Praktikumsbericht Körperbehindertenpädagogik


Praktikumsbericht / -arbeit, 2003

26 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Beschreibung des Bedingungsfeldes der Klasse
1.1 Personelle Besetzung der Klasse
1.2 Raum- und Medienausstattung
1.3 Unterrichtsorganisation
1.4 Richtlinienbezüge und vorhandene Förderkonzepte

2. Ausführliche Schülerbeschreibung der Klasse
2.1 Die Klasse
2.2 xxxxx
2.3 xxxxx
2.4 xxxxx
2.5 xxxxx
2.6 xxxxx

3. Fundierung der unterrichtlichen Tätigkeit im Hinblick auf die jeweiligen didaktischen Konzeptionen und Modelle

4. Unterrichtsplanung

5. Pädagogisches Tagebuch

6. Reflexion des Praktikums

7. Literaturverzeichnis

8. Anhang

1. Beschreibung des Bedingungsfeldes der Klasse

1.1 Personelle Besetzung der Klasse

Die Klasse 10 x wird von zwei Sonderschullehrern unterrichtet und bekommt zusätzlich Hilfe von einer Pflegekraft, die schwerpunktmäßig in dieser Klasse eingesetzt ist. Weiterhin bildet die Zusammenarbeit mit Ergo- und Physiotherapeuten einen wichtigen Bestandteil des Unterrichts.

1.2 Raum- und Medienausstattung

Der Klasse 10x steht ein Klassenraum mit ca. 25 m² zur Verfügung, in dem sowohl der Unterricht als auch die Ruhephasen stattfinden. Der Ruhebereich nimmt vom Klassenraum etwa die Hälfte ein, sodass der Unterricht auf kleinem Raum stattfinden muss.

Außerdem befindet sich nebenan ein Raum, der zum Essen und für Bastelarbeiten o.ä. benutzt wird. In diesem befindet sich auch eine Küchenzeile.

Neben diesen Räumen wird auch ein Wickelraum mit anderen Klassen zusammen genutzt.

An Medien stehen der Klasse sowohl ein CD- Player als auch ein Kassettenrecorder zur Verfügung, auf denen CD´s und Kassetten mit Kinderliedern, Hörspielen oder Entspannungsmusik abgespielt werden.

Des Weiteren befindet sich eine Schaukelschale im Klassenraum, die zur Entspannung oder zur vestibulären Stimulation verwendet wird.

Neben diversen Lagerungshilfen wie Keile oder Sitzkissen besitzt die Klasse ein reichhaltiges Angebot an Instrumenten wie Klangstäbe, Rasseln oder Schellen, die zur akustischen Stimulation in Gebrauch sind.

Zur taktilen Stimulation sind außerdem mehrere Massagegeräte vorhanden.

Der Klasse steht zusätzlich ein Medienraum zur Verfügung, aus dem eine Vielzahl von Materialien entliehen werden können, so z.B. eine Großtrommel oder Fühlkästen.

1.3 Unterrichtsorganisation

Der Tagesablauf in der Klasse 10 x ergibt sich aus den Bedürfnissen der Schüler, die in dieser Klasse unterrichtet werden. Er setzt sich im Großen und Ganzen aus den Aktivitäten, den Ruhephasen, der Förderpflege und den Mahlzeiten zusammen. Hierbei gibt es individuelle Unterschiede, da z.B. einige Schüler längere Ruhephasen benötigen als andere. Durch die personelle Besetzung der Klasse ist es möglich, diesen Ansprüchen zumindest teilweise gerecht werden zu können und die Gruppe differenzierend fördern zu können.

