Der Islam und sein Gottesbild


Diplomarbeit, 2005

83 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Gliederung zur Diplomarbeit „Der Islam und sein Gottesbild“

1. Voraussetzungen und Quellen
1.1 Einleitung
1.2 Die historische Person Mohammed
1.3 Der Koran
1.4 Hadith / Sunna
1.5 Islam und Judentum
1.6 Islam und Christentum
1.7 Islam und Gnosis

2. Grundlagen muslimischer Theologie
2.1 Gott - Schöpfer, Erhalter und Richter der Welt
2.2 Engel
2.3 Schöpfungsmythen des Islam
2.4 Offenbarung Gottes
2.4.1 Abraham im Islam
2.4.2 Jesus im Islam
2.4.3 Der Prophet Mohammed

3. Elemente islamischer Theologie
3.1 Islamische Eschatologie
3.2 Islamische Soteriologie

4. Islam und Christentum
4.1 Islamischer Monotheismus und christliche Trinität
4.2 Christlich - islamischer Dialog

5. Anhang

6. Literaturverzeichnis

1. Voraussetzung und Quellen

1.1 Einleitung

In der heutigen Zeit spielt der Islam in unser Gesellschaft eine zunehmend größere Rolle. In den Medien wird beinahe täglich von neuen Schreckensmeldungen berichtet, die von muslimischen Selbstmordattentätern begangen wurden, und im gesamten nahen Osten herrscht andauernde Unruhe. Dadurch wird das Feindbild Islam, vor allem im christlich geprägten Abendland, geschürt. Das Stichwort ‚Islam’ löst bei vielen Menschen Assoziationen an fundamentalistische Gewalt aus. Dementsprechend begegnen sie Muslimen mit Zurückhaltung und teilweise auch mit Ablehnung. Der Islam ist und war die missverstandene Religion im christlich geprägten Abendland.[1]

Die Berührung mit Moslems in unser Gesellschaft ist ebenso Bestandteil unseres Lebens geworden, wie der Umgang mit Christen. In Deutschland lebten im Jahr 2000 noch 2,9 Millionen Moslems und weltweit über 1,4 Milliarden unserer muslimischen Brüder und Schwestern. Muslime in Deutschland sind zu unseren Nachbarn geworden, doch diese Nachbarschaft ist in vielen Fällen dadurch beeinträchtigt, dass oft nur wenig über den Islam bekannt ist. Durch Unwissenheit und Ignoranz wird von vielen Menschen in unserer Kultur der Islam abgelehnt und dessen Gläubige vorverurteilt.

Diese Arbeit soll über den Islam informieren und somit zum interreligiösem Dialog zwischen Religionen und Kulturen beitragen um gemeinsam für ein besseres, friedliches Nebeneinander und Miteinander eintreten zu können. Denn gerade in Krisenzeiten läuft das ‚Nebeneinander’ Gefahr, in ein ‚Gegeneinander’ umzuschlagen.

In dieser Arbeit möchte ich den Islam und sein Gottesbild beschreiben. Dabei werde ich vor allem auf die Einflüsse, die Entwicklung und das Verständnis des islamischen Gottesbildes eingehen. Dabei soll dem Leser die enge Verwandtschaft mit dem Judentum und Christentum deutlich gemacht werden. Schwerpunkt wird dabei das Gottesbild und seine Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede zu den anderen Schriftreligionen sein. Auch die Propheten, die Engel, das islamische Verständnis von Heil, das Jüngste Gericht und der Koran selbst werden beschrieben. Dieser Beitrag erhebt nicht den Anspruch den Islam in seiner ganzen Komplexität darzustellen, sondern wird den Grundaussagen des Islams begegnen, damit dessen Grundsubstanz besser verstanden werden kann.

1.2 Mohammed als historische Person

Mohammed ist der, der die im Koran überlieferte göttliche Offenbarung empfangen und sie dann den Menschen übermittelt hat. Daher ist auch der am häufigsten verwendete Titel im Koran für Mohammed „Gesandter Gottes“.[2]

Der Eigenname Mohammed bedeutet „der Gepriesene oder „der hoch zu Preisende“. Da dieser Name jedoch schon in vorislamischer Zeit gebraucht wird, ist er nicht als Titel zu verstehen. Mohammed, der mit bürgerlichem Namen Abul Rasim Muhammad ibn Abdallah hieß, war der Stifter des Islam. Er wurde um 570 in Mekka geboren. Nach islamischer Tradition soll sein Geburtstag mit seinem Todestag zusammenfallen und wird dementsprechend gefeiert.[3]

