Entwicklung eines Produkt-Design- und Corporate-Design-Handbuches

Gestalterische Realisierung am Beispiel eines Puppenanbieters


Diplomarbeit, 2006

97 Seiten, Note: 2.0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

I. Allgemeiner Teil
1. Einleitung
1.1. Ausgangssituation
1.2. Zielsetzung
1.3. Vorgehensweise
2. Begriffe
2.1. Corporate Design
2.2. Produkt Design
2.3. Konzeption
2.3.1. Briefing
2.3.2. Recherche
2.3.3. Analyse
2.3.4. Zielgruppen und Ziele
2.3.5. Positionierung
2.3.6. Botschaften und kreative Leitidee
2.3.7. Maßnahmenplanung
2.3.8. Erfolgskontrolle
2.3.9. Präsentation und Dokumentation
3. Bedeutung von Corporate Design
4. Bedeutung von Produkt Design
5. Anforderungen für erfolgreiches Corporate Design
6. Anforderungen für erfolgreiches Produkt Design
6.1. Anforderungen an Produkt Design
6.1.1. Ökonomie
6.1.2. Ökologie
6.1.3. Zielgruppenorientiertheit
6.2. Gestaltfindung
6.3. Eingrenzung der Gestaltungsmöglichkeiten

II. Analyse
1. Einleitung
2. Marktanalyse
2.1. Soziologisch-kulturelle Aspekte
2.1.1. Aspekt: Armut
2.1.2. Aspekt: Gesundheit
2.1.3. Aspekt: Bildung
2.1.4. Aspekt: Erziehung
2.1.5. Aspekt: Spielen
2.1.6. Aspekt: Kinder und Medien
2.2. Technologische Aspekte
2.2.1. Geschichtlicher Hintergrund
2.2.2. Arten von Puppen
2.2.2.1. Holzpuppen
2.2.2.2. Wachspuppen
2.2.2.3. Papiermaché- bzw. Mischpuppen
2.2.2.4. Porzellanpuppen
2.2.2.5. Stoff- und Filzpuppen
2.2.2.6. Celluloidpuppen
2.2.2.7. Barbie
2.3. Richtlinien für Spielzeughersteller
3. Konkurrenzanalyse
3.1. Einleitung
3.1.1. Kurze Darstellung des eigenen Produktes
3.1.2. Kurze Darstellung des Puppenanbieters
3.2. Konkurrenz zu der Puppe
3.2.1. Konkurrenz aus Nordrhein-Westfalen
3.2.2. Deutschlandweite Untersuchung nach konkurrierenden Puppen (mit entsprechenden Herstellern)
3.2.2.1. MyModel
3.2.2.2. Girls
3.2.2.3. Teen Trends
3.3. Konkurrenz zu dem Puppenanbieter
4. Kundenanalyse

III. Konzeption
1. Einleitung
2. Ziele
2.1. Corporate-Design-Handbuch
2.2. Produkt-Design-Handbuch
3. Beziehungspartner
3.1. Corporate-Design-Handbuch
3.1.1. Interne Mitarbeiter
3.1.2. Externe Mitarbeiter
3.2. Produkt-Design-Handbuch
3.2.1. Produktionsfirmen
3.2.2. Externe Puppenhersteller
4. Strategie
4.1. Corporate-Design-Handbuch
4.2. Produkt-Design-Handbuch
5. Corporate-Design-Handbuch Inhalte
5.1. Einleitung
5.2. Allgemeine Daten
5.2.1. Unternehmensprofil
5.2.2. Strategie
5.2.3. Produktlinien
5.3. Konkrete Daten
5.3.1. Firmenname
5.3.2. Firmensignet
5.3.3. Hausfarben
5.3.4. Erklärungszeile
5.3.5. Korrespondenzset
5.3.6. Gestaltungsraster für Broschüren
5.3.7. Architektur
6. Produkt-Design-Handbuch Inhalte
6.1. Einleitung
6.2. Allgemeine Daten
6.2.1. Ziel der Puppe
6.2.2. Zielgruppen
6.2.3. Strategie
6.2.4. Name der Puppe
6.2.5. Logo der Puppe
6.2.6. Hausfarben
6.2.7. Erscheinungsbild
6.2.7.1. Vermessungen
6.2.7.2. Körper
6.2.7.3. Skelett
6.2.7.4. Oberflächenbeschaffenheit
6.2.7.5. Gesicht
6.2.8. Verpackung
6.2.9. Zubehör
6.3. Konkrete Daten
6.3.1. Puppe „Frühling“
6.3.1.1. Farbe des Logos
6.3.1.2. Farben der Puppe
6.3.1.3. Gesichtsausdruck
6.3.1.4. Styling
6.3.1.4.1. Haare
6.3.1.4.2. Make-up
6.3.1.4.3. Kleidung
6.3.2. Puppe „Sommer“
6.3.2.1. Farbe des Logos
6.3.2.2. Farben der Puppe
6.3.2.3. Gesichtsausdruck
6.3.2.4. Styling
6.3.2.4.1. Haare
6.3.2.4.2. Make-up
6.3.2.4.3. Kleidung
6.3.3. Puppe „Herbst“
6.3.3.1. Farbe des Logos
6.3.3.2. Farben der Puppe
6.3.3.3. Gesichtsausdruck
6.3.3.4. Styling
6.3.3.4.1. Haare
6.3.3.4.2. Make-up
6.3.3.4.3. Kleidung
6.3.4. Puppe „Winter“
6.3.4.1. Farbe des Logos
6.3.4.2. Farben der Puppe
6.3.4.3. Gesichtsausdruck
6.3.4.4. Styling
6.3.4.4.1. Haare
6.3.4.4.2. Make-up
6.3.4.4.3. Kleidung
7. Gestaltungsmittel Corporate-Design-Handbuch
7.1. Einleitung
7.2. Format
7.3. Papier
7.4. Einband
7.5. Deck- und Rückblatt
7.6. Gestaltungsraster
7.7. Typografie
7.8. Motive
7.9. CD-Rom
8. Gestaltungsmittel Produkt-Design-Handbuch
8.1. Einleitung
8.2. Format
8.3. Papier
8.4. Einband
8.5. Deck- und Rückblatt
8.6. Gestaltungsraster
8.7. Typografie
8.8. Motive
8.9. CD-Rom
9. Preiskalkulation

I. ALLGEMEINER TEIL

1. Einleitung

1.1. Ausgangssituation

Sie sind die wichtigsten Begleiter der Kindheit eines jeden Mädchens - was den Jungen die Spielzeugautos sind, sind den Mädchen die Puppen. Kein anderes Spielzeug wird so sehr von Mädchen gemocht wie die Puppe. Es gibt verschie- dene Arten von Puppen, benutzt werden sie zum Frisieren, Ankleiden, Schmin- ken und zum Nachspielen verschiedener Märchen oder Geschichten. Der Phan- tasie und Kreativität der Kinder sind somit keine Grenzen gesetzt und die Pflege der sozialen Kontakte wird ebenfalls durch Puppen gefördert, indem die Mäd- chen die Kleider und verschiedenen Utensilien ihrer Puppen tauschen und sich zum „Spielen“ treffen.

