Das deutsche Theater zwischen Propaganda, Kontrolle und Zensur


Hausarbeit, 2017

18 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Das Theater vor Hitlers Machtergreifung

Hitlers Machtergreifung

Die Macht greift nach dem Theater

Organisation, Steuerung & Kontrolle des Theaters

Das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda – RMVP

Die Reichstheaterkammer (RTK)

Fazit

Bibliographie


EINLEITUNG

„Man kann ruhig behaupten, daß mit dem Durchbruch der nationalsozialistischen Revolution das Theater mit am stärksten unter allen kulturellen Einrichtungen erschüttert worden ist. Das Theater war mehr als manche andere kulturelle Institutionen an einem Ende angelangt. Nach […] nationalsozialistischen Neubaues des deutsches Theaters, zeigt sich das Gesamtbild einer gereinigten, erneuerten, erweiterten deutschen Schaubühne […].“[1]

Seit Menschengedenken existiert das Theater als gesellschaftsbildende Form. Das Theater der griechischen Antike, gekoppelt mit der Tragödiendichtung der klassischen Zeit[2], sowie dessen Gegenpol: der Mimus und das Satyrspiel, haben das Theater seit jeher gezeichnet und in all ihren unterschiedlichen Erscheinungsformen geprägt. [3] Die wesentlichen Impulse des europäischen Theaters gab die Auseinandersetzung mit der Dramatik: „Die Dramatiker waren es, die Bilder von der Gesellschaft entwarfen, vom Menschen und vom Umgang der Geschlechter und der Generationen miteinander, die aufrüttelten, aufklärten revoltierten.“ [4] Aufgrund dieser engen Verflechtung mit der Lebenswelt der Menschen, war es nie frei von gesellschaftlichen oder politischen Einflüssen. [5] „Wertet man die Bühne aber als Schaufenster der jeweiligen Epoche, dann gewinnt sie eine spezifische Aussagekraft“ [6] und kann so als „verräterischer Spiegel“ [7] betrachtet werden. Adolf Hitler bemängelte schon lange vor seiner Machtergreifung die Entwicklung des Theaters, spricht hierbei von „Verfallserscheinungen“ [8] , „Keime[n die den] Beginn von Wucherungen verursachen“ und „an denen unsere Kultur früher oder später zugrunde gehen“ müsse. [9]

Nach der Machtergreifung 1933 war das Bestreben Hitlers und der Nationalsozialisten, sowohl die öffentliche, als auch private Meinung auf ihre politischen Ziele und ihre Weltanschauung mit Ausschließlichkeitsanspruch, auszurichten. Zur Umsetzung dieser „Indoktrinierung und der Geisteskontrolle“[10], wurde durch die ideologische und organisatorische Unterwanderung sichergestellt, dass das NS-Regime über die größte Einflussgewalt in allen Lebensbereichen verfügt. Folglich unterlag der gesamte Kulturbereich, insbesondere das Theater, der nationalsozialistischen Kulturpolitik. Das NS-Regime war der Auffassung, dass „der dramatischen Kunst als ausgesprochenster Gemeinschaftskunst im Dritten Reich eine besondere Bedeutung zukommen sollte.“ [11]

In der folgenden Arbeit soll Untersucht werden, welchen besonderen Stellenwert die Nationalsozialisten dem deutschen Theater, für ihre Propaganda, die gezielte Verbreitung der NS-Ideologie, zugeschrieben haben. Außerdem soll dargelegt werden, welche Maßnahmen dafür ergriffen wurden und wie sich das Theater mit oder durch die Gründung des NS-Staats verändert hat und welche Ansprüche an es gestellt wurden.

Hierzu ist eine Einführung in die Zustände des Theaters vor 1933 notwendig, sowie die kurze Darstellung von Hitlers Machtergreifung. Erst dann können die Auswirkungen der Machtergreifung auf die deutsche Theaterlandschaft, mit all ihren Umstrukturierungen, Umbrüchen und Neuerungen, sowie die nationalsozialistische Organisation, Steuerung und Kontrolle des Theaters, dargestellt werden.

[...]


[1] Wulf, Joseph: Theater und Film im Dritten Reich. Eine Dokumentation. Frankfurt/m. Ullstein, 1989. S. 34.

[2] Entstanden im 5. Jahrhundert v. Chr.

[3] Vgl.: Brauneck, Manfred: Europas Theater. 2500 Jahre Geschichte – eine Einführung. Orig.-Ausg. Reinbeck bei Hamburg: Rowohlt Taschenburch-Verlag, 2012. S.7.

[4] Ebd.: S.8

[5] Zudem war es immer in Abhängigkeit von finanzieller Unterstützung.

[6] Daiber, Hans: Schaufenster Der Diktatur. Stuttgart: Neske, 1995. S.7.

[7] Ebd.: S.7.

[8] Daibler, H. (1995): S.19.

[9] Ebd.: S. 19.

[10] Drewniak, B. (1983): S.13.

[11] Wulf, J. (1989): S.176.

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Das deutsche Theater zwischen Propaganda, Kontrolle und Zensur
Hochschule
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Veranstaltung
Theater im Nationalsozialismus
Note
1,3
Autor
Jahr
2017
Seiten
18
Katalognummer
V388027
ISBN (eBook)
9783668621343
ISBN (Buch)
9783668621350
Dateigröße
548 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Nationalsozialismus, Theater, Weltkrieg, Propaganda, Zensur, Kontrolle
Arbeit zitieren
Julika Frontzeck (Autor:in), 2017, Das deutsche Theater zwischen Propaganda, Kontrolle und Zensur, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/388027

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