Doch weder das genaue Jahr, noch der genaue Tag seiner Geburt sind bekannt. Er war Sohn eines Kaufmannes in der angesehenen Sippe der Haschemiten vom Stamm der Quraisch. Sein Vater starb noch vor seiner Geburt und seine Mutter starb als er sechs Jahre alt war. So kam er in die Obhut seines Großvaters Abd al-Mutalib. Nach dessen Tod, Mohammed war gerade acht Jahre alt, nahm sich sein Onkel Abu Talib seiner an. Er gewann überragende Bedeutung für Mohammed, auch wenn er nie Anhänger seiner Botschaft wurde[4]. Seinen Lebensunterhalt verdiente Mohammed als Schafhirte und später als Kamelführer. Mit etwa 25 Jahren heiratete er seine erste Frau die Kaufmannswitwe Khadidja. Auf ihre gemeinsame Tochter Fatima, welche die Jüngste war, gehen alle seine Nachkommen zurück. Seit etwa 595 unternahm er Handelsreisen als Kaufmann nach Syrien und Palästina, wo er wahrscheinlich das orientalische (nestorianische) Christentum kennen lernte. Hier und in Jathrib, dem späteren Medina, machte er auch mit dem Judentum Bekanntschaft. Während einer Andachtsübung (tahannata) am Berg Hira, um das Jahr 610, empfing Mohammed seine erste Vision.[5] Er verstand sich selbst als Prophet in jüdisch-christlicher Tradition[6], und darüber hinaus als Siegel der Propheten. Mohammed glaubte nicht etwas Neues zu bringen, er hat nur seinem Volk etwas Neues gebracht.[7] Mohammed kam selbst zu der Überzeugung, dass er der göttliche Gesandte der Araber sei, denen bisher weder Propheten noch Offenbarungen zuteil wurden. Für ein besseres Verständnis Mohammeds ist Sure 33,40 von größter Bedeutung: „Mohammed ist nicht der Vater eines eurer Männer, sondern er ist der Gesandte Gottes und das Siegel der Propheten“[8] Hier wird Mohammed nicht nur als Gesandter, sondern auch als Prophet (nabi) bezeichnet. Dabei müssen die zahlreichen Geschichten im Koran über frühere Propheten immer im Hinblick auf die Aussage gelesen und verstanden werden, dass Mohammed es ist, der die lange Reihe dieser Männer besiegelt und abschließend bestätigt.[9] In Mekka begann er seine Lehren zu verbreiten und fand Anhänger in geringer Zahl. Die Erste, die seinen Glauben teilte, war seine Frau Khadidja. Wegen der Bedrückung der Muslime durch die Mekkaner wanderte eine Gruppe von ihnen auf Befehl Mohammeds 615 nach Äthiopien aus, um bei dem dort herrschenden, christlichen König Schutz zu finden.[10] Mohammed selbst blieb in Mekka. Nach dem Tod seines Onkels Abu Talib und seiner Frau Khadidja, die beide im Jahr 619 starben, wuchs der Druck auf Mohammed und er wich in die ca. 70 km südwestlich gelegene Stadt at-Taif aus, um dort Unterstützung zu suchen. Doch auch dieser Versuch scheiterte, und kurz darauf kehrte er nach Mekka zurück.[11] Während der letzten Jahre Mohammeds in Mekka, ist der Islam auch unter den arabischen Stämmen verbreitet worden. Durch einen Machtwechsel in der Sippe Hasim, wurde Mohammed der Schutz in Mekka entzogen, den man ihm bislang gewährt hatte. Es wird berichtet, dass Menschen aus Yathrib, dem späteren Medina (Medina bedeutet: Stadt des Propheten)[12] ; an den Tagen der Wallfahrt in den Jahren 621 und 622 Kontakt zu Mohammed suchten. Durch einen Streit zwischen den beiden herrschenden Sippen in Medina war dort ein innerlich recht instabiler Zustand entstanden, der durch den ungeklärten Status jüdischer, ansässiger Stämme noch verkompliziert wurde. So hielt man in Medina Ausschau nach einem Schlichter.[13] Mohammed hatte Selbstbewusstsein und Standhaftigkeit bewiesen, und außerdem war seine Rolle als „Gesandter Gottes“ und seine prophetische Botschaft durch die starke jüdische Präsenz (Juden erwarteten zur damaligen Zeit einen Propheten) in Medina leichter zu verstehen als in Mekka.[14] Die geheimen Treffen fanden auf einem Berg zwischen Mekka und al-Mina statt. Beim ersten Treffen waren zwölf Männer anwesend. In einem Vertrag wurde festgelegt, dass die in Medina lebenden Stämme seine Lehre annähmen, wenn er in ihre Heimat käme. Mit ihnen schickte er einen Freund und Glaubensanhänger Namens Mus ab Ibn Umair und trug ihm auf, den Koran vorzutragen, den Islam zu lehren und sie in der Religion zu unterweisen. Mit dem 16. Juli 622, dem Tag an dem Mohammed Mekka verlässt, und nach Medina aufbricht (hidschra, Auswanderung), beginnt die islamische Zeitrechnung. In Medina übernahm Mohammed vor allem die Rollen eines Gesetzgebers, Richters, Heerführers und Staatsmannes. Er war zum Leiter und Organisator eines theokratischen Staatswesens geworden, wurde jedoch immer noch als Prophet verstanden, und hatte weitere Visionen.[15] Die anhaltenden militärischen Konfrontationen mit Mekka veranlassten Mohammed zu einer bis dahin im arabischen Raum beispiellosen Bündnispolitik. Ebenso bekämpfte er die Feinde im Inneren Medinas, was speziell die dort jüdisch ansässigen Stämme meinte, mit denen Mohammed eigentlich ein Bündnis geschlossen hatte.[16] Die Rückeroberung Mekkas erfolgte im Jahr 630 friedlich, und war eigentlich eine Übergabe der Stadt, bei der Mohammed mit einem zehntausend Mann starken Heer vor die Stadt zog. Als er die Stadt seiner Väter als Sieger betrat, vergab er seinen Feinden und machte ihnen Geschenke. Dafür verlangte er von allen die bedingungslose Annahme des Islams. Er zerstörte die Götzenbilder, hob die Stammesprivilegien auf und verkündete die neue Gemeinschaft der Gläubigen (umma).