Mittlerweile sind Puppen auch zu einem gewissen Statussymbol unter Kindern geworden. Es gibt verschiedene beliebte Arten von Puppen; die wohl begehrteste und erfolgreichste Puppe ist die Ankleidepuppe. Die Legende unter ihnen ist Barbie, die es schon seit über 50 Jahren gibt.

Trotz aller Begeisterung, die diesen Puppen entgegengebracht wird und dem hohen Konkurrenzfaktor, wird die Verfasserin ihre Produktkonzeption für eine neue Ankleidepuppe präsentieren, welche zwar ähnlich einer Barbie sein wird, sich allerdings in vielen wichtigen Faktoren von ihr unterscheiden wird; unter anderem in Image, Größe und Funktion.

Zusätzlich wird zu dem Produkt ein Puppenanbieter mit zugehörigem CorporateDesign-Handbuch entworfen.

1.2. Zielsetzung

Es gibt drei Ziele, die ich mit dieser Diplomarbeit verfolge. Das wichtigste Ziel dieser Arbeit ist das Erlangen des Grades einer Diplom-Designerin im Bereich Mediadesign. Die im Verlauf des Studiums erlernten Studieninhalte möchte ich mit dieser Arbeit unter Beweis stellen. Ich habe auch die Intention hiermit zu zeigen, dass ich eigenständig arbeiten kann und dass sich meine Studien- kenntnisse nicht nur auf den werbenden Bereich anwenden lassen, sondern sich auch in Form eines Corporate-Design- und Produkt-Design-Handbuches (und entsprechender Realisierung anhand eines Puppenanbieters), darbieten können. Das Endprodukt, das Corporate-Design- und das Produkt-Design-Handbuch, soll auch als ein gutes Beispiel meiner gestalterischen Fähigkeiten für Bewerbungen dienen.

Das dritte Ziel strebt die tatsächliche Realisierung der Produkt-Konzeption meiner Puppe an. Die Puppe wiederum soll eine pädagogisch wertvollere Alternative zu herkömmlichen Ankleidepuppen sein.

1.3. Vorgehensweise

Im allgemeinen Teil der wissenschaftlichen Arbeit, werden die Begriffe Corpo- rate Design, Produkt Design sowie Konzeption erklärt. Anschließend werden die Bedeutungen von Corporate und Produkt Design ermittelt und die Anforderungen für ein erfolgreiches Corporate beziehungsweise Produkt Design bestimmt.

Im analytischen Teil der Arbeit wird der Markt unter den sozial-kulturellen und technologischen Aspekten erforscht. Die ökonomisch-ökologischen, sowie politisch-rechtlichen Aspekte werden im Punkt 1.3. unter der Überschrift „Richtlinien für Spielzeughersteller“ zusammengefasst, da beide Aspekte unmittelbar im Zusammenhang zueinander stehen.

Anschließend wird der Konkurrenz analysiert - es wird zunächst untersucht, welche Puppenanbieter in direkter Nähe (Nordrhein-Westfalen) existieren. Die in Deutschland vertretenen Ankleidepuppen und die zu der Puppe der Verfasserin unmittelbar in Konkurrenz stehenden, werden anschließend deklariert. Anschliessend wird die Konkurrenz zum Puppenanbieter ermittelt.

In Punkt 4. wird eine Kundenanalyse durchgeführt.

In dem konzeptionellen Teil der Arbeit werden die Absichten des Coroprate- Design- und des Produkt-Design-Handbuches klar definiert und ihre Zielgruppen eingegrenzt. Strategisch wird erklärt, was die Besonderheiten an Corporate Design und Produkt Design sein werden. Unter Punkt 5 des konzeptionellen Teils wird erläutert, was zu dem Corporate Design gehören wird, während Punkt 6 alle Aspekte bearbeitet, die im Produkt Design enthalten sein müssen.

Anschließend werden in Punkt 7 und 8 die jeweiligen Gestaltungsmittel zu der Corporate-Design- und zu der Produkt-Design-Konzeption expliziert. In Punkt 9 werden die Preise für die Handbücher kalkuliert.

2. Begriffe

2.1. Corporate Design

Schon seit der frühen industriellen Phase hatten Firmengründer sehr starken Einfluss auf ihre Unternehmen. Ihre charakterlichen Züge waren für den Erfolg oder Misserfolg ihres Unternehmens verantwortlich, da sie sich auf die Firmen- philosophie, die Firmenziele und das Ansehen, und somit auch auf die werb- lichen Mittel auswirkten. Die Mitarbeiter waren der Autorität der Unternehmer unterlegen und mussten verschiedene Verhaltensregeln befolgen. Durch die im Laufe der Jahre immer größer werdenden Arbeitsbereiche in solchen Unter- nehmen und das nicht Vorhandensein einer klar definierten Firmenphilosophie, verliert man schnell den Überblick. So ist eine klare und strukturierte Orga- nisation nicht mehr möglich. Gleichzeitig erschwert diese Art der Unternehmens- führung den Einstieg neuer Mitarbeiter und deren Identifikation mit dem Unter- nehmen. Daher ist es üblich, dass ein Mitarbeiter nicht für das Unternehmen arbeitet, sondern ausschließlich für seinen eigenen Profit. Das führt wiederum zu dem Ergebnis, dass sich einzelne Produkte nicht mehr von denen anderer Firmen unterscheiden. Dementsprechend ist der Endverbraucher darin beeinträchtigt, sich mit dem Hersteller zu identifizieren, da dieser mittlerweile „identitätslos“ geworden ist.

(vgl. www.designcenter-muenchen.de)

Hans Domizlaff, ein Künstler und Bühnenbildner der dreißiger Jahre, hatte dieses Problem erkannt und war der Meinung, dass die Unternehmensphilosophie und deren Erscheinungsbild miteinander verbunden seien. Somit sei es ein wichtiger Aspekt beides genau zu studieren, um wirkungsvolle Werbemittel konzipieren zu können. Als einer der ersten verfolgte er diese Idee und kreierte unter anderem 1933 für Siemens sowohl das Firmen-Signet, als auch die gestalterischen Richt- linien, die besagten, welche Grafik, beziehungsweise welche Typographie be- nutzt werden dürfe. Seine Anschauung legte er in seinem Buch „Gewinnung des öffentlichen Vertrauens“ dar, was ihn aus heutiger Sicht gesehen zum Pionier des Corporate-Identity-Konzeptes macht.

(vgl. www.designcenter-muenchen.de)

In den sechziger Jahren fanden Sozial- und Verhaltensforscher heraus, dass Verbraucher die Qualität eines Produktes, beziehungsweise einer Leistung, von dem Image der Firma abhängig machten. Demzufolge war das Ziel von nunmehr entstandenen Imagekampagnen das erforderliche Bild der Firmen durch verschiedene Werbemittel beim Konsumenten festzulegen. Allerdings führte diese Strategie zu keinem Erfolg, weil das Erscheinungsbild des Unternehmens nach außen nicht mit dem inneren Bild der Firma übereinstimmte.

