Genosse Heine. „Für Frieden und Sozialismus immer bereit!“? Zur Rezeption und Instrumentalisierung des Dichters im Literaturunterricht der späten DDR


Hausarbeit, 2016

21 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

A. Einleitende Betrachtung Heine und die Tüten des Gewürzkrämers

B. Heinrich Heine: Nationalautor, Klassiker des Sozialismus und Identifikationsfigur
1. Zu den Grundlagen des schulischen Literaturunterrichts der DDR Staatliche, schulpolitische und wissenschaftliche Determinanten des Heines-Bildes
2. Der Dichter im Kanon des Literaturunterrichts der späten DDR Eine curriculare Bestandsaufnahme der Sekundarstufe I
3. Der Blick in ausgewählte Materialien schulischer Heine-Rezeption Eine Beispieluntersuchung der Stoffeinheit „Deutschland. Ein Wintermärchen“
4. Literatur als Herrschaftssicherung Eine Bilanz zu Akzentuierung und Intention des Heine-Bildes der späten DDR

C. Abschließende Betrachtung Ein „Heine, der uns allen gehört...“

D. Literaturverzeichnis

A. Einleitende Betrachtung - Heine und die Tüten des Gewürzkrämers

„Dieses Bekenntnis, dass die Zukunft dem Kommunismus gehört, dieses Bekenntnis machte ich ineinem Ton der Besorgnis und äußerster Furcht, [...]- ach, mein Buch der Lieder wird dem Gewürzkrä-mer dazu dienen, Tüten zu drehen, in die er den armen alten Frauen der Zukunft Kaffee und Tabakschütten wird. ch, ich sehe all dies voraus,[..].“ wenn ich an den Verfall denke, mit dem das siegreiche Proletariat meine Verse bedroht [...]“ HEINRICH HEINE, Vorwort zu „Lutetia“ (1855)1

Heines Befürchtungen eines künftigen kommunistischen Bildersturms auf seine Werke soll-ten sich als unberechtigt herausstellen, denn entgegen seiner düsteren Zukunftsprognosewurden seine Werke im Kommunismus keineswegs als Papiertüten zweckentfremdet. Statt-dessen trugen zahllose Publikationen, Schulen, Straßen und Preise seinen Namen, zierte seinKonterfei Münzen und Briefmarken, wurden unzählige Festakte und Reden zu seinen Ehrenveranstaltet und kaum ein Schüler/in, der nicht sein Weberlied rezitieren oder das Winter-märchen lesen musste: Am „real existierenden Sozialismus“ des „Arbeiter- und Bauernstaa-tes“ der DDR lässt sich jener Anachronismus zur Heineschen Vorahnung entsprechend ein-drucksvoll nachvollziehen, dessen nationale Identität dermaßen von der Berufung auf dasliterarische Erbe des Dichters zehrte und profitierte, dass Heine vom DDR-Regime postumzum (früh)sozialistischen Klassiker stilisiert und zur Vorbildfigur emporgehoben wurde. Undso stellt sich angesichts jener Allgegenwärtigkeit des Dichters die Frage nach der Motivationund dem Charakter der Heine-Rezeption der DDR, die in dieser Arbeit anhand des Literatur-unterrichts der späten DDR exemplarisch herausgearbeitet werden soll.Hierzu wird einführend ein Überblick über die Heine-Forschung in der Literaturwissenschaftund -didaktik der DDR, die als Grundlage des Literaturunterrichts angesehen wird, gegebenund in diesem Zusammenhang nach der Bedeutung und Wichtung von Heines Werken imKanon des Literaturunterrichts gefragt, die mittels einer Lehrplananalyse der Sekundar-stufe I2 ermittelt werden. Im zweiten Punkt werden Unterrichtsmaterialien der Stoffeinheit„Deutschland. Ein Wintermärchen“ als Quelle schulischer Heine-Rezeption exemplarisch un-tersucht, um zu eruieren, wie der Dichter didaktisch aufbereitet, interpretiert, in welcheTraditionslinie gesetzt und womöglich auch instrumentalisiert wurde, um im anschließendendritten Kapitel eine hypothetische Bilanz zur Akzentuierung und Intention des Heine-Bildeszu ermöglichen und unter dem Gesichtspunkt der Herrschaftssicherung zu erörtern.