Im Jahre 631 nahm Mohammed an der Wallfahrt mit der Absicht teil, die alten Traditionen abzuschaffen und für alle Wallfahrer die neue islamische Form des Festes und seiner Riten, die er auf Abraham zurückführte, verbindlich zu machen.[17] Dies wurde auch gleichzeitig Mohammeds Abschiedswallfahrt und für alle Zeiten Norm der islamischen Pilgerfahrt. Der islamischen Tradition zufolge, starb Mohammed am Montag, dem 8.Juni 632, in den Armen seiner Lieblingsfrau Aischa.[18] Die Enttäuschungen die Mohammed erleben musste, fallen allenfalls in den Anfang seiner Laufbahn. Am Ende steht die Eroberung Mekkas und die Einigung der arabischen Halbinsel unter seiner Hand.[19] Das Wirken Mohammeds wird von Hartmut Bobzin in einem Zitat sehr gut wiedergegeben, als er den Tag des Aufbruchs Mohammeds nach Medina mit den Worten beschreibt:

“Mit diesem Datum beginnt eine welthistorisch außerordentlich bedeutsame Dekade, die mit dem Tod Mohammeds am 8. Juni 632 endet: In diesen zehn Jahren hat Mohammed eine neue Gemeinschaft ins Leben gerufen und mit ihr den Islam als deren Identifikationsfaktor zu einem sicherem Fundament verholfen, und zwar im Hinblick auf den Ritus als auch hinsichtlich der Grundlagen der politisch-sozialen Ordnung.“[20]

1.3 Der Koran

Mit dem Wort Koran (al-qur’an: „Rezitation“) ist gewöhnlich das gesamte heilige Buch der Moslems gemeint. Es ist in Arabisch offenbart und gilt für Muslime als das authentische Wort Gottes.[21] Der Moslem erlebt Gott deshalb in der Koranrezitation. Da für den Moslem der Koran das von Gott selbst inspirierte Wort ist, kommt ihm im Islam uneingeschränkte Autorität zu. Nach muslimischen Glauben enthält er die Offenbarungen, die der Prophet Mohammed vom Erzengel Gabriel zwischen den Jahren 610 und 632 empfing.

Die Muslime glauben aber auch an den göttlichen Ursprung aller anderen heiligen Schriften des Juden- und Christentums.[22] So sind beispielsweise Moses, dessen Schrift sich in der Thora befindet, König David, dessen Schriften die Psalme bilden und der Sohn der Maria, Jesus, dessen Schriften die Evangelien darstellen, anerkannte Schriften, die durch den Menschen jedoch allesamt verfälscht wurden. Ein Moslem geht fest davon aus, dass der Koran eine Wiederverkündigung der Lehre des Glaubens an den einen Gott sei, welche bereits in den früheren Schriften gelehrt wurde. Mohammed war der Meinung, dass die Botschaften und Lehren, die Gott ihm durch Gabriel in Visionen offenbarte, aus einer jenseitigen Quelle stammten. Dies ist die himmlische Urschrift aller heiligen Bücher und Offenbarungen.[23] Der sogenannte „Urkoran“ war nach islamischer Vorstellung von Anfang an unerschaffen bei Gott. Erst nach dem Tode Mohammeds begannen seine Anhänger die Offenbarungen zu sammeln, bis es schließlich unter dem 3. Kalifen um 650 erstmals zu einer offiziellen Koranausgabe kam, wie wir sie in ihrer heutigen Form kennen. Islamische und nichtislamische Gelehrte stimmen darüber überein, dass der Text des Korans im Laufe seiner Geschichte nicht verändert wurde. Da das Schriftarabische, genau wie das jüdische und alle anderen Schriftformen zu dieser Zeit, in diesem Raum, nur aus Konsonanten und nicht aus Vokalen bestand, wurden diese erst später in den Text eingefügt. Daher entwickelten sich um das 10. Jahrhundert verschiedene Lesearten des Textes, von denen sieben als gleichwertig anerkannt gelten.

Der Koran ist in 114 Kapitel, in sogenannte Suren, unterteilt. Durch die verschiedenen Lesearten, gibt es in den Suren unterschiedliche Verszählungen. Jede dieser Suren hat einen Namen, der aus einem besonders hervortretenden oder ungewöhnlichen Wort jeder Sure gewonnen wurde, wie zum Beispiel „Die Kuh“ (zweite Sure) oder „Der Tisch“ (fünfte Sure). Nach diesem Schlagwort wird in der islamischen Welt allgemein zitiert, auch wenn man langsam zur Zählung der Suren übergeht.[24] Die Suren sind im Koran der Länge nach geordnet. Dabei stehen die längsten Suren am Anfang und die kürzesten und zugleich meist ältesten Suren am Ende. Eine Ausnahme bildet dabei Sure 1 „Eröffnung“ (fatiha), die wegen ihrer großen Bedeutung für das Glaubensleben der Muslime an den Anfang des Korans gestellt wurde. „Diese wurde aufgrund ihrer häufigen Verwendung unglücklich eine Art „Vater unser“ des Islam genannt“.[25]

