Jugend heute. Entwicklungs-Psychologische Aspekte der gelungenen und nicht gelungenen Entwicklung


Hausarbeit (Hauptseminar), 2004

18 Seiten, Note: 1.0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Jugendalter
2.1. Gelingende Entwicklung
2.2. Nicht gelingende Entwicklung
2.2.1 Delinquenz
2.2.2 Substanzenmissbrauch und Ess-Störungen
2.2.3 Misshandlung, Vernachlässigung und Missbrauch von Kindern
2.2.4 Gesundheitsriskante Verhalten
2.3. Prävalenzraten

3. Literatur

1. Einleitung

Letztes Wochenende saß ich bei meiner Verwandtschaft, davon viele Lehrer und musste mir solche Schlagwörter wie: „typisch, die Jugend von heute“, „bei uns damals hätte es so etwas nicht gegeben“ und „die kommen aber auch schon aus solchen Familien, da ist der Vater Alkoholiker und schaffen wollen sie auch nichts“, anhören. Meistens ging es dabei um Jugenddelinquenz, ein Gespräch zwar unter ausgebildeten Pädagogen, aber eigentlich doch nur Laien auf dem Gebiet, was die heutige Jugend und ihre Entwicklung, sei diese psychologisch oder einfach nur „statistisch“ betrachtet, angeht.

Um in diese Dunkel einen kleinen Lichtstrahl zu bringen, wurde diese Hausarbeit zum Thema „Jugend heute“ geschrieben. Dabei möchte sie vor allem entwicklungspsychologische Aspekte der gelungenen und nicht gelungenen Entwicklung aufzeigen, den sozialtheoretischen Aspekt mit betrachten und die Prävalenzraten zu dem Thema analysieren, damit meine Verwandten und alle anderen bei dem nächsten Gespräch wenigstens etwas professioneller dastehen.

2. Jugendalter

Das Jugendalter (nach Dreher&Dreher 1985 etwa 12-18 Jahre, nach Steinberg 1993 11-21 Jahre) ist zweifellos mitunter die Phase des Lebenszyklus, in der der Jugendliche zahlreiche Veränderungen, sei es im biologischen, intellektuellen oder sozialen Bereich, durchmacht. So kommt es, dass sie für manche zwar als positive Zeit empfunden wird, für die Mehrzahl aber doch verbunden ist mit Problem jeglicher Hinsicht wie zum Beispiel im persönlichen, familiären oder außerfamiliären Bereich.

Das, was diese Zeit auszeichnet, ist die Entwicklung vom Kind zum Erwachsenen. Der Jugendliche befindet sich dabei in einem Zwischenstadion, in der er „nicht mehr Kind“, aber auch „noch nicht Erwachsen“ ist. Dieser Entwicklungsabschnitt wird ausgezeichnet durch zwei Aufgaben:

- Zum einen, die Verhaltensformen und Privilegien der Kindheit aufgeben
- Zum anderen die Merkmale und Kompetenzen erwerben, die Aufgaben, Rollen und Status des Erwachsenen begründen.

2.1. Gelingende Entwicklung

Wie schon im obigen Abschnitt erwähnt, macht jeder Heranreifende im Jugendalter eine Entwicklung zum erwachsenen Menschen durch. Diese ist gekennzeichnet durch spezielle, so genannte Entwicklungsaufgaben. Eine Entwicklungsaufgabe stellt dabei ein Bindeglied im Spannungsverhältnis zwischen individuellen Bedürfnissen und gesellschaftlichen Anforderungen dar. Im Folgenden nun ein Zitat von Robert J. Havighurst, der das Konzept der Entwicklungsaufgaben zusammen mit seinen Kollegen in den 30er und 40er Jahren an der Universität von Chicago erarbeitet hat: „It assumes an active learner interacting with an active social environment.“ Die zentrale Idee des Konzeptes beruht folglich im Wesentlichen darauf, dass Entwicklungsaufgaben Lernaufgaben darstellen. Also wird Entwicklung als eine Art Lernprozess aufgefasst, der sich über die ganze Lebensspanne erstreckt. Als Quellen, die für die Entwicklungsaufgaben gelten, sind folgende drei Punkte aufzuzählen:

1. Physische Reifung: Physische Reifungsprozesse bilden die Basis für Entwicklungsaufgaben, die weitgehend universell sind und von einer Kultur zur anderen eine geringe Variation aufweisen.
2. Gesellschaftliche Erwartungen: Kultureller Druck bzw. gesellschaftliche Erwartungen begründen die kulturelle Relativität spezifischer Entwicklungsaufgaben.
3. Individuelle Zielsetzungen und Werte: Diese sind Teil des Selbst, das im Laufe der Lebensspanne ausgebildet und zur treibenden Kraft für die aktive Gestaltung von Entwicklung wird.

Innerhalb der Lebensspanne gibt es Zeiträume, so genannte „teachable moments“, die zum Erlernen von bestimmten Aufgaben besonders geeignet sind. Dies heißt nicht, dass die Aufgaben nicht auch zu einem früheren oder späteren Zeitpunkt in Angriff genommen werden könnten, sondern viel eher, dass sie im passenden Moment mit dem geringsten Aufwand zu bewerkstelligen sind. Dies darf aber nicht den Eindruck erwecken, dass jede Entwicklungsaufgabe eine in sich abgeschlossene Einheit darstellt, was auch Abbildung 1 verdeutlicht. Die Verbindungslinien zwischen den einzelnen Entwicklungsstufen verdeutlichen die Fortführung einiger Thematiken in den unterschiedlichen Lebensspannen. Einige stellen eine Weiterführung von Aufgaben der Kindheit dar, andere beginnen zwar in der Adoleszenz, setzen sich aber im frühen Erwachsenenalter fort. Diese Vernetzung von Anforderungen macht die Entwicklungslage von Jugendlichen schwierig, da es sich bei der Jugendphase um eine Phase multipler Bewältigungsleistungen handelt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Entwicklungsaufgaben im Jugendalter nach Havighurst - dargestellt unter der Perspektive des Übergangs zwischen Kindheit und frühem Erwachsenenalter (nach Dreher & Dreher, 1985)

Dreher und Dreher stellten sich 1985 die Frage, welche Gültigkeit die damals formulierten Entwicklungsaufgaben heute noch haben und haben diese nach ausführlicher Befragung mit Jugendlichen folgendermaßen umformuliert:

Entwicklungsaufgaben im Jugendalter

Peer: Einen Freundeskreis aufbauen, d.h. zu Altersgenossen beiderlei Geschlechts neue, tiefere Beziehungen herstellen.

Körper: Veränderungen des Körpers und des eigenen Aussehens akzeptieren.

[...]

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Jugend heute. Entwicklungs-Psychologische Aspekte der gelungenen und nicht gelungenen Entwicklung
Hochschule
Universität Konstanz
Note
1.0
Autoren
Jahr
2004
Seiten
18
Katalognummer
V39296
ISBN (eBook)
9783638381048
Dateigröße
1822 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Jugend
Arbeit zitieren
Melanie Badent (Autor:in)Heiko Zeller (Autor:in), 2004, Jugend heute. Entwicklungs-Psychologische Aspekte der gelungenen und nicht gelungenen Entwicklung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/39296

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