Um den Schülern Kontinuität, Sicherheit, Geborgenheit und Vertrautheit zu vermitteln, wird trotz der individuellen Bedürfnislage folgender Tagesablauf als Grundgerüst eingehalten, wobei einzelne Phasen unter Umständen verkürzt oder verlängert werden:

a) Ankunft in der Klasse; Ausziehen der Jacken; Morgenkreis (individuelle Begrüßung mit Musik, Einstimmung auf die geplanten Aktivitäten des Tages)
b) Frühstück; Zähneputzen
c) Aktivitäten in der Gruppe, in Kleingruppen, einzeln; Ruhephasen für einzelne Schüler (je nach Tagesform)
d) Ruhephase/ Spielphase/ Stehbrett/ Rollbrett/ Bewegung (individuell unterschiedlich)
e) Förderpflege
f) Mittagessen
g) an kurzen Tagen: Abschlusskreis (Anziehen der Jacken, Musik, Verabschiedung)
h) an langen Tagen: Aktivitäten in der Gruppe, in Kleingruppen, einzeln; Ruhephasen für einzelne Schüler; Abschlusskreis (Anziehen der Jacken, Musik, Verabschiedung)

Therapieplan:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1.4 Richtlinienbezüge und vorhandene Förderkonzepte

Alle Schüler der Klasse 10x werden nach den Richtlinien für die Förderung schwerstbehinderter Schüler in Sonderschulen unterrichtet. In der Klasse wird unter Berücksichtigung individueller Lernvoraussetzungen vor allem nach dem Konzept der Basalen Stimulation (Fröhlich) in Verbindung mit dem Konzept der Basalen Aktivierung (Breitinger/Fischer) gearbeitet.

Oberstes Ziel ist die ganzheitliche Aktivierung unter Berücksichtigung der individuellen Bedürfnislage. Somit werden im Sinne eines Kombinierten Konzepts nach Dank neben den bereits genannten Konzepten verschiedene Ansätze nach adäquaten Methoden und Handreichungen untersucht und dann für die einzelnen Schüler sinnvoll miteinander verbunden und aufeinander abgestimmt (Förderpflege, Basale Kommunikation).

2. Ausführliche Schülerbeschreibung der Klasse

2.1 Die Klasse

Die Klasse 10 x besteht aus fünf Schülern im Alter von 16 bis 18 Jahren. Alle Schüler sind in vielen Bereichen auf mehr oder weniger intensive Hilfestellungen angewiesen.

Sowohl die drei Mädchen als auch die beiden Jungen der Klasse sind auf einen Rollstuhl angewiesen. xxxxx kann sich mit seinem Rollstuhl über kurze Strecken selbstständig fortbewegen. xxxxx kann ihren Rollstuhl ebenfalls selber bewegen, sie

tut dieses allerdings nicht zielgerichtet.

Beim Essen sind alle Schüler, außer xxxxx, auf intensive Hilfestellung angewiesen. Zum Teil nehmen sie pürierte oder zumindest mit der Gabel zerdrückte Nahrung zu sich. Da einigen Schülern das Trinken durch kleine Hilfestellungen (Tellerrand, Spezialbesteck, Kleinschneiden der Nahrung) ermöglicht werden.

Alle Schüler der Klasse tragen Windeln und benötigen Hilfe beim Wechseln von diesen.

Bis auf xxxxx sind alle Schüler in Anlehnung an Braun der Gruppe der so genannten „Nichtsprechenden“ zuzuordnen. Die Äußerungen von xxxxx sind häufig schwer verständlich und scheinen keinen Sinnzusammenhang zu haben.

Alle Schüler verständigen sich nach ihren Möglichkeiten gestisch, mimisch sowie lautierend.

Der Unterricht der Klasse findet teilweise im gesamten Klassenverband statt. Häufig werden jedoch Kleingruppen gebildet oder Einzelförderungen angeboten. Aufgrund der wechselhaften Tagesform einiger Schüler nehmen manchmal nicht alle an den Aktivitäten der Gesamtgruppe teil, sondern werden stattdessen gelagert oder hören Musik.

Wie oben schon erwähnt, ist der Tagesablauf insgesamt geprägt vom regelmäßigen Wechsel von Aktivitäts- und Ruhephasen sowie den aufgrund der notwendigen Hilfestellungen recht zeitaufwendigen Mahlzeiten. Großen Raum nehmen außerdem pflegerische Aktivitäten im Rahmen der Förderpflege ein.

