Der Erwerb von Relativsätzen im Deutschen


Hausarbeit (Hauptseminar), 2013

21 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Gliederung

1. Einführung

2. Die Relativkonstruktion
2.1 Kanonische Relativsätze
2.2 Nicht-kanonische relativische Phänomene

3. Erstspracherwerb von Relativkonstruktionen
3.1 Übersicht
3.2 Methode
3.3 Analyse

4. Zusammenfassung

Bibliographie

1. Einführung

Die Erforschung des Erwerbs von Relativsätzen blickt auf eine lange Tradition zurück.[1] Bereits in den 1980er Jahren wurden die ersten Untersuchungen an Englisch-sprachigen Kindern durchgeführt und im Laufe der nächsten vier Dekaden sollten mehr und mehr Sprachen hinzukommen, darunter auch das Deutsche.[2]

Relativsatzerwerb ist deshalb so interessant, weil er Einblicke in die kognitiven und kommunikativen Vorgänge am Schnittpunkt von nicht-komplexen und komplexen Satzstrukturen gewährt. Aus der Forschung ergeben sich aber nicht nur Erkenntnisse über die Syntaxbildung und Emergenz grammatischer Strukturen, sondern auch über semantische, morphologische, prosodische und diskursive Prozesse. Aufgrund dieser mannigfaltigen Erkenntnismöglichkeiten, begegnen uns auch Forschungsbeiträge mit unterschiedlichsten theoretischen Ausrichtungen. Waren es in den ersten Dekaden nativistische Perspektiven,[3] rücken heute die allgemeinen kognitiven Fähigkeiten des Menschen und seine sozialen Interaktionen als Erklärungsansatz für den Spracherwerb in den Fokus des Interesses. Doch allen Forschungsausrichtungen – generativ-nativistisch oder kognitivistisch – gemein ist ein Streben nach Wissen, verbunden mit der Hoffnung, mehr Erkenntnis über eine der ältesten Fragen der Menschheit zu gewinnen:[4] Wie kommen wir zur Sprache?

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit einem kleinen Teilgebiet der Erwerbsforschung und beleuchtet die Emergenz von Relativsätzen. Um der Polyphonie der Forschungsbeiträge gerecht zu werden, soll der Aufsatz wenigstens binär formiert sein. Im ersten Teil wird der Relativsatz aus unterschiedlichen grammatiktheoretischen Perspektiven betrachtet, aus denen sich ein Minimalkonsens ableitet. Diese Arbeitshypothese bildet die Grundlage für den zweiten Teil, in dem anhand der bisher umfangreichsten Studie (Brandt et al. 2007)[5] zum L1-Erwerb deutscher Relativsätze der Aquisitionsprozess nachgezeichnet wird. Abschließend stellen wir die zentralen Ergebnisse des Erwerbs komplexer relativischer Satzstrukturen vor.

2. Die Relativkonstruktion

Relativsätze sind prominente Konstruktionen[6] in den Grammatiktheorien. Gleichzeitig begegnen sie uns permanent in alltäglichen Kommunikationssituationen. Relativsätze, bzw. attributierende subordinierende Satzstrukturen werden in unterschiedlichen Sprachen realisiert. Wodurch auch typologische und komparatistische Betrachtungen möglich und sinnvoll werden.[7]

Im ersten Abschnitt des Theorieteils werden wir einige der einflussreicheren Arbeiten sichten,[8] um eine Vorstellung vom kanonischen Relativsyntagma[9] im Deutschen zu gewinnen. Der zweite Teil der theoretischen Vorarbeit ist einem Phänomen gewidmet, das in der rezenten Syntaxforschung viel Beachtung erfährt, in Spracherwerbsuntersuchungen aber schon länger eine zentrale Rolle spielt: Die Rede ist von der nicht-kanonischen Relativkonstruktion, bekannt als Verb-zweit-Relativsatz.

2.1 Kanonische Relativsätze

Anke Holler fasst prägnant zusammen, was man unter einem kanonischen Relativsatz versteht, nämlich einen „[…] abhängige[n] Satz […], der syntaktisch durch Verbletztstellung und pronominale Einleitung gekennzeichnet ist.“[10] Wir wollen im folgenden diese Bestimmung genauer betrachten. Grundsätzlich handelt es sich bei relativische Teilsätze um syntaktische Strukturen, die „in eine Matrixkonstruktion [subordiniert] eingebunden“[11] sind. Betrachten wir einige Beispielkonstruktionen zur Veranschaulichung:

(1) Da ist Michael.[12]
(2) Da ist Michael. Der hat mir gestern geholfen.[13]
(3) Da ist Michael, der hat mir gestern geholfen.[14]
(4) Da ist Michael, der mir gestern geholfen hat.[15]

