Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1 Einleitung
2 Grundidee und Ziele des Cafeteria-Systems
3 Aufbau und Gestaltung des Modells
3.1 Voraussetzungen
3.1 Zielgruppe
3.2 Arten von Systemen
3.3 Leistungsspektrum
3.4 Attraktivität und Anreizfaktoren
4 Einführung des Cafeteria-Systems
5 Vor- und Nachteile
5.1 Arbeitnehmer
5.2 Arbeitgeber
6 Berechnungsbeispiel aus der Praxis
7 Fazit
Literaturverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1.: Optionen der individuellen Zusammenstellung
Tabelle 2.: Berechnung der Ersparnisse durch Cafeteria-System
1 Einleitung
Die Globalisierung des Arbeitsmarktes und die Möglichkeit schnell und einfach einen neuen Arbeitgeber zu finden, stellen eine große Herausforderung an die Unternehmen dar, Ihre Mitarbeiter langfristig zu motivieren und zu binden. Die üblichen Sozialleistungen und höhe Löhne alleine führen nicht zu einer gewünschten Motivationsund Leistungssteigerung. Die gesetzlichen sozialen Leistungen werden von Arbeitnehmer als eine Selbstverständlichkeit empfunden. Die starre Kombination dieser Leistungen und keine Mitbestimmung über deren Höhe wird von den Arbeitnehmer eher negativ aufgenommen.
Die meisten modernen Arbeitnehmer sind von dem Konzept Work-Life-Balance geprägt und füllen sich bei den Unternehmen wohl, die auf Ihre persönliche Bedürfnisse besser eingehen können. Die Rolle der individuellen Sozial- und Personalzusatzleistungen, die ein Unternehmen anbietet, wird dabei immer wichtiger. Damit ein Unternehmen auf die Leistungs- und Bleibemotivation dieser Mitarbeiter Einfluss nehmen kann, bedarf es eines Systems, das eine persönliche Auswahl der Sozial- und Personalzusatzleistungen und ihre Höhen ermöglicht. Mit diesem System kann ein Mitarbeiter, wie in einer Cafeteria, die angebotene Leistungen nach seinen Wünschen zusammenstellen. Daher hat dieses Vergütungskonzept den Namen CafeteriaSystem bekommen.
Zum ersten Mal hat Herr Dr. Dieter Wagner das Cafeteria-System im Jahr 1982 in einem Artikel der Zeitschrift Personal vorgestellt. Das System kommt ursprünglich aus den USA und zeigt Möglichkeiten einer individuellen und flexibler Zusammenstellung von Vergütung der Arbeitnehmer auf.[1]
Im ersten Teil dieser Arbeit werden die Grundidee und Zielsetzung des CafeteriaSystems dargestellt. Nachfolgend werden die Gestaltung des Systems und ein Leitfaden zur dessen Einführung aufgefasst. Abschließend folgt eine Gegenüberstellung der Vor- und Nachteile, sowie ein Beispiel aus der Praxis und abschließender kurzer Ausblick über die Entwicklung und Akzeptanz dieses Vergütungsmodells in der Zukunft.[2]
2 Grundidee und Ziele des Cafeteria-Systems
Die Grundidee des Cafeteria-Systems liegt daran, dass ein berechtigter Mitarbeiter die Möglichkeit hat zwischen verschiedenen Firmen- und Sozialleistungen, bzw. Entgeltbestandteilen unter Berücksichtigung eines begrenzten Budgets auszuwählen.[3] Ein Mitarbeiter kann somit zum Beispiel selber entscheiden, ob er einen Teil seines Arbeitslohns in eine bessere Altersvorsorge oder Firmenwagennutzung umwandeln will. Seine eigenen emotionalen bzw. finanziellen Bedürfnisse können so besser erfüllt werden.
