Unternehmensfortführung


Seminararbeit, 2003

28 Seiten, Note: 2


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Vorwort

2 Kooperationen
2.1 Bedeutung von Kooperationen
2.2 Merkmale von Kooperationen

3 Typologie von Kooperationsformen
3.1 Bereich der Zusammenarbeit
3.2 Richtung
3.2.1 Horizontale Kooperationen
3.2.2 Vertikale Kooperationen
3.2.3 Diagonale Kooperationen
3.3 Raum-Aspekte

4 Voraussetzungen für erfolgreiche Kooperationen

5 Chancen und Risiken von Kooperationen
5.1 Chancen
5.2 Risiken

6 Förderprogramme für Kärntner KMU
6.1 Förderung für Kooperationen in Neuen Märkten
6.1.1 Zielsetzung
6.1.2 Rechtliche Grundlagen und Voraussetzungen
6.1.3 Art und Ausmaß der Förderung
6.2 Förderung für Gewerbe und Industrie
6.2.1 Zielsetzung
6.2.2 Art und Ausmaß der Förderung
6.3 Förderungen für Kooperationen im Tourismus

7 Förderprogramme in einem erweiterten Europa
7.1 STRAPAMO
7.1.1 Zielsetzung
7.1.2 Voraussetzungen
7.1.3 Art und Ausmaß der Förderung
7.2 CRAFT Förderprogramm
7.2.1 Zielsetzung

8 Ausblick

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Kooperationsrichtungen

Abbildung 2: Einordnung von regionalen und strategischen Netzwerken in Kooperationen

Abbildung 3: Motive für Kooperationen in den MOEL

Abkürzungsverzeichnis:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Vorwort

Die Tendenz zu Kooperationen und Allianzen wurde bis vor einiger Zeit hauptsächlich bei Großunternehmen beobachtet, jedoch führte die Dynamisierung des Wettbewerbs auch zu einer steigenden Anzahl von Kooperationen zwischen Klein- und Mittelunternehmen.

KMUs haben gegenüber ihren großen Konkurrenten einige Vorteile, wie beispielsweise die Flexibilität und die Nähe zur Kundschaft, doch gibt es keinen Vorteil ohne einen Nachteil. Daher ist es nicht besonders schwierig, die Nachteile welche sich mit KMUs verbinden, zu identifizieren:

- die ausländischen Märkte sind sehr weit weg
- geringe Möglichkeit große Aufträge zu erlangen
- geringe Möglichkeiten der Produktionsrationalisierung

Wenn KMUs auf sich allein gestellt agieren, stehen ihnen aufgrund begrenzten Sach- und Humankapitals, fehlenden technologischen Wissens und geringer politischer Einflussmöglichkeiten häufig nicht die gleichen Wettbewerbsmöglichkeiten offen wie Großunternehmen.

Daher stellen die verschiedenen Arten und Möglichkeiten der Kooperationen einen immer wichtiger werdenden Gesichtspunkt für KMUs dar. In der folgenden Arbeit möchte ich speziell das Phänomen der Kooperation zwischen KMUs mit den damit verbundenen Vor- und Nachteilen behandeln, und auf die Ziele die mittels einer Kooperation bzw. einer strategischen Allianz verfolgt werden, eingehen.

Im zweiten Teil meiner Arbeit werde ich speziell auf die Rolle von öffentlichen Institutionen bei der Bildung von Kooperationen eingehen. Da eine Kooperation auch eine finanzielle Belastung für die Unternehmen mit sich bringt, möchte ich in diesem Teil die verschiedenen Förderungsprogramme diskutieren.

2 Kooperationen

Kooperationen gibt es schon seit langer Zeit und in den verschiedensten Erscheinungsformen und Bereichen. Auf Grund der ständigen Verschärfung des Wettbewerbs und der Internationalisierung haben strategische Kooperationen – oft auch als strategische Allianzen bezeichnet – immer mehr an Bedeutung gewonnen.[1]

Für Kooperationen ist schwerlich eine einheitliche Definition in der Literatur zu finden, jedoch möchte ich folgend eine Definition von Schmidt anführen:

„Kooperationen sind unternehmerische Geschäftsbeziehungen. Voraussetzung ist zum einen, dass einer Kooperation eine bewusste Verhaltensabstimmung der Geschäftspartner zur gemeinsamen Steigerung der Zielerreichung zugrunde liegt. Zum anderen müssen die Geschäftspartner selbständig handlungsfähig und voneinander abhängig sein.“[2]

An dieser Stelle erscheint es mir jedoch wichtig anzufügen, dass eine Unternehmenskooperation durch die Gleichzeitigkeit von gegenseitiger Abhängigkeit im Hinblick auf die Kooperationsbereiche und der Aufrechterhaltung der Unternehmensautonomie in rechtlicher und wirtschaftlicher Hinsicht geprägt ist.[3]