Die einzelnen Koranverse heißen auch ayat (Zeichen), denn Mohammed wies sie jemandem, der nach einem Wunder verlangte, als rechtes Wunderzeichen vor.[26] In dem erstmals im Jahr 1923 erschienenem Ahzar-Koran (herausgegeben von der Kairoer Universität), steht neben der Überschrift jeder Sure noch die Angabe, ob sie in Mekka oder Medina erschienen ist. Diese Bezeichnung bezieht sich jedoch lediglich auf die beiden Lebensperioden Mohammeds, und nicht auf den Ort der Offenbarung. So gehören die mekkanischen Suren in die Zeit von 610-622 und die medinischen Suren sind in der Zeit von 622-632 entstanden. Doch auch bis heute herrscht Uneinigkeit über die genaue Datierung einzelner Suren. Von den typischsten Merkmalen des Korans, ist sicherlich der Endreim das auffälligste. Da eine metrische Strukturierung fehlt, spricht man hierbei von „Reimprosa“.[27] Der koranische Reimstil weißt nicht nur eine große Formenvielfalt auf, sondern auch Unterschiede zur zeitgenössischen altarabischen Dichtung. Die Reimprosa des Korans hat ihr Vorbild in altarabischen Wahrsagesprüchen. Es handelt sich daher bei der Koransprache um eine neue Redeweise.[28] Der Sprachstil des Korans bedient sich häufig der Anrede und macht somit deutlich, welche Bedeutung Mohammed als Vermittler der Botschaft zukommt. So ist der Imperativ „sprich“, der an Mohammed ergeht, im Koran insgesamt 332 mal zu finden.[29] Der Koran handelt vom Menschen und seinem Leben. Er spricht dabei alle Lebensbereiche an. So beinhaltet er Prinzipien, Anweisungen, Empfehlungen, Warnungen und die Ankündigung des Jüngsten Gerichts.[30] Grundlegend umfasst der Koran drei Bereiche: die Einheit Gottes, das Prophetentum und das Leben nach dem Tod. Außerdem spielt der Koran eine große Rolle als Quelle islamischen Rechts. Ebenso enthält er Erzählungen, die sowohl in der jüdischen, als auch in der christlichen Überlieferung ihren Ursprung haben. Viele Einzelheiten der Geschichten stammen aus den jüdischen und christlichen Apokryphen. Darüber hinaus umfasst der Koran Regeln zum religiösen Leben. Die grundlegende Botschaft des Korans ist die Aussage, dass es nur einen Gott gibt, der Schöpfer aller Dinge ist. Außer der 9. Sure beginnen alle Suren mit der „Bismila“, der Formel: „Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen!“ Der Koran bildet den Gipfel an Harmonie und Schönheit für diejenigen, die den arabischen Stil kennen und verstehen. Daher ist für einen gläubigen Moslem eine Übersetzung in eine andere Sprache unmöglich und auch theologisch unzulässig. Dadurch sahen sich Perser, Türken und Inder gezwungen arabisch zu lernen. Somit gelangte Sprachgut des Korans in Dichtung und Umgangssprache vieler nichtarabischer Völker. Da Gottes Wort in schriftlicher Form vorhanden war, wurde die Schrift zum wichtigsten arabischen Kunstzweig.[31] Goethe sagte über den Koran, es sei ein Buch, dass uns anwidert, anzieht, in Erstaunen versetzt und zum Schluss doch Verehrung abnötigt.[32] Der Koran bildet das Fundament des Islams. Es ist Gottes unumstößliches Wort und für alle Zeit unveränderbar. Der Glaube, dass Gott durch seinen Propheten sprach, verhalf der islamischen Theologie zum Dogma der Ewigkeit des Korans, als Gottes unerschaffenes Wort.[33] Hans Küng schreibt über den Koran: „Er vermittelte dem Islam die moralische Verpflichtung, die äußere Dynamik, die religiöse Tiefe, aber auch ganz bestimmte sich ständig durchhaltende Glaubenslehren und moralische Prinzipien.“[34]

1.4 Sunna/ Hadith

Neben dem Koran gilt die Sunna als zweite Quelle von Recht, Lehre und Frömmigkeit im Islam. Das arabische Wort sunna bedeutet soviel wie ‚Gewohnheit’, ‚Brauch’, aber auch ‚Weg, den man beschreitet’. Die vorislamischen Araber hielten es für besonders tugendhaft, dem Vorbild ihrer Väter nachzueifern. So übertrug man den Begriff sunna (der zuvor auf die lebenden Ahnen angewendet wurde) als Terminus technicus auf Mohammed, der bereits vor seinem Tode als „das muslimische Ideal“ angesehen wurde.[35] Muslimische Gelehrte gehen davon aus, dass schon zu seinen Lebzeiten Berichte über seine Aussagen und Taten in mündlicher Form weitergegeben wurden. Dies gilt jedoch von westlichen Wissenschaftlern als umstritten.[36] Nach dem Tod Mohammeds wuchs das Interesse an solchen, meist kurzen, anekdotenhaften Erzählungen, stetig. Diese wurden später in schriftlichen Sammlungen fixiert und zusammengefasst. Hierbei spricht man von der „Sunna des Propheten“ (sunnat an-nabi).[37] Sie beschreibt das vorbildliche Verhalten Mohammeds und seine Handlungsweisen in verschiedenen Lebenssituationen.[38] Eine einzelne solcher Geschichten nennt man hadith. Im arabischen Raum bezeichnete man damit allgemein eine Erzählung oder Mitteilung. So weiß der Koran zum Beispiel vom „hadith musa“ zu berichten, wobei nichts anderes als die ‚Erzählung von Moses’ gemeint ist.[39] In der Zeit nach Mohammeds Tod, gewann der Ausdruck Hadith eine spezielle Bedeutung. So vertiefte er sich, hinsichtlich seiner Verwendung, auf Erzählungen von Ereignissen im Leben Mohammeds, oder auf dessen Aussprüche.[40] In diesen Hadithen spiegelt sich das Leben der Menschen, und stellt es in seiner ganzen Breite und Problematik dar. „Der hadith erzählt, was die Tage und Nächte der Menschen erfüllt, ihre Freude und ihren Kummer, ihren Jubel und ihre Klage.“[41] Ein Hadith weißt ganz unterschiedliche Längen auf. So kann er aus einem kurzen Ausspruch bestehen oder eine längere Geschichte erzählen. Die Überlieferung der Hadithe ist ein Zeichen der Verehrung Mohammeds. Zugleich entwickelte sich aus ihnen eine starke Bedeutung für das Leben der Muslime, denn der Koran gab nicht auf alle Fragen des täglichen Lebens und der religiösen Praxis eindeutige und detaillierte Anweisungen und musste daher durch die Hadithe ergänzt werden. Der islamische Rechtsgelehrte as-Safii (gest. 820), stellt die Sunna dem Koran als zweite zuverlässige Rechtsquelle zur Seite, was bis heute im Islam allgemein gültig und anerkannt ist. Er stützte sich dabei auf folgende Koranverse: Sure 4,113: „Gott hat auf Dich das Buch und die Weisheit herabgesandt und dich gelehrt, was du nicht wusstest; Gottes Gnade an dir ist groß!“[42] Dabei ist unter „Buch“ (kitab) der Koran gemeint und die Weisheit (hikma) versteht as-Safi als die charismatische Autorität Mohammeds. So wurde die Sunna zur zweiten „Richtschnur“ des Islams neben dem „Fundament“, dem Koran. Mit der Zeit versuchten unterschiedliche politische und religiöse Richtungen innerhalb der islamischen Gemeinschaft ihre jeweiligen Ansichten und Praktiken durch Hadithe zu untermauern. So kam im 7. und 8. Jahrhundert eine große Anzahl von gefälschten Hadithen in Umlauf. Dieser Umstand ließ es notwendig erscheinen, die verschiedenen Hadithe zu sammeln und kritisch zu betrachten.[43] Daher ist die formale Eigenschaft eines Hadith beinahe unverwechselbar geworden. Jeder vollständig überlieferte Hadith besteht aus zwei Teilen: Zum einem den eigentlichen Text (matn) und zum zweiten, die dem Text vorangestellte Überlieferungskette (isnad).[44] Den zweiten, den sogenannten Hauptteil eines Hadith, bildet der eigentliche Text (matn), der gewöhnlich die Lebensgewohnheiten und Taten des Propheten beschreibt, und das islamische Leben regelt, prägt und bestimmt. In der Überlieferkette (isnad) werden nacheinander die Personen genannt, die den Inhalt (matn) des Hadith überlieferten. Im Allgemeinen endet diese Kette in der größtmöglichen Nähe zum Propheten, wie zum Beispiel mit seinem Vetter oder seiner Frau Aischa. Dies geschah, um eine Art Beglaubigung der Echtheit eines Hadith zu erhalten.[45] Die Schiiten besitzen eine eigene Hadith-Sammlung. Sie erkennen nur solche Hadithe an, die auf Ali, den Neffen und Schwiegersohn Mohammeds, oder dessen Anhänger zurückgeführt werden können. Ein Hadith in seiner typischen Form hat also folgendes Aussehen:

I. isnad/ Überlieferungskette

Es überliefert uns Abdallah Ibn Yusuf, dass uns al-Lait von

Uquail von Ibn Sihabvon Urwa Ibn az-Zubair von Aischa

(Gott habe Wohlgefallen an ihr) überlieferte.

II: matn/ Inhalt

Dass der Prophet (Gott segne ihn, und spende ihm Heil)

im Alter von 63 Jahren gestorben ist.

Die entstehende islamische Hadith-Wissenschaft konzentrierte sich dabei vor allem auf den Überlieferungsweg, um die Authentizität des Hadith zu überprüfen. Die Entwicklung dieser Wissenschaft liegt der Gedanke zugrunde, dass ein Hadith als echt gilt, wenn seine Überlieferungskette einer kritischen Überprüfung standhält. Dabei achtete man vor allem auf die Herkunft und auf die Zeit, in welcher die Überlieferer lebten, und ob somit eine chronologische Weiterreichung ihrer Inhalte überhaupt möglich war. Mit größter Genauigkeit überprüfte man ebenso Namen und Lebensverhältnisse derjenigen, die als Überlieferer angegeben wurden. Sie mussten in ihrem Glauben und Verhalten tadellos sein, und vorbehaltlos Akzeptanz finden. Entsprechend der Vollständigkeit der Überlieferungskette und der Zuverlässigkeit der Gewährsleute, wurden Hadithe in drei Kategorien unterteilt:[46]

1. sahih – echt, authentisch
2. hasan – gut, schön, aber nicht einwandfrei zuverlässig
3. daif - schwach, bedenklich

Ab dem Jahr 750 gab es zunehmend kulturelle Fremdeinflüsse, die im Gegensatz dazu führten, dass die eigene Kultur verstärkt gepflegt wurde. Die Regierung und die Rechtssprechung orientierten sich mehr und mehr an der Verhaltensweise des Propheten, und die Hadith-Gelehrten nahmen eine wichtige Stellung am Hof des Kalifen ein. Ab dem 9. Jahrhundert begann man die als authentisch angesehenen Hadithe in großen Sammelwerken zusammenzufassen.[47] Zu dieser Zeit entstanden die ersten, heute noch erhaltenen Hadith-Sammlungen. Zu ihnen gehören die sechs größten, die noch heute in der islamischen Welt maßgeblich sind. Zu diesen zählen unter anderem die Sammlung von ‚Buchari’ (810-870) und die von ‚Muslim’ (817-875), die als die beiden anerkanntesten Sammlungen gelten. Al-Buhari sammelte in seinem Leben mehr als 600000 solcher Hadithe und unterzog jeden einer Echtheitskontrolle. Am Ende nahm er davon 7400 Hadithe, deren Authentizität als gesichert galten, in seine große Sammlung auf.[48] Aus den genauen Prüfungen der Hadithe entstand noch eine weitere Wissenschaft. Die sogenannte ‚ ilm ar-rigal’, was wörtlich übersetzt „Wissen der Männer“ heißt. Ihre alphabetisch geordneten Biogramme wurden in den „Männer-Büchern“ zusammengefasst, in denen natürlich auch Frauen vorkommen.[49] In diesen Büchern sind die Ketten der verschiedenen Überlieferer festgehalten. Während zu Beginn des 9. Jahrhunderts einige Hadith-Sammlungen nach den Namen der Überlieferer geordnet wurden, sind die genannten Werke von Buhari und Muslim nach thematischen Gesichtspunkten geordnet. Diese sind entsprechend den Bedürfnissen der islamischen Rechtswissenschaft aufgebaut, zu denen Themenkreise wie Glaube, religiöse Pflichten, soziale Beziehungen, Tugenden und andere gehören.[50] „Neben dem Koran, dem Buch Gottes, bildet das Hadith die wichtigste Lebensordnung der Muslime. Im Hadith spiegelt sich das menschlich Leben in seiner ganzen Breite und Vielschichtigkeit, in der Moschee und auf dem Bazar, auf dem Feld und in der Wüste, im Wohn- und Schlafzimmer, vor Gericht und in der Freizeit.“[51] Hartmut Bobzin schreibt über die Traditionen: „Die Hadithe waren, wenn man es zusammenfassend einmal so formulieren darf, ein gewaltiges Reservour an Texten, die in sehr unterschiedlicher Weise als Bausteine für die verschiedenen Bereiche der Wissenschaften im Islam dienten: für das Recht, für die Koranauslegung und schließlich auch für die Geschichte, einschließlich der Lebensgeschichte des Propheten.“[52]

