Der Vergleich der Kommunikationstheorien von Watzlawick und Bamberger


Hausarbeit, 2017

13 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


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1. Einleitung
,,Wir sind wie eingesponnen in Kommunikation; selbst unser Ichbewusstsein hängt ...
von Kommunikation ab. ... und [wir] sind doch - oder gerade deshalb - fast unfähig,
über Kommunikation zu kommunizieren."
(Paul Watzlawick 2007, S. 42)
Die nachfolgende Ausarbeitung befasst sich im Wesentlichen mit dem
Kommunikationsmodell von Paul Watzlawick (1969) und dem Lösungsorientierten
Ansatz nach Günther G. Bamberger (1999). Sie versucht, die erwähnten Theorien
und Ansätze inhaltlich darzulegen sowie einen abschließenden Vergleich beider
Konzepte vorzunehmen und dies zu begründen. Nach jedem Teilabschnitt erfolgt
eine kurze Zusammenfassung, um die wesentlichen Punkte noch einmal
aufzugreifen. Begonnen wird mit Watzlawicks Ansatz. Anschließend erfolgt die
Auseinandersetzung mit Bambergers Theorie. Nachdem beide Ansätze miteinander
verglichen worden sind, schließt die Arbeit mit einem Fazit und eigenen Gedanken
des Verfassers sowie einem Ausblick in die Zukunft ab. Ein Bezug zu beraterischen
Tätigkeiten in der Agentur für Arbeit wird zudem hergestellt.

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2. Das Kommunikationsmodell nach Paul Watzlawick
In diesem Teil der Ausarbeitung wird das Kommunikationsmodell von Watzlawick
vor.gestellt. Dieses wird aufgrund der begrenzten Vorgabe nur teilweise
wiedergegeben. Eine komplette Auseinandersetzung mit den von Watzlawick
postulierten Thesen im Zusammenhang mit Kommunikation würde hier den Rahmen
deutlich sprengen. Dennoch ist ein thematische Annäherung an die Ansätze von
Watzlawick in kleinerem Umfang möglich.
Watzlawick beschreibt die Forschungslage bezüglich menschlicher Kommunikation
als dürftig und unvollständig. Aus diesem Grunde versucht er selbst, Anregungen zu
diesem Thema zu geben. Er definiert selbst, zusammen mit anderen Autoren wie
Janet H. Beavin und Don D. Jackson, die für seine Arbeiten notwendige Sicht über
Kommunikationstheorie. So entwerfen die genannten Autoren Definitionen für z.B.
Metakommunikation, Redundanz oder dem für ihr Modell nötigen Pragmatismus. Sie
sehen in ,,Kommunikation" zum einen eine Bezeichnung eines Wissensgebietes und
zum anderen eine noch nicht näher begrenzte Verhaltenseinheit.
Darüber hinaus liefern Watzlawick und andere theoretische Ansätze zur Erklärung
menschlicher Kommunikation. Diese werden pragmatische Axiome genannt. Ein
Axiom sei hierbei ein Grundsatz, der keines Beweises bedarf (vgl.
Watzlawack/Beavin/Jackson 2007). Watzlawick unterscheidet dabei fünf Axiome, die
menschliche Kommunikation ausmachen und gleichzeitig deren Paradoxie aufzeigen:
1.
Die Unmöglichkeit, nicht zu kommunizieren
2.
Die Inhalts-und Beziehungsaspekte der Kommunikation
3.
Die Interpunktion von Ereignisfolgen
4.
Digitale und analoge Kommunikation
5.
Symmetrische und komplementäre Interaktionen (vgl. Watzlawick 2007).
Diese fünf Axiome werden in der Folge detaillierter dargelegt, um den Grundsatz der
Watzlawick'schen Theorie nachzuvollziehen.