B. Heinrich Heine: Nationalautor, Klassiker des Sozialismus und Identifikationsfigur

1. Zu den Grundlagen des schulischen Literaturunterrichts der DDR - Staatliche, schulpolitische und wissenschaftliche Determinanten des Heines-Bildes

Curricula bzw. Lehrpläne sind Ausdruck politischer Herrschaft sowie kultureller Hegemonie.Insofern sind jene staatlichen Vorgaben nicht nur als Indikator für das Selbstverständnis ei-ner Nation anzusehen - vielmehr prägen sie dieses auf spezielle Weise mit, indem sie direktsteuern, was als unverzichtbares und legitimes Wissen eingestuft wird. Zugespitzt kann for-muliert werden, dass Lehrpläne die kollektive Identität maßgeblich zu konstruieren versu-chen. Nichts anderes trifft auch auf die Lehrpläne der DDR zu, die vom zuständigen Ministe-rium für Volksbildung unter der Leitung Margot Honeckers (1963-1989 im Amt) erstellt wur-den und neben dem bereits erwähnten staatlich-politischen auch den fachwissenschaftli-chen Diskurs in sich summierten. Jener Diskurs wird neben der staatlichen Intention alswichtige Grundlage für die Konstruktion der Lehrpläne erachtet, lieferte er doch die zu ler-nende „Wissensware“. Ebenjene Fachwissenschaft - wobei hier ausschließlich auf die Litera-turdidatik und - wissenschaft Bezug genommen wird - muss entsprechend berücksichtigtwerden, wenn die Frage nach dem schulischen Heine-Bild gestellt wird, steuerte sie doch dieentsprechenden Deutungsmuster für die curriculare Rezeption des Dichters bei, wobei dieseMuster stets eng mit den Vorgaben der DDR-Staatsdoktrin zu korrelieren hatten. Erst durchdie fachwissenschaftliche Grundlage erscheint es lohnend, eine entsprechende Bestandauf-nahme der Literatur-Lehrpläne hinsichtlich der Verortung Heinescher Werke zu tätigen, dieim Anschluss ausgewertet werden wird. Doch bevor jener Einblick in die Heine-Forschungund Lehrpläne der 80er Jahre der DDR erfolgt, sei der Vollständigkeit halber auf die institu-tionellen Rahmenbedingungen des schulischen Literaturunterrichts verwiesen, um den Cha-rakter des sozialistischen Schulsystems besser zu verstehen.

Besagtes System konstituierte ein einheitliches Bildungswesen, das durch die Artikel 25 und 26 der DDR-Verfassung festgelegt wurde. Zu ihren Bestimmungen gehörte, neben dem glei-chen Recht auf Bildung sowie einer zehnjährigen Schulpflicht an der polytechnischen Ober-schule (kurz POS) auch eine angeordnete kontinuierliche sozialistische Erziehung, die daraufabzielte, „sozialistische Persönlichkeiten“ hervorzubringen. Das Schulfach „Deutsche Spracheund Literatur“ hatte in diesem Erziehungsauftrag neben ideologisch stark aufgeladenen Fä-chern wie Geschichte und Staatsbürgerkunde eine Schlüsselrolle inne, was sich schon alleinan der Stundentafel nachweisen lässt. So hatte Deutsch nach Mathematik die meisten Un- terrichtsstunden3, sodass durchaus von einer entsprechenden Wichtung gesprochen werdenkann, die sich auch auf dem Zeugnis niederschlug, wurde doch für das Fach gleich fünf (!)Noten aufgeführt: Neben der Gesamtnote „Deutsche Sprache und Literatur“, wurden auchdie Teilnoten „Literatur“ und „Muttersprache“ ausgewiesen, wobei „Muttersprache“ noch-mals in „Mündlicher und schriftlicher Ausdruck“ sowie „Grammatik/ Orthografie“ gesplittetwurde. In § 16 des „Gesetz[es] über das einheitliche sozialistische Bildungssystem“ findet sichdie entsprechende Legitimation für jenen Status: Auch der Deutschunterricht habe maßgeb-lich dazu beizutragen, dass die Schüler/innen erkennen, dass dem „Sozialismus in ganzDeutschland die Zukunft gehört“. Durch die Lektüre „humanistischer Werke der Gegenwartund Vergangenheit“ sowie Werke des „sozialistischen Realismus“ im Literaturunterricht soll-ten die Heranwachsenden zu jenem Klassenverständnis angeregt werden.4 Entsprechendjener Bedeutung des Literaturunterrichts für das Bildungssystem des Regimes hatte auch dieLiteraturforschung und -didaktik der DDR ihren Beitrag zur Erreichung der propagierten Er-ziehungsziele zu leisten, wovon die Heine-Forschung gleichermaßen betroffen war. Als zent-rale Phase für die dauerhafte Festschreibung des Heine-Bildes in der Forschung und in derSchule ist dabei auf die Zeit rund um das „Heine-Jahr“ 1956 zu verweisen, das anlässlich des100. Todesjahres des Dichters zelebriert wurde. So schrieb beispielsweise der DDR-Schriftsteller Stephan Hermelin 1956 in einem Aufsatz über das Verhältnis von DDR und Hei-ne Folgendes:

„Dem deutschen Gedanken, in der Höhe, zu der ihn Heine, Marx und Engels erhoben haben, entspricht eine Republik, die in die Reiher neuer Menschen-Staaten tritt, in denen uralte Hader geschichtlich wird, in denen Wahrheit und Schönheit sich für immer verbinden werden.“5

Damit erfüllte Hermelin jene 1956 von der Staatspartei erteilte Order an die „Literaturwissenschaftler, Historiker und Philosophen *͙+ Heines Stellung als Nationalautor, seinen Beitrag zu Entwicklung der fortschrittlichen Weltanschauung, die Bedeutung seiner Beziehung zu den Begründern des wissenschaftlichen Sozialismus [..] gründlich zu bearbeiten und zu klären.“6

Stolz wurde noch im selben Jahr aus dem Kultusministerium verkündet: „In unserer Republik verwirklicht sich, was ein Heine einst erträumte.“7 Und der Schriftsteller Walther Victor schloss sich diesem Tenor nur allzu gern an und stellte auf der ersten Verleihung des Heinrich-Heine-Preises 1957 fest, dass „zum ersten Male, seit er 1856 in Paris starb, es auf deutschem Boden ein Staatswesen [gibt], das sich offen zu Heine bekennt [..]. Wir sind stolz, in diesem ersten deutschen Friedensstaat zu leben und zu wirken, in dem man sich stolz zu Heinrich Heine bekennt.“8

Massiv wurde Heine vom SED-Staat in Anspruch genommen und unter Beteiligung einiger Schriftsteller und Wissenschaftler zum Patrioten und Vorkämpfer der sozialistischen Idee idealisiert, wodurch sich jene Deutung des Dichters von der noch stark vernachlässigten Heine-Forschung der Bundesrepublik der fünfziger und sechziger Jahre zu unterscheiden versuchte und die DDR somit ein kulturpolitisches Primat, eine Art Alleinvertretungsanspruch auf das Heinesche Erbe erhob und diesen fortan zu verteidigen versuchte.9

Die Jahre 1956 fortfolgende als weitreichende Zäsur für die offizielle Prägung des Heine-Bildes setzten der literaturwissenschaftlichen Heine-Forschung einen von Staats wegen enggesteckten Rahmen, in dem agiert werden konnte bzw. notgedrungen musste. Als wichtigeZentren jener wissenschaftlichen Aufarbeitung sind dabei die „Nationalen Forschungs- undGedenkstätten der klassischen deutschen Literatur“ in Weimar zu nennen, welche 1969durch das Berliner „Zentralinstitut für Literaturgeschichte der Akademie der Wissenschaft derDDR“ sowie durch die Universitätsgermanistik komplementiert wurden.10 In diesen For-schungseinrichtungen wurde alsbald daran gearbeitet, den staatlichen Vorgaben gerecht zuwerden, sodass Heine in der Literaturwissenschaft der DDR zum Protagonisten der deut-schen nachklassischen Literatur des 19. Jahrhunderts erklärt wurde, dessen Werke einge-hend untersucht, editiert, kommentiert und in Großprojekten wie der mehrbändigen „Ge-schichte der deutschen Literatur“ 11 dargestellt wurden. Spätestens in den sechziger Jahrenwar das offizielle Heine-Bild gefestigt - wissenschaftlicher Mainstream wenn man es so nen- nen möchte. Die Germanisten Goltschnigg und Steinecke sehen darin eine entsprechende„Stagnation“ im Heine-Bild eintreten, die bis 1989 weitgehend aufrechterhalten blieb, wur-de der Forschung doch klare Vorgaben gemacht, und die hieß, Heine als primär politischenAutor herauszustellen, sodass Innovationen nicht erwünscht oder schlicht untersagt wurden.Als „einflussreichster Heine-Forscher“12 der DDR war der Literaturwissenschaftler HansKaufmann für dieses wissenschaftliche Bild maßgeblich mitverantwortlich, der rückblickendsagte, dass „Heine seit den 60er Jahren niemals mehr die Hauptstrecke“ seiner wissenschaft-lichen Arbeit gewesen sei.13 Und in der Tat, Kaufmanns bedeutendste Werke über Heine,darunter „Politisches Gedicht und klassische Dichtung. Heinrich Heine. Deutschland. Ein Win-termärchen“ (1958)14, das zehnbändige Werk „Werke und Briefe“ oder auch „Heinrich Heine.Geistige Entwicklung und künstlerisches Werk“ lassen sich auf die Zeit von 1954 bis 1967datieren, die noch zu Beginn der achtziger Jahre als unbestrittene Idealwerke auf dem „Ge-biet der marxistischen Heineforschung in der DDR“15 angesehen wurden, was ein entspre-chender Blick in die Lehrpläne im späteren Verlauf dieser Arbeit noch bestätigen wird. Kauf-manns Interesse galt vor allem Heines publizistischem Wirken der 1840er, das er als die„aufsteigende Phase“ des Dichters betrachtete. Dabei versuchte Kaufmann, Heine in dieVorgeschichte der Ästhetik des Realismus zu integrieren: Heine - so Kaufmann - verschließesich der „Tendenzpoesie“ der Romantik und setzte bedeutende Akzente des Fortschritts -namentlich die des politischen Fortschritts, die tragend von der Begegnung mit Karl Marx imfranzösischen Exil herrühren würde. Dabei ist zu bemängeln, dass Kaufmanns Klassikbegriffim Zusammenhang mit Heine durchaus schwankend ist. Einerseits sei Heine ein nachklassi-scher Autor, dessen Wirken erst nach Hegels und Goethes Tod zur Blüte gelangte und dessenPoetik sich klar von denen der Vorgänger abhebe. ndererseits sei Heines „Wintermärchen“ein klassisch politisches Werk, ein Ausdruck von Vorbildhaftigkeit im Bemühen um die Be-freiung der Deutschen, Heine somit ein klassischer Patriot erster Güte.16 Ungeachtet jenesunzureichenden Terminus galt Kaufmanns Heine-Bild als das einflussreichste Bild, das auchden Lehrplänen als wissenschaftliches Fundament diente.