2.1 Bedeutung von Kooperationen

Wie bereits im Vorwort dieser Arbeit angeschnitten haben KMUs einen Wettbewerbsvorteil gegenüber ihren großen Konkurrenten, auf Grund von beschränktem Know-how, begrenzten Sach- und Humankapitals. Dieser Aspekt erklärt auch gleichzeitig die Bedeutung von Kooperationen für KMUs. KMUs sind der Motor unserer Wirtschaft, jedoch stehen sie immer unter besonders großem Konkurrenzdruck. Wenn sich jedoch mehrere KMUs zusammenschließen und somit eine Kooperation eingehen, können auf Grund dieser Verflechtungen Wettbewerbsvorteile generiert werden. Ein bedeutender Aspekt der Kooperationen stellt aber besonders die größere Flexibilität dar. Weiters stellen Kooperationen – unternehmensstrategisch gesehen – eine Möglichkeit des Wachstums dar, welche für die einzelnen KMUs im Alleingang eventuell verwehrt geblieben wäre.[4] Im nächsten Punkt möchte ich gerne die Merkmale von Kooperationen diskutieren, welche auch einige Schlüsse auf die Bedeutung, welche in diesem Kapitel besprochen wurde, schließen lässt.

2.2 Merkmale von Kooperationen

- In Kooperationen arbeiten mindestens 2 Unternehmen zusammen
- Alle Unternehmen bleiben eigenständig[5]
- Die Mitglieder entwickeln ihre Aktivitäten gemeinsam und führen diese arbeitsteilig aus
- Der Zielgruppe wird ein größerer Leistungsumfang geboten und für die Gruppenmitglieder werden Vorteile geschaffen[6]

Nun sind die Punkte der Bedeutung und Merkmale von Kooperationen geklärt, doch besteht noch immer die Frage wie man Kooperationsformen einteilen kann.

3 Typologie von Kooperationsformen

Auf Grund der vielfältigen Erscheinungsformen von Kooperationen möchte ich in diesem Punkt einige Merkmale aufgreifen, aufgrund deren man Unterscheidungen zwischen den verschiedenen Kooperationsformen treffen kann.

3.1 Bereich der Zusammenarbeit

Hierbei unterscheidet man am häufigsten zwischen Unternehmenskooperationen in den folgenden Bereichen:[7]

- Beschaffung: Ein gemeinsamer Einkauf wird meist zur Erzielung von Kostenvorteilen durchgeführt. Durch größere Einkaufsmengen der kooperierenden Unternehmen können günstigere Bezugspreise und eine allgemeine Verbesserung der Lieferkonditionen erlangt werden.[8]
- Absatz: Kooperationen im Absatzbereich sind besonders häufig, wobei man hier die Hauptziele wie folgt definieren kann: den Marktanteil an relevanten Produkten der sich zusammenschließenden Unternehmen zu vergrößern bzw. die Marktwirksamkeit im Sinne von Marktmacht zu erhöhen. Somit kann die Wettbewerbsfähigkeit von KMUs verbessert werden und damit wird wiederum der Wettbewerb im allgemeinen positiv beeinflusst.[9]
- Produktion: Durch Kooperationen im Produktionsbereich besteht die Möglichkeit Kapazitätsauslastung zu erlangen, bzw. können KMUs durch die Kooperation überhaupt erst Großauftrage annehmen.[10] Somit steht in diesem Bereich die effiziente Auslastung von Produktionsfaktoren im Vordergrund.[11]
- Forschung und Entwicklung: Hierbei möchte ich die überwiegenden Ziel wie folgt definieren:
- Risikoreduzierung
- Kostensenkung
- Zugang zu einer bestimmten Technologie
- Erzielung von Zeitvorteilen
- Setzung von Technologiestandards[12]

Als besonders wichtig bei Kooperationen im Bereich F&E ist natürlich eine große Ähnlichkeit der Technologie.[13]

3.2 Richtung

Die Literatur gibt hier drei Formen der Ausrichtung von Kooperationen an, wobei zwischen horizontalen, vertikalen und diagonalen Kooperationen unterschieden wird, wie in Abbildung 1 graphisch dargestellt wird.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Kooperationsrichtungen[14]

3.2.1 Horizontale Kooperationen

Diese Art von wirtschaftlicher Zusammenarbeit findet zwischen Unternehmen der gleichen Wirtschaftsstufe statt. Kennzeichnend für die Kooperationen auf horizontaler Ebene sind ähnliche Stärken und Ziele, die man vereinen will.[15] Um diese Form noch genauer zu definieren, möchte ich noch hinzufügen, dass bei dieser Ausrichtung von Kooperationen die Zusammenlegung von Aktivitäten im Vordergrund steht.[16]

3.2.2 Vertikale Kooperationen

Hierbei handelt es sich um eine Zusammenarbeit von Unternehmen unterschiedlicher Wirtschaftsstufen.[17] Jedoch werden diese Formen von Kooperationen durch den aktivitätsübergreifenden Charakter gekennzeichnet, bspw. übernimmt ein Partner die Produktion während dessen sich der andere Partner um das Marketing kümmert. Hierbei spielen die Stärken und Schwächen der beteiligten Unternehmen eine wesentliche Rolle, da diese vorher genau analysiert und definiert werden müssen um zu erörtern, wer sich um welches Gebiet kümmert.[18] Durch die dadurch entstandenen Synergieeffekte besteht auch für KMUs eine realistische Chance mit größeren Unternehmen zu konkurrieren.

