Das Globale Zeitalter und die Marktsozialdemokratie

Rezension zu Martin Albrows "Das Globale Zeitalter"


Hausarbeit, 2016

16 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis
1. Die Epochen der Geschichte ... 1
2. Die Moderne ... 2
2.1 Expansion ... 2
2.2 Rationalität ... 2
2.3 Der Nationalstaat ... 3
2.4 Der Sozialstaat und die Gesellschaft ... 4
2.5 Problem der Expansion ... 4
3. Die Globalisierung und das Globale Zeitalter ... 5
3.1 Übergangszeit und Definition ... 5
3.2 Das Globale Zeitalter ... 5
3.2.1 Auswirkungen und Probleme ... 6
3.2.2 Identität ... 7
3.3 Globalisierung und die Politik ... 8
3.3.1 Der neoliberale Staat ... 8
3.3.2 Labour Party und der dritte Weg ... 8
Literatur: ... 14

1
1. Die Epochen der Geschichte
Aristoteles beschreibt in seinen Schriften drei unterschiedliche Epochen in welche die
Geschichte unterteilt wird. Er schreibt von einem Anfang, einer Mitte und einem
unvermeidlichen Ende. Jede Epoche hat ihren Plot, und besteht solange fort, bis die
inneren Widersprüche der Gesellschaften zu groß werden und eine neue
Gesellschaftsordnung die alte ersetzt. Diese Struktur wurde auch in späteren
Jahrhunderten, bis heute in einer ähnlichen Form beibehalten. Berühmt in dieser
Tradition der Epochenumwälzungen ist auch die Kernthese des Marxismus, welche
die Klassen nach dafür geeigneter Zeit durch neue Klassen ersetzt, solange bis der
Endzustand, in diesem Fall die klassenlose Gesellschaft, erreicht wird. Die Idee
dahinter ist der Versuch, Gesetze finden zu können, mit deren Hilfe die Geschichte
gesteuert werden kann (vgl. Albrow 2007: 35ff).
In der Gegenwart wird die Geschichte nicht anhand des Klassenkampfes, oder der
Aristotelischen Theorie beschrieben, sondern durch eine neue Einteilung der
Geschichtsepochen (vgl. ebd.: 38). Die Antike setzt in dieser Epochentheorie den
Anfang, worauf das Mittelalter folgt. Den Umbruch setzten hier große
gesellschaftliche Umwälzungen, unteranderem durch den Zusammenbruch des
römischen Reiches. Die Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus 1492, und
die Thesen Luthers, mit welchen er ab 1517 die religiöse und somit auch
gesellschaftliche Ordnung veränderte, läuteten eine neue Epoche an, die Moderne
(vgl. ebd.: 62f).
Diese Moderne wird im Verständnis von Albrow in eine frühe Moderne, von Ende des
15. Jhd. bis Mitte des 18. Jhd., eine Hochmoderne, welche bis in die Mitte des 20.
Jhd. ging, und eine Spätmoderne, welche durch den Abwurf der Atombomben auf
Hiroshima und Nagasaki, beendet wurde. Danach wurde durch den
Globalisierungsprozess der Übergang zum Globalen Zeitalter begonnen (vgl. ebd.:
127).

