Urheberrecht für Nichtjuristen im Rahmen der Nutzung von wissenschaftlichen Bibliotheken. Erstellung einer deutschsprachigen Bibliographie


Hausarbeit, 2016

42 Seiten, Note: 2,7

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Definition der Zielgruppe der Bibliographie

3 Basis der Recherche
3.1 Datenbank-Kollektion
3.2 Suchtermanalyse

4 Recherche innerhalb der Systeme
4.1 Datenbank-Informationssystem (DBIS)
4.2 Projekt IUWIS (Infrastruktur Urheberrecht für Bildung und Wissenschaft)
4.3 KB-Law Copyright
4.4 ETH E-Collection
4.5 Juris
4.6 Das Bibliothekswissen
4.7 OLC Informations-, Buch- und Bibliothekswesen - Online Contents
4.8 INFODATA-eDepot
4.9 DABI
4.10 E-LIS : E-Prints in Library and Information Science
4.11 Google Scholar

5 Allgemeine Bewertung der gefundenen Quellen

6 Erklärung der Anordnung der Referenzen in der Bibliographie

7 Fazit
7.1 Top-Datenbanken
7.2 Flop-Datenbanken

8 Literaturverzeichnis

9 Anlagenverzeichnis

10 Bibliographie

1 Einleitung

Mit dem Urheberecht kommt der Europäer1 schon in Kindertagen in Berührung, vielleicht mit einer überspielten Kassette, dann folgte die kopierte CD und möglicherweise fand das ein oder andere Zitat eines Vorbildes seinen Weg in ein Poesiealbum2. Im 20. Jahrhundert veränderten sich die Möglichkeiten der Verbreitung fremden geistigen Eigentums und illegales Streaming, Upload auf Youtube und soziale Netzwerke wurden fester Bestandteil der (Jugend-)Kultur. Mit diesen Errungenschaften und der einhergehenden vereinfachten Verbreitung fremden geistigen Eigentums, nimmt die Verletzung von Urheberrechten zu, auch wenn bekannt ist, dass dies unter Strafe gestellt wird.

In dieser Hausarbeit möchte ich eine Bibliographie für Nichtjursten erstellen, welche sich bei der Verbreitung und Bereitstellung von Online-Angeboten in wissenschaftlichen Bibliotheken mit der Unsicherheit konfrontiert sehen, Urheberrechtsverletzung begehen zu können. Strukturell beginnt die Hausarbeit mit der Definition der Zielgruppe der Bibliographie und der Basis der Recherche, also einer Vorabrecherche mündend in einer Datenbank-Kollektion und einer Suchtermanalyse. Den Mittelteil bildet die Recherche innerhalb der Systeme, hier wird das Recherchevorgehen erläutert und eine persönliche Bewertung eingeflochten. Der Schlussteil beinhaltet eine Allgemeine Bewertung der gefundenen Quellen, eine Erklärung der Anordnung der Referenzen in der Bibliographie und endet in einem Fazit. Die Bibliographie ist als Anlage angehängt.

Ich habe meine Recherchen in juristischen und bibliothekarischen Datenbanken durchgeführt und Aufsätze, Monographien, Sammelwerke etc. aufgenommen. Einen Großteil der Referenzen bilden Aufsätze, Artikel und Beiträge, da diese eine höhere Aktualität und eine kürzere Lesezeit vorweisen. Die Relevanz der kurzen Lesezeit begründe ich mit dem Argument, mehrere Informationen durch den Vergleich mehrerer Quellen innerhalb kürzester Zeit zu erwerben. Auch die ausschließlich deutschsprachige Literatur dient der Verkürzung der Lesezeit.

Die Referenzen habe ich mit dem Literaturverwaltungsprogramm Citavi 5 wiederauffindbar gemacht, gleichzeitig war dadurch eine Dublettenkontrolle gewährleistet. Als Zitierstil wählte ich den in Citavi integrierten Zitierstil der „Zeitschrift für Germanistik“. Die zitierten Internetquellen sind als Screenshot gesichert, falls der letzte Zeitpunkt der Aktualisierung ersichtlich war, nahm ich ihn in die Zitation auf.

