Eine Bilderbuchbetrachtung zur Förderung sozialemotionaler Kompetenzen in der Kita

"Ich war das nicht!" von Lydia Hauenschild und Antje Bohnstedt


Ausarbeitung, 2017

36 Seiten, Note: 1,5


Leseprobe


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1. Die Situationsanalyse
1.1.
Die SPA
Bei meinem heutigen sozialpädagogischen Angebot handelt es sich um eine Bilder-
buchbetrachtung mit dem Titel: ,,Ich war das nicht!". Mit Hilfe eines Kamishibai Er-
zähltheaterkastens, in welchem große Bildkarten ohne sichtbaren Text systematisch
und fortlaufend dem Inhalt der Geschichte entsprechend angeordnet sind, dürfen die
Schulanfängerkinder, die ich bewusst für das Angebot ausgewählt habe (siehe Punkt
1.2.), beim Betrachten der Bildkarten ihrer Interpretationsfreude und ihrer Fantasie
freien Lauf lassen. Mit der Methode des dialogischen Vorlesens werden wir gemein-
sam versuchen, die Kernaussage der Geschichte zu erarbeiten. Der Text befindet
sich zur Orientierung für die Erzieherin auf der Rückseite des Deckblattes. In der Ge-
schichte geht es um Freundschaft, Streit und Versöhnung und um Konfliktlösung. Es
geht um Situationen, denen Kinder in ihrer alltäglichen Lebenswelt begegnen und die
häufig aus kindlicher Sicht nicht einfach zu bewältigen sind. Obwohl die Geschichte
vorgegeben ist, haben die Kinder die Möglichkeit, ihre Gedanken und Ideen zu neu-
en, ,,eigenen" Inhalten zu formen, die allerdings, mit Hilfe der Erzieherin, der Kern-
aussage der vorgegebenen Geschichte entsprechen sollte. Die SPA gestaltet sich
somit relativ offen, wenngleich auch die ausgewählten Ziele (siehe Punkt 3.: Zielset-
zung) idealerweise erreicht werden sollten.
Zum Inhalt: Als Klara ihren Freund Leo besucht, entdeckt sie in seinem Zimmer
ganz oben im Regal einen großen bunten Elefanten, der aus Bausteinen zusam-
mengesetzt ist. Damit möchte Klara spielen, aber Leo erlaubt es nicht. Als Leo kurz
aus dem Zimmer geht, zieht sie den Elefanten aus dem Regal. Da fällt ihr der Elefant
aus der Hand und zerbricht in tausend Teile. Leo ist ,,superoberwütend". Was soll
Klara bloß machen, damit sie und Leo wieder froh werden?
Die SPA wird idealerweise in der ,,Kinderbibliothek", welche sich im Gruppenraum
befindet, durchgeführt. Unterstützend werden zwei Stoffpuppen und einige Bausteine

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aus der Bauecke eingesetzt, die einerseits für den szenischen Einstieg beziehungs-
weise für die Hinführung vorgesehen sind, andererseits den Kindern für anschlie-
ßende Rollenspiele zur Verfügung stehen sollen. Sie dürfen auch durchaus während
der SPA benutzt werden, wenn die Kinder ,,Lösungen vorspielen" und/oder ihren ei-
genen Ideen einen darstellenden Ausdruck verleihen möchten. Den Impuls hierfür
werde ich situationsorientiert setzen, wenn ich merke, dass sie Schwierigkeiten ha-
ben, die richtigen Worte zu finden oder wenn sie ihren Ideen einen besonderen Aus-
druck verleihen möchten.
1.2.
Erkenntnisse im Hinblick auf einzelne Kinder oder
die Gruppe
Grundlagen für die thematische Auswahl der Bilderbuchbetrachtung waren unter An-
derem die wiederholt gemachten Beobachtungen in der Bauecke der ***gruppe. Ob-
wohl sich die Spielsequenzen in der Bauecke überwiegend harmonisch gestalten
und sich die Kinder in der Regel bezüglich der Spielmaterialien und der Spielideen
gut absprechen, kommt es dennoch das eine oder andere Mal zu Konfliktsituationen,
die ohne die Hilfe der Erzieherin in einen Streit ausarten, den die betroffenen Kinder
alleine nicht mehr lösen und beenden können. Gerade einige Schulanfänger der
***gruppe haben neuerdings häufig Schwierigkeiten, sich in angemessener Weise,
obwohl sie über bereits gut ausgeprägte Sozialkompetenzen verfügen, auszudrücken
und zu verhalten. Die Differenzen eskalieren oft und machen ein Eingreifen der pä-
dagogischen Kraft erforderlich. Meine Beobachtungen und der Austausch mit Erzie-
herinnen der Gruppe führten schließlich zu der Vermutung, dass der bevorstehende
Wechsel in die Schule und das Ende der Kindergartenzeit die Kinder sehr beschäf-
tigt, sie zum Teil überfordert und dies ein Grund für ihr Verhalten sein könnte. Dies
soll nun intensiver beobachtet werden. In der Selbstreflexion haben wir festgestellt,
dass auch wir unbewusst in gewisser Weise dazu beitragen. Äußerungen wie: ,,Du
bist jetzt ein Schulanfänger, das musst du doch können!" oder ,,Löse das jetzt mal
selber, du willst doch ein Schulanfänger sein!" tragen unbeabsichtigt dazu bei, dass
Kinder sich unter Druck setzen und bestimmte Verhaltensweisen, so wie ich sie unter
Anderem in der Bauecke beobachtet habe, als Verarbeitungsmethode, Abwehrme-