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2. Die Moderne
2.1 Expansion
Das Zeitalter der Moderne brachte tiefgreifende Veränderungen für die
Gesellschaften Europas. Kennzeichnend für die Moderne sind eine unbeschränkte
Expansion der Rationalität und das scheinbar unbegrenzte Verfügen über
Bodenschätze und Territorien. Im Zentrum dieses Strebens nach Rationalität und
Expansion steht der Nationalstaat (vgl. Albrow 2007: 60f).
,,Das Projekt der Moderne ist die historische Entwicklung der Modernität, die
allgemeine Steuerung menschlicher Aktivität durch die herrschenden institutionellen
Strukturen."
(Albrow 2007: 60)
Die Erforschung neuer Länder, angefangen durch spanische Entdecker, kann hier
als Musterbeispiel verwendet werden, geht die Erforschung in der Regel mit
Ausbeutung einher. Das Erobern von Land, die Übernahme von Ressourcen und die
Versklavung der Einheimischen als Arbeitsressource, hält bis in die späte Moderne
an (vgl. ebd.: 62ff).
2.2 Rationalität
Die Gesellschaften der Moderne wurden ganz dem Wechselspiel, dem Dualismus,
zwischen Rationalität und Irrationalität unterworfen. Die Zunahme an Rationalität
bedeutet nicht zwangsläufig einen Rückgang der Irrationalität. Diesem Wechselspiel
entsprechend als Beispiel, entstand neben Grundrechten auch der Ausländerhass
(vgl. ebd.: 67f).
Die Rationalisierung geschieht in drei Phasen. Als erstes dehnt sie sich auf neue
Gebiete mit ihren Ideen aus, danach entwickelt sie sich, scheinbar unaufhörlich,
weiter, bis sie sich aufspaltet und immer weiter differenziert wird. Die reinste Form
der Rationalisierung findet man in der Mathematik. Auch die Ökonomie mit der
Komplexität des gesamtwirtschaftlichen Ablaufs ist in diesem Zusammenhang sehr
ansehnlich (vgl. ebd.: 67).
Der Kapitalismus ist ein Ergebnis dieses Rationalisierungsprozesses, wenngleich
eine ständige Korrektur und Rationalisierung nötig ist. Denn nur durch stetig weiter
entwickelte
Arbeitsteilung
kann
auch
die
menschliche
Arbeit
dem
Modernitätsgedanken entsprechen (vgl. Abrow 2007: 68).

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Im Zuge der Aufklärung wurde auch die Vormundschaft der katholischen Kirche über
die Menschen beendet. Durch die Rationalisierung wurde die Religion ein Stück weit
in das Privatleben zurückgedrängt. Der gesellschaftliche Zusammenhang musste
daher auf politischem Weg hergestellt werden. Dies ist ein entscheidender Grund für
die Wichtigkeit der aufkommenden Nationalstaaten (vgl. ebd.: 71).
2.3 Der Nationalstaat
Durch seine Ausdehnung muss der Nationalstaat klar definieren was sich innerhalb
und außerhalb seiner Grenzen befindet. Die Vernunft ist es daher, welche den
Nationalstaat dazu zwingt die Beziehungen zu anderen Völkern zu regeln. Im Staat
selbst wird eine effektive Methode zur Verwaltung benötigt. Aber auch die Kehrseite,
der Irrationalismus kann anhand der Expansion gezeigt werden. Vergrößert sich das
Staatsgebiet, so werden auch längere Grenzen benötigt, welche geschützt werden
müssen. Die Verwaltung nimmt zu, und somit auch die Kosten (vgl. ebd.: 70ff).
Die Expansion ist nach Albrow ein Muss, denn ,,
Der moderne Nationalstaat war auf
territoriale Expansion ausgerichtet, weil er auf diesem Wege seinen Bürgern neue
Chancen eröffnen, ihnen ein Ziel geben und ihre Aktivitäten bündeln und ausrichten
konnte
." (Albrow 2007: 73)
Die Idee der Nation, welche mit Staat und Volk, bzw. Gesellschaft, eine Einheit bildet,
wird im Laufe der Moderne zur gängigen Meinung. Die Gesellschaft jedoch, gründet
sich schon in der Antike mit dem Sinn eines Zusammenschlusses von individuellen
Menschen. Somit lässt sich schließen, dass die Idee der Nation ein soziales
Konstrukt der Moderne ist, und keine Natürlichkeit (vgl. ebd.: 77ff).
Es ist jedoch, trotz vieler Unterschiedlichkeiten von diversen Analysen zum
Verhältnis von Nationalstaat und Globalisierungsprozesse, weitgehend akzeptiert,
dass die einzelnen Staaten keine geschlossenen Einheiten mehr darstellen. Kontrolle
ist in viele Politikfeldern weitgehend verloren gegangen, und die Veränderungen
werden voraussichtlich weitergehen, sodass es wahrscheinlich ist, dass sich die
Rolle der Nationalstaaten weiter verändern wird. Dass der Nationalstaat in naher
Zukunft gänzlich verschwindet, ist jedoch äußerst gering (vgl. Rossow 2011: 102f).

