Musik und Videos. Ästhetische Entwicklung des Musikvideos


Hausarbeit, 2016

40 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1 Die Geschichte des Musikclips
1.1 Die frühen Anfänge
1.2 Der Wandel des Musikclips in den 1980er Jahren
1.3 Die 90er Jahre
1.3.1 Grunch und Punk
1.3.2 Eurodance

2 Musikclips und das Internet
2.1 „Das neue Musikfernsehen“ - Youtube, Itunes und Co
2.1.1 YouTube als Promotionwerkzeug
2.1.2 Kollegah & Selfmade Records
2.1.3 Einnahmen

3 Definition
3.1 Typisierung des Musikclips
3.1.1 Der Perfomance Clip
3.1.2 DerNarrative Clip
3.1.3 Der Semi- oder Pseudonarrative Clip
3.1.4 Der Art Clip
3.1.5 Der Bilderflut-Clip

4 Ästhetische Entwicklung
4.1 BildundTon
4.2 Hype Williams
4.3 Synästhesie in Musikvideos
4.4 Montage und Schnitt
4.5 Kameraeinstellungen
4.6 Digitale Effekte
4.6.1 Der Jitter-Effekt
4.6.2 Der Bounce-Loop

5 Die Projektmethode
5.1 Die Projektmethode - Indoor 2015

6 Indoor Projekt 2015- „Nachteulen“ Musikvideo
6.1 Brainstorming
6.2 Die Aufnahme des Musikstücks
6.2.1 Die Recordingphase
6.2.2 Das Arrangement

7 Nachteulen - Der Dreh

8 Reflexion/Fazit
8.1 Reflexion des Drehs
8.2 Reflexion Schnitt/Montage

9 Resümee

Einleitung

In dieser Hausarbeit werde ich die Geschichte und die Entwicklung des Musikvideos beleuchten. Von den frühen Anfängen über den „Boom“ des Musikvideos bis hin zur Position des Musikvideos im Internetzeitalter. Ich werde Innovationen von Musikvideoproduktionen beschreiben und stilistische Mittel analysieren. Des weiteren werde ich auf ausgewählte Musikvideos anhand von Beispielen eingehen und ihre Merkmale auf Ästhetik uns Synästhesie überprüfen.

Bezogen auf diese Grundlagen werde ich anschließend, das im Rahmen des Indoorprojektes 2015 an der Hochschule Niederrhein selbstproduzierte Musikvideo -“Nachteulen“ erörtern. Dabei werde ich mich kritisch mit der Planungsphase und der Phase der Durchführung auseinandersetzen und anhand der Projektmethode aufschlüsseln.

Ich selbst wurde Mitte der 1980er Jahre geboren und habe den „Musikvideoboom“ in den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts live erleben dürfen. Immer schon hatte ich einen starke Bezug zu Musik und Videos. Auch aus diesem Grund freue ich mich sehr darüber, im Rahmen des Studiums der Kulturpädagogik an der Hochschule Niederrhein ein eigenes Musikvideo habe drehen zu dürfen.

In diesem Sinne wünsche ich viel Spaß mit dieser Hausarbeit zum Thema: Musikvideos!

1 Die Geschichte des Musikclips

Wenn man sich mit der noch recht jungen Geschichte des Musikvideos bzw. der Verschmelzung von Musik und bewegten Bildern beschäftigt, so stößt man in der Literatur auf viele verschiedene Meinungen und zahlreiche Arbeiten über dieses Thema. Oft werden sogenannte Sound Slides als eine erste Fusion zwischen einer musikalischen Darbietung und einer auf die Musik abgestimmten visuellen Untermalung genannt. Dabei handelt es sich um von Hand kolorierte Glasplatten, die mithilfe von Scheinwerfern auf eine Leinwand projiziert wurden. Datiert wird der Einsatz dieser Sound Slides auf das Ende des 19. Jahrhunderts.

Zwischen 1900 und 1930 gab es einige bemerkenswerte Erfindungen, die sich der Synchronisation von Bild- und Audiomaterial widmeten. Die Ergebnisse warenjedoch meist nicht zufriedenstellend. Erst in den 1930er Jahren gelang es dem Trickfilmproduzenten George Pals, kurze Filme mit Musikalischer Untermalung zu produzieren, die als erste Musikclips bezeichnet werden können.