3.2.3 Diagonale Kooperationen

Hierunter versteht man die Kooperation von branchenübergreifenden Betrieben. Ziel ist einer bestehenden oder potentiellen Nachfrage ein entsprechendes Angebot gegenüber zu stellen, die Entwicklung neuer Produkte durch den kombinierten Einsatz von Wissen und/oder Leistung und das Angebot kundenspezifischer Lösungen durch unterschiedliches Know-how zu ermöglichen - weg von der standardisierten Grundleistung hin zur individuellen Kundenlösung.[19]

3.3 Raum-Aspekte

Die Ausprägungsformen des Raumkriteriums sind wie folgt zu definieren:

- lokal
- regional
- national
- international[20]

Diese verschiedenen Raumkriterien für Kooperationen sprechen für sich, jedoch möchte ich dann im Zuge der Erklärung des Netzwerkes noch speziell auf den regionalen Aspekt eingehen.

Das Netzwerk

Von einem regionalen Netzwerk spricht man, wenn sich kleine und mittlere Unternehmen mit informeller Struktur und wechselnden Interorganisationsbeziehungen räumlich konzentriert zusammenschließen.[21] Unter „räumlicher Konzentration“ soll hier ein geographisch abgegrenztes Gebiet verstanden werden, innerhalb dessen einerseits die Koordination des Netzwerks durch regelmäßige, persönliche Treffen und andererseits ein Ressourcenausgleich aufgrund geringer Entfernungen aus transaktionskostentheoretischen Überlegungen sinnvoll ist.[22]

Regionale Netzwerke sind sehr spezialisiert, durch wechselnde Interaktionsbeziehung gekennzeichnet, eher informell strukturiert und, wenn überhaut grenzüberschreitende, dann meist bilateral. Im Unterschied dazu werden strategische Netzwerke von einem zentralen Großunternehmen strategisch geführt, haben stabile Interaktionsbeziehungen, sind eher formal strukturiert und sind meist international ausgerichtet.[23]

[...]


[1] Vgl. Schmidt [Unternehmenskooperationen in Deutschland 1997] S. 1 ff.

[2] Schmidt [Unternehmenskooperationen in Deutschland 1997] S. 17

[3] Vgl. Dörsam [Zum regionalen Netzwerk 1997] S. 4

[4] Vgl. Eßig [Cooperative Sourcing 1999] S. 44 ff.

[5] Vgl. Dörsam [Zum regionalen Netzwerk 1997] S. 4 f.

[6] Vgl. Wührer [ Internationale Allianz- und Kooperationsfähigkeit 1993] S. 26 ff.

[7] Boehme [Innovationsförderung durch Kooperation 1986] S. 31

[8] Vgl. Lutz [Horizontale strategische Allianzen 1993] S. 26 f.

[9] Vgl. Balling [Kooperation 1997] S. 77

[10] Vgl. Lutz [Horizontale strategische Allianzen 1993] S. 30 f.

[11] Vgl. Balling [Kooperation 1997] S. 77

[12] Vgl. Schmidt [Unternehmenskooperationen in Deutschland 1997] S. 107 ff.

[13] Vgl. Schmidt [Unternehmenskooperationen in Deutschland 1997] S. 107 f.

[14] Vgl. Wührer [ Internationale Allianz- und Kooperationsfähigkeit 1993] S. 45

[15] Vgl. Wührer [Internationale Allianz- und Kooperationsfähigkeit 1993] S. 44 ff.

[16] Vgl. Dörsam [Zum regionalen Netzwerk 1997] S. 6

[17] Vgl. Boehme [Innovationsförderung durch Kooperation 1986] S. 32

[18] Vgl. Harrigan [Strategic flexibility 1985] S. 67f.

[19] Vgl. Wührer [Internationale Allianz- und Kooperationsfähigkeit 1993] S.47

[20] Vgl. Boehme [Innovationsförderung durch Kooperation 1986] S. 36

[21] Vgl. Kutschker [Internationales Management 2002] S. 522 ff.

[22] Vgl. Kutschker [Internationales Management 2002] S. 525 f.

[23] Vgl. Harzing [ Managing the multinationals 1999] S. 233 f.

Ende der Leseprobe aus 28 Seiten

Details

Titel
Unternehmensfortführung
Hochschule
Alpen-Adria-Universität Klagenfurt
Note
2
Autor
Jahr
2003
Seiten
28
Katalognummer
V38882
ISBN (eBook)
9783638378284
Dateigröße
867 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Thema: Unternehmensfortführung 2 Kooperationen (Cluster, Netzwerke) und ausgewählte Förderungsprogramme
Schlagworte
Unternehmensfortführung
Arbeit zitieren
Barbara Omenitsch (Autor:in), 2003, Unternehmensfortführung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/38882

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