanent Investitionsbereitschaft zeigen: Als letzte Kernkompetenz wird die Abwechslung und Innovation als Selbstverständlichkeit erklärt. Je mehr verschiedene Dinge man im Leben angefasst hat, desto grösser ist natürlich auch der eigenen Erfahrungshorizont, von dem profitiert werden kann.

Vereint man diese drei Komponenten in sich, so besitzt man eine gute Grundlage auf dem Weg, seinen eigenen Aktienkurs zu steigern.

3 Der ICH-Aktien-Index

3.1 Mit Systematik zum Erfolg

3.1.1 Modelldarstellung

Auf dem Weg zum Erfolg stellt man sich zahlreiche Fragen, wie z.B.: Was haben Top Manager, was ich nicht habe? Gibt es ein Geheimnis des Erfolges, das gelüftet werden kann?[9] Zur Forcierung der eigenen Karriere bedarf es damit einer Kennzahl, die für die Karriereplanung eine Systematik bietet, um sukzessive an sich zu arbeiten und somit gezielt den persönlichen Aktienkurs zu steigern. Die Steigerung des Aktienkurses entspricht dabei einer Steigerung der eigenen Fähigkeiten und verbessert somit die Ausgangslage für den nächsten Karriereschritt.

Die von Zugmann/Lanthaler entwickelte Formel lautet:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten[10]

Die gewählten drei Faktoren des Index wurden nicht willkürlich ausgewählt und stellen auch keine „abstrakte (...) Hypothese“[11] dar. Grundlage der Formel war die systematische Analyse von Karrieren über einen Zeitraum von zehn Jahren, wobei diese aus drei Perspektiven betrachtet wurden, die sowohl „hard facts“ als auch „soft skills“ berücksichtigten.[12]

[...]


[1] Siehe dazu Zugmann Johanna, Lanthaler Werner: DIE ICH AKTIE, 1. Auflage, Frankfurt am Main 2000

[2] Zugmann Johanna, Lanthaler Werner: DIE ICH AKTIE, 1. Auflage, Frankfurt am Main 2000, S. 13

[3] Zugmann Johanna, Lanthaler Werner: DIE ICH AKTIE, 1. Auflage, Frankfurt am Main 2000, S. 18

[4] Vgl. Zugmann Johanna, Lanthaler Werner: DIE ICH AKTIE, 1. Auflage, Frankfurt am Main 2000, S. 19

[5] Zugmann Johanna, Lanthaler Werner: DIE ICH AKTIE, 1. Auflage, Frankfurt am Main 2000, S. 22

[6] Hinzu kommt, dass solche grundlegenden Veränderungen auch nur in kleinen Schritten erfolgreich angegangen werden können und nicht en bloc.

[7] Eine ausführliche Darstellung dazu findet sich bei Zugmann Johanna, Lanthaler Werner: DIE ICH AKTIE, 1. Auflage, Frankfurt am Main 2000, S. 29ff.

[8] Dies zeigen auch die Karriereverläufe befreundeter Top-Manager; ein Beispiel hierfür ist die Karriere des ehemaligen Personalvorstands des HDI.

[9] Die Liste der Fragen kann noch um prestigeträchtige Fragen erweitert werden, wie z. B.: Warum werden immer andere auf den Titelseiten von Wirtschaftsmagazinen abgelichtet und zum Manager des Jahres gekürt?

[10] Zugmann Johanna, Lanthaler Werner: DIE ICH AKTIE, 1. Auflage, Frankfurt am Main 2000, S. 45

[11] Zugmann Johanna, Lanthaler Werner: DIE ICH AKTIE, 1. Auflage, Frankfurt am Main 2000, S. 50

[12] Die Karrieren wurden aus journalistischer, personalmanagementorientierter und unternehmensberaterischer Sicht betrachtet. Siehe dazu Zugmann Johanna, Lanthaler Werner: DIE ICH AKTIE, 1. Auflage, Frankfurt am Main 2000, S. 50.

Ende der Leseprobe aus 22 Seiten

Details

Titel
Die ICH-Aktie
Hochschule
Hochschule Mainz  (BWL)
Note
1,7
Autor
Jahr
2002
Seiten
22
Katalognummer
V3987
ISBN (eBook)
9783638124812
Dateigröße
592 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Diese Hausarbeit verrät einem, wo man zur Zeit selbst als ICH-Aktie steht und wie man es sukzessive schafft, seinen Kurs zu steigern. Dies gelingt anhand einer Formel. Bekannte Persönlichkeiten werden untersucht und nach Typ eingeteilt.
Schlagworte
ICH-Aktie
Arbeit zitieren
Ivonne Völlmecke (Autor:in), 2002, Die ICH-Aktie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/3987

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