Sollte diese Arbeit als PDF auf dem PC gelesen werden, kann innerhalb des Dokumentes mit Querverweisen navigiert werden, die Verweise sind unterstrichen und blau markiert.

2 Definition der Zielgruppe der Bibliographie

Die Bibliographie richtet sich an deutschsprachige, in der Wissenschaft und Forschung tätige Personen, welche das Angebot der wissenschaftlichen Bibliotheken in Anspruch nehmen und zur Verfügung stellen. Exemplarisch nennen möchte ich Hochschulangehörige und Firmenangestellte, welche Recherchen für Unternehmen in wissenschaftlichen Bibliotheken durchführen und das recherchierte Material an Dritte weitergeben möchten, sowie bibliothekarisches Fachpersonal, welches die Angebote in den Bestand aufnehmen und Auskunft, sowie Benutzungshinweise geben. Bei den Angeboten der wissenschaftlichen Bibliotheken handelt es sich im Speziellen um lizensierten Periodika und Monographien im Online-Zugriff. Durch die vereinfachte und rasante Vervielfältigung der Volltexte durch Verbreitung per E- Mail, Copy&Paste oder Speicherung auf der Festplatte oder einem externen Speichermedium kann es zu Urheberrechtsverletzungen kommen. Zu erkennen, ab wann eine Urheberrechtsverletzung vorliegt, ist für Nichtjuristen unter Umständen schwierig, nicht zuletzt wegen der stetigen Änderungen der Gesetzestexte.

3 Basis der Recherche

Ich beschloss, meine Recherche durch eine Vorabauswahl an Datenbanken und einer Suchtermanalyse zu strukturieren. So wollte ich Unterbrechungen und anderen ablenkenden Faktoren wie Synonymkontrollen und Übersetzungen entgegenwirken. Im Kapitel 3.1 Datenbank-Kollektion habe ich die Zusammenstellung der Datenbankauswahl dokumentiert und unter Kapitel 3.2 wird die Funktion der Suchtermanalyse erläutert.

3.1 Datenbank-Kollektion

Um die geeigneten Datenbanken für die Zusammenstellung der Bibliographie zu finden, rief ich das Datenbank-Informationssystem (DBIS) auf. In der erweiterten Suche konnte ich verschiedene Felder durchsuchen und die Suche einschränken nach Fachgebiet, Datenbank-Typ, Art der Nutzungsmöglichkeit, Auswahl nach Regionen und formaler Typ. Unter Zuhilfenahme dieser Informationen startete ich folgende Suche:

Schlagwort = Urheberrecht, Datenbank-Typ = Volltextdatenbank, Auswahl nach Regionen = Deutschland Mit dieser Suchanfrage wollte ich mir einen ersten Überblick über die verfügbaren Datenbanken verschaffen. Das System ermittelte mit diesen Parametern folgende Datenbanken: das Projekt IUWIS (Infrastruktur Urheberrecht für Bildung und Wissenschaft) und KB-Law Copyright. Diese würde ich an erster Stelle durchsuchen. Um weitere Datenbanken zu ermitteln, veränderte ich die Suchanfrage geringfügig und entfernte die Einschränkung Volltextdatenbank. Zu meiner Verwunderung erhöhte sich die Trefferanzahl nur um eine weitere Datenbank, welche ich aufgrund ihres Inhaltes für ungenügend einstufte und ausschloss. Um weitere verfügbare Datenbanken zu ermitteln, wählte ich in der Fächerübersicht die Rechtswissenschaft aus und konnte eine umfangreiche Trefferliste einsehen, welche ich nach Datenbanktyp sortierte. Nach der Durchsicht der Einzelansicht der Datenbanken entschied ich mich noch für ETH E-Collection und Juris. Diese Kollektion ergänzte ich anschließend durch eine Auswahl von Datenbanken, die Literatur zur Bibliotheks- und Informationswissenschaft verzeichneten und zur Verfügung stellten. Ich rief die erweiterte Suche des DBIS erneut auf und suchte nach:

Stichwort = Recht, Fachgebiet = Informations-, Buch- und Bibliothekswesen, Handschriftenkunde, Auswahl nach Regionen = Deutschland

Ich erhielt folgende Datenbank als Treffer: Das Bibliothekswissen und nahm sie in meine Liste auf. Dann rief ich wieder die Fachübersicht auf und wählte das Fachgebiet Informations-, Buch- und Bibliothekswesen, Handschriftenkunde aus, die Trefferliste sortierte ich wieder nach Datenbanktyp . Weitere Datenbanken nahm ich anschließend in meine Kollektion auf: OLC Informations-, Buch- und Bibliothekswesen - Online Contents, INFODATA-eDepot, DABI und E-LIS : E- Prints in Library and Information Science. Abschließend wollte ich eine Recherche in der Wissenschaftssuchmaschine Google Scholar vornehmen. Die Aufnahme von Google Scholar in die Kollektion fand erst im Laufe der Recherche statt. Die Suchmaschine erfreut sich bei bekannten Studenten anderer Fachrichtungen großer Beliebtheit und ich wollte herausfinden, ob sie diesem Stellenwert, meiner Auffassung nach, gerecht wird. Ich interessierte mich vordergründig um die Abdeckung von Quellen der Bibliotheks- und Informationswissenschaft.

3.2 Suchtermanalyse

Mithilfe dieses Werkzeuges lässt sich die Terminologische Kontrolle, welche bei der Erstellung eines Ordnungssystems unerlässlich ist, in den Rechercheprozess einbinden und bildet die Grundlage der hierarchischen Recherche. Durch die Terminologische Kontrolle wird ein „Begriff […] allein dadurch wesentlich schärfer definiert, dass seine über-, gleich- und untergeordneten Begriffe bekannt sind“3. Doch nicht nur die Synonyme, Polyseme und Ober-, sowie Unterbegriffe sind bei der Datenbankrecherche relevant, auch die Kenntnis und Nutzung der fremdsprachlichen Begriffe sind für die Recherche unerlässlich. Diese benötigte ich beispielsweise bei der Recherche in der ETH E-Collection.

Die Suchtermanalyse wird in Form einer Tabelle dargestellt. Zuerst werden die Kernbegriffe des Themas festgelegt, dann recherchiert man die Synonyme, Ober- und Unterbegriffe, sowie verwandte und fremdsprachige Begriffe. Das Festlegen der Kernbegriffe des Themas „Urheberrecht für Nichtjuristen im Rahmen der Nutzung von wissenschaftlichen Bibliotheken“ empfand ich als schwierig. Zweifelsohne sind Urheberecht, und Bibliotheken Kernbegriffe des Themas, doch wie sollte mit den Termen Nutzung, Nichtjuristen und wissenschaftlich verfahren werden? Die Terme Nutzung und Nichtjuristen schien mir erlässlich, doch den Term wissenschaftlich nahm ich unter Vorbehalt auf.

4 Recherche innerhalb der Systeme

Die Variabilität und Leistungsfähigkeit der jeweiligen Systeme war divers und es bildeten sich Unterschiede in der Konstruktion von Suchabfragen heraus. Ich möchte jedes System kurz vorstellen, dann den Recherchevorgang wiedergeben und dann eine kurze möglichst objektive Bewertung abgeben.

4.1 Datenbank-Informationssystem (DBIS)

Das Datenbank-Informationssystem (DBIS) ist „ein kooperativer Service zur Nutzung wissenschaftlicher Datenbanken“4. Der Nutzer kann ein Verzeichnis mit über 10.000 eingetragenen Systemen einsehen und je nach Einschränkungen bei der Nutzbarkeit (CD-ROM-Datenbank, frei im Web und/oder Lizenz durch Forschungsorganisationszugehörigkeit) zugreifen. Das System verzeichnet Datenbanken, „deren Inhalte über eine Suchfunktionalität gezielt durchsucht werden können“5. Es werden die Funktionen Fächersortierung, einfache Suche und erweiterte Suche angeboten. Auf die Funktionalitäten der erweiterten Suche und die Recherche im Datenbank-Informationssystem (DBIS) bin ich im Kapitel 3.1 Datenbank-Kollektion eingegangen.

