Pod- und Vodcasts in der Bildungswissenschaft. Beschreibung, Umsetzung und Reflexion eines eigenen Pod-/Vodcasts

Gestaltung und Entwicklung von neuen Medien


Hausarbeit, 2014

30 Seiten, Note: 2,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Funktionen und Motive von Pod- und Vodcasts

3 Konzeption des Vodcasts "Deutsch lernen unterwegs"
3.1 Funktionen und Motive
3.2 Themenwahl und bildungswissenschaftlicher Bezug
3.3 Aufbau und Design

4 Evaluation

5 Reflexion

6 Fazit und Ausblick

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Erklärung

1 Einleitung

Die neuen Medien beeinflussen immer mehr unser tägliches Leben und sind in der heutigen Gesellschaft kaum wegzudenken. Besonders im Bildungsbereich haben sich neue Technologien in den letzten Jahren etabliert und sind ein wichtiger Bestandteil in Lehrveranstaltungen. Durch die internationalen Märkte, der zunehmenden Mobilität und der Globalisierung steigt ebenfalls der Bedarf an Fremdsprachenkenntnissen. Traditionelle Sprachkurse werden immer mehr durch E-Learning oder Mobile Learning ersetzt oder ergänzt. Mobile Endgeräte wie Smartphones und MP3-Player bieten zahlreiche Möglichkeiten um die Flexibilität beim Spracherwerb zu fördern und die Freiheit, den Lernprozess selbst zu steuern (Lehner, Siegel, Müller, Polleti, 2010, S. 231) Ein Podcast kann hier als ein geeignetes Instrument dienen. Es stellt sich jedoch die Frage wie Podcasts in der Bildungswissenschaft so eingesetzt werden können, dass sie ein effektives, effizientes und motivierendes Lernen fördern. (Bastiaens, 2014, S. 19) Um die Handlungsfähigkeit und Kompetenzen der Lernenden zu fördern, erfordert es eine geeignete didaktische Gestaltung des multimedialen Lernangebotes, welches als Ergänzung anstatt als Ersatz von Präsenzunterricht dient (ebd. S. 40)

Die Bezeichnung „Podcast“ setzt sich aus den Worten iPod und Broadcast zusammen. Dennoch lassen sich Podcasts nicht nur mit iPods spielen, sondern können mit einer Vielzahl anderer Geräten, wie Computer, Smartphones und anderen MP3-Player angehört werden. Ein Podcast ist eine Art Radiosendung, die sich mit einfachen Mitteln erstellen lässt und meistens kostenlos im Internet publiziert wird. Der bedeutende Unterschied hierbei ist, dass es keine festen Übertragungszeiten geben muss (Schmidt, Ketterl, Morisse, 2007, S. 2). Sie können wie News und Blogbeiträge über RSS-Feeds abonniert werden (Bastiaens, 2014, S. 97). Obwohl Audiodateien größer als Textdateien sind, können sie durch die Komprimierung des MP3- Formats schneller heruntergeladen werden. Zudem sind die Internetzugänge schneller und günstiger geworden. Die Produktionsmethoden sind ebenfalls einfacher und günstiger geworden. Wer einen Podcast produzieren will, findet je nach Anspruch, zu unterschiedlichen Preisen Software und Hardware, aber auch mit einer kostenlosen Software, wie Audacity lässt sich ein Podcast mit guter Qualität erstellen. (ebd. S. 101) Dabei ist die Wahl des Themas und der Länge des Podcasts keine Grenzen gesetzt. Auch in der Bildung werden mittlerweile Podcasts für die Wissensvermittlung vermehrt eingesetzt (ebd. S. 105). Besonders im Sprachunterricht werden Podcasts für unterschiedliche Themenbereiche verwendet.

