Touristisches Potenzial von Städtetourismus in Universitätsstandorten am Beispiel der Stadt Münster


Bachelorarbeit, 2015

91 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellen- und Foto-Verzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

I Einleitung
1 Themenfindung
2 Problemstellung und Zielsetzung
3 Aufbau der Arbeit
4 Methodisches Vorgehen
4.1Quantitative Methode: Die standardisierte Befragung
4.2 Qualitative Methode: Experteninterview

II Theoretische Grundlagen
1 Städtetourismus
1.1 Problematik der begrifflichen Fassung von Städtetourismus
1.2 Trends und Tendenzen im Städtetourismus
1.3 Herausforderungen für den Städtetourismus
2 Münster als städtetouristische Destination
2.1 Die Geschichte der Stadt Münster
2.1.1 Vor- und frühgeschichtliche Zeit
2.1.2 Das Mittelalter
2.1.3 Neuzeit
2.1.4 Das 19. Jahrhundert
2.1.5 Das 20. Jahrhundert
2.2 Kulturstadt Münster
2.2.1 Kulturelle Events: Skulptur-Projekte Münster
2.3 Einkaufsdestination Münster
2.3.1 Einzelhandelskonzept der Stadt Münster
2.3.1 „Kreativ-Kai“ Münster
2.4 Stadtmarketing als integrierter Teil der Stadtentwicklung in Münster
2.4.1 Ausgangsmotivation und Entwicklung des Stadtmarketings
2.4.2 Die Verknüpfung von Stadtentwicklung und Stadtmarketing - der ISM als inhaltliche Basis des Stadtmarketings in Münster
2.5 Münster Marketing - Ausgewählte Beispiele aus den Geschäftsfeldern
2.5.1 City- und Veranstaltungsmanagement / Wissenschaftsbüro
2.5.2 Tourismus- und Kongressmarketing/ Stadtwerbung und Öffentlichkeitsarbeit
2.6 Tourismus in Münster - Kennzahlen
2.7 Bedeutung der Studierenden im münsterschen Stadttourismus
2.8 Die Initiative „Elternalarm“
2.8.1 Konzeption und Inhalte
2.8.2 Akzeptanz und Resonanz

III Methodische Analyse
3 Auswertung und Analyse - Das touristische Potenzial der Studierenden am Beispiel
3.1 Quantitative Erhebung: Standardisierter Befragung anhand eines Online-Fragebogens
3.2 Aufbau des Fragebogens
3.3 Ergebnisse und Analyse des Online-Fragebogens
3.3.1 Soziodemographische Daten
3.3.2 Themenblock 1: Wohnorte
3.3.3 Themenblock 2: „Elternalarm“
3.3.4 Themenblock 3: Besuch
3.3.5 Themenblock 4: Studierende

IV Fazit und Perspektiven

Literaturverzeichnis

Anhang

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Schema der Differenzierung von Freizeit und Tourismus

Abbildung 2: Anforderungen an das Rahmenprogramm bei Tagungen

Abbildung 3: Motive für städtetouristische (Privat-) Reisen

Abbildung 4: Übernachtungen in den TOP 10 der städtetouristischen Destinationen

Abbildung 5: Veränderung der Übernachtungszahlen deutscher Städte (1993-2005) nach Stadttypen

Abbildung 6:Herkunft Besucherbefragung Skulptur-Projekte 2007

Abbildung 7: Erdgeschoss Nutzungsstrukturen am Kreativ-Kai Münster

Abbildung 8: Netzwerke und Geschäftsfelder Münster Marketing

Abbildung 9: Besuchsmotive der Tagestouristen in Münster

Abbildung 10: Geschlecht

Abbildung 11: Altersverteilung

Abbildung 12: Wohnort Münster

Abbildung 13: Besuchshäufigkeit

Abbildung 14: Aufenthaltsdauer

Abbildung 15: Aktivitäten mit Besuch

Abbildung 16: Aktivitäten ohne Besuch

Abbildung 17: Aktivitäten mit Besuch

Abbildung 18: Bewertung der Studierenden

Tabellen- und Foto-Verzeichnis

Tabelle 1: Formen des Stadttourismus nach Besuchsmotiven

Tabelle 2: Strukturdaten zum Einzelhandel

Foto 1: Werbeplakat „Elternalarm“

Abkürzungsverzeichnis

Auf eine Auflistung üblicher Abkürzungen („z.B.“, „etc.“, „usw.“), die für den Leser auch ohne weitere Erklärungen verständlich sein dürften, wird im Folgenden verzichtet. Das Abkürzungsverzeichnis beschränkt sich daher auf die Erklärung weniger geläufiger sowie spezifischer Abkürzungen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

I Einleitung

„Wären die Fächer Jura, Maschinenbau und Zahnmedizin Patienten und das Saarland ein Krankenhaus, dann fiele dem Wissenschaftsrat die Rolle von Ärzten zu. „Stellt die Maschinen ab", würden sie den verzweifelten Angehörigen raten. Hintergrund wäre eine neue Vorgabe, wonach sich Krankenhäuser nur noch um bestimmte Patienten kümmern sollen. Um solche, die möglichst wenig kosten und möglichst viel Prestige bringen“ (SPIEGEL-ONLINE 2014 (b), o.S.).

Anfang des Jahres 2014 formulierte der Wissenschaftsrat des Saarlandes ein Papier mit „Empfehlungen zur Weiterentwicklung des Hochschulsystems des Saarlandes“. Inhaltlich ging es bei diesen Empfehlungen vor allem darum, die Studiengänge der dortigen Hochschulen „grundlegend neu zu organisieren bzw. einzustellen“. Das Bundesland selbst beauftragte den Wissenschaftsrat mit der Erstellung dieses Papiers, da „aufgrund der finanziellen Rahmenbedingungen im Saarland zukünftig keine umfassende akademische Grundversorgung mehr vorbehalten werden“ könne (vgl. ebd.). Die Universität des Saarlandes erhielt 2014 insgesamt 184 Millionen Euro und somit fünf Millionen Euro weniger als noch im Vorjahr. Ab 2015 bis 2020 wurde der Haushalt um weitere fünf Millionen auf jährlich 179 Millionen Euro gekürzt. Angesichts weiterer Kostenfaktoren, insbesondere die steigenden Energie- und Personalkosten, ergibt sich nach eigenen Berechnungen der Universität ein Betrag von ca. 140 Millionen Euro, der bis 2020 eingespart werden müsse (vgl. ebd.). Die Saar-Uni steht exemplarisch für die gegenwärtige Situation vieler Hochschulen in Deutschland. Sie sind abhängig von den finanziellen Mitteln ihres Bundeslandes, was angesichts der Schuldenbremse im Grundgesetz ab 2020 zwangsläufig mit enormen Kürzungen der zur Verfügung stehenden Budgets verbunden ist.

„In Zeiten knapper Hochschulbudgets hat das Wort „Profilierung“ eine interessante Karriere gemacht. Was ursprünglich mal beschreiben sollte, dass Hochschulen die Bereiche stärken sollen, in denen sie exzellent sind, ist mancherorts zur Chiffre für die Abschaffung ganzer Institute geworden“ (SPIEGEL- ONLINE 2014 (b), o.S.).