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chanismus und/oder Ventil genutzt werden. Sie signalisieren die (oft tränenreiche)
Hilflosigkeit und Überforderung der Kinder. Mit der heutigen SPA biete ich den Kin-
dern eine Hilfestellung an, die sie, weil sie die Lösung des Problems in der Geschich-
te selbst erarbeiten können, künftig auch auf ihre eigenen Situationen im Kindergar-
tenalltag und auf ihre kindliche Lebenswelt übertragen können. Darüber hinaus wur-
de innerhalb des Teams vereinbart, dass o.g. Formulierungen vermieden werden
und das Thema Transition verstärkt in den Kindergartenalltag integriert wird, um den
Kindern einen gelingenden Übergang in die Schule zu ermöglichen.
Eine weitere Grundlage für die Auswahl der SPA ist die Freude und das Interesse,
gerade der Schulanfängerkinder, am Medium Buch. In der, mit den Kindern zusam-
men, neu gestalteten Leseecke, von allen fortan Kinderbibliothek genannt, halten
sich die Kinder der gerne und ausdauernd auf. Bei der Gestaltung der Kinderbiblio-
thek flossen viele Ideen der Vorschüler mit ein, die umgesetzt wurden und einen ho-
hen Aufforderungscharakter bewirkten. ,,Highlight" ist das Themenregal, in welchem,
immer passend zu aktuellen Themen beziehungsweise zu dem, was die Kinder ge-
rade in besonderem Maße beschäftigt, viele Bilderbücher, Sachbücher und
Wimmelbücher zu finden sind. Es wird darauf geachtet, dass für alle Altersgruppen
entsprechende Bücher dabei sind. Im Hinblick auf meine gemachten Beobachtungen
und die im Team getroffene Vereinbarungen kann ich das Regal als ideale Ergän-
zung nutzen, um Themen wie ,,Ich komme in die Schule", aber auch ,,Freundschaft,
Streit und Versöhnung" als Impuls in Form von Büchern zu setzen. Ich signalisiere
den Vorschülern somit das Interesse für sie und gehe auf ihre Befindlichkeiten ein.
Geordnet und gepflegt wird die Bibliothek von sogenannten Bücherexperten. Auch
diese Idee kam von den Schulanfängern, die diese Funktion übernommen haben, die
Erzieherin nimmt lediglich die Rolle der Assistentin ein.
Die dritte, für mich persönlich wichtige Grundlage für die methodische Überlegung
bezüglich der Planung der SPA war die ausgeprägte Fantasie der Kinder beim Ge-
schichten erzählen und erfinden, beim Bücher betrachten und Bilder interpretieren.
Ist das Interesse der Kinder für ein bestimmtes Buch geweckt, vertiefen sie sich in
die Bilder, tauchen quasi ab in eine andere Welt, erkennen aber im Umkehrschluss
oft den Bezug zu ihrer eigenen Lebenswelt und drücken diesen über die Betrachtung
der Bilder/Bücher hinaus auf vielfältige Weise in ihrem Kindergartenalltag wieder aus,
sei es durch Rollenspiele, durch kreatives Basteln oder auch durch Malen. Häufig