Bei einem Vodcast oder Video-Podcast, handelt es sich wie bei einem Audio-Podcast um eine Datei, die über einen Feed publiziert wird, nur dass es sich hier um eine Video- und nicht um eine Audiodatei handelt. Voraussetzung um ein Vodcast zu produzieren, ist auch hier ein Breitband-Internetanschluss und das nötige Equipment wie Mikrofon und Webcam. (ebd. S. 108)

Neben Pod- und Vodcasts gibt es noch weitere Bezeichnungen bzw. Formate, wie z.B. den „Enhanced Podcast“, in dem zusätzliche Informationen, wie Links, Bilder oder Informationen zum Autor hinzugefügt werden (Schmidt et al., 2007, S.3) und den Educast, der sich auf die Nutzung von Audio- und Videoaufzeichnung in Bildungskontexten bezieht ( Zorn, Seehagen-Marx, Auwärter, Krüger, 2013, S. 2). Dadurch ergeben sich ganz neue Einsatzformen im Bereich E-Learning (Schmidt et al., 2007, S.3).

In Kapitel 2 werden Funktionen und Motive von Pod- und Vodcasts erläutert. Der Hauptteil dieser Arbeit umfasst die Konzeption eines eigenen Podcasts in Kapitel 3 und dessen anschließende Evaluation in Kapitel 4 sowie der Reflexion in Kapitel 5.

2 Funktionen und Motive von Pod- und Vodcasts

Educasts werden im Bildungsbereich immer bedeutender. Sie werden hier als Informationsquelle, als Lerngegenstand und als Mittel zum individuellen Lernen genutzt. Besonders Schulen- und Hochschulen sehen einen großen Mehrwert in der Nutzung von Educasts um auf diese Weise das Lernen zu unterstützen. Dazu können Educasts instruierend zur Wissenspräsentation, wie Vorträge und Vorlesungen durch Lehrende bereitgestellt werden. Die Lernenden haben die Möglichkeit je nach Bedarf den Lernstoff selbst auszuwählen oder zu wiederholen, was sich positiv auf die Motivation auswirken kann. Eine weitere Möglichkeit ist, die Produktion eines Podcasts durch die Lernenden. Diese wird dem konstruktionistischen Lernen zugeordnet und fördert konstruktivistisches Lernen, da den Lernenden Wissen nicht vorgegeben wird sondern selbst erschlossen, verarbeitet, strukturiert und transferiert wird. (Zorn et al, 2013, S. 3) Bisherige empirische Studien weisen darauf hin, dass Podcasts nicht so sehr zu Lernzwecken genutzt werden, wie bisher angenommen. Selbst wenn sie zur Prüfungsvorbereitung eingesetzt werden, kehren Studierende schnell wieder zu ihren alten Lerngewohnheiten zurück. Die Tatsache, dass ein Podcast zur Verfügung gestellt wird, bedeutet keine Garantie, dass dieser tatsächlich zum Lernen genutzt wird. (Robinson, Kazlauskas, 2011, S. 2809) An einer weiteren Studie an der Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr Hamburg mit 109 Studierenden wurde das Nutzungsverhalten und Bewertung des Vorlesungspodcasts befragt. Demnach sehen zwei Drittel der Befragten in dem Podcast keinen Ersatz zur Lehrveranstaltung. Positiv wurde die Möglichkeit bewertet, die Vorlesungen nochmals oder je nach Bedarf hören zu können. Dadurch kann der Lernstoff besser und wirksamer eingeprägt werden. (Fietze, Matiaske, 2009, S. 1)

Für den Spracherwerb gibt es eine Vielzahl an authentischen und kostenlosen Podcasts, dennoch sind nicht alle verfügbare Angebote im Netz didaktisiert. Es gibt aber auch didaktisierte Angebote, wie zum Beispiel die „langsam gesprochenen Nachrichten“ von der Deutschen Welle, in dem die täglichen Nachrichten langsamer und vereinfachter gesprochen werden und etwa zehn Minuten lang sind. Für Fortgeschrittene Lernende gibt es die Sendung auch in normalen Sprechtempo. (Stork, 2012, S. 4)

3 Konzeption des Vodcasts "Deutsch lernen unterwegs"

Nach den theoretischen Beschreibungen von Podcasts wird im Folgenden die Themenwahl und der bildungswissenschaftliche Bezug, die Funktionen und Motive des Educasts sowie die Umsetzung der Verfahrensschritte des Vorgehensmodells der NET – ETH Zürich, anhand des eigenen Educast mit dem Titel „ Deutsch lernen unterwegs“ dargestellt. Um ein Podcast möglichst zielorientiert und mediengerecht einzusetzen, ist es erforderlich im Vorfeld die Konzeption didaktisch zu planen. Das Vorgehensmodell von NET – Network for Educational Technology der ETH Zürich scheint hierfür ein geeignetes Planungsinstrument zu sein. Im Mittelpunkt des Vorgehensmodells stehen folgende sechs W-Fragen die das didaktische Potential sicherstellen sollen:

Tabelle 1: W-Fragen des Vorgehensmodells von NET – ETH Zürich (Reinhardt, Korner, Schiefner, 2008, S. 72)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die Fragen nach der Zielgruppe, dem Ziel und der Autorin werden in dem Abschnitt 3.1 Funktionen und Motive beantwortet. In dem Abschnitt 3.2 Themenwahl und bildungswissenschaftlicher Bezug wird die Frage des Inhalts erläutert. Abschnitt 3.3 Aufbau und Design entspricht den Punkten des Vorgehensmodells „Format und Gestaltung“.

3.1 Funktionen und Motive

Im Rahmen meiner mehrjährigen Tätigkeit als Lehrerin für Deutsch als Fremdsprache, entstand die Idee, eine Podcastreihe für alle interessierte Deutschlernenden zu produzieren. Erfahrungsgemäß ist der Bedarf sehr hoch und viele Lernende verfügen über die notwendige technische Ausstattung, sowie über mobile Endgeräte, wie Smartphones, so dass Educasts problemlos unterwegs angehört oder gesehen werden können. Besonders im Fremdsprachenunterricht ist der spielerische Umgang mit der zu erlernenden Sprache bedeutend. Die Lernenden können ihr Lerntempo anpassen und auf kreativer Weise sich mit authentischer Sprache beschäftigen. Dies fördert nicht nur die Hör- und Sprachkompetenz sondern nimmt den Lernenden durch individuelles Lernen die Angst Fehler zu machen.

Podcasts können im produktiven und im rezeptiven Bereich sowohl zur Hörverstehensschulung als auch zur Kommunikationsfähigkeit eingesetzt werden. Durch die Produktion eines Podcasts in einer Fremdsprache, wird die Kommunikationsfähigkeit gefördert. So können beispielsweise Projekte in Form von Interviews oder Dialogen durchgeführt werden um die Interaktion der Lernenden zu fördern. Durch den handlungsorientierten Ansatz werden zudem Schlüsselkompetenzen erworben, die für die Kommunikation erforderlich sind. Zusätzlich wird selbstständiges Lernen gefördert, was sich positiv auf die Motivation der Lernenden auswirken kann. (Ramirez, 2011, S. 44)

Die Educast-Reihe „Deutsch lernen unterwegs“ soll sich in erster Linie an interessierte Deutschlernende richten aber auch an Deutschlehrer und weitere Fremdsprachenlehrer, die Impulse suchen um den Unterricht abwechslungsreich zu gestalten und dadurch den Spracherwerb der Teilnehmenden zu fördern. Die Educast-Reihe soll als ergänzendes Tool zum Präsenzunterricht eingesetzt werden, um den Spracherwerb fördern. Mobiles informelles Lernen soll dadurch unterstützt werden. Je nach Bedarf und Sprachniveau sollen die Lernenden on-demand „ihren“ Lernstoff selbst auswählen, unabhängig von Ort und Zeit. Informelles und formelles Lernen werden hier verbunden. Der Educast dient hier gemäß Zorn (2013) zur Wissenspräsentation und ist damit der instruierenden Lehr-/Lerntheorie zu verorten. Die aktive Auseinandersetzung selbst Wissen anzueignen und die Produktion des Podcasts der Autorin mit dem Ziel Wissen weiter zu geben, kann dem konstruktivistischen Lernen zugeordnet werden. (ebd. S. 4).

