Einbezug von Angehörigen in die Versorgung von Patienten mit Delir auf der Intensivstation
Hausarbeit 2016 40 Seiten
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1. Beschreiben Sie Ihre Beobachtung der eigenen klinischen Arbeitspraxis, die Sie zur Bearbeitung des Projekts angeregt hat
2. Leiten Sie aus Ihrer Beobachtung eine erste heuristische Hypothese ab
3. Leiten Sie aus Ihrer Hypothese die Fragestellungen ab, zu denen Sie in der Literatur systematisch recherchieren wollen
4. Überlegen Sie bitte, in welchen Datenbanken Sie Antworten auf Ihre Fragen finden könnten
5. Formulieren Sie bitte die Suchbegriffe unter denen Sie in den Datenbanken recherchieren könnten
6. Literaturrecherche
6.1 Methodisches Vorgehen und Auswahl Datenbanken
6.2 Suchstrategien / Festlegung der Suchbegriffe
6.3 Ein- Ausschlusskriterien
6.3.1 Filtereinstellungen
6.3.2 Evidenz - Beurteilung
6.3.3 Ergebnisdarstellung des Suchprozesses
6.4 Recherche AWMF
6.4.1 Rechercheergebnisse AWMF
6.4.2 Rechercheergebnisbewertung AWMF
6.4.3 Vorstellung einbezogener Ergebnisse AWMF
6.5 Recherche OPAC Bibliothekskatalog
6.5.1 Rechercheergebnisse OPAC
6.5.2 Ergebnisbewertung OPAC
6.5.3 Vorstellung einbezogener Ergebnisse OPAC
6.6 Recherche PubMed
6.6.1 Rechercheergebnisse PubMed
6.6.2 Ergebnisbewertung PubMed
6.6.3 Vorstellung einbezogener Ergebnisse PubMed
6.7 Handrecherche
6.7.1 Vorstellung einbezogener Ergebnisse Handrecherche
7. Formulieren Sie nun Ihre literaturbasierte Forschungs- und Entwicklungsfrage als Basis ihres Projektes
8. Legen Sie aufgrund ihrer Literaturanalyse die Instrumente und Methoden fest, die Sie im Projekt anwenden wollen
Eingeschlossene Literatur für die inhaltliche Projektarbeit
Ausgeschlossene Literatur
9. Erstellung des Projekt-Layouts
Gesamtliteraturverzeichnis
1. Beschreiben Sie Ihre Beobachtung der eigenen klinischen Arbeitspraxis, die Sie zur Bearbeitung des Projekts angeregt hat
Das Delir mit seinen hyper- und hypoaktiven Phasen ist ein häufiges Phänomen auf der Intensivstation mit zeitlichem und personellem Mehraufwand.
Es besteht die Gefahr eines potenziellen Patientenschadens aufgrund Agitiertheit, Aggressivität und selbstgefährdender Tendenzen durch kontraindiziertes, selbstständiges Verlassen des Bettes mit Sturzgefahr bis hin zu dem für den Patienten gefährlichen, eigenständigen Entfernen wichtiger Drainagen und Zugängen zu Venen und Arterien. Diese Gefahren drohen auch häufig Patienten mit der überwiegend hypoaktiven Form des Delirs. Ihnen wird aufgrund schlafbetonter Konstitution meist weniger Aufmerksamkeit geschenkt.
Die Folge können freiheitsentziehende Maßnahmen pharmakologischer und mechanischer Art mit den für die Beteiligten normativen, kognitiven und affektiven Dissonanzen sein.
Die Paradoxie aus "Sicherheit garantieren" und "Grundrechte verletzen" mündet bei allen Beteiligten in einem Konflikt.
Regelmäßig mache ich die Beobachtung, dass die ständige, geduldige und zugewandte Anwesenheit einer Pflegeperson oder eines Angehörigen zur Deeskalation beiträgt, dem Patienten Angst nimmt, Orientierung verschaffen kann und potenziellen Schaden abwendet.
2. Leiten Sie aus Ihrer Beobachtung eine erste heuristische Hypothese ab
Der Einbezug Angehöriger kann Patienten mit Delir bei der Genesung unterstützen.
3. Leiten Sie aus Ihrer Hypothese die Fragestellungen ab, zu denen Sie in der Literatur systematisch recherchieren wollen
Kann der Einbezug Angehöriger auf der Intensivstation Endpunkte in der Delir-Therapie beeinflussen?
4. Überlegen Sie bitte, in welchen Datenbanken Sie Antworten auf Ihre Fragen finden könnten
Aktuelle Leitlinien im deutschsprachigen Raum lassen sich im Online-Portal der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AWMF) [1] finden .
Da es sich beim Einbezug Angehöriger um eine Intervention im klinischen Alltag handelt, beschränkt sich die Suche auf die geläufige Suchmaske der öffentlich zugänglichen Literaturdatenbank MEDLINE für das medizinische und pflegerische Blickfeld: PubMed[2].
