Mediennutzung im Unterricht von Deutsch als Fremdsprache

Auswertung einer Umfrage in einem B2-Sprachkurs


Hausarbeit (Hauptseminar), 2012

25 Seiten, Note: 1,5

Flora Meier (Autor:in)


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1.) Einleitung

2.) Forschungsstand

3.) Elektronische Anwendungen für den DaF-/DaZ-Unterricht
3.1.) Authentische Offline-Medien
3.2.) Adaptierte Offline-Medien
3.3.) Methodisierte Offline-Medien
3.4.) Authentische Online-Medien/Werkzeuge
3.5) Adaptierte Online-Medien/Werkzeuge
3.6) Methodische Online-Medien/Werkzeuge

4.) Private Mediennutzung am Goethe-Institut - Auswertung des Fragebogens

5.) Fazit

6.) Anhang - Umfragebogen

7.) Literatur- und Quellenverzeichnis

1.) Einleitung

Heutzutage spielen digitale Medien im Fremdsprachenunterricht eine wichtige Rolle. Ihr Einsatz im handlungsorientierten Unterricht soll kommunikative Kompetenzen für Alltag und Beruf vermitteln. Dies könne nach Roche nur unter Berücksichtigung authentischer Rede- und Schreibanlässe, Situationen, Kontexte und Kommunikationsziele geschehen.[1]

In der vorliegenden Hausarbeit wird ein Überblick über elektronische Medien gegeben, die im DaF-/DaZ[2] -Unterricht eingesetzt werden können. Im ersten Teil der Hausarbeit wird es darum gehen, Medien und Lernwerkzeuge aufzulisten und Beispiele zu nennen. Die zweite Hälfte stellt den empirischen Teil der Arbeit dar. Um Kenntnis über die persönliche Medien- und Internetnutzung von DaF-Lernern zu erhalten, wurde eine Umfrage am Goethe-Institut in Freiburg durchgeführt. Es galt anhand eines Fragebogens herauszufinden, wie Deutsch-Lerner eines B2-Kurses Medien wie Fernsehen, Radio und Internet in ihrer Freizeit nutzen. Das Hauptanliegen der Umfrage lag darin zu untersuchen, ob DaF-Lerner beispielsweise das Internet zur Verbesserung ihrer Deutschkenntnisse nutzen. Ein Fazit schließt die Arbeit ab.

Besonders wichtig für die Erarbeitung dieses Themas sind die Aufsätze von Nicola Würffel „Deutsch als Fremd- und Deutsch als Zweitsprache - Lernen in elektronischen Umgebungen“ und Matthias J. Roche „Audiovisuelle Medien“, sowie die Monographie von Bernd Rüschoff und Dieter Wolff „Fremdsprachenlernen in der Wissensgesellschaft. Zum Einsatz der neuen Technologien in Schule und Unterricht“.

Die Absicht dieser Arbeit liegt nicht darin einen methodisch-didaktischen Unterrichtsentwurf auszuarbeiten. Vielmehr soll das Augenmerk schwerpunktmäßig auf der systematischen Darstellung der Medien und den neuen Technologien liegen. Die Ergebnisse der Umfrage sollen Auskunft darüber geben, inwieweit DaF-Lerner Erfahrungen mit elektronischen Medien, wie zum Beispiel Podcasts, Chats und Blogs, haben.