2.2 xxxxx

Familiäre Situation: xxxxx lebt mit ihren Eltern und zwei jüngeren nicht behinderten Geschwistern zusammen. Sie hat ein eigenes Zimmer. Ihre Eltern sind in schulischen Dingen sehr engagiert und nehmen auch immer an den Elterstammtischen teil. Sie sind dem Klassenteam gegenüber sehr aufgeschlossen. Die Eltern unterstützen und akzeptieren schulische Entscheidungen.

Behinderung: Chromosomenanomalie 18q (De Grouchy- Syndrom), verzögerte psychomotorische Entwicklung, Kleinwuchs, Microcephalie, Gesichtsdysmorphien, Sehschwäche/Nystagmus

Hilfsmittel: Rollstuhl, Brille, Stehbrett, Korsett, Spezialbesteck, zwei Mal in der Woche

Krankengymnastik

Motorik: xxxxx kann nicht stehen, gehen oder sitzen, hat aber Rumpf- und Kopfkontrolle. Sie kann ihren Rollstuhl nicht eigenständig bewegen. Mit ihren Fingern und Händen kann sie greifen, festhalten und loslassen. In Bauchlage kann xxxxx den Kopf gut kontrollieren.

Förderung: Ausbau von zielgerichtetem Greifen

Wahrnehmung: xxxxx mag sanfte vestibuläre Stimulation. Sie lässt Berührungsreize zu. Im akustischen Bereich ist sie sehr aufmerksam und wendet sich einer Geräuschquelle zu. Inwieweit xxxx visuell wahrnimmt, ist schwer zu sagen, allerdings nimmt sie gelegentlich Blickkontakt zu anderen Personen auf. Gustatorisch und olfaktorisch nimmt sie differenziert wahr.

Förderung: Körperwahrnehmung, differenziertes Wahrnehmen von

verschiedenen Materialien

Sprache/Kommunikation: xxxxx macht sich mit Mimik verständlich. Bei gutem Befinden hebt sie ihre Arme in die Luft, klatscht in die Hände und lacht. Wenn es ihr schlecht geht, weint sie. Ansätze von Sprachverständnis sind vorhanden. So lacht sie manchmal, wenn ihr Name genannt wird.

Förderung: Ausweitung von Sprachverständnis und Situationsverständnis

Lern- & Arbeitsverhalten: xxxxx verfolgt das Unterrichtsgeschehen meist aufmerksam. Sie bringt sich durch Mimik und Lautieren in den Unterricht mit ein. Durch Motivation kann sie dazu angeregt werden, sich mit verschiedenen Materialien eigenaktiv auseinanderzusetzen.

Förderung: Steigerung der Aufmerksamkeit und der Eigeninitiative

Kognition: xxxxx kann sich im Schulalltag orientieren und erkennt immer wiederkehrende Abläufe.

Förderung: Gewöhnung an neue Situationen

Emotionalität: xxxxx ist eine fröhliche und ausgeglichene Schülerin. Bei zu hoher Lautstärke wird sie allerdings ängstlich.

Förderung: Gewöhnung an höhere Lärmpegel

Sozialverhalten: xxxxx nimmt von sich aus mit anderen Schülern Blickkontakt auf, sucht aber keinen Körperkontakt.

Förderung: Gewöhnung an leichte Körperkontakte

[...]

Ende der Leseprobe aus 26 Seiten

Details

Titel
Praktikumsbericht Körperbehindertenpädagogik
Hochschule
Universität zu Köln  (Heilpädagogsiche Fakultät)
Autor
Jahr
2003
Seiten
26
Katalognummer
V35172
ISBN (eBook)
9783638351744
ISBN (Buch)
9783638652988
Dateigröße
507 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Der Bericht ist aus Datenschutzgründen anonymisiert
Schlagworte
Praktikumsbericht, Körperbehindertenpädagogik
Arbeit zitieren
Mirjam Wegener (Autor:in), 2003, Praktikumsbericht Körperbehindertenpädagogik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/35172

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