Sun City. Ist diese Wohnform auch eine Lebensform für Senioren in Deutschland?


Hausarbeit, 2005

17 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhalt

1. Einleitung

2. ‚Sun Cities’
2.1. Die Geschichte
2.2. Der Aufbau einer Siedlung am Beispiel von Sun City in Arizona
2.3. Das Angebot in Sun City Arizona
2.4. Freiwilligenarbeit in Sun City
2.5. Ein Wohnkonzept mit Einschränkungen

3. Die Schattenseiten des Wohnkonzeptes ‚Sun City’
3.1. Spaß in der Isolation
3.2. Ausblendung von Problemen
3.3. Ausgrenzung anderer Generationen
3.4. Ausgrenzung anderer Faktoren

4. Sun Cities in Deutschland?

5. Kritische Würdigung

Literaturverzeichnis

Anhang

1. Einleitung

Diese Arbeit soll sich mit dem Wohnkonzept ‚Sun Cities’ auseinandersetzen. Diese Wohnform erfreut sich in den Vereinigten Staaten größter Beliebtheit, doch in Deutschland scheint diese Art zu leben größtenteils unbekannt zu sein. Umso wichtiger erscheint es daher, diese Wohnform einmal genauer in punkto Geschichte, Aufbau und Lebensart zu beschreiben, aber auch ihre Schattenseiten aufzuzeigen. Schließlich soll ein Meinungsbild der Deutschen herangezogen werden, um einen Eindruck davon zu bekommen, ob diese Wohnform auch in Deutschland Zukunft haben könnte. Die Tatsache, dass ‚Sun Cities’ in Deutschland nicht sehr bekannt sind, und scheinbar bislang wenig wissenschaftlich beleuchtet wurden, erschwerte die Literaturrecherche in erheblichem Maße. Daher kann sich diese Arbeit fast ausschließlich auf Internetliteratur beziehen.

Alternative Wohnformen für ältere Menschen kennen wir in Deutschland einige. Da gibt es Wohngruppen und Wohngemeinschaften, betreute Wohngemeinschaften und betreutes Wohnen, Integriertes Wohnen, Wohnstifte und Seniorenresidenzen und einige mehr (http://www.neue-wohnformen.de/Begriffserlaeuterungen.24.0.html (2004)). Doch in den U.S.A. entwickelte sich bereits Anfang des 20. Jahrhunderts eine ganz andere Wohnform. Dies waren große Siedlungen, die ausschließlich auf die Bedürfnisse älterer Menschen zugeschnitten waren. Diese Entwicklung setzte sich fort, bis die erste ‚Sun City’ entstand.

2. ‚Sun Cities’

Dieser Abschnitt befasst sich nun mit der Geschichte der Entstehung von ‚Sun Cities’, dem Aufbau einer typischen Siedlung am Beispiel von Sun City in Arizona und mit dem Leben der dortigen Einwohner.

2.1. Die Geschichte

Dass sich so genannte ‚Rentnerstädte’ in den U.S.A. entwickeln würden, war bereits Anfang des 20. Jahrhunderts abzusehen, denn südliche Bundesstaaten, wie Florida oder Kalifornien, waren bei Rentnern aus dem Norden sehr beliebt, da der Süden viele naturgeographische und klimatische Vorzüge mit sich brachte. Es kam zu einem überdurchschnittlich wachsenden Zuwachs an älteren Neuansiedlern in diesen Staaten. Sie wurden ‚Health Seekers’ genannt, die es vorzogen ihren Lebensabend im milden Klima der Südstaaten zu verbringen. Schon 1911 entstand so in Kalifornien eine ausschließlich für alte Menschen gedachte Siedlung namens ‚Pilgrim Place’. Diese Art der Neuansiedlung wurde nach Inkrafttreten des ‚Housing Act’ von 1956 sehr stark gefördert, denn diese Fördermaßnahme des amerikanischen Staates ermöglichte es nicht-profitorientierten Gesellschaften und auch profitorientierten Unternehmen günstige Darlehen für den Bau von Altenwohnungen zu bekommen. Die Bürgschaft übernahm hierbei die Bundesregierung.