In (1) handelt es sich um einen ‚einfachen’, d. h. nicht-komplexen Satz. Die Konstruktion enthält nur ein Prädikat. Verbinden wir zwei nicht-komplexe Sätze wie die in (2), entsteht eine Parataxe (3). Diese Struktur kann bereits als komplex gelten, da zwei Sätze beigeordnet werden.[16] In diesem Zustand lässt sich nicht eindeutig feststellen, welchen Status der zweite Satz(teil) hat.[17] Lässt eine grammatische Theorie nicht-kanonische Wortstellungen zu, könnte auch (3) als Relativkonstruktion gelten, ansonsten muss es als Verbindung zweier Hauptsätze interpretiert werden. Wollen wir einen kanonischen Relativsatz bilden, ist eine Manipulation der Syntax im relativischen Teilsatz angezeigt, um die Subordination grammatisch zu markieren. Aber selbst wenn wir nicht-kanonische Relativsyntagmen zulassen, kann die Auflösung der Bedeutung nicht über syntaktische Mittel gewährleistet werden, es müssen semantische, pragmatisch-prosodische und/oder kontextuelle Instrumente herangezogen werden.[18]

Während also bei koordinierten komplexen Konstruktionen die Struktur der beteiligten Elemente (Matrixsatz bzw. -sätze und Teilsatz, bzw. -sätze) unangetastet bleibt, wird die Syntax des Relativsyntagmas bei der Subordination manipuliert. Durch Änderung der Wortstellung und Hinzufügen eines Pronomens (bzw. Interpretationen des Pronomens als Relativpronomen) generieren wir eine Hypotaxe, bestehend aus Matrixsatz und relativischem Teilsatz, bzw. Relativsyntagma (4). Der abhängige Teilsatz wird dem Matrixsatz subordiniert. Der Relativsatz nimmt eine Funktion im Matrixsatz ein: In (4) wird die Nominalphrase ‚Michael’ attributiert. Dem Relativsyntagma kommt eine adnominale Bedeutung zu.

Oft wird das Syntagma als notwendig abhängig von einem Nomen betrachtet.[19] Eisenberg (1999) definiert die deutschen Relativsätze dann auch,[20] „als satzwertige nominale Attribute, die sich dadurch auszeichnen, dass ein phorisches Pronomen ein Nominal[21] einer Matrixstruktur wieder aufnimmt […].“[22] Hier handelt es sich um Eisenbergs Minimalforderung. Die Limitation auf nominale Rekurrenz wird oft zurückgewiesen. Schließlich sind auch andere Antezedenzien wie Satzteile oder Verbalkomplexe denkbar.[23] Eisenberg erkennt die Probleme einer ausschließlichen Fokussierung auf Nominale ebenfalls:

Der [Relativsatz] ist in seiner Grundfunktion Attribut. Da aber das phorische Element des relativen Anschlusses ebenso wie das Phorische allgemein nicht beschränkt ist auf Nominale, sondern auch auf Sätze bezogen sein kann, berührt sich der Relativsatz an verschiedenen Stellen mit Nebensätzen anderer Art.[24]

Hentschel/Weydt (2003) erweitern diese Auffassung folgerichtig, indem sie die Relativkonstruktion zur protypischen Gestalt des Attributsatzes erklären.[25] Neben Relativpronomen können auch w-Promomina und sogar Relativadverbien deutsche Relativsätze einleiten.[26] „Das phorische Element, das den Nebensatz einleitet“ übernimmt eine Satzgliedfunktion.[27] Handelt es sich um ein phorisches Pronomen, erbt es Numerus und Genus vom Bezugsnominal,[28] bzw. weitergefasst vom Antezedens.[29]

Am Beispiel des Bezugselements lässt sich die Breite der Forschungsansichten veranschaulichen. In Differenz zu Eisenberg, für den die Rekurrenz auf ein Nominal dominant ist, stellt dies für den Duden (1998) nur eine von mehreren Bezugsformen dar. So werden Eisenbergs „freie Relativsätze“ nicht als eigene Kategorie erfasst, sondern den notwendigen Relativsätzen zugeschlagen.[30] Hentschel und Weyth lassen bezugswortlose Relativsätze zu.[31] Sie differenzieren sie semantisch nach restriktiven und nicht-restriktiven (explikativen) Relativsätzen.[32] Helbig/Buscha (2001) bestehen aufgrund ihrer Betonung des Relativjunktoren, dessen Existenz als konstitutiv für das Relativsyntagma angesehen wird, auf einem nominalen Bezugselement im Matrixsatz.[33]

Insgesamt zeigt sich, dass der Relativsatz ein viel besprochenes Phänomen im syntaktisch ausgerichteten Disziplinen der Sprachwissenschaft ist.[34] Zwar existiert ein Minimalkonsens, nicht jedoch ein allgemein anerkanntes Gesamtmodell.[35] Neben der syntaktischen Perspektive ist auch die semantische interessant, wonach der Relativsatz „einer im Hauptsatz kodierten Proposition eine weitere Proposition bzw. eine nicht-propositionale Sachverhaltsbeschreibung“[36] hinzufügt.[37] Es handelt sich um Konstruktionen, die Informationen im Diskurs modifizieren, erweitern oder ihm hinzufügen.

Mit dieser funktionellen Perspektive, die jenseits syntaktisch-morphologischer Kodierungen operiert, lassen sich typologisch ausgerichtete Forschungsinteressen vorantreiben. Diese sind schon deshalb für unsere Arbeit interessant, weil die Erwerbsstudien darauf hindeuten, dass es in vielen Sprachen ähnliche Erwerbsequenzen für Relativkonstruktionen gibt.

