Lehrende als Medien. Soziale Interaktion zwischen Lehrenden und Studierenden und deren Einfluss auf die Lernmotivation der Studierenden


Seminararbeit, 2016

16 Seiten, Note: 97%


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Elemente des Lernprozess
2.1. Definitionen
2.2. Beziehung zwischen den Elementen

3. Motivation der Studierenden
3.1. Der Lehrer und sein Einfluss
3.2. Merkmale der guten Lehrenden

4. Fragebogen
4.1. Die Fragen und die Gruppe der befragten Studierenden
4.2. Ergebnisse

5. Schlusswort

6. Literaturverzeichnis

7. Anhang - Fragebogen

1. Einleitung

In der vorliegenden Arbeit geht es um Lehrende als Medien und den Einfluss der sozialen Interaktion zwischen den Lehrenden und den Studierenden auf die Lernmotivation der Studierenden. Die Arbeit konzentriert sich besonders auf die Situation in der Deutsch Jordanischen Hochschule und dem German Language Center.

Zunächst werden einige Begriffe wissenschaftlich definiert, bspw. ein „Mentor“ und das „Lehrerverhalten“. Es ist nötig für diese Arbeit, diese Begriffe zu erkennen und zu identifizieren, wie die Elemente des Lernprozesses in Beziehung zueinander stehen. Danach wird ein wichtiger Aspekt des Lernens angesprochen, nämlich Motivation. Die Lernmotivation der Studierenden ist stark von Lehrenden beeinflussbar und auf diesen Punkt geht diese Arbeit ein. Hiernach beschreibt die Arbeit nach einer Untersuchung von Schmitz (2006) die Merkmale der guten Lehrer.

Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit einem Fragebogen, welcher an Studierende der Deutsch Jordanischen Hochschule aufgeteilt wurde. Die Fragen, die Gruppe der Befragten und die Ergebnisse dieses Fragebogens werden demnach diskutiert.

Soziale Interaktion scheint als ein sehr wichtiger Aspekt des Lehrens und soll nicht begrenzt werden. Diese Interaktion motiviert die Studierende nicht nur mit dem Lernen, sondern auch mit der Entwicklung ihrer Persönlichkeiten. Einige Antworten auf die Fragen dieses Fragebogens stellen extreme Situationen dar, wo Studierende eine Sprache „hassen“ wegen der Bewegung ihrer Lehrenden.

2. Elemente des Lernprozess

Der Lernprozess ist nicht auf Studierende beschränkt, sondern besteht aus zwei verschiedenen Elementen, welche zusammen den Erfolg eines Lernprozesses bestimmen. Unter den Elementen des Lernprozesses gelten das Lehrerverhalten und das Verhalten der Studierenden. Wichtige Begriffe dieses Themas, welche in dieser Arbeit gebraucht werden, sind u.a. „verwandtschaftliche Verbundenheit,“ „Mentor,“ „positives Lehrverhalten“ und „negatives Lehrverhalten.“ Man kann merken, dass all diese Begriffe eng mit den Lehrenden verknüpft sind, deshalb liegt der Fokus dieses Kapitels auf den Lehrenden selbst.

2.1. Definitionen

Zunächst müssen die o.g. Begriffe wissenschaftlich definiert werden, d.h. ein Blick muss auf die schon existierende Forschung geworfen werden.

Giles definiert verwandtschaftliche Verbundenheit als eine grundlegende Vernetzung zwischen den Menschen, welche der kollektiven Menschlichkeit angeboren ist. Sie betont Eigenschaften, die als ehrwürdig, spirtuell und holistisch bennant werden können. [übersetzt F.Z] (vgl. Giles, 2008: 52) d.h., dass verwandtschaftliche Verbundenheit als Eigenschaft in den Menschen von Geburt an zu finden ist. Sie ist ein wesentliches Teil der menschlichen Interaktion und ist nötig für spirituelle Entwicklung.

Ein Mentor ist nach Beutel eine ältere erfahrene Person, die sich um die Entwicklung der Charakteristika und Eigenschaften einer jüngeren Person bemüht. […] Durch diesen Prozess entwickeln die Beiden eine besondere Beziehung mit gegenseitiger Verpflichtung. Die Beziehung der jüngeren Person zu dem älteren übernimmt einen emotionalen Charakter, der sich durch Respekt, Loyalität und Identifikation manifestiert. [übersetzt F.Z] (vgl. Beutel, 2010: 85)

Hier zeigt Beutel, wie nötig es für den Lehrer ist, ein Mentor zu sein. Man kann davon ausgehen, dass der Respekt und die Loyalität der Studierenden von der Beziehung zu den Lehrenden abhängig sind. Studierende identifizieren sich durch das Verhalten der Lehrenden und reagieren darauf.

Schmitz findet das Verhalten der Lehrenden als entweder positiv oder negativ. Ein positives Lehrverhalten definiert er als „ein Verhalten, welches das Lernen fördert und nicht mit dem Unterrichten und deshalb mit dem Lernen interferiert. Es schließt die Fähigkeit ein, zu motivieren und positive Gefühle anzuregen.“ (Schmitz u.a. 2006­: 6) Dahingegen betrachtet Schmitz ein negatives Lehrverhalten als „ein Verhalten, das mit dem Unterrichten und deshalb mit dem Lernen interferiert; seine Bandbreite reicht von langweiligem Unterricht über negative Kritik, Kränkung, aggressive Akte oder unfaire Tests bis hin zum körperlichen Angriff.“ (Schmitz u.a. 2006: 6).

