Analysen zur Konzeption der Globalisierung


Diplomarbeit, 2000

91 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Begriffsklärung: Was ist Globalisierung?

3. Internationalisierung des Warenhandels
3.1 Historische Erfahrungen
3.1.1 Adam Smith und David Ricardo
3.1.2 Weltwirtschaftskrise 1929
3.2 Liberalisierung nach 1945
3.2.1 Die Entstehung der Welthandelsorganisation
3.2.2 Die WTO-Konferenz von Seattle
3.3 Aktuelle Zahlen des Welthandels
3.4 Strukturwandel des Welthandel
3.5 Standortdebatte am Beispiel Deutschland
3.5.1 Löhne
3.5.2 Sozialstaat
3.5.3 Direktinvestitionen
3.5.4 Standortnationalismus
3.5.5 Alternativen zur Standortdebatte: Altvaters Konzept
3.6 Transnationale Konzerne
3.6.1 Neue Unternehmensstrategien
3.6.2 Neue Managementmethoden
3.7 Shareholder-value

4. Internationalisierung des Finanzhandels
4.1 Flexible Wechselkurse, Währungsspekulationen und die Folgen
4.1.1 Südostasienkrise 1997
4.2 Finanzwelt im Wandel: Derivate und Hedge-Fonds
4.2.1 Verspekuliert: Barings Bank und LTCM
4.3 Die neuen Akteure im internationalen Finanzhandel
4.4 Lösung: Tobin-Steuer
4.5 Kapitalkontrollen
4.6 IWF als „lender of last resort“?

5. Global Governance
5.1 Globale Zivilgesellschaft
5.2 Zur Entstehung und Definition des Begriffes „Global Governance“
5.3 Vernetzung der Akteure
5.4 Ausblick

6. Fazit

7. Literatur:

1. Einleitung

„Das Bedürfnis nach einem stets ausgedehnteren Absatz für ihre Produkte jagt die Bourgeoisie über die ganze Erdkugel. Überall muß sie sich einnisten, überall anbauen, überall Verbindungen herstellen.

Die Bourgeoisie[1] hat durch ihre Exploitation des Weltmarkts die Produktion und Konsumtion aller Länder kosmopolitisch gestaltet. Sie hat zum großen Bedauern der Reaktionäre den nationalen Boden der Industrie unter den Füßen weggezogen. Die uralten nationalen Industrien sind vernichtet worden und werden noch täglich vernichtet. Sie werden verdrängt durch neue Industrien, deren Einführung eine Lebensfrage für alle zivilisierten Nationen wird, durch Industrien, die nicht mehr einheimische Rohstoffe, sondern den entlegensten Zonen angehörige Rohstoffe verarbeiten und deren Fabrikaten nicht nur im Lande selbst, sondern in allen Weltteilen zugleich verbraucht werden. An die Stelle der alten, durch Landeserzeugnisse befriedigten Bedürfnisse treten neue, welche die Produkte aus den entferntesten Ländern und Klimate zu ihrer Befriedigung erheischen. An die Stelle der alten lokalen und nationalen Selbstgenügsamkeit und Abgeschlossenheit tritt ein allseitiger Verkehr, eine allseitige Abhängigkeit der Nationen voneinander. Und wie in der materiellen, so auch in der geistigen Produktion. Die geistigen Erzeugnisse der einzelnen Nationen werden Gemeingut. Die nationale Einseitigkeit und Beschränktheit wird mehr und mehr unmöglich, und aus den vielen nationalen und lokalen Literaturen bildet sich eine Weltliteratur.

Die Bourgeoisie reißt durch die rasche Verbesserung aller Produktionsinstrumente, durch die unendlich erleichterten Kommunikationen alle, auch die barbarischsten Nationen in die Zivilisation. Die wohlfeilen Preise ihrer Waren sind die schwere Artillerie, mit der sie alle chinesischen Mauern in den Grund schießt, mit der sie den hartnäckigsten Fremdenhaß der Barbaren zur Kapitulation zwingt. Sie zwingt alle Nationen, sich die Produktionsweise der Bourgeoisie anzueignen, wenn sie nicht zugrunde gehen wollen; sie zwingt sie, die sogenannte Zivilisation bei sich selbst einzuführen, d. h. Bourgeois zu werden. Mit einem Wort, sie schafft sich eine Welt nach ihrem eigenen Bilde“[2]

Geht das „Gespenst der Globalisierung“ tatsächlich um in Europa und in der Welt?[3] Und hat Marx recht, dass alle Intellektuelle sich zu einer Hetzjagd gegen dieses Gespenst verbündet haben?[4] Seit Beginn der neunziger Jahre haben sich verschiedenste Lesearten des Problems „Globalisierung“ herausgebildet, die unterschiedlicher nicht sein könnten. So gilt die Globalisierung der Waren- und Finanzmärkte als eine neue Phase der gesellschaftlichen Entwicklung, zugleich voller Chancen als auch Ängsten zukünftiger wirtschaftlicher, politischer und kultureller Entwicklungen. Die nationalstaatliche Politik scheint ausgehebelt und die Zerstörung der sozialen Sicherungssysteme und des gesellschaftlichen Zusammenhalts steht bevor, so die Kritiker. Im Gegensatz dazu wird in der Gegenposition von der Globalisierung als Täuschungsmanöver gesprochen, mit dem die nationalstaatlichen Politiken und vor allem die Gewerkschaftspolitik auf einen wirtschaftspolitischen Kurs gezwungen werden soll. Während also die erste Position eher zu Widerstand und Protest neigt, konzentriert sich die zweite auf ein „Weiter so!“. Demnach wäre der „lachende Dritte“ der von keinerlei Zweifeln und Skrupeln geplagte radikale (neo-) klassische Ökonom, der im Globalisierungsprozess die Wiedergeburt des aus den Zwängen des „überregulierten“ nationalstaatlichen Ökonomie befreiten Marktes feiert. Für ihn ist politisches Handeln nur noch die Anpassung an die ökonomischen Weltmarktzwänge.[5]

Ökonomisch werden im Globalisierungsdiskurs hauptsächlich zwei Begründungszusammenhänge aufgeführt: Erstens die Entwicklung des Welthandels und zweitens die Entwicklungen auf den internationalen Finanzmärkten. Des weiteren werden die neuen Formen der internationalen Vernetzungen der Produktion auf der Basis neuer und kostengünstiger Kommunikations- und Transporttechnologien sowie die unter diesem Druck erzwungene Wandlung der Nationalstaaten zu „Wettbewerbsstaaten“ aufgelistet. Die aktuellen Wachstumsraten machen derzeit ein Vielfaches der Wachstumsraten des globalen Sozialprodukts bzw. des Sozialprodukts der OECD-Staaten aus und sie werden im allgemeinen als wichtigstes Zeichen für die Existenz globalisierter Märkte herangezogen. In meinen Analysen zur Konzeption der Globalisierung richte ich meinen Schwerpunkt daher auf die Internationalisierung des Waren- und Finanzhandels.