Del E. Webb, von Haus aus Zimmermann, gewann in den 50er Jahren ebenfalls zunehmend Interesse an dem möglichen neuen Markt der Rentnerstädte. Die Del E. Webb Corporation startete damit, umfangreiche Untersuchungen und Interviews in Florida durchzuführen, wo es bereits mehrere Siedlungen mit älteren Einwohnern gab. Vorläufer der heutigen Sun Cities ist eine Rentnerstadt namens Youngtown, die 1954 gegründet wurde. Durch die Begründung dieser Stadt bekam Del E. Webb seine Inspiration für weitere Projekte dieser Art. Somit entstand in den 50er Jahren das Modell einer Sun City. Sun City sollte speziell auf die Bedürfnisse älterer Menschen zugeschnitten sein. ‚Aktive Rentner’ sollten ihren Lebensabend unter Gleichgesinnten gestalten können, um ein ‚junges Leben’ führen zu können. Webb kaufte zu dieser Zeit ein 8900 Acre[1] Land in der Nähe von Arizonas Hauptstadt Phoenix und bebaute es mit einer Golfanlage, einem Hotel, sowie einem Restaurant. Zeitgleich startete er eine groß angelegte Werbekampagne, die für den Kauf eines Hauses in Sun City Arizona werben sollte (http://www.lexikon-definition.de/Sun-City.html (2005)).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.1: Del E. Webb, *1899, U1974 (http://www.1st100.com/part2/webb.html (1999))

Es entstanden die ersten zwei Modelle der Sun City Häuser. Es gab Einpersonen- und Paar-Apartments. Zu Beginn der Sun City Arizona kostete ein Haus der oberen Klasse lediglich 10.000 Dollar. Schließlich wurde am 01. Januar 1960 die erste Sun City eröffnet, und sie erlebte einen unglaublichen Erfolg. Bereits Ende der ersten Woche waren 272 Häuser verkauft, und am Ende des Jahres waren es 1301 Häuser, die von rund 2500 Bürgern bewohnt wurden. 1978 war Sun City Arizona eine voll entwickelte Stadt mit ca. 47.000 Einwohnern. Es wurde notwendig die Stadt zu erweitern, und so wurde 1978 die nur sieben Meilen entfernte ‚Sun City West’ und 1996 die ‚Sun City Grand’ gegründet. Der nächste Stadtteil ist längst geplant; er trägt den Namen ‚Festival Ranch’, aber auch in anderen Bundesstaaten wurden Sun Cities errichtet, wie zum Beispiel in Florida, und die Beliebtheit dieser neuen Wohnform scheint immer noch ungebrochen, wofür nicht zuletzt die fortschreitenden Auswirkungen der Bevölkerungsalterung und die erfolgreiche Realisierung der ersten reinen Rentnerstädte verantwortlich sind. Insgesamt hat die Del E. Webb Corporation in über 10 Bundesstaaten Sun Cities realisiert (http://www.lexikon-definition.de/Sun-City.html (2005)).

2.2. Der Aufbau einer Siedlung am Beispiel von Sun City in Arizona

Bevor erste Häuser in Sun City gebaut wurden, existierten bereits Straßen, Golfplätze, Hotels und Einkaufszentren. Charakteristisch weist die Stadt einen kreisförmigen Grundriss auf, mit vielen Grünflächen, Golfplätzen und Wasserflächen. Ansonsten besitzt das Gebiet die typischen Merkmale einer fast vollständig ebenen Wüstenlandschaft.

Erschlossen ist Sun City in Arizona durch groß bemessene Strassen, die allerdings ein geringes Verkehrsaufkommen aufweisen. Die Häuser sind überwiegend bungalow-ähnliche, eingeschossige Bauten, die nicht ohne Grund an die Architektur von Häusern nördlicher US-Bundesstaaten erinnern sollen, denn viele Bewohner kommen ursprünglich aus den nördlicheren Bundesstaaten. Im Jahr 2000 betrug der Preis für ein Einfamilienhaus ca. 94.200 Dollar. Die Häuser sind in Gruppen entlang von Golfplätzen angeordnet.

Das Bild con Sun City Arizona wird außerdem von Einkaufszentren und Läden geprägt, die in großer Anzahl vorhanden sind. Zusätzlich gibt es einen Lieferdienst, der jedes Haus bei Bedarf mit Waren versorgt. Sun City Arizona hat keine formale Regierung. Sie wird von der Del Webb Corporation, sowie einigen anderen privaten Unternehmen verwaltet und organisiert. Hoheitliche Aufgaben wie der Polizeidienst besitzt der Bundesstaat, wobei auch hier den Bewohnern ein hoher Teil an Freiwilligenarbeit zukommt, wie im weiteren Verlauf noch näher erläutert. Da eine große Anzahl solcher Rentnersiedlungen durch die Del Webb Corporation errichtet wurden, entspricht der Aufbau von Siedlungen in anderen Bundesstaaten ziemlich genau dem Aufbau von Sun City Arizona (http://www.lexikon-definition.de/Sun-City.html (2005)). Im weiteren Verlauf soll das Angebot der Freizeitgestaltung in Sun City im Einzelnen näher betrachtet werden.

