Paulus in der Linie alttestamentlicher Propheten


Bachelorarbeit, 2013

72 Seiten, Note: 2,7


Leseprobe


Gliederung

1. Einführung in die Problematik

2. Berufung des Paulus (Grundlage Gal 1, 11b-17)
2.1. Hinführung
2.2. Abgrenzung (Gal 1, 11b-17)
2.3. Syntaktische Analyse (Gal 1, 11b-17)
2.4. Übersetzungsvergleich (Gal 1, 11b-17)
2.5. Semantische Analyse (Gal 1, 11b-17)
2.6. Bildliche Darstellung
2.7. Charakteristische Elemente alttestamentlicher Berufungserzählungen in Gal 1, 11b-
2.8. Alttestamentliche Reminiszenzen
2.9. Zwischenbilanz zum ersten Teil der Arbeit

3. Prophetischer Lebensstil (Grundlage: protopaulinische Briefe)
3.1. Hinführung
3.2. Paulus als nabi
3.3. Paulus als Seher
3.4. Paulus als Gottesmann
3.5. Fazit zu Paulus als nabi / als Seher / als Gottesmann

4. Knecht sein für Christus auch im Leiden auf der Grundlage von DtrJes und den protopaulinischen Briefen
4.1. Paulus als Gottesknecht
4.2. Paulus als Märtyrer

5. Résumé und eigene Erkenntnisse

Literaturverzeichnis

1. Einführung in die Problematik

Die Briefe des Paulus nehmen neben den Evangelien einen bedeutenden Platz im Neuen Testament ein. Paulus ist nicht direkt ein Jünger Jesu. Obwohl er nicht unmittelbar im Gefolge Jesu war, verkündet er wie kein anderer die frohe Botschaft vom Auferstandenen. Paulus hat etwas zu sagen. Seine Lehre hat er sich nicht selbst angeeignet. Nach biblischem Zeugnis wird sie ihm geschenkt durch eine Offenbarung Jesu Christi. Dennoch stammt auch die Idee, dass Heiden Christ werden können, ohne sich zuvor zum Judentum zu bekehren, nicht von Paulus selbst. Der Auferstandene hat es ihm aufgetragen. Paulus und seine Botschaft haben welthistorische Bedeutung erlangt. Durch Paulus kommt eine Zeitenwende für das Christentum. Er ist verantwortlich dafür, dass das Christentum zu einer universalen Menschheitsreligion wird. Mit Recht kann man von Paulus sagen, dass er die bekannteste und einflussreichste Figur der jungen Christenheit ist.[1]

Paulus hat nicht weniger bewirkt als große Gestalten des AT, die als Propheten gewirkt haben.[2]

Paulus kennt das Phänomen der Gemeindeprophetie. Das „prophetische Reden“ sieht er als eine Geistesgabe an. Paulus stellt die Geistesgabe der „prophetischen Rede“ der „Glossalie“ gegenüber (Vgl. 1 Kor 12-14). Auch Paulus besitzt die Geistesgabe des prophetischen Redens. Man kann aber die Person des Paulus nicht auf Grund dieser Geistesgabe als einen Propheten bezeichnen, denn das „Prophetisch reden können“ macht nur einen kleinen Teil seiner Persönlichkeit aus.

Diese Überlegung veranschaulicht, dass man differenzieren muss zwischen dem Phänomen urchristlicher Gemeindeprophetie und dem Phänomen alttestamentlicher Prophetie.

Es geht in der Arbeit nicht darum, Paulus als einen Träger des Charismas prophetischen Redens - im Sinne der urchristlichen Gemeindeprophetie - vorzustellen, sondern es geht darum, ein viel umfassenderes Bild von ihm zu zeichnen. Es geht um die Frage, in wie fern die Gesamtpersönlichkeit des Paulus in Kontinuität zu alttestamentlichen Propheten gesehen werden kann.

Gibt es vielleicht mehr Gemeinsamkeiten zwischen alttestamentlichen Propheten und der Person des Paulus als einem zunächst bewusst ist?

Welche prophetischen Elemente findet man bei Paulus nach dem Zeugnis der protopaulinischen Briefe?

Obwohl die Apostelgeschichte Paulus in besonderem Maße wie einen charismatischen Propheten zeichnet, soll sie nicht als Textgrundlage dienen.

Damit die Arbeit nicht zu umfangreich wird, findet bewusst eine Eingrenzung auf die protopaulinischen Briefe statt.

Die wissenschaftliche Arbeit „Paul – One of the Prophets? A Contribution to the Apostle`s Self-Understanding“ von Karl Olav Sanders hat mir gezeigt, wie facettenreich dieses Thema sein kann. Man kann der gleichen Fragestellung von unterschiedlichen Gesichtspunkten her nachgehen, ohne dass sie dabei erschöpft wird. Um überhaupt von alttestamentlichen Propheten reden zu können, muss man eine Vorstellung davon haben, was einen alttestamentlichen Propheten ausmacht. Karl Olav Sanders bevorzugt eine Annäherung an alttestamentliche Prophetie, indem er darlegt, wie Jesus Sirach über Prophetengestalten in Sirach 44-51 zu erzählen weiß. Dadurch erhält man einen Einblick, wie alttestamentliche Propheten zur Zeit des Paulus dargestellt worden sind. Anschließend geht Karl Olav Sanders auf ausgewählte Textpassagen aus den Paulusbriefen ein. Als einen Ausgangspunkt wählt er das zentrale Ereignis der Paulusberufung nach dem Galaterbrief (Gal 1, 15-16a). Dies ist ein grundlegender Text, aber nicht der einzige Beleg für das prophetisch-apostolische Selbstverständnis des Paulus. Prophetische Eigenschaften des Paulus treten in unterschiedlichen Kontexten zum Vorschein.

