Alle unter einem Dach. Positive Synergieeffekte eines Mehrgenerationenhauses


Fachbuch, 2018

84 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abstract / Zusammenfassung

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

1 Einführung
1.1 Problemstellung
1.2 Ziel der Arbeit
1.3 Gang der Untersuchung
1.4 Begriffsabgrenzung

2 Entwicklung eines Mehrgenerationen-Wohnkonzepts
2.1 Beschreibung des Konzeptes
2.2 Gestaltung und Inhalt der Umfragen
2.3 Analyse Bedarf Erwerbstätige
2.4 Analyse Bedarf Senioren
2.5 Entwicklung des Konzeptes

3 Finanzielle Betrachtung

4 Schlussbetrachtung
4.1 Zusammenfassung
4.2 Fazit

Literaturverzeichnis

Anhang

Anhang 1

Anhang 2

Abstract / Zusammenfassung

Deutsch

Die nachfolgende Untersuchung befasst sich mit wohnbegleitenden Dienstleistungen und Sharing-Konzepten, die im Rahmen eines Mehrgenerationen-Wohnkonzeptes angeboten werden können. Hier wird untersucht, welche dieser Dienstleistungen und Sharing-Konzepte für potenzielle Bewohner interessant sind und somit als Ergänzung zu bestehenden Mehrgenerationen-Wohnkonzepten denkbar wären, um diese Wohnkonzepte an die Bedürfnisse der Lebensrealität der potenziellen Bewohner anzupassen. Diese wohnbegleitenden Dienstleistungen umfassen hauptsächlich Convenience Dienstleistungen während sich die Sharing-Konzepte von der gemeinsamen Nutzung von bereitgestellten Räumen bis über Car-Sharing-Angebote erstrecken. In einem weiteren Schritt wird überprüft, wie viel Geld die potenziellen Bewohner monatlich bereit sind, zusätzlich zu den regulären Kosten des Wohnens, für die Inanspruchnahme wohnbegleitender Dienstleistungen zu bezahlen. Als weiterer Punkt werden positive Synergieeffekte aufgedeckt, die aus dem Zusammenleben von Erwerbstätigen mit Senioren im Rahmen eines Mehrgenerationen-Wohnkonzeptes resultieren. Diese positiven Synergieeffekte beziehen sich in erster Linie auf die gegenseitige Hilfestellung im täglichen Zusammenleben, aber auch auf soziale Aspekte, um einer der Kernideen eines Mehrgenerationen-Wohnkonzeptes gerecht zu werden. Diese Kernidee besagt, dass ein solches Konzept eine Begegnungsstätte verschiedener Generationen ist und somit auch soziale Ziele verfolgt werden.

Um die gewünschten Ergebnisse zu erreichen, liegt der nachfolgenden Untersuchung eine Umfrage unter jeweils 40 erwerbstätigen Personen und 40 Senioren zu Grunde, die auf die jeweilige Personengruppe angepasst ist.

English

Subjects of the following investigation are services around housing and living, as well as sharing concepts, which may be provided within the scope of multigenerational housing concepts. The examination deals with the question which of these services and sharing concepts may be interesting for potential residents and could serve as additions to already existing multigenerational housing concepts to adjust these concepts to today’s real life requirements. These services are mostly convenience services while the mentioned sharing concepts the collective usage of spaces include, as well as car-sharing-services. In the following, the investigation shows how much money potential residents are willing to pay for the utilisation of the provided services around living and housing. In addition to that, possibly occurring positive synergetic effects, which result out of cohabitation of employed persons and senior citizens will be revealed. The positive synergetic effects deal with mutual support, as well as social aspects to fulfil one of the major parts of multigenerational housing concepts.

To achieve these goals, a survey will be the main body of the subsequent investigation. This survey is conducted among 40 employed persons and among 40 senior citizens, therefore the questionnaire is customized for each group of persons.

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1 Familienstand der Befragten

Abbildung 2 Anzahl Kinder der befragten Erwerbstätigen

Abbildung 3 Miete - Erwerbstätige

Abbildung 4 Siedlungsgeographische Lage - Erwerbstätige

Abbildung 5 Interessante Dienstleistungen - Erwerbstätig

Abbildung 6 Dienstleistungen, für die bezahlt werden würde - Erwerbstätige

Abbildung 7 Bereitschaft zur Nutzung von Gemeinschaftsräumen und -flächen - Erwerbstätige

Abbildung 8 Interessante Gemeinschaftsräume und -flächen - Erwerbstätige

Abbildung 9 Zustimmung Gemeinschaftsräume und -flächen (exkl. generelle Ablehnung) - Erwerbstätige

Abbildung 10 Auswertung - Sehr sinnvoll - Erwerbstätige

Abbildung 11 Auswertung - Nicht sinnvoll - Erwerbstätige

Abbildung 12 Bereitschaf zum Verzicht auf privaten PKW zugunsten von Car-Sharing - Erwerbstätige

Abbildung 13 Bereitschaft zur Teilnahme an gemeinsamen Aktivitäten - Erwerbstätige

Abbildung 14 Gemeinsame Freizeitaktivitäten - Erwerbstätige

Abbildung 15 Gemeinsame Freizeitaktivitäten – bereinigt - Erwerbstätige

Abbildung 16 Bereitschaft Kinderbetreuung durch Senioren

Abbildung 17 Nennungen weiterer Synergien und Vorteile - Erwerbstätige

Abbildung 18 Familienstand Senioren

Abbildung 19 Berufsgruppen Senioren

Abbildung 20 Art des Hauses - Senioren

Abbildung 21 Miete - Senioren

Abbildung 22 Siedlungsgeographische Lage - Senioren

Abbildung 23 Interessante Dienstleistungen - Senioren

Abbildung 24 Dienstleistungen, für die bezahlt werden würde - Senioren

Abbildung 25 Bereitschaft zur Nutzung von Gemeinschaftsräumen und -flächen - Senioren

