Patentrennen und Research Joint Ventures


Seminararbeit, 2003

24 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Symbolverzeichnis

1. Aufbau und Zielsetzung der Arbeit

2. Innovationstätigkeit als Instrument von Wettbewerbsstrategien
2.1 Definition von Innovation
2.2 Innovationseffekte für Unternehmen, Konsumenten und Volkswirtschaft
2.3 Gründe und Lösungsansätze für Marktversagen bei Innovationen

3. Nichtkooperative und kooperative Forschung und Entwicklung
3.1 Innovationsanreiz durch Patentvergabe
3.1.1 Definition von Patent
3.1.2 Entstehung von Patentrennen
3.2 Berücksichtigung von Spillover-Effekten
3.3 Innovation durch Forschungskooperationen
3.3.1 Definitorische Abgrenzungen
3.3.2 Research Joint Ventures
3.3.2.1 Eigenschaften von Research Joint Ventures
3.3.2.2 Partnerauswahl und Management der Kooperation
3.3.2.3 Rechtliche Rahmenbedingungen

4. Kritischer Vergleich Research Joint Ventures mit der allein betriebenen F&E

5. Zusammenfassende Schlussbetrachtungen

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Patentrennen im Duopol

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Auszahlungsmatrix für ein duopolistisches Patentrennen

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Aufbau und Zielsetzung der Arbeit

Der Bereich Forschung und Entwicklung[1] nimmt in vielen Unternehmen einen sehr hohen Stellenwert ein, da mit erfolgreicher Ausgestaltung dieses Bereiches ein höheres Gewinnpotential in den betrachteten Märkten realisiert werden kann. Jedoch steht das Unternehmen auch immer der Problemstellung gegenüber, dass mit der Investition in F&E eine Unsicherheit, bzw. ein Risiko besteht, ob die geplante Innovation auch tatsächlich ihre Kosten deckt, oder ob am Ende nicht sogar ein Konkurrent die Nase vorne hat und dadurch sämtliche Innovationsaufwendungen umsonst waren. Die vorliegende Arbeit versucht darzustellen, inwieweit diese Unsicherheit aufgelöst werden kann und welche Möglichkeiten dem Staat offen stehen, F&E-Tätigkeiten zu fördern. Dazu wird im zweiten Kapitel zunächst erläutert, warum es für die Marktteilnehmer und die Volkswirtschaft wichtig ist, Innovationen hervorzubringen, welche Probleme jedoch dabei entstehen und wie diese gelöst werden können. Im dritten Kapitel wird zunächst untersucht, wie Patentrennen entstehen und welche Konsequenzen diese für alle Beteiligten haben können, bevor nach der Betrachtung von Spillover-Effekten die Möglichkeit für ein Unternehmen diskutiert wird, F&E-Kooperationen mit anderen Unternehmen einzugehen, indem bspw. ein Research Joint Venture gegründet wird. Im vierten Kapitel werden die Optionen Eigenforschung und Kooperation kritisch einander gegenübergestellt. Abschließend soll im fünften Kapitel ein zusammenfassender Überblick gegeben werden.

2. Innovationstätigkeit als Instrument von Wettbewerbs-strategien

2.1 Definition von Innovation

Die Innovationstätigkeit ist ein Instrument der Unternehmensstrategie, dessen Ziel es ist, über Produkt- bzw. Prozessverbesserungen dauerhafte Wettbewerbsvorteile gegenüber den Wettbewerbern zu schaffen.[2] Unter Produktinnovation wird dabei die Entwicklung eines neuen Produktes oder die Verbesserung eines bestehenden Produktes und unter Prozessinnovation die Verbesserung der Herstellungsverfahren verstanden. Durch Prozessinnovation kann ein Produkt bspw. kostengünstiger oder qualitativ verbessert hergestellt werden.