In den 1940er Jahren wurden in den USA sogenannte Soundies entwickelt. Dies waren waren kurze Filme, die mit Musik unterlegt waren. Mit Hilfe von sehr schweren Maschinen, den Panorams, konnten die kurzen Musikfilme nach dem Einwurf von wenigen Cents betrachtet werden. Häufig standen diese Maschinen in Restaurants und Bars und erfreuten sich zur damaligen Zeit sehr großer Beliebtheit (vgl. Keazor, Wübbena. 2007. S. 57).

Wenige Jahre später wurden ähnliche Maschinen in Frankreich entwickelt. Die sogenannten Scopitones, ähnelten einer Jukebox und orientierten sich an ihren amerikanischen Vorbildern. Nachdem auch diese Maschinen großen Erfolg feierten, verbreiteten sie sich in weiteren Ländern (vgl. Keazor, Wübbena. 2007. S. 58).

1.1 Die frühen Anfänge

In den 1960er Jahren wurden im TV immer häufiger Liveauftritte von bekannten Musikern oder Bands ausgestrahlt. Meist handelte es sich bei der Darbietung schlicht und einfach um eine aufgezeichnete Liveperfomance der Künstler.

In diesem Zusammenhang werden oft die Promotionclips der Beatles zu ihren Songs „Paperback Writer“, „Rain“ und zu „Strawberry Fields Forever“ genannt. Des weiteren findet auch der Clip zu Sonny & Chers' Song „I Got You Babe“ Erwähnung, wenn es um die Ausstrahlung erster „Videoclips“ im TV geht.

Ein häufig genanntes Beispiel für das erste Musikvideo, ist die filmische Umsetzung des Songs „Bohemian Rhapsody“ (1975) der britischen Band Queen. Aus heutiger Sicht betrachtet, wies dieser Clip zum ersten Mal klassische Merkmale eines Musikvideos auf. Ab- und Überblendungen, unterschiedliche Schnittfrequenzen und die bewusste Inszenierung der Musiker (vgl. Keazor, Wübbena. 2007. S. 61).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Queen -"Bohemian Rhapsody” (1975).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Queen -"Bohemian Rhapsody" (1975).

Zu Beginn des Opernteils ist die Kameraeinstellung analog zum Cover des Albums, wirdjedoch durch Effekte verzerrt und dupliziert dargestellt (vgl. Keazor, Wübbena. 2007. S. 61).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Razorlight - "Wire To Wire" (2008).

Dieser Effekt wurde mit Hilfe von Kameratechniken erzielt und nicht, wie es einige Jahre später geläufig war, durch analoge oder digitale Nachbearbeitung (vgl. Keazor, Wübbena. 2007. S. 61).

An dieser Stelle eine kleine Anmerkung: Das Musikvideo zum Song „Wire to Wire“ der englisch-schwedischen Rockband Razorlight, weist meiner Meinung nach deutliche stilistische Ähnlichkeiten mit dem Video „Bohemian Rhapsody“ auf.

1.2 Der Wandel des Musikclips in den 1980er Jahren

Nachdem Plattenfirmen Ende der 1970er Jahre rücklaufende Verkaufszahlen verbuchen mussten, war man auf der Suche nach einem neuen Vermarktungskonzept. Michael Nesmith und John Lack wurden auf eine australische Chartshow aufmerksam, in der kurze Clips von Musikern gespielt wurden, die sich zu dieser Zeit in den australischen Charts befanden. Nachdem ein erstes Konzept erarbeitet wurde, entstand eine 30 minütige Chartsendung, die stark an das australische Vorbild angelehnt war. 1979 plante die Warner Cable Group die Ausweitung des Satellitenfernsehens und damit verbunden die Entstehung neuer Spartenkanäle. Nachdem Pläne für einen Moviechannel und einen Kinderkanal fest standen, planten die Verantwortlichen einen weiteren Spartensender mit noch unbekanntem Konzept. Die Warner Cable Group wurde auf das TV-Format von Michael Nesmith und John Lack aufmerksam und gemeinsam entstand das Konzept zu einem reinen Musiksender. Nachdem alle nötigen Kooperationspartner gefunden waren und eine Sendestation entstand, ging MTV am 01. August 1981 zum ersten Mal auf Sendung (vgl. Guttmann. 2013. S. 17). „Video killed the Radiostar“ von den Buggles, war das erste Musikvideo, das auf MTV ausgestrahlt wurde (vgl. Keazor, Wübbena. 2007. S. 69).

In den ersten Jahren nach der Entstehung, war der neue Sender nicht besonders erfolgreich und schrieb bis zum Jahr 1984 nur rote Zahlen. Vorrangig waren es zu diesem Zeitpunkt noch Livemitschnitte bekannter Bands, die als Videos auf MTV gezeigt wurden. Nachdem aber immer mehr Haushalte den Sender empfangen konnten, stieg auch die Popularität in der gewünschten Zielgruppe. Als auch die Plattenindustrie den wachsenden Erfolg des Senders bemerkte, wurden immer mehr Musikvideos zu Werbezweckenproduziert(vgl. Guttmann. 2013. S. 18).

Die Ausstrahlung von Musikvideos verhalf in den 80er Jahren vielen, heute bekannten Musikstars zu einer großen Karriere. So startete Michael Jackson seine zweite Karriere nach den Jackson 5 infolge der Ausstrahlung des legendären Videos zu „Thriller“. Der Originalclip hat eine Länge von 14 Minuten und gilt heute als Meilenstein in der Musikvideogeschichte.

Nachdem es Ende der 1980er zu einer ersten größeren Krise des Musikfernsehens kam, wurden die kurzen Clips zu Beginn der 1990er Jahre wieder populärer. MTV wurde auch in Europa immer beliebter und mit VIVA ging 1993 der erste in Deutschland produzierende Musiksender auf Sendung. VIVA spielte in Deutschland eine wichtige Rolle, da der Sender verstärkt Musikvideos von lokalen und nationalen Künstlern im TV ausstrahlte. Der Sender VIVA zeigte neben der normalen Rotation von Musikvideos auch eine Reihe von interaktiven Musikshows. Der Zuschauer hatte die Möglichkeit via Telefon, später auch via SMS und Chat, die Ausstrahlung von Musikclips zu beeinflussen. Im Jahr 1995 ging mit VIVA ZWEI ein Spartensender auf Sendung, der sich vornehmlich der Ausstrahlung alternativer Musik (-Videos) widmete (vgl. Guttmann. 2013. S. 19).

1.3.1 Grunch und Punk

Musikrichtungen wie Techno, House und HipHop erreichten in den 90er Jahren, speziell in Deutschland, ihren ersten Höhepunkt. Als Gegenbewegung schwappte in den ersten Jahren des Jahrzehnts die Grunch- und Punkwelle aus Amerika herüber nach Europa. Die Musikvideos der zuletzt genannten Genres wirkten eher düster und nüchtern und waren oft getragen von der Hoffnungslosigkeit und der- gegen das System gerichteten Einstellung der Künstler.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4: The Cranberries "Zombie" (1994).

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Abbildung 5: Soundgarden "BlackHole Sun" (1994).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 6: The Offspring - "Self Esteem" (1994).

Die meist pseudonarrativen Clips bestanden aus musikvideoästhetischer Sicht meist aus Szenen, in denen die Künstler „live“ performten, gepaart mit melancholisch angehauchten Szenen in schwarz/weiß und surrealen Darstellungen bzw. Bühnenbildern.

1.3.2 Eurodance

Einen ganz klaren Gegensatz zu den zuvor beschrieben Musikclips aus Amerika, bildeten die Clips der europäischen Popmusikproduktionen jener Zeit. Musikalisch beeinflusst von Techno, House und HipHop entstand in den 90er Jahren eine Musikrichtung, welche die oberen Chartpositionen in den darauffolgenden Jahren dominieren sollte.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 7: "Get Down" - Backstreet Boys (1996).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 8: "Up & Down" - Vengaboys (1999).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 9: Mr. President - "Coco Jamboo" (1996).

Die viele Jahre später als „Trashpop“ bezeichneten Eurodanceproduktionen, waren in den 90er Jahren omnipräsent. Musikalisch getragen wurden diese Produktionen meist von pumpenden Beats, jenseits von 120 BpM, schrillen Synthesizersounds, simplen Songstrukturen und eingängigen Texten, die jeder mitsingen konnte. Die dazugehörigen Clips waren in den meisten Fällen sehr bunt und die Choreografie der vermeintlichen Sänger stand ganz klar im Vordergrund. Dieser Umstand war maßgebend für eine ganze Generation von Jugendlichen, die tanzen wollten wie ihre Vorbilder im TV.

Ein weitere prägnanter Aspekt waren die, ab Anfang bzw. Mitte der 90er Jahre zur Verfügung stehenden computertechnischen Mittel. Viele Videos wurde vor einem Greenscreen gedreht. Man sah oft merkwürdig anmutend wirkende Formen durch das Bild fliegen.