Ein Cafeteria-System charakterisiert sich über folgende Merkmale:[4]
- die Individualisierung von Entgeltbestandteilen entsprechend einem Wahlbudget
- eine periodisch wiederkehrende Wahlmöglichkeit
- ein Wahlangebot mit mehreren Wahloptionen
Die Hauptziele des Cafeteria-Systems sind:
- Anstieg der Leistungsmotivation
- Erhöhung der Attraktivität des Unternehmen nach innen und außen
- Wirtschaftlichkeitssteigerung bei den Personalzusatzkosten
Die Möglichkeit individuell Entgeltbestandteile auszuwählen wirkt sich positiv auf die Mitarbeiterzufriedenheit aus.[5] Diese erhöht in erster Linien die Leistungs- und Bleibemotivation. Im Bereich Personalmarketing ist ein wählbarer Mix aus Sozial- und Firmenleistungen ein wichtiges Instrument bei der erfolgreicher Rekrutierung neuer Mitarbeiter.[6] Die ökonomische Vorteile, sowohl für Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber, ergeben sich je nach Wahloption aus der Umlagerung von steuerpflichtigen Einkünften in den steuerbegünstigen oder steuerfreien Raum, günstigerer Annahme von Werten der Sachleistungen im Vergleich zu Geldleistungen und einer zeitlichen Verlegung von Einkünften.[7]
3 Aufbau und Gestaltung des Modells
3.1 Voraussetzungen
Grundsätzlich ist es wichtig, dass die Entscheidung über die Einführung eines Cafeteria-Modells zu der strategischer Ausrichtung des Unternehmens passt. Die einzelnen Bereiche im Unternehmen müssen die Umstellung befürworten und in das Vorhaben involviert sein.
Die wichtigste Voraussetzung für das Cafeteria-Konzept ist das Verfügen über einer ausreichend großen finanziellen Manövriermasse in dem Gehalt der Mitarbeiter. Nach Abzug aller gesetzlichen und tarifvertraglicher Auszahlung muss noch ein Anteil des Gehalts für den Einsatz in dem Cafeteria-System übrig bleiben. Je höher dieser Anteil ist, desto mehr Möglichkeiten gibt es für die Individualisierung des Entgelts nach dem Cafeteria-Konzept.[8]
Eine weitere Voraussetzung für das Erfolg des Cafeteria-Systems ist, dass sich der persönliche Nutzen des Mitarbeiters durch die Auswahl der Zusatzleistungen erhöht. Die Wahloptionen spielen hierbei eine große Rolle. Jeder Mitarbeiter sollte unter den verfügbaren Optionen einen passenden und individuellen Mix zusammenstellen können. Dabei wird der wahrgenommene persönliche Nutzen gesteigert und das AnreizSystem greifen.
3.1 Zielgruppe
Die Bestimmung der Gruppe der Mitarbeiter, die nachdem Cafeteria-Prinzip einen Teil ihres Entgelts in die individuell zusammenstellte Zusatzleistungen umwandeln können, spielt eine entscheidende Rolle.
Grundsätzlich sollte das Modell jedem Mitarbeiter zur Verfügung stehen. Eine Vielzahl an gesetzlichen oder tariflichen Regelungen erschweren es jedoch oft.[9] Die erforderliche Manövriermasse in den Gehälter schränken die Auswahl der Arbeitneh- mer ebenfalls ein. Daher bietet es sich an, die Führungskräfte bzw. leitende Angestellte als Zielgruppe für das Cafeteria-System auszuwählen.[10]
Diese Zielgruppe enthält in der Regel außertarifliche Mitarbeiter und hat einen überschaubaren Personenkreis. So kann der Organisations- und Verwaltungsaufwand in Grenzen gehalten werden. Besonders die Unternehmen, die das Cafeteria-Modell zum ersten Mal einführen wollen, können so viele Erfahrungen in den kleineren Gruppe sammeln und später das System ausweiten. Eine große Anzahl an Teilnehmer im System ist vorteilhaft, da sich die Verwaltungskosten pro Mitarbeiter verringern und manche Wahloptionen von den höheren Rabatten bei größeren Abnahmemengen profitieren.[11]
3.2 Arten von Systemen
Cafeteria-Systeme werden in drei verschiedenen Arten unterteilt:[12]
Kernpläne enthalten eine hohe Mindestversorgung an Sozialleistungen, die für alle Mitarbeiter gleich ist und für das Unternehmen obligatorisch gelten. Um diesen Kern aus Mindestversorgung bilden sich kleine Sektoren mit individuell wählbaren Optionen, die der Mitarbeiter zusätzlich wählen kann.