(vgl. www.designcenter-muenchen.de)

„Wer also über sein Erscheinungsbild spricht, sollte über sein Vorstellungsbild sprechen [...].“ (Olaf Leu: Corporate Design, F. Bruckmann KG, München, 1992, Seite 8) Unter Vorstellungsbild versteht man sozusagen den Charakter einer Firma, auch das Bild, wie man sich sehen und präsentieren möchte. Was ist die Philosophie des Unternehmens? Welche Ziele werden verfolgt? Wie ist der ge- genseitige Umgang untereinander, wie der Umgang gegenüber Kunden? Das alles ist es, was die Persönlichkeit des Unternehmens ausmacht. Das Vorstel- lungsbild ist demzufolge gewissermaßen eine Identität und „das Erscheinungs- bild ist [hierbei] die sichtbare Form des Vorstellungsbildes“. (Olaf Leu: Corporate Design, F. Bruckmann KG, München, 1992, Seite 8) Ergo ist das Vor- stellungsbild die Corporate Identity eines Unternehmens und das Corporate Design dessen Erscheinungsbild. Als man dies in den siebziger Jahren festgestellt hatte, befassten sich immer mehr Agenturen mit Corporate Identity und Corpo- rate Design. Man fand heraus, dass man nicht nur alleine durch die Werbung kommunizieren konnte, sondern auch über das Vorstellungs- und Erscheinungs- bild des Unternehmens an sich.

(vgl. Olaf Leu: Corporate Design, F. Bruckmann KG, München, 1992, Seite 8 f)

Der Begriff Corporate Identity ist zerlegt in diverse Unterpunkte, aus deren Symbiose sich erst das Corporate Design entfalten und bestimmen lassen kann. Die folgende Abbildung verdeutlicht das Netzwerk einer Corporate Identity:

Abbildung in dieser eseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Das Netzwerk einer Corporate Identity

Quelle: Olaf Leu: Corporate Design, F. Bruckmann KG, München, 1992, Seite 13

An erster Stelle steht das Unternehmen und an zweiter seine Corporate Identity; damit ist die Persönlichkeit des Unternehmens gemeint. Die aus der Corporate Identity abgeleiteten Werte, finden sich in allen möglichen Bereichen (wie dem Unternehmensprofil (Corporate Profile), der Unternehmenskultur (Corporate Culture) oder dem Unternehmensverhalten (Corporate Attitude)) wieder. Diese Werte bilden die dritte Ebene, wie man der Abbildung 1 entnehmen kann. Daraus resultiert die Corporate Communication eines Unternehmens; damit sind alle Kommunikationsstrategien (Werbung, Anzeigekampagnen etc.) in der Öffentlichkeit gemeint. All diese verschiedenen Ebenen im Zusammenhang mit ihren Werten und Faktoren, bilden die Basis für das Corporate Design einer Firma. Demzufolge muss ein Corporate Design allen (über ihm stehenden) Ebenen gerecht werden, um als „gelungen“ bezeichnet werden zu können

Demzufolge beinhaltet das Corporate Design somit nicht nur Richtlinien für die Gestaltung des Signets, der Hausfarbe, der Hausschrift oder des Briefbogens. Das Corporate Design ist vielmehr die „... Summe aller Erscheinungsformen ...“ (Olaf Leu: Corporate Design, F. Bruckmann KG, München, 1992, Seite 22) und reicht vom Firmen-Signet, bis hin zur Einrichtung des Gebäudes, seiner Archi- tektur, der Kleidung der Mitarbeiter, deren Verhalten, Auftreten und Kommuni- kationsmittel. „Sinnlich wahrnehmbar: das [Erscheinungsbild] betrifft das Sehen, Hören und Fühlen“. (Olaf Leu: Corporate Design, F. Bruckmann KG, München, 1992, Seite 22)

2.2. Produkt Design

Der Begriff Produkt Design ist gleichzusetzen mit dem Begriff Produktge- staltung, die Produktdifferenzierung erstrebt. Mit Produkt Design bestimmt man über das Erscheinungsbild eines Produktes in Qualität, Merkmal, Form und Ver- packung.

(vgl. Gabler Wirtschaftslexikon K-R, 16. Auflage, GWV Fachverlage GmbH Wiesbaden, 2004, Seite 2398)

Ein Produkt durchläuft verschiedene Entwicklungsstufen und Entwurfsskizzen. Folglich besitzt jedes Produkt ein Design, was wiederum gut oder schlecht sein kann. Das strategisch geplante Vorgehen ist dabei das kennzeichnende am Pro- dukt Design. Es wird entsprechend kein Produkt zur Herstellung freigegeben, das nicht vorher detailgetreu entworfen und auf Zielgruppentauglichkeit und Bedarf geprüft wurde. Für eine präzise Ausarbeitung einer Produkt-Konzeption ist aus diesem Grunde eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Produktdesigner und entsprechendem Auftraggeber, Ingenieur, Hersteller, Vertreiber und letztendlich auch Marktforscher erforderlich.

(vgl. www.zpg-gm.de)

Dabei ist zu beachten, dass jedes Produkt drei Grundfunktionen erfüllen sollte:

1. Die technische Funktion
2. Die wirtschaftliche Funktion
3. Die auf den Menschen bezogene Funktion (einmal gestalterisch und zum anderen ergonomisch/benutzerfreundlich betrachtet)

Die Folgende Abbildung verdeutlicht dieses sogenannte TWM-System:

Abbildung in dieser eseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Die 3 Grundfunktionen eines Produktes: Das TWM-System

Quelle: Ingo Klöcker: Produktgestaltung, Aufgabe - Kriterien - Ausführungen, Springer Verlag Berlin Heidelberg New York, 1981, Seite 5

Die Aufgabe des Designers ist zum Einen, das Wesen des Produktes beziehungs- weise seine Kernaussage auf den Punkt zu bringen. Dies entspricht der rationalen Aufgabe des Designers. Zum Zweiten soll das Bedürfnis des Verbrauchers (die- ses Produkt zu besitzen) geweckt werden. Dies betrifft das emotionale Anliegen bei der Produktgestaltung.

Durch die immer komplizierter werdende Technik, werden die Produkte entspre- chend kompakter und gleichzeitig abstrakter. Es fällt dem Verbraucher schwer sich mit solch einem Produkt zu identifizieren; so gesehen ist es von großer Bedeutung, rational betrachtet, dem Produkt als Gesamtwerk Struktur zu verleihen und auf die Benutzerfreundlichkeit zu achten. Durch formalästhetische Gestaltungsmittel, die über Form, Material, Oberflächenstruktur und Farbe ent- scheiden, gibt man einem Produkt ein Gerüst; Ergonomie und Logik in der An- ordnung der Bedienelemente bestimmen über die Benutzerfreundlichkeit.