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suchen sie auch den Kontakt zur Erzieherin, nur um ihre eigene Interpretation der
Geschichte wiederzugeben, um Fragen zu stellen, die sie beschäftigen oder einfach
nur, weil sie Nähe und Zuwendung brauchen.
Aus meiner bisher gemachten Erfahrung in der pädagogischen Arbeit mit dem
Kamishibai Erzähltheater weiß ich, dass diese Form der Bilderbuchbetrachtung alle
Kinder der ***gruppe in sehr hohem Maße anspricht. Das ,,Kinderkino", wie es häufig
genannt wird, hat aus meiner Sicht den höchsten Aufforderungscharakter, wenn es
darum geht, Bilder mit einem thematischen Inhalt zu füllen, denn ,,[...] im Mittelpunkt
steht nicht ein
lebloses Medium
, sondern die Vermittlung geschieht dialogisch und
persönlich in großer Nähe zu den Zuschauern und Zuhörenden."
1
Der Fantasie der
Kinder sind kaum Grenzen gesetzt und oft werden Situationen aus ihrer eigenen Le-
benswelt mit den Bildern assoziiert. Die Kommunikation innerhalb der Gruppe wird
angeregt, das Gemeinschaftsgefühl wird gestärkt und sozialemotionale Kompeten-
zen werden auf- beziehungsweise ausgebaut. Kompetenzen, die nachweislich für
Kinder in deren Entwicklung, und aus meiner Sicht gerade für die Schulanfängerkin-
der der ***gruppe im Hinblick auf die bevorstehende Transition (den Wechsel in die
Schule), von besonderer Bedeutung sind und deren Förderung ein wichtiger Be-
standteil des pädagogischen Auftrages im Kindergarten darstellen sollte.
1.3.
Bezug des Themas zum Rahmenplan der Einrichtung
Gemäß dem Leitgedanken meiner Einrichtung, einem Evangelischen Regelkinder-
garten besteht ein wichtiger Auftrag aller im Team arbeitenden pädagogischen Kräfte
darin, ,,[...] die Kinder in ihrer gesamten Entwicklung [...] zu unterstützen und zu för-
dern". ,,Das Kind wird in seiner Art als eigenständiger und ganzer Mensch gesehen,
[...]
Achtung und Respekt für jedes einzelne Kind in seiner [...] Einmaligkeit ist
selbstverständlich." Überträgt man diese Aussagen auf die heutige SPA, so bedeutet
dies, dass ein wichtiger Teil der Gesamtentwicklung des Kindes, nämlich die sozial-
emotionale Entwicklung des Kindes, aufgegriffen wird. Kinder werden in ihrer Indivi-
dualität dabei unterstützt, Situationen, die sie auch in ihrem Lebensalltag vorfinden,
1
Quelle: Helga Gruschka / Susanne Brandt: Mein Kamishibai Ein Praxisbuch zum Erzähltheater; 3. Auflage 2016
Don Bosco Medien GmbH München; Seite 11

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sozial kompetent und mit Empathie zu erfassen und Lösungen gerade in problemati-
schen Situationen zu finden. Respekt und Achtung als wichtige Werte für ein gelin-
gendes Zusammenleben in sozialen Systemen erlernen Kinder auch und gerade
durch die Vorbildfunktion von Erwachsenen. Bei der Durchführung der SPA gehört
der respektvolle, wertungsfreie Umgang mit den Ideen und Äußerungen der Kinder
für mich zum pädagogischen Selbstverständnis, ich nehme die Kinder als eigenstän-
dige und ganze Menschen wahr.
Einer der wichtigsten Ansätze in diesem Kindergarten ist das ,,[...] situationsorientier-
te Arbeiten nach Bedürfnissen und Lebenssituationen." Verbunden ist dieser Ansatz
unter besonderer Herausstellung der Wertevermittlung mit konkret formulierten Lern-
zielen, nämlich, dass Kinder ,,[...] Fähigkeiten entwickeln, mit Enttäuschungen und
Misserfolgen umzugehen", dass sie ,,[...] Konflikte friedlich lösen." Die Geschichte:
,,Ich war das nicht!" greift diesen Ansatz auf, denn Kinder setzen sich hier anhand der
Bilderbetrachtung mit dieser Thematik auseinander. Das didaktische Lernprinzip der
Lebensnähe wird in hohem Maße umgesetzt, denn Streit und Enttäuschung, aber
auch Verzeihen und ,,sich wieder Vertragen" kennen alle Kinder aus ihrem Alltag.
,,Durch vielfältiges Lernen, durch das Erleben mit sich selbst und mit anderen [...]
wird das Kind auf die Zukunft [...] vorbereitet." Dieser Aussage werde ich mit meinem
Angebot gerecht, in dem ich die Bilderbuchbetrachtung als eine von etlichen Mög-
lichkeiten nutze, um den Prozess des Lernens, explizit den Erwerb von sozialemotio-
naler Kompetenz, zu fördern beziehungsweise zu unterstützen.
Ein Schaubild in der Konzeption des evangelischen Kindergartens veranschaulicht
die Ergänzung vom baden-württembergischen Orientierungsplan für Bildung und Er-
ziehung mit dem institutionellen Profilpapier der Einrichtung. Das ,,christliche Men-
schenbild als Grundlage [...] und Selbstverständnis", als Teil des Profils, steht zum
Beispiel in direktem Zusammenhang mit den Grundlagen und verbindlichen Zielen
aus dem Orientierungsplan und bildet somit die Ausrichtung des pädagogischen
Handelns. Laut baden-württembergischem Orientierungsplan steht ,,das Wohl des
Kindes im Vordergrund".
2
Schwerpunkt ist die ,,Perspektive des Kindes und die Ori-
entierung an seinen Stärken".
3
Diese Kernaussagen finden sich in ähnlicher Form
auch im evangelischen Profil und dem Auftrag der Einrichtung: ,,Der Mensch ist ein
2
Quelle: Baden-württembergisches Ministerium für Kultus, Jugend und Sport: Orientierungsplan für Bildung
und Erziehung, 2014, Seite 18
3
Quelle: Baden-württembergisches Ministerium für Kultus, Jugend und Sport: Orientierungsplan für Bildung
und Erziehung, 2014, Seite 59

