Historisches Lernen im Sachunterricht


Hausarbeit, 2004

16 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhalt

1 Einleitung

2 Der geschichtliche Aspekt in der Schule

3 Geschichte in der Grundschule

4 Psychologische Voraussetzungen in der Primarstufe

5 Wandel der Umwelt

6 Inhalte geschichtlichen Lernens

7 Ziele historischen Lernens

8 Methoden und Medien historischen Lernens
8.1 Textquellen
8.2 Bilder
8.3 Karten
8.4 Sachquellen und Archäologie
8.5 Filme
8.6 Mündliche Geschichte
8.7 Erzählungen
8.8 Spiele
8.9 Archive
8.10 Museen
8.11 Kinderbücher
8.12 Computer

9 Literaturverzeichnis

1 Einleitung

Historisches Lernen bietet sich in der Grundschule besonders im Sachunterricht an. Es ist wichtig Kindern bereits frühzeitig mit der Vergangenheit in Verbindung zu bringen, denn in heutiger Zeit fehlen den Schülern oftmals die direkten Erfahrungen mit ihren Großeltern. Natürliche Dinge wie Erzählungen von vergangenen Zeiten bleiben so auf der Strecke und eine wichtige Erfahrung geht für die Kinder verloren.

Kinder verfügen bereits über verschiedene Wissensansätze aus unterschiedlichen Bereichen, die meines Erachtens im Unterricht genutzt werden sollten. Dieses Wissen liegt häufig unstrukturiert vor. Den Kindern fehlt die Einordnung ihres Wissens in einen Zusammenhang, einer zeitlichen Abfolge. Auch wenn Grundschüler noch keine genaue Vorstellung über Zeit besitzen, ist es trotzdem wichtig, ihr Wissen in eine Reihenfolge zu bringen und so neue Erkenntnisse anzubahnen.

Diese Arbeit geht zunächst auf den geschichtlichen Aspekt in der Grundschule ein. Darauf wird dargestellt auf welche Weise die Geschichte in den Unterricht der Grundschule mit einfließen kann. Die dafür notwendigen psychologischen Voraussetzungen werden in Bezug darauf erläutert. Im Anschluss daran wird kurz auf den Wandel der Kindheit eingegangen. Inhalte geschichtlichen Lernens sowie Ziele die damit verfolgt werden, werden im darauf folgenden dargestellt. Ausführlich werden zum Schluss die verschiedenen Methoden und Medien des historischen Lernens vorgestellt.

2 Der geschichtliche Aspekt in der Schule

Historisches Lernen erfolgt unbewusst bei jeder Begegnung mit Geschichte. Alte Bauwerke, Straßenschilder und Denkmäler sind Beispiele, bei denen wir mit Vergangenem in Berührung kommen. Im Alltag begegnen wir Geschichtlichem sehr häufig, ohne dies immer zu bemerken. Durch diese Begegnungen entwickelt sich nach und nach ein „Geschichtsbewusstsein“, welches mit falschen und richtigen Vermutungen, Sachinformationen und Gefühlen vermischt ist. Die Bezeichnung „Geschichtsbewusstsein“ hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem wichtigen Begriff in der Geschichtsdidaktik entwickelt.

Das historische Lernen in der Schule zeichnet sich durch Zielgerichtheit aus. Es soll ein „reflektiertes Geschichtsbewusstsein sein, das Kompetenzen auf drei Ebenen besitzt“.[1] Diese drei Ebenen sind die Analyse, das Sachurteil und das Werturteil. Durch die Analyse vergangener Ereignisse soll das Bewusstsein für Geschichte geschult werden. Das Sachurteil unterstützt diesen Prozess und es kommt zu einer abschließenden Wertung. Methodisch geplantes historisches Lernen basiert auf diese Elemente. Mit dem aus der Gegenwart vorhandenen Wissen werden vergangene Ereignisse reflektiert und es erfolgt einer Auseinandersetzung. Daraus wachsen Einsichten die für die weiteren geschichtlichen Betrachtungen, aber auch für die Gegenwart nützlich sind.

Historisches Lernen besitzt somit eine Funktion, die andere Bereiche nur schwer abdecken können.[2]

3 Geschichte in der Grundschule

Wenn historische Inhalte in der Grundschule vermittelt werden, geschieht dies hauptsächlich im Sachunterricht. Hier müssen allerdings Überlegungen angestellt werden, ob historische Inhalte überhaupt in den Sachunterricht der Primarstufe gehören. Im Lehrplan Sachunterricht ist „Geschichte“ nicht als eigenständiger Erfahrungsbereich aufgenommen. Vielmehr kann das historische Lernen sehr gut in die unterschiedlichsten Themen mit einfließen. Diese Einflussnahme auf ganz unterschiedliche Themenbereiche ist besonders sinnvoll.

