Psychische Gewalt in der Familie


Seminararbeit, 2005

12 Seiten, Note: Sehr gut


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Forschungsstand

3. Der Gewaltbegriff

4. Definition der psychischen Gewalt

5. Formen der psychischen Gewalt
5.1. Ablehnung
5.1.1. Folgen und Auswirkungen
5.2. Terrorisieren
5.2.1. Folgen und Auswirkungen
5.3. Korrumpieren
5.3.1. Folgen und Auswirkungen
5.4. Infantilisierung oder emotionale Erstickung
5.4.1. Folgen und Auswirkungen

6. Verhalten in der Schule

7. Zusammenfassung

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Unter dem Thema „Gewalt in der Familie“ lassen sich verschiedene Phänomene subsumieren. Körperliche Misshandlungen von Kindern, Ehegatten und/oder pflege-bedürftigen Familienmitgliedern, Kindesvernachlässigung, seelische Misshandlungen, Vergewaltigungen in der Ehe und sexueller Missbrauch von Kindern. Die vorliegende Arbeit thematisiert den Komplex psychische Gewalt in der Familie. Ich beschäftige mich allerdings ausschließlich mit der Gewalt von Eltern gegenüber ihren Kindern. Gewalt gegen Kinder im familiären Bereich ist keineswegs ein Phänomen unserer Zeit, sondern entsprach in der Vergangenheit einer durchaus erwünschten und legitimierten Umgangs-form in der Erziehung. Psychische Gewalt gegen Kinder ist ein vielschichtiges, komplexes und schwer zu erfassendes Thema. Es ist schwierig eine Erklärung dafür zu finden. Es drängt sich bei Diskussionen immer wieder die Frage auf ab wann kann man überhaupt von seelischer Gewalt sprechen und wo liegen ihre Grenzen? Fest steht, dass diese Gewaltform nicht alleine auftritt sondern sehr häufig von anderen Gewaltarten begleitet wird.

Der Anfang dieser Arbeit befasst sich mit einem Überblick über den Forschungs-stand in der wissenschaftlichen Literatur. Die anschließenden Kapitel dienen der Begriffs-bestimmung. Was versteht man allgemein unter Gewalt und wie wird psychische Gewalt definiert? Der Hauptteil dieser Arbeit beschäftigt sich mit den verschiedenen Formen von seelischer Gewalt und dessen Folgen und Auswirkungen für Betroffene. Außerdem möchte ich auf das Verhalten von psychisch misshandelten Kindern in der Schule ein-gehen. Konkret werde ich mich bei diesem Punkt damit beschäftigen, ob seelisch miss-handelte Kinder größere Defizite haben in der schulischen Entwicklung und was können mögliche Anzeichen für seelische Misshandlungen sein. Der letzte Punkt dieser Arbeit wird eine Rekapitulation der wichtigsten Punkte sein.

1. Forschungsstand

Die wohl am schwersten fassbare Form von Gewalt in der Familie wird durch Begriffe wie „psychische bzw. emotionale Misshandlung“, „seelische Grausamkeit“ oder auch „psychische Gewalt“ umrissen.

In den 60er und 70er Jahren konzentrierten sich die Forscher darauf medizinische, psychiatrische und strafrechtliche Erklärungen für Gewalt gegen Kinder zu finden.

Modernere Debatten legen ihr Hauptaugenmerk auf Ausdrucks- und Erscheinungsformen, Erklärungsversuche und Ursachenforschung. Allerdings herrscht heute ein großes Unbehagen auf unterschiedlichen Ebenen und die Forschungsbemühungen sind sehr zurückhaltend, weil es sich bei psychischer Gewalt gegen Kinder um ein sehr subjektives Thema handelt. Vielerorts wird dieses Unbehagen über Aussagen sichtbar, dass psychische Gewalt gegen Kinder weder begrifflich fassbar noch im Rahmen einer Frage bearbeitbar sei, was als „noch legitim“ bzw. was als „verletzend oder schädigend“ in der Kindeserziehung gilt. Die unterschiedlichen Bewertungs- und Beurteilungskriterien für Begriffsbestimmungen bauen auf einer subjektiven Ebene auf. Folglich ist es schwierig in diesem Bereich eine Diskussion zu führen, weil jeder für sich selbst definiert, was als psychische Gewalt gegen Kinder angesehen werden kann. Die Grenze zwischen üblichen und weitgehend tolerierten Praktiken (z.B. Hausarrest) und psychisch schädigenden Verhalten ist schwer zu ziehen. Somit sind auch Aussagen über die Häufigkeit psychischer Misshandlungen schwierig. (vgl. Sommer 2002: 53 f.)

2. Der Gewaltbegriff

Der Begriff Gewalt lässt sich aus dem althochdeutschen Wort „waltan“ bis zu seiner indogermanischen Wurzel „ual-dh“ zurückverfolgen. Laut Herkunftswörterbuch steht diese Wurzel für „stark sein, beherrschen“. Das althochdeutsche Wort „waltan“ bezeichnet das spezifische Merkmal eines Herrschenden. Das heißt, Gewalt dient zur Machtausübung, zum Gefügigmachen und wird bei Ungehorsam zur Bestrafung und zur Unterdrückung angewandt.

Gewalt, die; -, -en: 1. Macht und Befugnis, Recht und Mittel, über jmdn. / etwas zu bestimmen / zu herrschen: die elterliche, staatliche Gewalt.; (…) 2. (ohne Plural) rücksichtslos angewandte Macht; unrechtmäßiges Vorgehen: Gewalt leiden müssen; in diesem Staat geht Gewalt vor Recht. Sinnv.: Macht, Willkür, Zwang. Zus.: Waffengewalt. 3. (ohne Plural) körperliche Kraft; Anwendung physischer Stärke: er öffnete die Tür mit Gewalt.; (…) 4. (Gewalt + Attribut) elementare Kraft: die Gewalt des Sturmes, den Gewalten des Unwetters trotzen. Sinnv.: Druck, Härte, Vehemenz, Wucht. Zus.: Elementar-, Natur-, Schicksals-, Urgewalt. (Duden „Das Bedeutungswörterbuch“ 1985: 300 f.)

Bei dieser Definition bedeutet Gewalt einerseits Machtmissbrauch und das Ausspielen dieser Macht, was eine negative Konnotation zur folge hat. Auf der anderen Seite bezeichnet hier Gewalt aber auch eine naturgegebene und / oder rechtmäßige Macht.

[...]

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Psychische Gewalt in der Familie
Hochschule
Universität Wien  (Institut für die schulpraktische Ausbildung)
Veranstaltung
Entwicklungspsychologie für Lehramtsstudierende
Note
Sehr gut
Autor
Jahr
2005
Seiten
12
Katalognummer
V37228
ISBN (eBook)
9783638366373
Dateigröße
473 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Psychische, Gewalt, Familie, Entwicklungspsychologie, Lehramtsstudierende
Arbeit zitieren
Kerstin Aigner (Autor:in), 2005, Psychische Gewalt in der Familie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/37228

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