Als weitere tragende Säule sei noch kurz auf die Literaturdidaktik verwiesen, allen voran Fritz Mendes Unterrichtsuntersuchungen und -planungen „Heinrich Heine im Literaturunterricht“von 1965, die nicht nur unter ost-, sondern auch unter einigen westdeutschen Deutsch-lehrern ihre Beachtung gefunden haben.17 Mende thematisiert insbesondere drei zentraleProbleme, die sich bei der Behandlung mit Heine im Literaturunterricht ergeben: (1) HeinesIronie, die die Jugendlichen verwirre, (2) seine Erotik, die „zu schändlichen Phantasiekomple-xen“18 anregen könnte und (3) seine Subjektivität, die die Lernenden schlicht erschlagenwürde bzw. weit von deren eigenen Lebenswelt entfernt sei. Entsprechend jener angedeute-ten Gefahren galt es diese Themen zu vermeiden, was nicht weiter verwundern mag, war ineinem durch und durch hierarchisierten Schulsystem wie dem der DDR nur wenig Platz fürfreien Meinungsaustausch gegeben, sodass in Mendes Konzept die „pädagogische Prüde-rie“19 klar die Oberhand hatte. Dennoch bürge Heines Biografie für Mende ein Potential,durch welches die Jugend zu fortschrittgläubigen Sozialisten erzogen werden könnte. Alsbiografischer Schwerpunkt schlug er dafür folgende Lebensabschnitte vor:

„1. Heines Herkunft: Seine rheinländische Jugendzeit und Studienjahre,
2. Heines Entwicklung zum politischen und nationalen Dichter in Deutschland und Frankreich,
3. Heine als ein deutscher Patriot und Freund von Karl Marx,
4. Heine in der Matratzengruft.“20

Seine didaktische Untersuchung beendete Mende mit Heines politischem „Höhepunkt“: dem „Wintermärchen“, dem Mende u.a. ttribute wie „Glaube an die Kraft des Proletariats“, „Zukunftsglaube, Optimismus“ oder auch „patriotische Haltung“ zusprach - der Schulterschluss zum SED-Regime ist an diesem Beispiel mehr als evident.21 Wie bereits Kaufmanns Werke wurde auch Mendes didaktischer Beitrag zur schulischen Behandlung Heines noch weit bis in die achtziger Jahre hinein verwendet.

Als Zwischenfazit ist somit festzuhalten, dass die curricularen Bestimmungen der späten DDRin Bezug auf die Auswahl und Behandlung Heinescher Werke entscheidend vom (überholten)Heine-Bild der Literaturforschung Kaufmanns und der Literaturdidaktik Mendes determiniertwurden. Diese wiederrum wurden durch die Vorgaben des DDR-Staatsapparats stark vorgep-rägt, die Literatur v.a. als Mittel zur sozialistischen Persönlichkeitserziehung verstanden undder Forschung den Interpretationsrahmen, in dem das Heine-Bild konstruiert werden sollte,bereits vorgaben.

[...]


1 Heine, Heinrich: Lutetia. Berichte über Politik, Kunst und Volksleben. Hg. v. Verlag Philipp Reclam Jun., Leipzig1963, S. 48.

2 nalysiert wurden die Lehrpläne „Deutsche Sprache und Literatur“ des Ministeriums für Volksbildung der DDRder Klassen 5-10 für die polytechnische Oberschule aus den Jahren 1984 und 1986. Als weitere Primärquellefungierten die sogenannten „Unterrichtshilfen“ für den Literaturunterricht der 10. Klasse, die vom Ministeriumals Vertiefung der Lehrpläne veröffentlicht wurden und umfangreiche Stoffeinheitsplanungen, darunter Fra-gestellungen, Stundenaufbau oder auch Arbeitsaufträge, für jeden Inhalt des Lehrplanes bereitstellen.

3 Helwig, Gisela: „Solides Wissen und klassenmäßige Erziehung“. Zur Einführung in das Bildungssystem der DDR. In: ders. (Hg.): Schule in der DDR. Köln 1988, S. 8-12. Deutsch wurde in der fünften Klasse mit sieben Wochenstunden versehen, in der sechsten mit sechs, in der siebten und achten mit fünf, in der neunten mit vier und im Abschlussjahr der Oberstufe mit drei Stunden je Woche begünstig.