Globalisierung bedeutet die Zunahme und Verdichtung von grenzüberschreitenden Aktivitäten. Die Reichweite von Handlungen endet nicht mehr an der Grenze der Nationalstaaten, sondern geht über diese hinaus. Eine der ältesten Form grenzüberschreitender Aktivitäten ist der Handel, andere sind militärische Auseinandersetzungen zwischen Akteuren, in denen es nicht selten um die Festlegung eben solcher Grenzen ging. Was die Globalisierung in dieser Hinsicht so bedeutend macht, ist die gewaltige Zunahme des Umfanges und der Geschwindigkeit dieser Aktivitäten und die Unterschiedslosigkeit mit der verschiedenste Politikfelder und Akteure von diesem Prozess betroffen sind. Die stärkste globale Vernetzung zeigt sich in der Ökonomie und daher ist sie Hauptgegenstand dieser Arbeit. Ich verorte den Ursprung und die Folgen der Globalisierungsdynamik zwar primär im Sektor Ökonomie, betone aber, dass von ihr Wirkungen auf andere Disziplinen wie Umwelt, Kultur, Menschenrechte und Außenpolitik ausgehen. Ich möchte diese Punkte keineswegs vernachlässigen, sie bilden im „Globalisierungskomplex“ wichtige Eckpunkte: Der Globalisierung wird Mitschuld an zahlreichen Umweltproblemen gegeben, denn sie zeigt sich verantwortlich für die „Entfesselung“ des weltweiten Warenhandels, mit dem die Ausbeutung von Rohstoffen und das erhöhte Transportaufkommen einhergehen. Globalisierung steht für Standardisierung, Vereinheitlichung und „Mainstream“. Auf dem Gebiet der Kultur gilt „McDonaldisierung“ einerseits als Synonym für eine universelle Weltkultur amerikanischer Prägung, anderseits gilt Globalisierung als Chance regionalen Kulturen weltweite Bedeutung zu verschaffen. Werden Menschenrechte zum „globalen Gut“ und wie sind sie zu fördern, zu schützen und durchzusetzen? Wie können die Flüchtlingsströme gebremst und Kriege verhindert werden? Wird Außenpolitik zu einem großen Teil zur globalen Wirtschaftspolitik? Sind die Einsätze der NATO außerhalb ihrer Bündnisgrenzen Anzeichen einer Globalisierung auch auf diesem Gebiet? Alle Dimensionen der Globalisierung kann ich nicht beleuchten. Einerseits weil sie den Rahmen dieser Arbeit sprengen würden, andererseits weil sich das Phänomen der Globalisierung durch die Analysen der Waren- und Finanzmärkte gut genug darstellen lässt. Natürlich ist Globalisierung mehr als nur die Internationalisierung auf diesen Gebieten, obwohl das Konzept überwiegend im ökonomischen Sinne benutzt wird und im Zentrum der öffentlichen Debatte steht. Ich widme daher zwei Aspekten besondere Aufmerksamkeit. Erstens dem Entwurf „Global Governance“, da er seinen Sinn aus dem politischen Ursprung der Globalisierung bezieht (Ende des Kalten Krieges, der bipolaren Welt und des „Imperialismus“) und zweitens der Debatte um den „Standort Deutschland“, denn sie dokumentiert meines Erachtens besonders gut, wie über Globalisierung politisch diskutiert wird und wie unmittelbar ökonomische zu sozialen und politischen Problemen werden.

Ziel dieser Arbeit ist es, die beiden großen Themenkomplexe darzustellen, zu analysieren und zu bewerten. Bei der Internationalisierung des Warenhandels gebe ich zunächst einen historischen Abriss und gehe dann auf Bedingung und Entstehung der Welthandelsorganisation ein. Aktuelle Zahlen werden den Strukturwandel des Welthandels verdeutlichen. Die Kapitel über die Standortdebatte in Deutschland, transnationale Konzerne, und Shareholder-value runden das Bild ab. Der zweite große Teil, die Internationalisierung der Finanzmärkte, verdeutlicht im besonderen Maße die Auswirkungen der Globalisierungen. Ich zeige den Wandel der Finanzwelt anhand der Entwicklung der flexiblen Wechselkurse und den sogenannten Derivaten, dokumentiere die großen (Asienkrise) sowie die kleineren (Barings-Bank) Finanzkrisen und stelle die neuen Akteure im internationalen Finanzhandel vor. Anschließend beleuchte ich Lösungsvorschläge, wie die Tobin-Steuer und Kapitalkontrollen, und versuche beide Themenkomplexe, also Waren- und Finanzhandel, in das Konzept „Global Governance“ einzuordnen. Global Governance demonstriert, wie Politik auf globaler Ebene organisiert und auf lokaler Ebene umgesetzt werden kann, ist idealer Ausblick auf die zukünftige weltpolitische Entwicklung und bildet zusammen mit meinem Fazit den Abschluss dieser Arbeit.

Beim Zitieren habe ich die Originalschreibweise übernommen, ansonsten ist der Text nach den neuen Rechtschreiberegeln verfasst. Bei Internet-Quellen ist die http-Adresse auf dem Stand vom 1.3.2000, es sei denn, ich habe ein anderes Datum angegeben.

2. Begriffsklärung: Was ist Globalisierung?

Die Antworten auf die Frage, was Globalisierung sei, fallen unterschiedlich aus. Die Theorien über die Globalisierung unterliegen häufig einem Verwertungsinteresse. Wer dazu Position bezieht, will damit politisches oder wirtschaftliches Handel rechtfertigen. Hinter der Diskussion über Globalisierung findet ein Kampf zwischen politischen und ökonomischen Richtungen statt, mit dem Ziel, die eigenen Vorstellungen durchsetzen zu können. Die Gruppe von Lissabon kommt zu dem Urteil: „Der Prozeß der Globalisierung (...) hat die Bedeutung des Wettbewerbs von einem Mittel und einem spezifischen Modus wirtschaftlichen Handelns zur Ideologie werden lassen und zu einem aggressiv verfolgten Ziel des Überlebens und des Hegemonialstrebens gemacht.“[6]

Eine Mehrheit von Sozialwissenschaftlern, Politologen, Ökonomen und Politikern fing fast einstimmig an von Globalisierung zu sprechen, als sei sie etwas völlig neues und unerwartetes. Fernando Mires hat den Verdacht, der Begriff sei eine simple Modeerscheinung.[7] Es sei nicht ungewöhnlich, dass jemand zufällig ein Konzept erfindet, welches anschließend von einer Persönlichkeit übernommen und verbreitet wird. Das Konzept würde sich auf dem Markt behaupten und dadurch Teil der wissenschaftlichen Diskussion. Ähnliches würde mit dem Konzept der Globalisierung zur Zeit geschehen, der Begriff selbst wäre (fachfremd) erstmals in einem Artikel über Mikroelektronik aufgetaucht.[8] Rolf Dahrendorf äußert vergleichbare Bedenken: „Wenn Globalisierung zur Mode, ja zum Alibi für allerlei Interessen wird, geht zuweilen der Sinn dafür verloren.“[9]

Der jeweilige Standpunkt zeichnet sich verantwortlich für die Perspektiven der Globalisierung. Geographisch kann man sie (wie Dahrendorf[10] ) mit der Mondlandung am 20. Juli 1969 festmachen. Ökonomisch mit der Entdeckung Amerikas von Christopher Kolumbus oder den Handelsreisen des Marco Polo. Ökologisch könnte der Bericht an den Club of Rome von Denis Meadows[11] als Beginn der Globalisierung gelten, machte er doch erstmals die Endlichkeit der weltweiten Ressourcen deutlich. Der Reaktorunfall von Tschernobyl illustrierte eindringlich die atomaren Gefahren und die Erfindung des Internet gilt als Beginn einer neuen Kommunikations-Ära. Es ließen sich weitere Beispiele für Globalisierungen und deren Beginn auflisten. Mires geht sogar soweit, den Begriff wie folgt zu definieren: „ Globalisierung ist all das, was ein jeder unter Globalisierung versteht.[12] Er merkt an, dass diese Definition zwar völlig nichtssagend sei, andererseits sei dies viel umgänglicher als eine Definition, die vorgäbe, viel auszusagen.[13]

Im Begriff Globalisierung erlangt der Globus eine neue Bedeutung. Er ist nun die Grenze menschlichen Strebens, das Territorium, das durch die Menschheit so sehr bedroht wird, dass ihre Lebensgrundlage in Frage gestellt ist. Der Globus begrenzt das Handeln der ganzen Menschheit, erfordert eine Neuorientierung und macht die Überprüfung aller überkommenen Projekte notwendig. Die Begriffe „Globalismus“ und „Globalität“ sind der Versuch eine genauere Unterscheidung derjenigen Aktivitäten zu bilden, die auf der Ansicht gründen, das Leben der Menschen ließe sich auf eine einzelne Gesellschaft beschränken. Globalismus meint alle Bewegungen und Denkungsarten die das Verhalten der Menschen dahingehend verändern, dass der Zustand des Planeten mitberücksichtigt wird. Ulrich Beck bezeichnet mit Globalismus „die Auffassung, daß der Weltmarkt politisches Handeln verdrängt oder ersetzt, d.h. die Ideologie der Weltmarktherrschaft, die Ideologie des Neoliberalismus.“[14] Beck will die zentrale Bedeutung wirtschaftlicher Globalisierungen, auch als Option und Wahrnehmung der betrieblichen Akteure, keineswegs leugnen. Aber die zentrale Aufgabe der Politik, „die rechtlichen, sozialen und ökologischen Rahmenbedingungen abzustecken, unter denen wirtschaftliches Handeln überhaupt erst gesellschaftlich möglich und legitim wird, gerät aus dem Blick oder wird unterschlagen.“[15]

Globalität bezeichnet Gesellschaft auf einer neuen Ebene als globale Gesellschaft, fraglich aber bleibt, ob Globalität als Ziel überhaupt erreicht werden kann. Elmar Altvater verneint dies aus zwei Gründen.[16] Erstens erzeugen die Anpassungsleistungen an die Herausforderung der wirtschaftlichen Globalisierung einen so hohen Homogenisierungsbedarf der Arbeits- und Lebensbedingungen, die nur in Regionen und Nationen geleistet werden könne, nicht aber auf dem Globus in seiner ganzen Weite. Zweitens sei es ausgeschlossen, dass auf dem Globus, so wie es die monetäre Aktionsdynamik verlange, Stoffe und Energien unendlich verbraucht werden könne. Dazu reiche die natürliche Tragfähigkeit des Planet nicht aus.[17] Daher heißt Globalität, dass es eine Weltgesellschaft nur dann geben wird, wenn die Vorstellung geschlossener Räume fiktiv wird, so Beck.[18] Er ist der Ansicht, dass wir längst in einer Weltgesellschaft leben: Kein Land und keine Gruppe könne sich gegeneinander abschließen.[19]

Die Globalisierung steht häufig recht einseitig für die nachlassende Bedeutung nationalstaatlicher Grenzen für wirtschaftliche Aktivitäten, bedingt durch erstens -und das ist vielleicht entscheidend- der Liberalisierung der Waren- und Finanzmärkte und zweitens durch den technischen Fortschritt besonders im Bereich der Informations- und Kommunikationstechniken. Es folgt kein dritter Punkt, obwohl hier ökologische, kulturelle und historische Argumente beliebig angefügt werden könnten. Es ist nicht wahrscheinlich, dass heute von Globalisierung gesprochen würde, wäre dem Kommunismus kein Ende gesetzt worden. Globalisierung ist daher politischen Ursprungs, demnach müssten die ersten Punkte ersetzt oder alle drei Punkte gleichgesetzt werden. Doch der Glaube daran, dass die Politik von der ökonomischen Globalisierung bestimmt wird, führt zu der Errichtung eines in unserer Zeit weit verbreiteten Mythos.[20] Des Mythos, dass der Zusammenbruch des Kommunismus die logische Schlussfolgerung aus der wirtschaftlichen Unterlegenheit des Sozialismus sei. Damit hätte der Kapitalismus den Sozialismus überlebt und dadurch sei seine Logik und sein Dasein gerechtfertigt. Dies ist Ursache dafür, dass seitdem über den Mythos oder das „Phänomen“ Globalisierung innerhalb zweier Auffassungen diskutiert wird, nämlich Globalisierung als ein und kein Problem.[21] In der „unproblematischen“ Variante beschränkt die Globalisierung weder in ökonomischer noch in politischer Hinsicht die Handlungsfähigkeit von Staaten. Die sozialen und ökonomischen Probleme können nicht durch die Globalisierung erklärt werden. Die Standortdebatte werde von Wirtschaft und Politik dazu missbraucht, um den Abbau von Sozialleistungsstandards und die Umverteilung von unten nach oben durchzusetzen. Die Globalisierung führe letztlich zu einer Erhöhung des weltweiten Wohlstandes durch verbesserte Arbeitsteilung. Die andere Variante sieht die Globalisierung als Problem. Sie zwinge die Staaten dazu, zur Wahrung ihrer internationalen Wettbewerbsfähigkeit die Staatsfinanzen anzupassen bzw. zu kürzen. Infolge dessen käme es zu einem „race to the bottom“, einem Herunterkonkurrieren von Staatsleistungen, das nur durch internationale Standards wider aufgefangen werden könne. Die Globalisierung führe zu einem nützlichen Wettbewerb der Systeme und Standorte, der angenommen und als Chance begriffen werden müsse.[22]

Die Annahme, im Falle der Globalisierung einer fremden Macht unterworfen zu sein, entledigt von der Erfordernis, für das eigene Schicksal verantwortlich zu sein. Das Gesetz des Handelns ist dem einzelnen Bürger und auch dem Staat aus der Hand genommen. Die anonymen Akteure „entfesselter Märkte“ und das namenlose internationale Kapital der Spekulanten können für die politische, ökologische und ökonomische Krise verantwortlich gemacht werden, ohne dass man konkret einen anderen Gegner als „die Globalisierung“ ausfindig machen kann. Die Lösung liegt daher nicht in einer Verhaltensänderung, sondern darin, sich vor einem nicht greifbaren Phänomen, einem Phantom, einem Mythos, zu schützen. Die Globalisierung wird als Transportmittel eigener politischer Interessen benutzt, und wird –je nach politischem Interesse- beschuldigt, für die Umweltverschmutzung, die Arbeitslosigkeit, den Sozialabbau etc., verantwortlich zu sein.

Globalisierung ist kein Schicksal, auch wenn dies ihr Mythos suggeriert. Sie rechtfertigt sich auch keineswegs nur dadurch, dass der Kommunismus als Alternative nicht mehr existiert. Sie ist auch kein „Schreckgespenst“, sondern politisch gewollt. Globalisierung ist wie jede andere Schöpfung, die Handel und Märkte betrifft, ein politisches Projekt. Dem Welthandel standen und stehen mehrere politisch beabsichtige Barrieren entgegen: Zölle, unterschiedliche Währungen, Besteuerungen und Beschränkungen beim Kapitaltransfer. Diese Hindernisse verursachen Kosten und schränken den weltweiten Handel ein. Ihr Entfernen ist das Ergebnis einer bewussten politischen Gestaltung im Zeichen von Privatisierung, Deregulierung, Liberalisierung und daher keineswegs Schicksal.