Das ist allerdings nicht entscheidend für das Gefallen beziehungsweise Nichtge- fallen eines Produktes. Es ist das emotionale Niveau des Verbrauchers, das da- rüber bestimmt. Mit einer genauen Zielgruppenanalyse kann man ein Produkt kreieren, das der gewünschten Käuferschicht am meisten entspricht. Hierbei muss nach zwei Kriterien recherchiert werden, nach demografischen und psycho- grafischen.

Unter demografischen Kriterien versteht man biologische, finanzielle, sozialkulturelle, geografische und politische Faktoren. Mit psychografischen Kriterien meint man das Freizeitverhalten, die Lebenssituation, das Lebensumfeld und die Lebenseinstellung der Zielgruppe. Beachtet man diese Faktoren, so ermöglicht man dem Konsumenten die Identifikation mit dem Produkt, was wiederum den Kaufreiz weckt und Profit bedeutet.

(vgl. www.zpg-gm.de)

Der Geschmack beziehungsweise das Bedürfnis des Verbrauchers, ist dabei kein konstanter Faktor, er ändert sich. Ursachen dafür liegen einmal in der Zeit, der Generation und in der gesellschaftlichen und politischen Situation. So gesehen ist Produkt Design stark mit der Anschauung der Welt verbunden, weshalb sie sich in Epochen einteilen lässt. Betrachtet man Produkt Design der letzten 150 Jahre so gibt es drei nennenswerte Epochen, „Barock“, „Klassizismus“ und „Jugend- stil“. Es ist dabei auffällig, dass beispielsweise Elemente aus dem Barockstil im Jugendstil enthalten sein können. Hierbei spricht man von der „verwandelten Wiederkehr“, was auch in der heutigen Zeit ein gängiges Stilmittel ist.

(vgl. Heinz Fuchs, Francois Burkhardt: Produkt, Form, Geschichte: 150 Jahre deutsches Design, 2. Auflage, Dietrich Reimer Verlag, Berlin, 1988, Seite 8 f)

2.3. Konzeption

In der heutigen Zeit basieren verschiedene Arbeitsprozesse - vor allem in gestalt- erischen und kommunikativen Bereichen - auf Konzeptionen. Bevor es über- haupt möglich ist ein Produkt oder eine Vermarktungsstrategie zu realisieren, müssen die Ideen in einer Konzeption anschaulich und präzise zusammen- getragen werden.

Ein Konzept dient in erster Linie als eine Gebrauchsanweisung; es ermöglicht sowohl dem Auftraggeber als auch der Agentur den Überblick zu behalten (seien es Kosten oder Leistungen) und dient als Entscheidungshilfe. Außerdem kann ein Konzept motivierend auf seine Mitarbeiter wirken - denn ein gut ausgearbeitetes Konzept kann begeistern und Begeisterung erzeugt Motivation und Spaß an der Arbeit.

Es gibt dabei zwei verschiedene Arten von Konzeptionen: Einmal die sequen- tielle und zum anderen die punktuelle Konzeption. Eine sequentielle Konzeption plant den Kommunikationsprozess über einen längeren Zeitraum hinweg, der bis zu drei Jahre andauern kann. In dieser Zeit kann durch verschiedene kommuni- kative Mittel der Ablauf eines Kommunikationsprozesses bewacht und gesteuert werden.

Eine punktuelle Konzeption behandelt dagegen ein gravierendes Problem. So werden in der punktuellen Konzeption präzise Lösungsvorschläge ausgearbeitet.

Die folgende Abbildung zeigt verschiedene Typen von Konzeptionen und deren zeitliche und ausführliche Relevanz:

Abbildung in dieser eseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Konzeptionstypen in Zusammenhang zu Zeit und Präzision

Quelle: Klaus Schmidbauer und Eberhard Knödler-Bunte: Das Kommunikationskonzept

- Konzepte entwickeln und präsentieren, university press, Potsdam, 2004, Seite 24)

Dabei müssen stets die Zielgruppe und das Produkt an sich anvisiert werden. Entscheidend für den Erfolg eines Produktes ist aber auch seine Qualität und nicht nur seine Vermarktungsmöglichkeiten. Es ist nämlich nicht davon auszugehen, dass sich die Zielgruppe gedankenlos von Werbemitteln manipulieren und sozusagen ein Produkt „schön reden lässt“.

Durch eine gelungene und spannende Präsentation kann eine Konzeption an Wert gewinnen, da man nun die Möglichkeit erhält Feedback vom Auftraggeber zu er- halten. Das Konzept wirkt außerdem viel lebendiger, wenn es mit Sprache präsentiert wird und nicht nur in schriftlicher Form.

Mit der Erarbeitung eines Konzeptes ist es allerdings nicht getan - das Bewachen der Realisation, beziehungsweise der Durchführung, bleibt stets ein wichtiger Aspekt.

(vgl. Klaus Schmidbauer und Eberhard Knödler-Bunte: Das Kommunikationskonzept - Konzepte entwickeln und präsentiere, university press, Potsdam, 2004, Seiten 13 bis 17 und Seite 20 f)

Da eine gelungene Konzeption präzise ausgearbeitet werden muss und darüber hinaus sehr umfangreich sein kann, ist es hilfreich nach einem Konzeptions- modell zu arbeiten. Das Neun-Phasen-Modell ist nach Schmidbauer und Knödler- Bunte das wohl am besten geeignete, da es in neun prägnante und exakte Begriffe gegliedert ist:

1. Briefing
2. Recherche
3. Analyse
4. Zielgruppen und Ziele
5. Positionierung
6. Botschaften und kreative Leitidee
7. Maßnahmenplanung
8. Erfolgskontrolle
9. Präsentation/Dokumentation

(vgl. Klaus Schmidbauer und Eberhard Knödler-Bunte: Das Kommunikationskonzept - Konzepte entwickeln und präsentieren, university press, Potsdam, 2004, Seiten 33 bis 35)

Hierbei bedarf es einer genauren Untersuchung der einzelnen Begriffe:

2.3.1. Briefing

Das Briefing ist der erste Schritt, der in der Phase einer Konzeption gemacht wer- den muss. In dieser Phase wird die genaue Aufgabenstellung vom Auftraggeber an den Auftragnehmer (Agentur) in mündlicher und schriftlicher Form weiter geleitet. Die Aufgabe des Auftragnehmers ist es akkurate Informationen und Hintergründe über das Unternehmen zu sammeln und wichtige Fakten und Daten für die Problemlösung zu holen. Es ist dabei von großer Bedeutung, dass sowohl Auftraggeber als auch Auftragnehmer die „gleiche Sprache“ sprechen und auf ei- nen Nenner kommen. Die Aufgabenstellung muss von beiden Seiten gleich inter- pretiert werden.