2 Musikclips und das Internet

Zu Beginn der 2000er Jahre hielt das Internet verstärkt Einzug in die privaten Haushalte und immer mehr Menschen nutzten die virtuelle Datenautobahn. Die Technologienjener Zeit machten es möglich, auch größere Datenmengen zu komprimieren und leicht mit anderen Personen auf der ganzen Welt zu teilen. Nachdem in den 1980er und 1990er Jahren die Schallplatte und die Kassette von der CD abgelöst wurden, sah auch sie nun ihrem Ende entgegen. Der physische Tonträger wandelte sich zur datenkomprimierten Version seiner selbst, der MP3. Während Raubkopien in Form von überspielten Kassetten in den 1980er und 1990er Jahren eher weniger Beachtung seitens der Musikindustrie fanden, entwickelte sich die Verbreitung von Musikstücken über virtuelle Tauschbörsen wie Napster, Limewire oder Gnutella zu einem enormen Problem für diese. Viel früher als die Musikindustrie selbst erkannten die sogenannten User, welche Möglichkeiten sich mit der Digitalisierung von Daten und insbesondere von Musikstücken ergeben hatten.

An dieser Stelle ein kurzer Exkurs in das mögliche Kaufverhalten eines Musikhörers vor dem Zeitalter der Digitalisierung. Musikstücke, neuer und etablierter Künstler wurden meist über das Medium Radio einer breiten Masse vorstellt. Wem die Musik gefiel, suchte anschließend möglicherweise den nächsten Plattenladen auf, um sich die Single oder die LP des gehörten Künstlers bzw. der Band zu kaufen. Das Verhältnis von Konsument zu Produkt, war zu dieser Zeit ein ganz anderes. Allein der physische Besitz einer Schallplatte aus Vinyl oder einer CD inkl. Booklet verband den Konsumenten mit dem Produkt seiner Wahl. Unter Sammlern alter Schallplatten wird man kaumjemanden finden, der sich freiwillig von seinen Schätzen trennt. Der Hörer war emotional an den Künstler und an sein Produkt gebunden.

Nach der Verbreitung der Digitalisierung war es nun möglich, als Konsument Massen an Musikstücken mit einem einzigen Klick herunter zu laden. Und das, illegaler weise, oft ohne dafür zu zahlen. Die Festplatten füllten sich mit hunderten Musikstücken und LP's. Die zuvor beschriebene emotionale Bindung zum Produkt und zum Künstler ging fast völlig verloren in der Masse, die den Konsumenten nun zur Verfügung stand.

Die Musikindustrie hatte Jahrelang Schwierigkeiten damit, sich mit dieser Situation auseinander zu setzen und eigene, rentable Wege zu finden wie sie die technologische Entwicklung für sich nutzen konnte. Sie hielt noch lange an bekannten Strukturen fest um Künstler und Musik zu vermarkten. Aus diesem Zustand heraus ergab sich zu Beginn der 00er Jahre ein wirtschaftlicher Einbruch für die Musikindustrie. Nur wenige Jahre zuvor hatte man als Konsument noch das Gefühl, Plattenfirmen würden jeden, auch noch so talentfreien „Künstler“ unter Vertrag nehmen. Es war die Ära der Castingbands wie Take That, den Backstreet Boys und N'sync. Noch nie war eine Epoche, in der noch kurzen Geschichte der Popmusik, so sehr von „One-Hit-Wondern“ geprägt wie zu dieser Zeit. Betrachtete man die oberen Chartpositionen, konnte man erkennen, dass diese oft von reinen Studioproduktionen belegt waren. Die vermeintlichen Sänger in den dazugehörigen Musikclips sangen in den seltensten Fällen ihre Songs selbst ein und waren beliebig austauschbare Akteure. Das wohl bekannteste Beispiel für eine solche Vermarktung von „Statisten“ ist wohl das Duo, Milli Vanilli, die mit ihrem Hit „Girl You know It's True“ aus dem Jahre 1988 weltweit einen großen Erfolg verbuchen konnten. Produzent des Stückes war der deutsche Hit-Produzent Frank Farian, der bereits mit der Discopop-Gruppe Boney M einige Jahre zuvor mehrere Hits landen konnte. Als in der Öffentlichkeit bekannt wurde, dass die Protagonisten nicht einen einzigen Song selbst gesungen haben, war die Empörung groß. Heutzutage würde sich niemand mehr in solchem Ausmaß über solch einen Betrug echauffieren.