Nun schwanken die Reaktionen auf diese Entwicklungen der Hochschulpolitik in Deutschland wohl vor allem bei den direkt Betroffenen, wie den Studierenden sowie dem Personal der Universität selbst, zwischen Protest und Entsetzen. Viele nehmen Hochschulen jedoch, angesichts der knappen Haushaltslage, lediglich als das wahr, was sie auch für die Bundesländer zurzeit sind: Ein belastender Kostenfaktor.

Ein Leserkommentar zu einem der Spiegel-Online Artikel, die hier als Grundlage dient, beschreibt diese Sichtweise wie folgt:

„Schließlich hat Bildung ja immer nur Geld gekostet. Oder hat irgendeine Uni oder FH jemals einen Gewinn abgeworfen? In Zeiten wie diesen müssen wir halt jede Ausgabe auf die Wirtschaftlichkeit abklopfen und Bildungseinrichtungen, die nicht wettbewerbskonform WiWi Bachelors containerweise produzieren - am Besten ausschließlich privat "gesponsort", also ohne Kostenbeitrag des Staates. Sind ja nun mal ganz schlichtweg Kostenfaktoren und keine Leistungserbringer. Und Kostenfaktoren können wir uns nicht mehr leisten!“ (SPIEGELONLINE 2014 (b), o.S.; Kommentar Nr.1).

1 Themenfindung

Wie bereits einleitend dargestellt, werden Hochschulen in der Öffentlichkeit - insbesondere in den Medien - vorrangig als Kostenfaktor bezeichnet. Dabei sorgen sie, neben ihrer Funktion als Ausbildungsträger, vor allem in klassischen Universitätsstandorten auch für eine kulturelle Bereicherung. Hinzu kommt ein enormes ökonomisches Potenzial, das durch Hochschulen für die jeweiligen Standorte generiert wird. Ausgaben, beispielsweise für Lehr- und Verwaltungspersonal oder technische Einrichtungen und Lehrmittel, lösen regionale Wohlfahrtseffekte aus. Somit spielen regionalpolitische Überlegungen auch stets eine große Rolle, wenn es darum geht, Standorte für neue Hochschulen zu finden (vgl. BLUME/FROMM 1999, S.419 f.). Vor dem Hintergrund, dass die vorliegende Arbeit zur Erlangung des Grades eines Bachelor of Science im Fachbereich der Freizeit- und Tourismusgeographie verfasst wird, entstand die Idee, das ökonomische Potenzial einer Hochschule in Bezug auf den Stadttourismus zu thematisieren. Eine Vielzahl der Universitäten in Deutschland ist in Städten mit historischem Hintergrund zu finden, wodurch der Tourismus dort ohnehin eine große Rolle spielt. Im Verband „Historic Highlights of Germany e.V.“ haben sich 13 Städte zusammengeschlossen, deren touristisches Profil vorrangig durch die historische Vergangenheit bestimmt wird.

„Historic Highlights of Germany is representing 13 of the best alternative cities for short breaks and itineraries and would like to help travelers to get to destinations off the beaten track. Augsburg, Erfurt, Freiburg, Heidelberg, Koblenz, Mainz, Münster, Osnabrück, Potsdam, Rostock, Trier, Wiesbaden and Würzburg: each city has played a major role in changing the course of German, European and sometimes even world history” (vgl. HISTORIC HIGHLIGHTS OF GERMANY E.V. 2014, o.S.).

Jede der gelisteten Städte bietet ein vielfältiges kulturelles Angebot und stellt gleichzeitig ein beliebtes Ziel für Städtetourismus dar. Da gleichzeitig alle Städte Universitätsstandorte sind, bot es sich an, aus dieser Liste eine Stadt auszuwählen, die in der vorliegenden Arbeit beispielhaft untersucht wird. Die Entscheidung für Münster hatte mehrere Gründe.

Neben den Vorkenntnissen, die aufgrund eines Praktikums bei Münsterland e.V.1 bereits vorhanden waren, spielten weitere Kriterien eine Rolle. Münster ist mit ca. 300 000 Einwohnern die größte Stadt der „Historic Highlights of Germany“ (vgl. PRESSEAMT MÜNSTER 2014, o.S.). Trotz der, im Vergleich zu anderen Universitätsstandorten, eher geringen Einwohnerzahl ist die Universität Münster mit ca. 50 000 Studenten die Viertgrößte bundesweit (vgl. BISCHOFF 2008, S.150). Zudem wirbt die Stadt selbst mit dem Image als „Wissenschaftsstadt“, wodurch die Verbindung zwischen Hochschulstandort und Tourismus bereits hergestellt wird.

2 Problemstellung und Zielsetzung

Um das touristische Umsatzvolumen einer Stadt zu ermitteln, wird in der Regel die Anzahl an Übernachtungs- sowie Tagesgästen genutzt. Anhand dieser Kennzahlen belegt Münster im Städtetourismus-Ranking in Nordrhein-Westfalen ebenfalls den vierten Platz (vgl. KRAJEWSKI 2007, S.184.). Gleichzeitig gibt es aber auch in jeder Destination die sogenannten „Couchtouristen“, die in der Wohnung einer Person aus ihrem privaten Umfeld übernachten und keine Unterkunft in der Stadt buchen. Der touristische Stellenwert dieser Besuche ist daher nur schwer messbar.

Trotz des recht jungen Durchschnittsalters verfügen Studierende aufgrund häufiger Wohnortswechsel (beispielsweise für Praktika) oft über einen breiteren Freundes- und Bekanntenkreis als andere Berufsgruppen. Gleichzeitig sind sie überwiegend nicht an feste Arbeitszeiten gebunden. Vor allem in den Semesterferien können Studierende ihre Zeit in der Regel flexibel einteilen, sodass sie sich häufiger gegenseitig an ihren Wohnorten besuchen können. Neben Freunden, die selbst studieren, zählen auch die Familie und andere Freunde/Bekannte zu den potenziellen Besuchern, die als „Couchtouristen“ ein paar Tage in der Stadt verbringen. Es liegt auf der Hand, dass durch die Existenz einer Hochschule der Städtetourismus angeregt wird.

Zwar liegen über das ökonomische Potenzial von Hochschulen in Deutschland einige Studien vor, jedoch beschäftigt sich keine davon explizit mit den Auswirkungen auf den Städtetourismus. Auch in der wissenschaftlichen Literatur bleibt das Thema weitgehend unberührt. Die Auswahl an Veröffentlichungen zum Städtetourismus ist zwar groß, beschränkt sich jedoch überwiegend auf Städtetourismus in Metropolen bzw. in historischen Stadtkernen. Da Münster lediglich ca. 300 000 Einwohner hat und die historische Altstadt zum größten Teil nach dem Krieg wieder aufgebaut wurde, ist keines dieser beiden Überthemen zutreffend. Somit war die Auswahl an zur Verfügung stehender Literatur auch hier begrenzt.