(vgl. Klaus Schmidbauer und Eberhard Knödler-Bunte: Das Kommunikations-konzept - Konzepte entwickeln und präsentieren, university press, Potsdam, 2004, Seite 46 f)

Eine Checkliste mit zehn Punkten kann dabei helfen verschiedene Fragen und Aspekte zu konkretisieren:

1. Informationen zum Unternehmen
2. Entwicklung des Marktes
3. Analyse der Konkurrenz
4. Informationen über das zu kommunizierende Produkt
5. Zielgruppen
6. Ziele des Unternehmens
7. Bisherige Strategien und Kommunikationsmittel
8. Definition einer klaren Aufgabenstellung
9. Ermittlung von Rahmenbedingungen (Termine, Kosten)
10. Definition der Anforderungen an Konzeption und Präsentation

(vgl. Klaus Schmidbauer und Eberhard Knödler-Bunte: Das Kommunikationskonzept - Konzepte entwickeln und präsentieren, university press, Potsdam, 2004, Seiten 49 bis 51)

2.3.2. Recherche

Nach dem Briefing erfolgt die Recherchearbeit; sie ist wichtig, um die vom Auftraggeber erlangten Informationen und Fakten objektiv konkretisieren zu können. Der Auftraggeber ist nämlich kein Kommunikationsexperte, er ist nicht im Stande über alle nötigen Informationen Bescheid zu wissen. Die Recherche dient sozusagen als Brücke zwischen Briefing und Analyse, da sie fehlende, beziehungsweise falsche Information, ergänzt und überprüft.

(vgl. Klaus Schmidbauer und Eberhard Knödler-Bunte: Das Kommunikationskonzept - Konzepte entwickeln und präsentieren, university press, Potsdam, 2004, Seite 61 f)

Die folgende Abbildung zeigt, nach welchen Kriterien in der Recherchephase untersucht wird:

Abbildung in dieser eseprobe nicht enthalten

Abbildung 4: Zu untersuchende Kriterien in der Recherchephase

Quelle: Klaus Schmidbauer und Eberhard Knödler-Bunte:

Das Kommunikationskonzept - Konzepte entwickeln und präsentieren, university press, Potsdam, 2004, Seite 73

Es gibt hierbei zwei Arten der Recherche, primäre und sekundäre. Bei der primä- ren Recherche muss der Auftragnehmer selbst nach Fakten suchen. Dies ge- schieht zum Beispiel durch Besichtigungen des Unternehmens vor Ort, der Kon- kurrenz, Erstellung von Fragebögen an Zielgruppen oder persönliche Gespräche mit Experten.

Bei der sekundären Recherche greift der Konzeptioner auf vorhandene Informationen zurück; diese kann man beispielsweise im Internet, Fachzeitschriften, Büchern oder Marktforschungsinstituten finden.

(vgl. Klaus Schmidbauer und Eberhard Knödler-Bunte: Das Kommunikationskonzept - Konzepte entwickeln und präsentiere, university press, Potsdam, 2004, Seiten 67 und 72)

2.3.3. Analyse

In der Analyse werden die Informationen aus der Recherchephase zusammen- getragen und nach ihrer Wichtigkeit beurteilt. Die für die Aufgabenstellung wichtigen Erkenntnisse sollen nunmehr gefiltert werden, sodass eine Kernaus- sage formuliert werden kann, welche Lösungsvorschläge für die Problemstellung andeuten kann.

(vgl. Klaus Schmidbauer und Eberhard Knödler-Bunte: Das Kommunikationskonzept - Konzepte entwickeln und präsentieren, university press, Potsdam, 2004, Seiten 87 und 103)

Es gibt laut Klaus Schmidbauer und Eberhard Knödler-Bunte insgesamt sechs verschiedene Analysen:

1. Die Stärke-Schwäche-Analyse

Bei dieser Analyse untersucht man die Stärken und Schwächen des Unternehmens anhand verschiedener Kriterien (Unternehmen an sich, Produkt & Service, Distribution, Kontrahierung und Kommuni- kation) in Bezug auf die Zielgruppe, die durchschnittlichen, konkur- rierenden Mitbewerber, den Marktführer und die eigene Einschätz- ung des Auftragnehmers (vgl. Klaus Schmidbauer und Eberhard Knödler-Bunte: Das Kommunikationskonzept - Konzepte entwickeln und präsentieren, university press, Potsdam, 2004, Seite 92 f)

2. Die SWOT-Analyse

Die SWOT-Analyse untersucht die Stärken (strenght), Schwächen (weakness), Chancen (oppurtunities) und Risiken (threats) des Unternehmens und des Kommunikationskonzeptes.

(vgl. Klaus Schmidbauer und Eberhard Knödler-Bunte: Das Kommunikationskonzept - Konzepte entwickeln und präsentieren, university press, Potsdam, 2004, Seite 95)

3. Die Chancen und Risiken-Analyse

Diese Analyse erforscht die Tauglichkeit eines neuen Produktes auf dem Markt und sollte eigentlich vor seiner Produktion durchgeführt werden, was allerdings oft nicht der Fall ist.

(vgl. Klaus Schmidbauer und Eberhard Knödler-Bunte: Das Kommunikationskonzept - Konzepte entwickeln und präsentieren, university press, Potsdam, 2004, Seite 96 f)

4. Die PEST-Analyse

Die PEST-Analyse befasst sich mit politischen (political), wirtschaftlichen (economical), sozialen (sociocultural) und technologischen (technological) Aspekten.

(vgl. Klaus Schmidbauer und Eberhard Knödler-Bunte: Das Kommunikationskonzept - Konzepte entwickeln und präsentieren, university press, Potsdam, 2004, Seite 99)

5. Die Soll-Ist-Analyse

Hierbei werden die Ziele (Soll) mit den Ist-Größen verglichen.

(vgl. Klaus Schmidbauer und Eberhard Knödler-Bunte: Das Kommunikationskonzept - Konzepte entwickeln und präsentieren, university press, Potsdam, 2004, Seite 100)

6. Die Eigenbild-Fremdbild-Analyse

In dieser Analyse wird das eigene Bild des Unternehmens mit dem Imagebild gegenübergestellt und vergleichen

(vgl. Klaus Schmidbauer und Eberhard Knödler-Bunte: Das Kommunikationskonzept - Konzepte entwickeln und präsentieren, university press, Potsdam, 2004, Seite 100 f)

2.3.4. Zielgruppen und Ziele

Bei der Analyse der Ziele und der Zielgruppen ist es notwendig zunächst einmal die Zielgruppen (vor den Zielen) festzulegen, da sich die allgemeinen Ziele so besser eingrenzen lassen. Es ist nämlich nicht möglich alle angestrebten Ziele zu verfolgen, es wird empfohlen sich auf die wichtigsten zu beschränken.