Meine Arbeit wurde von der wissenschaftlichen Arbeit „Paul – One of the Prophets? A Contribution to the Apostle`s Self-Understanding“ von Karl Olav Sanders inspiriert.

Im Groben lässt sich meine Arbeit in zwei große Blöcke gliedern:

1. Untersuchungen zum Berufungsbericht des Paulus nach dem Galaterbrief im Kontext alttestamentlicher Berufungserzählungen.
2. Prophetische Elemente im Lebensvollzug des Paulus nach seinem Berufungserlebnis.

Zum 1. Block: Untersuchungen zum Berufungsbericht des Paulus nach dem Galaterbrief im Kontext alttestamentlicher Berufungserzählungen.

Ähnlich wie bei der Arbeit Karl Olav Sanders soll die Berufung des Paulus nach dem Galaterbrief als ein zentrales Ereignis an erster Stelle abgehandelt werden. Sie gehört mitunter zu den eindeutigsten Belegen, dass Paulus sich selbst als einen durch ein Offenbarungserlebnis beauftragten Sendboten Gottes versteht. Weil die Berufung des Paulus nach dem Galaterbrief das Fundament für sein apostolisch-prophetisches Wirken bildet, soll die Bibelstelle aus dem Galaterbrief intensiver in den Blick gefasst werden. Vom Umfang her nimmt dies gut die Hälfte dieser Arbeit ein. Warum die Perikope aus Gal 1 VV. 11b-17 umfasst, wird im Abgrenzungsvergleich erläutert.

Daran schließt sich eine syntaktische Analyse an. Sie legt eine mögliche Gliederung von Gal 1, 11b-17 nahe.

Der Übersetzungsvergleich und die semantische Analyse sollen zu einem tieferen Verstehen des von Paulus recht knapp geschilderten Offenbarungserlebnisses mit beitragen.

Nach dieser ersten Annäherung an die Perikope (Gal 1, 11b-17) wird der Blick gezielt auf Zusammenhänge zu alttestamentlichen Berufungserzählungen geworfen.

Zunächst geht es darum, charakteristische Elemente alttestamentlicher Berufungserzählungen in der Perikope (Gal 1, 11b-17) zu entdecken. Um den Vergleich der Perikope (Gal 1, 11b-17) mit alttestamentlichen Berufungserzählungen zu konkretisieren, werden konkrete alttestamentliche Reminiszenzen benannt.

Die Untersuchungen zum Berufungsbericht des Paulus münden in einer kurzen Zwischenbilanz.

Zum 2. Block: Prophetische Elemente im Lebensvollzug des Paulus nach seinem Berufungserlebnis.

In diesem Teil der Arbeit dreht sich alles um den Lebensabschnitt des Paulus, welcher auf sein Berufungserlebnis folgt. Es geht darum im apostolischen Lebensvollzug des Paulus prophetische Elemente zu entdecken.

Dazu ist es erforderlich, dass man klare Vorstellungen davon hat, was einen Propheten des AT ausmacht.

Da das Phänomen der Prophetie im Volk Israel vielgestaltig ist, sollen zunächst nur die drei Grundtypen des nabi, des Sehers und des Gottesmannes betrachtet werden. Viele Eigenschaften, die sich den drei Typen von Prophet zuschreiben lassen, findet man auch bei Paulus wieder. Es wird evaluiert, welcher dieser drei Typen am ehesten auf Paulus zutrifft.

Bei dem Unterpunkt, in dem Paulus als ein Seher betrachtet wird, gibt es einen kleinen Exkurs zu den Gattungen der prophetischen Mahnrede und der prophetischen Tröstung, welche man in protopaulinischen Briefen finden kann. Diese Gattungen stehen Sehersprüchen und Heilsorakeln nahe.

Nachdem die drei Grundtypen des nabis, des Sehers und des Gottesmannes abgehandelt worden sind, wird der Frage nachgegangen, ob die Eigenschaften des Paulus nicht auch mit der Gestalt des Gottesknechtes in den vier Gottesknechtliedern des Deuterojesajas korrespondieren, denn es besteht die Möglichkeit in der Gestalt des Gottesknechtes einen Propheten zu erkennen.

Damit wird bereits das Thema des duldsamen „Leid ertragen“ aus Treue zur göttlichen Sendung angesprochen, was bei Paulus mit dem Martyrium endet.

Es gibt die Vorstellung, dass das Prophetsein untrennbar mit dem Märtyrersein verbunden sein muss.

In wie fern das Märtyrersein des Paulus in einem Zusammenhang mit dem gewaltsamen Geschick der Propheten Israels zu sehen ist, stellt eine abschließende Überlegung dieser Arbeit dar.

