Angststörungen. Empirisch untersuchte Mittelwertunterschiede zwischen Frauen und Männern


Hausarbeit, 2012

26 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Konzeptionelle Grundlagen
2.1 Psychische Störungen
2.2 Angst
2.3 Angststörung
2.4 Formen der Angststörung
2.4.1 Agoraphobie
2.4.2 Soziale Phobie
2.4.3 Spezifische Phobien
2.4.4 Panikstörung
2.4.5 Generalisierte Angststörung
2.4.6 Posttraumatische Belastungsstörung
2.4.7 Zwangsstörung

3 Empirische Studien
3.1 Gender and age differences in the prevalence of specific fears and phobias
3.1.1 Ergebnisse
3.2 Gender Differences in Phobias: Results of the ECA Community Survey
3.2.1 Ergebnisse
3.3 Sex Differences in the Prevalence Detection of Depressive and Anxiety Disorders in General Health Care Settings
3.3.1 Ergebnisse

4 Zusammenfassende Bewertung

Abkürzungsverzeichnis

Literaturverzeichnis

1 Einleitung

Jeder Mensch kennt wahrscheinlich das Gefühl, wenn die Angst einen überkommt. Doch was berichten Menschen, die unter starken Angstgefühlen leiden?

Eine 36jährige Friseuse erzählt: » Ich leide seit meiner Kindheit unter Schwindel. Der Schwindel ist immer in mir. Es ist wie eine Benommenheit. Wegen des Schwindels habe ich sogar meinen Beruf aufgegeben. Manchmal zittere ich am ganzen Körper, dann wackelt das ganze Bett. Letzte Woche hatte ich zwei Mal deswegen den Notarzt da. Ich habe auch Angst vor Spinnen, Mäusen und Schlangen. Ich ekel mich furchtbar vor ihnen. « (Flöttmann, 2005, S. 19)

Eine Frau berichtet von ihren Ängsten und der dazugehörigen Symptomatik. Sie berichtet auch von der Angst vor Spinnen, Mäusen und Schlangen. „Ist ja klar", würden jetzt wahrscheinlich einige Stimmen behaupten, „Frauen sind viel ängstlicher als Männer".

Ein 30jähriger Bankkaufmann leidet seit über 10 Jahren unter seiner Angst: » Ich habe seit 10 Jahren Angstzustände. Die Angst ist auf einmal da. Ich zittere, habe Unruhe, der Puls geht schnell. Dann rast mein Herz. Die Luft geht weg. Ich habe Atemnot. Ich habe Schweißausbrüche, Stuhlgang und manchmal auch Urinabgang. Ich liege dann da und schreie um Hilfe. Die Angst hat mich seit 10

Jahren immer wieder eingeholt. Zeitweise bin ich frei davon gewesen. Keiner hat mir bisher helfen können. « (Flöttmann, 2005, S. 19)

Hier beschreibt ein Mann die Symptome, die sich zeigen, wenn er eine Angstattacke hat. Vorurteilen zufolge, ist es möglich, dass Frauen häufiger unter Ängsten leiden als Männer. Um Klarheit über diese Annahme zu verschaffen, werden zu Beginn die konzeptionellen Grundlagen dargestellt. Diese geben einen Überblick über die Thematik der Angststörung. Fortlaufend werden im Hauptteil drei Studien beschrieben, die sich geschlechtsspezifischen Unterschieden in der Häufigkeit von Angststörungen widmen. Zum Abschluss folgt eine vergleichende Zusammenfassung, die das Fazit ausmacht.

2 Konzeptionelle Grundlagen

Die konzeptionellen Grundlagen dienen als Basis für einen ersten Einstieg in die Thematik. Sie verschaffen einen Überblick über die verschiedenen Ausprägungen der psychischen Störungen.

2.1 Psychische Störungen

Persönliches Leid, Funktionseinschränkungen und Beeinträchtigungen in Emotionen, Verhalten oder Denkprozessen konkretisieren den Begriff der psychischen Störung. Das Diagnostische und Statistische Handbuch Psychischer Störungen klassifiziert, definiert und beschreibt die Symptome und den Verlauf einer Störung. Die neueste Auflage ist das DSM-IV-TR und beinhaltet fünf Achsen. Achse I beschreibt bedeutsame klinische Störungen und auch alle Störungen, die bereits im Kindesalter auftreten. Geistige Behinderungen und Persönlichkeitsstörungen sind auf Achse II aufgeführt. Die hier aufgeführten Störungen können zusammen mit Störungen von Achse I auftreten. Medizinische Begleitumstände, wie zum Beispiel Diabetes mellitus, dienen zum Verständnis von Störungen, die auf Achse I oder II aufgezählt werden. Achse IV beschäftigt sich mit den Problemen der Umwelt eines Patienten. Grundsätzlich dienen Achse IV und V zum weiteren Verständnis von Störungen und geben zusätzliche Informationen zu Behandlung und Prognose von psychischen Störungen (Zimbardo & Gerrig, 2008, S.548-554). Das Diagnostische und Statistische Handbuch Psychischer Störungen beinhaltet 16 diagnostische Kategorien. Auf Achse I und II sind diese Kategorien aufgeführt. Es beschreibt

1. Störungen, die in Kindheit und Jugend auftreten
2. Substanzinduzierte Störungen
3. Schizophrenie und andere psychotische Störungen
4. Affektive Störungen
5. Angststörungen
6. Somatoforme Störungen
7. Dissoziative Störungen
8. Sexuelle Störungen und Störungen der Geschlechtsidentität
9. Schlafstörungen
10. Essstörungen
11. Vorgetäuschte Störungen
12. Anpassungsstörungen
13. Störungen der Impulskontrolle
14. Persönlichkeitsstörungen
15. Andere klinisch relevante Probleme
16. Delir, Demenz und andere kognitive Störungen.

2.2 Angst

Angst ist ein Gefühl, welches signalisiert, dass eine Gefahr droht. Diese Gefahr kann in Realität, wie auch in Phantasie vorkommen. Eine reale Gefahr begegnet dem Menschen meist in lebensgefährlichem Situationen. Sie ist lebenswichtig und normal (Flöttmann, 2005). Schwitzen, Zittern, Schwindel, Übelkeit, Atemnot und ein beschleunigter Herzschlag sind körperliche Reaktionen, die auf die Emotion Angst zurückzuführen sind (Ebert & Loew, 2008).

2.3 Angststörung

Eine Angststörungt tritt dann auf, wenn die vorhandene Angst unbegründet, jedoch intensiv vorhanden ist. Eine Angststörung beeinträchtigt das alltägliche Leben und schränkt bestimmte Funktionen ein (Zimbardo & Gerrig 2008). Die Angststörung kann sich in verschiedenen Formen äußern.

2.4 Formen der Angststörung

Die Angst ist das dominante Symptom der Angststörungen und tritt bei allen Formen der Störungen dieser Gruppe auf (Ebert & Loew 2008).

2.4.1 Agoraphobie

Als Agoraphobie wird die allgemeine Angst vor öffentlichen Plätzen oder großen Räumen bezeichnet, wo ein Rückzug oder eine Flucht nur erschwert möglich ist (Zimbardo & Gerrig, 2008). Doch die Agoraphobie beschreibt nicht nur die Furcht vor diesen Orten, sondern ebenfalls die Furcht vor Menschenmenngen, die Angst sich in Geschäften oder geschlossenen Räumen zu befinden oder auch die Furcht vor Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel. Patienten, die unter einer Agoraphobie leiden, haben häufig Angst die eigene Wohnung zu verlassen (Ebert & Loew, 2008). Außerhalb des sicheren Zuhauses könnten sie in Schwierigkeiten greaten, ohne das jegliche Hilfe zur Verfügung steht. (Zimbardo & Gerrig, 2008). Sie haben Angst davor, von der Quelle der Sicherheit getrennt zu werden und demnach in Verlegenheit zu geraten (Ebert & Loew, 2008). Die Agoraphobie kann als eine Art Komplikation der Panikstörung verstanden werden, denn die Angst vor einer erneuten Panikattacke führt oftmals zum Rückzug in sein eigenes Zuhause (Zimbardo & Gerrig, 2008). Sie führt zu phobischen Vermeiden und kann das alltägliche Leben sehr einschränken (Ebert & Loew, 2008).

2.4.2 Soziale Phobie

Als soziale Phobie wird eine irrationale Furcht vor bestimmten Situationen, Aktivitäten und Objekten beschrieben. So hat eine Person zum Beispiel Angst vor der Öffentlichkeit oder aber auch Angst davor, in der Öffentlichkeit gedemütigt zu werden (Ebert & Loew, 2008). Die Person fürchtet sich davor, etwas Beschämendes zu tun und dabei beobachtet zu werden. Im Normalfall handelt es sich um ungefährliche Situationen, die jedoch Symptome der Angst hervorrufen. Sie erkennt , dass die Angst übertrieben ist, fühlt sich aber dazu gezwungen, angstauslösende Situationen zu meiden. Da eine Vermeidung von angstauslösenden Situationen nicht immer möglich ist, führt das Verhalten zu einer Sich-selbst-erfüllenden-Prophezeihung (Zimbardo & Gerrig, 2008). Die Symptomatik reicht von einem leichtem Unbehagen bis hin zu einer panischen Angst. Gleichzeitig kann sich der Herzschlag erhöhen oder ein Schwächegefühl auftreten. Diese Symptome sind vergleichbar mit denen einer Panikattacke. Es folgt eine Erwartungsangst und der Betroffene befindet sich in einem ewigen Kreislauf.

Martin R., ein 26jähriger junger Mann, der nach seinem Studium eine erste Arbeitsstelle angetreten hat, stellt sich vor, weil er das Gefühl hat, Probleme mit Alkohol zu bekommen. Seit Arbeitsbeginn trinkt er massiv. Bei Nachfragen stellt sich heraus, dass er Im Rahmen seiner Arbeit häufig mit Geschäftskunden Essen gehen müsse, kurze Vorträge halten müsse und auch andere Mitarbeiter schule. Bereits der Gedanke an solche Situationen bereite ihm Angstgefühle, Schweißausbrüche, Übelkeit, Schwindel, nachdem er bei seinem ersten Auftritt eine Veranstaltung wegen Herzrasen, Angstgefühlen, Übelkeit habe verlassen müssen. Er kenne diese Angstgefühle bei solchen Situationen bereits seit seiner Studienzeit, sei aber nie in die Verlegenheit gekommen, sie durchstehen zu müssen. Um den Arbeitsplatz nicht zu verlieren und einen guten Eindruck zu hinterlassen, habe er jetzt immer vorher mehrere Biere und Schnäpse getrunken, um ruhiger zu sein. Obwohl er lange darüber nachgedacht habe, woher diese Ängste kommen könnte, erscheinen sie ihm nach wie vor unvernünftig und unsinnig. Diagnostiziert werden eine soziale Phobie und Alkoholmissbrauch. (Ebert & Loew, 2008, S. 265)

2.4.3 Spezifische Phobien

Die spezifische Phobie, oder auch einfache Phobie genannt, richtet sich auf viele verschiedene Typen von Objekten oder Personen (Zimbardo & Gerrig, 2008). Diese Ausrichtungen lassen sich in Kategorien unterteilen. Die Angst vor bestimmten Tieren, wie Spinnen, Schlangen oder Mäusen, lässt sich in der Kategorie der Tierphobien zusammenfassen. Höhen- oder Prüfungsangst sind Beispiele für die Kategorie der situationalen Phobien. Die Kategorie Phobien vor Naturereignissen beschreibt Phobien, die sich auf Wasser, Gewitter, Stürme, Feuer oder Ähnliches beziehen. Die Blut-Spritzen-Verletzungsphobie bildet die vorletzte Gruppe. Eine Restkategorie beinhaltet die Angst vor Infektionen, welche oft der Übergang zu einer Zwangsstörung ist. Bei tatsächlichem oder aber auch bei bloßer Antizipation, mit einem angstauslösendem Stimulus, erfolgt eine unvermeindliche, sofortige Angstreaktion. Dies kann gewisse Lebensbereiche einschränken, richtet sich aber nach der Vermeidung der angstauslösenden Situationen (Zimbardo & Gerrig, 2008, Ebert & Loew, 2008).

2.4.4 Panikstörung

Die Panikstörung wird definiert durch immer wiederkehrende, schwere Angst-, beziehungsweise, Panikattacken. Diese sind unvorhersehbar und plötzlich, da die entsprechende Situation meist keinen konkreten Auslöser aufweist. Eine Panikattacke wird von einigen körperlichen Symptomen begleitet. Symptome sind Herzrasen, Schwindel, Benommenheit, Erstickungsgefühle, Zittern, Schwitzen, Ohnmachtsgefühle, Schmerzen in der Brust und Übelkeit. Außerdem kann die Furcht zu sterben, verrückt zu werden oder außer Kontrolle zu geraten zusätzlich auftreten. Die Folgen einer Panikattacke können schwerwiegend sein. Der Betroffene etwickelt eine Erwartungsangst und ist überzeugt von der Gefährlichkeit und Ernsthaftigkeit der Symptomatik oder der Situation. Dieses Verhalten führt zu einer Entwicklung der Panikstörung und wird von Vermeidungsverhalten begleitet (Ebert & Loew, 2008).

Claudia O., eine 24jährige Studentin, kommt zur Ambulanz mit der Frage, ob sie vielleicht schizophren sei. Mitten auf einer belebten Straße habe sie plötzlich das Gefühl gehabt, dass alles um sie herum verändert sei, sie selber nicht mehr sie selbst sei (=Derealisation, Depersonalisation). Sie habe auch vorübergehend gemeint, dass irgendwelche fremden Mächte sie beeinflussen oder sie gerade verrückt werde. Erst bei der Nachfrage gibt sie an, dass gleichzeitig ihr Herz sehr heftig geschlagen habe, ihr schwindelig und über geworden sei. Sie habe früher nie solche Zustände gehabt, aber bei Nachfragen stellt sich heraus, dass sie in den letzten vier Jahren viermal beim Internisten war, da standing Herzrasen und Beklemmungsgefühle in der Brust aus heiterem Himmel auftraten, meist von der Angst begleitet, eine Herzkrankheit oder sogar einen Herzinfarkt zu haben. Diagnostiziert wird eine Panikstörung. (Ebert & Loew, 2008, S.258)

2.4.5 Generalisierte Angststörung

Eine generalisierte Angststörung wird dann diagnostiziert, wenn eine beständige Angst über 6 Monate andauert. Die generalisierte Angststörung wird von einem Gefühl der Ängstlichkeit und Besorgtheit begleitet. Diese Ängstlichkeit entspricht generell keiner realen Bedrohung (Zimbardo & Gerrig, 2008). Die generalisierte Angststörung kann nicht auf eine spezielle Phobie zurückgeführt werden. Diese Angst ist langanhaltend, unbeschränkt und betrifft die unterschiedlichsten Lebensumstände. Sie heftet sich an verschiedene Gedanken (Ebert & Loew, 2008). Symptome sind unter anderem Muskelspannung, leichte Ermüdbarkeit, Ruhelosigkeit, Reizbarkeit. Außerdem begleiten Konzentrationsschwierigkeiten und Schlafstörungen die Symptomatik (Zimbardo & Gerrig, 2008). Die Symptome sind nicht paroxysmal, sondern dauern an (Ebert & Loew, 2008). Die Ängste, oder Angstgedanken, sind nicht kontrollierbar und können das alltägliche Leben und die Lebenstüchtigkeit beeinträchtigen. Die körperlichen Beschwerden erschweren das Leben und können der Grund dafür sein, dass beruflichen und sozialen Verpflichtungen nicht mehr nachgegangen werden kann (Zimbardo & Gerrig, 2008).

Andrea B., eine 42jährige Hausfrau, wird vom Notarzt zur Aufnahme gebracht, da sie einen "Nervenzusammenbruch” gehabt habe. Er sei wegen Schwindel und Angstgefühlen geholt worden, habe aber keine Erkrankung finden können. Die Patientin macht Angaben, die später vom Ehemann bestätigt werden: Seit Jahren höre er nur Sorgen von ihr, dass den Kindern etwas passieren würde, ihre Leistungen nicht stimmen würden, das Geld nicht ausreichen würde. Kleine Anlässe, und solche gäbe es zur Genüge, würden ausreichen, um wieder für einige Tage oder Wochen solche Sorgen hervorzurufen. Sie schlafe in dieser Zeit schlecht ein, sei standing gereizt und schreckhaft, würde ständig auf dem Sprung sein. Häufig klage sie in solchen Zeiten über körperliche Beschwerden, Müdigkeit, sie zittere auch oft, habe Gesichtszuckungen. Die Befürchtungen würden sich zwar immer wieder zerstreuen lassen und die Beschwerden würden in längeren Gesprächen zurückgehen, aber sie würden doch immer wieder bis zur endgültigen Lösung des Problems auftreten.

Diagnostiziert wird vorläufig eine generalisierte Angststörung. (Ebert & Loew, 2008, S. 268 f.)