Buffetpläne beinhalten keine Mindestversorgung und es wird kein Paket an Leistungen vom Unternehmen vorgegeben. Es ist alleine dem Mitarbeiter überlassen, welche Sozialleistungen er in seine Zusammenstellung aufnimmt.
Alternative Menüpläne bestehen aus vorbereiteten Leistungspaketen. Diese Pakete werden nach Bedürfnissen bestimmter Mitarbeitergruppen formiert. Der Mitarbeiter kann nur zwischen diesen Paketen auswählen.
Bei allen drei Arten ist die wiederkehrende Wahlmöglichkeit von zentraler Bedeutung. Dem Arbeitnehmer ist ein Wahlturnus vorzugeben, in dem er seine Auswahl anpassen kann.[13]
3.3 Leistungsspektrum
Grundsätzlich kommen für das Cafeteria-System geeigneten Optionen aus folgenden Bereichen:[14]
- Leistungen in Form von Geld
- Leistungen in Form von Freizeit
- Sachleistungen
- Finanzleistungen
Zu den Wahloptionen, die monetäre Leistungen beinhalten, zählen zum Beispiel Einmalzahlungen für das Erreichen quantitativer Ziele, Treueprämien, vermögenswirksame Leistungen, Mitarbeiteraktien oder Zahlungen bei Geburt eines Kindes.[15]
Für immer mehr Arbeitnehmer spielen die Individualisierung und Flexibilisierung der Arbeitszeit eine große Rolle. In einem Cafeteria-Modell können auch Wahloptionen angeboten werden, die dem Mitarbeiter mehr Freizeit gewähren. Zum Bespielt anstelle einer Prämie, kann der Mitarbeiter mehr Urlaubstage auswählen. Das funktioniert nur, wenn es eine Umrechnungsformel gibt und die Umwandlung transparent für beide Seiten gestaltet ist. Ein weiterer Beispiel ist das Sparen auf dem Zeitkonto. Der Arbeitnehmer kann die anfallende Überstunden ansparen, seine Lebensarbeitszeit flexibilisieren oder sogar früheren Berufsausstieg ohne Einkommenseinbüßen schaffen.[16]
Zu einer der beliebtesten Sachleistung gehört ein Dienstfahrzeug zur privaten Nutzung. Dadurch bekommt der Arbeitnehmer einen steuerlichen- und sozialversicherungspflichtigen Vorteil.[17] Bei den Arbeitgeber kommt diese Option auch gut an, da der Beratungs- und Verwaltungsaufwand durch die hohe Transparenz gering ist. Weitere Sachleistungen können auch in Form von hausinternen Serviceleistungen, wie Kindergarten, Fitnessstudio, Steuerberatung oder Gesundheitsförderung, angeboten werden.
Die Finanzleistungen beinhalten vorwiegend verschiedene Arten von Versicherungen. Diese Sparte der möglichen Wahloptionen ist besonders gut in der USA ausgeprägt. Die zusätzliche Versicherungspakete sind dort sehr beliebt.
[...]
[1] vgl. Wagner (1982), S. 234ff
[2] vgl. Wagner, D. (1986), S. 16
[3] vgl. Wagner, D.; Grawert, A.; Doyé, T.; Langemeyer, H./Legel, A. (2005), S. 139
[4] vgl. Wagner, D; Grawert, A; Langemeyer, H. (1993), S. 6ff
[5] vgl. ebd.
[6] vgl. Freimuth J. (1988), S. 604
[7] vgl. Kloster, W. (2005), S. 184ff 6
[8] vgl. Grawert, A. (2005), S. 113
[9] vgl. Kloster, W. (2005), S. 184ff 7
[10] vgl. Grawert, A. (2005), S. 113
[11] vgl. ebd.
[12] vgl. Cole, A. (1983), S. 51f
[13] vgl. Kloster, W. (2005), S. 184ff 8
[14] vgl. Wagner, D. (1986), S. 17f
[15] vgl. Wolf, C. (1993), S. 205
[16] vgl. Grawert, A. (2005), S. 121f
[17] vgl. ebd.
- Arbeit zitieren
- Ivan Konovalov (Autor:in), 2014, Leistungsanreize durch Cafeteria-Systeme. Individuelle und flexible Zusammenstellung eines Vergütungskonzepts für Arbeitnehmer, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/373611
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