4 Ministerrat der Deutschen Demokratischen Republik, Ministerium für Volksbildung (Hg.): Gesetz über das einheitliche sozialistische Bildungssystem vom 25. Februar 1965. In: Gisela, Helwig (Hg.): Schule in der DDR. Köln 1988, S. 189 und 196.

5 Fingerhut, Karlheinz: Didaktische Schnupftabaktüten aus dem „Buch der Lieder“. Zum Problem der didakti-schen Instrumentalisierung der Literatur in der DDR und in der Bundesrepublik am Beispiel Heinrich Heines.In: Kurt Abels (Hg.): Deutschunterricht in der DDR: 1949-1989. Beiträge zu einem Symposium in der Pädagogi-schen Hochschule Freiburg. Frankfurt am Main 1992, S. 308 f. Vgl. auch Hermlin, Stephan: Über Heine. In:Sinn und Form 8 (1956), S. 90.

6 Fingerhut, Didaktische Schnupftabaktüten, S. 309.

7 Ebd. S. 308.

8 Ebd. S. 309.

9 Goltschnigg, Dietmar und Steinecke, Hartmut: „Heine, der uns allen gehört͙“ - Vom Streit um Heine zur Ka-nonisierung 1957-2006. In: ders. (Hg.): Heine und die Nachwelt. Geschichte seiner Wirkung in den deutschspra-chigen Ländern. Texte und Kontexte, Analyse und Kommentare. Band 3 1957 - 2006. Berlin 2011, S.50.

10 Ebd. S. 53.

11 Ebd. S. 110. So heißt es: „In diesem Mammutwerk (in 11 Bänden) schrieben die führenden Literaturhistoriker der DDR die Geschichte der deutschen Literatur neu, aus marxistisch-sozialistischer Sicht. In dem Doppelband 8, ´Von 1830 bis zum Ausgang des 19. Jahrhunderts ´(1975), nimmt die Behandlung Heines mit deutlichem Abstand den ersten Platz *͙+.“

12 Ebd. S. 111. Zudem: Reese, Walter: Zur Geschichte der sozialistische Heine-Rezeption in Deutschland. Frank-furt am Main, Bern, Cirencester 1979, S. 316. Reese nennt ihn den „wichtigsten Heine-Interpret in der DDR“.

13 Ebd. S. 111.

14 Fingerhut, Didaktische Schnupftabaktüten, S. 311. Für Fingerhut hat dieses Werk den einseitigen Charakter einer „dogmatischen Gebetsmühle“.

15 Reese, Sozialistische Heine-Rezeption, S. 316.

16 Ebd. S. 318-320.

17 Ebd. S. 340.

18 Ebd. S. 340. Reese zitiert aus Mendes Werk, S. 32.

19 Ebd. S. 340.

20 Ebd. S. 341. Reese zitiert aus Mendes Werk, S. 73.

21 Fingerhut, Didaktische Schnupftabaktüten, S. 313.

Ende der Leseprobe aus 21 Seiten

Details

Titel
Genosse Heine. „Für Frieden und Sozialismus immer bereit!“? Zur Rezeption und Instrumentalisierung des Dichters im Literaturunterricht der späten DDR
Hochschule
Universität Leipzig
Veranstaltung
Seminar zur Literatur Heinrich Heines
Note
1,3
Autor
Jahr
2016
Seiten
21
Katalognummer
V354579
ISBN (eBook)
9783668405646
ISBN (Buch)
9783668405653
Dateigröße
1095 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Heinrich Heine, DDR, Rezeption
Arbeit zitieren
Alexander Koch (Autor:in), 2016, Genosse Heine. „Für Frieden und Sozialismus immer bereit!“? Zur Rezeption und Instrumentalisierung des Dichters im Literaturunterricht der späten DDR, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/354579

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