Pädagogische Perspektiven und Sinnorientierung beim Schulsport in der gymnasialen Oberstufe in Hessen


Hausarbeit (Hauptseminar), 2004

13 Seiten, Note: sehr gut


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

I. Einführung in das Thema
Mehrperspektivischer Unterricht
Bedeutung des Mehrperspektivischen Unterrichts für das Fach Sport
Die neuen Lehrpläne für die Oberstufe
Die Pädagogischen Perspektiven
Leistung
Gesundheit
Kooperation
Gestaltung
Körpererfahrung
Wagnis

II. Erläuterung der Pädagogischen Perspektive Kooperation / Miteinander
Was steckt hinter dieser Perspektive?
Aktuelle Erwartungen für den Schulsport
Grenzen für den Sportunterricht
Fünf soziale Lernfelder des Sportunterrichts
Wie werden soziale Einstellungen gelernt und gelehrt?

III. Die pädagogische Perspektive der Leistung im Sport(unterricht)
Leistung und Selbstwertgefühl
Leistung in der pädagogischen Diskussion
Was macht eine Handlung zu einer Leistung?
Das pädagogisch Besondere an Leistung
Theoretische Einordnung
Pädagogische Verantwortung
Regeln für die Praxis

IV. Literaturverzeichnis

I. Einführung in das Thema:

Ich möchte im folgenden auf die neuen Lehrpläne für die Oberstufe an Hessischen Gymnasien eingehen. Insbesondere auf die Perspektiven Leistung und Kooperation, da diese wohl den größten Anteil am Sportunterricht in der Vergangenheit fanden. So zum Beispiel bei den Spielsportarten.

Mehrperspektivischer Unterricht:

Bevor die neuen Lehrpläne für die Oberstufe fertig gestellt worden sind, wurde die Forderung nach einer pädagogischen Akzentuierung des Sportunterrichts laut. Dabei wurde viel Wert auf einen mehrperspektivischen Unterricht gelegt, bei dem stets die pädagogische Seite eine wichtige Rolle spielte. Unter mehrperspektivischem Unterricht versteht man „die Rekonstruktion von Wirklichkeit unter verschiedenen Perspektiven“ (Werner Günzel und Ralf Laging, S. 175). Dies bedeutet, dass man als Lehrer bewusst versuchen sollte, den Schülern ein Spiegelbild der Wirklichkeit zu zeigen. Sie sollen merken, dass bestimmte Bereiche des (alltäglichen) Lebens eventuell mehr beinhalten, als sie bis jetzt wahrgenommen haben.

Bedeutung des Mehrperspektivischen Unterrichts für das Fach Sport

Für den Sportunterricht bedeutet dies, dass man den Schülern die Vielseitigkeit von Sport präsentiert. Man beleuchtet Sport von vielen Seiten und gibt ihm jeweils einen anderen Sinn. Dies soll geschehen, indem man besonderen Wert auf pädagogische Perspektiven bzw. Sinngebungen legt, wie ästhetische Erziehung, Gesundheits- und Sozialerziehung, Leistungs- und Wagniserziehung. Durch sie soll gezeigt werden, dass Sport in unserer Gesellschaft und Wirklichkeit z. B. nicht nur den Leistungsaspekt beinhaltet, sondern auch andere Aspekte wie Gesundheitsförderung und soziales Verhalten. Die Sinngebungen des Sportes, die die Schüler kennen, sollen somit durch neue Sinnorientierung erweitert werden. Jeder Schüler sollte demnach die Möglichkeit haben sein vorgeprägtes Bild über Sport zu erweitern und für die Zukunft (z.B. für den Freizeitsport) seinen individuellen Sport ausfindig zu machen. Das Ziel diese mehrperspektivischen Unterrichtes ist es den Schülern eine lebenslange Freude am Sporttreiben zu vermitteln.

Die neuen Lehrpläne für die Oberstufe:

In den neuen Lehrplänen für die Oberstufe sind diese Ideen stark verankert. Die angedachten pädagogischen Perspektiven und Sinngebungen sind aufgenommen. Ebenso wird dem Sportunterricht auch die Aufgabe zugeschrieben, den Schülern das lebenslange Sporttreiben nahe zu bringen. Weiterhin soll allen Schülern ein verantwortungsvoller Umgang mit dem Körper gelehrt und ein individuelles, soziales und ökologisch verantwortliches (Lehrplan Sport, S. 2) Handeln bei Bewegungen beigebracht werden.

