Klangskulpturen. Die "Mechanische Exzentrik" von Moholy-Nagy


Seminararbeit, 2014

14 Seiten, Note: 1,7

Markus Schmidt (Autor:in)


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Zur Person Moholy-Nagy
2.1 Moholy-Nagy und das Bauhaus
2.2 Die „Mechanische Exzentrik“

3. Die „Zwitschermaschine“ von Paul Klee

4. Der „Virtuos“ von Wilhelm Busch

5. Ein Vergleich der Werke

6. Quellenverzeichnis

1. Einleitung

Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema der Klangskulpturen im Spiegel der synästhetischer Werke. Als Mittelpunkt der Arbeit dient das Werk „ Mechanische Exzentrik “ von László Moholy-Nagy. Um das Thema adäquat zu behandeln, wird im ersten Schritt, sprich im zweiten Kapitel, die Person Moholy-Nagy besprochen. Dabei werden sowohl das Leben des Künstlers, wie auch seine Einflüsse, in kürze skizzenhaft dargestellt.

In weiterer Folge wird auf die Beziehung des Künstlers zum Bauhaus eingegangen. Diese prägte nicht nur das Schaffen von Moholy-Nagy, sondern er prägte im Gegenzug auch die Künstlerschule Bauhaus. Den Kern der Arbeit stellt die Thematisierung der „ Mechanischen Exzentrik “ dar. Es wird besprochen, wie dieses Werk aufgebaut ist, welche Intentionen der Künstler bei der Planung der Klangskulptur verfolgte und auf welche Art die Umsetzung seiner Ideen durchgeführt werden kann.

Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit dem Werk „ Die Zwitschermaschine “ von Paul Klee. Es wird diskutiert, welche Bedeutung das Gemälde haben könnte. Das vierte Kapitel widmet sich den Zeichnungen „Der Virtuos“ von Wilhelm Busch. Im vierten Kapitel wird versucht, Gemeinsamkeiten zwischen den drei besprochenen Werken herauszufinden.

2. Zur Person Moholy-Nagy

László Moholy-Nagy war ein Maler, Photograph und Designer. Er wurde 1895 in Ungarn geboren und fing im Jahr 1913 an, Jura in Budapest zu studieren. Das Studium konnte er nicht beenden, da er im ersten Weltkrieg als Soldat für die österreichisch-ungarische Armee kämpfen musste. Im Jahr 1917 begann er Kreide- und Tuschezeichnungen zu fertigen, nachdem er im Gefecht verletzt worden war. Immer mehr interessierte sich Moholy-Nagy für die Künste, so dass er auch anfing Gedichte und Erzählungen zu verfassen. „ Durch die revolutionäre Künstlergruppe „MA“ und deren gleichnamige Zeitschrift wurde er mit avantgardistischen Strömungen wie Futurismus, Kubismus und Expressionismus bekannt. 1

In Berlin fing er an, von der Dada-Szene und Raoul Hausmann beeinflusst, dadaistische Collagen herzustellen. Die ideologischen Meinungen des Kunstkritikers Alfred Kémény und des Künstlers Lájós Kassak wirkten sich ebenfalls stark auf sein Wirken aus. Im Jahr 1921 heiratete Moholy-Nagy die Publizistin Lucia Schulz, mit der er zahlreiche Texte über die „Produktion-Reproduktion“ in der Photographie und in der modernen Kunst verfasste. Mit der Zeit knüpfte er mehr Kontakte zu der Szene der Konstruktivisten in Berlin und im Ausland.

Im Jahr 1922 konnte erstmals eine Einzelausstellung von ihm bewundert werden, welche von Herwarth Walden organisiert wurde. 1923 entdeckte Walter Gropius den jungen Künstler und lud ihn ins Bauhaus ein. Dort übernahm Moholy-Nagy die Leitung des Vorkurses. In dieser Zeit beschäftigte er sich mit diversen Bereichen der Kunst, verfasste zahlreiche Bänder der Bauhaus-Bücher und gestaltete Bühnendekorationen mit Oskar Schlemmer. „ Mitte der 20er Jahre wurde er mit seinen ersten Photographien zum Wegbereiter des „Neuen Sehens“. Seine Arbeiten lösten unter den Studenten am Bauhaus einen „Photo-Boom“ aus. Seit 1926 entstanden Photomontagen, die er selbst „Photoplastiken“ nannte. 2

Im Jahr 1928 verließ Moholy-Nagy das Bauhaus, genau wie auch Gropius, Gründer der Künstlerschule. Enttäuscht von der neuen Arbeitsweise und der mangelnden Experimentierfreudigkeit der Künstlergruppe, entfernten sich zahlreiche Künstler von ihr. In den dreißiger Jahren beschäftigte er sich mit Grafikdesign in Berlin, später in Amsterdam und London. Im Jahr 1937 kam es erneut zu einer Zusammenarbeit mit Gropius, der ihn als Leiter für das New Bauhaus in Chicago vorschlug.3