Zusätzlich erfolgt eine Suche direkt über den Online Zugriff des OPAC-Bibliothekskatalog der Katholischen Hochschule NRW. Hier stehen circa 285.000 Medien aus verschiedenen Fachgebieten frei zugänglich zur Verfügung[3].
5. Formulieren Sie bitte die Suchbegriffe unter denen Sie in den Datenbanken recherchieren könnten
Die Fragestellung bezieht sich auf ein Thema des klinischen Bereichs, daher werden folgende Suchbegriffe verwendet:
AWMF:
- Delirmanagement
MEDLINE (englisch verschlagwortet):
- Delir* (MeSH-Terms)
- Intensiv* (Titel und Abstract)
- Family (Titel und Abstract)
OPAC (deutsch verschlagwortet):
- Delir*
- Angehörig*
6. Literaturrecherche
6.1 Methodisches Vorgehen und Auswahl Datenbanken
Vor dem Hintergrund des reduzierten Zeitrahmens werden die Suchstrategie und die Datenbankauswahl auf folgendes Vorgehen begrenzt.
- Leitlinienrecherche über die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AWMF)
- MEDLINE über PubMed
- OPAC-Bibliothekskatalog der Katholischen Hochschule NRW.
- Handrecherche in Eigenbeständen und Literaturquellen einbezogener Literatur.
6.2 Suchstrategien / Festlegung der Suchbegriffe
Gemäß Vorprüfung der Datenbanken zeigt sich folgende grundlegende Festlegung der Suchbegriffe als zielführend:
AWMF:
Delirmanagement
MEDLINE (englisch verschlagwortet):
Delir* (MeSH-Terms): "Delirium"[Mesh]) AND ( "Delirium/nursing"[Mesh] OR "Delirium/prevention and control"[Mesh] OR "Delirium/therapy"[Mesh]
Kombiniert mit:
Intensiv* (Titel und Abstract)
Family (Titel und Abstract)
OPAC (deutsch verschlagwortet):
Delir*
Kombiniert mit:
Angehörig*
6.3 Ein- Ausschlusskriterien
Es werden folgende Einschlusskriterien definiert:
- Literaturen mit Bezugnahme auf Angehörige oder Angehörigeneinbezug von Patienten mit Delir auf Intensivstationen
- Adult / Human
Es werden folgende Ausschlusskriterien definiert:
- Pädiatrie
- Demenz
- Literatur in anderer Sprache als Deutsch und Englisch
- Kein Abstract bei internationalen Quellen
6.3.1 Filtereinstellungen
Gemäß Übersicht der vergleichenden Statistikdaten für Deutschland (vgl. DESTATIS 2013) nehmen die ICD-10 F05er Diagnosen bereits ab dem 55. Lebensjahr stark zu, gleiches Phänomen zeigt sich bei Verweildauer und allgemeiner Sterblichkeit[4]. Daher wird keine Filterung ab dem 65.LJ vorgenommen, sondern alle Literaturen zur Versorgung von Adulten einbezogen.
Der zeitliche Filter großzügig auf die letzten 15 Jahre gelegt, da die Übertragung der „CAM“ (Confusion Assessment Method) auf den Bereich der Intensivstation, zur „CAM ICU“ durch Ely et al. (2001)[5] vorgenommen wurde.
Es werden demnach folgende Filter gesetzt:
- Erwachsene Menschen (Adult/Human)
- Sprachen Deutsch und Englisch
- Abstract vorhanden (englischsprachige Literatur)
6.3.2 Evidenz - Beurteilung
Zur Beurteilung der Evidenz der eingeschlossenen Literatur weiterer Datenbanken dient eine Kriterienmatrix in Tabellenform.
Dieses Bewertungsraster reicht von einem Punktwert von 1 (Evidenz der Maßnahme durch RCT belegt) bis 3 (deskriptive oder qualitative Studie) und legitimiert die Entscheidung, eine Maßnahme für die Implementierung auszuwählen. Die Stufe 2 setzt eine Evidenz aufgrund einer kontrollierten oder quasi-experimentellen Studie voraus.
Abbildung in dieser eseprobe nicht enthalten
Abb.1: Legende zur Evidenzbeurteilung
6.3.3 Ergebnisdarstellung des Suchprozesses
Zeigt sich in den Titeln der gefundenen Literatur ein Bezug zur Fragestellung, werden diese berücksichtigt und die Abstracts überprüft. Verzeichnen diese ebenfalls eine Relevanz zum Thema, werden die vollständigen Artikel gelesen und zusammengefasst. Unberücksichtigt bleiben Quellen, die die Erkrankung Demenz fokussieren.
Alle Rechercheergebnisse werden jeweils datenbankspezifisch tabellarisch dargestellt und bewertet. Individuelle Anpassungen der Suchstrategie werden transparent gemacht. Alle Suchen werden in folgender Form dargelegt:
Abbildung in dieser eseprobe nicht enthalten
Abb. 2: Datenbankbeschreibung
Abbildung in dieser eseprobe nicht enthalten
Abb.3: Tabelle Literaturbewertung
6.4 Recherche AWMF
Leitlinien geben wirksame Interventionen als Handlungskorridore vor. Um die zu den Interventionen zugehörige Schlüsselliteratur in der Literaturliste zu finden, bietet sich eine Leitlinienrecherche an.