Sprachübergreifend ist beispielsweise das Forschungsinteresse von Lehmann (1984) und daran anschließend Zifonun (2001). Im Rahmen eines kategorialen Beschreibungsvorschlags präsentiert sie uns diese Definition des Relativsatzes:[38]

Relativsyntagmen sind subordinierte Strukturen, die eine finite oder nicht-finite Verbform als Kopf enthalten und die einen Gegenstand (beliebiger Art) im Rahmen eines Sachverhaltsentwurf charakterisiert.[39]

Was einzelne Wissenschaftler unter einem Relativsatz verstehen, kann sehr different sein. Dennoch stellt eine Bestimmung wie jene Zifonuns den allgemein akzeptierten Konsens dar. Kontroversen erwachsen aus Phänomen, die eher als peripher angesehen werden. Dazu zählt augenscheinlich auch die Frage nach dem Status von Verb-zweit-Relativsätzen. Da diese nicht-kanonische Form eine vitale Bedeutung für den Erwerb von Relativkonstruktionen hat, betrachten wir sie im nächsten Abschnitt.

2.2 Nicht-kanonische relativische Phänomene

Für die Erwerbsuntersuchung wichtig ist die syntaktische Struktur der vom Kind produzierten Relativkonstruktionen. Um die zielsprachliche Übereinstimmung der kindlichen Äußerungen zu prüfen, muss man ihre Sprachdaten nach adulten Mustern durchsuchen – in unser Betrachtung die Verbendstellung beim Relativsatz. Aufgrund einer solchen dichotomischen Differenzierung kommt man zu dem Ergebnis, dass (4) zielsprachlich korrekt gebildet wurde, (3) aber nicht:

(3) Da ist Michael, der hat mir gestern geholfen. (V2)

(4) Da ist Michael, der mir gestern geholfen hat. (VL)

Eine Konstruktion wie (3) gilt in formalen Grammatiken als Parataxe, da zwei Hauptsätze nebengeordnet scheinen. Andererseits erfüllt der ‚zweite Satz‘ offensichtlich die selbe semantische Funktion wie der relativische Teilsatz in (4). Auch lässt sich der Status des Pronomens nicht eindeutig bestimmen – handelt es sich um ein Relativpronomen oder nicht? Eine eigene Form wie im Englischen (‚that’) existiert im Deutschen nicht. Brandt et al. schreiben: „V2-relatives are defined as constructions that differ from ordinary relative clauses only by the position of the finite verb.”[40]

Während (4) als kanonischer Relativsatz gilt, könnte man (3) unter dem Gesichtspunkt einer formalen Grammatik[41] als Spielart des unselbstständigen Verbzweitsatzes ansehen. In unserem Kontext folgen wir der Auffassung von Gärtner (2001), wonach es sich um relativische Verb-zweit-Syntagmen handelt (bei Gärtner: V2-RS). Anlehnend an Gärtner (2001) und Endriss/Gärtner (2005) soll hier eine provisorische Strukturanalyse des V2-RS von (3) erfolgen:[42]

[πP[CP1 ‚Da ist Michael‘] [π’π°Rel [CP2 ‚der hat mir gestern geholfen‘]]]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Anhand dieser Struktur leiten Endriss/Gärtner (2005) mehrere notwendige Eigenschaften für Verb-zweit-Relativsyntagmen ab: Der Teilsatz muss extraponiert sein und πP bildet die Wurzelprojektion. Zusätzlich müssen prosodische Bedingungen erfüllt sein: „[V2-RS] dürfen nicht gegenüber dem unmittelbar vorangehenden Satz(-fragment) (parenthesenartig) abgestuft sein“.[43] Freywald nennt darüber hinausgehend folgende Eigenschaften, die für V2-Relativkonstruktionen gelten:

Gemeinsam ist all diesen Konstruktionen der Effekt der pragmatischen Aufwertung des einstigen VL-Satzes. Dieser enthält die zentrale Information, welche erstens neu und zweitens für die Fortführung des Diskurses relevant ist. Die V2-Form signalisiert außerdem illokutive Selbstständigkeit: mit einem eingeleiteten V2-Satz wird eine eigenständige Sprechhandlung ausgeführt. Damit geht einher, dass der ehemalige Matrixsatz nicht mehr als übergeordnet interpretiert wird, sondern mindestens als gleichrangig, wie im Fall der V2-Adverbialsätze, oder als zurückgestuft, wie bei Relativsatz- und dass -V2-Konstruktionen, wo er Diskursfunktionen übernimmt.[44]

Grundsätzlich besteht Uneinigkeit darüber, welcher Status dem relativischen V2-Syntagma zukommt. Aus generativer Perspektive gibt es starke Argumente gegen die Struktur.[45] Dem ungeachtet, begegnen wir der Form häufig in der gesprochenen Sprache. Um den Widerspruch von Kompetenz und Performanz aufzulösen,[46] verlassen wir die generative Analyse für den Augenblick und wenden uns der Konstruktionsgrammatik zu. Eine konstruktivistische Betrachtung vermeidet Probleme, die sich aus der Differenz von Kompetenz und Performanz ergeben, indem sie die binäre Opposition aufhebt. Es gibt nur die Performanz. Die Sprache ist ein Kommunikationssystem, das in der sozialen Interaktion auf Grundlage der kognitiven Fähigkeiten des Menschen emergiert, keine festverdrahtete genetische Notwendigkeit.[47]

