Darstellung der spanischen Gesellschaft der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in García Lorcas Werk "La casa de Bernarda Alba"


Hausarbeit, 2015

24 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhalt

1. Einleitung

2. Das Leben von Federico García Lorca und das Spanien seiner Zeit

3. Das bäuerliche Leben in Andalusien

4. Analyse des Theaterstücks La casa de Bernarda Alba
4.1 Inhalt und Struktur
4. 2 Die Figuren
4.3 Funktion von Sprache und lyrischer Elemente

5. Darstellung der Gesellschaft und ihre Kritik in La casa de Bernarda Alba

6. Fazit

7. Literatur- und Quellenverzeichnis

Primärliteratur

Sekundärliteratur

1. Einleitung

Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Darstellung der spanischen Gesellschaft der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und ihrer Kritik in Federico García Lorcas Werk La casa de Bernarda Alba. Das Theaterstück ist García Lorcas letztes Werk, welches er kurz vor seiner Ermordung fertig stellte. Es ist der dritte Teil seiner sogenannten Bauerntrilogie, die sich zusammensetzt aus Bodas de sangre, Yerma und La casa de Bernarda Alba.

Da es den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde alle drei Werke zu analysieren und in Bezug zueinander zu setzen, wird das Augenmerk auf das letzte Stück Lorcas gerichtet.

Der Granadiner Federico García Lorca, der aus einer wohlhabenden Familie stammte, hatte trotz seines Standes ein stark ausgeprägtes Gleichberechtigungsbewusstsein den Benachteiligten gegenüber. So war eine Vielzahl seiner Schriften in Spanien zu Zeiten der ersten Republik verboten.

Um zu einer abschliessenden Betrachtung zu gelangen und zu beurteilen zu können mit welchen sozialen Missständen sich Lorca befasst und wie sich dies in seinen Stücken widerspiegelt, werden zunächst im ersten Abschnitt die politischen Geschehnisse zu Lebzeiten Lorcas zusammenfassend aufgeführt. Anschließend wird die andalusische Gesellschaft, die sein Werk thematisiert, dargestellt. Wobei hierbei die Rolle von den Frauen und Männern eine große Bedeutung bei seiner Schlussbetrachtung spielen.

Nachdem die gesellschaftliche und politische Realität Spaniens skizziert wird, beginnt die Analyse zunächst mit einer Einführung in das Werk durch eine Zusammenfassung der Handlung und des Aufbaus. Des Weiteren werden die Figuren des Stücks charakterisiert und ihrer Bedeutung für das gesamte Werk erörtert. Durch die weitere Analyse der verwendeten Sprache und der lyrischen Elemente wird der zweite Abschnitt der Arbeit abgerundet. Schließlich befasst sich der letzte Abschnitt mit der Fragestellung, welche Kritik Lorca durch sein Schaffen ausdrücken wollte und auf welche Weise sie sich in Bernarda Albas Haus auswirkt.

2. Das Leben von Federico García Lorca und das Spanien seiner Zeit

Die Theaterstücke Lorcas wurden stark durch die Gesellschaft Spaniens seiner Zeit beeinflusst.

Die Forschung besagt, dass Lorcas Dichtungen frei von der politischen Realität Spaniens zu interpretieren seien, da er sich von den politischen Umständen Spaniens in seinen Werken nicht beeinflussen ließ.[1] Er hielt sich öffentlich von der Äußerung seiner politischen Meinung weitestgehend fern. Nichtsdestotrotz war Lorca ein Befürworter der Armutsbekämpfung, der Republiksgründung, Verbesserung der Bildungsmöglichkeiten und der Eindämmung des Einflusses der katholischen Kirche auf die Gesellschaft. So thematisierte er unter anderem letzteres begleitet von Themen wie Armut und fehlender Bildung in den Dörfern Andalusiens in seinen Theaterstücken.

Um diese Strukturen und gesellschaftlichen Prozesse, die Gegenstand seiner Stücke sind, besser analysieren zu können, wird in diesem Abschnitt die politische und soziale Situation Spaniens zu Beginn des 20. Jahrhunderts näher beleuchtet.