3. Internationalisierung des Warenhandels

3.1 Historische Erfahrungen

Geschlossene Volkswirtschaften hat es kaum je gegeben, bereits in der Antike wurde mit Gewürzen, Gold, Silber und Edelsteinen über Grenzen hinweg gehandelt. Die einzelnen Volkswirtschaften waren allerdings niemals völlig, sondern immer nur mehr oder weniger offen für den internationalen Handel, wobei der Grad der Offenheit abhängig von der jeweiligen Wirtschaftsphilosophie, von den inneren Konflikten und den internationalen Spannungen war. Ein ausgebildetes Weltwirtschaftssystem, also ein System, das den gesamten Wirtschaftsraum Erde erfasst, wenn auch in unterschiedlicher Intensität und auch räumlicher Auswirkung, entstand erst mit der industriellen Revolution. Grundlage modernen Wirtschaftens war die Arbeitsteilung, die dazu führte, dass es zum Tausch oder (in der Geldwirtschaft) Handel kam. Wesentliche technische und ökonomische Bestimmungsfaktoren waren: Das mit der industriellen Revolution erheblich vergrößerte Leistungsgefälle, die zunehmende Intensität der Wissensbeziehungen und die sinkenden Transportkosten (Schifffahrt und Eisenbahn). Großbritannien konnte ungeachtet der nachfolgenden europäischen und nordamerikanischen Industrialisierung seine Stellung als Zentrum des weltwirtschaftlichen Systems das gesamte 19. Jahrhundert bis etwa zum Ersten Weltkrieg behaupten.

3.1.1 Adam Smith und David Ricardo

Ausgangspunkt war die von den britischen Nationalökonomen Adam Smith (1723-1790) und David Ricardo (1772-1823) systematisch entwickelte Theorie des Wirtschaftsliberalismus, der Arbeitsteilung und des Freihandels. Die im englischen Sprachgebrauch als „political economy“ bezeichnete Nationalökonomie entstand in deutlicher Abgrenzung gegenüber dem Merkantilismus, also der wirtschaftspolitischen Lenkungsmaßnahmen der Staaten des 16. bis 18. Jahrhunderts zur Steigerung der nationalen Wirtschafts- und Handelskraft. Vor allem England, Frankreich, Preußen und Spanien setzten alles daran, Gold und Geld im Lande zu vermehren, indem sie möglichst viel selbst herstellten und exportierten, aber möglichst wenig importierten. Doch das Defizit an volkswirtschaftlichem Kreislaufdenken hinderte die meisten anderen Länder daran, ihrerseits zu exportieren, Fremdwährung zu verdienen und sie in Importe umzusetzen. Der Handel konnte sich nicht entfalten und Geld und Gold flossen nicht in dem Maße, als sich dass die Merkantilisten gedacht hatten. Die staatsinterventionistische Wirtschaftsauffassung der Merkantilisten prangerte Smith in seinem Hauptwerk An Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations (1776, Der Wohlstand der Nationen. Eine Untersuchung seiner Natur und seine Ursachen) an.[23] Smith untersuchte die Organisationsformen einer freien Konkurrenzgesellschaft egoistischer Wirtschaftssubjekte. Der Produktionsfaktor Arbeit erhielt neben den Produktionsfaktoren Waren und Kapital einen immer größeren Stellenwert. Der Reichtum der Nationen entstand demnach durch produktive Arbeit, wobei die Arbeitsverträge durch die Arbeitsteilung erheblich gesteigert wurden.[24] Smith bestimmte den Wert der produzierten Waren nicht über ihren Gebrauchswert (den Nutzen des Gebrauchs) sondern über ihren Tauschwert, der sich als Marktpreis aus Angebot und Nachfrage bildete. Demnach entsprach der Marktpreis dem „natürlichen Preis“ in Höhe der entstandenen Produktionskosten (Materialkosten, Arbeitslohn und Gewinn). Smith erkannte Unterschiede in den Interessen von Arbeitern und Unternehmern und räumte für eine stagnierende Wirtschaft die Möglichkeit von Arbeitslosigkeit, Elend und ein auf das Minimum reduzierten Arbeitslohn ein. David Ricardo war es, der in seiner Schrift Prinicples of Political Economy and Taxation (1817, Grundsätze der politischen Ökonomie und der Besteuerung) die bei Smith vorgefundenen Ansätze vertiefte.[25] Nach Ricardo verursachte alleine die Arbeit kosten, da Rohstoffe kostenlos von der Natur bezogen werden konnten und sowohl das eingesetzte Kapital als auch die Arbeitsmittel ihren Wert nur durch die zu ihrer Bildung notwendige Arbeit erhielten. Daher bestimmte alleine die Arbeit den Wert der hergestellten Waren. Ricardo entwarf das Gesetz der „komparativen Kostenvorteile" und gab folgendes einfaches Beispiel an: Wein und Tuch seien die einzigen Güter, die existieren. Portugal produziert beides billiger als England, hat aber nur eine begrenzte Zahl an Arbeitskräften, um eine bestimmte Menge von beidem zu produzieren. Eine Aufteilung der Produktion und ein anschließender Warenaustausch trotz seiner Überlegenheit bei beiden Produkten ist deshalb sinnvoll, weil Portugal zur Erzeugung einer zusätzlichen Einheit Wein auf weniger verzichten müsste als England, wenn es seine Weinproduktion steigern würde. Für Portugal bedeutet das, dass es mit der gleichen Anzahl an Arbeitskräften wesentlich mehr Wein herstellen könnte als England, wenn es auf die Produktion von Tuch verzichtet. Daher macht es Sinn, die Tuchproduktion England zu überlassen, denn dort besitzt es trotz der höheren Produktionskosten „komparative Kostenvorteile" und nicht „absolute Kostennachteile".[26] Da die Produktionskapazitäten der Länder begrenzt sind, werden sie das produzieren, was sie am besten können, und anschließend ihre Produkte austauschen. Das Modell von Ricardo ist bis heute die zentrale theoretische Begründung dafür, dass Freihandel in jedem Fall Vorteile für alle Staaten bringen soll. Freihandel nützt demzufolge selbst Ländern, die absolute Kostennachteile in der Produktion aller Güter besitzen.[27]

Ricardos Denkmodell zeigt sich in der Praxis heute allerdings recht brüchig. So wendete er das Gesetz von den komparativen Kostenvorteilen gleichermaßen auf Natur- als auch auf Industriegüter an, was in dem aufgeführten Beispiel durchaus plausibel erscheint. Den Hauptanteil am Welthandel haben mittlerweile jedoch Industriegüter und da die Unterschiede zwischen den Industriezentren verschwindend gering sind, lassen sich Industrieprodukte überall auf der Welt mit fast identischen Maschinen unter vergleichbaren Bedingungen herstellen. Des weiteren profitierten die Länder mehr von der industriellen Revolution, die sich auf den eher technischen Bereich spezialisierten, während andere Länder (die z. B. Natur- oder Agrargüter lieferten) keine Anstrengungen unternehmen mussten, technologische Innovationen voranzutreiben. Die Folgen sieht man heute in der sogenannten Dritten Welt und in den postkommunistischen Ländern Europas. Hohe Arbeitslosigkeit und hohe Verschuldung zwingen die Regierungen dieser Länder dazu, eine exportorientierte Wirtschaftspolitik zu betreiben, auf Kosten der Umwelt und der Sozialstandards. Eigentlich müssten diese Länder entgegen den Lehren Ricardos ihre komparativen Kostenvorteile opfern und eine eigenständige Wirtschaftspolitik betreiben, um sich so gegen den Spezialisierungsdruck zu wehren, der die Schere zwischen Industriestaaten und ihnen immer größer werden lässt. Statt dessen konkurrieren diese Länder untereinander und mit den reichen Industrieländern um ausländisches Kapital. Ihre Mittel: Niedriglöhne, erbärmliche Arbeitsbedingungen und „gewerkschaftsfreie Zonen“. Daher ist die Aussage, dass der Welthandel den Wettbewerb verschärft und zu Kostensenkungen führt, von denen letztlich alle profitieren, zynisch. Denn es gibt zwei Arten, die Kosten zu senken: zum einen eine erhöhte Wirtschaftlichkeit (also bessere Technologie, Organisationen, Wissen, Bildung) und zum anderen Verletzungen menschenwürdiger Arbeit- und Produktionsstandards.