Abbildung 26 Interessante Gemeinschaftsräume und -flächen - Senioren

Abbildung 27 Auswertung - Sehr sinnvoll - Erwerbstätige

Abbildung 28 Auswertung - Nicht sinnvoll - Senioren

Abbildung 29 Gemeinsame Freizeitaktivitäten - Senioren

Abbildung 30 Gemeinsame Freizeitaktivitäten – bereinigt - Senioren

Abbildung 31 Bereitschaft Kinderbetreuung 3 - 6 Jahre

Abbildung 32 Bereitschaft zur Erteilung von Nachhilfeunterricht

Abbildung 33 Nennungen weiterer Synergien und Vorteile - Senioren

Abbildung 34 Interessante Dienstleistungen Gesamt

Abbildung 35 Bereitschaft zur Nutzung von Gemeinschaftsräumen und -flächen - Gesamt

Abbildung 36 Bereitschaft zum Car-Sharing und Verzicht auf privaten PKW

Abbildung 37 Gemeinsame Freizeitaktivitäten - Gesamt

Abbildung 38 Beträge in Euro und Anzahl Nennungen - Erwerbstätige

Abbildung 39 Beträge in Euro und Anzahl Nennungen - Senioren

Abbildung 40 Mehrausgaben für wohnbegleitende Dienstleistungen - Erwerbstätige

Abbildung 41 Mehrausgaben für wohnbegleitende Dienstleistungen - Senioren

Abbildung 42 Mehrausgaben für wohnbegleitende Dienstleistungen - Gesamt

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1 Mindestanzahl ausgefüllte Rückläufer

Tabelle 2 Interessante Dienstleistungen in Prozent – Gesamt

Tabelle 3 Bereitschaft, für favorisierte Dienstleistungen zu bezahlen – Gesamt

Tabelle 4 Kinderbetreuung / Nachhilfeunterricht – Ländlich / Urban

Tabelle 5 Anzahl Nennungen und durchschnittliche Summen – Gesamt

1 Einführung

1.1 Problemstellung

Im Jahr 2014 waren in Deutschland 37,9 Millionen Menschen im Alter zwischen 20 und 64 Jahren erwerbstätig, was einer Erwerbstätigenquote von 78 % entspricht,[1] darunter sind immer mehr berufstätige Mütter.[2] Gleichzeitig steigt der Anteil der über 65-jährigen in Deutschland an. Während im Jahr 1990 noch 14,9 % der Gesellschaft 65 Jahre oder älter waren, waren es im Jahr 2014 bereits 21 %.[3]

Diese Veränderungen haben massive Auswirkungen auf unsere Gesellschaft und unsere Art zu leben. Durch die steigende Anzahl berufstätiger Eltern müssen Betreuungsmöglichkeiten für Kinder geschaffen werden. Außerdem soll den Eltern im Alltag genügend Zeit für den Umgang mit Ihren Kindern bleiben, was zur Folge hat, dass anstehende Hausarbeiten anderweitig erledigt werden müssen.

Die steigende Anzahl der Menschen ab 65 Jahren hat einen erhöhten Bedarf an Betreuungsmöglichkeiten zur Folge, genau dann, wenn Menschen in hohem Alter nicht mehr für sich selbst sorgen können. Der Bedarf an Betreuung steigt in der Regel kontinuierlich an. Somit ist in einer Übergangsphase die Unterstützung der Senioren notwendig, um die Selbstständigkeit der Menschen möglichst lange erhalten zu können. Aber auch Senioren, die weder Betreuung noch Unterstützung benötigen, haben Bedürfnisse und Wünsche, die es zu erfüllen gilt.

Diese Veränderungen wirken sich auf alle Lebensbereiche der betroffenen Personen aus:

Die Arbeitswelt wird flexibler, die Art des Konsums entwickelt sich immer mehr hin zum „Convenience Shopping“[4] und auch das Wohnen wird mehr und mehr von Serviceangeboten geprägt.

Da die Bedürfnisse von Erwerbstätigen und Senioren in einigen Bereichen deckungsgleich sind und sich in anderen Bereichen ergänzen, ergeben sich Synergieeffekte. Diese Effekte lassen sich durch den gezielten Einsatz von Serviceinstrumenten und Sharing-Konzepten maximieren. Alle möglichen Synergieeffekte sozialer und wirtschaftlicher Natur gilt es zu nutzen, um die Veränderungen der Lebensrealität von Erwerbstätigen und Senioren, sowie die hieraus resultierenden Herausforderungen des Alltags an die Art zu Wohnen anzupassen. Zudem ergibt sich ein zusätzlicher Nutzen an Wohn- und Lebensqualität für die Bewohner. Diese Synergieeffekte treten allerdings nur durch das Zusammenleben und -wohnen von erwerbstätigen Personen und Senioren auf. Ein Mehrgenerationen-Wohnkonzept muss also als Vehikel zur Anpassung der Wohnrealität an die Lebensrealität der Bewohner dienen.

