Aufgabe und bisherige Einsätze der Tunnelrettungszüge der DB AG


Seminararbeit, 2005

14 Seiten, Note: 1,0

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung

2 Der Tunnel-Rettungszug der DB AG
2.1 Das Sicherheitskonzept für Zwischenfälle in Tunneln
2.2 Aufgabe und Aufbau des Rettungszuges
2.3 Das Einsatzkonzept

3 Bisherige Einsätze des Tunnel-Rettungszuges
3.1 Übungen der Feuerwehr mit Rettungszugeinsatz
3.2 Einsätze im Rahmen von Zugunfällen
3.2.1 Eschede 1998
3.2.2 Vellmar 1999
3.2.3 Landkreis Göttingen 1999

4 Fazit

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Schema Rettungszug [2]

Abbildung 2: Triebwagen eines Rettungszuges [3]

Abbildung 3: Schema Sanitäts- und Transportwagen [2]

Abbildung 4: Schema Löschmittelwagen [2]

Abbildung 5: Erstversorgung der Verletzten im Sanitätswagen des Rettungszuges

Abbildung 6: Zugunglück von Eschede

Abbildung 7: Brennender Schienenschleifzug in Vellmar

Abbildung 8: Güterzugbrand im Leinebuschtunnel

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

Im Zuge der Überführung der Deutschen Bundesbahn in das private Unternehmen Deutsche Bahn AG im Jahre 1994 wurde auch die Verantwortung für Maßnahmen des Brand- und Katastrophenschutzes neu geregelt. Die DB AG ist gemäß des Allgemeinen Eisenbahngesetzes (AEG) verpflichtet, an Maßnahmen des Brandschutzes und der Technischen Hilfeleistung mitzuwirken. Dieser Verpflichtung kommt die DB AG mit ihrem Notfallmanagement nach. Die im Jahre 1998 getroffene Vereinbarung zwischen den Innenministern der Länder und der DB AG beinhaltet unter anderem, dass bestehende längere Tunnel möglichst dem Stand der Technik anzupassen sind.

Um fehlende Brandschutzeinrichtungen wie z.B. Rauch- und Wärmeabzugs-anlagen oder Löschwasserversorgung zu kompensieren hat die DB AG Rettungszüge konzipiert, die im Einsatzfall mit Angehörigen von Berufsfeuerwehr und Rettungsdiensten sowie Notärzten und einem Lokführer besetzt werden.

In der vorliegenden Arbeit soll zunächst der Rettungszug der DB AG genauer beschrieben werden, um seine Aufgabe näher erläutern zu können. Im Anschluss erfolgt ein kurzer Überblick über bisherige Einsätze im Rahmen von Übungen und Zugunglücken des besagten Rettungszuges.

2 Der Tunnel-Rettungszug der DB AG

Als erste Eisenbahn der Welt hat die Deutsche Bahn (DB) ein Konzept zur Rettung mit schienengebundenen Fahrzeugen bei Massenunfällen auf Tunnelstrecken entwickelt. Dieses Konzept wurde von der Innenministerkonferenz der Länder im Zuge der Zustimmung des Einsatzes des Hochgeschwindig-keitszuges ICE gefordert.

Die Rettungszugtechnik ist als Teil eines speziellen Sicherheitskonzeptes auf den Störfall eines brennenden Reisezuges innerhalb des Tunnels einer Schnellfahr-strecke ausgelegt. Vor der genaueren Beschreibung der Komponenten des Rettungszuges soll dieses Sicherheitskonzept kurz dargestellt werden.

2.1 Das Sicherheitskonzept für Zwischenfälle in Tunneln

Das von der DB AG entwickelte Sicherheitskonzept setzt sich aus den Komponenten Präventivmaßnahmen, ausmaßmindernde Maßnahmen, Selbst-rettungsmaßnahmen sowie Fremdrettungsmaßnahmen zusammen. Der Einsatz eines Tunnel-Rettungszuges zählt zu den Fremdrettungsmaßnahmen, folglich sind dem zahlreiche andere Sicherheitsmaßnahmen vorgeschaltet.

Präventivmaßnahmen sind beispielsweise die besondere Streckenführung ohne Bahnübergänge, schwere Schwellen und Schienen, größere Gleisabstände und Tunnelquerschnitte, die geschützte Kabelverlegung in geschlossenen Betonträgern, modernste Signaltechnik mit erweiterten Signalfunktionen und lückenlose Zugüberwachung und –beeinflussung.

Ein Beispiel für eine ausmaßmindernde Maßnahme ist die „Notbrems-überbrückung“. Hierbei kann der Lokführer im Tunnel im Fall einer Notbremsauslösung diese so lange verhindern, bis der Zug den Tunnel verlassen hat.

Die Selbstrettungsmaßnahmen sind Aufgabe des Zugpersonals und dienen der unmittelbaren Abwehr von Gefahren für die Reisenden und die Mitarbeiter. Zu den Hauptaufgaben gehören die Brandverhütung und –bekämpfung im Zug sowie die Räumung der Wagen im Falle einer Gefahr. Zu diesem Zweck werden die Mitarbeiter regelmäßig geschult, sie werden zudem in regelmäßigen Abständen arbeitsmedizinisch bzw. verkehrsmedizinisch im Hinblich auf die sogenannte „Betriebsdiensttauglichkeit“ untersucht. Zu den technischen Hilfen zählen z.B. Feuerlöscher in den Wagen, Notfallkoffer mit Megaphon und eine Luftströmungs-meldeanlage beim Fahrdienstleiter. In den Tunneln befinden sich 1,70 m breite Rettungswege neben den Gleisen, eine Fluchtwegkennzeichnung, alle 44 m eine Orientierungsbeleuchtung sowie Notausgänge und Notruftelefone alle 600 m.