Schließlich folgt das Résumé mit den eigenen Erkenntnissen.

2. Berufung des Paulus (Grundlage Gal 1, 11b-17)

2.1. Hinführung

Man versteht Paulus nicht, wenn man nicht auf das Ereignis sieht, das ihm vor Damaskus widerfuhr. Vermutlich ereignete es sich um das Jahr 35 n. Chr.[3] Es brachte die totale Wende in sein Leben. Vom Verfolger Christi wurde er zum Nachfolger. Dort, wo er gegen die Jesusbotschaft vorging, wurde er für sie gewonnen.[4] In seinen Briefen hat Paulus an unterschiedlichen Stellen direkt oder indirekt auf das Ereignis hingewiesen. Was sich dabei abgespielt hat, wird von Paulus unterschiedlich zur Sprache gebracht:

Vgl. direkte Bezugnahmen: Röm 1,1; 1 Kor 9, 1; 1 Kor 15, 8; Phil 3, 8; ausführlichere Schilderung: Gal 1, 12.15f; indirekte Verweise: 2 Kor 4, 6; 2 Kor 12, 1-4; 2 Kor 13, 10.[5] [6]

Paulus gebraucht verschiedene Verben (sehen, erscheinen, erkennen, aufleuchten, offenbaren), mal ist Jesus Christus Subjekt der Erscheinung, mal ist er Objekt des Sehens. Jesus wird mit unterschiedlichen Heilbringertiteln bezeichnet.

Paulus orientiert sich bei seinen Formulierungen an den Lesern seiner Briefe.[7]

Deswegen umschreibt er das Damaskusereignis immer mit anderen Worten. Auf Grund der unterschiedlichen Dimensionen, die Paulus dem Ereignis an verschiedenen Stellen zukommen lässt, kann man schlussfolgern, dass das Ereignis recht unspezifisch gewesen ist und sich so manch ein Aspekt erst im Laufe der tiefer gehenden Reflexion aufgetan hat.[8]

Dass die Berufung durch Jesus mit einem Auftrag, der Verkündigung des Evangeliums unter den Heiden, verbunden ist, wird zum einen im Römerbrief ersichtlich, wenn es dort von Paulus heißt: „(…) Apostelamt empfangen, um (…) alle Heiden zum Gehorsam des Glaubens zu führen (…)“ (Vgl. Röm 1, 5). Jedoch sind mit dem Apostolat alle Gemeindemitglieder gemeint. Im Galaterbrief wird der Sendeauftrag zu den Heiden explizit auf das persönliche Erleben des Paulus vor Damaskus bezogen. Vgl. Gal 1, 15f: „(…) Gott, der (…) mir (…) seinen Sohn offenbarte (…) damit ich ihn unter den Heiden verkündige (…)“.

Der Galaterbrief eignet sich in besonderer Weise zur genaueren Betrachtung des Berufungserlebnis des Paulus, da die Schilderung des Berufungserlebnis dort am umfangreichsten ist und alle wesentlichen Aspekte zum Ausdruck gebracht werden. Deswegen soll in der Folge die Berufung des Paulus auf der Textgrundlage von Gal 1, 11b-17 betrachtet werden.

2.2. Abgrenzung (Gal 1, 11b-17)

Gal 1, 11b-17 ist eine Perikope, die sich von der vorausgehenden Passage in Gal 1, 6-9 und der nachfolgenden Passage in Gal 1, 18-20 abgrenzen lässt.

2.2.1. Abgrenzung zum vorangehenden Text

Gal 1, 6-9 stellt einen Abschnitt dar, welcher gattungsspezifisch in sich geschlossen erscheint. Es handelt sich um eine Form der Gerichtsrede. Diese setzt sich aus zwei Teilen zusammen: Aus der Anklage in VV. 6f und aus der Gerichtsankündigung in VV. 8f.

Die Anklage stellt zugleich den Anlass des Galaterbriefes dar. Grund der Anklage ist die Situation der Gemeinden von Galatien. Judaistische Prediger haben sich in diesen Gemeinden niedergelassen und verfälschen das Evangelium, das Paulus verkündet.

Die Gerichtsankündigung erfolgt in der besonderen Form einer ausdrücklichen Verfluchung. V. 8 umfasst noch einen Eventualfall. In V. 9 folgt der ausdrückliche Fluch gegen jene, welche ein anderes Evangelium verkünden, wie das ursprüngliche Evangelium, das Paulus verkündigt hatte. Es ist eine Besonderheit, dass Paulus nicht nur Überbringer eines Fluches ist, sondern ihn selbst ausübt. Trotz des hervorstechenden Fluches bleibt die ganze Passage in Gal 1, 6-9 eine Einheit durch die Gesamtstruktur der Gerichtsrede.[9]

Im Fokus der Betrachtung ist der Personenkreis der Gemeinden von Galatien. Die erzählte Zeit ist die Gegenwart. Paulus übt den Fluch im Jetzt aus und zielt auf eine Veränderung der Situation hin.

Gal 1, 10-11a kann als Überleitung gesehen werden. Es wird eine Brücke geschlagen zu dem, was zuvor war und zu jenem, was nun folgt. Paulus will Verdächtigungen zurückweisen.