(vgl. Klaus Schmidbauer und Eberhard Knödler-Bunte: Das Kommunikationskonzept - Konzepte entwickeln und präsentieren, university press, Potsdam, 2004, Seiten 109 und 133)

Zunächst gibt es drei verschiedene Gattungen, in die man die Zielgruppen unterteilen kann:

1. Die Absenderzielgruppe (bezieht sich auf das Unternehmen)
2. Die Mittelzielgruppe (zum Beispiel Medien )
3. Die Empfängerzielgruppen (damit sind die Kunden gemeint - es wird zwischen Stamm-, Gelegenheits- und potentiellen Kunden un- terschieden)

Die Empfängerzielgruppen können nach drei Merkmalen untersucht wer- den, nach:

- soziologischen Merkmalen (beziehen sich auf Geschlecht, Alter, Einkommen, Bildung, etc.)
- psychologischen Merkmalen (Geschmacksmilieu, Interessen, Motive)
- Verhaltensmerkmalen (Konsumverhalten, Verhaltensmuster)

(vgl. Klaus Schmidbauer und Eberhard Knödler-Bunte: Das Kommunikationskonzept - Konzepte entwickeln und präsentieren, university press, Potsdam, 2004, Seiten 111, 114 f)

Daraus lassen sich nunmehr konkrete Ziele formulieren, die da wären:

- Die grundlegende Kommunikationsaufgabe (zum Beispiel Steigerung des Profits)
- Der konkrete Messwert der Aufgaben (zum Beispiel Steiger- ung des Profits um 10%)
- Die Zielgruppen, die sich auf dieses Ziel beziehen (beispiels- weise Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren)

(vgl. Klaus Schmidbauer und Eberhard Knödler-Bunte: Das Kommunikationskonzept - Konzepte entwickeln und präsentieren, university press, Potsdam, 2004, Seite 132)

2.3.5. Positionierung

Das Ziel der Positionierung ist es, ein positives Image des Unternehmens bei der angestrebten Zielgruppe zu verankern. Das Selbstbild des Unternehmens soll dabei im Einklang mit dem Fremdbild sein. Dabei ist es wichtig seine Position beziehungsweise seinen Vorteil gegenüber der Konkurrenz heraus zu kristalli- sieren. Dies geschieht anhand der ermittelten und beurteilten Information aus dem Analyseteil, zum Beispiel aus der SWOT-Analyse. Mit Hilfe der Analysen kann man nun die Einzigartigkeit des Unternehmens und den Verkaufsvorteil ei- nes Produktes (USP - Unique Selling Proposition) herausarbeiten.

(vgl. Klaus Schmidbauer und Eberhard Knödler-Bunte: Das Kommunikationskonzept - Konzepte entwickeln und präsentieren, university press, Potsdam, 2004, Seiten 137, 139 und 145)

2.3.6. Botschaften und kreative Leitidee

In diesem Teil der Konzeption sollen Themen und Botschaften ermittelt werden, die als Antrieb und „roter Faden“ bei der Ausarbeitung der einzelnen Kommunikationsfelder fungieren. Es wird untersucht nach:

- Themenfeldern (damit sind alle für die Konzeption relevan- ten Themen gemeint)
- Dachbotschaften (bündeln die Kernaussage für die Zielgrup- pe)
- Teilbotschaften (präzisieren die Dachbotschaften)
- der Story (eine sinnlose Aneinanderreihung von einzelnen

Botschaften ist unerwünscht, vielmehr wird eine Argumentationskette/-geschichte gesucht)

- der Tonalität (bezieht sich auf die Stilmittel, die Sprache und die Form, die benutzt werden muss, um der Zielgruppe gerecht zu werden)

(vgl. Klaus Schmidbauer und Eberhard Knödler-Bunte: Das Kommunikationskonzept - Konzepte entwickeln und präsentieren, university press, Potsdam, 2004, Seite 155)

2.3.7. Maßnahmenplanung

Es gibt drei Maßnahmen, die man bei der Suche nach der Idee in der Konzeption, beachten sollte. Es ist wichtig sich zu überlegen, welche Kommunikationsinstrumente die optimalen wären. Dabei stellt jedes Kommunikationsmittel seine eigenen Anforderungen, wie es am besten benutzt und in „Szene gesetzt“ werden kann. Es ist außerdem wichtig sich zu überlegen, ob es eine Schnittstelle zwischen den einzelnen Maßnahmen gibt.

(vgl. Klaus Schmidbauer und Eberhard Knödler-Bunte: Das Kommunikationskonzept - Konzepte entwickeln und präsentieren, university press, Potsdam, 2004, Seite 182)

Die einzelnen Maßnahmen lassen sich in einzelne Unterpunkte strukturieren, nach Zielgruppen (damit sind alle Beziehungspartner gemeint), Zielen (zum Bei- spiel Steigerung des Profits), Botschaften, Regionen, nach Zeit, Mischformen (Verschachtelung von Maßnahmen) und nach Instrumenten (unterschiedliche Kommunikationsmittel). Bei so vielen verschiedenen Maßnahmen ist es wichtig eine Gewichtung festzulegen, die Maßnahmen je nach Wichtigkeit zu sortieren.

(vgl. Klaus Schmidbauer und Eberhard Knödler-Bunte: Das Kommunikationskonzept - Konzepte entwickeln und präsentieren, university press, Potsdam, 2004, Seiten 182 bis 184)

Die folgende Abbildung zeigt die verschiedenen Maßnahmeninstrumente:

Abbildung in dieser eseprobe nicht enthalten

Abbildung 5: Maßnahmeninstrumente

Quelle: Klaus Schmidbauer und Eberhard Knödler-Bunte: Das Kommunikationskonzept - Konzepte entwickeln und präsentieren, university press, Potsdam, 2004, Seite 189

2.3.8. Die Erfolgskontrolle

Mit einer Erfolgskontrolle kann man die Richtigkeit der festgelegten und ermittelten Maßnahmen überprüfen. Dabei kann man die Erfolgskontrolle in drei zeitliche Phasen unterteilen:

1. Die Eignungskontrolle erfolgt präventiv mit dem Ziel, das Risiko zu mindern, indem man die Maßnahmen (damit sind zum Beispiel wer- bende Mittel gemeint) mittels verschiedener Vorgänge (wie zum Bei- spiel Umfragen) auf Reaktion der Zielgruppe testet.
2. Die Einstandskontrolle, die den Kommunikationsprozess begleitet, wird wöchentlich oder monatlich (mittels Umfragen) durchgeführt, mit dem Ziel eventuelle Gegenmaßnahmen einzuleiten.
3. Mit der Ergebniskontrolle, welche anschließend nach einem Kom- munikationsprozess stattfindet, kann die Erfolgsquote der Maßnah- men ermittelt werden. Mit dieser Kontrolle kann man so beim näch- sten Mal Fehler vermeiden.

(vgl. Klaus Schmidbauer und Eberhard Knödler-Bunte: Das Kommunikationskonzept - Konzepte entwickeln und präsentieren, university press, Potsdam, 2004, Seite 226 f)

Obwohl die Ergebniskontrolle von großem Nutzen ist, wird sie oftmals nicht ausgeführt; die Gründe dafür sind verschieden. Den Unternehmen oder Agenturen fehlt es an Wissen, der Sinn so einer Kontrolle wird vielmals hinterfragt, Geld- und Zeitmangel stellen dabei auch einen großen Faktor dar und eine klare Formulierung der Ziele ist häufig von Anfang an fehlend.