Der überdurchschnittlich hohe Anteil an Studierenden in Münster lässt vermuten, dass sie für den Städtetourismus durchaus eine Rolle spielen. Ziel ist es, dieses touristische Potenzial zu belegen. Die Studierenden und das Besuchsverhalten ihres privaten Umfelds stehen im Vordergrund dieser Arbeit. Seit 2005 wird in Münster jährlich, passend zu dieser Thematik, die Veranstaltung „Elternalarm“ angeboten, bei der die Verwandten der Studierenden für ein Wochenende gezielt nach Münster eingeladen werden (vgl. Kapitel 2.8).

Während einige Aktivitäten wie z.B. Stadtführungen oder die Besichtigung von Sehenswürdigkeiten prädestiniert dafür sind, sie gemeinsam mit Gästen zu unternehmen, sind andere Freizeitbeschäftigungen wie z.B. die Nutzung der Gastronomie oder des Einzelhandels auch im Alltag üblich. Es soll herausgefunden werden, inwiefern sich die Nutzung der verschiedenen Angebotskategorien mit und ohne Gäste unterscheidet.

Die Stadt Münster wurde durch objektive Institutionen mehrfach in verschiedenen Kategorien ausgezeichnet. Neben Preisen im Bereich Klimaschutz (1997, 2000, 2003, 2004) und Fahrradfreundlichkeit (1991, 1997, 2001, 2004, 2005) ist hier vor allem der 2004 verliehene internationale LivCom-Award als lebenswerteste Stadt der Welt in der Kategorie 200.000- 750.000 Einwohner hervorzuheben (vgl. BISCHOFF 2008, S. 148). Derartige Auszeichnungen stärken die positive Wahrnehmung der Stadt sowohl durch die Einwohner selbst als auch durch Auswärtige. Ein weiteres Ziel dieser Arbeit ist es, herauszufinden, ob das Selbst- und Fremdbild Münsters tatsächlich übereinstimmt.

Somit sollen folgende Forschungsfragen anhand dieser Arbeit beantwortet werden:

- Wie oft werden Studierende von Freunden und Verwandten in Münster besucht?
- Ist die Veranstaltung „Elternalarm“ bekannt und wurde sie auch selbst schon von den Studierenden und ihren Eltern in Anspruch genommen?
- Welche Aktivitäten unternehmen die Studierenden mit ihrem Besuch in Münster?
- Unternehmen sie diese Aktivitäten auch ohne Besuch?
- Stimmt das durch die Studierenden geprägte Selbstbild der Stadt mit dem entstehenden Fremdbild bei Besuchern überein?

Die in dieser Arbeit formulierten Hypothesen sind:

- Die Studierenden werden regelmäßig bis häufig von ihren Verwandten und Freunden in Münster besucht.
- Die Studierenden nehmen eher an einer Stadtführung teil oder besuchen Sehenswürdigkeiten, wenn Gäste bei ihnen zu Besuch sind, während Gastronomie, Einzelhandel, kulturelle Angebote und Stadtfeste auch ohne Besuch stark frequentiert sind.
- Sowohl die Studierenden selbst als auch ihre Besucher bewerten die Erlebnisqualität in Münster als positiv.

3 Aufbau der Arbeit

Die vorliegende Arbeit gliedert sich in insgesamt vier Kapitel: Die Einleitung, die theoretischen Grundlagen, die methodische Analyse und das Fazit. Das erste Kapitel bietet eine Einführung in die Thematik und liefert Hintergrundinformationen zur Themenfindung. Außerdem werden dort Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit erläutert sowie die methodische Vorgehensweise beschrieben, mit der die zuvor genannten Forschungsfragen beantwortet werden sollen. Die theoretischen Grundlagen beinhalten zunächst allgemeine Informationen über den Städtetourismus in Deutschland, wobei die Problematik der begrifflichen Fassung, die Trends und Tendenzen sowie die daraus resultierenden Herausforderungen dargestellt werden. Anschließend wird auf den Städtetourismus in Münster eingegangen. Um dem Leser ein besseres Verständnis für den historischen Charakter der Stadt zu vermitteln, werden dort einführend die geschichtlichen Hintergründe zur Entstehung des heutigen Stadtbildes beschrieben.

Anschließend wird das Kultur-Angebot Münsters näher beleuchtet und in Verbindung damit das kulturelle Großevent „Skulptur-Projekte“ vorgestellt. Es folgt die Darstellung der Einkaufs-Destination Münster. Dabei geht es zunächst um das zugrunde liegende Einzelhandelskonzept der Stadt, um anschließend beispielhaft den Umstrukturierungsprozess des Stadthafengebiets zum „Kreativ-Kai“ zu erläutern. Nachdem die städtetouristische Angebotsseite Münsters beschrieben wurde, geht es im weiteren Verlauf der Arbeit darum, dem Leser auch die Vermarktungsstrategie näher zu bringen. Dabei werden zunächst die Ausgangsmotivation und die Entwicklung des Stadtmarketings in Münster dargestellt, um anschließend auf den „Integrierten Stadtentwicklungs- und Stadtmarketingprozess (ISM)“ einzugehen, der als inhaltliche Basis des Stadtmarketings in Münster fungiert.

Darauf folgend wird die ausführende Stadtmarketingplattform Münster Marketing beschrieben, differenziert in den eher innenorientierten Bereich (City- und Veranstaltungsmanagements; Wissenschaftsbüro) sowie den eher außenorientierten Bereich (Tourismus- und Kongressmarketings; Stadtwerbung und Öffentlichkeitsarbeit). Danach werden die touristischen Kennzahlen Münsters dargestellt, um anschließend näher auf die Bedeutung der Studierenden für den Stadttourismus einzugehen. Als Beispiel für eine zielgruppenspezifische Maßnahme, gerichtet an das private Umfeld von Studierenden, wird darauf aufbauend die Initiative „Elternalarm“ beschrieben, gegliedert in Konzeption und Inhalte sowie Akzeptanz und Resonanz. Im dritten Kapitel, der methodischen Analyse, wird die Auswertung des Online-Fragebogens, der im Rahmen der vorliegenden Arbeit durchgeführt wurde, vorgenommen. Dabei wird zunächst noch einmal auf das Erhebungsinstrument, den standardisierten Fragebogen, eingegangen, diesmal aber auch dessen Aufbau und Zielsetzung näher erläutert. Es folgt die Darstellung der gewonnenen Ergebnisse, wobei in soziodemographische Daten sowie die vier Themenblöcke des Fragebogens Wohnorte; Elternalarm; Besuch und Studierende unterteilt wird. Das vierte Kapitel schließt die Arbeit mit einem Fazit ab.

4 Methodisches Vorgehen

Anhand der theoretischen Grundlagen soll zunächst eine Einführung in die Bereiche gegeben werden, die mit dem Thema der vorliegenden Arbeit in Zusammenhang stehen. Ihr Inhalt setzt sich zusammen aus Literatur- und Internetrecherche. Der empirische Teil der Arbeit beruht auf quantitativen sowie qualitativen Methoden.