Unmittelbar nach seiner Zeit beim Bauhaus, arbeitete er an intermedialen Bühnendekorationen für die Kroll-Oper, sowie für die Piscator-Bühne. Des Weiteren versuchte Moholy-Nagy immer wieder neue Dinge auszuprobieren. Er Malte auf Aluminium und Bakelit, versuchte die Leinwand mit Spiegelungen von Plexiglas zu gestalten, und Ähnliches. Mit der Zeit produzierte er auch zahlreiche Filme, zum Beispiel die Experimentalfilme „ Marseille Vieux Port “ und „ Tönendes ABC “. „ M.s Werk weist in Vielfalt, Umfang und Dichte der Problematisierung von wesentlichen Fragen der modernen Kunst universale Proportionen auf. Er ist in nahezu allen Genres schöpferisch tätig geworden: von frühen literarischen Versuchen, über Dada, konstruktivistische Malerei, Photoplastiken, revolutionäre Theaterkonzepte, Experimentalfilme bis hin zu kinetischen Objekten. 4

2.1 Moholy-Nagy und das Bauhaus

Moholy-Nagy fing im Jahr 1923 an, am Bauhaus zu arbeiten. In der Metallwerkstatt arbeitend, trug er dazu bei, dass der Konstruktivismus mehr im Bauhaus beachtet wurde. Den Vorkurs verlängerte er von einem halben Jahr auf ein ganzes Jahr. Er vermittelte den Studenten vermehrt sachliche und wissenschaftliche Aspekte der Kunst, sowie verminderten Zeichenunterricht, dafür aber das Bauen von dreidimensionalen Gleichgewichtsstudien.

Auch wenn nicht jeder Professor des Bauhauses mit den Umstrukturierungen von Moholy-Nagy einverstanden war, vor allem Josef Albers, Lehrer der Werklehre, unterstützte den neuen Künstler. „ Auch in ihren eigenen Arbeiten verfolgten Moholy-Nagy und Albers eine gemeinsame Strategie: Das In-Bewegung-Setzen des Blickes. Wo Albers versuchte, der zweidimensionalen Bildfläche mit zeichnerischen Mitteln eine dritte Dimension zu verleihen, da verlagerte sich Moholy-Nagys Interesse von der Malerei auf die Lichtskulptur, die die Aufmerksamkeit des Betrachters in verschiedene Richtungen lenkte und der Wahrnehmung so mehrere Optionen überließ. 5

Moholy-Nagy war in die Verbindung zwischen Licht und Schatten interessiert, sowie in deren Darstellungsmöglichkeiten. Diese Bewegung versuchte er auf Bildern und Fotografien einzufangen. Da Bilder und Fotografien statisch sind, sich somit nicht verändern können, wollte er die Beweglichkeit von Licht und Schatten auf eine andere Art darstellen. Sein Wunsch war es ein Lichtfresko zu erschaffen, Lichtarchitektur zu betreiben. „ Moholy-Nagy konstruierte seine bewegten Lichtspiele schließlich auch ohne Auftraggeber. Veit Loers beschreibt den Licht-Raum-Modulator, an dem Moholy Nagy von 1922 bis 1930 arbeitete, als eine Art utopisches Instrument. 6 Politisch gesehen, konnte sich der ungarische Künstler mit verschiedenen Systemen anfreunden. Sowohl die Gedankenwelt des Kommunismus, wie auch die Philosophie des Fordismus, haben ihn interessiert, sowie in Hinsicht auf die moderne Produktion seiner Kunstwerke hin beflügelt.

[...]


1. Fiedler, Jeannine: Moholy-Nagy, László. In: Neue Deutsche Biographie. Band17. Duncker & Humblot, Berlin 1994, S. 699.

2. Ebd., S. 699.

3. Vgl. Schoon, Andi: Die Ordnung der Klänge: Das Wechselspiel der Künste vom Bauhaus zum Black Mountain College. Transcript Verlag, Bielefeld 2006, S. 81.

4. Fiedler, Jeannine: Moholy-Nagy, László. In: Neue Deutsche Biographie. Band17. Duncker & Humblot, Berlin 1994, S. 700.

5. Schoon, Andi: Die Ordnung der Klänge: Das Wechselspiel der Künste vom Bauhaus zum Black Mountain College. Transcript Verlag, Bielefeld 2006, S. 78.

6. Ebd., S. 78.

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Klangskulpturen. Die "Mechanische Exzentrik" von Moholy-Nagy
Hochschule
Humboldt-Universität zu Berlin
Note
1,7
Autor
Jahr
2014
Seiten
14
Katalognummer
V352349
ISBN (eBook)
9783668387669
ISBN (Buch)
9783668387676
Dateigröße
820 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
klangskulpturen, mechanische, exzentrik, moholy-nagy
Arbeit zitieren
Markus Schmidt (Autor:in), 2014, Klangskulpturen. Die "Mechanische Exzentrik" von Moholy-Nagy, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/352349

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