Die gängigste Möglichkeit, aktuelle und gültige Leitlinien aus Deutschland aufufinden, ist die Recherche im Online-Portal der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AWMF)
„Die AWMF ist das Netzwerk der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften in Deutschland. In der 1962 gegründeten Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AWMF) sind derzeit 173 wissenschaftlich arbeitende medizinische Fachgesellschaften organisiert.“ [6] .
In der Leitlinienentwicklung durch die Fachgesellschaften hat sich etabliert, als Bezeichnung für die Behandlung und Versorgung bestimmter Themenkomplexe und Phänomene den Begriff „Management“ zu verwenden. Hiermit wird dem internationalen Procedere entsprochen. Da es sich in der vorliegenden Arbeit um ein sehr spezifisches Versorgungssetting handelt, erfolgt die Recherche zunächst über den Freitext anhand des Suchbegriffs „Delirmanagement“. Hierüber werden drei Treffer erzielt, die nachfolgend bewertet werden.
6.4.1 Rechercheergebnisse AWMF
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb.4: Rechercheergebnisse AWMF
Abbildung in dieser eseprobe nicht enthalten
6.4.2 Rechercheergebnisbewertung AWMF
Abbildung in dieser eseprobe nicht enthalten
6.4.3 Vorstellung einbezogener Ergebnisse AWMF
Die Leitlinienrecherche erwies sich als sinnvoll, es wurde über die AWMF eine in 2015 aktualisierte, interdisziplinäre Leitlinie aufgefunden.
Die einbezogene interdisziplinäre Leitlinie „Analgesie, Sedierung und Delirmanagement in der Intensivmedizin“, die federführend von den Fachgesellschaften „DGAI“ sowie „DIVI“ entwickelt und herausgegeben wurde, weist eine Hohe Güte (S3-Leitlinie) auf und trifft wesentliche Aussagen zur Prävention, Diagnostik und Therapie Delirs.
Konkrete Hinweise auf die Wirksamkeit des Angehörigeneinbezugs ergeben sich aus der Studie von Khalefizadeh et al.[7], die aufgrund der Leitlinienempfehlung ergänzend über die Handrecherche einbezogen wird.
6.5 Recherche OPAC Bibliothekskatalog
Der Zugang erfolgt direkt über den Online Zugriff des OPAC-Bibliothekskatalog der Katholischen Hochschule NRW.
Bereits über die einfache Suche ohne weitere Filterung oder Einschränkung werden zum Suchbegriff „Delir*“AND angehörig* 2 Ergebnisse angezeigt, die nachfolgend dargestellt werden.
6.5.1 Rechercheergebnisse OPAC
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb.5: Rechercheergebnisse OPAC
Abbildung in dieser eseprobe nicht enthalten
6.5.2 Ergebnisbewertung OPAC
Abbildung in dieser eseprobe nicht enthalten
[...]
[1] AWMF: Die AWMF. http://www.awmf.org/die-awmf.html (accessed May 27, 2016)
[2] pubmeddev. Home - PubMed - NCBI. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed (accessed April 26, 2016)
[3] Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen - Hochschulbibliothek - Einfache Suche. http://alephino.katho-nrw.de:8060/ALEPH/SFZDYFFQKKCSTEYSXQGZ-00001/form/find-simple (accessed May 24, 2016)
[4] Statistisches Bundesamt (Destatis). Diagnosedaten der Patienten und Patientinnen in Krankenhäusern (einschl. Sterbe- und Stundenfälle) - Fachserie 12 Reihe 6.2.1 - 2014
[5] Ely, E. W.; Inouye, S. K.; Bernard, G. R.; Gordon, S.; Francis, J.; May, L.; Truman, B.; Speroff, T.; Gautam, S.; Margolin, R.; Hart, R. P.; Dittus, R. Delirium in Mechanically Ventilated Patients. JAMA 2001, 286 (21), 2703
[6] AWMF: Die AWMF. http://www.awmf.org/die-awmf.html (accessed May 27, 2016)
[7] Khalifezadeh, A.; Safazadeh, S.; Mehrabi, T. Reviewing the effect of nursing interventions on delirious patients admitted to intensive care unit of neurosurgery ward in Al-Zahra Hospital, Isfahan University of Medical Sciences. Iran J Nurs Midwifery Res 2011, 16(1), 106–112
Details
- Seiten
- 40
- Jahr
- 2016
- ISBN (eBook)
- 9783668470835
- ISBN (Buch)
- 9783668470842
- Dateigröße
- 665 KB
- Sprache
- Deutsch
- Katalognummer
- v366360
- Institution / Hochschule
- Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen
- Note
- 1,0
- Schlagworte
- Delir Projektmanagement Risikomanagement Qualitätsmanagement Pflegemanagement Pflegewissenschaften Intensivstation Einbezug Angehörige Patienten Krankheit