Schmitz stellt dar, wie wichtig das Verhalten der Lehrenden ist. Kurz gesagt, ein positives Lehrverhalten fördert das Lernen, motiviert den Studierenden und reizt positive Gefühle. Demgegenüber behindert ein negatives Lehrverhalten den Lernprozess.

Wie hängen aber die Elemente des Lernprozesses zusammen? Wie wichtig ist es für den Lernprozess eine Kohäsion zwischen den verschiedenen Elementen zu erschaffen? Diese Fragen beantwortet der nächste Teil dieser Arbeit.

2.2. Beziehung zwischen den Elementen

Jede Handlung hat eine Auswirkung und deshalb sind das Lehrerverhalten und das Verhalten der Studierenden eng miteinander verwandt. Jede Handlung, die die Lehrenden vornehmen, ist mit einer Auswirkung von Studierenden begegnet. Aussagen wie, „ich habe schlechte Studierende“ oder „diese Generation ist schwer“ sind deshalb oft sinnlos.

Beutel behandelt dieses Thema und behauptet, dass individuelle Lehrende die Leistung der Studierenden maßgeblich mehr als andere Faktoren beeinflussen, wie z.B die Schule. Diesen Einfluss sieht man nicht nur auf einer akademischen Ebene, sondern er führt auch zu verbesserten sozialen Ergebnissen. (vgl. Beutel 2010).

Der Einflus des Zusammenhangs zwischen Lehrerverhalten und Studentverhalten ist also nicht nur akademisch evident, sondern auch sozial in der Bewegung der Studierenden.

Dementsprechend ist die Lernmotivation der Studierenden auch durch das Lehrerverhalten beeinflussbar. Das folgende Kapitel beschäftigt sich mit der Motivation der Studierenden und die Aspekte, welche sie beeinflussen.

3. Motivation der Studierenden

Wenn es um das Lernen geht ist Motivation ein sehr wichtiger Faktor. Der Fokus dieses Kapitels liegt auf dem Mentoringprozess und seiner Wirkung auf die Studierenden im Unterrichtsalltag. In diesem Prozess entwickelt sich eine emotionale Verbindung zwischen den Studierenden und den Lehrenden, welche kurzfristig und langfristig eine erhöhte Lernmotivation der Studierenden zur Folge hat. Eine besonders positive Entwicklung lässt sich vor allem im Bereich der intrinsischen Motivation der Studierenden erkennen. Diese Art des Lehrens setzt allerdings eine hohe Einsatzbereitschaft der Lehrenden voraus, welche über die Arbeit im Unterrichtsraum hinausführt, allerdings auch auf die Charakterentwicklung der Studierenden positiven Einfluss haben kann. Ein weiterer Teilaspekt des Mentoring liegt in der Herangehensweise an die Kommunikation im Unterrichtsraum.

3.1. Der Lehrer und sein Einfluss

Ein auf Augenhöhe stattfindender, beidseitiger Dialog zwischen den Lehrenden und den Studierenden ist eine Grundvoraussetzung für eine respektvolle und konstruktive Arbeitsatmosphäre. Lehren soll hier als eine lebenslange Reise betrachtet werden und nicht ausschließlich als einfache Vermittlung von Informationen zum Zwecke der Reproduktion derselben.

Urhahne stellt dar, dass die Erwartungen der Lehrenden große greifbare Einflüsse auf die Lernmotivation der Studierenden haben. Er behauptet, dass unterschätzte Studierende eine niedrigere Erfolgserwartung, ein niedrigeres Selbstverständnis im Bezug auf Fähigkeiten, und eine größere Furcht vor Prüfungen als Studierende, die überschätzt sind, besitzen. (vgl. Urhahne, 2015: 75)

Dies zeigt, wie wichtig die Leistungsbeurteilung der Lehrenden ist. Wenn die Lehrenden ihre Studierenden als unfähig oder nicht in der Lage bewerten, dann nehmen Studierende diese Rollen an.

Urhahne erklärt weiter: Studierende können das Differentialverhalten der Lehrenden entziffern und reagieren darauf mit einer Veränderung ihrer Motivation und Emotionen. (vgl. Urhahne, 2015: 74)

Solche Aussagen kann man auch bei Beutel finden, wo er erklärt, dass Lehrende eine Leidenschaft für ihren Beuf aufweisen, und beschreibt, wie die leidenschaftliche Liebe, welche Lehrende für ihre Studierenden haben, zu stärkeren intrinsichen Motivationen führt. (vgl. Beutel 2010).

Demgegenüber führt eine desinteressierte Beziehung zwischen Lehrenden und Studierenden nach Giles zu „Dis-ease“(Giles, 2008: 165).

[...]

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Lehrende als Medien. Soziale Interaktion zwischen Lehrenden und Studierenden und deren Einfluss auf die Lernmotivation der Studierenden
Hochschule
German Jordanian University
Note
97%
Autor
Jahr
2016
Seiten
16
Katalognummer
V356899
ISBN (eBook)
9783668438361
ISBN (Buch)
9783668438378
Dateigröße
1129 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Pedagogy, teaching, Mentoring, DaF, German as a Foreign Language, lernmotivation, lehrerpersönlichkeit, lehrer
Arbeit zitieren
Farah Zaghmout (Autor:in), 2016, Lehrende als Medien. Soziale Interaktion zwischen Lehrenden und Studierenden und deren Einfluss auf die Lernmotivation der Studierenden, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/356899

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