Ricardo ging bei seiner Theorie von der Unbeweglichkeit der Produktionsfaktoren Kapital und Arbeit aus. Portugal hatte damals weder das nötige Kapital noch die nötigen Arbeitskräfte, um England in beiden Gütergruppen vom Markt zu verdrängen. Seine Vorteile waren daher nur aufgrund einer Spezialisierung möglich. Wenn jedoch die Produktionsfaktoren über Landesgrenzen hinweg beweglich werden ändert sich die Situation grundlegend. Ricardo glaubte nicht daran, dass Menschen mit Vermögen eine vorteilhaftere Anlage für ihren Reichtum bei fremden Nationen suchen. Er glaubte an einen nationalen begrenzten Kapitalmarkt, jedoch beeinflusst heute mobiles Kapital die Herstellungskosten von Produkten durch unterschiedliche Renditen, Wechselkurserwartungen und Zinssätze aufgrund von Spekulationen zwischen den Ländern. Die Preise hängen längst nicht mehr alleine von Produktivität und Löhnen ab.

Wenngleich das System zu Zeiten Ricardos zerbrechlich war, da man es vertraglich und institutionell nicht absicherte, wurde der freie Handel durch Zölle und andere staatliche Eingriffe nur verhältnismäßig wenig beeinträchtigt. Eine erste Blüte erreichte der internationalen Handel in 19. Jahrhundert und dort besonders in der zweiten Hälfte. In Deutschland zum Beispiel wurden die wesentlichen Handelshemmnisse mit der handelspolitischen Einigung deutscher Staaten zur Herstellung einer deutschen Wirtschaftseinheit ab 1834 durch den deutschen Zollverein beseitigt. Förderlich für den Handels- und Kapitalverkehr war auch die Verständigung der Handelsnationen auf das Gold als Fundament für den internationalen Zahlungsverkehr bzw. das Einsetzen der Bank von England als informelles Zentrum. Die Rahmenbedingungen waren relativ stabil, das Ausmaß der weltwirtschaftlichen Verflechtungen zeigte sich zunehmend in ausgeprägten weltwirtschaftlichen Konjunkturzyklen, die die wirtschaftliche Entwicklung der einzelnen Länder zunehmend beeinflusste. Insgesamt aber wurde die Tendenz zur außenwirtschaftlichen Liberalisierung (z. B. Bismarcks Schutzzollpolitik) nur wenig beeinträchtigt.

3.1.2 Weltwirtschaftskrise 1929

Unterbrochen wurde der Aufschwung des Welthandels durch den ersten Weltkrieg, der das alte Weltwirtschaftssystem bereits auf Zeit außer Kraft gesetzt hatte. Nach dem Krieg bemühte man sich vergeblich, den alten Zustand wiederherzustellen. Der Versuch scheiterte endgültig mit der beginnenden Weltwirtschaftskrise 1929. Zu den Ursachen des Zusammenbruchs zählten die Folgewirkungen des Ersten Weltkrieges, die wachsenden Zollbeschränkungen und die starken Monopolisierungstendenzen, die dazu bei trugen, dass die „Selbstheilungskräfte“ des Marktes immer weniger wirksam wurden und nicht in der Lage waren, den Abschwung des Konjunkturzyklus in den USA und Deutschland zu kompensieren. Die Krise begann mit einem Kurssturz an der New Yorker Börse als Folge einer übersteigerten Spekulation. Von dort aus griff die Krise auf Europa über, erfasste immer mehr Länder und mündete in einer jahrelangen Depression. Der Dimension dieser Krise hinsichtlich der räumlichen Weite, der Dauer und des Ausmaßes waren die alten Strukturen nicht mehr gewachsen. Der Goldstandard brach 1931 zusammen und die meisten Staaten versuchten, mit staatlichen Eingriffen der Krise Herr zu werden. Binnenwirtschaftliche Ziele, insbesondere Vollbeschäftigung und der Versuch einer eigenen Konjunkturpolitik, führten zu einer Übersteigerung nationaler Autonomieansprüche mit eindeutig negativen Konsequenzen für die Weltwirtschaft. Die Erfahrung in Deutschland hatte zudem gezeigt, dass verbreitete Arbeitslosigkeit die Existenz demokratischer Systeme gefährdete. Während in den anderen europäischen Ländern die Krise allmählich überwunden wurde, weitete sie sich in Deutschland zu einer gefährlichen Staatskrise aus. Die unversöhnlichen Gegner der Republik und des parlamentarischen Systems nutzten die Katastrophenstimmung zur Agitation gegen die vermeintlich Verantwortlichen: Parlament, Regierung und Parteien. Hatte man den Staat bislang mit dem liberalen, weltmarktorientierten Freihandelsprinzip identifiziert, so verlor dieser Staat in dem Maße an Glaubwürdigkeit, wie der Weltmarkt zerfiel.[28] Und je länger die Krise anhielt, umso mehr setzte sich in der Wirtschaft die Überzeugung durch, dass es sich hier nicht um eine vorübergehende, sondern um eine Dauererscheinung handeln müsse. So wurden Stimmen immer lauter, die die bestehende Weltwirtschaftsordnung in ihrer Gültigkeit in Frage stellten und einen neue nationale Ordnung einforderten. Es entstand eine Wirtschaftsauffassung, die den nationalen Markt im Auge hatte, die nicht mehr in der weltwirtschaftlichen Arbeitsteilung, sondern im Ausbau der nationalen Volkswirtschaften ihr Ideal erblickte. Da das Wirtschaften ausschließlich im engen wirtschaftlichen Raum abgelehnt wurde, gab man den außenwirtschaftlichen Beziehungen einen anderen Charakter. Immer öfter wurde die Bildung eines großen, mehrnationalen, aber eng verflochtenen Wirtschaftsraumes als zukünftiges Ziel formuliert. „In Deutschland zog die Weltwirtschaftskrise einen mit den Etappen des Zerfalls der Demokratie korrespondierenden Abbau des liberalen Wirtschaftssystems und eine sich stufenweise etablierende Staatskonjunktur, die ihre stärkste Ausprägung im Dritten Reich erfuhr, nach sich.“[29]

3.2 Liberalisierung nach 1945

Der Versuch eines Neuanfangs wurde bereits während des Zweiten Weltkrieges geplant. Schon jetzt spielte der Gedanke mit, dass der Weltwirtschaftskrise und der folgenden Phase autonomer nationaler Wirtschaftspolitiken einer mit Schuld am Ausbruch des Krieges gegeben wurde und zukünftig zu vermeiden sei. Es wurde versucht, einen Kompromiss zu finden zwischen intensiven weltweiten Wirtschaftsbeziehungen und nationaler Handlungsfreiheit und Schutz vor weltwirtschaftlich induzierten Störungen. Die Staaten sollten nur soweit wie nötig international gebunden werden, ansonsten über ihr nationales Wirtschaftssystems autonom entscheiden.

3.2.1 Die Entstehung der Welthandelsorganisation

In dem Bergdorf Bretton Woods im US-Staat Wisconsin schlossen im Juli 1944 die Siegermächte des Zweiten Weltkriegs ein Abkommen über das internationale Währungssystem und die langfristige Kapitalhilfe für Wiederaufbau und Entwicklung und gründeten dabei den Internationalen Währungsfonds (IWF) und die Weltbank. Vier Jahre später wurde das „Allgemeine Zoll- und Handelsabkommen“ (General Agreement on Tariffs and Trade, GATT) in Kraft gesetzt, in dessen Rahmen seitdem konkrete handelspolitische Probleme verhandelt werden. Durch den Abbau von Zöllen und anderer Handelshemmnisse wollte das GATT folgenden Ziele erreichen: „Erhöhung des Lebensstandards, die Verwirklichung der Vollbeschäftigung, ein hohes und ständig steigendes Niveau des Realeinkommens und der wirksamen Nachfrage sowie die volle Erschließung der Hilfsquellen der Welt und die Steigerung der Produktion und des aus Austausches der Waren.“[30] Diese Ziele mit wurden mit Hilfe folgender Prinzipien verwirklicht: Alle Mitglieder gewährten einander bedingungslos die jeweils günstigsten handelspolitischen Zugeständnisse, die einem Dritten gemacht wurden (Prinzip der sogenannten Meistbegünstigung). Eingeführte Ware war wie inländische Ware zu behandeln und es durften keine Sonderzölle gegenüber bestimmten Ländern aus politischen oder anderen Gründen eingeführt werden. Alle Handelsschranken sollten generell abgebaut werden, d. h. die einheimische Produktion durfte nicht durch begrenzte Kontingente und erschwerte Verfahren geschützt werden, sondern nur durch Zölle oder ähnliche Abgaben. Damit sollten Handelshemmnisse wie Subventionen, Exporthilfen oder Dumping verhindert werden.

Zu den wichtigsten GATT-Aktivitäten wurden die Zollsenkungsrunden, mit dem Erfolg, dass sich die Zölle bis 1992 von durchschnittlich 40 Prozent auf 4,5 Prozent des Einfuhrwerts verringerten. Die westlichen Industriestaaten in Europa und Amerika erreichten in den fünfziger und sechziger Jahren Wachstumsraten, die später unerreicht blieben. Die Wachstumsraten des Welthandels lagen zudem über den nationalen Wachstumsraten der meisten Volkswirtschaften, was auf die deutlich steigende Verflechtung der nationalen Wirtschaften weist. Zwar ist diese Entwicklung nicht ohne Krisen vonstatten gegangen (wie etwa 1973 mit dem faktischen Ende der festen, goldgedeckten Wechselkurse), aber das Endergebnis war, dass zumindest im kapitalistischen Teil der Weltwirtschaft, eine zunehmende Integration und wechselseitige wirtschaftliche Abhängigkeit der Staaten untereinander entstand.

Nach wie vor schwierig ist, eine wirklichkeitsnahe Anpassung zwischen dem Wert einer Währung und der tatsächlichen Entwicklung einer Volkswirtschaft zu finden. Auch die mengenmäßigen Handelshemmnissen ließen sich bislang nicht beseitigen. Kontingente schränken den Handel nach wie vor enorm ein und sind immer ein Streitpunkt. Teilweise wird nach Ländern unterschieden (Länderkontingente, die Einfuhr wird von einer staatlichen Lizenz abhängig gemacht), teilweise werden die Ein- und Ausfuhren aus außenpolitischen Gründen verboten (Boykott bzw. Embargo) oder Normen, Ursprungszeugnisse, Verbraucherschutzvorschriften und Kennzeichnungsvorschriften so gestaltet, dass eine Einfuhr ausländischer Produkte fast unmöglich ist. Wenngleich die letzte Runde des GATT, die sogenannte Uruguay-Runde (1986-1993), eine gravierende Ausweitung der Handelsfreiheit brachte und erstmals den traditionell geschützten Handel mit Agrarerzeugnissen und mit Textilien sowie den Dienstleistungshandel liberalisierte, bleiben viele Probleme. Die Welthandelsorganisation (World Trade Organisation, WTO), 1995 als ein weiteres Resultat der Uruguay-Runde gegründet und Nachfolgeorganisation des GATT, soll sie lösen.

Die WTO ist eine selbstständige Organisation im Gefüge der Vereinten Nationen, ihr Sitz liegt in Genf. Das Jahresbudget beträgt 122 Millionen Schweizer Franken, rund 500 Mitarbeiter werden beschäftigt. Die WTO hat 135 Mitglieder, 31 Länder verhandeln zur Zeit über einen Beitritt, darunter China und Russland. Allerdings werden sie erst aufgenommen, wenn sie nach Ansicht der bestehenden Mitgliedsländer genügend Handelsschranken abgebaut haben. Die oberste Instanz ist die alle zwei Jahre stattfindende Ministerkonferenz. Für das Tagesgeschäft ist der Allgemeine Rat zuständig, in dem die Mitgliedsländer durch ihre Botschafter in Genf vertreten sind.[31]

Damit der freie internationale wirtschaftliche Austausch vervollkommnet werden kann hat sich die WTO den freien Zugang der Länder der Dritten Welt zu den Warenmärkten der industrialisierten Länder zum Ziel gesetzt. Natürlich sollen die Prinzipien des freien Handels mit Waren auf neue Produktgruppen und zahlreiche Dienstleistungen ausgedehnt werden. Zusätzlich wurde ein Agreement on Trade Realted Aspects of Intellectual Property Rights (TRIPS) geschlossen, in welchem sich die Mitgliedstaaten zu einem Mindestschutz geistigen Eigentums und zur Beseitigung diskriminierender Praktiken bei den staatlichen Patentämtern zu Ungunsten von Ausländern verpflichteten. Entscheidend für das Funktionieren von solchen Abkommen ist das Umsetzen bzw. das Vorhandensein von Sanktionen gegen Staaten, die ihre Verpflichtungen nicht einhalten. Das Abkommen hat nur dann eine Überlebenschance, wenn das Sanktionensystem so funktioniert, dass es im Regelfall vor mutwilligen Vertragsverletzungen abgeschreckt und dass es im Falle von Auslegungsproblemen den Streit schlichten kann. So hat die WTO die Institutionen zur Sanktionierung von Vertragsverletzungen verstärkt. Nunmehr kann kein Mitgliedsstaat, der der Auffassung ist, dass ein anderes Mitglied seine Verpflichtungen nicht einhält, von sich aus zu Maßnahmen greifen. Wer den weltweiten Handel unfair behindert, kann jetzt von einem Schiedsgericht zu Ausgleichszahlungen verurteilt werden oder muss mit Strafzöllen rechnen. Im Unterschied zu ihrem Vorgänger GATT ist die WTO mit einem eigenen Verfahren zur Streitsschlichtung ausgestattete und kann ein Urteil auch gegen das nationale Recht einer unterlegenen Partei durchsetzen. In diesem Jahr erlaubte die WTO den USA gegen die EU im Streit um Bananen- und Hormonfleisch Strafzölle in Höhe von 300 Millionen US-Dollar.

3.2.2 Die WTO-Konferenz von Seattle

Nichtregierungsorganisationen (NGO) üben heftige Kritik an der WTO. Die Organisation verfüge über eine Fülle an Befugnissen ohne jegliche parlamentarische Kontrolle, ohne Informationsrechte für die Öffentlichkeit und ohne Rechenschaftspflicht gegenüber UN-Organisationen. Zu dem schärfsten Kritikern zählt beispielsweise die Umweltorganisation Greenpeace. Wie viele andere Gruppen fordert Greenpeace deshalb die Zunahme an Transparenz, demokratischer Kontrolle und NGO-Beteiligungsrechten an der WTO. Die Konferenz von Seattle (30. November bis 3. Dezember 1999) ist aus einem besonderen Grund in die Schlagzeilen geraten. Nicht die zahlreichen Meinungsverschiedenheiten, die dazu führten das die viertägigen Beratungen ergebnislos abgebrochen wurden, sondern die gewalttätigen Proteste sorgten für Aufmerksamkeit. In Seattle hatte es massive Proteste von Umweltschützern, Menschenrechtlern und Gewerkschaftern gegen die angestrebten Vereinbarungen zur weiteren Globalisierung gegeben. Sie sprachen nach dem Scheitern der Konferenz von einem geschichtlichen Ereignis, davon, dass die bisher als unwiderstehlich eingeschätzten Kräfte der Großkonzerne gestoppt wurden, so zumindest Lori Wallach von der Bürgerinitiative zur Beobachtung des Welthandels (Public Citizens Global Trade Watch).[32] Den „Public Citizens“ war es im Frühjahr 1998 schon gelungen, gemeinsam mit anderen NGOs, das Multilaterale Investitions-Abkommen zunächst zu kippen. Dieses Abkommen sollte Investitionsregeln festlegen und Einflussmöglichkeiten des Staates auf Investoren schmälern. Durch diesen Erfolg bestärkt, attackierten die NGOs in Seattle mit ähnlicher Wucht auf die Welthandelsorganisation. Auch der „Spiegel“ sparte nicht mit Superlativen und sprach angesichts 50.000 Demonstranten und teils bürgerkriegsähnlichen Zuständen davon, dass „über den Kapitalismus des 21. Jahrhunderts das erste große Gewitter hereingebrochen sei“[33]. Zahlreiche Reporter und Politiker standen fast fassungslos vor den Massendemonstrationen gegen die Ministertagung und hatten Mühe zu erklären, wie es zu diesen zum Teil gewaltsamen, aber offenbar dennoch von einer breiten Sympathiewelle getragenen Protest kam. US-Präsident Bill Clinton erkannte, dass die Demonstranten „stellvertretend für Millionen von Menschen stehen, die Fragen stellen.“[34] Und dass der globale Kommerz „nicht länger eine Domäne für Minister, Staatschefs und Vorstandsvorsitzende sein könne.“[35]

Dass viele Aktionen der NGOs in Seattle bisweilen auch widersprüchlich ausfielen, schien die Demonstranten wenig zu stören. So wurde einerseits gegen den weltweiten Handel gehetzt und auf der anderen Seite der freie Warenverkehr mit Kuba gefordert. Bemerkenswert auch, dass sich der rechtsgerichtete US-Präsidentschaftsbewerber Pat Buchanan in die Reihe der Demonstranten einordnete, getreu dem Motto, dass „ein Haufen Europäer nicht über die wirtschaftliche Zukunft der USA entscheiden darf.“[36] Ohne Skrupel wurde das Medium genutzt, das als ein Synonym für Globalisierung steht, das Internet. Noch deutlicher als in Europa wird die WTO in den USA quasi als eine „Generalagentur größenwahnsinniger Konzerne“ empfunden. Jedoch warnen amerikanische Kommentatoren davor, die Krise der WTO zu unterschätzen, denn es sei mit weiteren Protesten auch außerhalb der USA zu rechnen: Die Webseite „n30“ („30. November“), ursprünglich nur als kleine lokale Seite konzipiert, wird es zukünftig in mehreren internationalen Ausgaben geben.[37] Die politische Zeitschrift Z, von einer Theatermacherin in Massachusetts gegründet, gehört zu den führenden Internet-Adressen. Sie macht Aufsätze prominenter Personen, wie Noam Chomsky oder Ananda Shiva, zugänglich und besitzt eine der umfangreichsten Linklisten.[38] „So, wie das Internet aus der Ecke der Computerfreaks aufgestiegen ist, so emanzipieren sich die Debatten aus dem Dunstkreis politischer Zirkel, die sich bloß im Hinterzimmer zu radikalen Sitzungen treffen. Noch die obskurste Meinung gewann eine bislang unbekannte Resonanz. Sie wurde durch das Netz selbst global, dadurch keineswegs wahrer, wohl aber korrigiert und gemessen an den Maßstäben, die sich in den eher theoretischen Beiträgen wie auch den Aufrufen zur Aktion immer weiterentwickelt haben.“[39] In diesem Sinne hat das Internet seine Bewährungsprobe bestanden, wenngleich in einer anderen Art und Weise, als sich dies die traditionellen Medienkonzerne vorgestellt haben. Es gibt lautstarke Proteste gegen gentechnisch manipulierte Lebensmittel und Pflanzen, die selbst den Marktführer Monsato zum finanziellen Ruin treiben, falls die Absatzprobleme anhalten. Der Anlass: Der Meinungsumschwung der US-Amerikaner seit den Demonstrationen in Seattle und ihr aufkommender Widerstand gegen Mais und Raps aus den Gentech-Labors.[40] Die Proteste machen deutlich, dass der Konsument seine Rolle als zahlender Statist nicht weiter spielen will. Den Beteuerungen der Freihändlern, dass vom Welthandel alle profitieren, schenken die WTO-Kritikern bei 200 Millionen in Armut lebenden Menschen, keinen Glauben mehr. Zeitgleich verfügen die 200 reichsten Menschen auf der Welt über das gleiche Einkommen wie zwei Milliarden arme.[41]

3.3 Aktuelle Zahlen des Welthandels

Die stetig fortschreitende Liberalisierung des regionalen als auch des Welthandels spiegelt sich deutlich in den Statistiken des internationalen Güteraustausches wieder. Besonders in den achtziger und neunziger Jahren ist der Welthandel stark und überproportional gestiegen. Zwischen 1980 und 1998 kam es nominell mehr als zu einer Verdoppelung (sogar fast zu einer Verdreifachung) seines Gesamtvolumens von 2.399 Milliarden auf 6.740 Milliarden US-Dollar.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: WTO, Tabelle selbst erstellt, Zahlenangaben in Milliarden US-Dollar

1999 ist der weltweite Handel mit Waren und Dienstleistungen um 4 Prozent gestiegen. Damit wurden die Wachstumsraten der Vorjahre nicht mehr erreicht; bei den weltweiten Agrar-Exporten musste ein Rückgang um 0,5 Prozent registriert werden. In den drei Jahren zuvor war das Ausfuhrvolumen in diesem Bereich noch jeweils um 4,5 Prozent gewachsen. Als Hauptursache macht die WTO die Stagnation der Wirtschaft in Lateinamerika und ein träges Wachstum in Westeuropa aus. Nur zum Teil seien diese durch das nach wie vor starke Wirtschaftswachstum in den USA und die Erholung der Märkte in Asien kompensiert worden. Für das Jahr 2000 sieht die WTO ein Wachstum von sechs bis sieben Prozent voraus. Die Europäische Union belegte mit einem Weltmarktanteil von 20 Prozent den ersten Platz, gefolgt von den USA mit 16,8 Prozent. Einen deutlichen Rückgang der Warenexporte verzeichneten unter anderem Russland (minus 16 Prozent), Iran (minus 32 Prozent) und Nigeria (minus 36 Prozent). Kein gutes Jahr war es auch für Saudi-Arabien, Kuwait und mehrere kleinere Öl exportierende Golfstaaten.[42] Die deutschen Exporte beliefen sich im dritten Quartal 1999 auf 244,4 Milliarden DM, dies entspricht einem Anstieg um 5 Prozent gegenüber dem dritten Quartal 1998. Es ergaben sich überdurchschnittlich hohe Zuwächse bei den Ausfuhren in die Eurozone (plus 6,6 Prozent) und in die USA (plus 16,2 Prozent). Mit 55,4 Prozent und einem Wert von 136,4 Milliarden DM gingen im dritten Quartal 1999 deutsche Exporte in die EU. Die Ausfuhren nach Frankreich, Deutschlands wichtigstem Handelspartner, nahmen mit 10,0 Prozent kräftig zu. Der Aufschwung bei den Exporten in die USA hat auch im dritten Quartal mit 16,2 Prozent nicht an Dynamik eingebüßt, ebenso wie die Ausfuhren nach Japan (+ 14,8 Prozent). Nach Russland und in die ASEAN-Länder werden noch immer deutlich weniger Waren geliefert als vor der sogenannten Asienkrise.[43]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: WTO, Tabelle selbst erstellt

Die acht führenden Industrienationen USA, Deutschland, Japan, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kanada und die Niederlande (1998, nach WTO-Angaben) sorgen für 52,6 Prozent der weltweiten Warenexporte, 51,6 Prozent der Warenimporte, 57,9 Prozent der Dienstleistungsexporte und 52,3 Prozent der Dienstleistungsimporte. Die Zahlen belegen: Die Staaten im industrialisierten Norden bilden das erkennbare Zentrum des Welthandels. Vor allem die Entwicklungsländer des Südens werden von dieser Entwicklung abgekoppelt und die ärmsten Staaten, die sogenannten „Least Developed Countries“ in Afrika und Asien, werden davon besonders hart getroffen.