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend fördert und betreibt aktuell circa 550 Mehrgenerationenhäuser in Deutschland,[5] auf deren Konzept aufgebaut werden kann. Hierbei ist es denkbar, die bestehenden Konzepte um die angepasste Bereitstellung von wohnbegleitenden Dienstleistungen, Sharing-Konzepten, Freizeit- und Unterhaltungsangeboten zu ergänzen um die Bewohner zielgerichtet in ihren jeweiligen Lebenssituationen zu unterstützen. Dadurch soll ein Zugewinn an Wohn- und Lebensqualität für alle Bewohner generiert werden.

1.2 Ziel der Arbeit

Das Ziel der Arbeit soll das Herausarbeiten von positiven Synergieeffekten sein, die im Zusammenleben zwischen Erwerbstätigen und Senioren entstehen. Aufgrund dieser möglichen Synergien sollen wohnbegleitende Dienstleistungen (Services) erarbeitet werden, die diese Synergieeffekte wirkungsvoll unterstützen und verstärken sollen. Zusätzlich zu diesen Dienstleistungen sollen wohnbegleitende Sharing-Angebote entwickelt werden und der Zugewinn an Wohn- und Lebensqualität kann durch gemeinsame Freizeitaktivitäten maximiert werden. Auch hierdurch lässt sich der Zusammenhalt der Gemeinschaft wirkungsvoll verstärken, wodurch positive Nachbarschaftsverhältnisse ermöglicht oder unterstützt werden sollen um das Wohnklima innerhalb der Gemeinschaft in einer positiven Weise zu beeinflussen.

In einer Veröffentlichung des GdW Bundesverband deutscher Wohnungsunternehmen e.V. wird der Nutzen von wohnbegleitenden Dienstleistungen wie folgt dargestellt:[6]

Diese Services und Sharing-Angebote sollen den Bewohnern des Mehrgenerationen-Konzeptes einen Zusatznutzen liefern, während langfristige Zielsetzungen verfolgt werden:

- Soziale Ziele, wie „soziale Erosion“ zu vermeiden
- Entlastung der Bewohner in Hinblick auf Hausarbeiten, um Freizeit zu gewinnen
- Sicherheit der Bewohner zu gewährleisten
- Leichter ermöglichen, soziale Kontakte zu knüpfen und diese zu pflegen
- Medizinische Versorgung bereitzustellen
- Unterhaltung zu bieten
- Kosten für die Bewohner zu senken
- Wirtschaftliche Ziele zu verfolgen
- (…)

Ein weiteres Ziel ist es, einen ungefähren Geldbetrag zu ermitteln, den Erwerbstätige und Senioren monatlich bereit wären, für wohnbegleitende Dienstleistungen und Sharing-Angebote, zusätzlich zu den regulären Kosten für Wohnen, aufzuwenden. Somit soll die Grundlage geschaffen werden, ein Budget für die Bereitstellung von wohnbegleitenden Dienstleistungen, Sharing-Angeboten und Freizeitaktivitäten zu errechnen und hierdurch ein Mehrgenerationen-Wohnkonzept umsetzen zu können, das sowohl wirtschaftliche Ziele verfolgt als auch den Bewohnern zusätzlichen Nutzen bietet.

Zusammengefasst führen uns die nachstehenden Fragen zum Ziel dieser Arbeit:

- Welche wohnbegleitenden Dienstleistungen sind im Rahmen eines Mehrgenerationen-Wohnkonzept für Senioren und auch für Erwerbstätige interessant und wie viel Geld würde hierfür bereitgestellt werden?
- Welche Gemeinschaftsräume und -flächen sollten zur Verfügung gestellt werden?
- Sind gemeinsame Freizeitaktivitäten für die potenziellen Bewohner interessant?
- Treten weitere positive Synergieeffekte im Rahmen eines Mehrgenerationen-Wohnkonzeptes auf und können diese genutzt werden?

1.3 Gang der Untersuchung

Zu Beginn der Untersuchung ist zu prüfen, welche wohnbegleitenden Dienstleistungen und Sharing-Angebote im Rahmen eines Mehrgenerationen-Wohnkonzeptes für die spätere Bereitstellung in Frage kämen. Hierbei ist einerseits die Umsetzbarkeit, insbesondere in Hinblick auf technische und monetäre Aspekte, zu beachten. Andererseits muss die Akzeptanz für diese Dienstleistungen und Sharing-Angebote bei den Zielgruppen „Erwerbstätige“ und „Senioren“ gesondert überprüft werden. Anschließend soll eine Priorisierung ermöglicht werden.

In einem späteren Schritt muss geklärt werden, welche Geldbeträge die jeweilige Zielgruppe bereit wäre, für diese Dienstleistungen monatlich zu bezahlen.

Anschließend ist vorgesehen die Bereitschaft der Zielgruppen für die Nutzung von Gemeinschaftseigentum zu prüfen. Hierbei soll ermittelt werden, welche Art von Gemeinschaftswohn- und nutzfläche, oder Gemeinschaftsräumlichkeit akzeptiert und genutzt werden würde und welche ausgeschlossen wird. Auch bei dieser Untersuchung soll eine anschließende Priorisierung möglich werden.

Durch diese Untersuchungen sollen finanziell wirksame Synergieeffekte durch die gemeinschaftliche Nutzung von wohnbegleitenden Dienstleistungen und Sharing-Angeboten ermittelt werden.

Um eine Skalierung zu ermöglichen, müssen folgende Fragen geklärt werden:

- Welche Dienstleistungen und Angebote würden welche Bewohner nutzen?
- Wie viel Geld wären die potenziellen Nutzer bereit, hierfür auszugeben?