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2.1. Die Unmöglichkeit, nicht zu kommunizieren
,,Man kann nicht nicht kommunizieren
." (Watzlawick/Beavin/Jackson 2007).
Dieser Grundsatz beschreibt Watzlawicks erstes Axiom. Dabei differenziert er
zwischen einer einzelnen Mitteilung (message) und einem wechselseitigen
Austausch von Mitteilungen (Interaktion). Zu den Elementen von Kommunikation
gehören neben den einfachen Worten auch alle anderen Formen paralinguistischer
Mittel wie Pausen, Lachen, Tonfall sowie Mimik oder Gestik etc (vgl.
Watzlawick/Beavin/Jackson 2007).
Bei diesem ersten Axiom postulieren Watzlawick und andere die Unmöglichkeit nicht
zu kommunizieren. Es wird behauptet, dass jedwede menschliche Aktion in der
Gesellschaft eine Form von Kommunikation sei. Selbst eine Person, die nur stur in
der Ecke stünde und sich somit jeglicher Interaktion entziehe, impliziere damit
indirekt die Ambition, von Niemanden angesprochen zu werden. Selbst dies sei nach
Watzlawick eine Art von Kommunikation. Die Autoren ziehen hier den Vergleich von
Kommunikation mit menschlichem Verhalten. Genauso wenig wie man sich
nicht
nicht verhalten kann, könne man auch
nicht
nicht kommunizieren. Ein Handeln oder
ein Verhalten kann eine Form der Kommunikation sein wie auch das Nichthandeln.
Beide Formen hätten nach Watzlawick Mitteilungscharakter. Die Verfasser sprechen
hierbei von einem metakommunikativen Axiom (vgl. Watzlawick/Beavin/Jackson
2007).
Metakommunikation bedeutet in diesem Fall die Kommunikation über die
Kommunikation auf einer höheren Ebene.

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2.2. Jede Kommunikation besitzt einen Inhalts-und
Beziehungsaspekt
Nach Watzlawick und anderen besitze jedwede Kommunikation einen Inhalts- und
Beziehungsaspekt, wobei der Inhaltsaspekt den anderen bestimme.
Der Inhaltsaspekt erhalte die Aufgabe Informationen zu vermitteln. Der
Beziehungsaspekt gebe Aufschluss darüber, wie die Beziehung vom Empfänger
1
aufgefasst wird. Bezüglich der Übertragung auf die Kommunikationssituation lasse
sich sagen, dass es keine rein informative Kommunikation gebe. Jede Äußerung
enthalte eine Beziehungsaussage.
Durch Gestik, Mimik und Tonfall des Sprechers, würden beim Empfänger
verschiedene Reaktionen ausgelöst werden (vgl. Watzlawick/Beavin/Jackson 2007).
Das Bemerkenswerte an diesem Axiom ist die Hauptschlussfolgerung, dass
Kommunikation nicht nur der reinen Informationsübermittlung diene, sondern auch
einen Beziehungsaspekt besitze, welcher sogar über dem Punkt des
Informationsaustausches stehe.
Mit allem, was gesagt wird, wird auch deutlich, welche Beziehung zum Empfänger
bestehe.
Der Beziehungsaspekt in der Kommunikation informiere, wie der Inhalt zu verstehen
sei. Auch wenn nur über Sachverhalte gesprochen werde, definiere man gleichzeitig
und könne es nicht nicht tun: Unsere Beziehung zu der anderen Person. Die Art, wie
gefragt oder gesprochen wird (Tonfall, Mimik, Gestik), wird dabei die Einstellung zur
anderen Person ausdrücken.
Weiterhin postulieren die Autoren, dass die meisten Tätigkeiten in unserem Leben,
auch im Berufs- oder Privatleben, von der Beziehung zueinander geleitet vollzogen
werden.
1
Aus Gründen der Vereinfachung wird ausschließlich die männliche Form verwendet. Personen weiblichen wie
männlichen Geschlechts sind darin gleichermaßen eingeschlossen.
Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Der Vergleich der Kommunikationstheorien von Watzlawick und Bamberger
Hochschule
Hochschule der Bundesagentur für Arbeit - Mannheim/Schwerin
Note
2,0
Autor
Jahr
2017
Seiten
13
Katalognummer
V376214
ISBN (eBook)
9783668530379
ISBN (Buch)
9783668530386
Dateigröße
481 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
vergleich, kommunikationstheorien, watzlawick, bamberger
Arbeit zitieren
Sascha Path (Autor:in), 2017, Der Vergleich der Kommunikationstheorien von Watzlawick und Bamberger, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/376214

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