Der Einsatz des Rettungszugs gehört schließlich zu den Fremdrettungs-maßnahmen. Weiterhin sind dies alle Maßnahmen in Zusammenarbeit mit Feuer-wehren, Rettungsdiensten, Technischem Hilfswerk, Polizei und anderen Organisationen [1].

2.2 Aufgabe und Aufbau des Rettungszuges

Insgesamt hält die DB AG sechs Rettungszüge an den Standorten Hildesheim, Kassel, Fulda, Würzburg, Mannheim und Kornwestheim (bei Stuttgart) einsatzbereit.

Auch wenn die Rettungszüge äußerst selten zum Einsatz kommen, sind die Züge fast rund um die Uhr sofort einsatzbereit. Alle Aggregate werden ständig auf Betriebstemperatur gehalten, die Arbeitstemperatur in den Sanitäts- und Transportwagen wird stetig aufrecht erhalten, die Löschmittel sind frostsicher geschützt und zudem besteht eine ständige Lokführerbereitschaft. Die Instandhaltung und die regelmäßige Wartung der Sicherheitstechnik wird durch einen eigenen Fachdienst sichergestellt [1].

Das Konzept des Rettungszuges wurde seinerzeit gemeinsam mit der Feuerwehr und den Rettungsdiensten entwickelt. Ziel ist die schnelle Heranführung von Einsatzkräften sowie Rettungs- und Bergegerät über die Schienen, der Transport von Verletzten und Geretteten soll ermöglicht werden und es sollen sichere Bereiche sowie notfallmedizinische Ausrüstung bereitgestellt werden. Die 150 m langen und 400 t schweren roten Züge bestehen aus zwei Triebfahrzeugen, zwei gasdichten Transportwagen, einem gasdichten Sanitätswagen, einem Gerätewagen sowie einem Löschmittelwagen (vgl. Abbildung 1).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Schema Rettungszug [2]

Bei den Triebfahrzeugen handelt es sich um Dieselloks mit einer Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h (vgl. Abbildung 2). Sie befinden sich am jeweiligen Zugende und sind mit Video- und Wärmebildkamera, Fern- und Breitenscheinwerfer, gelber Rundumleuchte und 800 MHz-Tunnelfunk ausgestattet, um auch in einem verrauchten Tunnel fahren zu können. Die Loks sind außerdem mit Atemschutz für den Lokführer und eine Begleitperson ausgerüstet, sie können von einem Führerstand aus gestartet und bedient werden.

Die beiden Transportwagen sind gasdicht und mit eigenen Versorgungs-aggregaten sowie einer Schleuse ausgestattet. Die Schleusenkapazität beträgt ca. 20 Personen pro Minute, wobei in einem Wagen zwischen 60 und 80 Personen Platz finden. Der Atemluftvorrat ist hier für einen Rettungseinsatz von vier bis fünf Stunden bemessen. In den Wagen befinden sich die Führerstände, von denen der Zug in den Tunnel gefahren wird sowie die Einsatzleitung mit der Kommunikationseinrichtung.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Triebwagen eines Rettungszuges [3]

Der gasdichte Sanitätswagen verfügt über zwei voll eingerichtete Notarztarbeits-plätze. Für Schwerverletzte sind 18 Liegeplätze vorhanden, für Leichtverletzte gibt es Sitzmöglichkeiten. Der Übergang zwischen dem Transportwagen und dem Sanitätswagen ist gasdicht (vgl. Abbildung 1), zur medizinischen Erstversorgung werden 0,3 m³ Frischwasser mitgeführt. Abbildung 3 zeigt schematisch den Aufbau des Sanitäts- und des Rettungswagens.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Schema Sanitäts- und Transportwagen [2]

Der Gerätewagen ist mit feuerwehrtechnischem Gerät, mobilen Stromerzeugern, Krankentragen, Leuchtmitteln u.a. ausgerüstet. Die Beladung entspricht der DIN-Beladung eines Löschfahrzeugs (LF) 16 und eines Rüstwagens (RW) 2.

In dem Löschmittelwagen sind die Löschmittel in einem wärmegedämmten, elektrisch beheiztem Container frostsicher untergebracht. Er enthält 20 m³ Wasser sowie 1 m³ Löschschaum (vgl. Abbildung 4). Zudem enthält er Rohranschlüsse, Pumpenaggregate, 2 schienenfahrbare Rollpaletten und 100 Krankentragen [2].

[...]

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Aufgabe und bisherige Einsätze der Tunnelrettungszüge der DB AG
Hochschule
Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig
Note
1,0
Jahr
2005
Seiten
14
Katalognummer
V38505
ISBN (eBook)
9783638375368
ISBN (Buch)
9783638796880
Dateigröße
694 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Dichter Text - einzeiliger Zeilenabstand
Schlagworte
Aufgabe, Einsätze, Tunnelrettungszüge
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Anonym, 2005, Aufgabe und bisherige Einsätze der Tunnelrettungszüge der DB AG, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/38505

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