2.3. Das Angebot in Sun City Arizona

Den Interessenten wird angeboten, in einem Urlaub herauszufinden, ob ihnen Sun City gefällt. Die Bürger organisieren eine Willkommens-Party und „bei Käsehäppchen und Wein lassen sich schnell erste Kontakte schließen und Informationen einholen.“ (http://www.atlantis-city.de/ac/inhalte/show.php3?id=1359&p=0&nodeid=173&_nojs=1 (2005)).

Entscheidet sich Interessent für das Leben in Sun City, dann hat er die Möglichkeit ein Appartement oder einen Bungalow zu erwerben.

Das Freizeitangebot ist dafür riesig. ‚Aktiv sein’ ist das Motto, und so können die Bewohner sich aussuchen, was sie am liebsten machen möchten. Es gibt über 200 Clubs, in denen sich die Bewohner zum Kartenspielen oder nur zum Kaffee trinken und Plaudern treffen können. Außerdem gibt es Werkstätten für Gold- beziehungsweise Silberschmiedearbeiten, Töpfern, Malerei, Makramee oder Edelsteinschleifen. Es gibt außerdem Fotolabors, Schwimm- und Thermalbäder, Kegelbahnen, Billardräume, Minigolfplätze und Fitness-Studios. Hinzu kommen noch die vielen Tennis- und Golfplätze. Insgesamt gibt es mehr als 350 verschiedene Freizeitangebote. Sogar die Universität von Arizona hat in Sun City zwei Zweigstellen eingerichtet, an denen die Bürger beispielsweise Sprachen oder Geschichte studieren können. Erweitert wird dieses Angebot durch die Errichtung einer großzügig angelegten Bibliothek und einer Konzerthalle. Zum Entspannen werden zusätzlich Ausflüge in die Berge oder zum großen See ‚Lake Pleasant’ angeboten. Das Freizeitangebot ist demnach sehr vielfältig und wird von den Einwohnern in einem hohen Maße und auf sehr unterschiedliche Weise genutzt. Für 700 Dollar wird den Einwohnern das so genannte ‚Rundum-glücklich-Paket’ angeboten, das es ihnen ermöglicht für ein Jahr das gesamte Angebot an Freizeitmöglichkeiten in Anspruch nehmen zu können (http://www.lexikon-definition.de/Sun-City.html (2005)).

[...]


[1] 1 Acre = 4.046 m² (http://www.lexikon-definition.de/Acre-%28Einheit%29.html (2005))

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Sun City. Ist diese Wohnform auch eine Lebensform für Senioren in Deutschland?
Hochschule
Hochschule Bremen
Veranstaltung
Gerontologie
Note
2,0
Autor
Jahr
2005
Seiten
17
Katalognummer
V36482
ISBN (eBook)
9783638360937
ISBN (Buch)
9783638790123
Dateigröße
2355 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
City, Wohnform, Lebensform, Senioren, Deutschland, Gerontologie
Arbeit zitieren
Nils Claassen (Autor:in), 2005, Sun City. Ist diese Wohnform auch eine Lebensform für Senioren in Deutschland?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/36482

Kommentare

  • Nils Claassen am 22.10.2010

    Hallo Frau Kositza,
    gerade bei solchen Randthemen ist es nicht sehr einfach an Literatur zu kommen. Das werden Sie bei Ihrer eigenen Literaturrecherche wahrscheinlich bemerkt haben, sonst hätten Sie nicht auf meine Arbeit zurückgegriffen. Wenn die Internetquellen zudem als verlässlich gelten, spricht rein gar nichts dagegen eine Arbeit auf solche Quellen zu stützen. Warum auch? Zudem hat natürlich jeder die Möglichkeit eine ganz eigene Arbeit zu diesem Thema zu verfassen, ohne sich hier einer Hausarbeit zu bedienen. Das ist sowieso viel besser und gründlicher, als das zu übernehmen, was andere geschrieben haben. Eine Hausarbeit weines Dritten würde ich eh nie als Literaturquelle heranziehen. Das finde ich weitaus schlimmer als eine Internetquelle zu verwenden.
    Ihnen alles Gute
    Nils Claassen

  • Gast am 31.8.2010

    Eine meiner Meinung nach enttäuschende Hausarbeit. Habe mir in erster Linie Literaturanregungen erhofft, doch leider wurden nur Quellen aus dem Internet benutzt. Es ist mir neu, dass eine wissenschaftliche Arbeit ausschließlich auf Internetquellen basieren kann. Kann einen Kauf dieser Arbeit nicht empfehlen.

Blick ins Buch
Titel: Sun City. Ist diese Wohnform auch eine Lebensform für Senioren in Deutschland?



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden