Kinder depressiver Eltern. Auswirkungen und Folgen für die kindliche Entwicklung


Hausarbeit, 2016

13 Seiten


Leseprobe


Inhalt

I Einleitung
1 Bedeutsamkeit der Eltern-Kind-Beziehung
2 Fragestellung der Hausarbeit

II Depressionen

III Auswirkungen und Folgen für die kindliche Entwicklung
1 Kindliche Entwicklung
2 Merkmale der Auswirkungen
3 Mögliche Sozialpädagogische Ansätze
4 Fazit

Literaturverzeichnis

I Einleitung

1 Bedeutsamkeit der Eltern-Kind-Beziehung

Eltern sind die wichtigsten Bezugspersonen für ihre Kinder. Sie sind die ersten Menschen, in deren Augen frischgeborene Babys blicken. „Die Zeit unmittelbar nach der Geburt ist der Teil des Lebens außerhalb des Mutterleibes, der die nachhaltigsten Eindrücke hinterlässt“ (Liedloff 2006, 50).

Die idealen Eltern kümmern sich kontinuierlich um die Belange ihres Kindes und reagieren schnell. Doch es geht über die Sorge von Nahrung und Kleidung hinaus. Mindestens genauso wichtig ist die emotionale Sorge um das Kind. Kinder brauchen auf dem Weg ihrer Entwicklung Rückhalt von den Eltern. Auf diese Weise entsteht eine sichere Bindung und das Kind kann Vertrauen in seine Eltern aufbauen. Vertrauen in die Eltern, dass sie Leid und Schmerz beenden können. Was banal klingt, ist es jedoch nicht. Dieses Vertrauen ist zukünftig ausschlaggebend für die Qualität der sozialen Beziehungen, für die emotionale Gesundheit und für das eigene Selbstbewusstsein (vgl. Behringer 2015, 8).

Leider gibt es auch Eltern, die sich weniger gut um ihre Kinder kümmern können aufgrund von psychischen Krankheiten. „Mehrere Untersuchungen in Europa kommen übereinstimmend zum Ergebnis, dass 10 bis 20% der stationär behandelten psychiatrischen Patienten minderjährige Kinder haben, für deren Versorgung sie zuständig sind“ (Mattejat/Lisofsky 2014, 74). Aus amerikanischen Studien geht hervor, dass psychisch Kranke und psychisch Gesunde gleich viele Nachkommen haben. Wenn man von der Allgemeinbevölkerung ausgeht und konservativ annimmt, dass im Laufe eines Jahres 15% der Bevölkerung eine psychische Krankheit erleiden, kann man hochrechnen, dass in der Bundesrepublik Deutschland ca. drei Millionen Kinder im Laufe eines Jahres einen Elternteil mit einer psychischen Erkrankung erleben (vgl. Mattejat/Lisofsky 2014, 75).

In den letzten Jahren gab es immer mehr aufsehenerregende Fälle in der Öffentlichkeit, in denen psychisch kranke Eltern ihre Kinder töteten. Jede Woche sterben in Deutschland Kinder unter 15 Jahren an den Folgen von Gewalt, Misshandlung oder Vernachlässigung. Ein zentraler Auslöser für solche Geschehnisse sind psychische Krankheiten bei den Eltern (vgl. Remschmidt/Mattejat 1994, 64). Durch diese Beispiele wird klar, wie wichtig es für die Soziale Arbeit ist, sich rechtzeitig um psychisch erkrankte Eltern und vor allem vorbeugend um ihre Kinder zu kümmern. Es ist wichtig, die betroffenen Personen zu behandeln und ihnen Rat zu geben, mit der Krankheit im Alltag umgehen zu können.

Wie man daraus annehmen kann, spielt die Beziehung zwischen den Eltern und dem Kind eine weitaus größere Rolle, als man bisher wahrgenommen hat. Doch was passiert mit der Eltern-Kind-Beziehung und mit den Kindern selbst, wenn Eltern ihre Kinder aufgrund einer psychischen Krankheit vernachlässigen? Wenn sie wegen einer depressiven Erkrankung nicht mehr in der Lage sind, sich angemessen um ihre Kinder zu kümmern? Hat die Krankheit ihrer Eltern einen langfristigen Einfluss auf ihre Entwicklung oder gibt es Möglichkeiten, dieses Fürsorgedefizit später auszugleichen?