2.) Forschungsstand

Bernd Rüschoff und Dieter Wolff führen 1999 auf, dass die ersten Computeranwendungen im Fremdsprachenunterricht technisch wenig aufwendig waren.[3] Elektronische Übungsprogramme wie multiple choice und Lückentextprogramme seien damals wie auch heute die wichtigsten gewesen. Der Vorteil liegt darin, dass Lernende auf ihre Eingaben ein unmittelbares Feedback erhalten und dass jede Übung beliebig oft durchgeführt werden kann. Weiterhin weisen Rüschoff und Wolff darauf hin, dass es bis zu diesem Zeitpunkt kaum Erfahrungen zum Einsatz von Textdatenbanken, allgemeine Enzyklopädien und Lernenzyklopädien im Fremdsprachenunterricht gegeben hat. Sie seien nur exemplarisch genutzt worden und Erfahrungsberichte würden noch ausstehen.[4] Es wurde festgestellt, dass Lernende bei Projektarbeiten gerne zu elektronischen Wörterbüchern, insbesondere zu zweisprachigen Wörterbüchern, griffen. Rüschoff und Wolff sprechen auch über den Einsatz des Internets im Fremdsprachenunterricht. Ab den 1990er Jahren sei die Diskussion über das Internet im Unterricht umfassender geworden. Internetprojekte seien durchgeführt und wissenschaftlich begleitet worden. Sie beziehen sich auf Erfahrungsberichte unter anderem von Eck, Legenhausen und Wolff (1995) und Donath (1996 und 1997).[5] Rüschoff und Wolff sind der Meinung, dass die Grundfunktionen des Internets, Information und Kommunikation, den Unterricht bereichern könnten, wenn sie sinnvoll eingesetzt werden.[6] Das Internet gewinne schon deshalb eine neue Qualität, weil es an die Lebenswirklichkeit der Lerner anknüpft und dazu beiträgt, dass die Ungleichheit zwischen Schulwirklichkeit und Lebenswirklichkeit aufgelöst wird. Da Briefpartnerschaften schon seit den fünfziger Jahren im Fremdsprachenunterricht eine wichtige Rolle spielten, sprechen Rüschoff und Wolff dem Einsatz von E-Mail-Projekten viele Vorteile zu. Die hohe Geschwindigkeit, mit der der Austausch vor sich geht, sei zum Beispiel von Vorteil. Das Internet wird als wichtiges Hilfsmittel und Werkzeug zur Gestaltung von Projektarbeit genannt.[7] Sie führen ebenfalls auf, dass in den Untersuchungen zum Computereinsatz im Unterricht vier Formen von Projekten differenziert werden. Rüschoff und Wolff vertreten die Ansicht, dass der Computer beziehungsweise das Internet eine authentische Kommunikation ermöglicht, zur Authentizität der Lernmaterialien beiträgt, die Integration weiterer Werkzeugfunktionen des Computers erzwingt und eine elektronische Weiterverarbeitung und Auswertung authentischer Texte ermöglicht.[8] Auch Nicola Würffel bezieht sich in ihrem Aufsatz „Deutsch als Fremd- und Deutsch als Zweitsprache – Lernen in elektronischen Umgebungen“ auf die Ansicht Rüschoffs und Wolffs, dass „die Neuen Technologien durch ihre Multimedialität, Multimodalität und Hypertextualität lerneffizienter sein können als herkömmliche Medien, dass sie ein hohes Potenzial als Lernressourcen darstellen, zeitliche und örtliche Flexibilität und Diversifizierung in Hinblick auf individuelle Lernende ermöglichen.“[9]

Nach knapp 10 Jahren sei festzustellen, dass sich ein nachhaltiges Infragestellen etablierter Ansichten nicht beobachten lässt. Die genannten Vorteile lassen sich, nach Würffel, bei einem didaktisch sinnvollen Einsatz, durchaus nachweisen.[10] Desweiteren betont sie, dass es mehrere Versuche der Darstellung für das Einsetzen von Medien und Werkzeugen in elektronischen Umgebungen für das DaF-/DaZ-Lernen gibt.[11] Würffel bezieht sich auf die Systematisierung von Mitschian und versucht didaktisch-methodische Aspekte mit technischen Unterscheidungs-merkmalen zu verbinden.[12] Es werden verschiedene Aspekte auf technischer Ebene unterschieden. Muss für die Anwendung ein Internetzugang vorhanden sein? Wird die Anwendung also offline oder online benutzt? Handelt es sich um ein Medium (mit Inhalt) oder ein Werkzeug (ohne Inhalt)? Handelt es sich um authentisches Material (ohne didaktische Ausgangsqualität) oder um ein adaptiertes (für Lernzwecke hergestellt) und/oder ein methodisiertes (d. h. mit einem Lernverfahren verknüpftes) Medium?[13]

Weiterhin betont Roche in seinem Aufsatz „Audiovisuelle Medien“, dass über die Rolle audiovisueller Medien im Fremdsprachenunterricht viel spekuliert wird.[14] Empirische Untersuchungen gebe es nur zu einzelnen Aspekten der Medialität, zur Ausspracheschulung und neuerdings zum Einsatz von Computeranimationen im Spracherwerb.[15] Ihm geht es vor allem darum „Prinzipien, Potenziale und Probleme des Einsatzes von Medien unter dem Aspekt der Mehrwerterzielung“ darzustellen.[16] Im folgenden Kapitel sollen nun verschiedene elektronische Anwendungen für den DaF-/DaZ-Unterricht aufgeführt werden.