Er wehrt sich gegen die Botschaft der Missionare, welche in die Gemeinden von Galatien eingedrungen sind, und gegen den Vorwurf, dass er andere zu etwas überreden möchte, was er sich selbst erdacht hätte. Sein Motiv zur Verkündigung ist nicht Gefallsucht. [10] [11]

Die Formel: „Ich erkläre euch, Brüder:“ leitet bereits das Folgegeschehen ein.

Der Fluch komme über euch und über eure Kinder!

(eigene Darstellung)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2.2.2. Innere Kohärenz von Gal 1, 11b-17

Das besondere Kennzeichen von dem, was nun folgt, Gal 1, 11b-17, ist die biografische Note. Nun redet Paulus über sich selbst; über das, was ihm in der Vergangenheit widerfahren ist. Es gibt demnach einen Handlungs-, einen Personenkreis-, einen Zeit- und einen Ortswechsel. Man entnimmt V. 17, dass Paulus auf dem Weg nach Damaskus gewesen sein muss.

Inhaltlich gesehen passiert etwas, das für den ganzen Galaterbrief und das Selbstverständnis des Paulus entscheidend ist. Es geht um die Wende vom vorchristlichen Lebensabschnitt hin zum christlichen Lebensabschnitt. Kern und Angelpunkt des Ganzen bildet dabei die Offenbarung Jesu Christi.[12] Mit dieser will Paulus seine Botschaft als von Menschen unabhängig ausweisen. Seine Botschaft ist göttlichen Ursprungs und göttlichen Inhalts. Mit der Antithese in Gal 1, 12 wird treffend wiedergegeben, worum es Paulus bereits im Abschnitt Gal 1, 6-9 ging: das Evangelium ist nicht von Menschen her stammend, sondern von Gott. Mit V. 16 wird das gleiche Motiv wie in V. 12, nach dem Rückblick auf die Vorvergangenheit als Jude in VV. 13-14, nochmals aufgenommen: der Sohn, Jesus Christus, offenbarte sich ihm und er zog dazu keinen Menschen zu Rate.

Auch in V. 17 geht es nochmals genau um diesen Aspekt, wenn Paulus darauf hinweist, dass er nicht sogleich nach Jerusalem hinauf ging zu denen, die vor ihm Apostel waren, sondern nach Arabien. Paulus will die Unabhängigkeit seines Evangeliums wahren und es von menschlichen Einflüssen, gerade auch von den Aposteln der Urgemeinde, rein halten.

Durch das zentrale Geschehen, welches sich rund um die Offenbarung Jesu Christi abspielt, besteht im Abschnitt Gal 1, 11b-17 eine innere Kohärenz, welche stärker ist als die Einbettung in den umliegenden Kontext.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die Christusbegegnung des Paulus auf seinem Weg nach Damaskus.

(eigene Darstellung)

2.2.3. Abgrenzung zum nachfolgenden Text

Mit Gal 1, 18 und der Zeitangabe „Drei Jahre später“ folgt eine zeitliche Abgrenzung. Nun gerät Jerusalem als ein Reiseziel des Paulus in den Blick. Neue Personen, die benannt werden, sind Kephas in V. 18 und Jakobus in V. 19, den Vorstehern der Jerusalemer Urgemeinde.

Vom Jerusalembesuch des Paulus ist bis in V. 20 die Rede. Dieser umfasste gut zwei Wochen. In inhaltlicher Kontinuität zu dem, was zuvor war, steht, dass es Paulus dabei nicht darum ging, sich von Petrus beglaubigen oder belehren zu lassen. Es ging Paulus lediglich um eine Begegnung mit Petrus. Paulus weiß sich stets als ein von Jesus gerufener Apostel, welcher frei von menschlichen Autoritäten ist. Durch die Liebe Christi weiß sich Paulus aber auch mit der Urgemeinde verbunden.[13]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Petrus und Paulus (eigene Darstellung)

2.2.4. Einbettung im Galaterbrief

Gal 1, 11b-17 kann man nicht losgelöst vom Gesamtkontext des Galaterbriefes verstehen. Der Galaterbrief insgesamt handelt von der Ankunft des Evangeliums Jesu Christi in der Welt und was dies für die Glaubenspraxis zur Folge hat.

Da es sich um das Evangelium Jesu Christi handelt, weiß sich Paulus so stark herausgefordert. Christus selbst ist der Urheber des Evangeliums. Mit der Auferstehung Jesu Christi konnte seine frohe Botschaft zu einer Botschaft für die vielen werden. In der Verkündigung des Evangeliums kommt Christus selbst zur Sprache. Im Wort des Apostel Paulus ergeht das Wort Christi.[14] Der gesamte Galaterbrief des Paulus wird von der Absicht getragen, den Galatern die übernatürliche Qualität und Zuverlässigkeit seiner Verkündigung zu beweisen.[15]

Im Galaterbrief geht es um den Gegensatz zweier Heilswege, welche auch in der Berufungsszene des Paulus nach Gal 1, 11b-17 eindrücklich zum Tragen kommen: Auf der einen Seite steht die jüdische Lebensweise mit dem strengen Toragehorsam, welche bestimmte jüdische Gesetze als heilsnotwendig ansehen und auf der anderen Seite das gesetzesfreie Christentum.[16] Sie lassen sich nicht integrieren. Es gibt ein entweder - oder. Auch für Paulus gab es dieses „ganz das Eine sein“ vor seiner Berufung und „ganz das Andere sein“ nach der Berufungsszene.[17]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

(eigene Darstellung)

2.3. Syntaktische Analyse (Gal 1, 11b-17)

Gal 1, 11b-17 lässt sich in vier Abschnitte gliedern.

