Wege aus der Krise. Kritische Betrachtung von Finanzierungs- und Handlungsalternativen bei AirBerlin


Hausarbeit, 2017

27 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

III. Abbildungsverzeichnis

IV. Abkürzungsverzeichnis

1. Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Aufbau der Arbeit
1.3 Methodik der Arbeit

2. Definition Unternehmenskrise
2.1 Arten von Unternehmenskrisen
2.1.1 Strategiekrise
2.1.2 Erfolgskrise
2.1.3 Liquiditätskrise
2.2 Phasen der Unternehmenskrise

3. Maßnahmen zur Bekämpfung von Unternehmenskrisen
3.1 Finanzwirtschaftliche Maßnahmen
3.2 Strategische Maßnahmen
3.3 Operative Maßnahmen

4. Analyse und Handlungsempfehlung am Beispiel der Air Berlin
4.1 Aktuelle Unternehmenssituation der Firma AirBerlin
4.2 Einordnung in die entsprechende Krisenphase
4.3 Handlungsempfehlung für das Management

5. Kritische Würdigung und Fazit

6. Literaturverzeichnis

III. Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Arten von Unternehmenskrisen

Abbildung 2: Vier Phasen Modell des Krisenprozesses

IV. Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Einleitung

„Das Wort Krise setzt sich im Chinesischen aus 2 Schriftzeichen zusammen - das eine bedeutet Gefahr und das andere Gelegenheit.“1 Dieses Zitat des ehemaligen US-amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy ist ein guter Einstieg in das Thema dieses Assignments. Es zeigt deutlich, dass eine Krise nicht immer nur eine negative Situation sein muss, sondern oftmals auch ein Anstoß für eine Verände- rung ist, aus der man gestärkt hervorgeht. Dieses Zitat lässt sich auf viele Zielgruppen übertragen, unter anderem auch auf Wirtschaftsunternehmen. Das fol- gende Assignment wird sich dem Thema der Unternehmenskrise widmen und Handlungsempfehlungen aufzeigen, die dazu führen sollen, dass das betroffene Unternehmen die Krisensituation erfolgreich bewältigen kann und ggf. daraus sogar gestärkt hervorgeht.

1.1 Problemstellung

Die Problemstellung, die dieses Assignment betrachtet, hängt eng zusammen mit gescheiterten Unternehmungen. Ein Unternehmen, welches sich in einer Krise befindet, hat dringenden Handlungsbedarf, sich entsprechend neu aufzustellen, um das Geschäft fortzuführen. Die Zahl der Insolvenzen in Deutschland ist zwar in den letzten Jahren rückläufig, allerdings immer noch Problem sowohl für die Wirtschaft als auch für die Politik.2 Viele dieser Insolvenzen würden sich durch ein besseres Krisenmanagement abwenden lassen, indem frühzeitig Signale erkannt und richtig interpretiert werden. Daraus schlussfolgernd muss eine entsprechende Handlungsempfehlung ausgesprochen werden und umgesetzt werden.

1.2 Aufbau der Arbeit

Die Arbeit beginnt mit der Einleitung sowie der Problemstellung, dem Aufbau der Arbeit und der genutzten Methodik. Darauf aufbauend wird umfangreich auf das Thema der Definition von Unternehmenskrisen eingegangen, welche unterschiedli- chen Arten von Krisen es gibt und wie diese einem entsprechenden Phasenmodell zuzuordnen sind. Einige Indikatoren der jeweiligen Krisenart werden in diesem Zu- sammenhang mitbetrachtet.

Aufbauend auf diesen Teil der Arbeit folgen Maßnahmen zur Bekämpfung einer Unternehmenskrise. Diese sind untergliedert in kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen, da nicht jede Maßnahme eine gleiche Umsetzungsdauer hat und dadurch differenziert werden muss.

Darauf folgt ein Praxisbeispiel, in dem ein Unternehmen, welches sich in einer Krise befindet, entsprechend analysiert wird. Auf Grundlage des vorherigen Maßnahmenkatalogs wird eine Handlungsempfehlung für das Management des in der Krise befindlichen Unternehmens ausgesprochen.

Die Arbeit endet mit einer kritischen Würdigung sowie einem zukünftigen Ausblick.

1.3 Methodik der Arbeit

Der Forschungstyp dieser Arbeit wird sich im Bereich der beschreibenden For- schung bewegen. Der Fokus liegt auf einem existierenden Phänomen, welches analysiert wird und entsprechende Handlungsempfehlungen abgeleitet werden.3

Der Forschungsansatz wird ein angewandter Ansatz sein mit einem generellen Beitrag, es wird keine Grundlagenforschung durchgeführt.4

Aufbauend auf dem Thema der Arbeit geht die zentrale Fragestellung, welche Handlungsempfehlungen einem Management in einer Krisensituation ausgespro- chen werden können, in die Richtung einer phänomenologischen Fragestellung.

