Migration im Allgemeinen und Migration nach Wien um 1900


Hausarbeit (Hauptseminar), 2003

15 Seiten, Note: 2


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1.Einleitung
Begriffsdefinitionen
1.1 Migration
1.2 Ethnie
1.3 Minderheiten

2 Wanderungsbewegungen und Bevölkerungsentwicklung

3 Ursachen der Zuwanderung nach Wien
3.1 Arbeitsmigration
3.2 Push-Pull-Modell
3.3 Andere Faktoren
3.4 Politische Ursachen

4 Vielvölkerstaat
4.1 Nationalitäten

5 Wien als Ziel - Leben in Wien

6 Juden
6.1 Die Juden in Wien um die Jahrhundertwende
6.2 Jüdische Religion:
6.3 Zum Siedlungsbild:
6.4 Jüdisches Wohnen in Wien:
6.5Jüdische Familie:
6.6 Kunst und Kultur:

7 Gotscheer Wanderhandel am Beispiel der Gotscheer Definition, Gruppen, Gründe
7.1. Die Gruppen
7.2. Entstehung und Gründe
7.3.Wanderhandel am Beispiel der Gotscheer

8 Literaturangaben:

1.Einleitung

Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema Migration im Allgemeinen und Migration nach Wien um 1900.

Neben einleitenden und allgemeinen Erklärungen, werden besonders die drei Gruppen der Tschechen, Juden und Gotscheer betrachtet. Anhand ihnen wird erläutert warum diese Volksgruppen Wien als Heimat gewählt haben, was ihre Beweggründe waren, wie sie hier lebten und arbeiteten, welcher Platz ihnen in der Gesellschaft zugeteilt wurde und wie sich in Wien organisierten.

Begriffsdefinitionen

Zu Beginn möchten wir einige wichtige Begriffe, die wir zum Verständnis unserer Arbeit als wichtig erachten, erklären.

1.1 Migration

Als erstes fällt schon in der Überschrift der Begriff Migration, der im Duden[1] folgendermaßen beschrieben ist:

- Wanderung, Bewegung von Individuen od. Gruppen im geographischen od. sozialen Raum, die mit einem Wechsel des Wohnsitzes verbunden ist

Im Internet[2] wird Migration mit diesen Worten beschrieben:

- Wanderung oder Umzug (von lat. migratio: Wanderung, Auszug) Wechsel der Heimat mit Überschreitung einer Ländergrenze als Migration - Hoffnung auf eine Verbesserung der Lebenssituation

In dieser Beschreibung wird deutlich, dass Migration nicht nur Zuwanderung bedeutet, sondern immer auch etwas mit den Gründen für diese Bewegungen zu tun hat. Das heißt, dass es Lebensumstände im Herkunftsland oder Anreize im Zuwanderungsland sind, die Menschen zur Wanderung veranlassen.

1.2 Ethnie

Etnie wird im Duden[3] so erklärt:

- Menschengruppe mit einheitlicher Kultur

Diese Begriffserklärung ist meiner Meinung nach etwas problematisch, da vor allem bei Migranten die Lebensweise sehr unterschiedlich ausgeprägt sein kann und es daher schwierig wird von einer einheitlichen Kultur zu sprechen.

Im Internet[4] findet man diese Definition:

- Volksgruppe, mit eigener Sprache, Geschichte, Kultur, ev. Institutionen, Siedlungsraum (Territorium). Von anderen Ethnien abgrenzt - Mitglieder sind sich ihrer Einheit und Zusammengehörigkeit bewusst .

Zusätzlich führen wir hier folgende Beschreibung für Ethnie aus der Brockhaus-Enzyklopädie[5] an:

- (zu griech. éthnos, à ethno...) die, -/-n, Völkerkunde: von W.E. Mühlmann eingeführter Begriff für Menschengruppen, die kulturell, sozial, historisch und genetisch eine Einheit bilden und sonst auch als >Stämme< oder >Völker< bezeichnet werden. Mühlmann definiert E. als >die größte Feststellbare souveräne Einheit, die von den betreffenden Menschen selbst gewusst und gewollt wird<.

1.3 Minderheiten

Minderheiten[6] sind

- Volksgruppen, die auf dem Territorium eines Staates leben, der mehrheitlich von einer anderen Volksgruppe gebildet wird.