Konkret lässt sich durch Innovationsmaßnahmen die Bearbeitung eines Produktes bspw. zeitlich verkürzen oder effizienter und kostengünstiger bewerkstelligen. Während in früheren Jahren Innovationen einen eher zufälligen Charakter hatten, werden sie heutzutage „systematisch geplant, initiiert und durchgesetzt“.[3] Der Begriff Innovation ist ein relativ weitläufiger Begriff, die Innovationstätigkeit kann in drei Bereiche gegliedert werden. Während mit Invention die technische Erfindung an sich gemeint ist, wird die erfolgreiche Einführung der Erfindung auf dem Markt als Innovation bezeichnet. Unter Diffusion schließlich wird die Ausbreitung der technischen Neuerung verstanden.[4] Unternehmen haben vielfach das Interesse, sich Umweltveränderungen und dem Wandel der Märkte anzupassen und können dies durch Innovationen nicht nur erreichen, sondern auch mitgestalten. Innovationen werden erst durch erfolgreiche F&E ermöglicht. Ein empirischer Zusammenhang zwischen Unternehmenserfolg und F&E-Ausgaben wird zwar häufig nachgewiesen, dies muss aber nicht zwangsläufig so sein. Während die industrielle F&E die kommerzielle Nutzung der Forschungsergebnisse anstrebt, haben öffentliche Forschungseinrichtungen die Weiterentwicklung der Wissenschaft zum Ziel.[5] Der Innovationsanreiz für die Unternehmen ist dabei im Mengenwettbewerb größer als im Preiswettbewerb.[6]

Im Bereich der F&E gilt es, die Grundlagenforschung von angewandter Forschung sowie von Entwicklung zu unterscheiden. Als Grundlagenforschung bezeichnet man dabei die Suche grundlegender neuer Erkenntnisse, die einer möglichen Anwendbarkeit aber noch keiner Beachtung schenkt. Bei der angewandten Forschung dagegen steht die Entwicklung von Wissen im Vordergrund, das auch direkt auf spezielle Probleme angewandt werden kann. Die Entwicklung zielt auf die marktorientierte Verbesserung von Produkten oder Prozessen ab und baut dabei auf bereits vorhandenen Forschungsergebnissen auf.[7]

2.2 Innovationseffekte für Unternehmen, Konsumenten und Volkswirtschaft

Innovationen werden durchgeführt, weil sich die Initiatoren einen bestimmten Nutzen davon versprechen. So werden gewinnmaximierende Unternehmen nur dann in F&E investieren, wenn sich in irgendeiner Form ein Gewinn in Aussicht stellt.[8] In Abschnitt 3.1 wird verdeutlicht werden, dass Patente einen Anreiz zu Innovationen darstellen, weil sie ihrem Inhaber eine Monopolstellung im Markt sichern und dies für gewinnmaximierende Unternehmen darum attraktiv sein kann.

Einer Innovation vorausgehende F&E ist „sowohl einzel- als auch gesamtwirtschaftlich notwendig, um die Existenz und das Wachstum sowohl von einzelnen Unternehmen als auch von Volkswirtschaften langfristig zu sichern.“[9] So können Innovationen nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens, sondern einer ganzen Nation stärken[10], wodurch der Staat großes Interesse an der Innovationsfähigkeit von Unternehmen und Volkswirtschaft besitzt.

Aus Unternehmenssicht sind Innovationen neben der Stärkung und dem Ausbau ihrer Wettbewerbsposition auch lohnend, weil sie einen höheren zukünftig erwarteten Gewinn versprechen und damit Existenz und Arbeitsplätze gesichert werden können.[11] Durch Innovationen können Produkte günstiger angeboten oder qualitativ verbessert werden oder sogar vollständig neue Produkte angeboten werden. Alle diese Effekte kommen letztendlich auch den Konsumenten zugute.

2.3 Gründe und Lösungsansätze für Marktversagen bei Innovationen

Durch die Innovationstätigkeit können sich Unternehmen enorme Gewinnpotentiale erschließen. Dennoch treten häufig Gründe auf, warum in der Volkswirtschaft keine pareto-effiziente Menge an technischen Neuerungen auftritt, sondern Unter- oder Überversorgung mit Innovationsanstrengungen vorkommt. Man spricht hier von Marktversagen, da der Markt es nicht von alleine schafft, für eine Innovationsmenge zu sorgen, die ein Gleichgewicht zwischen Bedarf und Angebot darstellt. Die Hauptgründe für ein Marktversagen sind die hohe Unsicherheit, mit der Investitionen in F&E verbunden sind, sowie das Vorhandensein externer Effekte. Die Unsicherheit besteht insoweit, dass das Unternehmen über den Erfolg seiner F&E-Tätigkeiten nur unvollkommene Informationen besitzt und somit unter Umständen einen Fehlschlag und einen damit verbundenen finanziellen Verlust hinnehmen muss. Externe Effekte treten auf, wenn die Innovation auch die Wettbewerber positiv beeinflusst und dadurch der Gewinn des Innovationsträgers geschmälert wird.[12]

Wie im vorangegangen Abschnitt bereits angesprochen, hat der Staat ein Interesse daran, die Innovationstätigkeit von Unternehmen zu fördern. Er hat verschiedene Mittel, um bei Auftreten von Marktversagen einzugreifen.

Er kann durch Erteilung eines Patents einen gewerblichen Rechtsschutz für die Innovation bieten und somit externe Effekte eindämmen. Ferner kann der Staat Forschungsprojekte in Auftrag geben oder die private Innovationstätigkeit durch Subventionsleistungen ankurbeln.[13]

Um das Erfolgsrisiko von F&E-Aktivitäten nicht alleine tragen zu müssen, haben Unternehmen auch die Möglichkeit mit anderen Unternehmen eine Forschungskooperation einzugehen. Dies geschieht bspw. in einem Research Joint Venture und wird in Kapitel 3.3 näher thematisiert. Auch hierbei kann der Staat fördernd in den F&E-Prozess eingreifen, indem er die Bildung von Forschungskooperationen erleichtert.

3. Nichtkooperative und kooperative Forschung und Entwicklung

Ein Unternehmen hat grundsätzlich zwei Optionen, wenn es sich dazu entschließt, in F&E zu investieren. Es kann selbst forschen und die Ergebnisse durch ein Patent schützen lassen, dabei jedoch der Gefahr unterliegen, in ein Patentrennen verwickelt zu werden. Die Alternative dazu ist, eine Forschungskooperation mit anderen Unternehmen einzugehen und sich Risiken und Kosten, aber auch die Ergebnisse zu teilen. In den folgenden Abschnitten sollen nun beide Möglichkeiten beschrieben werden, ehe in Kapitel 4 ein kritischer Vergleich gezogen wird.

[...]


[1] Im Folgenden mit F&E abgekürzt.

[2] Vgl. Hardes, H.D., Krol, G.J., Rahmeyer, F., Schmid, A. (1995), S.119.

[3] Vgl. Geschka, H. (1983), S.823.

[4] Vgl. Hardes, H.D., Krol, G.J., Rahmeyer, F., Schmid, A. (1995), S.120 und 339.

[5] Vgl. Staudt, E. (1993), S.1185 u. 1190 f.

[6] Vgl. Feess, E. (1997), S.464.

[7] Vgl. Oesterle, M.-J. (2003), S.634.

[8] Vgl. Pepall, L., Richards, D.R., Norman, G. (1999), S.647.

[9] Wogatzki, G. (1999), S.31.

[10] Vgl. Brockhoff, K. (1999), S.94.

[11] Vgl. Geschka, H. (1983), S.823.

[12] Vgl. Hardes, H.D., Krol, G.J., Rahmeyer, F., Schmid, A. (1995), S.339f.

[13] Vgl. Hardes, H.D., Krol, G.J., Rahmeyer, F., Schmid, A. (1995), S.340f.

Ende der Leseprobe aus 24 Seiten

Details

Titel
Patentrennen und Research Joint Ventures
Hochschule
Universität Hohenheim  (Lehrstuhl für Mikroökonomik insbesondere Industrieökonomik)
Note
1,3
Autor
Jahr
2003
Seiten
24
Katalognummer
V39182
ISBN (eBook)
9783638380317
Dateigröße
551 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Patentrennen, Research, Joint, Ventures
Arbeit zitieren
Michael Hörrmann (Autor:in), 2003, Patentrennen und Research Joint Ventures, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/39182

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