Der Umgang mit Geschichte in der Grundschule darf sich weder ausschließlich an der Didaktik des Geschichtsunterrichts orientieren, noch an der Fachwissenschaft Geschichte. Für den Unterricht in der Primarstufe müssen allgemein gültige grundschuldidaktische Elemente berücksichtigt werden.[3]

Historischer Sachunterricht sollte sich in der Grundschule auf drei verschiedene Formen beziehen. Dabei setzen alle unterschiedliche Schwerpunkte.

Dem Kind soll deutlich gemacht werden, dass sich Geschichte auch in seinem eigenen Leben abspielt und von Bedeutung ist. Die Durchführung eines solchen Geschichtsunterricht basiert auf die eigenen Erfahrungen der Schüler und fordert ein selbstständiges Auswählen des Beschäftigungsgegenstandes. Veränderungen im Leben der Schüler sollen aufgegriffen und besprochen werden um den Aspekt der Vergangenheit hervor zu heben. Eine weitere Möglichkeit für historisches Lernen ist die Beschäftigung mit einem begrenzten Zeitabschnitt der Vergangenheit. Allerdings ist es dabei hilfreich, wenn der Zeitraum nur soweit zurück liegt, dass Zeitzeugen befragt werden können. Bei der Behandlung eines komplexen Zeitraums sollte hier gezielt der Sachunterricht zu diesem einen Thema zur Geltung kommen und nicht nur eine Verknüpfung mit anderen Inhalten. Die dritte Form des historischen Lernens sieht die Geschichte als Teilgebiet von komplexeren Themen. Wird beispielsweise das Thema Freizeit behandelt, kann man auf die Freizeitgestaltung in früherer Zeit eingehen. Es sollen nach Möglichkeit vielfältige Verbindungen und Assoziationen zur Geschichte angebahnt werden.[4]

4 Psychologische Voraussetzungen in der Primarstufe

Es gibt so gut wie keine repräsentativen Untersuchungen bezüglich des historischen Lernens in der Grundschule. Um allerdings Antworten zu erhalten, muss man sich besonders auf die Entwicklungs- und Lernpsychologie beziehen. Nachdem in den 60er Jahren unterschiedliche Ansichten bezüglich der geistigen Entwicklung von Kindern auftraten, ist man heute der Auffassung, dass sich die verschiedenen Ansichten ergänzen. Kinder durchlaufen in unterschiedlicher Geschwindigkeit Entwicklungsprozesse, die sich auf ihre geistigen Fähigkeiten auswirken. Es existieren verschiedene Entwicklungsstufen, auf denen unterschiedlich lange verweilt wird. Besonders in der frühen Kindheit ist dies ersichtlich. Je nach Reifungsgrad des Kindes sollten die Lerngegenstände und Inhalte angepasst sein. Allerdings spielen auch Umwelteinflüsse, die das Kind erfährt und aufnimmt eine Rolle und beeinflussen die innere Entwicklung. Eine anregende Lernumgebung wirkt sich daher positiv auf die geistigen Fähigkeiten des Kindes aus.

[...]


[1] VON REEKEN, Dietmar: Historisches Lernen im Sachunterricht. Didaktische Grundlegungen und unterrichtspraktische Hinweise. Seelze: Kallmeyer, 1999, S. 13.

[2] Vgl. VON REEKEN, 1999, S. 9f.

[3] Vgl. ZIECHMANN, Jürgen: Der geschichtliche Aspekt des Sachunterrichts. In: ZIECHMNANN, Jürgen (Hrsg.): Konkrete Didaktik des Sachunterrichts. Aachen-Hahn: Hahner Verlagsgesellschaft, 1995, S. 122.

[4] Vgl. ZIECHMANN, 1995, S. 123f.

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Historisches Lernen im Sachunterricht
Hochschule
Universität Koblenz-Landau  (Institut für Grundschulpädagogik)
Note
1,3
Autor
Jahr
2004
Seiten
16
Katalognummer
V39832
ISBN (eBook)
9783638385053
Dateigröße
480 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Historisches, Lernen, Sachunterricht
Arbeit zitieren
Astrid Bieling (Autor:in), 2004, Historisches Lernen im Sachunterricht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/39832

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