Um auch soziale Ziele zu verfolgen, muss die Akzeptanz für den gegenseitigen Austausch unter den Bewohnern geprüft werden. Hierzu eignen sich besonders gemeinschaftliche Freizeitaktivitäten, Kinderbetreuung oder die Nachbarschaftshilfe. Da in diesen Themengebieten vielfältige Möglichkeiten existieren, die von Individuum zu Individuum variieren, soll lediglich die reine Akzeptanz geprüft werden. Eine qualitative Priorisierung der Freizeitaktivitäten ist nicht vorgesehen. Die häufige Nennung von bestimmten Aktivitäten soll lediglich als Hinweis dienen, welche Aktivitäten explizit gewünscht sind. In Bezug auf die Nachbarschaftshilfe sollen mögliche Synergieeffekte untersucht werden, die aus dem Zusammenleben von Erwerbstätigen und Senioren resultieren und die Lebensumstände der beiden Gruppen möglicherweise positiv beeinflussen können.

Diese Untersuchungen sollen durchgeführt werden, indem eine Umfrage unter den betreffenden Personengruppen „Erwerbstätige“ und „Senioren“ durchgeführt wird. Hierzu mussten zwei unterschiedliche Fragebögen entwickelt werden, die auf die jeweilige Personengruppe ausgelegt sind.

Um entsprechende Aussagen über die zu klärenden Fragen treffen zu können, sind die Rückläufer der Umfragen in Statistiken auszuwerten, um im Anschluss weiter verarbeitet werden zu können.

Für eine möglichst aussagekräftige Untersuchung sind Minimalanzahlen an ausgefüllten Rückläufern der Umfrage notwendig. Diese wurden wie folgt festgelegt:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 1 Mindestanzahl ausgefüllte Rückläufer

1.4 Begriffsabgrenzung

Ziel der Arbeit ist es nicht, ein vollkommen neues Mehrgenerationen-Wohnkonzept zu entwickeln. Die Arbeit soll auf den bereits vorhandenen Mehrgenerationen-Wohnkonzepten aufbauen, die aktuell schon betrieben werden. Diese Konzepte sollen um Dienstleistungen und Sharing-Angebote erweitert werden. Auch steht nicht die Integration von sozial schwachen Personen in gesellschaftliche Strukturen innerhalb des Mehrgenerationen-Wohnkonzeptes im Fokus, sondern die Erleichterung der Lebensumstände der Bewohner durch gegenseitige Unterstützung und die Bereitstellung von gewünschten Dienstleistungen und Sharing-Angeboten. Es soll erarbeitet werden, welche Dienstleistungen und Sharing-Angebote von potenziellen Bewohnern der Zielgruppen „Erwerbstätige“ und „Senioren“ gewünscht werden und welche abgelehnt werden.

Hierbei sollen auch wirtschaftliche Ziele beachtet werden. Eine vollständige Berechnung der Wirtschaftlichkeit eines solchen Konzeptes soll jedoch nicht Inhalt dieser Arbeit sein, da hierzu der Umfang der Arbeit nicht ausreichend ist. In diesem Falle soll geklärt werden, wie viel die potenziellen Bewohner des Mehrgenerationen-Wohnkonzeptes bereit wären, monatlich für die Inanspruchnahme von wohnbegleitenden Dienstleistungen, zusätzlich zu den regulär anfallenden Kosten für Wohnen als solches, zu bezahlen. Ob diese genannten Geldbeträge zu einer Erbringung der Dienstleistungen auskömmlich wären, ist nicht Gegenstand der Untersuchung. Die Höhe der gebotenen Geldbeträge dient lediglich als Indikator für die Ernsthaftigkeit und die Größe des Interesses an der jeweiligen Dienstleistung oder des Services.

Ebenfalls sollen quantitative, aber auch qualitative Synergieeffekte abgeleitet werden, die im Zusammenleben von Erwerbstätigen mit Senioren entstehen können.

Gegenstand dieser Arbeit kann aufgrund des Umfangs nicht sein, allgemeine soziale oder sozioökonomische Aspekte des menschlichen Zusammenlebens zu beleuchten. Das sind beispielsweise Probleme, die sich aus unterschiedlichen Bedürfnissen der Bewohner ergeben (Beispielsweise das Ruhebedürfnis der Senioren am frühen Nachmittag versus Bewegungsdrang / Ballspiele von Kindern). Weiter kann nicht betrachtet werden, welche Konflikte im Mehrgenerationen-Wohnkonzept durch fehlende soziale Hierarchien entstehen können. Zur Erläuterung sei lediglich angemerkt, dass fehlende soziale Hierarchien in nahezu jeder Lebenssituation zu Positionsstreitigkeiten führen müssen.

2 Entwicklung eines Mehrgenerationen-Wohnkonzepts

2.1 Beschreibung des Konzeptes

Die Idee des Mehrgenerationen-Wohnkonzeptes ist es, gemeinschaftliches Wohnen von Familien mit erwerbstätigen Elternteilen und Kindern mit Senioren in privaten Wohnungen innerhalb einer Wohnanlage zu ermöglichen.