4.2 Projekt IUWIS (Infrastruktur Urheberrecht für Bildung und Wissenschaft)

Das Projekt IUWIS (Infrastruktur Urheberrecht für Bildung und Wissenschaft) wurde gegründet um den Akteuren innerhalb der Bildung und Wissenschaft ein Hilfsmittel im Umgang mit Fragen bezüglich des Urheberrechts zu sein. Laut Webseitenpräsenz geht der Service über die Bereitstellung von erschlossenen Quellen hinaus, denn zusätzlich dazu versteht sich das Projekt als Schnittstelle zwischen Experten und Fragenden bezüglich der „bestehenden urheberrechtlichen Rahmenbedingungen und Problemen für Wissenschaft und Bildung“6. Im Jahre 2011 endete die Finanzierung durch die Deutsche Forschungsgesellschaft (DFG) und das Projekt wurde eingestellt, trotzdem bemüht man sich aktuelle Inhalte zu erfassen und die Möglichkeiten der Benutzung uneingeschränkt zur Verfügung zu stellen. Das Angebot der Datenbank ist ohne Registrierung nutzbar und kann durch ein Suchfeld im oberen Bereich der Webseite durchsucht werden. Eine erweiterte Suche wird auch angeboten, hier kann der Typ (Publikation, Paragraph etc.) der Referenz ausgewählt werden. Ich startete folgende Suchanfrage:

urheberrecht bibliothek

Ergebnisse: 121 Treffer

Bei der Durchsicht der Treffer wurde offensichtlich, dass ich die Publikationsart hätte eingrenzen sollen. Ich startete eine neue Suchanfrage:

urheberrecht bibliothek type:publikationen

Ergebnisse: 79 Treffer

In der Einzeldarstellung der Treffer findet man neben dem Volltextlink auch ein Abstract, somit konnte ich die Treffer schnell aussortieren oder durch den Citavi- Picker in meine Bibliographie aufnehmen. Zusätzlich dazu fanden sich weitere Volltexte unter den Überschriften Bezug auf andere Publikation, verwandte Publikation und automatisch ermittelte ä hnliche Publikationen. Die Treffer unter diesen Überschriften lies ich aus, da ich befürchtete den Überblick zu verlieren. Die Darstellung der Trefferliste ist übersichtlich und informiert auf den ersten Blick über Objekttyp und Autor, sowie Titel und liefert durch einen Textausschnitt weitere Informationen. Für die Recherche zu Themen mit einem aktuellen Bezug wäre die Angabe des Erscheinungsjahres in der Trefferliste zeitsparend. In der Einzeldarstellung der Referenzen kann man die Publikationsinformationen wie Erscheinungsdatum-/ort, Verlag etc. schnell erfassen und ein Abstract hilft bei der Relevanzentscheidung. Die Aktualität der Treffer überrascht mich positiv, das Versprechen um die Erfassung aktueller Inhalte wird eingehalten.

4.3 KB-Law Copyright

Die Volltextdatenbank KB-Law Copyright ist eine „datenbankbasierte Webapplikation für juristische Inhalte. Im Kern handelt es sich um eine Datenbank mit so genannten Frequently Asked Questions (FAQ).“7 Die von Laien gestellten Fragen werden von Experten beantwortet, jeweils in einer Detail- oder kürzeren Überblicksfassung und in mehreren Sprachen. Leider kann ich die Datenbank nicht aufrufen, da der Link defekt ist und mir die Suche nach der Datenbank in verschiedenen Suchmaschinen wie Google, DuckDuckGo, Ecosia und Bing keinen Erfolg brachte (Stand: August 2016). Aus zahlreichen Publikationen konnte ich entnehmen, dass neben den Frequently Asked Questions (FAQ) und Expertenantworten auch „referenzierte[n] Quellen enthalten sind, welche an den entsprechenden Zitatstellen direkt verlinkt und abrufbar sind. Der Nutzer kann so auf die Volltexte der Rechtsquellen, Entscheidungen und - in einem beschränkten Maß auch - Literatur zugreifen. [Auch] „Metadaten und [ein] Glossar […], welches Grundbegriffe und -konzepte erklärt und den Nutzern wiederum Querverbindungen zu all jenen Dokumenten anbietet, die sich auf diesen Begriff beziehen.“8