Mit einer Konzentration auf die pragmatische Dimension der Sprache, schließt sich eine Neubewertung des linguistischen Zeichens an. Die Aufspaltung in unterschiedliche Disziplinen (z. B. syntaktisch, semantisch, prosodisch, etc.) wird zugunsten einer holistischen Auffassung aufgegeben. So wird die Konstruktion als Kopplung von Form und Bedeutung jenseits üblicher linguistischer Kategorien verstanden:

Die Construction Grammar erhebt den Anspruch, alle linguistischen Ebenen in die Beschreibung grammatischer Strukturen einzubeziehen: eine Konstruktion kann in Bezug auf Morphologie, Syntax, Semantik, Phonetik, Prosodie und Diskurspragmatik spezifiziert sein. Sie ist eine holistische Gestalt; auch wenn sie sich nur in Einzelheiten von anderen Konstruktionen unterscheidet, kann sie doch den Anspruch auf Eigenständigkeit erheben.[48]

Die Konstruktionsgrammatik nutzt oft Korpora gesprochener Sprache – also jene Dimension der symbolischen Kommunikation, über die auch Kinder ihre Sprache erwerben. Daher empfehlen sich konstruktionsgrammatische Ansätze für die Spracherwerbsforschung, operieren sie doch erfolgreich im Empirischen.[49] Darüber hinaus ist es für ein Kind unerheblich, welchen Status die sprachliche Einheit in einem grammatischen Lehrbuch hat – lernt es doch nicht theoretisch, sondern in der Sprachverwendung. Es benutzt die Konstruktion, wenn sie dem kommunikativen Ziel entspricht und den kindlichen kognitiven und anatomischen Perzeptions- und Produktionskapazitäten angemessen ist. Aus diesem Grund sind Korpusuntersuchungen auch essentiell für die Spracherwerbsforschung.

Die Betrachtung der Spracherwerbsdaten wird zeigen, dass Kinder Relativsätze graduell entwickeln – von hauptsatzähnlichen Strukturen zu adult-zielsprachlichen Relativkonstruktionen. Die Daten bestätigen damit Annahmen, die von der Konstruktionsgrammatik bezüglich des Erwerbsverlaufs gemacht werden:

In den constructivist perspective children acquire linguistic competence in the particular language they are learning only gradually, beginning with more concrete linguistic structures based on particular words oder morphems, and then building up more abstract and productive structures based on various types of linguistic categories, schemes, and constructions.[50]

Der Prozess führt über Verb-zweit-Relativsyntagmen. Dabei nehmen die V2-RS fraglos eine Sonderstellung ein, bilden sie doch ein Dazwischen, lokalisieren sich in einer Transgressionszone (s. Abbildung 1). Eisenberg spricht selbst von einem „Übergangstyp“.[51] Gärtner spricht von einem „Hybrid zwischen Hypotaxe und Parataxe.“[52] Dieses Schwellenphänomen liefert uns wichtige Hinweise für den Erwerb komplexer Konstruktionen.

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Abbildung 1: Prozess der Entwicklung von V2-RS zu kanonischen VL-RS

Verb-zweit-Relativsyntagmen haben unter formalen Gesichtspunkten einen prekären Status als Relativsatz. Doch scheint ihnen für den Spracherwerb (unabhängig von ihrer diskursiven Funktion im adulten Sprechen) eine notwendige Transgressionsfunktion zuzukommen. Das wiederum erlaubt vorsichtige Rückschlüsse auf die kognitive Verarbeitung komplexer Konstruktionen. Aus diachroner Perspektive scheint es ebenfalls sinnvoll, V2-Relativsyntagmen genauer zu betrachten, ex hypothesi entstanden sie aus Hauptsätzen früherer Sprachstufen.[53]

Während es in normativen Grammatiken eine Frage der Definition ist, ob V2-Relativsytagmen zugelassen werden oder nicht,[54] spielt das Phänomen aus Perspektive des Spracherwerbs eine vitale Rolle. Die Hypothese bei Brandt et al. lautet, dass Relativkonstruktionen „evolve from simple nonembedded sentences. […] Starting form such simple structures, children graduelly produce more complex relative constructions […]“.[55] Überprüfen wir, ob der Erwerb tatsächlich wie prognostiziert verläuft.

3. Erstspracherwerb von Relativkonstruktionen

In vier Jahrzehnten Erwerbsforschung zu Relativkonstruktionen hat sich gezeigt, dass eine graduelle Entwicklung von simpleren zu komplexeren[56], d. h. zielsprachlich angenährten Strukturen beim kindlichen Spracherwerb stattfindet. Es handelt sich um eine Transformationsbewegung, „whereby a simple sentence is gradually transformed into a bi-clausal construction”.[57] Für das Englische liegen umfangreiche Forschungen (Tomasello/Brooks 1999, Diessel 2004) vor, die diese Hypothese unterstützen.[58] Ausgehend von der Annahme einer Komplexitätszunahme im kindlichen Sprechen, haben Brandt et al. eine Studie zum Erwerb von Relativkonstruktionen im Deutschen vorgelegt. Dabei wird sich empirisch zeigen, dass zuerst V2-Relativsätze erscheinen, die später mehr und mehr (aber nie völlig) durch Verb-letzt-Konstruktionen ersetzt werden. Diese syntaktische Dynamik ist schon bei Lehmann (1988) angelegt. Sprachen sind nicht nur im Ganzen Wandelprozessen unterworfen, auch jeder einzelne Sprecher verändert sein Kommunikationsverhalten im Laufe des Lebens. Eine konstante Varietät gibt es in natürlichen linguistischen Systemen nicht.

3.1 Übersicht

Die betrachtete Studie untersucht korpusgestützt die Emergenz von relativischen Konstruktionen im kindlichen Spracherwerbsprozess. Die ersten Relativsyntagmen erschienen in Verb-zweit-Stellung. Die Entwicklung vollzieht sich als Evolution von simpleren zu komplexeren Strukturen, die schließlich zielsprachliche Konkordanz erreichen.

3.2 Methode

Brandt et al. begleiteten in einer Längsschnittstudie die Sprachproduktion eines männlichen Kindes vom zweiten bis zum fünften Lebensjahr. Insgesamt wurden über 380 Stunden Sprachmaterial gesammelt, was einem Korpus von einer halben Million Worten entspricht.[59] Eine umfangreichere Einzelstudie zum Erwerb von Relativsätzen wurde niemals durchgeführt. Da aber nur ein Kind untersucht wurde, ist eine uneingeschränkte Generalisierbarkeit der Daten nicht vorzunehmen. Es müssen noch weitere Studien mit einem diversifizierteren Kreis von Probanden folgen. Trotzdem sind die gewonnenen Daten sehr wertvoll, da sie als Grundlage weiterer Forschung dienen. Darüber hinaus bestätigen die Ergebnisse die Arbeitshypothesen und stimmen mit Erwerbserkenntnissen anderer Sprachen überein.

Obwohl es sich um spontansprachliche Daten handelt, konnten beinahe 800 Relativkonstruktionen für die Untersuchung gewonnen werden.[60] Die Sprachaufnahmen wurden transkribiert und computergestützt analysiert. Daraus ergab sich ein statisch auswertbares Datenvolumen.

Die Forscher suchten nach zwei Zielstrukturen: kanonische Relativsätze (VL-Struktur) und V2-Relativsyntagmen. Die V2-Konstruktionen mussten sich wie kanonische Relativsätze verhalten, d. h. sie durften nur in ihrer syntaktischen Formation von ‚gewöhnlichen‘ Relativkonstruktionen abweichen.

VL-Konstruktion:

(5) Der Mann, der Peter geholfen hat.[61]

V2-Konstruktion:

(6) Der Mann, der hat Peter geholfen.[62]

Ambige Konstruktion:

(7) Der Mann, der schläft.[63]

Der Suchlauf lieferte 786 Relativsätze, die alle Bedingungen erfüllten. Schließlich enthielt der Korpus „465 verb-final relatives and 247 verb-second relatives; in addition, there are 74 relative clauses that are ambiguous between the two interpretations.“[64]

In Differenz zur Zielvarietät benutzt das Kind die frühen V2-Relativkonstruktionen,[65] um neue Informationen auszudrücken.[66] VL-Konstruktion bilden meist den Hintergrund.[67] Das ist bereits ein Hinweis auf die inkrementelle Produktionsweise von relativischen Strukturen.

3.3 Analyse

Den ersten Relativsatz produzierte das Kind im Alter von 2;2. Allerdings sind relativsatzartige Konstruktionen in dieser frühen Phase selten.[68] Zwischen zwei und zweieinhalb Jahren enthielten nur 0,12 Prozent der untersuchten kindlichen Äußerungen die gesuchten Konstruktionen. Später stieg die Menge der gesprochenen Relativsätze kontinuierlich, bis sie am Ende der Beobachtungsperiode bei 0,83 Prozent lag – was der adulten Zielvarietät bereits sehr nahe kommt.[69]

Neben den VL- und V2-Konstruktionen wurden bei den Aufnahmen auch Äußerungen mit ambigen Interpretationspotenzial gefunden, siehe (7). Sie wurden gesondert in der Analyse behandelt, um das Gesamtbild nicht zu verzerren. Außerdem wurden die Äußerungen in Bezug auf die syntaktische Rolle des Kopfes und des adnominalen Pronomens untersucht. Wir werden später auf die besonderen Befunde eingehen, die diese Kategorisierung ermöglichte.