Mehrgenerationenhaushalte sind in Deutschland durchaus verbreitet, so waren im Jahr 2010 29,3 % der Haushalte Mehrgenerationenhaushalte, im Jahr 1991 waren es sogar noch 39,1 %. Jedoch bezieht sich diese Verbreitung hauptsächlich auf Zwei-Generationen-Haushalte (klassischer Fall: Eltern mit Kindern), Haushalte mit drei Generationen machten im Jahr 2010 lediglich 0,5 % der Haushalte in Deutschland aus. Im Vergleich dazu waren es im Jahr 1991 noch 1,2 % der Haushalte. Gleichzeitig nahm in diesem Zeitraum die Anzahl an reinen Seniorenhaushalten zu. Diese stieg von 19,90 % im Jahr 1991 auf 24,3 % im Jahr 2010.[7] Rund ein Drittel der Senioren, die im Rahmen des Deutschen Alterssurveys befragt wurden, gaben an, Einsamkeitsgefühle zu kennen. Drei bis sieben Prozent der befragten Senioren gaben an, sehr einsam zu sein.[8] Das Alleinleben ist für Senioren einer der objektive Gründe für Einsamkeit, auch wenn zu dem Empfinden von Einsamkeit subjektive Aspekte beitragen.[9]

Wohngemeinschaften sind in der sozialen Gruppe der Studenten sehr verbreitet. Laut einer Studie von Eurostudent leben 35 % aller Studenten in Deutschland in Wohngemeinschaften.[10] Insgesamt waren dagegen im Jahr 2010 lediglich circa 3 % aller Haushalte Wohngemeinschaften.[11]

Die Erarbeitung eines Mehrgenerationen-Wohnkonzeptes soll eine Kombination sein aus:

- Familiären Zwei-Generationen-Haushalten, in diesem Fall in erster Linie erwerbstätige Erwachsene mit Kindern,
- Zwei-Personen-Haushalten von Senioren (Ehepaare oder in Lebensgemeinschaft lebend) und
- Mehrpersonen-Haushalten von Senioren als Wohngemeinschaften.

Außerdem soll ein Mehrgenerationen-Wohnkonzept eine Begegnungsstätte vieler Menschen verschiedener Generationen sein. Laut dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, das bundesweit circa 550 Mehrgenerationenhäuser fördert, zeichnet sich ein Mehrgenerationenhaus durch die folgenden Merkmale aus: „Mehrgenerationenhäuser sind Begegnungsorte, an denen das Miteinander der Generationen aktiv gelebt wird. Sie bieten Raum für gemeinsame Aktivitäten und schaffen ein nachbarschaftliches Miteinander in der Kommune.“[12]

Die Zielgruppen „Erwerbstätige“ und „Senioren“ unterscheidet auf den ersten Blick sehr viel: Die zur Verfügung stehende Zeit, das monatlich verfügbare Einkommen, die Interessen in Bezug auf Freizeitaktivitäten und die Art des Konsums. Doch gibt es auch mögliche Überschneidungen:

- Unterstützung im Alltag benötigen u.U. beide Gruppen; Senioren altersbedingt, Erwerbstätige auf Grund fehlender Zeit
- Medizinische Dienste vor Ort benötigen u.U. beide Gruppen
- Gemeinschaftsräume und -flächen können von beiden Gruppen genutzt werden
- Car-Sharing ist u.U. für beide Gruppen interessant

Zusätzlich zu diesen Überschneidungen sind auch sich ergänzende Lebensumstände von Erwerbstätigen und Senioren mögliche Ursachen für positive Synergieeffekte:

- Senioren besitzen eine hohe Lebenserfahrung, die an Kinder weitergegeben werden kann
- Senioren verfügen, im Vergleich zu Erwerbstätigen, über mehr Freizeit. Diese kann zum Wohle der Gemeinschaft genutzt werden (Kinderbetreuung, Hausaufgabenbetreuung, Nachhilfe für Kinder etc.)
- Erwerbstätige verfügen i.d.R. über ein höheres monatliches Einkommen als Senioren (Standardrente nach 45 Beitragsjahren am 01.01.2017: 1.370,25 €[13] brutto, Bruttomonatsverdienst eines Vollzeitbeschäftigten 2014: 3.441,00 €[14] ).

2.2 Gestaltung und Inhalt der Umfragen

2.2.1 Erwerbstätige

Der Umfragebogen für die Gruppe der Erwerbstätigen umfasst 17 Fragen, der Fragebogen ist unterteilt in die Abschnitte „Allgemeine Informationen“ und „Wohnbegleitende Dienstleistungen und Synergien“.[15]

Der Teil „Allgemeine Informationen“ umfasst acht Fragen mit dem folgenden Inhalt:

- Alter
- Geschlecht
- Familienstand
- Kinder (wenn ja - wie viele und welches Alter)
- Art des Hauses, in dem der/ die Befragte aktuell wohnt (Einparteien- oder Mehrparteienhaus)
- Miete (ja oder nein, wenn ja - wieviel circa Euro pro Monat)
- Anzahl Quadratmeter Wohnfläche
- Liegt die Wohnung im ländlichen oder urbanen Raum

Im Anschluss folgt der neun Fragen umfassende Abschnitt „Wohnbegleitende Dienstleistungen und Synergien“, der sich auf Dienstleistungen, Sharing-Angebote, gemeinsame Aktivitäten und Synergien im Zusammenleben mit Senioren bezieht.

Der genaue Inhalt ist der Folgende:

- Welche Dienstleistungen sind für den/ die Befragte(n) interessant, wie viel Geld ist der/ die Befragte bereit, dafür monatlich zu bezahlen
- Würden Gemeinschaftsräume/ -flächen genutzt werden, wenn ja – welche und wie sinnvoll ist die Bereitstellung dieser Räume/ Flächen
- Würde Car-Sharing genutzt werden
- Sind gemeinsame Freizeitaktivitäten interessant, wenn ja – welche
- Ist die Betreuung der eigenen Kinder durch Senioren sinnvoll (auch Nachhilfe)
- Welche Vorteile ergeben sich im Zusammenleben mit Senioren?

Der allgemeine Teil der Befragung zielt auf eine Einteilung der gegebenen Antworten in Clustern ab. Hierdurch sollen etwaige Tendenzen und Muster in der Beantwortung der Fragen deutlich gemacht werden, die möglicherweise mit sozialwissenschaftlichen Erkenntnissen korrespondieren. Hierbei sind bestimmte Altersgruppen, das Geschlecht, der Familienstand oder die Anzahl an Kindern von besonderer Relevanz. Eine weitere Möglichkeit der Clusterbildung besteht in Bezug auf die Wohnsituation der Befragten. Unter Umständen sind hier Muster in der Beantwortung der nachfolgenden Fragen zu erkennen. Ebenso sind mögliche Zusammenhänge in der Beantwortung der Fragen mit dem siedlungsgeographischen Lebensraum der Befragten zu erkennen.

Die darauffolgenden Fragen des spezifischen Teils des Fragebogens befassen sich mit wohnbegleitenden Dienstleistungen, Sharing-Angeboten und möglichen Synergien im Zusammenleben mit Senioren. Dieser Teil des Fragebogens soll die Meinung der Befragten wiedergeben. Hierdurch soll ein klareres Bild entstehen, welche Dienstleistungen und Sharing-Angebote genutzt werden würden und wieviel Geld hierfür bereitgestellt werden würde. Zusätzlich sollen, durch das Vergleichen der gegebenen Antworten mit der Gruppe der Senioren, etwaige Synergien erkennbar werden.

2.2.2 Senioren

Der Umfragebogen der Senioren umfasst 19 Fragen, wovon neun auf den allgemeinen Teil und zehn auf den spezifischen Teil entfallen. In diesem allgemeinen Teil sind, analog zum allgemeinen Teil des Fragebogens der Erwerbstätigen, die Fragen nach dem Alter, dem Geschlecht, dem Familienstand, der Anzahl und dem Alter der Kinder, der Art des Hauses, in dem der oder die Befragte lebt, der Mietzahlung pro Monat, der Anzahl der Quadratmeter der Wohnung und der siedlungsgeographischen Lage enthalten. Ergänzt werden diese Fragen um den Beruf, den der oder die Befragte während des Arbeitslebens ausübte und der Anzahl und das Alter von etwaigen Enkelkindern.

Der Abschnitt „Wohnbegleitende Dienstleistungen und Synergien“ entspricht in sieben Fragen dem Fragebogen der Erwerbstätigen. Zusätzlich kommen drei Fragen hinzu, die sich mit der Bereitschaft zur Kinder- und Jugendlichenbetreuung und der Erteilung von Nachhilfeunterricht befassen. Dadurch entfallen natürlich die Fragen nach der Bereitschaft die eigenen Kinder von Senioren aus der Nachbarschaft betreuen zu lassen.

2.3 Analyse Bedarf Erwerbstätige

Allgemeine Informationen

Befragt wurden 40 erwerbstätige Männer und Frauen im Alter zwischen 22 und 64 Jahren. Die Mindestanzahl ausgefüllter Fragebögen gemäß Seite 5, die zu einer aussagekräftigen Auswertung der Umfrage nötig ist, wurde also erreicht. Das Durchschnittsalter der Befragten liegt bei 39,85 Jahren. Unter den Befragten befinden sich 21 Frauen und 19 Männer.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1 Familienstand der Befragten

Sieben der befragten Personen sind ledig und alleinstehend, 16 Personen sind ledig, aber in einer längeren Beziehung, drei Personen waren bereits mindestens ein Mal verheiratet und sind aktuell geschieden, 14 Personen sind verheiratet.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2 Anzahl Kinder der befragten Erwerbstätigen

63 % der befragten Personen haben mindestens ein Kind, 37 Prozent sind aktuell kinderlos. Die Anzahl der Kinder bewegt sich zwischen einem Kind (14 Nennungen) und vier Kindern (eine Nennung), sieben Personen haben zwei Kinder, drei Personen haben drei Kinder.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3 Miete - Erwerbstätige

Aktuell wohnen 18 Personen in einem Einparteienhaus, was 45 Prozent der Befragten entspricht. 22 und somit 55 % der befragten Personen leben aktuell in einem Mehrparteienhaus.

62 % der Befragten gaben an, keine Miete zu bezahlen, während 38 % der befragten Personen einen monatlichen Mietzins (Nettokaltmiete) zwischen 400,00 € und 1.000,00 € entrichten. Die durchschnittliche Wohnungsgröße der Befragten liegt bei 108,40 Quadratmetern Wohnfläche. Dabei beträgt die kleinste zur Verfügung stehende Wohnfläche 16 Quadratmeter, die größte angegebene Wohnfläche beträgt 250 Quadratmeter.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4 Siedlungsgeographische Lage - Erwerbstätige

Die siedlungsgeographische Lage der Wohnorte der befragten wurde mehrheitlich als „ländlich“ angegeben. So leben 70 % der Befragten in einer ländlichen Gegend, während lediglich 30 % der befragten Personen angaben, in einer urbanen Region zu wohnen.

