Entwicklung des industriellen Sektors und des Standortes Kassel-Mittelfeld


Seminararbeit, 2001

21 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

I. Entwicklung des Wirtschaftssektors, in dem der Praktikumsbetrieb tätig ist
1.1. Allgemeine Differenzierung – Die Drei-Sektoren-Theorie
1.1.1. Messung der Struktur und Bedeutung von Sektoren mittels Indikatoren
1.1.2. Hypothese von Jean Fourastié
1.2. Der sekundäre Sektor
1.2.1. Entwicklung des sekundären Sektors im Zeitablauf
1.2.2. Entwicklung des Teilbereichs Maschinenbau im Zeitablauf
1.3. Zusammenfassende Würdigung

II. 2. Produktionsprogramm und Marktstellung der Thyssen Henschel Industrietechnik GmbH
2.1. Allgemeines
2.1.1. Geschichte des Standortes Kassel
2.1.2. Die Thyssen Henschel Industrietechnik GmbH (THIT)
2.2. Produktionsprogramm
2.2.1. Antriebstechnik
2.2.2. Mischtechnik
2.2.3. Handhabungstechnik
2.3. Marktstellung
2.3.1. Antriebstechnik
2.3.2. Mischtechnik
2.3.3. Handhabungstechnik
2.4. Ausblick

III. Tätigkeitsbericht
3.1. Aufgaben der Abteilung IVC
3.2. eigene Tätigkeit

IV. Quellenverzeichnis

I. Entwicklung des Wirtschaftssektors, in dem der Praktikumsbetrieb tätig ist

1.1. Allgemeine Differenzierung – Die Drei-Sektoren-Theorie

Die Bezugsbasis Volkswirtschaft der Bundesrepublik Deutschland kann sich anhand verschiedener Kriterien in Teilmengen differenzieren lassen. Dabei haben sich zwei Hauptkriterien als besonders sinnvoll für Theorie und Politik herausgebildet: die Einteilung nach Regionen und die hier zu behandelnde Einteilung nach Sektoren.

Das statistische Bundesamt teilt in einer ersten Gliederungsstufe die Volkswirtschaft in drei Sektoren ein: den primären, sekundären und tertiären Sektor.

Weiter differenziert, wird unter dem primären Sektor die Land- und Forstwirtschaft, Energie, Wasserversorgung und der Bergbau verstanden, also diejenigen Wirtschaftsbereiche, in denen der Boden als Produktionsfaktor vorherrscht und die erzeugten Güter lebensnotwendig sind.

Der sekundäre Sektor setzt sich aus dem verarbeitendem Gewerbe und dem Baugewerbe zusammen; hier herrscht das Kapital als Produktionsfaktor vor und die erzeugten Güter sind nicht lebensnotwendig.

Der tertiäre Sektor umfasst alle privaten und öffentlichen Dienstleistungen, vorherrschend als Produktionsfaktor ist die Arbeit. Die erzeugten Güter sind wie beim sekundären Sektor nicht lebensnotwendig.

Mein Tätigkeitsunternehmen, die Thyssen Henschel Industrietechnik GmbH (kurz: THIT), wird als Produzent von Investitionsgütern dem sekundären Sektor (dem verarbeitenden Gewerbe) zugeordnet.

Wird der sekundäre Sektor weiter in der Sprache des statistischen Bundesamtes differenziert, kann die THIT dem Bereich Maschinenbau zugeordnet werden.

1.1.1. Messung der Struktur und Bedeutung von Sektoren mittels Indikatoren

Soll die Struktur einer Volkswirtschaft gemessen werden, bedarf es Indikatoren, also Messgrößen zur Beurteilung des Bedeutungsanteils. Diese können mengen- oder wertmäßig, bzw. input- oder outputorientiert bestimmt werden. Vier wichtige Größen haben sich im Lauf der Zeit herausgebildet: eingesetzte Arbeitskräfte (als Input- Mengengröße), Wertschöpfung (als Input- Wertgröße), erzeugte Gütereinheiten (als Output-Mengengröße) und Umsatz (als Output- Wertgröße).

Im folgenden wird die Zahl der eingesetzten Arbeitskräfte als Indikator eingesetzt, aus zwei Günden:

1. Würde sich an einer Outputgröße orientiert, hätte man die Schwierigkeit der Messung und unterschiedlich vorliegendes Zahlenmaterial (in Tonnen, Stück, usw.). Darüber hinaus liegen bei der Input-Größe „Zahl der eingesetzten Arbeitskräfte“ differenzierte Daten vor, die teilweise in Vollerhebung ermittelt wurden und daher relativ sicher sind.
2. Die Orientierung an einer Wertgröße bringt die Schwierigkeit mit sich, dass sich aufgrund Inflation und Währungsumstellungen das vorliegende Zahlenmaterial nur schwer in heutige Werte umrechnen lässt. Eine Mengengröße hingegen ist invariant gegenüber Inflation und Währungsreformen.