3.) Elektronische Anwendungen für den DaF-/DaZ-Unterricht

3.1.) Authentische Offline-Medien

- Hörbücher und audiovisuelles Material

Zum Einsatz im DaF-/DaZ-Unterricht bieten sich Hörbücher und audiovisuelle Medien wie Spielfilme, Fernsehen, CD-ROMs oder DVDs an. In einem handlungsorientierten Unterricht geht es nach Roche darum, mit Sprache authentische kommunikative Ziele zu erreichen.[17] Daher bieten sich audiovisuelle Medien beispielsweise sehr gut für landeskundliche Unterrichtseinheiten an. Roche spricht von den Vorteilen der Bildhaftigkeit, warnt aber auch vor einer Bildeuphorie, die Lerneffekte verfehlen könnte. Wenn auditive oder visuelle Medien ohne Bezug zur Lektion präsentiert werden, könne kein positiver Effekt erreicht werden. Vielmehr sollen sprachliche und visuelle Informationen in eine gemeinsame Repräsentation integriert werden, damit sinnstiftendes und nachhaltiges Lernen stattfinden kann.[18] Audiovisuelles Material kann wie schon erwähnt sehr gut zur Vermittlung von landeskundlichen Themen im DaF-Unterricht eingesetzt werden, um zum Beispiel die Vielfalt des deutschsprachigen Raumes zu thematisieren. Dafür eignen sich Werbungen[19], die zur Darstellung von deutschsprachigen Variationen im Unterricht eingesetzt werden können.

Auch Hörbücher können im DaF-Unterricht oder im Privaten zum Einsatz kommen. Hörbücher können eingesetzt werden, um das Hörverstehen der Lerner zu üben. Auf der Internet-Seite „vorleser.net“[20] können Hörbücher kostenlos oder kommerziell als MP3 runtergeladen werden. Zu folgenden Themen werden kostenlose Hörbücher angeboten: Märchen der Brüder Grimm, Krimis & Spannungen, Halloween, Weihnachten. Gerade Märchen eignen sich sehr gut, wegen dem eher leichten Wortschatz und dem einfachen Satzbau, zum Hörverstehen.

3.2.) Adaptierte Offline-Medien

- Elektronische Wörterbücher

Würffel zählt zu den adaptierten Medien elektronische Wörterbücher oder auch Lexika, die in Form von Schulwörterbücher oder Kinderlexika für eine spezifische Lern- bzw. Zielgruppe konzipiert worden sind. Elektronische Wörterbücher gibt es mittlerweile auch als Element von Lernsoftwareprogrammen auf CD-ROM oder DVD.[21] Heutzutage werden viele elektronische Wörterbücher hergestellt, zum Beispiel von PONS und Langenscheidt.