Eine ethnische oder nationale Minderheit unterscheidet sich durch folgende Kriterien von der dominanten Volksgruppe:

Zum einen sind es kulturelle Faktoren (Sprache, Religion, Geschichte, Brauchtum...), aber auch räumliche Strukturen (Territorium), dazu kommt die soziale Identität (Zugehörigkeitsgefühl, Zusammengehörigkeitsgefühl), die sie abgrenzen. Außerdem stellt die Beziehung zur Bevölkerungsmehrheit (Interaktion, Mobilität, Geschichte der Beziehung) und das Verhalten der Bevölkerungsmehrheit gegenüber der Minderheit (Integration/Exklusion) bedeutende Abgrenzungsmerkmale dar.

Oft liegen nicht alle dieser Merkmale gleichzeitig vor, und trotzdem handelt es sich um eine ethnische Minderheit.

2 Wanderungsbewegungen und Bevölkerungsentwicklung

Im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert[7] wuchs die Bevölkerung besonders rasch. Verantwortlich dafür waren die bis 1900 unverändert hohen Geburtenraten, eine nach 1880 stetig sinkende Sterblichkeit sowie eine beträchtliche überregionale Zuwanderung aus allen Teilen der Monarchie nach Wien und die entstehenden Industriereviere.

Man kann davon ausgehen, dass Wanderung erst zu einem Massenphänomen wurde mit der industriellen Revolution ab Mitte des 19. Jahrhunderts, mit der entscheidenden Verbesserung der öffentlichen Transportmittel (Eisenbahn) und der Liberalisierung der Niederlassungsbestimmungen. Es bildete sich eine großräumige Ost-West-Verlagerung heraus: Österreich wurde zum Zielland für MigrantInnen aus dem Osten und Südosten.

Bereits 1910 lebten auf dem Gebiet des heutigen Österreich 6,65 Mio. Einwohner, davon allein 2,08 Mio. in Wien.

3 Ursachen der Zuwanderung nach Wien

Transportwesen

Die Entwicklung der Infrastruktur, besonders der Eisenbahn und der Schifffahrtslinien, und der Ausbau des Banken- und Kreditwesens, des Post- und Handelsnetzes hatte ab der Zeit um die Mitte des 19. Jahrhunderts einen großen Aufschwung begonnen. Am Ende der fünfziger Jahre des 19. Jahrhunderts verfügte das Kaiserreich über ein Schienennetz von über 6.000 Kilometern, das bis zum Jahr 1873 auf immerhin 15.573 Kilometer anwuchs. Vor dem 1. Weltkrieg war es schließlich beachtliche 43.951 Kilometer lang.

3.1 Arbeitsmigration

Zu jener Zeit prägte sich ein neuer "Migrationstypus" heraus: die Arbeitsmigration, eine Form, die zum Unterschied der früheren Siedlungsmigration eine Rückkehr zu Lebzeiten nicht ausschloss.

[...]


[1] Duden, S. 870.

[2] http://netlexikon.akademie.de /Migration.html, 11.11. 2003.

[3] Duden, , S. 415.

[4] http://netlexikon.akademie.de /Migration.html, 11.11.2003.

[5] Brockhaus-Enzyklopädie, Band 6, S. 603.

[6] http://netlexikon.akademie.de /Migration.html, 11.11.2003.

[7] Vgl. http://www.oif.ac.at/presse/bzw/artikel.asp?Rubrik=3&BZWArtikel=392, 11.11. 2003.

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Migration im Allgemeinen und Migration nach Wien um 1900
Hochschule
Universität Wien  (Institut für Geschichte)
Note
2
Autor
Jahr
2003
Seiten
15
Katalognummer
V36051
ISBN (eBook)
9783638357975
ISBN (Buch)
9783638917964
Dateigröße
494 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Eine Arbeit, die sich am Anfang mit dem Begriff Migration genauer beschäftigt und dann am Beispiel Wien versucht Migration und ihre Vielfältigkeit darzustellen unter besonderer Berücksichtigung der Push und Pull Faktoren. Juden und Gotscheer als Minderheiten und Immigranten in Wien werden genauer betrachtet.
Schlagworte
Migration, Allgemeinen, Migration, Wien
Arbeit zitieren
Monika Sibila (Autor:in), 2003, Migration im Allgemeinen und Migration nach Wien um 1900, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/36051

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