4.1 Quantitative Methode: Die standardisierte Befragung

Bei einer standardisierten Befragung handelt es sich um eine quantitative Forschungsmethode. Als Befragungsinstrument dient ein Fragebogen, der entweder in mündlicher Form (Face to Face-Interview) oder in schriftlicher Form (Brief, Online- Befragung) durchgeführt wird. Bei den Fragen handelt es sich überwiegend um geschlossene Fragen, deren Abfolge sowie größtenteils auch die Antwortmöglichkeiten im Vorfeld festgelegt werden und von den Probanden nicht verändert werden können. Um Missverständnisse bei der Interpretation zu vermeiden, ist bei der Formulierung der Fragen darauf zu achten, dass sie klar verständlich sind. Bei einer teilstandardisierten Befragung gibt es neben den geschlossenen Fragen halb-offene Fragen, bei denen unter der Rubrik „Sonstiges“ Antwortmöglichkeiten selbst formuliert werden können oder auch gänzlich offene Fragen ohne vorgegebene Antwortmöglichkeiten. Ein weiterer, häufig angewandter Fragentyp sind die sogenannten Skalenfragen, bei denen der Proband anhand einer Skala eine Bewertung abgibt.

Eine Skalenfrage muss dabei mindestens zwei Ausprägungen beinhalten. Das Ziel eines Fragebogens ist, die theoretischen Konzepte, auf denen der Fragebogen aufbaut, anhand der anschließenden Auswertung zu untersuchen, um die zuvor aufgestellten Hypothesen entweder zu bestätigen oder abzulehnen. Offene Antworten werden im standardisierten Kontext der Auswertung im Nachhinein kategorisiert. Vor Beginn der Feldphase ist es ratsam, mit Probanden aus der jeweiligen Zielgruppe einen Pretest durchzuführen, um den Fragebogen auf seine Qualität und Brauchbarkeit hin zu überprüfen. Je nach Befragungsform findet die Auswahl der Teilnehmer aktiv oder passiv durch Selbstselektion der Befragten statt. Um Repräsentativität zu gewährleisten, sollte die Stichprobe 50-2500 Personen beinhalten (vgl. SCHOLL 2009, S.77f).

Für die vorliegende Arbeit wurde das schriftliche Befragungsinstrument der OnlineBefragung ausgewählt. Neben der Möglichkeit zur orts- und wetterunabhängigen Durchführung und dem geringen Zeitaufwand sowohl bei der Erhebung selbst, als auch bei der Auswertung der Daten, gewährleisten Online-Befragungen aufgrund ihrer Automatisierbarkeit, die z.B. Gruppeneffekte oder Fehler bei der Dateneingabe vermeidet, eine höhere Objektivität als Offline-Befragungen. Durch größere Diversität ist die Zusammensetzung der Stichprobe bei Online-Befragungen heterogener und auch die Datenqualität besser da die Teilnehmer sich anonymer fühlen und somit tendenziell ehrlicher antworten (vgl. THIELSCH/WELTZIN 2009, S.70).

Zwar bringt dieses Erhebungsinstrument auch einige Nachteile mit sich, die bei der Auswahl eines geeigneten Verfahrens berücksichtigt, jedoch nach näherer Betrachtung als wenig relevant eingestuft wurden. Zum einen wird bei Online-Befragungen oft kritisiert, dass lediglich technikaffine Personen als potenzielle Teilnehmer erreicht werden und somit nicht alle Personen der Grundgesamtheit die gleichen Chancen haben, in die Stichprobe zu gelangen (vgl. SCHNELL/HILL/ESSER 2005, S.304 ff.). Da es sich bei der Zielgruppe für den Fragebogen der vorliegenden Arbeit um Studenten handelt, die in der Regel die Nutzung des Internets in ihren Alltag integriert haben, trifft dieser Aspekt hier aber nicht zu. Zum anderen besteht die Möglichkeit zur Mehrfachteilnahme einzelner Personen, wodurch schnell eine Ergebnisverzerrung herbeigeführt werden kann. Das im Rahmen dieser Arbeit angewandte Programm EFS Survey 10.5 bietet jedoch die Unterbindung von Mehrfachteilnahmen durch Speicherung der IP-Adressen an, sodass auch dieser Aspekt als nebensächlich einzustufen ist.

Zudem wurden im Rahmen der durchgeführten Online-Umfrage keine Incentives2 angeboten, wodurch die Hauptmotivation zu einer Mehrfachteilnahme wegfällt. Neben der Möglichkeit zur Mehrfachteilnahme besteht bei Online-Befragungen die Gefahr, dass auch nicht relevante Untersuchungspersonen teilnehmen (vgl. SEITZ/MEYER 2006, S.135f). Um diese Wahrscheinlichkeit möglichst gering zu halten, wurde der Link nur auf spezifischen Social- Media Plattformen veröffentlicht und auch der damit verbundene Aufruf zur Teilnahme richtete sich explizit an Probanden aus der erforderlichen Zielgruppe (Studenten in Münster).

Generell ist bei standardisierten Fragebögen darauf zu achten, den Umfang des Fragebogens möglichst gering zu halten, um die Quote an Abbrüchen zu minimieren. Da aber bei Online-Befragungen im Gegensatz zu einem Face-to-Face Interview kein Einfluss darauf genommen werden kann, dass der Teilnehmer den Fragebogen auch bis zum Ende ausfüllt, ist dieser Aspekt hier noch wichtiger. Somit beschränkte sich der Fragebogen für die vorliegende Arbeit auf zwei DIN-A 4 Seiten mit insgesamt 16 Fragen. Aufgrund der Tatsache, dass bei einem Großteil der Studierenden davon auszugehen ist, dass sie die deutsche Sprache beherrschen, wurde davon abgesehen, den Fragebogen auch in anderen Sprachen zu konzipieren.

4. 2 Qualitative Methode: Experteninterview

Beim Experteninterview handelt es sich im Gegensatz zum Fragebogen um eine qualitative Forschungsmethode, bei der die Kenntnisse des Experten zu einem bestimmten Sachverhalt im Mittelpunkt stehen. Das Interview kann als persönliches Gespräch, Telefonat oder auch per Mail durchgeführt werden. Um zu vermeiden, dass das Gespräch am eigentlichen Thema vorbei läuft, ist es sinnvoll im Vorfeld einen Leitfaden zu entwickeln. Dabei handelt es sich um ein grob strukturiertes, schriftliches Fragenschema, das dem Interviewer bei der Durchführung als Gedächtnisstütze dienen soll (vgl. GLÄSER/LAUDEL 2006, S.142). Ziel des Experteninterviews ist es, Daten zu dem Bereich zu gewinnen, in dem der betreffende Interviewpartner als Experte gilt. Als Experten bezeichnet man Sachverständige, Kenner oder Fachkundige, die sich aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung im Hinblick auf das jeweilige Forschungsinteresse einen spezifischen Wissensbestand aufgebaut haben und gegenüber anderen über einen Wissensvorsprung verfügen (vgl. LIEBOLD/TRINCZEK 2009, S.33; MIEG/NÄF 2005, S.7). Daher ist es wichtig, die Wahl des Experten mit Bedacht zu treffen und genau auf die Gebiete abzustimmen, in denen noch Informationen benötigt werden.