Der erste und der dritte Abschnitt handeln vom Offenbarungserlebnis. Man kann auch sagen, dass sich hier das Wortfeld „Offenbarung“ wiederfinden lässt. Das Offenbarungserlebnis steht somit als das zentrale Ereignis schlechthin an erster Stelle. Da es so wichtig ist, wird es gleich zweimal benannt, wobei die zweite Schilderung nochmals ausführlicher ist.

Der zweite und der vierte Abschnitt geben zusätzliche biografische Details an. Sie berichten vom Lebensvollzug des Paulus vor dem Offenbarungserlebnis wie auch vom Fortgang danach. Dabei dienen sie dazu, die Unabhängigkeit des paulinischen Evangeliums von menschlichen Instanzen zu unterstreichen.

Im ersten Abschnitt VV. 11b-12 beginnt Paulus seine Darlegung mit dem programmatischen Satz: „Das Evangelium, das ich verkündigt habe, stammt nicht von Menschen“.

Paulus zeichnet sich selbst als einen Empfänger einer Offenbarung. Auf Grund dessen ist er Bote einer Freudenbotschaft, die nicht menschlichen Ursprungs ist.

Folgende Begriffe legen nahe, dass es sich um das Wortfeld „Offenbarung“ handelt.

In V. 11b „Evangelium“, „verkündigt“, „stammt nicht von Menschen“ und in V. 12 „nicht von (…) Menschen“, „Offenbarung“, „empfangen“.

Der zweite Abschnitt VV. 13f dient als biografischer Beweis zur aufgestellten Behauptung des Paulus, dass sein Evangelium nicht von Menschen stammt. Man erfährt von der Zeit vor seiner Berufung. V. 13 wird mit dem Hinweis eingeleitet: „Ihr habt doch gehört (…)“. Auf Grund seines bisherigen Lebenswandels ist es ein Ding der Unmöglichkeit, dass Paulus sich das Evangelium auf menschlichen Wegen angeeignet haben könnte. Er hat es nicht auf Grund eigenen Strebens erlangt und auch nicht auf Grund besserer Einsicht oder durch besondere Verdienste, sondern allein durch Gottes Gnade und den Ruf an ihn.[18] Das muss einleuchtend sein. Zumindest müssen ihm die anderen zustimmen, dass es in seinem Leben eine krasse Kehrtwende gegeben hat, die sich schwerlich erklären lässt.

In enger Verbindung zum ersten Abschnitt VV. 11b-12 muss der dritte Abschnitt VV. 15f gesehen werden. Mit V. 15 wird Gott ins Spiel gebracht. Es heißt dort: „Als aber Gott, (…)“. Damit nimmt Paulus das zuvor schon angesprochene Offenbarungsereignis erneut auf und vertieft es. Das Wortfeld „Offenbarung“ übt nun bewusst Rekurs auf Prophetenberufungen des AT: „im Mutterleib auserwählt“, „durch seine Gnade berufen“, „offenbarte“, „unter den Heiden verkündige“, „zog ich keinen Menschen zu Rate“.

Der „Gnade“ und „Güte“ Gottes in V. 15 werden gleichsam das „maßlos“ sein, „vernichten“ und das „mit dem größten Eifer“ des Menschen Paulus entgegengestellt. Letztere Eigenschaften charakterisieren die Persönlichkeit des Paulus vor seiner christlichen Berufung, zu einer Zeit in der er als eifernder Pharisäer gegen die Christen wütete.

Den vierten und letzen Abschnitt bildet V. 17, in welchem Paulus Auskunft über den Fortgang seiner Missionsreise gibt. Dadurch, dass Paulus nicht sogleich nach Jerusalem gegangen ist, sondern nach Arabien und dann nach Damaskus, wird nochmals die Unabhängigkeit seines Apostolates herausgestellt.

2.4. Übersetzungsvergleich (Gal 1, 11b-17)

2.4.1. Hinführung

Vor die syntaktische und semantische Analyse von Gal 1, 11b-17 soll ein Übersetzungsvergleich der Perikope Gal 1, 11b-17 mit drei anderen Bibelübersetzungen zur selben Perikope gestellt werden. So wird nochmals in Erinnerung gerufen, dass die Einheitsübersetzung, welche die Grundlage der syntaktischen und semantischen Analyse bildet, eine eigene, übersetzungsbedingte Färbung hat. Für die syntaktische und semantische Analyse werden einzelne Lieblingsvokabeln, Wortfelder und Wortverknüpfungen entscheidend sein. Wird der Übersetzungsvergleich vor der syntaktischen und semantischen Analyse durchgeführt, erkennt man besser, wo man es mit Eigenarten der EÜ zu tun hat.

Als eine philologische Übersetzung, die zum einen Wert legt auf glatt klingende Formulierungen und gute Verständlichkeit, bleibt die EÜ dennoch genau, da sie sich am griechischen Ursprungstext orientiert.

