Globalisierung und multinationale Unternehmen


Hausarbeit, 2001

14 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Gliederung

1. Einleitung

2. Hierarchie der Märkte

3. Multinationale Konzerne
3.1. Begriff der Multis und ihr Einsatz
3.2. Arten der multinationalen Konzerne
3.3. Die Ausbreitung der Konzerne

4. Organisation der globalen Konzerne
4.1. Dezentralisierung
4.2. Bildung von Unternehmensnetzwerken

5. Planwirtschaftliche Strategie der Giganten
5.1. Fusionswellen
5.2. Strategie der Giganten
5.3. Konsequenzen des planwirtschaftlichen Handels der Multis

6. Die neuartige Arbeitsteilung anhand des Beispieles eines indischen Call Center

7. Globalisierung, Arbeitsplätze und soziale Ungleichheiten

8. Zusammenfassung

9. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Der Ausdruck Globalisierung ist heutzutage in aller Munde. Er wird in verschiedenen Bereichen, unter anderem in ökonomischen, politischen und sozialen Kontexten benutzt. Die Tatsache ist, dass dem Austausch von Geld und Waren sowie dem Fluss von Meinungen und Trends immer seltener regionale und nationalstaatliche Grenzen gesetzt werden. Auf der politischen und gesellschaftlichen Ebene manifestiert sich die Entwicklung globaler Machtstrukturen, die Annäherung von Sinnsystemen und Lebensstillen und der weltweiten Präsenz von Massenmedien.

Bisher ist allerdings der vielbeschworene Prozess der Globalisierung erst am Beginn der Entwicklung. Auf keinem Gebiet, weder im politischen oder ökonomischen, noch im sozialen Bereich ist bisher eine wirkliche weltweite Verflechtung festzustellen. Auf der wirtschaftlichen Ebene ist zu beobachten, dass sich die „Internationalisierung“ bisher auf - global gesehen – relativ kleine Gebiete beschränkt, genauer zu sagen, auf eine „Triade“ der großen Industriegebieten: Südostasien, Europa und Nordamerika. Die Zunahme der Verflechtung in diesen einzelnen Wirtschaftsräumen ist sehr viel größer, als kontinentalübergreifend. Sie ist in der Regel auf einzelne Branchen konzentriert: Automobilindustrie, Unterhaltungselektronik und Maschinenbau, die aufgrund der Strukturen besonders für eine internationale Ausrichtung geeignet sind.

Ziel meiner Arbeit ist, die Globalisierung zu beschreiben, einzugrenzen und die damit verbunden Probleme herauszuarbeiten.

2. Hierarchie der Märkte

Durch Globalisierung wird jede, auf nationaler Ebene verhandelte Koordination zwischen Kapital- und Arbeitsmärkten gelöst. Es entsteht eine Hierarchie von Märkten, auf deren Spitze die Kapitalmärkte platziert sind. Sie haben eine Dominanz gegenüber den anderen. Damit können sie die Handels-, Dienstleistungs-, Produktions-, und Arbeitsmärkte, genauer ihre Entfaltung, beeinflussen.

Wie es dazu kommt, ist leicht zu erklären. Durch weltweite Investitionen schaffen transnationale Unternehmen neue Arbeitsplätze und Absatzmärkte. Die Investitionen sind aber von den Kapitalkapazitäten der Unternehmen, bzw. von ihrer Kreditwürdigkeit abhängig. Wenn sie über das notwendige Kapital nicht verfügen, müssen sie es auf den Finanzmärkten besorgen. Die Regeln der Beschaffung sind aber von den Finanzmärkten diktiert, also müssen die Unternehmen kreditwürdig sein, um Kredit zu bekommen.

Erst wenn sie in den Besitz des Kapitals kommen, können sie ihre Investitionen durchführen und dadurch auch die neuen Arbeits- Produktions-, und Handelsmärkte schaffen.

Da die Finanzmärkte über die anderen Märkte dominieren, werden die wirtschaftlichen Auswirkungen der Globalisierung zuerst gerade von ihnen erkennbar. Es ist nicht ohne Grund, dass heute die „City of London“ 24 Stunden am Tag wach ist. Jeder einzelner Zusammenbruch, egal ob in Asien, Europa oder Amerika, wird sofort in den Kursen der Aktien widergespiegelt. Der Weg von Finanzmärkten zu denen des Handels- der Dienstleistungen und der Produktion ist dann nicht mehr weit. Jeden Tag konsumieren wir Güter, die „am Ende der Welt“ hergestellt wurden. Manchmal kommt es auch vor, dass die Einzelnteile eines Produktes in verschiedenen Ländern produziert werden, z. B bei Autos. Selbst kleinere und mittlere Unternehmen „blicken nach Möglichkeit über die Grenzen“; zu Hause haben sie nur ein Büro.

3. Multinationale Konzerne

3.1. Begriff der Multis und ihr Einsatz

Als multinationale Unternehmer werden globale Konzerne, wie z. B. Toyota, Sony oder Mitsubishi genannt. Diese Unternehmen sind innerhalb einiger oder vieler Städte über die nationalen Grenzen hinweg tätig. Deshalb nennt man sie „transnational tätig“. Die größten von ihnen werden auch als „Giganten“ bezeichnet. Das Vermögen von Giganten ist oftmals viel größer, als jenes vielen Länder in denen sie investieren.

Die Hälfte der Hundert größten Wirtschaftseinheiten sind Staaten, die andere Hälfte multinationale Konzerne.[1]

Diese Art von Unternehmen betreibt Geschäfte in verschiedensten Branchen. Somit wird ein Fünftel der gesamten weltweiten industriellen und landwirtschaftlichen Produktion von sechshundert der größten multinationalen Konzerne abgedeckt. Von ungefähr siebzig multinationalen Konzernen wird die Hälfte des weltweiten Umsatzes erzielt.

Die Aktivitäten der Multis wurden in den letzten 20 Jahren zunehmend international. Etwa 50 von ihnen haben heute Produktionsnieder-lassungen in über 20 Ländern, während es im Jahre 1950 nur drei von solchen Unternehmen gab. Dennoch ist diese Gruppe auch heute immer noch in der Minderheit. Die meisten Multis haben nämlich Niederlassungen in zwei bis fünf Ländern.

Den größten Anteil an den 200 weltweit führenden multinationalen Gesellschaften haben die amerikanischen und japanischen Firmen.

Drei viertel aller Investitionen werden in einem anderen Industrieland getätigt. Am meisten sind die Konzerne in den Ländern der Dritten Welt engagiert. Insbesondere Brasilien, Mexiko, Indien und die asiatischen Schwellenländern: Singapur, Hongkong, Südkorea und Malaysia sind Ziel ausländischer Investitionen. In den letzten Jahren ist der höchste und schnellste Anstieg der Investitionsraten seit 1970 zu verzeichnen.

3.2. Arten der multinationalen Konzerne

Wichtig ist, dass die landesweiten Marktleader international präsent sind. Das gilt vor allem für die globalen Konzerne der USA und einiger anderen führenden Industrienationen. Die größten Unternehmen sind also in vielen Bereichen der Weltproduktion auf oligopolen Märkten präsent. Das bedeutet, dass die Produktion von drei, höchstens vier marktbeherrschenden Konzernen kontrolliert wird. Abgesehen davon, sind die multinationalen Konzerne in drei verschiedene Kategorien geteilt.

Somit sind die ersten, ethnozentrischen Multis diejenigen, deren Firmenpolitik in der Zentrale des Stammlandes festgelegt wird. Zu ethnozentrischen Multis gehören Mutterbetriebe und ihre Tochterunternehmen. Die Firmen und Fabriken des Mutterbetriebes in der ganzen Welt sind kulturelle Erweiterungen der ursprünglichen Firma. Viele japanische Firmen sind ein Beispiel für ethnozentrische Multis. Die von ihnen weltweit geführten Geschäfte werden von der Mutterfirma genau kontrolliert. Manchmal bestehen sogar enge Verbindungen zwischen den Firmen und der japanischen Regierung (direkter Eingriff des japanischen Ministeriums in die Aufsicht der Geschäftstätigkeit im Ausland).

Zur zweiten Kategorie gehören polyzentrischen Firmen. Die Tätigkeit der Überseeniederlassungen wird von lokalen Firmen in jedem Land gesteuert. Von der Mutterfirma im Stammland werden Richtlinien festgelegt, nach denen die lokalen Firmen eigene Geschäfte zu leiten haben.

Zuletzt gibt es die geozentrischen Multis. Die haben eine internationale Managementstruktur. Managersysteme werden hier global integriert. Bei geozentrischen Multis müssen die Manager sehr mobil sein, denn je nach Bedarf, ziehen sie von Land zu Land.

3.3. Die Ausbreitung der Konzernen

Ohne die Fortschritte im Verkehrs- und Kommunikationsbereich wäre in den letzten Jahren das Wachstum der Multis nicht möglich gewesen. Die Entwicklung riesiger Ozeanschiffe ermöglicht den Transport von Waren. Die Geschäftsleute können mit Flugzeugen innerhalb von „ein paar Stunden“ von einem bis zum anderen Ende der Welt reisen, was vor 50 Jahren undenkbar gewesen war.

Dank den neuen Telekommunikationstechnologien kann man praktisch ohne Zeitverzögerung quer über die ganze Welt kommunizieren. Außerdem ermöglichen die neuen Satelliten 12.000 Telefongespräche auf einmal zu übertragen.

[...]


[1] Vgl. Giddens, A: Soziologie 2, überarbeitete Auflage Graz-Wien 1999, S.322

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Globalisierung und multinationale Unternehmen
Hochschule
Fachhochschule für Wirtschaft Berlin
Veranstaltung
Arbeits- und Sozialstrukturen im Betrieb und gesellschaftliche Interessenvertretung
Note
2,3
Autor
Jahr
2001
Seiten
14
Katalognummer
V36467
ISBN (eBook)
9783638360838
Dateigröße
524 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Globalisierung, Unternehmen, Arbeits-, Sozialstrukturen, Betrieb, Interessenvertretung
Arbeit zitieren
Malgorzata Krieger (Autor:in), 2001, Globalisierung und multinationale Unternehmen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/36467

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