Wohnbegleitende Dienstleistungen und Synergien - Dienstleistungen

Die erste Frage des spezifischen Teils umfasst die folgende Fragestellung:

„Wenn die folgenden Dienstleistungen im Rahmen eines Mehrgenerationen-Wohnkonzeptes angeboten werden würden, welche Dienstleistungen wären für Sie gegen eine entsprechende, anteilige Mietsteigerung interessant?“[16]

Die Auswertung dieser Frage erbrachte folgendes Ergebnis für „Interessante Dienstleistungen:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 5 Interessante Dienstleistungen - Erwerbstätig

Der Grafik ist zu entnehmen, dass Fitness- und Sportangebote, sowie Hausmeisterdienstleistungen mit einer Zustimmung von jeweils 67,5 % der Befragten das größte Interesse erfahren. Die regelmäßige Reinigung der eigenen Wohnung durch einen Dienstleister durchführen zu lassen empfinden 60 % der Befragten als interessant. 37,5 % der befragten Teilnehmer bekunden ihr Interesse an der Übertragung von Gartenarbeiten auf einen Dienstleister, 35 % der Befragten haben Interesse an einem Wäscheservice, an Car-Sharing-Angeboten oder an Nachhilfe-, bzw. Hausaufgabenbetreuung für ihre Kinder. Ein medizinischer 24-Stunden-Notdienst vor Ort ist für 32,5 % der befragten Erwerbstätigen interessant, ebenso ein Einkaufsservice. Das Interesse für eine Kleinkinderbetreuung liegt bei 27,5 %, bemerkenswert hierbei ist, dass fünf aller Befragten, deren Kinder drei Jahre alt oder jünger sind, diese Dienstleistung interessant finden. Die Bereitstellung von Mahlzeiten durch einen Dienstleister ist für 20 % der Befragten interessant. Personenbeförderung durch ein Taxiunternehmen oder ähnliches ist für 7,5 % der Befragten interessant. Den eigenen Wagen Zuhause durch einen Dienstleister betanken zu lassen ist für 5 % der Befragten interessant. Weitere Einzelnennungen umfassen Wellnessangebote, Sprachkurse und eine Haustierbetreuung. Alle 40 befragten Teilnehmer empfanden zumindest eine der genannten Dienstleistungen für sich persönlich als interessant

Die Frage, welche Dienstleistungen für die Befragten so sehr interessant sind, dass sie für diese auch bezahlen würden, brachte das folgende Ergebnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 6 Dienstleistungen, für die bezahlt werden würde - Erwerbstätige

Der Grafik ist zu entnehmen, dass 52,50 % der Befragten für die Reinigung ihrer Wohnung und Hausmeisterservices einen monatlichen Geldbetrag entrichten würden, für Fitness- und Sportangebote würden 35 % der Befragten bezahlen, um diese in Anspruch nehmen zu können. Für 27,50 % der Befragten käme ein Wäscheservice in Frage, der für einen monatlichen Geldbetrag zu beziehen wäre. 25 % der Teilnehmer würden Geld für Gärtnerdienste, Car-Sharing, Nachhilfe oder Hausaufgabenbetreuung von Kindern, sowie Kleinkinderbetreuung ausgeben. Für die Inanspruchnahme eines Einkaufsservices wären 17,50 % der Befragten bereit, Geld auszugeben, 15 % der Teilnehmer würden für einen medizinischen 24-Stunden-Notdienst vor Ort bezahlen. Ein Kochservice, bzw. die Bereitstellung von Mahlzeiten gegen ein Entgelt ist für 12,50

% der befragten Erwerbstätigen interessant. Die Inanspruchnahme eines Taxiservices gegen Bezahlung ist für lediglich 7,50 % der befragten Teilnehmer interessant, einen bezahlten Tankservice würden nur zwei Teilnehmer und somit 5 % der Befragten in Anspruch nehmen. Die Einzelnennungen Wellnessangebote und Haustierbetreuung wären für jeweils eine Person gegen Bezahlung interessant.

Ein weiterer Aspekt, der diese Grafik darstellt, ist, welche der genannten Dienstleistungen für die Befragten besonders wichtig sind. Hier ist zu erkennen, dass Fitness- und Sportangebote zwar für 67,5 % der befragten Teilnehmer interessant wären, allerdings wären lediglich 35 % der Befragten auch tatsächlich dazu bereit, dafür zu bezahlen. Daraus lässt sich schließen, dass diese Dienstleistung von 48,15 % der Personen, die angaben, diese Dienstleistung interessant zu finden, als nicht besonders wichtig angesehen wird. Ein völlig anderes Bild ergibt sich bei der Reinigung der eigenen Wohnung und den Hausmeisterdienstleistungen. Für diese Dienstleistungen wären jeweils 52,5 % der Befragten bereit, einen monatlichen Geldbetrag zu bezahlen. Im Falle des Hausmeisterservices würden 22,22 % der Personen, die Angaben diese Dienstleistung interessant zu finden, diese lediglich kostenfrei in Anspruch nehmen, im Falle der Reinigung der eigenen Wohnung sind dies lediglich 12,5 % der Personen, die die Reinigung der Wohnung interessant finden. Die überwiegende Mehrheit der Personen, die diese Dienstleistungen interessant finden, empfinden diese Dienstleistungen als wichtig und wären somit auch bereit, hierfür zu bezahlen.