1.5 Islam und Judentum

Aufgrund der Eroberung Jerusalems durch den babylonischen König Nebukadnezar im Jahre 586 vor Christus, und ihrer zweiten Zerstörung durch die Römer im Jahre 70 nach Christus ist eine starke jüdische Präsenz, bereits vor Mohammed, auf der arabischen Halbinsel anzunehmen. Ein gläubiger Moslem sieht den Islam nicht als neue Religion. Er versteht ihn als Urreligion, die seit der Zeit Adams in ihrer höchsten und endgültigen Form besteht. So werden im Koran Adam, Noah, Abraham, Ismael, David, Elia, Hiob und viele andere aus der Thora bekannte Namen, als rechtschaffend und gottesfürchtig, den rechten Glauben besitzend, beschrieben. Die koranischen Berichte über das Wirken dieser Propheten weichen jedoch im erheblichen Maße von den biblischen Berichten ab. Mohammed benutzt diese Personen gewissermaßen als Vorlagen oder Schablonen um seine eigene Sendung als Prophet zu begründen.[53] Unter ihnen kommt Abraham eine gesonderte Stellung zu, denn dieser wird im Koran als erster Hanif, als Vertreter des reinen Monotheismus, bezeichnet.[54] Sein Glaube sei weder jüdisch noch christlich gewesen, sondern war dem Glauben der Moslems am nächsten.[55] Mohammed selbst verstand sich als Prophet in jüdisch-christlicher Tradition, wie es vor ihm schon viele gegeben hat, durch die Gott seine Offenbarungen dem Menschen vermittelte. Im arabischen Raum war der Polytheismus weit verbreitet. In Mekka selbst waren Götzenbilder an vielen Orten anzutreffen. Ebenso wurde ein Gott (Allah), bereits vor Mohammed, als einer von vielen, von den Mekkanern verehrt. Doch dieser war weder ein göttliches Wesen von vollkommener Macht, noch hatte er einen universellen Charakter, den ihm erst der Prophet beilegte. Zu dieser Zeit gab es in Mekka bereits Araber, die ohne sich dem Judentum anzuschließen, doch stark unter dem Einfluss dieser Religion standen. Diese sogenannten Hanifen, die den Allah-Monotheismus pflegten, strebten nach einer Verinnerlichung und Erneuerung des heidnischen Glaubens. In späterer Zeit nahm Mohammed die Hanifen als Wegbereiter des Islams in Anspruch. Er stellte die Behauptung auf, dass der Allah-Monotheismus die uralte Religion seiner Landsleute gewesen sei. Diese geriet aber in Vergessenheit und wurde nur von den Hanifen weiter gepflegt[56]. Aus diesem Grund wurde Abraham von Mohammed als erster Hanif bezeichnet. Dem Islam stand das Judentum, im Vergleich zu allen anderen Religionen der damaligen Zeit, am nächsten. Sie lehnten die Vielgötterei und den Bilderkult ab und lebten in Erwartung eines Jüngsten Gerichts. Ebenso stimmten Juden und Anhänger Mohammeds in vielen Bräuchen überein, (Beschneidung, Speisevorschriften) und grüßten beide mit dem Wort „Frieden“, auf arabisch ‚salam’ und auf jüdisch ‚schalom’. Um die Juden für sich zu gewinnen, führte Mohammed in Medina eine Vielzahl von Neuerungen ein, die in ihren Bräuchen entsprechende Ähnlichkeiten aufwiesen. So ließ er ein Gotteshaus errichten, in dem mehrmals pro Tag gemeinsam gebetet wurde. Dabei sei, so ordnete Mohammed an, das Gebet (salat) mit dem Gesicht nach Jerusalem gewandt zu verrichten. Auch führte er, dem Versöhnungstag der Juden entsprechend, am zehnten Tag des ersten Monats einen Fastentag ein.[57] Diese Anweisungen änderte Mohammed aber, nachdem er erkennen musste, dass die ansässigen jüdischen Stämme in Medina seiner Lehre nicht folgten. So wurde Mekka zum Orientierungspunkt bei der Gebetsverrichtung. Daher weist das islamische Gebet (salat / entlehnt aus dem jüdisch- aramäischen Wort selota: Gebet) zahlreiche Parallelen zur jüdischen Gebetspraxis auf. An die Stelle des Fastens im ersten Monat, trat das Fasten während des gesamten neunten Monats, des Ramadan.[58] Diese Änderungen sind bis in die heutige Zeit in unveränderter Form erhalten geblieben. Helmuth von Glasenapp schreibt in seinem Buch „die fünf Weltreligionen“ zu diesem Thema:

„Geschichtlich gesehen ist der Islam als eine arabische Form des nachexilischen Judentums zu bezeichnen, die durch verschiedene christliche und heidnische Elemente bereichert wurde.“[59]

1.6 Islam und Christentum

Der Islam sieht in sich selbst eine Weiterführung bzw. Vervollkommnung göttlicher Offenbarungsreligionen. Das Gottesbild der Christen wird im Islam als Abweichung der ursprünglichen Lehre, als Schriftverfälschung, verworfen. Trotz dieser Aussage im Koran, ist das Christentum fester Bestandteil des Islams, so wie das Judentum fester Bestandteil des Christentums ist. „Nach christlichem Verständnis setzt der Neue Bund den Alten voraus und baut auf ihm auf; nach islamischer Vorstellung dagegen greift der Koran hinter Tora und Evangelium zurück.“[60]

Für einen gläubigen Moslem ist der Koran die Heilige Schrift, die das Alte Testament und das Neue Testament anerkennt, bekräftigt und richtig stellt. So finden wir eben auch Erzählungen und Berichte über Jesus, den Sohn der Maria, und Maria selbst. Beiden kommt im Koran eine Sonderstellung zu. Trotz diesen engen Verknüpfungen aller drei Offenbarungsreligionen gibt es dennoch unterschiedliche Verhältnisse zu den jeweiligen Schriften. Für Juden ist die primäre Offenbarung das Handeln und Sprechen Gottes in der Geschichte Israels. Für Christen ist Jesus das „Wort Gottes“ (Prolog des Johannesevangeliums) in diese Welt hinein, wovon die Schriften lediglich Zeugnis geben.[61]

Für den Islam jedoch ist der Koran die Wortgestalt der göttlichen Offenbarung. Dabei spielt die Person Mohammed nur eine Rolle als Mittler. Ihm selbst kommt keine soteriologische Bedeutung zu, wie im christlichen Verständnis Jesus. Im Islam nimmt der Koran die Stellung ein, die Jesus im Christentum zukommt (im Judentum: Israel).[62] So hat der Koran viele Ausführungen des Alten Testaments (siehe Punkt 1.5) und des Neuen Testaments übernommen. Anders als im Neuen Testament, welches das Alte Testament aufgreift, zitiert und interpretiert, werden im Koran Texte aus beiden Testamenten umgeschrieben und Bestandteil der eigenen Schrift. Den Koranschreibern lagen hierbei die biblischen Schriften nicht selbst vor.[63] Bei Islamwissenschaftlern herrscht Uneinigkeit, ob es zu der Zeit der Entstehung des Islams, Bibeln in arabischer Sprache gegeben hat. Daher schöpften sie vor allem aus mündlichen Traditionen, wobei auch apokryphe Erzählungen mit in den Koran einflossen. So lässt sich das Gottesbild des Islams gut im Barnabasevangelium[64] wiederfinden, in dem vor allem die Göttlichkeit Christi verleugnet wird.[65] Knapp einhundert Jahre später beschäftigte sich Johannes von Damaskus mit dem Koran und ‚dem falschen Propheten Mohammed’. In seinem Werk „Quelle der Erkenntnis“ zählt er den Islam zu den Häresien.[66] So beschreibt er, dass Mohammed von einem arianischen Mönch beeinflusst wurde, den er auf seinen Handelsreisen kennen lernte. Deshalb beschrieb er die Religion Mohammeds als christliche Häresie mit arianischer Prägung.[67]

Mit Beginn der Kreuzzüge, ca. ab dem Jahr 1096, vervielfachten sich die Informationen und Quellen der Christen über den Islam und Mohammed. Dabei treffen wir immer wieder auf die Legende der Beeinflussung Mohammeds durch einen häretischen Mönch.[68] Das Buch des Johannes von Damaskus spiegelte lange Zeit die Ansichten im christlichen Abendland wider.

Der Islam stand dem Judentum wesentlich näher als dem Christentum. Dies zeigt sich eben nicht nur im Ablehnen der Trinitätslehre, sondern auch in rituellen und traditionellen Bräuchen. So spielen Beschneidung, Alkohol trinken, der Bilderkult oder die Speisevorschriften im Islam und Christentum unterschiedliche Rollen. Der Islam entstand in einem Umfeld, in dem das syrische Christentum vorherrschend war.[69] Dieses dehnte sich vom Mittelmeer bis an die Grenzen des westlichen Indiens aus. In diesem Christentum wurde aber Gott als ein Einziger dargestellt, der keine Teilhabe an seiner Macht duldet (Monarchianismus). Jesus war für diese Christen nur Knecht und Gesandter Gottes. Ganz im Gegensatz zum griechisch-byzantinischem Christentum und der Bedeutung der Trinitätslehre.[70]

[...]