2 Fragestellung der Hausarbeit

Diese Hausarbeit widmet sich der Fragestellung, inwiefern depressiv erkrankte Eltern Einfluss auf die Entwicklung ihres Kindes haben. Und mehr noch, woran man diese Veränderung bei den Kindern erkennt und Maßnahmen ergreifen kann, um dem Kind eine Stütze zu sein. Diese Zielsetzung soll dadurch erreicht werden, dass man sich den einzelnen Schwerpunkten wie z.B. den Depressionen intensiver widmet, um Zusammenhänge besser erkennen zu können. Verschiedene Literatur wird genauer durchgenommen und miteinander verglichen –welche Übereinkünfte und Parallelen gibt es? Ziel ist es vor allem, klare Antworten auf die zuvor gestellten Fragen zu finden. Die Hausarbeit beginnt nach der Einleitung mit dem Thema „Depressionen“ im zweiten Abschnitt. Hier werden mögliche Ursachen, Wirkungen und Symptome von Depressionen dargestellt. Im dritten Abschnitt geht es um die Auswirkungen und Folgen für die Entwicklung eines Kindes mit einem depressiven Elternteil. In diesem Abschnitt wird anschließend genauer geklärt, was kindliche Entwicklung allgemein bedeutet und warum die kindliche Entwicklung gefährdet wird. Dann werden die Merkmale der Auswirkungen zusammengetragen und es werden Möglichkeiten gefunden, sozialpädagogisch sinnvoll einzugreifen. Anschließend findet sich ein Fazit, welches die Ergebnisse der Hausarbeit zusammenfasst. Zum Schluss liegt das Literaturverzeichnis mit der verwendeten Literatur vor.

II Depressionen

Depressionen werden wie folgt definiert: „Unter Depressionen wird eine Vielzahl von Störungen verstanden, die dauerhaft oder vorrübergehend durch eine gedrückte Stimmung, durch Gefühle der inneren Leere, Sinnlosigkeit und Hoffnungslosigkeit sowie durch Antriebslosigkeit gekennzeichnet sind. Häufig besteht eine enge Verbindung zu Angststörungen“ (Das Psychologie-Portal, o.S.). Depressionen sind eine komplexe psychische Krankheit, die viele Ursachen haben kann und schwer zu erkennen ist. Demzufolge können sowohl eine Stoffwechselkrankheit und hormonelle Schwankungen zugrunde liegen als auch Verlusterlebnisse oder Schicksalsschläge. Die Wahrnehmung, den Umständen hilflos gegenüber zu stehen oder die Kontrolle zu verlieren, können ebenfalls Auslöser für diese Krankheit sein. Zudem zeigen depressiv Erkrankte einen veränderten Serotoninspiegel und höhere Werte des Stresshormons Cortisol im Urin. Der Botenstoff Serotonin hat Einfluss auf das Herz-Kreislauf-System, auf den Magen-Darm-Trakt und auf das Nervensystem. Schlussfolgernd ist es für Therapeuten und Ärzte oft schwer, Depressionen schnell und auf Anhieb zu erkennen (vgl. Das Psychologie-Portal, o.S.).

Eins ist sicher: Depressionen zählen zu den häufigsten psychischen Störungen, an denen Frauen doppelt so oft erkranken als Männer. Zu den häufigsten Merkmalen der Depression gehört eine tiefgetrübte Stimmung, ohne dass sich die Betroffenen über die Ursachen bewusst sind. Dazu gehören auch meist Konzentrationsprobleme, schnelle Ermüdung, Schlafstörungen, Appetitsminderung, Libido-Verlust und Minderung des Selbstwertgefühls. Man geht von einer Depression aus, wenn mehrere der genannten Symptome für mindestens zwei Wochen lang anhalten. Man unterscheidet allerdings zwischen einer leichten, einer mittelgradigen und einer schweren Depression. Ab einer schweren Depression ist man nicht mehr fähig, sein Sozialleben angemessen zu führen. In solch einer Lage haben die Betroffenen meist Suizidgedanken und handeln auch demnach. Halluzinationen, Wahnideen und psychomotorische Hemmungen können ebenfalls auftreten. (vgl. Das Psychologie-Portal, o.S.)

III Auswirkungen und Folgen für die kindliche Entwicklung

1 Kindliche Entwicklung

Zuerst ist zu klären, was unter „Entwicklung“ überhaupt verstanden wird. „Unter psychischer Entwicklung des Individuums versteht man die geordnete (regelhafte), gerichtete und längerfristige Veränderung des Erlebens und Verhaltens über die gesamte Lebensspanne“ (Pinquart/Schwarzer/Zimmermann 2011, 14). Entwicklung kann individuell, aber auch in verschiedenen Zeitabschnitten betrachtet werden. Um Veränderungen als Entwicklung bezeichnen zu können, sollten diese gewissen Zusammenhänge aufweisen und auseinander entstehen. Bei zufälligen Ereignissen oder Veränderungen sprechen Entwicklungspsychologen jedoch nicht von Entwicklung (vgl. Pinquart/Schwarzer/Zimmermann 2011, 15).

Ein Kind erlernt neben auditiven Fähigkeiten, visueller Wahrnehmung seiner Umwelt, Bewegung, selbstständigem Denken und Verarbeitung von Informationen auch das Sprechen –wo ein entscheidender Teil des Eltern-Seins beginnt (vgl. Pinquart/Schwarzer/Zimmermann 2011, 81ff.).

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Details

Titel
Kinder depressiver Eltern. Auswirkungen und Folgen für die kindliche Entwicklung
Autor
Jahr
2016
Seiten
13
Katalognummer
V358791
ISBN (eBook)
9783668441750
ISBN (Buch)
9783668441767
Dateigröße
562 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
kinder, eltern, auswirkungen, folgen, entwicklung
Arbeit zitieren
Jennifer Hörner (Autor:in), 2016, Kinder depressiver Eltern. Auswirkungen und Folgen für die kindliche Entwicklung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/358791

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