2. Definition Unternehmenskrise

Das folgende Kapitel wird sich den Grundzügen und Definitionen einer Unternehmenskrise widmen. Hierbei wird im Detail auf die Arten von Unternehmenskrisen, die entsprechenden Auswirkungen auf das Unternehmen sowie etwaige Frühindikatoren für eine Unternehmenskrise eingegangen.

Generell lässt sich festhalten, dass das Wort „Krise“ aus dem altgriechischen Wort „krisis“ abgeleitet wird. In der Betriebswirtschaft wird eine Krise im Allgemeinen als ein Zustand eines Unternehmens definiert, der dessen Überlebensfähigkeit am Markt bedroht.5 Das Ziel sollte es sein, durch kurzfristige Sicherung des Unternehmensfortbestandes und nachhaltiger Wiedererlangung der Wettbewerbsfähigkeit im Markt die Krise abzuwenden.6

2.1 Arten von Unternehmenskrisen

Es existieren unterschiedliche Arten von Unternehmenskrisen. Das Besondere daran ist, dass nur durch korrekte Interpretation der Krise auch die richtige Handlungsempfehlung ausgesprochen werden kann. Die unterschiedlichen Arten der Unternehmenskrisen sind auf der folgenden Abbildung dargestellt.

Abbildung 1: Arten von Unternehmenskrisen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Opferkuch - Sanierung von Unternehmen - S. 1

2.1.1 Strategiekrise

Charakteristisch für eine Strategiekrise ist grundsätzlich, dass die akute Bedrohung auf das Unternehmen nicht direkt im hier und jetzt wirksam wird, sondern in einem gewissen Zeithorizont eintritt.7 Dies kann durch eine Veränderung des Konsumverhaltens am Markt passieren oder durch eine Änderung der Gesetzgebung. Genauso kann eine Strategiekrise aber auch aufgrund einer fehlenden strategischen Ausrichtung des Unternehmens resultieren.8

Entsprechen auf Grundlage einer fehlenden strategischen Ausrichtung oder der fehlenden Reaktion auf Marktveränderungen die Produkte oder Dienstleistungen des Unternehmens nicht mehr den Anforderungen der Kunden am Markt, gerät das Unternehmen mittelfristig in einen Mengen- und Preisdruck, welcher die Marktsituation dann negativ beeinflusst.9

Da die Strategiekrise die erste der Krisenphasen ist, sind die Indikatoren für eine solche Krise meist nicht so handfest und klar herauszufiltern wie beispielsweise bei einer Liquiditätskrise.

Im Folgenden sind einige Indikatoren aufgelistet, die ein Anzeichen einer Strategiekrise aufweisen können:

- Verlust von Marktanteilen
- Erhöhung der Reklamationsquote
- Steigender Wettbewerb
- Verlust eines etwaigen USP
- sinkende Produktivität
- Hoher Anteil an Produkten in der Sättigungs- oder Degenerationsphase10
- Hohe Mitarbeiterfluktuation

Die Herausforderung bei der Erkennung der Strategiekrise ist es, diese oben ge- nannten Indikatoren messbar zu machen und dadurch frühzeitig handeln zu können. Dies hängt mit der potentiellen Sichtbarkeit der Krise zusammen, auf die im Bereich der Krisenphasen noch detaillierter eingegangen wird.11

2.1.2 Erfolgskrise

Aufbauend auf die oben angesprochene Strategiekrise ist die nächste Art einer Un- ternehmenskrise die sogenannte Erfolgskrise. Wie der Name schon impliziert, hat diese Krisenart etwas mit dem Erfolg des Unternehmens zu tun, das bedeutet im Umkehrschluss, die Sichtbarkeit dieser Krisenart ist bereits höher als die doch teil- weise recht schwer zu greifende Strategiekrise. In der Erfolgskrise fängt das Unternehmen auch damit an, Verluste zu generieren und nicht mehr profitabel zu sein, welches oftmals auf Grundlage einer vorher nicht erkannten oder nicht abge- wendeten Strategiekrise passiert.12

Oftmals sind die Folgen, die zu einer Erfolgskrise führen, der Rückgang an Nachfrage nach Produkten oder Dienstleistungen, eine Steigerung der Kosten in der Unternehmung oder ein Verfall des Preises.13

Eine Erfolgskrise hat erstmalig signifikanten Einfluss auf die Gewinn-und Verlustrechnung der Unternehmung. So resultiert eine Verschlechterung oder sogar ein negatives Betriebsergebnis in einer Verringerung des Eigenkapitals, dadurch wird der Bedarf an Fremdkapital größer. Oftmals geht dies einher mit ersten Rückfragen von Kapitalgebern, wie beispielsweise Banken.14

In dieser Krisenphase ist es enorm wichtig, dass Maßnahmen zur Sanierung des Unternehmens definiert und umgehend eingeleitet werden. Falls bereits in der Strategiekrise ein entsprechender Sanierungsplan definiert wurde, sollte bei Eintreten einer Erfolgskrise dieser entsprechend kritisch hinterfragt werden und gegebenenfalls adjustiert werden.