[1] H. Bobzin, Der Koran, S.17

[2] Vgl. H. Bobzin, Der Koran, S. 26

[3] Vgl.H. Glasenapp, Die fünf Weltreligionen, S.320

[4] Vgl. H. Bobzin, Mohammed, S.69

[5] Vgl. H. Weber, Lexikon der Religionen, S.217

[6] siehe dazu auch Punkt 2.4.3

[7] Vgl. H. Küng, Christentum und Weltreligion Islam, S.32

[8] Siehe Sure 33, 40 Der Koran, M. Henning

[9] Vgl. H. Bobzin, Der Koran, S.27

[10] siehe dazu Punkt 1.6

[11] Vgl. H. Bobzin, Mohammed, S. 86

[12] Vgl. H. Glasenapp, Die fünf Weltreligionen, S.324

[13] Schlichter war ein anerkanntes arabisches Amt ähnlich dem eines Richters

[14] Vgl. H. Bobzin, Mohammed, S. 91

[15] Vgl. H. Glasenapp, Die fünf Weltreligionen, S.325

[16] siehe dazu Punkt 1.5 und auch 1.6

[17] Vgl. H. Bobzin, Mohammed, S. 114

[18] Vgl. H. Bobzin, Mohammed, S. 114

[19] Vgl. H. Küng, Christentum und Weltreligion Islam, S. 25

[20] H. Bobzin, Mohammed, S. 92

[21] Vgl. H. Bobzin, Der Koran,S. 18

[22] siehe auch Punkt 1.5 und 1.6

[23] Vgl. M. Henning, Der Koran, S. 22

[24] Vgl. Max, Hennig, Der Koran, S.31

[25] Max, Hennig, Der Koran, S.31

[26] Vgl. Annemarie Schimmel, Die Religion des Islam, S.30

[27] Vgl. H. Bobzin, Der Koran

[28] Quelle: www.islam.de

[29] Vgl. M. Hennig, Der Koran, S. 26

[30] Vgl. T. Nagel, Geschichte der islamischen Theologie, S.13

[31] Im Islam ist das „Glaubensschiff“ ein beliebtes Motiv. Es stellt das Glaubensbekenntnis in all seinen Einzelheiten in den höchsten Formen des arabischen Schriftstils dar (siehe dazu Anhang).

[32] Vgl. H. Bobzin, S.9

[33] Vgl. Max Henning, Der Koran S. 33

[34] H. Küng, Christentum und Weltreligion Islam, S.53

[35] Vgl. A. Wentzel, Die Sunna, S.16

[36] Vgl. H. Bobzin, Mohammed, S.29

[37] Vgl. H. Bobzin, Mohammed, S.25

[38] Vgl. A. Wentzel, Die Sunna, S.12

[39] Vgl. Hartmud, Bobzin, Mohammed, S.25

[40] Vgl. H. Bobzin, Mohammed, S.25

[41] D. Ferchl, Nachrichten von Taten und Aussprüchen des Propheten ...,Sahih al- Buhari, S.9

[42] Vgl. auch Sure 2,151; und Sure 3,164; und Sure 62,2

[43] Vgl. T. Nagel, Geschichte der islamischen Theologie, S.83

[44] Vgl. D. Ferchl, Nachrichten von Taten und Aussprüchen des Propheten ...,Sahih al- Buhari, S.9

[45] Vgl. H. Bobzin, Mohammed, S.26

[46] Vgl. D. Ferchl, Nachrichten von Taten und Aussprüchen des Propheten ...,Sahih al- Buhari, S.12

[47] Vgl. D. Ferchl, Nachrichten von Taten und Aussprüchen des Propheten ...,Sahih al- Buhari, S.12

[48] Vgl. D. Ferchl, Nachrichten von Taten und Aussprüchen des Propheten ...,Sahih al- Buhari, S.13

[49] Vgl. H. Bobzin, Mohammed, S.29

[50] Vgl. Tillmann, Nagel, Geschichte der islamischen Theologie, S.85

[51] D. Ferchl, Nachrichten von Taten und Aussprüchen des Propheten ...,Sahih al- Buhari

[52] H. Bobzin, Mohammed, S.31

[53] Vgl. Der Auftrag, Nr.59, Juni, 1996 S.7

[54] Vgl. H. Glasenapp, Die fünf Weltreligionen, S.318

[55] siehe dazu auch Punkt 2.4.1

[56] Vgl. H. Glasenapp, Die fünf Weltreligionen, S.328

[57] Vgl. H. Glasenapp, Die fünf Weltreligionen, S.328

[58] Vgl.H. Glasenapp, Die fünf Weltreligionen, S.328

[59] H. Glasenapp, Die fünf Weltreligionen, S.326

[60] H. Küng, Christentum und Weltreligion Islam, S.151

[61] Vgl. K. Heinz, Ohlig, Christentum und Islam Artikel III http://www.phil.uni-sb.de/projekte/imprimatur/2003/imp030104.html

[62] Vgl. K. Heinz, Ohlig, Christentum und Islam Artikel II http://www.phil.uni-sb.de/projekte/imprimatur/2003/imp030104.html

[63] Vgl. K. Heinz, Ohlig, Christentum und Islam Artikel II http://www.phil.uni-sb.de/projekte/imprimatur/2003/imp030104.html

[64] Von muslimischen Apologeten wird es auch fast durchgängig für das wahre Evangelium Jesu Christi gehalten, während Nichtmuslime es fast ebenso ausschließlich als Fälschung aus dem Mittelalter ablehnen.

[65] Vgl. P. Schwarzenau, Ein Gott in allem, S.9

[66] Vgl. Hagemann, Islam Lexikon, S.147

[67] Vgl. Hagemann, Islam Lexikon, S.147

[68] Vgl. Hagemann, Islam Lexikon, S.148

[69] Vgl. idea Dokumentation, August 1997, S.6

[70] Vgl. dazu Punkt 4.1 und 2.4.2

Ende der Leseprobe aus 83 Seiten

Details

Titel
Der Islam und sein Gottesbild
Hochschule
Evangelische Hochschule Berlin
Note
1,7
Autor
Jahr
2005
Seiten
83
Katalognummer
V39811
ISBN (eBook)
9783638384926
Dateigröße
1033 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Schlagworte
Islam, Gottesbild, Thema Islam
Arbeit zitieren
Steffen Gehre (Autor:in), 2005, Der Islam und sein Gottesbild, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/39811

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