Auch für das Interview selbst ist eine gute Vorbereitung (Recherche zu thematischen Grundlagen, Fachausdrücken etc.) elementar, um zu vermeiden, dass der Experte statt sein Fachwissen preiszugeben die Zeit darauf verwenden muss, grundlegende Aspekte zu erklären (vgl. MIEG/NÄF 2005, S.6).

Für die vorliegende Arbeit wurde ein Interview per Telefon durchgeführt. Der Experte arbeitet bei Münster Marketing und beantwortete einige Frage bezüglich der Initiative „Elternalarm“. Im Gegensatz zum standardisierten Fragebogen wird für die Auswertung des Expertengesprächs in dieser Arbeit kein eigener Abschnitt eingefügt, sondern die daraus gewonnenen Erkenntnisse werden sinngemäß in den jeweils passenden Abschnitten angeführt. Der Experte hat den Wunsch geäußert anonym zu bleiben, weshalb er nicht namentlich in der Arbeit erwähnt wird.

II Theoretische Grundlagen

1 Städtetourismus

Der Städtetourismus in Deutschland hat sich im Laufe der Zeit zu einem bedeutenden und dynamischen Marktsegment entwickelt, von dem insbesondere die Großstädte profitieren. Dieser Boom ist zum einen der Veränderung des Reiseverhaltens hin zu Kurz- und Erlebnisreisen geschuldet. Zum anderen macht das immer weiter ausdifferenzierte städtetouristische Angebot diese Reiseform für viele attraktiv. Das Angebotsportfolio der Destinationen spricht heute sowohl kulturorientierte als auch solche Städtetouristen an, bei denen der kommerzielle Aspekt im Vordergrund steht (Shopping-Tourismus). Hinzu kommen Innovationen im Transportwesen, wie z.B. die Etablierung von Low Cost Carriern3, die diese Entwicklung begünstigen (vgl. KAGERMEIER 2008, S.13).

In diesem Kapitel soll ein Überblick über die theoretischen Grundlagen zum Städtetourismus in Deutschland gegeben werden. Dabei werden zunächst einige Möglichkeiten aufgezeigt, den Städtetourismus begrifflich einzugrenzen. Anschließend werden aktuelle Trends, Entwicklungen und Tendenzen dieses Marksegments erläutert, um dann abschließend die daraus resultierenden Herausforderungen für die Destinationen nachzuzeichnen.

1.1 Problematik der begrifflichen Fassung von Städtetourismus

In der Freizeit- und Tourismusforschung gilt im Allgemeinen das Kriterium der Dauer, um freizeitmotivierte Ortsveränderungen voneinander abzugrenzen. Während Tagesausflügler sich lediglich einen Tag außerhalb ihres Wohnortes aufhalten, bleiben Tagestouristen für eine Übernachtung. Aufenthalte zwischen ein bis vier Tagen lassen sich als Kurzurlaub bezeichnen, der dann ab fünf Tagen in einen Urlaub übergeht (vgl. Abb. 1). Neben dem Kriterium der Übernachtung spielte lange Zeit auch die Entfernung eine Rolle. Ab 50 km zurückgelegter Distanz wurde nicht mehr von einer freizeit-, sondern von einer touristisch- motivierten Aktivität gesprochen. Aufgrund von Veränderungen der Erreichbarkeits- verhältnisse in den letzten Jahren, insbesondere bedingt durch eine zunehmende Implementierung der Low Cost Carrier (LCC), hat sich diese Grenze jedoch aufgelöst.

Die günstigen Flugpreise haben dazu geführt, dass es nun möglich ist, auch Tagesausflüge in LCC-Destinationen zu unternehmen, wobei es sich eindeutig um eine touristisch motivierte Ortsveränderung handelt. Freizeit- und Urlaubsaktivitäten können heute nicht mehr klar voneinander abgegrenzt werden. Insbesondere im Städtetourismus sind Dauer und Motivation kaum ersichtlich. In Städten werden oft unterschiedliche Aktivitäten wie z.B. der Kauf eines Kleidungsstücks und der Besuch eines Cafés miteinander kombiniert, sodass sich kein eindeutiges Besuchsmotiv herausfiltern lässt (vgl. KAGERMEIER 2008, S.14 f.).

Zudem ist die Einstufung, ob diese Aktivitäten nun als Freizeit wahrgenommen werden oder nicht, individuell verschieden und somit letztendlich eine subjektive Entscheidung (vgl. FASTENMEIER et al. 2001, S.27). Anhand der folgenden Abbildung 1 werden die genannten Ansätze zu einer Unterscheidung zwischen Freizeit und Tourismus noch einmal zusammengefasst.

Abb. 1: Schema der Differenzierung von Freizeit und Tourismus

Quelle: Eigene Darstellung nach KAGERMEIER 2008, S.14.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Neben den Freizeit bzw. touristisch motivierten Besuchen sind auch berufsbedingte Aufent- halte ein bedeutendes Segment im Städtetourismus. Neben klassischen Geschäftsbe- suchen (B2B oder B2C), gelten Städte auch als attraktive Standorte für Tagungen und Kongresse. Hierbei spielt nicht nur die gute Erreichbarkeit im Gegensatz zu ländlicheren Gebieten eine Rolle: Vor allem beim den sogenannten MICE- Geschäftsreisen (Meetings, Incen- tive, Conventions/ Conferences Exhibitions/ Events) kommen die vielfältigen Freizeitoptionen, die eine Stadt bietet, zur Geltung, indem Rahmenprogramme für Begleitpersonen oder Anschluss- programme nach Ende der beruflichen Veranstaltung angeboten werden (vgl. Abb. 2). Somit bestehen auch bei Geschäftsreisen Übergangsbereiche zu einem freizeitmotivierten Aufenthalt (KAGERMEIER 2008, S.15).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2: Anforderungen an das Rahmenprogramm bei Tagungen

Quelle: eigene Darstellung nach

Folgt man der Definition von MASCHKE (2005. S.13) sind jene Geschäftsreisen trotz der bestehenden Übergangsbereiche nicht als Tagestourismus zu bezeichnen. Denn nach dem Ausschlussprinzip werden bei diesem Versuch einer begrifflichen Fassung des Tagestourismus jene Aufenthalte ausgeschlossen, die einer gewissen Routine unterliegen sowie primär der Funktion Ausbildung und Berufsausübung (Geschäftsreisen) bzw. Convenience-Einkauf zuzuschreiben sind. Die zuvor erläuterte Problematik der multifinalen Besuche bzw. der subjektiven Einschätzung besteht jedoch auch bei dieser Sichtweise.

Folglich ist der Städtetourismus nicht als Tourismusart, sondern eher als eine spezielle Tourismusform zu beschreiben, die sich lediglich anhand des städtischen Zielgebietes fassen lässt. Bezüglich der Motive handelt es sich am ehesten um eine Mischform der vielfältigen Besucheranforderungen.