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2.4 Der Sozialstaat und die Gesellschaft
Durch das Aufkommen der Arbeiterklasse, geprägt durch die voranschreitende
Arbeitsteilung, entwickelte sich die Notwendigkeit nach einem sozialen Netz, einem
Sozialstaat. Diese soziale Frage prägte die Politik, welche diese Entwicklung lange
leugnete (vgl. Albrow 2007: 81f).
Durch diese Entwicklung stellte sich die Frage nach einem Gesetz, einem Kurs, wie
sich die Gesellschaft entwickeln werde. Karl Marx entwickelte einen Prototyp,
welcher die folgenden Jahrzehnte prägte. Dieser Prototyp bestand aus einem
analytischen, einen historischen und einem synthetischen Teil. Im analytischen Teil
wurden die Schlüsselbegriffe Kapital, Arbeit und Grundrente untersucht, im
historischen die Beziehungen sozialer Gruppen untereinander und die
Veränderungen diesbezüglich, und im dritten Teil stellte er eine vollständige
Gesellschaftstheorie auf, welche die historischen Entwicklungen mit dem
analytischen Teil verbindet (vgl. Albrow 2007: 82f).
Marx machte deutlich, dass für die Zukunft des Nationalstaates, das größte Problem
darin besteht, dass Kräfte außerhalb der Grenzen, Einfluss nehmen könnten. Jede
seiner Wirtschaftsanalysen, ließen Marx darauf schließen, dass die Verbindung mit
der Welt, außerhalb des Staates, immanent ist. Durch die Kombination des Sozialen
mit diesen Wirtschaftstheorien entdeckte Marx auch die Möglichkeit der Schaffung
einer internationalen Arbeiterbewegung (vgl. ebd.: 83f).
2.5 Problem der Expansion
,,Für den Nationalstaat ist die naheliegende Form der Expansion, der Zugewinn von
Land, schlicht und einfach unmöglich geworden
" (Albrow 2007: 93).
Durch ständige Expansion hat die Moderne ihren inneren Schwung verloren. Sie ist
in alle Bereiche des Lebens vorgedrungen, hat das Arbeits- und Privatleben der
Staatsbürger geordnet und auf den Nationalstaat hin ausgerichtet. Habermas
beschreibt dies als ,,
Kolonialisierung der Lebenswelt
" (Albrow 2007: 103).
Durch die Expansionspolitik schuf der Staat immer wieder neue Konfliktverhältnisse.
Verschiedene Deuter von Sinn- und Lebensfragen, wie etwa Kirchen, der Markt, oder
die Familie als Institution, waren im Laufe der Geschichte Konkurrenten für den
Staat. Aber auch die Kultur, welche eine hohe Autonomie gegenüber dem Staat für
Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Das Globale Zeitalter und die Marktsozialdemokratie
Untertitel
Rezension zu Martin Albrows "Das Globale Zeitalter"
Hochschule
Johannes Kepler Universität Linz  (Soziologie)
Veranstaltung
Proseminar Soziologie
Note
1
Autor
Jahr
2016
Seiten
16
Katalognummer
V388105
ISBN (eBook)
9783668620407
ISBN (Buch)
9783668620414
Dateigröße
542 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Albrow, Globales Zeitalter, Neoliberalismus, Sozialdemokratie, Blair, Nachtwey, New Labour Party, Labour Party, Dritter Weg
Arbeit zitieren
René Schwung (Autor:in), 2016, Das Globale Zeitalter und die Marktsozialdemokratie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/388105

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