4.4 ETH E-Collection

Die ETH E-Collection ist das Repositorium der ETH Zürich und wird als eine alternative „Publikationsplattform außerhalb des traditionellen Verlagswesens“9 vorgestellt. Sie bietet die Möglichkeit über 20.000 Dokumente zu durchsuchen. Ich startete zunächst folgende Suchanfrage im Suchfeld der einfachen Suche:

urheberrecht bibliothek

Ergebnisse: 52 Treffer

Die Treffer werden in einer fortlaufenden Trefferliste dargestellt. Durch die Sortierung der Treffer nach Erscheinungsdatum, Relevanz etc. kann man die Anzahl der Treffer minimieren, falls man beispielsweise nur Publikationen aus einem bestimmten Zeitraum haben möchte. In der Einzelansicht der Treffer sind die deskriptiven Metadaten, der Link zum Dokument, die Verlinkung zur Einzeldarstellung des Treffers im Katalog der Bibliothek der ETH Zürich und eine Nutzerstatistik einsehbar.

Leider hat sich kein Treffer aus der ersten Suchanfrage als relevant herausgestellt. Da

ich bei der Trefferliste sehen konnte, dass es sowohl deutsch- als auch englischsprachige Dokumente gab, suchte ich mit folgenden Termen:

copyright library

Ergebnisse: 175 Treffer

Die Treffermenge hatte sich erheblich vergrößert, doch durch den entstandenen Arbeitsaufwand aufgrund fehlender Abstracts entschied ich mich gegen eine weitere Nutzung der Datenbank.

Die Darstellung der Treffer ist übersichtlich, der Titel, die Autoren, das Erscheinungsdatum sowie die Publikationsart sind auf den ersten Blick erfassbar. Die Einzeldarstellung eines Treffers wird neben den Daten aus der Gesamttrefferliste noch durch die Zitierweise ergänzt, was meines Erachtens nach einem sehr benutzerfreundlichen Detail entspricht.

4.5 Juris

Juris präsentiert sich als „einer der führenden Online-Anbieter von Rechtsinformationen in Deutschland“10 und arbeitet eng mit den Gerichten und Behörden zusammen. Je nach Lizenz hat man Zugriff auf die von den gerichtlichen Dokumentationsstellen bereitgestellten „Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts und der fünf obersten Bundesgerichte, aller Instanzgerichte in Deutschland sowie des Europäischen Gerichtshofes. Zudem sind in den juris Datenbanken sämtliche Normen des Bundes- und Länderrechts recherchierbar. Hinzu kommen Informationen zum EU-Recht, zu Tarifverträgen sowie weiteren Wirtschaftsthemen.“11

Dieses Angebot wird durch die „vollständige Auswertung von über 800 juristischen Fachzeitschriften“12 ergänzt. Man verspricht sich davon eine Auswertung der gesamten veröffentlichten Rechtsprechung. Neben den Sekundärquellen gibt Juris auch eigene Berichte und eine Monatszeitschrift heraus. 2011 geriet Juris in die Kritik, da die Inhalte der Datenbank zwar gemeinfrei sind, doch die Nutzung der Datenbank kostenpflichtig ist.

Die Suche in Juris ist auf Fachpersonal ausgerichtet, so kann man in der erweiterten Suche aller Dokumente die Felder Norm, Fundstelle, Gericht etc. durchsuchen. Es besteht die Möglichkeit, nur in einer bestimmten Dokumentart zu suchen oder durch Sachgebiete zu browsen. Ich beschloss eine allgemeine Suche in allen Dokumenten durchzuführen und nahm folgende Suchanfrage vor, die Formulierung der Suchanfragen mit Operatoren wurde mir auf der Webseite von Juris ausdrücklich empfohlen: urheberrecht AND bibliothek Ergebnisse: 1.434 Treffer Diese Treffer sortierte ich nach Relevanz und sah mir die verschiedenen Dokumenttypen an. Nach der Durchsicht der Treffer kam ich zu dem Urteil, dass sich einige dieser Typen nicht für die Aufnahme in eine Bibliographie eigneten. So wählte ich den Dokumenttyp Literaturhinweise aus, um die Treffer darin zu durchsuchen.

In der Titelliste werden die Informationen Dokumententyp, Erscheinungsjahr, Titel und Autor angezeigt. Diese Titelliste lässt sich sortieren, beispielsweise nach Datum. Die Einzelansicht der Treffer war mit einem Abstract angereicht, doch Links zu den Volltexten gab es nicht. So musste ich die Zeitschrift erst in der Zeitschriftendatenbank (ZLB) suchen. Die Zeitschriftendatenbank (ZLB) ist die deutschsprachige Datenbank für alle weltweit erscheinenden Periodika. Aufgrund der fehlenden Volltexte und oberflächlichen Metadaten beschloss ich nur die in den Literaturhinweisen aufgeführten Monographien durchzusehen. Um mir die Monographien anzeigen zu lassen, wählte ich in den Sachgebieten das IT- und Medienrecht und unter IT- und Medienrecht die Publikationsform Buch. Folgendes Ergebnis erzielte ich nun:

urheberrecht AND bibliothek

eingeschränkt auf IT- und Medienrecht => Buch Ergebnisse: 58 Treffer

Trotz der zufriedenstellenden und relevanten Trefferanzahl schneidet Juris meiner persönlichen Auffassung nach eher schlecht ab. Eine kostenpflichtige Datenbank sollte mindestens den bibliographischen Standardanforderungen genügen. Darunter zähle ich vollständige Metadaten, im Falle von Juris also Auflage und Heftnummer und eine Verlinkung zur Verlagspräsenz im Internet, um die Volltexte einzusehen bzw. käuflich zu erwerben.

4.6 Das Bibliothekswissen

Diese Datenbank richtet sich an bibliothekarisches Fachpersonal und Fachfremde, welche Fragen bezüglich der Themen Arbeitsrecht, Finanzen, Management, Informationsdienstleistungen, rechtliche Grundlagen und Ö ffentlichkeitsarbeit haben. Basis des Portals ist das Handbuch „Erfolgreiches Management von Bibliotheken und Informationseinrichtungen“13, herausgegeben von Prof. Dr. Hans- Christoph Hobohm und Prof. Dr. Konrad Umlauf. Die Online-Datendank wird vom Verlag Dashöfer betrieben, welcher „für aktuelle und rechtssichere Fachinformationen“14 steht und erfährt besondere Aufwertung durch die von Experten beantworteten Fragen und „Online Seminar-Videos bzw. -Aufnahmen“15, bei denen es sich um „20- bis 60-minütige[n] Präsentationen“16 der Experten handelt.

Ich entschied mich gegen die Eingabe einer Suchanfrage im Suchfeld und wollte mir einen Überblick über die Themen beschaffen. Im Themenfeld rechtliche Grundlagen der Bibliothekspraxis taten sich fünf Bereiche auf, von denen EU-Recht und Bibliothekswesen, Lizenz- und Konsortialverträge und Urheberrecht für meine Recherche relevant waren. Die verzeichneten Beiträge konnte ich nach Relevanz, Datum oder Alphabet sortieren, in meinem Bestreben nach aktuellen Nachweisen sortierte ich die Trefferliste nach Datum. Zusammengefasst war der Suchweg folgender:

[...]


1 Einfachheitshalber wird in dieser Hausarbeit die männliche Form verwendet, die weibliche Form ist stets mit einbezogen.

2 „(besonders bei Kindern) Album, in das Verwandte und Freundinnen und Freunde zur Erinnerung Verse und Sprüche schreiben“ Startseite. Wörterbuch. Poesiealbum. http://www.duden.de/rechtschreibung/Poesiealbum (abgerufen am 18.09.2016, 12:56 UTC)

3 Wilhelm Gaus: Dokumentations- und Ordnungslehre. Theorie und Praxis des Information Retrieval. 5th. Ausgabe. eXamen.press, Berlin, Heidelberg 2005. S. 87

4 Über DBIS. Stand: Letzte Änderung: 04.06.2007. http://rzblx10.uni- regensburg.de/dbinfo/index.php?bib_id=ubhub&colors=7&ocolors=40&ref=about. (abgerufen am 03.09.2016, 18:35 UTC)

5 Ebd.

6 Über IUWIS. Stand: Letztes Update: Frühjahr 2012. http://www.iuwis.de/page/eine-infrastruktur- zum-urheberrecht-f%C3%BCr-wissenschaft-und-bildung. (abgerufen am 06.09.2016, 18:45 UTC)

7 Michael Nentwich: Knowledge Base Law. Ein neuer Weg bei der Wissensvermittlung juristischer Information. In: E. Schweighofer, D. Liebwald, M. Drachsler, A. Geist (Hrsg.): e-Staat und e- Wirtschaft aus rechtlicher Sicht. Tagungsband des 9. Internationalen Rechtsinformatik-Symposions IRIS 2006, Stuttgart, München, Hannover, Berlin, Weimar, Dresden 2006, S. 208

8 Peter Trybus, Michael Nentwich: Knowledge Base Copyright Law - Wissensbank Urheberrecht für alle? In: E. Schweighofer (Hrsg.): Effizienz von e-Lösungen in Staat und Gesellschaft. Aktuelle Fragen der Rechtsinformatik; Tagungsband des 8. Internationalen Rechtsinformatik-Symposions, Stuttgart 2005, S. 357

9 Über E-Collection. Stand: 2008. http://e-collection.library.ethz.ch/about.php. (abgerufen am 12.09.2016, 15:23 UTC)

10 Unternehmen. Über Juris. Produkte und Leistungen. Stand: 2006. https://www.juris.de/jportal/nav/juris_2015/unternehmen_2/ueber_juris/ueber_juris.jsp (abgerufen am 13.09.2016, 18:13 UTC)

11 Ebd. (abgerufen am 13.09.2016, 18:15 UTC)

12 Ebd. (abgerufen am 13.09.2016, 18:15 UTC)

13 Hans-Christoph Hobohm, Konrad Umlauf (Hrsg.): Erfolgreiches Management von Bibliotheken und Informationseinrichtungen. Fachratgeber für die Bibliotheksleitung und Bibliothekare, Hamburg 2002.

14 FAQ. Hilfe. Wer steht hinter www.dasbibliothekswissen.de? Stand: 2016. http://hu-berlin.dasbibliothekswissen.de/FAQ/ (abgerufen am 17.09.2016, 20:14 UTC)

15 FAQ. Hilfe. Was ist ein Online-Seminar? Stand: 2016. http://hu-berlin.dasbibliothekswissen.de/FAQ/ (abgerufen am 17.09.2016, 20:36 UTC)

16 Ebd. (abgerufen am 17.09.2016, 21:05 UTC)

Ende der Leseprobe aus 42 Seiten

Details

Titel
Urheberrecht für Nichtjuristen im Rahmen der Nutzung von wissenschaftlichen Bibliotheken. Erstellung einer deutschsprachigen Bibliographie
Hochschule
Humboldt-Universität zu Berlin  (Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft)
Veranstaltung
Seminar
Note
2,7
Jahr
2016
Seiten
42
Katalognummer
V377885
ISBN (eBook)
9783668551930
ISBN (Buch)
9783668551947
Dateigröße
672 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Urheberrecht, wissenschaftlich, Bibliothek
Arbeit zitieren
Anonym, 2016, Urheberrecht für Nichtjuristen im Rahmen der Nutzung von wissenschaftlichen Bibliotheken. Erstellung einer deutschsprachigen Bibliographie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/377885

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