3.2 Themenwahl und bildungswissenschaftlicher Bezug

Im Zeitalter von Internet und Web 2.0 sind moderne Technologien im Bereich des Spracherwerbs nicht mehr wegzudenken. Insbesondere die Netzwerkgeneration beansprucht, dass die Werkzeuge, die in der Freizeit verwendet werden, ebenfalls zum Fremdsprachen lernen genutzt werden (Buchberger, Chardaloupa, Perperidis, Heckmann, 2011, S. 2). Moderner Fremdsprachenunterricht erfordert von den Lehrenden, den Unterricht so zu gestalten, dass individuelle Bedürfnisse der Lernenden angepasst werden. Moderne Technologien bieten zahlreiche Möglichkeiten für die Binnendifferenzierung und die Voraussetzungen der Lernenden zu berücksichtigen. Sie ermöglichen zudem selbstständiges und unabhängiges Lernen von Ort und Zeit. Um eine Fremdsprache erfolgreich zu lernen sind das Trainieren des Hörverständnisses und der Sprachproduktion besonders bedeutend. Die Verwendung von Podcasts kann hierbei einen wichtigen Beitrag leisten. Im Bildungsbereich werden Podcasts auch als Educasts bezeichnet, sofern sie zu Lehr- und Lernzwecken bereitgestellt werden (Zornet al., 2013, S. 3). Im Fremdsprachenunterricht, wo sich meist Lernende mit unterschiedlichem Sprachniveau befinden, ist Binnendifferenzierung ein wichtiger Aspekt, der berücksichtigt werden muss. Educasts ermöglichen hier die individuelle Förderung der Lernenden dadurch, dass sie mehrmals angehört bzw. angesehen werden können, zurückgespult oder angehalten werden können. Mobile Endgeräte wie Smartphones ermöglichen so ein unabhängiges Lernen von Ort und Zeit. Lernen geschieht hier selbst bestimmt und informell. Die Lernenden folgen dem Lernstoff nach ihren Bedürfnissen, indem sie sich selbst die Themen aussuchen, die sie lernen möchten. Sie sind Rezipienten die etwas lernen sollen. Durch angeleitete Übungen, die dem Educast beigefügt werden, soll die kognitive Verarbeitung des Gelernten gefördert werden. Diese Nutzung folgt dem Lernmodell des Kognitivismus. Werden anschließend Ideen und Meinungen mit dem instruierenden Educast verknüpft, ist dieser gemeinsame Austausch als konstruktivistisch anzusehen. Von Konstruktivismus kann ebenfalls gesprochen werden, wenn die Lernenden selbst einen Podcast produzieren sollen, da Wissen nicht vorgegeben sondern selbst erschlossen wird. (Zorn et al., 2013, S. 5)

Durch die Verbreitung von entsprechenden Endgeräten wie Smartphones, wird informelles und mobiles Lernen immer bedeutender. Dadurch wird das Lehren und Lernen stark verändert. Laut Rohs, (2013), wird mobiles informelles Lernen, ein situatives, intrinsisch motiviertes, selbst bestimmtes und ortsunabhängiges Lernen mit digitalen Medien bezeichnet (ebd. S. 82) Informelles Lernen, d.h. unbewusst und selbst gesteuert, findet in allen mobilen Lernkontexten statt, bestimmte Kontexte fördern jedoch eher informelles Lernen als andere. Vor allem Tools, die den sozialen Aspekt unterstützen, wie Web 2.0 Anwendungen, können informelles mobiles Lernen besonders unterstützen (ebd. S. 81).

Der Educast „Deutsch lernen unterwegs“ soll als zusätzliches Tool zum Präsenzunterricht eingesetzt werden um den Spracherwerb fördern. Mobiles informelles Lernen wird dadurch unterstützt. Je nach Bedarf und Sprachniveau sollen die Lernenden on-demand „ihren Lernstoff“ selbst auswählen, unabhängig von Ort und Zeit. Informelles und formelles Lernen werden hier verbunden. In der ersten Folge der Educast-Reihe handelt es sich um das Thema „trennbare und untrennbare Verben“. Nach einer kurzen Einleitung zum Thema werden dem Podcast Übungen zugefügt um kognitive Prozesse zu unterstützen. Durch entsprechende Aufgaben sollen die Lernenden am Ende ihr erworbenes Wissen testen. Es wurde das Thema „Tagesablauf“ gewählt, da es als Übung gut geeignet ist, denn in diesem Thema lassen sich viele trennbare und untrennbare Verben integrieren und üben. Diese Übung empfiehlt sich zur Wiederholung und Übung der trennbaren Verben, für Lernende, die bereits über Vorkenntnisse zu dem Thema verfügen. Der Educast soll zur Vertiefung dienen. Es sollen noch weitere Educasts zu weiteren Themen folgen, wie zum Beispiel Berufe, Wetter, Essen und weitere Grammatikbereiche.