Erster Vergleichstext bildet Gal 1, 11b-17 nach der Übersetzung des Neuen Testamentes nach Friedolin Stier (StÜ), als eine formaläquivalente Übersetzung, d.h. eine Übersetzung, welche stark am Ursprungstext orientiert ist und konsequent begriffskonkordant bleibt. So lässt sich z.B. gut erkennen, ob die Einheitsübersetzung nicht doch relevante Details unterschlägt, indem sie stärker vom Ursprungstext abweicht.

Der zweite Vergleich soll mittels der dynamisch äquivalenten Übersetzung „die Gute Nachricht“ (DGNÜ) geschehen. Ihr geht es v.a. darum, den Sinn treffend wiederzugeben und den Leser zu erreichen. Man erkennt über den Übersetzungsvergleich der EÜ mit der DGNÜ, dass bestimmte Begriffe, welche die EÜ wählt, vom „einfachen Volk“ vielleicht gar nicht mehr verstanden werden.

Schließlich wird als drittes ein Vergleich zwischen der EÜ und der Übersetzung der Bibel in gerechter Sprache (BigSÜ) angestellt, welche den Fokus darauf legt, dass die Sprache in mehrfacher Hinsicht „gerechter“ ist. Dadurch wird die BigSÜ gegenüber der EÜ nicht vom Inhalt her gerechter, sondern bestimmte sprachliche Formulierungen nehmen Randgruppen biblischer Erzählungen stärker in den Blick. Drei Aspekte sind dabei besonders wichtig: das sozialgeschichtliche Interesse, der jüdisch-christliche Dialog und die Geschlechtergerechtigkeit.

2.4.2. Stier-Übersetzung (StÜ)

In der EÜ heißt es in Gal 1, 11b: „Das Evangelium, das ich verkündigt habe, stammt nicht von Menschen“. Im Gegensatz zu dieser glatt klingenden Formulierung steht in V.11b der StÜ: „Die Heilsbotschaft, die ich als Heilsbotschaft verkündet – nicht von Menschenart ist sie.“ Die EÜ vereinfacht den Satz, indem sie das Verb „abstammen“ einführt. Die StÜ greift auf das „ouk estin kata anqrwpon“, „nicht von Menschenart ist“, zurück.

Mit dem Wort „Heilsbotschaft“ tritt in der StÜ eine Doppelung auf, da es kein entsprechendes Verb im Deutschen gibt, mit welchem man das „euaggelisqen“, was so viel wie „als Heilsbotschaft verkünden“ heißt, zum Ausdruck bringen könnte.

In V. 12 heißt es in der StÜ „eine Enthüllung Jesu des Messias“, was die EÜ mit „die Offenbarung Jesus Christi“ übersetzt. Das griechische Wort „apokálypsis“ meint Enthüllung. Der theologische Begriff „Offenbarung“ ist gleichbedeutend. „Bar“ kommt aus dem Altgermanischen und meint „unbedeckt, nackt“. Offenbaren, oder Offenbarung meint, dass etwas von seiner Umhüllung befreit wird.[19]

Grammatikalisch auffällig ist in V. 14 in der StÜ die Formulierung „für meiner Väter Überlieferungen“. In der Einheitsübersetzung heißt es: „für die Überlieferungen meiner Väter“. Die Reihenfolge der Kasi ist somit vertauscht. In der StÜ folgt anders als in der EÜ der Akkusativ auf den Genetiv. Die Abfolge ist aus dem griechischen Ursprungstext entnommen, in der folglich der Akzent stärker auf den „Vätern“ liegt. In der EÜ liegt der Akzent stärker auf den „Überlieferungen“.

In V. 15 heißt es in der EÜ, dass Gott ihn schon im Mutterleib „auserwählt“ habe. In der StÜ steht anstelle dessen „ausgesondert“. Etwas „auszuwählen“ meint, dass man sich auf Grund verschiedener Möglichkeiten zu etwas entscheiden kann. Dieses Wort wird in der EÜ oft verwendet, an Stellen, wo auch immer eine Beziehung zwischen Gott und Mensch in den Blick gefasst wird.[20] Das Wort „aussondern“ meint inhaltlich das Gleiche wie das Wort „auswählen“, betont aber stärker den Prozess der Abgrenzung von etwas. Das was ausgesondert ist, hebt sich im besonderen Maße von allem anderen ab und steht für sich (allein).

In V. 16 steht in der EÜ „seinen Sohn offenbarte“. In der StÜ ist von „Seinen Sohn in mir zu enthüllen“ die Rede. Wieder ist es die EÜ, welche den theologischen Begriff „Offenbarung“ präferiert, wohingegen die StÜ von „Enthüllung“ spricht.