7
einmaliges Geschöpf. Jedes Kind ist ein vollwertiger Mensch und wird angenommen,
wie es ist - mit Stärken und Schwächen -."
1.4.
Bezug des Themas zum Bildungsplan
Im A-Teil des Orientierungsplanes für Bildung und Erziehung des Landes Baden-
Württemberg unter 1 - Grundlagen und Ziele -, heißt es wie folgt: ,,Die ersten Lebens-
jahre und das Kindergartenalter sind die lernintensivste Zeit im menschlichen Da-
sein."
4
Diese Kernaussage verweist auf die Wichtigkeit, Kindern in der beschriebenen
Zeit verschiedenste und vielfältigste Eindrücke und Möglichkeiten zu bieten, damit
sie diese auf unterschiedliche Weise umsetzen können und somit folglich auch ler-
nen können. Dazu gehört auch der Erwerb von sozialemotionalen Kompetenzen, die
eine wichtige Grundlage für das Leben in sozialen Systemen bilden. Die SPA heute
stellt also eine Möglichkeit dar, mit Hilfe des Kamishibai Erzähltheaters, mit der The-
matik der Geschichte und den Handpuppen, auf abwechslungsreiche Weise Lern-
prozesse zu initiieren. Betrachtet man den Kindergartenalltag als Teil der alltäglichen
Auseinandersetzung mit der Umwelt, so geschieht auch hier ,,kontinuierlich und ganz
nebenbei Lernen."
5
Im Orientierungsplan wird unter Punkt 1.3 - Wie Kinder lernen -
beschrieben, dass ,,Lernen ständig passiert, sobald der Mensch mit seiner Umwelt
agiert, wenn er sich mit Dingen seiner Umwelt und mit anderen Menschen auseinan-
dersetzt. Das Ergebnis des Lernens schlägt sich als [...] Gedächtnisspur, als ,,ge-
brauchsabhängiger Trampelpfad im Gehirn" nieder."
6
Wenn Kinder also lernen,
sammeln sie Erfahrungen, die gleichsam wichtig sind, um ,, [...] dahinter Regeln und
Strukturen zu erkennen, um daraus abzuleiten, welches Verhalten in Zukunft das
Richtige ist."
7
Bezug nehmend auf mein heutiges Angebot bedeutet dies, dass die
Vorschulkinder der Gruppe anhand der Erfahrung, die sie durch die Auseinanderset-
zung mit der Geschichte machen, eine Gedächtnisspur legen oder einem bereits an-
gelegten ,,Trampelpfad" folgen können. Sie erkennen Regeln im Umgang miteinan-
4
Quelle: Baden-württembergisches Ministerium für Kultus, Jugend und Sport: Orientierungsplan für Bildung
und Erziehung, 2014, Seite 18
5
Quelle: Baden-württembergisches Ministerium für Kultus, Jugend und Sport: Orientierungsplan für Bildung
und Erziehung, 2014, Seite 34
6
Quelle: Baden-württembergisches Ministerium für Kultus, Jugend und Sport: Orientierungsplan für Bildung
und Erziehung, 2014, Seite 30f
7
Quelle: Baden-württembergisches Ministerium für Kultus, Jugend und Sport: Orientierungsplan für Bildung
und Erziehung, 2014, Seite 31

8
der, können Gefühle zuordnen und wissen entsprechend darauf zu reagieren. Sie
versuchen, Konfliktsituationen und Probleme zu lösen. Dies geschieht in der Ge-
meinschaft der Gruppe und mit Hilfe ihrer nonverbalen und verbalen Ausdrucksmög-
lichkeiten.
Im B-Teil des baden-württembergischen Orientierungs- und Bildungsplanes wird in
insgesamt sechs Entwicklungsfeldern ein sogenannter Bildungskompass formuliert,
der, dem Wesen des O-Planes entsprechend, die ,,[...] Kinderperspektive betont und
deshalb von den Motivationen des Kindes ausgeht." Die dadurch entstandene Matrix
,,ist leitend für die Persönlichkeitsentwicklung, für das Hineinwachsen in die Kultur
und für die Sozialisation des Kindes von Geburt an."
8
Die Bildungs- und Entwick-
lungsfelder sind eng miteinander verzahnt, was bedeutet, ,,dass Bildungsprozesse
nie alleine einem Feld zuzuordnen sind. So zieht sich beispielsweise die Sprachbil-
dung wie ein roter Faden durch alle Bildungs- und Entwicklungsfelder hindurch."
9
Aufgrund dieser engen Verzahnung habe ich mich bei der Auswahl der Entwick-
lungsfelder und der daraus abgeleiteten Ziele bewusst nicht für das Entwicklungsfeld
Sprache entschieden, da es aus meiner Sicht selbsterklärend ist, dass bei einer Bil-
derbuchbetrachtung mit der in Punkt 1.5. beschriebenen Zielgruppe sprachliche
Kompetenzen vorausgesetzt werden können. Alle in der Gruppe verfügen über einen
gut ausgeprägten Sprachstand, so dass ich die Schwerpunkte der SPA auf andere
Entwicklungsfelder legen kann, basierend auf Impulsfragen, die ich mir stellte und die
die Ziele (siehe Punkt 3. Zielsetzung) für mein heutiges Angebot begründen.
Im Entwicklungsfeld Denken wird beschrieben, dass ,,[...] Kinder von Anfang an
nach Sinn und Bedeutung suchen. [...] schon mit sechs Monaten können sie Ursa-
che-Wirkungs-Zusammenhänge erkennen [...]. Bereits in diesem Alter sind sie in der
Lage, [...] Regeln zu bilden und sich zu erinnern."
10
Später, ab einem Alter von etwa
vier Jahren, sind Kinder in der Lage, Hypothesen aufzustellen und zu überprüfen.
,,Warum-Fragen" sind wichtig, damit sich das Kind Ereignisse erklären, vorhersagen
8
Quelle: Baden-württembergisches Ministerium für Kultus, Jugend und Sport: Orientierungsplan für Bildung
und Erziehung, 2014, Seite 96
9
Quelle: Baden-württembergisches Ministerium für Kultus, Jugend und Sport: Orientierungsplan für Bildung
und Erziehung, 2014, Seite 96
10
Quelle: Baden-württembergisches Ministerium für Kultus, Jugend und Sport: Orientierungsplan für Bildung
und Erziehung, 2014, Seite 143
Ende der Leseprobe aus 36 Seiten

Details

Titel
Eine Bilderbuchbetrachtung zur Förderung sozialemotionaler Kompetenzen in der Kita
Untertitel
"Ich war das nicht!" von Lydia Hauenschild und Antje Bohnstedt
Hochschule
Duale Hochschule Baden Württemberg Mosbach
Note
1,5
Autor
Jahr
2017
Seiten
36
Katalognummer
V387996
ISBN (eBook)
9783668621381
ISBN (Buch)
9783668621398
Dateigröße
627 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
eine, bilderbuchbetrachtung, förderung, kompetenzen, kita, lydia, hauenschild, antje, bohnstedt
Arbeit zitieren
Anette Henrich (Autor:in), 2017, Eine Bilderbuchbetrachtung zur Förderung sozialemotionaler Kompetenzen in der Kita, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/387996

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