Folgende Indikatoren können beispielhaft für eine Erfolgskrise stehen:

- Umsatzrückgang
- Verringerung des Deckungsbeitrags
- Rückläufige Eigenkapitalquote
- Höherer Bedarf an Fremdkapital
- Verschlechterung des Kreditratings gegenüber Kapitalgebern15
- Verschlechterung oder negativer Cash Flow

2.1.3 Liquiditätskrise

Lässt sich eine Krisensituation auch in einer Erfolgskrise nicht abwenden, ist die nächste Stufe die sogenannte Liquiditätskrise.

Definitorisch liegt eine Liquiditätskrise dann vor, wenn eine Unternehmung seinen Zahlungsverpflichtungen gegenüber Gläubigern nicht mehr oder nur noch mit Schwierigkeiten durch den Zufluss von liquiden Mitteln aus der Geschäftstätigkeit nachkommen kann.16

Grundsätzlich kann zwischen drei Quellen der Liquidität unterschieden werden:

- Zahlungsmittelbestände zu Periodenbeginn
- Erwirtschaftete Einzahlungsüberschüsse der jeweiligen Periode
- Finanzierungsreserven wie beispielsweise Vermögensgegenstände17

Eine weitere Unterscheidung kann bei der Liquidität gemacht werden zwischen der absoluten und der relativen Liquidität.

Als absolute Liquidität wird die Eigenschaft beschrieben, Vermögensgegenstände als Zahlungsmittel zu nutzen oder diese in Zahlungsmittel umzuwandeln. Diese Vermögensgegenstände werden noch unterteilt durch die Liquidationsdauer, die davon abhängig ist, in welchem Zeitraum ein Vermögensgegenstand in ein Zahlungsmittel umzuwandeln.18

Die relative Liquidität bindet im Gegensatz zur absoluten Liquidität auch die Passivseite der Bilanz mit ein. Sie legt die Möglichkeiten offen, anstehenden Zahlungsverpflichtungen nachzukommen und dient der liquiditätsbezogenen Aufrechterhaltung des Betriebes.19

Um die aktuelle Liquidität eines Unternehmens zu beurteilen, gibt es einige Kenn- zahlen, die als Indikator für die Erkennung einer Liquiditätskrise dienen können.

Die Liquidität 1. Grades wird durch die folgende Formel definiert:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Bei dieser Kennzahl werden im Zähler nur die flüssigen Mittel, also Kassenbestand sowie Bankguthaben, hinzugezogen und mit den kurzfristigen Forderungen ins Verhältnis gesetzt.20 Sie sollte nicht zu hoch liegen, da dies ein Indikator dafür wä- re, dass das Unternehmen sehr viele liquide Mittel zur Verfügung hat und diese nicht investiert.

Die nächste Kennzahl ist die Liquidität 2. Grades, die durch folgende Formel defi- niert wird:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Hier ist zu sehen, dass im Gegensatz zur Liquidität 1. Grades auch die kurzfristigen Forderungen hinzugezogen werden.

[...]


1 J.F. Kennedy - Zitate.net

2 Vgl. Statista - Insolvenzen 2016

3 Vgl. Zikmund et. al. - 2009 - S. 60

4 Vgl. ebd. - S. 44

5 Vgl. Niering/Hillebrand - 2008 - S. 1

6 Vgl. Woeber/Siebenlist - 2009 - S. 19

7 Vgl. Unternehmer-in-not

8 Vgl. Werner, S.

9 Vgl. Opferkuch - 2014 - S. 3

10 Vgl. Business Wissen - 2017

11 Vgl. Opferkuch - 2014 - S. 3

12 Vgl. Insolvenzberatung.de

13 Vgl. Opferkuch - 2014 - S. 4

14 Vgl. Niering/Hillebrand - 2008 - S.1

15 Vgl. Opferkuch - 2014 - S. 5

16 Vgl. Wiesner - 2003 - S. 11

17 Vgl. Hirth - 2012 - S. 171

18 Vgl. Olfert - 2014 - S. 50

19 Vgl. ebd. - S. 51

20 Vgl. Das Unternehmerhandbuch

Ende der Leseprobe aus 27 Seiten

Details

Titel
Wege aus der Krise. Kritische Betrachtung von Finanzierungs- und Handlungsalternativen bei AirBerlin
Hochschule
FOM Hochschule für Oekonomie & Management gemeinnützige GmbH, Köln
Autor
Jahr
2017
Seiten
27
Katalognummer
V374325
ISBN (eBook)
9783668517363
ISBN (Buch)
9783668517370
Dateigröße
542 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Krisenmanagement, Turnaround Management, AirBerlin, Air-Berlin, Restrukturierung, Krisenbewältigung
Arbeit zitieren
Andreas Mehren (Autor:in), 2017, Wege aus der Krise. Kritische Betrachtung von Finanzierungs- und Handlungsalternativen bei AirBerlin, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/374325

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