3.3.) Methodisierte Offline-Medien

- Lernsoftware

Es liegt auf der Hand, dass Lernsoftware-Programme durchaus auf die Wortschatzbildung, den Erwerb grammatischer Strukturen oder auf die Aneignung von Faktenwissen lernfördernd wirken können. Roche kritisiert jedoch, dass es viele Übungsprogramme gibt, „die außer bunten Farben und einer vordergründigen Klickarbeit dem Lerner nicht viel zu bieten haben.“[22] Programme könnten lernfördernd wirken, wenn sie richtig situiert, dosiert und konzeptualisiert eingesetzt werden. Dem ist zuzustimmen, auch wenn man einschränkend darauf hinweisen muss, dass auch Alleinlernende Lernerfolge erzielen können, wenn ausreichend Motivation vorhanden ist.[23] Es gibt beispielsweise einen Rechtschreibtrainer von Duden[24] (CD-ROM), der die Rechtschreibung von DaF-Lerner fördern soll. „Das interaktive Lernprogramm aus dem Hause Duden […] wurde in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut entwickelt. Die Kombination aus sprachlicher Kompetenz und didaktischer Erfahrung ist ein Muss für alle, die die deutsche Rechtschreibung im Selbststudium erlernen oder vorhandene Kenntnisse erweitern wollen. Der „Duden Rechtschreibtrainer” enthält sechs Themenbereiche mit 35 Modulen und 78 Aufgabenseiten. Zu jedem Modul werden die verbindlichen Rechtschreibregeln erklärt und mit Dudenkommentaren zu Abkürzungen, Fremdwörtern, Worttrennungen, Satzzeichen usw. ergänzt. Nach jedem abgeschlossenen Themenbereich gibt es eine zusammenfassende Gesamtübung, der erzielte Lernfortschritt wird angezeigt. Bei erfolgreichem Abschlusstest erhält der Nutzer ein Dudenzertifikat.“[25]

3.4.) Authentische Online-Medien/Werkzeuge

- Weblog-Tagebücher, Wikipedia, Videoclips

Das Internet stellt inzwischen eine sehr große Menge an authentischem Informationsmaterial dar, das sowohl von Lehrenden als auch von Lernenden für den Unterricht oder für das Lernen eingesetzt werden kann. Würffel unterscheidet bei den verschiedenen Informationsmedien zwei Textsorten[26]:

- Im DaF-/DaZ-Unterricht haben „Lernertexte“ an Bedeutung zugenommen. Mit Hilfe des Internets haben DaF-Lerner die Möglichkeit ihre neu erworbenen Sprachkenntnisse in eigenen Blogs oder Podcasts festzuhalten. Dadurch können andere Lerner auf die „Lernertexte“ reagieren, so dass eine authentische Kommunikation stattfinden kann.

- Informationsmedien, die mit Unterstützung von Social Software erstellt worden sind, wird immer mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Dazu werden Videoclips bei Youtube, journalistische und tagebuchartige Blogs, enzyklopädische Wikis wie Wikipedia, Pod - oder Videocasts, die abonniert werden können, gezählt.

- E-Mail, Chat, Video- und Audiokonferenzen, Wikis, Blogs und Podcasts

Nun soll eine Übersicht über authentische Online-Werkzeuge gegeben werden. Nach Würffel wurden im Bezug auf Kommunikation zwischen Lernern gruppenübergreifende E-Mail-Projekte im Fremdsprachenunterricht schon seit mehr als 10 Jahren in unterschiedlichen Lehr-/Lernkontexten durchgeführt.[27] Oft wurden die Projekte wissenschaftlich begleitet und ausgewertet, wodurch Vorteile und Schwierigkeiten von E-Mail-Projekten gut erforscht wurden. Im Jahr 2001 fand in Japan ein Projekt statt, an dem sieben japanische Studenten teilnahmen. Sie nahmen mit sieben holländischen Deutschlernern per E-Mail Kontakt auf und verfassten E-Mails zu vorgegebenen Themen. Die Nachrichten wurden auf einer dafür eingerichteten Internetseite veröffentlicht. Auf einer Homepage[28], die von Markus Grasmück, einem DaF-Lehrer, ins Leben gerufen wurde, können die auf Deutsch verfassten Texte beider Teilnehmergruppen betrachtet werden. Grasmück führt folgende Vorteile gegenüber E-Mail-Projekten an: Ergänzung des Lehrbuches und Vertiefung eines Themas, Schaffung einer authentischen Situation, Anwendung der bereits erworbenen Sprach- und Grammatikkenntnisse, hoher Lernerfolg und Motivation zum Weiterlernen und Vertiefen, interkultureller Lernprozess. Ebenfalls nennt er Ebenen auf denen Schwierigkeiten auftreten können: Interkulturelle Kompetenz, Motivation und Erwartung, Lehrer-Lehrer-Beziehung, Aufgabendesign, Gruppendynamik und Technik.[29]