Auffällig ist, dass die StÜ das „in mir“ erwähnt. Im Griechischen lautet es „en emoi“. Die EÜ übergeht dies und bringt damit auch eine leichte inhaltliche Verschiebung mit sich. Es macht einen Unterschied, ob eine Offenbarung „nur“ vor mir stattfindet, oder ob sie „in mir“ ist und mein tiefstes Inneres berührt. So kann Paulus in Gal 2, 20 sagen: „Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir.“ Diese Stelle korrespondiert in ausdrücklicher Weise mit seinem Berufungserlebnis.[21] Es geht nicht nur um eine äußerliche Kenntnisnahme, sondern um eine innere Gewissheit, die sich durch Gottes Geist als Offenbarung vollzieht.[22]

Des Weiteren heißt es in V. 16 in der EÜ „da zog ich keinen Menschen zu Rate“. In der StÜ hingegen steht „da ging ich sogleich nicht mit Fleisch und Blut zu Rate“. Dass ein Mensch aus Fleisch und Blut besteht, ist bekannt, aber dass diese Formulierung substitutiv für den Menschen steht, ist nicht allzu geläufig. Im griechischen Ursprungstext steht jedoch auch „sarki kai aimati“.

Die StÜ erscheint umständlicher, aber auch ganzheitlich umfassender. Paulus selbst scheint bei „Fleisch und Blut“ mit eingeschlossen zu sein und nicht nur von anderen Menschen zu sprechen. Ein neuer Aspekt taucht auf.

In V. 17 übernimmt die EÜ den griechischen Begriff des „apostolous“, bzw. „Apostels“, die StÜ jedoch nicht.

Dies mag zunächst verwundern, aber im Griechischen steht „apostolous“ nicht immer eindeutig für den urchristlichen Gesandten. Es können auch Frachtbriefe, Schiffsexpeditionen etc. damit gemeint sein. Spricht die StÜ von „Sendbote“ verweist sie zugleich auf die spezifisch christliche Bedeutung des gesandt sein durch Jesus hin.[23] [24] [25]

Gott wollte seinen Sohn in mir enthüllen. (eigene Darstellung)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2.4.3. „Die Gute Nachricht“ Übersetzung (DGNÜ)

In der DGNÜ beginnt V. 11b mit „Die gute Nachricht, die ich verkünde, ist nicht von Menschen erdacht.“, wohingegen in der EÜ steht: „Das Evangelium, das ich verkündigt habe, stammt nicht von Menschen“. Die DGNÜ wählt bewusst anstelle des Begriffs „Evangelium“, welches vom Griechischen „eu-angelion“ abstammt, „Die gute Nachricht“. Die Gute Nachricht wird auch die Bibelübersetzung insgesamt bezeichnet. „Gute Nachricht“ ist eine Bezeichnung, welche ohne weitere Erklärung vom Leser verstanden werden kann. Die DGNÜ greift nicht auf das Verb „abstammen“ zurück, welches etwas antiquiert erscheint, sondern formuliert in moderner Sprache: „nicht von Menschen erdacht“.

In V. 12 heißt es in der EÜ: „durch die Offenbarung Jesu Christi empfangen“. Auf den theologischen Offenbarungsbegriff will man in der DGNÜ nicht zurückgreifen, sondern man greift auf die alltagsgebräuchlichere Wortwahl zurück: „Jesus Christus ist mir erschienen und hat sie mir anvertraut.“ Damit wird zugleich unterschieden zwischen Vision und Botschaft. Aus der EÜ geht hervor, dass die Offenbarung Jesu selbst Inhalt des Evangeliums wird. In der DGNÜ könnte die gute Nachricht inhaltlich noch anderes meinen als die Person Jesu Christi.

In der DGNÜ heißt es in V. 15 „seinen auferstandenen Sohn gezeigt“ anstelle von „seinen Sohn offenbarte“, wie es in der EÜ in V. 16 der Fall ist.

In der EÜ wird einfach vorausgesetzt, dass klar ist, dass es sich um den auferstandenen Jesus handelt, so wie man ihn von den anderen Ostererscheinungen her kennt.

In der DGNÜ wählt man nicht die Formulierung „den Heiden verkündigen“, wie man es in der EÜ in V. 16 findet, sondern „unter den Völkern bekannt machen“. Das Wort „Heide“ ist gleichbedeutend mit den nicht jüdischen Völkern. Heutzutage ist das Wort „Heide“ jedoch negativ konnotiert. Man versteht unter einem Heide einen Ungläubigen, ein Barbar. „Heide“ ist ein Schimpfwort. Mit „unter den Völkern bekannt machen“ wird der Sinnzusammenhang für den Leser in angemessener Weise zum Ausdruck gebracht.[26]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Und alle Menschen auf der ganzen Welt sind es würdig, die Botschaft von Jesus zu hören.

(eigene Darstellung)

2.4.4. Die Bibel in gerechter Sprache-Übersetzung (BigSÜ)

V. 11b ist im Vergleich zur EÜ in der BigSÜ ausdifferenzierter. In der EÜ heißt es: „Das Evangelium, das ich verkündigt habe, stammt nicht von Menschen“. In der BigSÜ steht: „Das Evangelium, das von mir als gute Botschaft verkündet worden ist, entspricht nicht dem, was Menschen sonst zur Heilsbotschaft erklären.“ V. 11 der EÜ entnimmt man, dass der Inhalt des paulinischen Evangeliums nicht von einem Menschen stammt. Man könnte meinen, es geht hierbei nur um die Art und Weise der Überlieferung: nicht durch einen Menschen übermittelt.