3.3 Aufbau und Design

Damit ein Podcast erfolgreiches Lernen ermöglicht, müssen zusätzlich relevante Lernkontexte berücksichtigt werden. Bastiaens (2014) verweist in diesem Zusammenhang auf folgende Kontexte:

- Individueller Lernkontext
- Anwendungskontext
- Pädagogischer Kontext
- Technologie-Kontext (S. 27).

Motivationale Aspekte sollten besonders in E-Learning Szenarien berücksichtigt werden. Das ARCS-Modell von Keller (1983) soll hier zur Orientierung dienen:

Attention: Das Interesse der Lernenden erlangen damit der Hörer aufmerksam wird und bleibt. Hinsichtlich der Zielgruppe sollte langsam und deutlich gesprochen und das Sprachniveau berücksichtigt werden. Sprache und Musik sollten sich abwechseln.

Relevance: Bedeutsamkeit und Relevanz des Lehrstoffs, indem bestenfalls reale Beispiele und Situationen verwendet werden.

Confidence: Erfolgszuversicht unterstützen, indem leicht verständliche Lösungswege angeboten werden.

Satisfaction: Die Lernenden sollen den Eindruck bekommen, dass die dargebotenen Inhalte das Lernen unterstützen. Dazu können Übungen angeboten werden um das Erlernte zu testen.

Die vorher geplanten technischen Elemente des Educast, konnten überwiegend umgesetzt werden. Der Educast wurde mit dem Freeware-Tool Audacity erstellt, da dieser als gute und kostenlose Alternative beschrieben wird (Bastiaens, 2014, S. 101). Die Aufnahme erfolgte nach dem Öffnen der Tondatei im Live-Modus. Das nachträgliche experimentieren mit Effekten zur Verbesserung der Tonqualität stellte sich als Herausforderung heraus. So konnte aus Sicht der Autorin, trotz Ansehen von entsprechenden Vodcasts und Experimentieren keine zufriedenstellende Tonqualität erreicht werden: Nach der Rauschentfernung klang der Ton zu leise, so dass weiter an den Effekten Einstellungen vorgenommen mussten.

Entgegen des anfänglichen Vorhabens wurde bewusst keine Musik eingesetzt um die Zielgruppe der Deutschlerner nicht vom Inhalt abzulenken. Zusätzlich wurde darauf geachtet langsam und deutlich zu sprechen und ausreichende Pausen nach jeder Folie zu machen. Für die visuelle Unterstützung des Podcasts wurde zusätzlich eine Powerpoint-Datei passend zum gesprochenen Inhalt der Audio-Datei erstellt. Jeder Folie wurde ein Bild zum jeweiligen Thema hinzugefügt um die Motivation der Lernenden zu erhöhen. Das Zusammenfügen von Audio- und Powerpoint- Datei erforderte viel Übung. Vor allem die exakte zeitliche Taktung zu finden, stellte sich zunächst als Herausforderung dar.

Für das Veröffentlichen des Educasts bietet sich hinsichtlich der Zielgruppe Youtube in einem eigenen Kanal an. Die Nutzung ist zudem weit verbreitet und unkompliziert. Interessenten können hier einfach den Podcast per Klick abonnieren. Zusätzlich wurde der Educast auf Facebook in einer offenen Gruppe für Deutschlernende sowie einer geschlossenen Gruppe der Autorin veröffentlicht.

4 Evaluation

Es gibt keine allgemeingültige Definition zum Begriff „Evaluation“, da in unterschiedlichsten Kontexten und theoretischen Zusammenhängen evaluiert wird. (Ehlers, 2013, S. 75). Bei der Evaluation werden Lernprozesse und der wahrgenommene Nutzen, wie die Akzeptanz und der Lernerfolg, bezüglich der Qualität und der Wirkung bewertet (ebd. S. 76). Um Podcasts valide bewerten zu können, sind bestimmte Evaluationskriterien zu berücksichtigen.