Auch über den Einsatz von Chats wird in der Fremdsprachendidaktik diskutiert. Würffel unterscheidet zwischen authentischen Chats im Internet, die von Lernern zur Förderung ihrer Sprachkompetenzen genutzt werden können, und didaktischen Chats, die eine Schutzzone bieten. Beim Letzteren bleiben DaF-Lerner unter sich, die oft von einem Tutor betreut und bei Bedarf moderiert werden. Als gutes Beispiel für einen didaktischen Chat kann der Chat „JETZT Deutsch lernen“ [30] des Goethe-Instituts genannt werden. Hier können sich alle DaF-Lerner kostenlos anmelden, die zu bestimmten Zeiten muttersprachliche Gesprächspartnerinnen und Deutschstudentinnen der Universitär Gießen in thematischen und allgemeinen Chats erwarten können. Die Tutoren können Hilfestellung geben, Wortbedeutungen erklären, Gespräche moderieren, landeskundliche Informationen vermitteln und interkulturellen Austausch betreiben.[31]

Während Chats eher die schriftliche Kompetenz fördern können, kann eine Förderung der mündlichen Kompetenzen mit dem Einsatz von Video - oder Sprachmessaging (Skype) erfolgen. Würffel betont, dass Videokonferenzen durchaus ein hohes Potenzial zugeschrieben werden kann. Wegen den aufwendigen technischen Voraussetzungen werden Sprachkonferenzen bisher eher selten für größere Gruppen wahrgenommen.[32] Zur Durchführung benötigen die Lerner einen Zugang zum Internet, ein Headset mit Mikrofon und Kopfhörer und eine Webcam. Das Tandem-Sprechen beispielsweise in Skype kann authentisches Sprachenlernen über Distanz fördern.

Asynchrone Social Software -Werkzeuge wie Wikis, Weblogs und Podcasts gewinnen nach Würffel immer mehr an Bedeutung.[33] Sie seien leicht und kostenlos zu erhalten, einfach zu bedienen und damit gut zum DaF-/DaZ-Lernen geeignet. Wikis gehören zu den Textverarbeitungsprogrammen, mit denen ein Lerner asynchron (Wikis) und synchron (z. Bsp. bei Google Text und Tabellen) Texte erstellen kann.[34] Blogs können Lernende eigenständig verfassen und auf einer Webseite, die regelmäßig aktualisiert wird, veröffentlichen. Sie können kooperativ produziert werden, zum Beispiel durch das Führen eines Gruppenaustauschtagebuchs. Würffel macht jedoch klar, dass es bei Blogs eher um einen individuellen Gebrauch geht, zum Beispiel das Führen eines Lesetagebuchs.[35] Anders als bei Blogs, bei denen es um das Schreiben geht, bieten Podcasts die Möglichkeit an, Sprechen und Hören zu üben. Podcasts sind oft privat produzierte Beiträge in Audio- (Audiocast) oder Videoform (Videocast), die gelegentlich mit Transkripten versehen werden. Ein gutes Beispiel dafür stellt die Homepage „Deutsche Welle“ dar. Auf dieser Seite können DaF-/DaZ-Lerner langsam gesprochene Podcasts hören und das Gesprochene häufig mitlesen. Außerdem können Lerner Podcasts [36] zum Thema Film, Kultur, Politik und Reisen kostenlos abonnieren, die sie so oft sie es wünschen auf dem Computer oder auf einem Abspielgerät anhören können. Die Internetseite der „Deutschen Welle“ bietet sich nicht nur wegen den Podcasts sehr gut für das Deutsch lernen an. Der Mediacenter, der die Kategorien „TV-Livestreams“, „Sendungen und Beiträge“ auf Video, „Aktuelles und Hintergründiges“ zum Hören und „Bilder“ zur Verfügung stellt, eignet sich ebenfalls gut für das Erlernen und Trainieren der deutschen Sprache. Das positive an den Beiträgen ist, dass sie oft prosodische Elemente enthalten und daher authentisch klingen. Außerdem können alle Videos und Podcasts kostenlos im Internet angehört und runtergeladen werden. Die verschiedenen Schwierigkeitsstufen und die abwechslungsreichen Themen der „Deutschen Welle“ begünstigen das Sprachenlernen. Als Nachteil kann die schnelle Geschwindigkeit der authentischen Materialien angesehen werden. Es ist durchaus möglich, dass Lerner mit einem niedrigen Sprachniveau die Nachrichten aufgrund des schwierigen Vokabulars und der schnellen Geschwindigkeit nicht verstehen.