Weiterhin distanziert sich das Unterrichtkonzept der Klasse 11 bis 13 von dem ehemaligen Unterrichten einer einzigen Sportart und geht über zu einem themenorientierten Unterricht. Das Unterrichtsthema setzt sich dabei aus drei verschiedenen Komponenten zusammen: den pädagogischen Perspektiven – die später noch genauer erläutert werden – , den Methoden und Formen selbständigen Arbeitens (Methodenkenntnis) und dem Feld der Bewegung mit fachlicher Kenntnis (Fachkenntnis). Die Schnittmenge aus diesen drei Bereichen ergibt das Thema einer Stunde bzw. einer Einheit.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Schnittfeld verschiedener Planungsgrößen als Orientierung für das Unterrichtsthema

Die Pädagogischen Perspektiven:

Um den Schülern nun möglichst viele Sinngebungen des Sportes nahe zu bringen ist ein mehrperspektivischer Unterricht von Bedeutung. Dieser lässt sich durch die Verknüpfung von verschiedenen Pädagogischen Perspektiven realisieren.

Die Pädagogischen Perspektiven beschreiben grundsätzlich, was die Schüler […] bei sportlicher Bewegung erfahren und lernen sollen“ (Lehrplan Sport, S. 3). Ziel dieser Pädagogischen Perspektiven ist es, den Schülern verschiedene Sinngebungen des Sportes zu vermitteln und sie u. a. zu Selbstständigkeit und Selbstverantwortung bezüglich ihres eigenen Körpers zu erziehen. Dieses Ziel soll durch die Kombination von sechs verschiedene Pädagogische Perspektiven erreicht werden: Leistung, Gesundheit, Kooperation, Gestaltung, Körpererfahrung und Wagnis.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.1: Kurzgefasste Übersicht über die pädagogischen Perspektiven (Lehrplan Sport, S. 4)

Leistung:

Unter der pädagogischen Perspektive Leistung verbirgt sich der spezifischere Überbegriff „Das Leisten erfahren, verstehen und einschätzen“. Das Verständnis von Leistungserbringung soll sich dabei auf drei verschiedene Bezugsnormen beziehen: die individuelle (Vergleich mit eigenen früher erbrachten Leistungen) die soziale (Vergleich mit Leistungen andere Personen) und kriterienorientierte (Vergleich mit festgesetzten Standardleistungen) Bezugsnorm.

Da in den meisten Sportarten die leistungsorientierte Sinnrichtung im Vordergrund steht, soll diese pädagogische Perspektive immer mit anderen Perspektiven kombiniert werden. Somit soll gewährleistet sein, dass nicht das ständige Überbieten durch bessere Leistung im Vordergrund steht. Schüler sollen sich kritisch mit dem Leistungsprinzip auseinandersetzten und gegebenenfalls auch lernen ein individuelles Trainingsprogramm zu entwickeln.

Gesundheit:

Die pädagogische Perspektive Gesundheit bzw. „Gesundheit fördern, Gesundheitsbewusstsein entwickeln“ beschäftigt sich mit der Gesundheitserziehung, d.h. eine Gesundheitsförderung, die sich sowohl auf den körperlichen als auch auf den psychischen und sozialen Bereich des Menschen bezieht. Da es sehr schwierig ist den physischen Gesundheitszustand der Schüler durch den Schulsport zu verbessern, gilt es als erstrebenswert bei den Schülern ein Gesundheitsbewusstsein aufzubauen.

[...]

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Pädagogische Perspektiven und Sinnorientierung beim Schulsport in der gymnasialen Oberstufe in Hessen
Hochschule
Justus-Liebig-Universität Gießen  (Institut für Sportwissenschaft)
Veranstaltung
Spezielle Themen der Sportdidaktik
Note
sehr gut
Autor
Jahr
2004
Seiten
13
Katalognummer
V38845
ISBN (eBook)
9783638377973
ISBN (Buch)
9783640856978
Dateigröße
538 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
In der anschließenden Arbeitwird auf die neuen Lehrpläne für die Oberstufe an Hessischen Gymnasien eingegangen. Insbesondere auf die Perspektiven Leistung und Kooperation, da diese wohl den größten Anteil am Sportunterricht in der Vergangenheit fanden.
Schlagworte
Pädagogische, Perspektiven, Sinnorientierung, Schulsport, Oberstufe, Hessen, Spezielle, Themen, Sportdidaktik
Arbeit zitieren
Patrick Schober (Autor:in), 2004, Pädagogische Perspektiven und Sinnorientierung beim Schulsport in der gymnasialen Oberstufe in Hessen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/38845

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