Den einzigen Sinn und Zweck, den die mutmaßlichen „Künstler erfüllen sollten, war es dem potentiellen Kunden ein audiovisuelles Gesamtprodukt vorzugaukeln, welches sich best möglich verkaufen sollte. Zu Beginn des Musikfernsehens in den 1980er Jahren investierten Plattenfirmen sehr viel Geld in die visuelle Umsetzung von Songs. Nachdem dieser „Hype“ Ende der 1980er/ Anfang der 1990er Jahre ein wenig abflachte, erreichte er jedoch Ende der 1990er Jahre einen erneuten Höhepunkt. Musikvideoproduzenten profitierten von Millionenbudgets, die von den Plattenfirmen zur Verfügung gestellt wurden.

Das Musikvideo zu Janet Jacksons Song „What's It Gonna Be?!“ feat. Busta Rhymes aus dem Jahr 1999 ist mit einem Budget von über zwei Millionen US Dollar nach wie vor eines der teuersten Musikvideos aller Zeiten. Regie führte damals der sehr erfolgreiche Musikvideoproduzent Hype Williams, auf den ich in dieser Hausarbeit noch näher eingehen werde. Ein Großteil des zur Verfügung stehenden Budgets verschlangen die Spezialeffekte in dem Video (vgl. Joseph. 2013).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 10: Janet Jackson ft. Busta Rhymes - "What'sIt GonnaBe" (1998).

Das Phänomen, welches der Musikindustrie zu Beginn des neuen Jahrtausends erhebliche wirtschaftliche Einbrüche bescherte, sollte einige Jahre später dafür sorgen, eben dieser wieder auf die Beine zu helfen. Und das in einem wahrscheinlich kaum geahntem Ausmaß.

2.1 „Das neue Musikfernsehen“ - Youtube, Itunes und Co.

Mitte der 2000er Jahre ging das Videoportal YouTube online. YouTube ermöglicht es dem Produzenten eines Videoclips, egal ob es sich dabei um einen Musikclip oder ein privates Urlaubsvideo handelt, seine Clips binnen Minuten online zu stellen und so eine breite Masse an Zuschauern zu gewinnen. Dabei ist der Produzent des Clips nicht mehr an Sender, Labels oder Vertriebe gebunden. Ein weiterer Effekt dieser Form der Vermarktung ist die direkte Erreichbarkeit des Users und umgekehrt. Positives, aber natürlich auch negatives Feedback durch die User gelangt in Form von sogenannten Likes, Klickzahlen und Kommentaren direkt an den Produzenten. Potentieller Kunde ist nunjeder, der über einen Internetanschluss verfügt. Zudem kommt die Verbreitung von (Musik-)Videos und Trends über die sozialen Netzwerke wie Facebook und Twitter. Ein prägnantes Beispiel für den Erfolg von Musikclips, die auf YouTube zu sehen und zu hören sind, ist der Hit „Gangnam Style“ von Psy, aus dem Jahre 2012. Es war das erste Musikvideo, welches die historische Marke von über einer Milliarde Views erzielen konnte und auf der ganzen Welt Beachtung fand (vgl. Barrett. 2012).

[...]

Ende der Leseprobe aus 40 Seiten

Details

Titel
Musik und Videos. Ästhetische Entwicklung des Musikvideos
Hochschule
Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach
Note
1,3
Autor
Jahr
2016
Seiten
40
Katalognummer
V374933
ISBN (eBook)
9783668549746
ISBN (Buch)
9783668549753
Dateigröße
5037 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Musik Video Musikvideo Ästhetik
Arbeit zitieren
Stephan Lipphardt (Autor:in), 2016, Musik und Videos. Ästhetische Entwicklung des Musikvideos, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/374933

Kommentare

  • M.A. Clemens Grün am 1.7.2018

    Eine Einführung ins Thema, die Grundbegriffe erklärt, einen historischen Abriss der Rahmenbedingungen und nützliche Literaturhinweise liefert. Der Titel der Arbeit ist allerdings irreführend, denn um die ästhetische Entwicklung des Musikvideos geht es hier nur am Rande, und dann auch nur anhand punktueller Beispiele, auf die kaum näher eingegangen wird. Die zweite Hälfte ist ein reiner Projektbericht, der insbesondere solchen Lesern nützlich sein mag, die Ähnliches vorhaben.

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Titel: Musik und Videos. Ästhetische Entwicklung des Musikvideos



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