2.4.6 Posttraumatische Belastungsstörung

Die Posttraumatische Belastungsstörung ist eine Stressreaktion, bei der Menschen unter dem beständigen Wiedererleben des traumatischen Ereignisses in Form von beispielsweise Rückblenden oder Albträumen leiden (vgl. Zimbardo & Gerrig, 2008, S. 475, zitiert nach DSM-IV-TR, 2000). Traumatische Ereignisse sind in etwa Krieg, Terrorismus, schwere Verletzungen, Konzentrationslager, Naturkatastrophen und Folterung (Ebert & Loew, 2008). Eine PBS kann sich bei dem Opfer der jeweiligen Situation und auch bei Zeugen entwickeln (Zimbardo & Gerrig, 2008). Die Angst ein Ereignis wiederzuerleben manifestiert sich und steigert das Nacherleben. Situationen oder Worte, die Erinnerungen an ein traumatisches Ereignis wachrufen, werden vermieden (Ebert & Loew, 2008). Zusätzliches Merkmal der Posttraumatischen Belastungsstörung ist das Gefühl von Betäubtsein. Emotionale Stumpfheit,

Schlafstörungen, Schuldgefühle und Konzentrationsschwierigkeiten stellen weitere Symptome dar.

Beth: Du fühlst dich auch, als hätten dich all deine Freunde betrogen.

Ich habe geträumt, ich wurde vor meiner Wohnung vergewaltigt. Im Traum sah jeder aus dem Fenster - die Gesicher waren so klar -, alle meine Freunde standen in einer Reihe am Fenster und schauten hinaus, und andere waren nur knapp einen halben Meter von mir weg. Sie sahen alle, was passierte, und niemand von ihnen tat etws dagegen. Ich wachte auf und hatte ein Gefühl extremer Einsamkeit.

(vgl. Zimbardo & Gerrig, 2008, S. 476, zitiert nach Stanford Daily, 1982, S. 1,3,5)

2.4.7 Zwangsstörung

Die Zwangsstörung ist eine psychische Störung in der bestimmte Zwangsphänomene immer wiederkehren. Diese Phänomene können Zwangsgedanken, -befürchtungen, -impulse oder Zwangshandlungen sein. Oft treten auch mehrere dieser Merkmale gemeinsam auf. Zwangsgedanken sind oft ordinär oder aggressiv, befassen sich jedoch beispielsweise auch mit der Kontamination von Schmutz und Keimen. Die Vorstellung eines unangenehmen oder angstauslösenden Ereignisses ist eine Zwangsbefürchtung. Zwangsimpulse beschreiben einen außergewöhnlichen Drang, obzöne oder aggressive Handlungen auszuführen. Die Zwangshandlung ist charakterisiert durch eine wieder und wieder ausgeführte Handlung, wie zum Bespiel Waschen und Reinigen. Sie steht oft im direkten Zusammenhang mit einem

Zwangsgedanken. Eine Zwangsstörung beinhaltet häufig depressive Episoden oder Angstgefühle (Ebert & Loew, 2008).

Noch vor einem Jahr schien der 17-jährige Jim ein ganz normaler Jugendlicher mit vielen Talenten und Interessen zu sein. Dann, beinahe über Nacht, wurde er zu einem einsamen Außenseiter, durch ein psychisches Gebrechen ausgeschlossen vom sozialen Leben. Er entwickelte eine fixe Idee, nämlich das Waschen. Verfolgt von der Auffassung, er sei schmutzig - entgegen dem, was seine Sinneswahrnehmungen ihm sagten -, began er immer mehr Zeit darauf zu verwenden, sich von seinem eingebildeten Schmutz zu reinigen. Anfangs begrenzten sich seine rituellen Reinigungen auf die Abende oder das Wochenende, aber bald begannen sie, seine gesamte Zeit in Abspruch zu nehmen. Er war nicht mehr dazu in der Lage, zur Schule zu gehen. (vgl. Zimbardo & Gerrig, 2008, S. 560, zitiert nach Rapoport, 1989, S.83 - 89)

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Ende der Leseprobe aus 26 Seiten

Details

Titel
Angststörungen. Empirisch untersuchte Mittelwertunterschiede zwischen Frauen und Männern
Hochschule
Rheinische Fachhochschule Köln
Note
1,0
Autor
Jahr
2012
Seiten
26
Katalognummer
V371109
ISBN (eBook)
9783668490604
ISBN (Buch)
9783668490611
Dateigröße
1279 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Angststörungen, Geschlechtsspezifische Unterschiede, Angststörungen Frauen, Angststörungen Männer
Arbeit zitieren
Viktoria Giller (Autor:in), 2012, Angststörungen. Empirisch untersuchte Mittelwertunterschiede zwischen Frauen und Männern, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/371109

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