Ob es sich bei diesen Anforderungen jedoch um Urlaubs- und Vergnügungsmotive, um Kultur- und Bildungsmotive oder um geschäftliche und dienstliche Motive handelt, lässt sich meist nicht so klar unterscheiden, wie es in der folgenden Tabelle 1 den Eindruck macht. Bei einem Großteil der Städtetouristen ist davon auszugehen, dass sich die dargestellten Besuchsmotive überlagern (vgl. KAGERMEIER 2008, S.16).

Tab. 1: Formen des Stadttourismus nach Besuchsmotiven Übernachtungstourismus Tagestourismus

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: eigene Darstellung nach ANTON/QUACK 2005, S.10.

Ein weiterer Ansatz ist die Definition des deutschen Tourismusverbandes (DTV), wobei zwischen primärem und sekundärem Städtetourismus unterschieden wird. Der primäre Städtetourismus sei kulturorientiert und richte sich darauf aus, das originäre Angebot der Stadt wahrzunehmen. Der sekundäre Städtetourismus ziele hingegen darauf ab, die verorteten Funktionen (Einzelhandel, Veranstaltungen, etc.) zu nutzen. Genau wie bei den Besuchsmotiven ist bei dieser Definition des DTV zu beachten, dass beide Formen in einem Wechselspiel miteinander stehen und je nach individuellem Bedürfnis des Besuchers auch miteinander kombiniert werden.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass die Motive des (privat) motivierten Städtetourismus enorm vielfältig sind und sich oft zu einem Motivbündel aufaddieren (vgl. KAGERMEIER 2008, S.17). Die häufigsten Motive für eine Städtereise sind abschließend noch einmal in der folgenden Abbildung 3 zusammengefasst:

Abb. 3: Motive für städtetouristische (Privat-) Reisen

Quelle: Eigene Darstellung nach Daten F.U.R. 2002

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1.2 Trends und Tendenzen im Städtetourismus

Ein Trend ist „eine statistisch erfassbare Grundtendenz innerhalb gesellschaftlicher oder wirtschaftlicher Entwicklungen“ (ROSSMANN 2008, S.8), „die in der Vergangenheit und Gegenwart messbar (zumindest sichtbar) ist, und von der man begründet annehmen kann, dass sie sich in Zukunft fortsetzen wird“ (LOHMANN/ADERHOLD 2009, S.3).

Der Städtetourismus in Deutschland profitierte von einer generellen Veränderung des Reiseverhaltens. Während viele Jahre lediglich ein längerer Urlaub pro Jahr unternommen wurde, ist seit einer gewissen Zeit die Tendenz zu kürzeren zweit- und dritt- Reisen zu beobachten. Die Gründe hierfür sind soziodemographische Veränderungen wie die Zunahme von kinderlosen ein- bis zwei- Personenhaushalten, der gestiegene Anteil der 50+ Generation sowie bei einem Teil der Bevölkerung auch höheren verfügbaren Einkommen.

Parallel dazu wurde das Angebot vieler Städte in den Bereichen Kultur, Unterhaltung, Events und Einzelhandel erweitert, was die grundsätzliche Attraktivität des Städtetourismus steigerte (vgl. KAGERMEIER 2008, S.18). Beispielhaft ist an dieser Stelle die Etablierung von Musical-Theatern zu nennen, die in den 90er Jahren eine Vielzahl von Kurzzeittouristen in die Städte zogen (vgl. SCHMUDE 2003, S.29 f.). Obwohl der Höhepunkt hier bereits überschritten ist, zeigt sich die Anziehungskraft des Musical-Trends, insbesondere in Hamburg, Köln und Stuttgart, auch weiterhin.

Ebenfalls in den 90er Jahren entstanden zahlreiche Urban Entertainment Center4, die insbesondere bei den Motiven für einen Tagesausflug eine Rolle spielen. Die aber wohl verbreiteteste Methode zur Stimulierung des Städtetourismus ist die „Eventisierung“. Die Angebotspalette in diesem Gebiet ist vielfältig und reicht von kleinen Stadtfesten bis hin zu Mega-Events wie der Fußball WM 2006. Die Voraussetzungen für die Umsetzung solcher attraktivitätssteigernden Maßnahmen sind in größeren Städten eher gegeben als in kleineren. Denn dort ist das bestehende Kultur- und Freizeitangebot aufgrund der großen Mantelbevölkerung sowie der zentralörtlichen Funktion für das Umland in der Regel bereits recht gut aufgestellt (vgl. KAGERMEIER 2008, S.19). Neben der hohen Erlebnisdichte und der guten Erreichbarkeit bieten Großstädte als Standorte von Universitäten, internationalen Flughäfen, Tagungs- und Kongresshallen etc. auch wichtige Ausstattungsmerkmale für das Segment des Geschäftstourismus (vgl. KAGERMEIER 2008, S.20). Es wird also ein Großteil der Anforderungen jeder städtetouristischen Zielgruppe abgedeckt.

So ist es nicht verwunderlich, dass die Mehrheit an Über- nachtungen im Städtetourismus auf die größeren Metropolen mit mehr als 500 000 Einwohnern entfällt, wie die Ergebnisse einer im Jahr 2006 vom DTV durchgeführten Grundlagenstudie zum Städte- tourismus, zeigen. Die Groß- städte unter den insgesamt 203 berücksichtigten Städten der Studie verzeichneten demnach zwischen 1993 und 2006 eine Steigerung ihrer registrierten Ankünfte um zwei Drittel (vgl. DTV 2006, S.21). Laut DTV- Grundlagenstudie werden dort

Abb. 4: Übernachtungen in den TOP 10 der städtetouristischen Destinationen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: eigene Darstellung nach DTV 2006, S.23.

außerdem fast drei Viertel des städtetouristischen Übernachtungsvolumens in Deutschland realisiert (vgl. DTV 2006, S.22). Knapp die Hälfte aller Übernachtungen findet in den TOP 10 der städtetouristischen Destinationen statt, wobei Berlin, München und Hamburg besonders herausstechen (vgl. Abb. 4).

Insgesamt nahmen die gewerblichen Übernachtungen in den TOP 10 Destinationen zwischen 1993 und 2006 um zwei Drittel zu, während die durchschnittliche Zunahme aller Städte in Deutschland vergleichsweise geringe 40 Prozent und die Zunahme im Bundesdurchschnitt nur elf Prozent betrug (vgl. Abb. 5). Die kleineren sogenannten „Tagungsstädte“ mit weniger als 500 000 Einwohnern5, charakterisiert durch die Dominanz des Geschäftsreiseverkehrs, sind die Verlierer der DTV-Studie. Hier war die Zunahme der Übernachtungszahlen unterdurchschnittlich, während kleinere „Kulturstädte“6 sich wiederum gut aufstellen. Ihre erheblichen Zuwächse bei den Übernachtungszahlen sind ein Indiz dafür, dass die Attraktivität kulturhistorischer Sehenswürdigkeiten ausreicht, um die geringe Größe einer Stadt zu relativieren.