Der Educast wird nach den Evaluationskriterien von Block (2009) und Austria (2007) evaluiert. Berücksichtigt werden vor allem:

- Die Länge des Podcasts: Diese sollte die Länge von 15 Minuten nicht überschreiten.
- Podcast soll nicht als Ersatz des herkömmlichen Unterrichts dienen
- Gute technische Qualität- Störungen sollten möglichst vermieden werden
- Ist der Podcast verständlich aufgebaut?
- Author/Authority: Informationen des Autors
- Accuracy/Validity: Kontaktinformationen
- Audience: Welche Zielgruppe soll erreicht werden?
- Currency/Timeliness: Angaben zum Datum
- Scope/Coverage: Ist der Podcast breit angelegt? Wird das Ziel des Podcasts deutlich?

Im Folgenden wird der Educast „ Deutsch lernen unterwegs“ hinsichtlich seines Lernerfolges evaluiert und anhand der Kriterien von Block (2009) und Austria (2007) sowie die Fragebogengestaltung und Datenerhebung ausgewertet.

Unter Berücksichtigung der Zielgruppe, des Lernziels und der Evaluationskriterien von Block (2009) und Austria (2007), wurde ein elektronischer Fragebogen mit der Software „LimeSurvey“ erstellt, die von der FernUniversität Hagen zur Verfügung gestellt wurde.

Wie bereits erwähnt richtet sich das Educast an Deutschlernende, die zusätzlich zum Präsenzunterricht, informell und mobil Deutsch lernen möchten, sowie an Deutschlehrer und andere Fremdsprachenlehrer, die Impulse für ihren Unterricht suchen. Der Inhalt des Educasts „Deutsch lernen unterwegs – Thema „Tagesablauf“ soll durch Visualisierung und zusätzlichen Aufgaben zum besseren Verständnis des Themas „trennbare und untrennbare Verben“ verhelfen. Unter Berücksichtigung aller genannten Kriterien wurden Fragen zur Nutzungshäufigkeit, zur Art der Nutzung, zur Gerätenutzung, zur technischen Qualität, zur Akzeptanz, zum Aufbau, Inhalt sowie zur persönlichen Situation der Zielgruppe erstellt um zu erkennen ob es sich hier um Deutschlernende oder um Lehrende handelt. Die Fragen des Fragebogens wurden so einfach wie möglich erstellt, so dass auch Lernende mit wenigen Deutschkenntnisse möglichst keine Schwierigkeiten haben um diese zu beantworten. Da der Fragebogen im Großen und Ganzen dazu diente, die Zufriedenheit und die Art der Nutzung von Podcasts sowie die Häufigkeit festzustellen, wurde auf Nominalskalenniveau gearbeitet. Das entsprechende Lagemaß ist somit der Modalwert, der die Merkmalsausprägung angibt, die am häufigsten vorkommt (Schäfer, 2010, S. 66). Der Link der Umfrage sowie des Educasts wurde auf Facebook, in der offenen Gruppe „Deutsch verbindet – Deutsch lernen“, sowie in einer geschlossenen Gruppe der Autorin mit ehemaligen Teilnehmenden, und zusätzlich im moodle-Bereich zum Modul 3, der FernUniversität Hagen publiziert.

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Ende der Leseprobe aus 30 Seiten

Details

Titel
Pod- und Vodcasts in der Bildungswissenschaft. Beschreibung, Umsetzung und Reflexion eines eigenen Pod-/Vodcasts
Untertitel
Gestaltung und Entwicklung von neuen Medien
Hochschule
FernUniversität Hagen
Note
2,7
Autor
Jahr
2014
Seiten
30
Katalognummer
V387373
ISBN (eBook)
9783668630086
ISBN (Buch)
9783668630093
Dateigröße
719 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Medienpädagogik, Mediendidaktik, Pädagogik, Bildungswissenschaft, Erziehungswissenschaft
Arbeit zitieren
Konstantina Roussi (Autor:in), 2014, Pod- und Vodcasts in der Bildungswissenschaft. Beschreibung, Umsetzung und Reflexion eines eigenen Pod-/Vodcasts, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/387373

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