Bei weiteren Dienstleistungen ist ein starker Rückgang ihrer Attraktivität für die Befragten zu erkennen, sobald es um die Bereitschaft geht, auch hierfür zu bezahlen:

- Gärtnerdienste: Rückgang um 50,00 %
- Einkaufsservice: Rückgang um 46,15 %
- Medizinischer 24-Stunden-Notdienst: Rückgang um 53,85 %
- Kochservice Rückgang um 37,50 %

Einen mäßigen Rückgang des Interesses der Befragten ist, unter Bezahlungsaspekten, bei den folgenden Dienstleistungen zu beobachten:

- Wäscheservice: Rückgang um 21,43 %
- Car-Sharing-Angebote: Rückgang um 28,57 %
- Nachhilfe/Hausaufgabenbetreuung: Rückgang um 28,57 %

Im Gegensatz zu diesen Dienstleistungen ist im Bereich der Kleinkinderbetreuung lediglich ein Rückgang von 9,09 % zu verzeichnen, was einer Stimme entspricht. Alle Teilnehmer, deren Kinder 3 Jahre alt oder jünger sind, wären bereit, für die Inanspruchnahme einer Kleinkinderbetreuung zu bezahlen.

Im Falle der Tank- und Taxiservices ist kein Rückgang zu verzeichnen, was dafür spricht, dass die kleine Personengruppe, die diese Dienstleistungen interessant findet, ein ernsthaftes Interesse besitzt, diese Dienstleistungen auch in Anspruch zu nehmen.

Wohnbegleitende Dienstleistungen und Synergien – Gemeinschaftsräume/ -flächen

Eine weitere wichtige Eigenschaft eines Mehrgenerationen-Wohnkonzeptes ist das Erleben der Gemeinschaft mit allen weiteren Bewohnern.[17] Hierzu müssen Gemeinschaftsräume und -flächen bereitgestellt werden, damit eine Begegnungsstätte entstehen kann. Um hier ideale Bedingungen schaffen zu können, muss eine Einschätzung von potenziellen Bewohnern der Gruppe der Erwerbstätigen berücksichtigt werden. Zu diesem Zweck wurde die folgende Frage gestellt, ob die generelle Bereitschaft besteht, Räume und Flächen gemeinsam zu nutzen: „Würden Sie Gemeinschaftswohnräume mit Ihren Nachbarn nutzen, wenn diese zur Verfügung stehen würden (Aufenthaltsraum, Speisesaal, Pool, Grillstelle etc.)?“[18] Durch die Auswertung dieser Entscheidungsfrage konnte folgendes Ergebnis festgestellt werden:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 7 Bereitschaft zur Nutzung von Gemeinschaftsräumen und -flächen - Erwerbstätige

Die überwiegende Anzahl der befragten Personen ist einer gemeinschaftlichen Nutzung von bereitgestellten Räumen und Flächen gegenüber generell positiv gestimmt. Um festzustellen, welche Art von Räumen und Flächen für eine gemeinschaftliche Nutzung interessant sind, konnte im Anschluss durch die befragten Personen eine Auswahl vorgenommen werden. Hier waren die Antwortmöglichkeiten „Gemeinschaftsküche, Gemeinschaftswohnräume (Speisesaal, Bar etc.), Grünanlagen, Pool, Wäscheraum, Grillstelle/ Grillhäuschen, Sportanlagen, Unterhaltungsräume (Heimkino, Spielhalle etc.), Obst- und Gemüseanbau“[19], sowie eine freie Antwortmöglichkeit vorgegeben.

Das Ergebnis dieser Frage ist in der folgenden Grafik als Anzahl der Nennungen dargestellt:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 8 Interessante Gemeinschaftsräume und -flächen - Erwerbstätige

[...]


[1] Vgl. Statistisches Bundesamt (Destatis) (Hg.) (2016a), S. 6

[2] Vgl. Bundesministerium für Familie; Senioren; Frauen und Jugend (Hg.) (2010), S. 11

[3] Vgl. Statistisches Bundesamt (Destatis) (Hg.) (2016b), S. 11

[4] Vgl. KPMG; GDI (Hg.) (2013), S. 4 ff.

[5] Vgl. Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hg.) (o.J.)

[6] Vgl. Hohm, D. et al. (2004), S. 22 f.

[7] Vgl. Hammes, Winfried (2011), S. 991

[8] Vgl. Tesch-Römer, C. et al. (2014), S. 5

[9] Vgl. Ebenda, S. 3

[10] Vgl. Hauschildt, K. et al. (2015), S. 170

[11] Vgl. Hammes, Winfried (2011), S. 993

[12] Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hg.) (o.J.)

[13] Vgl. Deutsche Rentenversicherung (Hg.) (2017), S. 10

[14] Vgl. Statistisches Bundesamt (Destatis) (Hg.) (2017a), S. 6

[15] Fragebogen Erwerbstätige siehe Anlage 1

[16] Siehe Anlage 1 – Fragebogen Erwerbstätige, S. 3

[17] Vgl. Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hg.) (o.J.)

[18] Siehe Anlage 1 – Fragebogen Erwerbstätige, S. 4

[19] Vgl. ebenda

Ende der Leseprobe aus 84 Seiten

Details

Titel
Alle unter einem Dach. Positive Synergieeffekte eines Mehrgenerationenhauses
Autor
Jahr
2018
Seiten
84
Katalognummer
V383554
ISBN (eBook)
9783960951896
ISBN (Buch)
9783960951902
Dateigröße
5185 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Wohnkonzept, Facility Management, Mehrgenerationen, Wohnmodell, Modernens Wohnen, Wohnen, Wohnbegleitende Dienstleistungen, Mieterservices, Car-Sharing, Dienstleistungen, Convenience, Convenience-Services
Arbeit zitieren
Daniel Woelky (Autor:in), 2018, Alle unter einem Dach. Positive Synergieeffekte eines Mehrgenerationenhauses, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/383554

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