Im Jahre 1887, ein Jahr bevor Lorca in der Provinz Granada geboren wurde, wurde die Erste Spanische Republik gegründet, um die Monarchie zu überwinden. Dieses Vorhaben scheiterte jedoch und es setzte sich erneut das monarchistische System durch. Die Phase der politischen Restauration endete in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts durch die Gründung der Militärdiktatur von Miguel Primo de Rivera. Diese Diktatur konnte sich auch nur einige Jahre bis 1930 halten. Zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war die Armut der Bauern in Andalusien ein großes soziales Problem. Die Industrialisierung Spaniens ging nur schleppend voran, so waren die Bauern immer mehr von Großgrundbesitzern abhängig. Vor allem Andalusien galt als Anführer der Arbeitslosenquote, dahingegen bildeten Katalonien und das Baskenland die Industrieschwerpunkte des Landes.

So war die Gesellschaft Spaniens geprägt durch ungleiche Machtverhältnisse zwischen einer reichen Minderheit und einer armen Mehrheit. Zu der reichen Minderheit gehörte auch die Familie Federico García Lorcas. Obwohl er ein Leben ohne finanzielle Sorgen lebte, war ihm die soziale Ungleichheit in Spanien ein Dorn im Auge.

Die angespannte Situation unter der Bevölkerung Spaniens eskalierte im Jahre 1909. In einer Woche, die auch als die „semana trágica“[2] bekannt ist, setzten die Menschen der niederen Schichten Klöster und Katholische Schulen in Brand, um ihren Zorn der Monarchie gegenüber und der daraus resultierenden Ungleichheit Ausdruck zu verleihen.

Durch diese Eskalation ausgelöst, lehnten sich in den weiteren Jahren immer mehr Bürger gegen den Einfluss der katholischen Kirche auf. Unter den Aufständigen waren auch immer mehr Studenten zu verzeichnen. Diese studentische Bewegung, zu der auch Lorca gehörte, zeigte ein hohes Maß an politischem Engagement und setzte sich für die Errichtung einer Republik ein. So gelang den Republikanern im Jahre 1931 der Sieg und der Erlass einer demokratischen Verfassung.

Parallel dazu gründete Lorca eine eigene Schauspielgruppe namens „La Barraca“, durch die er versuchte alle Bürger Spaniens zu unterhalten, was ihm auch gelang. Seine Werke Bodas de sangre und La casa de Bernarda Alba entstanden in dieser Zeit.[3]

Die Gesellschaft jedoch war weiterhin geprägt von einer hohen Arbeitslosigkeit und folglich auch einer mangelnden Bildung. Daher nahm die neue Republik es sich zum Ziel die Bildungspolitik in den Vordergrund ihres politischen Handelns zu stellen. Vorrangig war dabei die Errichtung von Schulen, die nicht mehr dem Handlungsfeld der katholischen Kirche oblagen.

Die Republik konnte sich lediglich bis zum 18. Juli des Jahres 1936 halten. Schließlich brach der Bürgerkrieg aufgrund der großen gesellschaftlichen Unruhen aus. Im Zuge dieses Krieges wurde Lorca in seiner Heimatstadt, wo er seine Familie besuchte, erschossen. Sein großes soziales Gewissen, seine Sympathie für die Gleichberechtigung der Frauen, die er durch seine Stücke ausdrückte, und nicht zuletzt seine Homosexualität machten ihn zum Feind jener Faschisten, die ihn schließlich ermordeten.

3. Das bäuerliche Leben in Andalusien

Da La casa de Bernarda Alba mit Yerma und Bodas de sangre seine sogenannte „Bauerntrilogie“ bilden, ist es von großer Wichtigkeit die Merkmale der patriarchalischen Gesellschaftssysteme genauer zu betrachten. So wie der Begriff erahnen lässt ist ein grundlegendes Merkmal einer patriarchalischen Gesellschaft das Ungleichgewicht des Machtverhältnisses zwischen Mann und Frau. Der Mann ist der Frau übergeordnet. Laut Maria Mies seien diese Strukturen als Produkt sozialer und nicht biologischer Faktoren zu betrachten.[4]

Daher wird diese ungleiche Verteilung der Macht von den Frauen als natürlich empfunden, sodass sie sich selbstverständlich zurückstellen und dem Mann unterordnen. Den Frauen wurden also vor allem dienende Funktion zugeschrieben. Sie wurden auf die Rolle der Hausfrau und Mutter reduziert und außerdem der Gewalt des Mannes ausgesetzt. Andalusische Frauen sollten dem Stereotypen der heiligen Jungfrau Maria entsprechen.[5] Das bedeutet, dass für sie das oberste Ziel die Wahrung ihrer Ehre und Jungfräulichkeit sein sollte.

Nicht nur die Männer, die diese Macht ausübten und die Frauen, die sie widerstandslos annahmen waren verantwortlich für diese Gesellschaftsordnung, sondern auch der Staat und die katholische Kirche leisteten einen großen Beitrag zu der unterdrückten Rolle der Frau.[6]

Der Frau war es nicht gestattet einen Beruf auszuüben, da man darin eine Gefährdung der sozialen und gesellschaftlichen Ordnung sah. Die Arbeiten der Frauen fanden lediglich im und um das Haus herum statt, wie zum Beispiel das Reinigen des Hauses, Zubereiten von Essen, Hüten der Kinder oder die Gartenarbeit. Die Familie und vor allem die Frauen wurden von der Außenwelt abgeschottet.[7] Das Zentrum der Frau und ihr Lebensraum war also das Haus.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Schließung der Ehen im Bauern Milieu. Anders als heute, wurden Ehen nicht aus Liebe, sondern aus Zweck geschlossen. Die Männer suchten die Frauen nach Kriterien wie ihrer Gesundheit, der Fähigkeit zu arbeiten und Mitgift aus.[8]

Die emotionale Ebene spielte also bei der Wahl der Frauen eine untergeordnete Rolle, was dazu führte, dass die Sexualität rein der Zeugung der Kinder und der Befriedigung des Mannes diente. Dies führte dazu, dass es als Mann nicht verpönt war eine sexuelle Beziehung zu den Bediensteten des Hauses zu führen oder gar ein Bordell aufzusuchen.

Da keine Verhütungsmittel existierten, kam es zu vielen ungewollten Schwangerschaften. Kinder wurden in ihren ersten Jahren als eine ökonomische Last angesehen, denn sie konnten weder Arbeit verrichten noch sonst behilflich sein, wohingegen sie auch die Mutter des Hauses von der Arbeit aufhalten konnten und Nahrung brauchten, was zusätzliche Kosten bedeutete. Hinzu kam, dass der plötzliche Kindstod häufiger als heute eintraf und in folge dessen Eltern wahrscheinlich aus Selbstschutz, es vermieden eine emotionale Beziehung zu ihren Kindern aufzubauen. Folglich war die Eltern-Kind-Beziehung sehr formell und nicht emotional. Die Kinder gehorchten den Eltern, die die Kinder als Arbeitskraft und Erbe sahen.

Das Verhältnis unter Geschwistern war geprägt durch Neid und Konkurrenz. Durch die Ressourcen- und Nahrungsknappheit entstand ein Kampf um die knappen Nahrungsmittel. Außerdem kam dem Erstgeborenen oder der Erstgeborenen eine privilegiertere Stellung bei der Verteilung des Erbes zu, was unter den Geschwistern auch zu Rivalitäten führte.

4. Analyse des Theaterstücks La casa de Bernarda Alba

4.1 Inhalt und Struktur

Das letzte Stück der Bauerntrilogie La casa de Bernarda Alba wurde im Jahre 1936 fertiggestellt. Wie die Vorgänger, spielt auch dieses Stück in einem Dorf Andalusiens.

Im Mittelpunkt steht die Familie von der wohlhabenden Witwe Bernarda Alba, die nach dem Tod ihres Mannes die Rolle des Familienoberhauptes einnimmt und die Familienehre um jeden Preis versucht zu wahren. Sie lebt in einem Haus mit ihren fünf Töchtern, ihrer Mutter María Josefa und der Magd La Poncia.

Bernarda Alba setzt ihre Töchter und ihre Mutter nach dem Tod ihres Mannes unter Hausarrest. Sie setzt eine achtjährige Trauerzeit an, in der die Töchter das Haus nicht verlassen dürfen und ihrer strengen Kleiderordnung folgen sollten.