[...]


[1] „Unter Bourgeoisie wird die Klasse der modernen Kapitalisten verstanden, die Besitzer der gesellschaftlichen Produktionsmittel sind und Lohnarbeit ausnutzen“ (Anmerkungen von Engels zur englischen Ausgabe von 1888), zit. nach: MARX, Karl/ ENGELS, Friedrich: Manifest der Kommunistischen Partei, in: dies.: Werke, Band 4, Berlin 1959. S. 462

[2] Ebenda S. 462 f.

[3] Abgewandeltes Zitat aus: Ebenda S. 461

[4] Ebenda S. 461

[5] HOFFMANN, Jürgen: Ambivalenz des Globalisierungsprozesses. Chancen und Risiken der Globalisierung, in: Aus Politik und Zeitgeschichte. Beilage zur Wochenzeitschrift Das Parlament B 23/99 vom 4. Juni 1999. S. 3

[6] DIE GRUPPE VON LISSABON: Grenzen des Wettbewerbs. Die Globalisierung der Wirtschaft und die Zukunft der Menschheit. Bonn: Lizenzausgabe für politische Bildung, 1997. S. 17

[7] Vgl.: MIRES, Fernando: Gibt es ein Leben nach der Globalisierung?, in: BÜLOW, Wolfram von/ HEIN, Eckhard/ KÖSTER, Klaus/ KRÜGER, Winfried/ LITZ, Hans Peter/ OSSORIO-CAPELLA, Carles/ SCHÜLER, Klaus W. (Hrsg.): Globalisierung und Wirtschaftspolitik. Marburg: Metropolis-Verlag, 1999. S. 342

[8] Ebenda S. 342

[9] DAHRENDORF, Rolf: Anmerkungen zur Globalisierung, in: BECK, Ulrich (Hrsg.): Perspektiven der Weltgesellschaft. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1998. S. 45

[10] Ebenda S. 41

[11] MEADOWS, Dennis/ MEADOWS, Donella/ Zahn, Erich/ MILLING, Peter: Die Grenzen des Wachstums. Bericht des Club of Rome zur Lage der Menschheit. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt, 1973

[12] MIRES, Fernando: Gibt es ein Leben nach der Globalisierung? S. 348

[13] Ebenda S. 348

[14] BECK, Ulrich: Was ist Globalisierung? Irrtümer des Globalismus – Antworten auf Globalisierung. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1997. S. 26

[15] Ebenda. 26 f.

[16] Vgl.: ALTVATER, Elmar/ MAHNKOPF, Birgit: Grenzen der Globalisierung. Ökonomie, Ökologie und Politik in der Weltgesellschaft. Münster: Westfälisches Dampfboot, 1996. S. 44 f.

[17] Ebenda S. 44

[18] BECK, Ulrich: Was ist Globalisierung? S. 28

[19] Ebenda S. 28

[20] Vgl.: MIRES, Fernando: Gibt es ein Leben nach der Globalisierung? S. 353 ff.

[21] PRINZ, Aloys/ BECK, Hanno: Politische Ökonomie der Globalisierung, in: Aus Politik und Zeitgeschichte. Beilage zur Wochenzeitschrift Das Parlament B23/99 vom 4. Juni 1999. S. 14

[22] Ebenda S. 14

[23] Vgl. LIEBER, Hans-Joachim (Hrsg.): Politische Theorien von der Antike bis zur Gegenwart. 2., durchgesehene Auflage. Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung, 1993. S. 527

[24] Vgl.: KURZ, Heinz D.: Das System der natürlichen Freiheit, in: PIPER, Nikolaus (Hrsg.): Die großen Ökonomen. Leben und Werk der wirtschaftswissenschaftlichen Vordenker. Stuttgart: Schaeffer-Poeschel Verlag, 1994. S. 33

[25] Ebenda S. 528 ff.

[26] Vgl.: KURZ, Heinz D.: Geiz der Natur, in: PIPER, Nikolaus (Hrsg.): Die großen Ökonomen. Leben und Werk der wirtschaftswissenschaftlichen Vordenker. Stuttgart: Schaeffer-Poeschel Verlag, 1994. S. 42

[27] Vgl.: BOXBERGER, Gerald/ KLIMENTA, Harald: Die 10 Globalisierungslügen. Alternativen zur Allmacht des Marktes. München: dtv, 1998. S. 28 ff.

[28] VOLKMANN, Hans-Erich: Die NS-Wirtschaft in Vorbereitung des Krieges, in: DEIST, Wilhelm/ MESSERSCHMIDT, Manfred/ VOLKMANN, Hans-Erich/ WETTE, Wolfram: Ursachen und Voraussetzungen des Zweiten Weltkrieges. Frankfurt am Main: Fischer, 1989. S .212

[29] Ebenda S .212

[30] Zit. Nach: WOYKE, Wichard: Handwörterbuch Internationale Politik. 5. aktualisierte und erweiterte Auflage. Opladen: Leske + Budrich, 1993. S.119

[31] Eigenangaben der WTO, zit. nach: http://www.wto.org

[32] Zit. nach: SPIEGEL-Online vom 4.12.1999, http://www.spiegel.de/wirtschaft

[33] Zit. nach: SCHÄFER, Ulrich: „Schlaflos in Seattle“, in: SPIEGEL 49/1999 vom 6. Dezember 1999. S.186

[34] Ebenda S. 186

[35] Ebenda S. 186

[36] Ebenda S. 186

[37] Die deutsche Ausgaben unter: http://come.to/n30-de

[38] http://www.lbbs.org/CrisesCurEvts/Globalism/GlobalEcon.htm

[39] HALBÜTZEL, Niklaus: Die schönen Tage von Seattle, in: die tageszeitung vom 9.12.1999. S.16

[40] Vgl.: BREDOW, Rafaela von: Monsantos Vietnam, in: Spiegel 49/1999 vom 6. Dezember 1999. S.232

[41] SCHÄFER, Ulrich: „Schlaflos in Seattle“, in: SPIEGEL 49/1999 vom 6. Dezember 1999. S.186

[42] WTO (http://www.wto.org/wto/statis) und Berlin Online vom 24.11.1999 (http://www.berlinonline.de/wirtschaft)

[43] Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 3.12.1999 (http://www.statistik-bund.de/home_d)

Ende der Leseprobe aus 91 Seiten

Details

Titel
Analysen zur Konzeption der Globalisierung
Hochschule
Justus-Liebig-Universität Gießen
Note
1,0
Autor
Jahr
2000
Seiten
91
Katalognummer
V359074
ISBN (eBook)
9783668441361
ISBN (Buch)
9783668441378
Dateigröße
938 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
analysen, konzeption, globalisierung
Arbeit zitieren
Holger Keil (Autor:in), 2000, Analysen zur Konzeption der Globalisierung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/359074

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