1.1.2. Hypothese von Jean Fourastié

Nachdem die Volkswirtschaft grob in drei Sektoren differenziert wurde und die Zahl der eingesetzten Arbeitskräfte als Messgröße für die Struktur festgelegt wurde, kann die Entwicklung der drei Sektoren im Zeitablauf beobachtet und analysiert werden.

Der französische Ökonom Jean Fourastié unterstellte, dass der Bedeutungsanteil des primären Sektors ausgehend von 100% abnimmt bis auf ein Niveau von ca. 5%, der sekundäre Sektor ausgehend von 0% ansteigt, einen Hochpunkt durchläuft und wieder abnimmt auf einen Wert von ca. 15% und der tertiäre Sektor ausgehend von 0% auf einen Wert von ca. 80% ansteigt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle : Vorlesungsskript „Einführung in die regionale und sektorale Strukturanalyse und-politik“ von

Prof. H.-F. Eckey, Uni-GhK Kassel, Sommersemester 2000

1.2. Der sekundäre Sektor

1.2.1. Entwicklung des sekundären Sektors im Zeitablauf

Zu hinterfragen ist nun, in wie weit sich die Hypothese Fourastiés auf die Realität übertragen lässt.

Die tatsächliche Entwicklung der drei Sektoren, gemessen an der Arbeitsplatzentwicklung im früheren Bundesgebiet von 1800 bis 1996, zeigt sich wie folgt :

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle : Vorlesungsskript „Einführung in die regionale und sektorale Strukturanalyse und-politik“ von

Prof. H.-F. Eckey, Uni-GhK Kassel, Sommersemester 2000, eigene Berechnungen

Die Grafik zeigt, dass die reale Entwicklung im sekundären Sektor den Fourastiéschen Vorstellungen im Großen und Ganzen folgt. Die dargestellte Grafik kann nur einen Teilbereich des angenommenen Verlaufs widerspiegeln, da Zahlenmaterial erst ab dem 19. Jahrhundert vorliegt und Fourastié zu einem viel früheren Zeitpunkt einsetzt.

Ausgehend von der Industrialisierung steigt der Bedeutungsanteil des sekundären Sektors an und ca. ab den 60-er / 70-er Jahren des 20. Jahrhunderts nimmt er wieder ab. Eine Analyse über Gründe und Ursachen wird unter dem Abschnitt 1.2.3. dargestellt.

Zu hinterfragen ist nun, ob sich die Gesamtentwicklung im sekundären Sektor auf den Teilbereich Maschinenbau übertragen lässt.

1.2.2. Entwicklung des Teilbereichs Maschinenbau im Zeitablauf

Der Sektor Maschinenbau müsste sich, wenn man der Fourastiéschen Theorie folgen will, als Teil des sekundären Sektors wie oben dargestellt verhalten haben. Wird der Zeitraum von 1925 bis 1999 betrachtet, ergibt sich folgendes Bild:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle : statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen

Besonders auffallend an der Tabelle ist der kurzfristige Bedeutungsgewinn des Sektors Maschinenbau in den Jahren 1925 bis 1939 um dann drastisch zurückzugehen. Bedingt wird dieses Zwischenhoch durch die zu Zeiten des Nationalsozialismus betriebene Aufrüstung zum zweiten Weltkrieg. Der Einbruch im Bereich Maschinenbau vor 1950 wird durch den Zusammenbruch des Dritten Reichs verursacht. Danach setzt die von Forusatié dargestellte Hochphase für den sekundären Sektor ein, und auch für den Bereich Maschinenbau, wie die

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

auf den oben basierenden Zahlen Grafik zeigt :

Wenn bedacht wird, dass die Grafik aufgrund fehlenden Zahlenmaterials (die amtliche Statistik erfasst den Bereich Maschinenbau erst seit der Berufszählung am 16.06.1925 getrennt) nur einen Ausschnitt des Komplettverlaufs des sekundären Sektors darstellt (ca. das letzte Drittel der Grafik auf Seite 3), wird der parallele Verlauf deutlich. Es ist damit als erwiesen anzusehen, dass sich der Teilbereich Maschinenbau wie der sekundäre Sektor selbst entwickelt hat.

Die Gründe und Ursachen für den Strukturwandel zwischen den Sektoren und speziell für den sekundären Sektor werden im folgenden Abschnitt 1.2.3. behandelt.

[...]

Ende der Leseprobe aus 21 Seiten

Details

Titel
Entwicklung des industriellen Sektors und des Standortes Kassel-Mittelfeld
Hochschule
Universität Kassel
Veranstaltung
Berufsparaktische Studien
Note
2,0
Autor
Jahr
2001
Seiten
21
Katalognummer
V36690
ISBN (eBook)
9783638362405
Dateigröße
730 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Entwicklung, Sektors, Standortes, Kassel-Mittelfeld, Berufsparaktische, Studien
Arbeit zitieren
Andreas Reichhardt (Autor:in), 2001, Entwicklung des industriellen Sektors und des Standortes Kassel-Mittelfeld, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/36690

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