Ihre größte Sorge ist es, dass ihre Töchter Kontakte zu Männern aufnehmen und damit ihrer Familienehre schaden könnten. In erster Linie geht es Bernarda Alba darum, dass die Dorfbewohner nicht schlecht über sie und ihre Familie sprechen, daher schickt sie regelmäßig ihre Magd La Poncia los, die als einzige das Haus verlassen darf, sich umzuhören, was im Dorf geredet wird, um einerseits in Erfahrung zu bringen, was eventuell über ihre Familie im Umlauf ist und vor allem um den Tratsch der anderen notfalls gegen sie verwenden zu können.

Die Handlung dreht sich um den Junggesellen Pepe El Romano, der mit der ältesten Tochter und Alleinerbin Angustias verheiratet werden soll. Da das Stück ein reines Frauenstück ist, tritt Pepe El Romano, wie andere Männer auch, nie selbst in einer Szene auf. Angustias Schwester Martirio hingegen ist eifersüchtig auf ihre ältere Schwester, weil sie auch in Pepe El Romano verliebt ist. Pepe El Romano interessiert sich jedoch für die jüngste Tochter Bernardas, Adela, die auch in ihn verliebt ist. Die beiden treffen sich heimlich und verbotenerweise. Sie führen eine Affäre, von der Martirio und auch La Poncia ahnen. Der Konflikt beginnt, als Martirio ihrer Schwester Angustias ein Bild von Pepe El Romano entwendet, was aber alle Familienmitglieder letztendlich erfahren. Adela ist die einzige Tochter, die sich gegen die tyrannische Mutter auflehnt. Als Bernarda von der heimlichen Beziehung zwischen ihrer jüngsten Tochter und Pepe El Romano erfährt, versucht sie in zu erschiessen. Dies gelingt ihr jedoch nicht. Im Glauben, dass ihr Geliebter tot sei, erhängt sich Adela und so ist das Drama vollendet.

Das Werk ist wie die anderen beiden Vorgänger auch dreiaktig. Im Gegensatz zu den anderen wird es aber kaum von lyrischen Elementen, wie Lieder oder Tänze unterbrochen. Sowohl das Werk, als auch die einzelnen Akte beinhalten eine Klimax. Jeder Akt beginnt in einer sehr ruhigen Atmosphäre, was sich aber zum Ende des jeweiligen Aktes hin steigert. Somit findet sowohl im Gesamtwerk, als auch in jedem Akt eine Steigerung statt. Es beginnt immer ruhig, dann kommt es zu einem Konflikt und endet in Gewalt. Den Höhepunkt schließlich bildet das Ende des dritten Aktes.

Als Handlungsort wird Bernarda Albas Haus dargestellt. Das Haus befindet sich in einem Dorf in Andalusien. Jedoch gibt es keine genaue Einheit von Zeit. Der Zuschauer bzw. der Leser erfährt lediglich, dass es sich um Sommermonate handelt „Es verano.“[9] Des Weiteren kann man erahnen, dass die Handlung sich über mehrere Wochen ziehen muss, da sich eine Weiterentwicklung von den Beziehungen zwischen Pepe El Romano und Angustias und Pepe El Romano und Adela abspielt.

Das Bühnenbild ist deswegen auffällig, weil die Figuren schwarz gekleidet sind und somit einen Kontrast zu den weißen Wänden des Hauses darstellen.

4. 2 Die Figuren

Die Figuren aus dem Theaterstück La casa de Bernarda Alba sind andalusischer Herkunft und leben auch in einem Dorf Andalusiens. Im gesamten Werk hat kein Mann eine aktive Sprechrolle inne.

- Bernarda Alba

Die Protagonistin des Werks ist, wie der Titel schon vermuten lässt, Bernarda Alba, eine 60-jährige Witwe und Mutter von fünf Töchtern. Mit ihren Töchtern, ihrer Mutter und zwei Mägden lebt sie in einem alten Haus. Die Familie gehört zur bäuerlichen Oberschicht des Dorfes und hat keine finanziellen Sorgen und gehört sogar zu den wohlhabendsten Familien des Dorfes.

Zu Beginn der Handlung verstirbt Bernardas Mann, woraufhin sie als neue Herrin des Hauses eine achtjährige Trauerzeit ansetzt. Bernarda ist die Erhaltung der Familienehre und des Ansehens so wichtig, dass sie ihr Leben und das ihrer Töchter danach ausrichtet. So leben ihre Töchter, ihre Mutter und die Mägde unter ihrem tyrannischen Regiment eingesperrt im eigenen Haus. Schon zu Beginn des ersten Aktes wird Bernarda durch ihre Mägde als tyrannisch, unmenschlich und geizig beschrieben. So schimpft La Poncia über sie „¡Quisiera que ahora como no come ella, que todas nos muriéramos de hambre! ¡Mandona! ¡Dominanta!”[10] Sie sind bemüht, Bernarda zufrieden zu stellen, jedoch nicht aus Sympathie, sondern aus Angst. Unter den Dorfbewohnern, zu denen sie sich distanziert hält, scheint Bernarda auch nicht beliebt zu sein. Nach der Trauerfeier ihres verstorbenen Mannes finden sich die Frauen des Dorfes in Bernardas Haus ein und sprechen ein Gebet. Nach einem Konflikt unter ihnen schimpfen sie heimlich über Bernarda. Sie treffen Aussagen, wie „¡Mala, más que mala!“[11] oder „¡Vieja lagarta recocida!“[12] Hier wird deutlich, dass selbst die Dorfgemeinde sich vor Bernarda scheut. Obwohl sie sie offensichtlich nicht ausstehen können, möchten sie nicht, dass Bernarda die Beschimpfungen hört.

Zur Außenwelt hält sie sich distanziert. Sie möchte zwar kaum Kontakte zu den übrigen Dorfbewohnern pflegen, jedoch schickt sie regelmäßig ihre Magd La Poncia los, um zu erfahren, was im Dorf über sie und ihre Familie gesprochen wird und um über den Klatsch der Dorfbewohner informiert zu sein, damit sie sie gegen sie verwenden kann.

Ihre Standeszugehörigkeit ist Bernarda sehr wichtig. Sie ist vermögend und möchte auch dementsprechend, dass ihre Töchter mit vermögenden Männern heiraten. So ist sie der Meinung, dass im Dorf niemand im Stande dazu wäre eine ihrer Töchter zu heiraten „No hay en cien leguas a la redonda quien se puede acercar a ellas. Los hombres de aquí no son de su clase.“[13] Aus diesem Grunde hat sie die Verlobung zwischen Martirio und Enrique Humanes auflösen lassen, obwohl ihre Tochter in ihn verliebt war. Sie steht zu ihrer Tat vor La Poncia und betont, dass sie dies immer wieder tun würde, denn „su padre fue ganán.“[14] Sie ist eine Befürworterin der Klassenteilung, was auch eine Verachtung armer Menschen mit sich führt. Sie hält arme Menschen nicht nur für wertlose, sondern sie ist der Meinung, dass man sie mit Tieren gleichsetzen könne „Los pobres son como los animales; parece si estuvieran echos de otras sustancias.“[15]

[...]


[1] Wittschier und Rogmann, S.2

[2] Wittschier und Rogmann, S. 12

[3] Neuschäfer, S. 198

[4] Mies, S .61

[5] Haller, S. 90

[6] Mies, S. 76

[7] Klemp, S.66

[8] Fuerth, S.72

[9] García Lorca, S. 5

[10]

[11] García Lorca, S. 6

[12] García Lorca, S. 1

[13] García Lorca, S. 21

[14] García Lorca, S. 52

[15] García Lorca, S. 11

Ende der Leseprobe aus 24 Seiten

Details

Titel
Darstellung der spanischen Gesellschaft der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in García Lorcas Werk "La casa de Bernarda Alba"
Hochschule
Universität Duisburg-Essen  (Romanistik)
Note
2,0
Autor
Jahr
2015
Seiten
24
Katalognummer
V367032
ISBN (eBook)
9783668460614
ISBN (Buch)
9783668460621
Dateigröße
581 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Federico García Lorcas, Spanien, Theater, La Casa de Bernarda Alba, Gesellschaft, 20. Jahrhundert, Theaterstück
Arbeit zitieren
Nermin Gündüz (Autor:in), 2015, Darstellung der spanischen Gesellschaft der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in García Lorcas Werk "La casa de Bernarda Alba", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/367032

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