Vorausschickend lässt sich sagen, dass das Kindesalter mit der Verwendung von V2/VL-Wortstellungsmustern in relativischen Konstruktionen korreliert. Abb. 2 zeigt ein klares Erwerbsmuster in Bezug auf den Wortstellungstyp des gebildeten Relativsyntagmas.[70]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2: Entwicklung von Relativsatztypen im Verlauf der Zeit: VL (vf), V2 (vs), ambig (am)

In der frühen Produktionsphase[71] von Relativsätzen bildet das Kind zu rund 70 Prozent V2-Relativsyntagmen. Die zielsprachliche VL-Variante ist stark unterrepräsentiert (> 10 Prozent), sogar ambige Strukturen treten häufiger als die kanonischen auf. Es ist ersichtlich, dass das Kind zu diesem Zeitpunkt Relativsätze nicht in kanonischer adulter Syntax produziert, sondern eine Lernervarietät verwendet, die Relativsätze equistrukturell zu Hauptsätzen bildet. „Most of the constructions including early relative clauses are similar to simple sentences in that they denote a single state of affairs.“[72] Ehe wir uns mit der semantischen Struktur beschäftigen, vollziehen wir den weiteren Verlauf des Relativsatzerwerbs nach.

Zwischen 2;5 und 3;0 fällt der Anteil von V2-Konstruktionen proportional zum Anstieg von VL-Konstruktionen.[73] Mit drei Jahren produziert das Kind bereits systematisch mehr kanonische Relativsyntagmen. Im Alter von dreieinhalb Jahren ist ein Übergeneralisierungseffekt feststellbar, da die Rate von V2-RS hier sogar unter die Ergebnisse der Zielsprache sinkt. Das Verhältnis stabilisiert sich in den folgenden Monaten, bis es das Sprachverhalten der Erwachsenen abbildet.

Dieser Entwicklungsverlauf zeigt, dass es im Deutschen wie im Englischen zu einem „crucial shift from verb-second to verb-final constructions“[74] kommt, der sich innerhalb eines Jahres vollzieht. Damit zeigen die vorliegenden Daten eine hohe Evidenz für unsere Annahme, dass VL-Relativsyntagmen aus V2-Strukturen evolvieren.

[...]


[1] Evan Kidd (Hrsg.): The Acquisition of Relative Clauses. Prozessing, typology and function. Amsterdam / Philadelphia 2011, S. 1.

[2] Inzwischen liegen beispielsweise Untersuchungen zum Hebräischen, Japanischen oder Quechua vor. Vgl.: Kidd 2011, S. 7ff.

[3] Der Nativismus geht – verkürzt gesagt – davon aus, dass die Grammatik angeboren ist. Begründer und prominentester Vertreter dieser Strömung ist Noam Chomsky. Seine Erwerbstheorie entwickelte er in den 1960er Jahren in Opposition zum Behaviorismus. Seine aktuelle Theorie geht von ‚Prinzipien und Parametern‘ aus, die jeder menschlichen Sprache zugrunde liegen. Prinzipien sind für alle menschlichen Sprachen bindend, Parameter sind variabel und müssen durch das Kind zielsprachlich gesetzt werden (z. B. Wortstellung). Vgl.: Noam Chomsky: The Minimalist Program. Cambridge 1995.

[4] Die Untersuchung von Sprache und Sprachentwicklung blickt auf eine jahrtausendelange Geschichte zurück. Schon in der Antike stritten Sophisten und Stoiker über den Status der menschlichen Sprache. Dabei vertraten die Stoiker, wie später Chomsky, die Ansicht, Sprache sei dem Menschen natürlich gegeben, während die Sophisten deren Symbolcharakter und die soziale Konventionalität betonten. Vgl.: Franz Mönks / Alphons Knoers: Lehrbuch der Entwicklungspsychologie. München / Basel 1996, S. 112.

[5] Silke Brandt / Holger Diessel / Michael Tomasello: The acquisition of German relative clauses. A case study. Journal of Child Language 34 [2007]: S. 1–24. Zitiert wird aus der textidentischen Onlinefassung, die bei der Universität Jena abrufbar ist: (letzter Zugriff 18.03.2013 18:08)

[6] Ein Wort zur Terminologie: Den Begriff ‚Relativkonstruktion’ will ich in dieser Arbeit als Bezeichnung für die Gesamtheit aus relativischem Teilsatz und dessen Matrixsatz verwenden. Zifonun (2001) folgend soll der relativische Teilsatz ‚Relativsyntagma‘ bzw. ‚Relativsatz’ genannt werden.

[7] In typologischen Untersuchungen ist die Relativsatzkonstruktion ein prominenter Forschungsgegenstand: Seiler 1960, Lehmann 1984, Zifonun 2001.

[8] Zunächst muss eine Einschränkung vorgenommen werden: Aufgrund der Menge an Forschungsarbeiten in unterschiedlichen Grammatiktheorien, kann an dieser Stelle nur ein exemplarischer Überblick zum deutschen Relativsatz und übereinzelsprachlichen Relativkonstruktionen präsentiert werden, der zudem die besonderen Bedingungen der Spracherwerbssituation berücksichtigen muss.

[9] Vgl.: Fußnote Nr. 6.

[10] Anke Holler: Weiterführende Relativsätze. Empirische und theoretische Aspekte. Berlin 2005, S. 25.