[...]


[1] Roche, Jörg Matthias: Audiovisuelle Medien, in: Krumm, H. J.: Deutsch als Fremd- und Zweitsprache. Ein internationales Handbuch, Berlin 2010 (Band 2), S. 1245.

[2] Deutsch als Fremdsprache/ Deutsch als Zweitsprache - Diese Abkürzung wird aus praktischen Gründen in der gesamten Hausarbeit Verwendung finden.

[3] Rüschoff, Bernd/Wolff, Dieter: Fremdsprachenlernen in der Wissensgesellschaft: Zum Einsatz der neuen Technologien in Schule und Unterricht, Ismaning 1999, S. 68.

[4] Ebd. S. 117.

[5] Ebd. S. 149f.

[6] Ebd. S. 150.

[7] Ebd. S. 151.

[8] Ebd. S. 153f.

[9] Würffel, Nicola: Deutsch als Fremd- und Deutsch als Zweitsprache – Lernen in elektronischen Umgebungen, in: Krumm, H. J.: Deutsch als Fremd- und Zweitsprache. Ein internationales Handbuch, Berlin 2010 (Band 2), S. 1227.

[10] Ebd.

[11] Ebd. S. 1228. Würffel bezieht sich auf folgende Literatur: Rüschoff und Wolff 1999, Rösler 2004 und Roche 2008a.

[12] Ebd.

[13] Die Medienunterteilung in authentisch, adaptiv und methodisch wird im theoretischen Teil übernommen, wobei der Schwerpunkt auf den online-Medien liegt.

[14] Roche, Jörg Matthias: Audiovisuelle Medien, S. 1243.

[15] Ebd. Roche bezieht sich auf folgende Literatur: Richter 2002, Lewalter 1997, Scheller 2009 und Baur 1996.

[16] Ebd.

[17] Ebd. S. 1224.

[18] Ebd. S. 1247.

[19] Als Beispiel können Werbespots der Zeichentrickfiguren „Äffle und Pferdle“ des Südwestrundfunk (SWR) eingesetzt werden, um den schwäbischen Dialekt einzuführen.

[20] http://www.vorleser.net/(16.10.2012).

[21] Würffel, Nicola, S. 1230.

[22] Ebd.

[23] Ebd. S. 1231.

[24] Duden, Rechtschreibtrainer. Deutsche Rechtschreibung interaktiv lernen. In Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut, Version 2.0, Mannheim 2011.

[25] http://www.duden.de/shop/software-horbucher/duden-rechtschreibtrainer-2-2/(16.10.2012).

[26] Würffel, Nicola, S. 1234.

[27] Würffel, Nicola, 1236f.

[28] http://www.markus-grasmueck.de/projekte/keioprojekt01-02/start.html(17.10.2012).

[29] http://www.markus-grasmueck.de/unterricht/artikel/lektorenrundbrief.pdf(17.10.2012).

[30] http://www.goethe.de/z/jetzt/dejchat/dejchat1.htm(17.10.2012).

[31] http://www.germsem.uni-kiel.de/kilian/kilian/hs_medien_sose_08/Bekendorf_DCR.pdf(17.10.2012).

[32] Würffel, Nicola, S. 1238.

[33] Ebd.

[34] Ebd. S. 1239.

[35] Ebd.

[36] http://mediacenter.dw.de/german/podcasts/ (17.10.2012).

Ende der Leseprobe aus 25 Seiten

Details

Titel
Mediennutzung im Unterricht von Deutsch als Fremdsprache
Untertitel
Auswertung einer Umfrage in einem B2-Sprachkurs
Hochschule
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Note
1,5
Autor
Jahr
2012
Seiten
25
Katalognummer
V353059
ISBN (eBook)
9783668396470
ISBN (Buch)
9783668396487
Dateigröße
576 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
mediennutzung, unterricht, deutsch, fremdsprache, auswertung, umfrage, b2-sprachkurs
Arbeit zitieren
Flora Meier (Autor:in), 2012, Mediennutzung im Unterricht von Deutsch als Fremdsprache, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/353059

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