Es zeigt sich, dass eine spezifische Profilierung im Marketing also durchaus zu respektablen Wachs-tumsraten im Städtetourismus führt. Obwohl davon auszugehen ist, dass die Popularität des Städtetourismus weiterhin bestehen bleibt, wird sich die Konkurrenzkonstellation mit großer Wahrscheinlichkeit weiter verschärfen (vgl. KAGERMEIER 2008, S.21). So sehen sich vor allem Destinationen außerhalb der Top 10 in Zukunft mit einigen Heraus-forderungen konfrontiert, die im folgenden Kapitel näher erläutert werden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 5: Veränderung der Übernachtungszahlen deutscher Städte (1993-2005) nach Stadttypen Quelle: eigene Darstellung nach DTV 2006, S.23.

1.3 Herausforderungen für den Städtetourismus

Nach Jahren des dynamischen Wachstums stehen dem Städtetourismus in Deutschland zukünftig einige Herausforderungen bevor, um die Ankunftszahlen konstant zu halten bzw. sogar weiterhin zu steigern. Dieses Unterkapitel soll abschließend einen Überblick verschaffen, welche Probleme auftreten können, aber auch welche Potenziale sich bieten und wie diese genutzt werden können. Die genannten Punkte sind als allgemeine Handlungsempfehlungen zu verstehen, die nicht auf alle städtetouristischen Destinationen gleichermaßen zutreffen.

Wie bereits im Unterkapitel 1.2 erwähnt, unterliegen städtetouristische Event-Angebote wie z.B. Musical-Theater in der Regel einer gewissen Kurzlebigkeit, sodass die Besucherzahlen zwangsläufig irgendwann stagnieren. Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken ist es notwendig, eine kontinuierliche Produktoptimierungspolitik durchzuführen. Die Heraus- forderung für die Städte besteht hier darin, nicht mehr rentable Produkte frühzeitig zu erkennen und durch neue vielversprechende Angebote zu ersetzen (vgl. ebd.).

Gleichermaßen gilt es, die Konzentration nicht nur auf einzelne Produkte zu lenken, sondern die (Um-)Gestaltung ganzer Angebotssegmente in Angriff zu nehmen. Die Einkaufskomponente beispielsweise bietet in nahezu allen städtetouristischen Destinationen enormes Potenzial. Neben Besichtigungen von Sehenswürdigkeiten und kulturellen Attraktionen zählt Shopping zu den wichtigsten Motiven der Städtetouristen (vgl. DTV 2006). In manchen Fällen ist es sogar der entscheidende Auslöser, eine Destination zu besuchen. Begünstigt durch den Boom der Low-Cost-Carrier und die zunehmende Verbreitung spezifischer Angebotsformen (z.B. Factory-Outlet Center7 ) hat der Shoppingtourismus in den vergangenen Jahren bereits einen erheblichen Bedeutungszuwachs erfahren. Es bestehen aber nach wie vor Wachstumsmöglichkeiten (vgl. WIDMANN 2008, S.47 ff.). Hierbei spielen vor allem ausländische Zielgruppen eine Rolle, da durch sie erzielte Umsätze das Gesamtvolumen des Einzelhandels erhöhen und nicht, wie bei inländischen Tagesbesuchern, lediglich eine Verlagerung der Ausgaben zu Lasten eines anderen Standorts darstellen. Die wichtigsten Quellmärkte sind dabei die Niederlande, die USA, Großbritannien, Schweiz und Italien, aber auch Osteuropa und Asien werden zunehmend bedeutender.

Diesem Wachstumspotenzial stehen im Shoppingtourismus auch eine Reihe wachstumshemmender Faktoren gegenüber:

- Obwohl seit einiger Zeit in einigen touristischen Zentren verkaufsoffene Sonntage stattfinden, bleiben die meisten Geschäfte (ausgenommen an Flughäfen und Bahnhöfen) an diesem Tag geschlossen. Einige Experten sind der Meinung, dass eine Flexibilisierung der Öffnungszeiten den Konsum anregen würde.
- Die Schaffung neuer Shoppingdestinationen in Deutschland unterliegt stringenten raumordnerischen Einschränkungen, sodass die Standorte in Grenzregionen oft nah an außerdeutschen Shoppingdestinationen liegen, mit denen konkurriert werden muss. Beispiele hierfür sind das FOCs Maasmechelen-Village (Belgien) oder das Designer Outlet Roermond (Niederlande).
- Städtebauliche und denkmalpflegerische Einschränkungen sowie unterschiedliche Interessenlagen in den Innenstädten wirken sich ebenfalls oft negativ auf den Einzelhandel aus. Zudem sorgen die Mietforderungen der Immobilienbesitzer dafür, dass selbst etablierte Einzelhändler verdrängt werden. Die hohen Mieten können sich in der Regel nur Filialen der großen Handelsketten leisten, was wiederum dazu führt, dass die Einzelhandelsstruktur der Stadt austauschbar und uninteressant wird.
- Vor allem für ausländische Gäste ist die Beschilderung ein Kritikpunkt, da sie überwiegend nur in deutscher Sprache vorhanden ist. Hinzu kommen zu wenige Parkmöglichkeiten in Innenstadtnähe sowie mangelnde Parkleitsysteme.
- Auch das Einzelhandelspersonal ist in vielen Fällen zu wenig geschult und weist im Umgang mit ausländischen Touristen mangelnde Sprach- und Kulturkompetenz sowie zu wenig Detailwissen über die angebotenen Waren auf.
- Kooperationsprojekte und gemeinsame Marketingmaßnahmen gestalten sich aufgrund der allgemeinen finanziellen Lage gekoppelt mit mangelnder Investitionsbereitschaft in den Tourismus seitens des Einzelhandels als schwierig. Auch in der Politik fehlt meist das Verständnis, den Tourismus als Wirtschaftsfaktor zu betrachten. Während der Einzelhandel sich als tourismusfördernder Attraktivitätsfaktor betrachtet, sieht die Tourismuswirtschaft wiederum den Einzelhandel als Profiteur des Tourismus.

Die Herausforderung in Bezug auf die Einkaufskomponente im Städtetourismus besteht darin, die genannten Schwächen weitestgehend zu minimieren und sich auf die Förderung der vorhandenen Stärken zu fokussieren (vgl. WIDMANN 2008, S.55ff.). Dabei ist auch eine intensivere Kooperation zwischen Tourismus- und Einzelhandelsakteuren wichtig, idealerweise vereint auf einer integrierten Stadtmarketing-Plattform (vgl. KAGERMEIER 2008, S. 21). Eine Möglichkeit, diese Komponenten umzusetzen, wird im weiteren Verlauf der Arbeit beispielhaft am Einzelhandelskonzept der Stadt Münster (vgl. Kapitel 2.3.1) näher erläutert.