(vgl. Klaus Schmidbauer und Eberhard Knödler-Bunte: Das Kommunikationskonzept - Konzepte entwickeln und präsentieren, university press, Potsdam, 2004, Seite 225)

2.3.9. Präsentation und Dokumentation

Der letzte Punkt im Neun-Phasen-Modell beschäftigt sich mit der Präsentation und Dokumentation des Konzeptes. Es gibt zwei Möglichkeiten sein Konzept zu präsentieren; zum einen mündlich, zum anderen schriftlich. Es wird empfohlen eine mündliche Präsentation zusammen mit dem schriftlichen Teil als Handout zu verteilen - der schriftliche Teil der Konzeption wird nämlich oft lediglich überflogen. Die mündliche Präsentation ist weitaus lebendiger und kann einer Konzeption den nötigen „Kick“ verleihen und für das Erlangen des Auftrages ausschlaggebend sein.

(vgl. Klaus Schmidbauer und Eberhard Knödler-Bunte: Das Kommunikationskonzept - Konzepte entwickeln und präsentieren, university press, Potsdam, 2004, Seite 241)

Bei einer Präsentation gibt es drei Punkte, die stets beachtet werden sollten:

1. Wer hört zu?

Kennen die Zuhörer die Aufgabenstellung? Welche Aufgaben erfüllen sie im Unternehmen? Was für ein Fachwissen besitzen sie und zu welcher Tageszeit (vor der Mittagspause ist ein beispielsweise ein schlechter Zeitpunkt) wird präsentiert?

2. Was sind die räumlichen und technischen Gegebenheiten?

Wie ist die Raumgröße? Kann der Raum verdunkelt werden? Welche technischen Ausstattungen stehen zur Verfügung?

3. Wie viel Zeit wird gewährt?

Wie lange darf die Präsentation dauern?

4. Wie ausführlich soll die Präsentation sein?

(vgl. Klaus Schmidbauer und Eberhard Knödler-Bunte: Das Kommunikationskonzept - Konzepte entwickeln und präsentieren, university press, Potsdam, 2004, Seiten 243 bis 245)

Das alles sind wichtige Aspekte, die man sich vor der Entwicklung einer Präsentation überlegen sollte, da sie für den Präsentationsstil relevant sind. Man unterscheidet grob gesehen zwischen vier Präsentationstypen:

1. Die rationale Präsentation (analytisch, faktisch, strategisch)
2. Die emotionale Präsentation (unterhaltsam, „locker“)
3. Die monologische Präsentation (fortlaufende Vorführung ohne Un- terbrechungen - Fragen können am Ende gestellt werden)
4. Die dialogische Präsentation (mit Einbezug von Zuhörern)

(vgl. Klaus Schmidbauer und Eberhard Knödler-Bunte: Das Kommunikationskonzept - Konzepte entwickeln und präsentieren, university press, Potsdam, 2004, Seite 253)

3. Bedeutung von Corporate Design

Unsere heutige Gesellschaft ist eine Gesellschaft des Überflusses. Es gibt kaum ein Produkt, das nicht von einem anderen Hersteller in ähnlicher Qualität und Preislage angeboten wird. Die technischen Unterschiede zwischen den einzelnen Produkten sind so gering, dass sie belanglos sind. Der einzige Unterschied ist wohl der des Erscheinungs- bildes, des Images und des Designs. Also sind es nicht mehr der Preis und die Qualität, die über den Kauf entscheiden, sondern eher der Symbolwert, den der Konsument mit der Marke verbindet. Muss sich der Verbraucher zwischen den in Preis und Qualität ähn- lichen Produkten des Herstellers A und des Herstellers B entscheiden, so geschieht dies über die Sympathie, die er dem Image des jeweiligen Herstellers entgegen bringt und/oder über das Gefallen des Erscheinungsbildes, das heißt des Designs von dem Pro- dukt. Der Verbraucher muss sich mit dem Hersteller identifizieren können; das beein- trächtigt auch wiederum die Kaufentscheidung im Falle anderer Produktgattungen gegen- über „fremden“ Herstellern.

(vgl. Olaf Leu: Corporate Design, F. Bruckmann KG, München, 1992, Seite 25 f)

Darüber hinaus bietet ein Corporate Design in Anlehnung an Olaf Leu (Olaf Leu: Corporate Design, F. Bruckmann KG, München, 1992, Seite 27 f) noch mehr Effizienz :

- Ein Corporate Design ermöglicht ein Zusammengehörigkeitsgefühl unter den Mitarbeitern innerhalb eines Unternehmens und bringt eine positive Einstel- ung (der Mitarbeiter gegenüber ihren Kollegen und ihres Unternehmens) nach innen, sodass die Mitarbeiter motiviert bleiben.
- Nach außen hin bietet ein Corporate Design eine Abgrenzung von der Kon- kurrenz; das Unternehmen kann besser aus der Masse herausragen und vom Verbraucher eindeutiger erfasst und schneller gefunden werden.
- Ein Corporate Design ermöglicht eine einfache Eingliederung neuer Produkt- gattungen eines Unternehmens, da es auf eine schon bekannte, gestalterische Basis-Konzeption zurückgreift.
- Berücksichtigt ein Unternehmen die werbende Fähigkeit eines Corporate De- signs, so wird ihm gestattet für verschiedene Produktgattungen mit unterschiedlichen Zielgruppen diverse Werbemittel einzusetzen, ohne dass das Ansehen der Firma darunter leidet.
- Durch ein konsequent geführtes Corporate Design kann ein Unternehmen an Vertrauen gewinnen; der Verbraucher kauft zum Beispiel seit Jahren ein Produkt des Herstellers A, wieso sollte er sich unvermittelt für ein anderes Produkt entscheiden?
- Mit dem Corporate Design gelingt es dem Unternehmen, sein Vorstellungs- bild mit dem Erscheinungsbild an den Verbraucher zu bringen.
- Wertvorstellungen und die innere positive Haltung können durch ein Corpo- rate Design unterstützt werden und dem Unternehmen dabei helfen an kulturellem Ansehen zu gewinnen.

4. Bedeutung von Produkt Design

Der Mensch ist ein visuelles Wesen. Informationen werden zu 60 bis 80% nur über das Auge aufgenommen, so ist die Redensart „ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ nicht weit von der Wirklichkeit entfernt. Gegenstände und somit auch Produkte, werden ebenfalls über das Auge wahrgenommen und erfasst. Somit ist das gestalterische Bild beziehungsweise das Design eines Produktes von wesentlicher Bedeutung und spielt bei der Kaufentscheidung eine große Rolle.

(vgl. Ingo Klöcker: Produktgestaltung, Aufgabe - Kriterien - Ausführungen, Springer Verlag Berlin Heidelberg New York, 1981, Seite 9)

„Good design makes our products look better, work better and sell better“ (Ingo Klöcker: Produktgestaltung, Aufgabe - Kriterien - Ausführungen, Springer Verlag Berlin Heidel- berg New York, 1981, Seite 19). Ein Leitspruch der amerikanischen Unternehmens- gesellschaft. Und tatsächlich ist gutes Design für seinen Verkauf entscheidend. Ein gut gestaltetes Produkt, das im Stande ist eine gewünschte Funktion zu erfüllen und somit ein gewisses Bedürfnis stillt, erzeugt beim Verbraucher geringen Kaufwiderstand, das heißt die Kaufbereitschaft steigt. Ein gutes Produkt Design kann wiederum eine preisliche Rechtfertigung sichern. Im Fall eines ausgeklügelt gestalteten Produktes mit hohem Sym- bolwert zeigt der Konsument Akzeptanz gegenüber einem hohen Preis (man bezeichnet dies als Imagepreis). Der iPod, ein MP3-Player von der Firma Apple, ist hierbei ein gutes Beispiel; dank seines gelungenen, schlichten Designs ist er mittlerweile zum Status- symbol geworden und wird sogar in Musikvideos als solches präsentiert. Dabei ist die Zielgruppe generationsübergreifend. Sowohl Jugendliche, als auch Erwachsene finden Gefallen am iPod und bevorzugen ihn gegenüber anderen Herstellern. Dies zeigt wieder- um, wie entscheidend gutes Design im Wettbewerb ist.

(vlg. Ingo Klöcker: Produktgestaltung, Aufgabe - Kriterien - Ausführungen, Springer Verlag Ber- lin Heidelberg New York, 1981, Seite 23 und www.zpg-gm.de)

Die Produktgestaltung lässt sich in diverse Teilbereiche zerlegen, unter anderem in Form, Farbe, Funktion, Oberfläche, Geruch, Geschmack, Verpackung und Geräusch. Folglich gibt Gestaltung Information über das Produkt. Die Produktgestaltung kann so als eine Art Produktsprache bezeichnet werden.

Die Vielschichtigkeit der Produktsprache sorgt dafür, dass der Informationsfluss zwischen Käufer und Produkt in vielen verschiedenen Kanälen geführt wird. Die Anzahl der Kanäle beziehungsweise die erlangten Informationen entscheiden über den Erwerb. Dies verdeutlicht folgende Abbildung:

Abbildung in dieser eseprobe nicht enthalten

Abbildung 6: Informations-Kreisprozess und einige der verschiedenen Übertragungs- Kanäle zwischen Produkt und Interessenten:

Quelle: Ingo Klöcker: Produktgestaltung, Aufgabe - Kriterien -Ausführungen, Springer Verlag Berlin Heidelberg New York, 1981, Seite 63

T. Ellinger unterteilt diese Produktinformationen in drei große Gruppen:

- Die Existenzinformation (sagt aus, dass ein Produkt existent ist)
- Die Herkunftsinformation (kennzeichnet den Hersteller, kann Information über das Image der Marke geben)
- Die Qualitätsinformation (ist die wichtigste Information von allen, da sie alle

Informationen des Produktes umfasst; die der Funktion beziehungsweise die technischen Aspekte (zum Beispiel die Effizienz eines Motors), die der Lebens- dauer des Produktes und auch die der äußerlichen Qualität (Design) des Gegen- standes)

Die Qualität der Produktsprache und die Ausgewogenheit der Informationen ist demnach entscheidend für den Erfolg eines Produktes.

Zeitlich gesehen kann man nun unter drei Produkttypen unterscheiden:

Abbildung in dieser eseprobe nicht enthalten

Abbildung 7: Drei verschiedene Produkttypen und ihr zeitlicher Verlauf (schematische Darstellung)

Quelle: Ingo Klöcker: Produktgestaltung, Aufgabe - Kriterien -Ausführungen, Springer Verlag Berlin Heidelberg New York, 1981, Seite 63

1. Der Produkttyp A wird sofort akzeptiert. Es handelt sich hierbei um ein Produkt, das dem augenblicklichen Trend entspricht, infolgedessen handelt es sich um kein langlebiges Produkt. Solche Produkttypen finden sich häufig in der Mode- branche wieder, da sich die Trends von Saison zu Saison ändern. Der Produkttyp A’ wird ebenfalls schnell akzeptiert, dessen Lebensdauer ist aber we-sentlich länger als die des Produkttyps A. Es handelt sich hierbei um Pro- dukte wie neue Auto- oder Zigarettenmarken. Das sind Produkte, deren Lebens- dauer für einen längeren Zeitraum geplant ist. Es handelt sich aber auch um Produkte, die es schon im Überfluss gibt, somit muss eine schnelle Bekannt- machung und somit Akzeptanz durch die Konsumenten erfolgen. Das ist die ein- zige Chance für solche Produkte, sich in den Markt einzugliedern.
2. Beim Produkttyp B, was dem Normalfall entspricht, erfolgt die Nachfrage zwar wesentlich langsamer als bei Produkttyp A und A’, aber der Bedarf bleibt dafür stetig. Produkttyp B entsprechen Güter, die die Grundbedürfnisse (zum Beispiel Nahrungsaufnahme) stillen.
3. Produkttyp C ist ein Produkt, dass aufgrund seiner Extravaganz (in Preis und Ge- staltung), zunächst verweigert wird. Erst mit der Zeit und mit zunehmender positiver Information über das Produkt (technische Vorteile, Sparsamkeit), wird das Objekt von den Konsumenten akzeptiert.

Produkttyp C’ ist ähnlich dem Produkttyp C, nur dass dieser letztendlich zu keinem Erfolg kommt und vom Markt genommen werden muss.

(vlg. Ingo Klöcker: Produktgestaltung, Aufgabe - Kriterien - Ausführungen, Springer Verlag Berlin Heidelberg New York, 1981, Seiten 62-66)

5. Anforderungen für erfolgreiches Corporate Design

Ein Corporate Design ist ausschlaggebend für den Erfolg eines Unternehmens, so ist es besonders wichtig eine hervorragende Corporate-Design-Konzeption zu entwickeln.

[...]

Ende der Leseprobe aus 97 Seiten

Details

Titel
Entwicklung eines Produkt-Design- und Corporate-Design-Handbuches
Untertitel
Gestalterische Realisierung am Beispiel eines Puppenanbieters
Hochschule
Mediadesign Hochschule für Design und Informatik GmbH Düsseldorf
Note
2.0
Autor
Jahr
2006
Seiten
97
Katalognummer
V372848
ISBN (eBook)
9783668504561
ISBN (Buch)
9783668504578
Dateigröße
2129 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Produktdesign, Mediendesign, Mediadesign, Barbie, Puppe, Kundenanalyse, Produktentwicklung, Konzeption, Demografische Analyse Kind, Kinderarmut, Anforderungen an erfolgreiches Produktdesign, Anforderungen an erfolgreiches Corporate Design, Bedeutung Produktdesign, Bedeutung Corporate Design, Gestaltfindung, Richtlinien für Puppenhersteller, Celluloidpuppen, Kinder und Medien, Kinder Bildung, Kinder Erziehung
Arbeit zitieren
Irena Schmid (Autor:in), 2006, Entwicklung eines Produkt-Design- und Corporate-Design-Handbuches, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/372848

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