In der BigSÜ wird noch deutlicher, dass selbst der Inhalt nicht menschlich, sondern göttlich ist. Erkennen kann man dies daran, dass es eine für Menschen eher ungewöhnliche Heilsbotschaft ist. Dies bedeutet eine Abqualifizierung des „menschlichen“ Strebens nach Heil, wohl aber dass der göttliche Heilsratschluss von anderer Qualität ist und auch umfassender und größer als menschliche Heilsbotschaften je sein können.

Man kann sagen, dass mit der BigSÜ der Aspekt des „vom Menschen abstammen“ verfeinert wird hin zu einer Benennung, was Menschen tun. Dies erinnert an die Stelle in V. 16, wo es in der EÜ lautet: „da zog ich keinen Menschen zu Rate.“, welches in der BigSÜ mit „Da habe ich nicht erst bei irdischen Instanzen Genehmigung eingeholt“, übersetzt wird.

Man gewinnt Abstand vom Aspekt des Mensch-Seins an sich und schaut hin zu den irdischen Instanzen. Es geht nicht mehr allgemein um den Menschen, sondern etwas Politisches kommt ins Spiel. Es geht um Kritik an den herrschenden Systemen. Der Mensch als solcher wird an Wert und Würde geschätzt, aber was er auf gesellschaftlicher Ebene im gemeinschaftlichen Handeln tut, das kann der göttlichen Botschaft in die Quere kommen. Damit ist die Formulierung der BigSÜ gerechter in sozialer Hinsicht. Nicht der Mensch an sich, sondern das Tun der Menschen, oder die irdischen Institutionen werden angefragt. Es erinnert an den pädagogischen Grundsatz, dass Eltern Du-Botschaften vermeiden sollten und dem Kind Ich-Botschaften mitteilen sollten. Bsp.: „Du bist in Ordnung, aber dein Verhalten nicht.“[27].

Des Weiteren fällt in V. 16 auf, dass nicht wie in der EÜ die Bezeichnung „unter den Heiden“, sondern „unter den Völkern“ gewählt wird. Wie bereits in der DGNÜ festgehalten wurde, kann der Begriff des Heiden negativ konnotiert sein. Mit der Formulierung die gute Nachricht „unter den Völkern“ zu verkünden, wird man Menschen nicht jüdischer Kultur gerechter.

[...]


[1] Vgl. KÜNG, Große christliche Denker 18-21.

[2] Vgl. KÜNG, Große christliche Denker 23.

[3] Vgl. KÜNG, Große christliche Denker 18.

[4] Vgl. SCHNELLE, Paulus 73.

[5] Vgl. KOLLMANN, Umstrittener Galaterbrief 62.

[6] Vgl. STORM, Die Paulusberufung nach Lukas und das Erbe der Propheten 337.

[7] Vgl. KOLLMANN, Umstrittener Galaterbrief 89.

[8] Vgl. Ebd. 90f.

[9] Vgl. MÜLLER, Prophetie und Predigt im Neuen Testament 197-200.

[10] Vgl. BORSE, Der Brief an die Galater 54.

[11] Vgl. BECKER, CONZELMANN, FRIEDRICH, Die Briefe an die Galater, Epheser, Philipper, Kolosser, Thessalonicher und Philemon 15.

[12] Vgl. BECKER, CONZELMANN, FRIEDRICH, Die Briefe an die Galater, Epheser, Philipper, Kolosser, Thessalonicher und Philemon 14f.

[13] Vgl. BRANDENBURG, Der Brief des Paulus an die Galater 36f.

[14] Vgl. RADL, Galaterbrief 22f.

[15] Vgl. BORSE, Der Brief an die Galater 56.

[16] Vgl. BECKER, CONZELMANN, FRIEDRICH, Die Briefe an die Galater, Epheser, Philipper, Kolosser, Thessalonicher und Philemon 15.

[17] Vgl. FISCHER, Wege in die Bibel 6-8.

[18] Vgl. ZMIJEWSKI, Paulus – Knecht und Apostel Christi 98f.

[19] Vgl. (BBW) 1985, 272-275; Offenbarung.

[20] Vgl. (BBW) 1985, 92-93; Erwählung.

[21] Vgl. BETZ, Galatians. A Commentary on Paul`s Letter to the Churches in Galatia 92-94.

[22] Vgl. BRANDENBURG Der Brief des Paulus an die Galater 35.

[23] Vgl. (MThWNT) 1997, 26-28; Apostel.

[24] Vgl. http://www.scripture4all.org/OnlineInterlinear/NTpdf/gal1.pdf [15.11.2012].

[25] Vgl. EÜ und StÜ.

[26] Vgl. DGNÜ.

[27] Vgl. http://www.tirol.gv.at/themen/gesellschaft-und-soziales/erziehung/erziehungsberatung/gute-vorsaetze-in-der-erziehung/[15.02.2013].

Ende der Leseprobe aus 72 Seiten

Details

Titel
Paulus in der Linie alttestamentlicher Propheten
Hochschule
Katholische Fachhochschule Mainz
Note
2,7
Autor
Jahr
2013
Seiten
72
Katalognummer
V365258
ISBN (eBook)
9783668438026
ISBN (Buch)
9783668438033
Dateigröße
2708 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
paulus, linie, propheten
Arbeit zitieren
Johanna Duran (Autor:in), 2013, Paulus in der Linie alttestamentlicher Propheten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/365258

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