Weitere ungenutzte städtetouristische Potenziale liegen außerdem in Städten, die sich in der Nähe von LCC-Flughäfen befinden. LCC bieten touristisch minderattraktiven Großstädten in Flughafennähe die Chance, von der steigenden Nachfrage nach Städtekurzreisen zu profitieren und den Incoming-Tourismus zu erhöhen (vgl. BRUNSING 2008, S.81).

Aber auch dieses Marktsegment bringt einige Risiken mit sich. Zum einen unterliegen die Fluggastzahlen jahreszeitlichen Schwankungen. Zum anderen besteht die Problematik, dass LCC-Passagiere häufig nur den Flughafen einer Stadt zur An-und Abreise nutzen. Angesichts steigender Konkurrenz durch andere LCC und auch seitens traditioneller Airlines, die ihr Angebot angepasst haben, besteht zudem stets die Möglichkeit, dass diese Carrier ihre Basis aus ökonomischen Gründen wieder auflösen. Ein weiterer Kritikpunkt ist der ökologische Schaden, der durch das günstige Reisen mit LCC verursacht wird. Es ist davon auszugehen, dass die Stimmen nach mehr Verantwortung für Klima und Umwelt auf Dauer auch bei LCC zu einer Erhöhung der Flugpreise führen werden, wodurch das auf dem Prinzip der Kostenführerschaft basierende Geschäftsmodell nicht mehr tragfähig wäre. Die Herausforderung für die betreffenden Destinationen besteht darin, sich rechtzeitig anhand gezielter Marketingmaßnahmen als städtetouristisches Ziel zu etablieren, sodass selbst nach einem Wegfall des LCC-Standorts die Besucherzahlen konstant bleiben (vgl. KRUMREY 2008, S.107). Auch beim nächstgelegenen Flughafen der Stadt Münster, dem FMO, werden LCC-Flüge angeboten. Der Einfluss auf den Stadttourismus ist jedoch gering, weshalb die hier genannten Risiken eine eher untergeordnete Rolle spielen.

In kleineren Destinationen wird es außerdem eine Herausforderung sein, neben Produktergänzungen ein klares touristisches Image herauszuarbeiten sowie innovative Konzepte zu entwickeln, die den Bekanntheitsgrad der Stadt steigern und Besucher anlocken (vgl. KAGERMEIER 2008, S.22).

Zusammenfassend liegen die aktuellen Herausforderungen für den Städtetourismus in Deutschland vor allem in folgenden Bereichen (vgl. KAGERMEIER 2008, S.22 f.):

- Eine Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Etablierung, insbesondere kleinerer Destinationen, im städtetouristischen Markt ist die Entwicklung innovativer Produktlinien.
- Vor allem auf internationaler Ebene sind für diese Destinationen aber auch klar fokussierte strategische Allianzen notwendig, um den Bekanntheitsgrad zu steigern. Ein Beispiel für einen solchen Zusammenschluss ist der bereits im Abschnitt der Themenfindung erwähnte Verband der „Historic Highlights of Germany“. Derartige Kooperationen bieten die Chance, neue Quellgebiete zu erschließen.
- Zwar ist eine thematisch fokussierte Gestaltung der touristischen Produkte inklusive entsprechender Vernetzung die Grundvoraussetzung, um Aufmerksamkeit zu gewinnen und Synergieeffekte zu generieren, es ist aber mindestens genauso wichtig, die Touristen auch aktiv an diesen Produkten teilhaben zu lassen. Insbesondere bei Stadtführungen, aber auch bei thematisch ausgerichteten Pauschalen spielen Emotionalisierung und Einbindung der Kunden eine große Rolle. Dadurch prägt sich das Erlebte besser ein und die Motivation für einen erneuten Besuch wird verstärkt.
- Die touristische Angebotspalette der meisten Städte bietet bereits einen Grundstock an Kombinationsangeboten. Es gilt, diese weiter auszubauen und dabei vor allem auch Kulturangebote mit anderen lokalen Optionen zu vereinen. Die Herausforderung besteht hier darin, kreativ zu sein und neben den offensichtlichen Kombinationsmöglichkeiten mit kulinarischen Elementen, auch andere Produkte wie z.B. Fahrrad-, Wellness- oder Wassertourismus zu integrieren.

Allgemein ist für die Umsetzung dieser Aufgaben bei allen Akteuren ein hohes Maß an Sachkompetenz und Kreativität sowie Moderations- und Mediationsfähigkeit gefordert. Im kulturorientierten Städtetourismus besteht die größte Herausforderung darin, die unterschiedlichen Interessen der beteiligten Leistungsträger auszubalancieren (vgl. ebd.).

Im weiteren Verlauf dieser Arbeit zeigt sich, dass für die Stadt Münster alle genannten Herausforderungen eine Rolle spielen, wenn auch unterschiedlich stark ausgeprägt. Insbesondere im vierten Kapitel, in dem das Stadtmarketing näher beleuchtet wird, wird dies deutlich. Im Folgenden geht es jedoch zunächst darum, was Münster als städtetouristische Destination überhaupt ausmacht und welche Rolle der Tourismus für die Stadt spielt.

[...]


1 Verein zur Förderung des Münsterlandes, der auch von der Stadt Münster finanziell mitgetragen wird (vgl. MÜNSTERLAND E.V. 2015, o.S.).

2 Incentives, wie z.B. die Teilnahme an einer Verlosung, werden eingesetzt um die Response-Rate des Fragebogens zu erhöhen (vgl. BAUR/FLORIAN 2009, S. 120).

3 Low-Cost-Fluggesellschaften (z.B. Ryanair) verzichten auf aufwendigen Service, fliegen hochgradig effizient und bieten Flüge zu sehr niedrigen Preisen an (vgl. GABLER WIRTSCHAFTSLEXIKON 2015, o.S.).

4 Freizeitanlagen mit bedeutenden Unterhaltungselementen (vgl. VOSSEN 1999). Ein Beispiel für ein UEC ist das CentrO Oberhausen.

5 z.B. Bonn, Wiesbaden, Aachen, Braunschweig, Augsburg

6 z.B. Flensburg, Passau, Hameln, Marburg

7 Ein FOC gilt als Weiterentwicklung des klassischen Fabrikverkaufs und stellt eine Verbindung zwischen Erlebniseinkauf und Discount-Prinzip dar. Neben einem großflächigen Einzelhandel verfügen sie auch über ein gastronomisches Angebot (vgl. VOGELS, P./WILL, J. 1999, S.6 f.; STEIDL, C. 2012, S.24).

Ende der Leseprobe aus 91 Seiten

Details

Titel
Touristisches Potenzial von Städtetourismus in Universitätsstandorten am Beispiel der Stadt Münster
Hochschule
Universität Trier
Note
1,7
Autor
Jahr
2015
Seiten
91
Katalognummer
V354849
ISBN (eBook)
9783668423497
ISBN (Buch)
9783668423503
Dateigröße
1483 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Stadtmarketing, Stadtgeographie Tourismus Münster
Arbeit zitieren
Anne Böing (Autor:in), 2015, Touristisches Potenzial von Städtetourismus in Universitätsstandorten am Beispiel der Stadt Münster, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/354849

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