[11] Birkner, Karin: Relativ(satz)konstruktionen im gesprochenen Deutsch. Syntaktische, prosodische, semantische und pragmatische Aspekte. Berlin / New York 2008, S. 1.

[12] Die Beispiele stammen aus dem Korpus der Studie von Brandt et al. 2007: S. 4.

[13] Hier handelt es sich um eine nicht im Korbus enthaltene Modifikation, die zu Anschauungszwecken iabgeleitet wurde.

[14] Brandt et al. 2007: S. 4.

[15] Brandt et al. 2007: Ebd.

[16] Häufig werden auch syndetische Konnexionen verwenden durch Konjunktionen: Da ist Michael und der ihat mir gestern geholfen.

[17] Wir werden uns im zweiten Theorieteil noch ausführlicher zum Status von Verb-zweit-iRelativsyntagmen beschäftigen, ein Phänomen, dass ausführlich bei Gärtner (2000) vorgestellt wird.

[18] Solche holistischen Gebilde sind von Grammatiken chomskyscher Prägung nicht vorgesehen. Vgl.: iGärtner, Hans-Martin: Are There V2 Relative Clauses in German? In: Journal of Comparative Germanic iLinguistics 3 [2001]: S. 97–141.

[19] Birkner 2008: S. 16.

[20] Eisenberg, Peter: Grundriss der deutschen Grammatik (Band 1: Das Wort; Band 2: Der Satz). Stuttgart / iWeimar 1999: hier S. 263.

[21] Es herrscht keine Einigkeit darüber, worauf sich Relativsätze beziehen können. Nominale sind als ikleinster gemeinsamer Nenner zu verstehen. Brandt (und andere Forscher) zählen auch Rekurrenzen iauf Sätze (bzw. Satzteile) hinzu. Vgl.: Margareta Brandt: Weiterführende Nebensätze. Zu ihrer Syntax, iSemantik und Pragmatik. Stockholm 1990, S. 10.

[22] Birkner 2008: S. 13.

[23] Birkner 2008: Ebd.

[24] Eisenberg 1999: S. 272.

[25] Hentschel, Elke / Weydt, Harald: Handbuch der deutschen Grammatik. Berlin / New York 32003; S. 423.

[26] Hardarik Blühdorn: Zur Struktur und Interpretation von Relativsätzen. In: Deutsche Sprache 35, Heft 4, 2007, S. 287–314, hier S. 2 und Hentschel/Weydt 2003: S. 423.

[27] Birkner 2008: Ebd.

[28] Birkner 2008: Ebd.

[29] Im Duden werden auch andere Möglichkeiten der Rekurrenz aufgezählt, darunter beispielsweise verbale Bezugselemente. Vgl.: Duden. Die Grammatik. Mannheim 72005: 1038ff. Im Unterschied dazu würden Helbig/Buscha von „Subjunktionalsätzen“ sprechen. Subjunktionalsätzen rekurrieren auf ein Korrelat im Matrixsatz, Relativsätze immer auf ein Bezugssubstantiv oder eine vergleichbare Struktur. Siehe Fußnote 31.

[30] Birkner 2008: S. 22.

[31] Hentschel/Weydt 2003: S. 424.

[32] Hentschel/Weydt 2003: Ebd.

[33] Gerhard Helbig / Joachim Buscha: Deutsche Grammatik. Ein Handbuch für den Ausländerunterricht. Berlin et al. 2001, S. 595.

[34] Noch kontroverser wird die Wortstellung diskutiert, dazu mehr im nächsten Abschnitt.

[35] Birkner 2008: S. 16.

[36] Blühdorn 2007: S. 2.

[37] Vgl.: Zifonun, Gisela / Hoffmann, Ludger / Strecker, Bruno: Grammtik der deutschen Sprache. Drei Bände. Berlin 1997, S. 42. Neben dieser sehr nützlichen Einsicht in die semantischen Eigenschaften der Relativkonstruktionen, liefert sie noch einen Kategorisierungsvorschlag: Die IDS-Grammatik unterscheidet nämlich zwischen drei RS-Typen: restriktiv, apposativ (fügt neue Informationen hinzu) und weiterführend. Auch hier sind die Grenzen der Kategorien permeabel.

[38] Gisela Zifonun: Grammatik des Deutschen im europäischen Vergleich. Der Relativsatz. Mannheim 2001, hier S. 17.

[39] Birkner 2008: S. 30.

[40] Brandt et al. 2007: S. 6.

[41] Vgl.: Reis, Marga: Zum syntaktischen Status unselbstständiger Verbzweit Sätze. In: Sprache im Fokus. Hrsg. v. Christa Dürscheid. Tübingen 1997, S. 121–144.

[42] Endriss, Christian / Gärtner, Hans-Martin: Relativische Verbzweitsätze und Definitheit. In: Deutsche Syntax: Empirie und Theorie. Symposium in Göteborg 13.–15. Mai 2004. Hrsg. v. Franz-Josef d'Avis. Göteborg 2005, S. 195–220, hier bes. S. 197.

[43] Endriss/Gärtner (2005), S. 198f.

[44] Ulrike Freywald: Kontexte für nicht-kanonische Verbzweitstellung: V2 nach dass und Verwandtes. In: Ehrich, Veronika / Fortmann, Christian / Reich, Ingo u. Reis, Marga (Hrsg.): Koordination und Subordination im Deutschen. Hamburg 2009: 113–134, hier S. 130.

[45] Vgl.: Endriss/Gärtner (2005)

[46] Es gibt Hinweise, die es naheliegen, keine performante Fehlleistung darin zu sehen, sondern einen linguistischen Symbolcode sui generis, mit systematischen Anwendungsweisen. Vgl.: Birkner 2008: S. 413.

[47] „If there are innate rules of grammar in the minds of human infants, then they could not have gotten there by genetic assimilation, only by miraculous accident.“ Vgl.: Terrence Deacon: The symbolic species. London 1997, S. 333. Doch selbst wenn es zu dieser Mutation gekommen ist, stellt sich die Frage, wie eine so komplexe genetische Struktur über die Zeit stabil sein sollte. In aller Anerkennung für die Verdienste Chomskys, muss doch angemerkt werden, dass es für seine Hypothese keine empirischen Beweise gibt.

[48] Karin Birkner: Objektrelativsätze mit 'haben'. In: Grammatik und Interaktion. Hrsg v. Deppermann, Arnulf / Fiehler, Reinhard / Spranz-Fogasy, Thomas. Radolfzell 2006, 147-177, hier S. 148.

[49] So ist auch nicht überraschend, dass Usage-based-Ansätze ausgezeichnet mit konstruktionsgrammatischen Theorien harmonieren.

[50] Michael Tomasello / Patricia Brooks: Early syntactic development: A construction grammar approach In: Barrett, M. (Hrsg.): The Development of Language. London 1999, 161–190, hier S. 161.

[51] Eisenberg 1999: S. 263.

[52] Hans-Martin Gärtner: Gärtner, Hans-Martin: Does German Have V2 Relative Clauses? In: Sprache & Pragmatik 48, 1–40, hier S. 37

[53] Ausführlich zur Evolution Evolution der Relativsätze äußert sich Lehmann (1984): S. 365–395. Auch Diessel (2006) hat eine Übersicht erarbeitet.

[54] Vgl.: Barbara Sandig: Zur historischen Kontinuität normativ diskriminierter syntaktischer Muster in spontaner Sprechsprache. In: Deutsche Sprache 3 [1973], S. 37–57.

[55] Brandt et al. 2007: S. 6.

[56] Mit ‚simpel’ oder ‚komplex’ ist keine pejorative Wertung verbunden, sondern nur eine notwendig unscharfe Aussage über Struktur und Interaktion von Elementen, die den Sachverhalt zur besseren Darstellbarkeit modellhaft verkürzt.

[57] Brandt et al. 2007: S. 3.

[58] Birkner 2008: S. 301f.

[59] Brandt et al. 2007: Ebd.

[60] Brandt et al. 2007: S. 6.

[61] Beispiel direkt aus dem Korpus entnommen. Vgl.: Brandt et al. 2007: S. 7.

[62] Brandt et al. 2007: S. 7.

[63] Brandt et al. 2007: Ebd.

[64] Brandt et al. 2007: S. 8.

[65] Häufig fanden sich Relativsätze, die nur in der Stellung des finiten Verbs variieren – die Verteilungsmuster korrelieren mit den Kontexten und schließen unabsichtliche (also fehlerhafte) Verwendungen aus.

[66] Brandt et al. 2007: S. 8.

[67] Brandt et al. 2007: Ebd.

[68] Brandt et al. 2007: S. 6.

[69] Brandt et al. 2007: Ebd.

[70] Übernommen wurde dieses Diagramm und die Daten aus Brandt et al. 2007: S. 18.

[71] Ab 2;5 gibt es eine nennenswerte Menge von produzierten relativischen Äußerungsformen.

[72] Vgl.: Diessel 2008: S. 18.

[73] Die ambigen Formen bleiben relativ stabil, fallen allerdings auf einen Durchschnittswert von 10 Prozent.

[74] Brandt et al. 2007: S. 9.

Ende der Leseprobe aus 21 Seiten

Details

Titel
Der Erwerb von Relativsätzen im Deutschen
Hochschule
Humboldt-Universität zu Berlin  (Institut für deutsche Sprache und Linguistik)
Veranstaltung
Komplexe Sätze
Note
2,0
Autor
Jahr
2013
Seiten
21
Katalognummer
V382009
ISBN (eBook)
9783668576926
ISBN (Buch)
9783668576933
Dateigröße
836 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Spracherwerb, Relativsätze, Relativsatz, Komplexe Sätze, Syntax, Syntaxerwerb, Relativkonstruktionen, Ersterwerb, Noam Chomsky, Michael Tomasello, attributierende subordinierende Satzstrukturen, Relativsyntagma, Grammatik des Deutschen, The acquisition of complex sentences, The Acquisition of Relative Clauses
Arbeit zitieren
Frank Haberland (Autor:in), 2013, Der Erwerb von Relativsätzen im Deutschen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/382009

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