Von Initiation zu Consideration. Generationenwechsel im Familienunternehmen


Hausarbeit (Hauptseminar), 2017

12 Seiten, Note: 1,3

A. V. A. Canetti (Autor:in)


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Grundlagen und Definition

Bewertung der Ohio Leadership Studies

Befragung im Unternehmen

Auswertung

Literaturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

IFF Institut für Familienunternehmen

IHK Industrie- und Handelskammer

OLG Oberlandesgericht

Einleitung

Die Bedeutung von Familienunternehmen für die deutsche Wirtschaft ist kaum zu unterschätzen. Betrachten wir zum Einstieg einmal folgendes Beispiel:

Max und Mia sitzen am Frühstückstisch. Sie kocht eine Kanne Tschibo-Kaffee. Es ist noch ein bisschen Kuchen vom Vortag übrig, den ihre Tochter Maria gebacken hat (Dr.-Oetker-Backmischung). Der Parmaschinken, den ihr Mann so gerne ist, hat sie gestern aus der Metro geholt, Marias Lieblingsmarmelade kauft sie bei Aldi. Da klingelt der Postbote, der zwei Pakete dabei hat: Mia hat sich neue Schuhe bei Otto bestellt, und für Max‘ Geburtstag ein neues Buch bei Bertelsmann. Eigentlich wartet sie aber auf die neue Waschmaschine von Bosch. Deswegen schickt sie Maria zu Tengelmann und dm. Da kommt ihr Mann in die Küche: „Haben wir noch irgendwo Aspirin?“ (Beiersdorf). Er nimmt also eine Kopfschmerztablette, bevor er in seinen VW steigt und zur Arbeit fährt.

Diese kleine Anekdote soll keine Schleichwerbung oder dezentes Product Placement sein. Sie verdeutlicht, welch beträchtliche Rolle familiengeführte Unternehmen auf dem deutschen Markt spielen. Als Familienunternehmen gelten dabei sowohl Firmen, die komplett einer Familie gehören, als auch börsennotierte Konzerne, bei denen die Gründerfamilie mindestens ein Viertel der Anteile besitzt oder fünf Prozent der Stimmrechte hält und im Vorstand oder Aufsichtsrat sitzt.[1] Nach einer Stagnation 2013 konnten die Familienunternehmen 2014 wieder wachsen. Zusammen erzielten sie einen akkumulierten Umsatz von 959 Milliarden Euro (ein Zuwachs von 3,3 Prozent)[2], wobei die Einzelumsätze der Firmen allerdings deutlich variierten. Generell kann man nicht sagen, dass Familienunternehmer erfolgreicher sind als Firmen ohne klaren Mehrheitseigner, die Finanzkrise hätten Firmen in Familienhand allerdings besser überstanden. Allerdings kann der Generationswechsel im Gegensatz zum außerfamiliären Führungswechsel auch problematisch sein. Ein aktuelles und prominentes Beispiel ist der Machtstreit im Schlachtereikonzern Tönnies: Seit Jahren streiten sich Clemens Tönnies und sein Neffe Robert um die Machtdominanz im Unternehmen. Allerdings wurden 2015 nur 57 Prozent der Familienunternehmen in die zweite Generation übertragen, in der dritten Generation waren es sogar nur 49 Prozent.[3] Vielfach wird es jedoch von Seniorunternehmern als Scheitern angesehen, wenn ein Fremdunternehmer als Nachfolger in Betracht gezogen werden muss, weshalb man doch eher dazu tendiert, einem (weniger qualifizierten) Familienmitglied die Führung zu übertragen.

Diese Hausarbeit soll sich jedoch präzise auf eine Sonderform des Führungswechsels, nämlich den Generationswechsel konzentrieren, bei dem ein Familienmitglied die Unternehmensführung übernimmt. In diesem Zusammenhang wird eine besondere Dimension des Führungsverhaltens herangezogen, nämlich die Consideration and Initiating Structure, wobei ersteres als mitarbeiterorientierte und letzteres als aufgabenorientierte Führung verstanden werden kann. Diese Führungsstile schließen sich jedoch nicht aus, sondern können miteinander optimiert werden. Ein hoher Grad an Consideration (Mitarbeiterorientierung) kann so beispielsweise einen starken Leistungsdruck abschwächen, der dadurch zustande kommt, wenn die Unternehmensführung durch Initiating Structure (Aufgabenorientierung) geprägt ist.[4] Es ist schwierig – und möglicherweise voreilig – generalisierende Aussagen zur Überlegenheit eines dieser beiden Führungsstile zu treffen; beide Stile haben individuelle Wirkung auf Arbeitszufriedenheit und Leistung, weshalb es in den meisten Fällen als sinnvoll erachtet werden kann, beide Aspekte miteinander zu kombinieren, um einen optimalen Führungsstil zu schaffen, der auf das eigene Unternehmen ausgerichtet ist.

[...]


[1] Lenz 1991, 53.

[2] DIHK-Report 2016.

[3] Institut für Familienunternehmen 2016.

[4] Babiak & Hare 2007, 78-80.

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Von Initiation zu Consideration. Generationenwechsel im Familienunternehmen
Hochschule
FOM Essen, Hochschule für Oekonomie & Management gemeinnützige GmbH, Hochschulleitung Essen früher Fachhochschule  (BWL & Wirtschaftspsychologie)
Note
1,3
Autor
Jahr
2017
Seiten
12
Katalognummer
V384512
ISBN (eBook)
9783668603059
ISBN (Buch)
9783668603066
Dateigröße
546 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
initiating structure, consideration, generationenwechsel, familienunternehmen, wirtschaftspsychologie
Arbeit zitieren
A. V. A. Canetti (Autor:in), 2017, Von Initiation zu Consideration. Generationenwechsel im Familienunternehmen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/384512

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