Aufbau, Ziele und Bestandteile eines Businessplans. Ein theoretischer Überblick


Studienarbeit, 2016

19 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Einleitung

1. Grundlagen
1.1 Was ist ein ein Businessplan?
1.2 Betrachtungen zur Geschichte des Businessplan

2. Ziele und Aufgaben eines Businessplans
2.1 Ziele
2.2 Zielgruppen

3. Bestandteile und Inhalt eines Businessplans
3.1 Executive Summary
3.2 Geschäftsmodell
3.3 Zielmarkt
3.4 Ziele und Strategien
3.5 Leistungs- und Produktportfolio
3.6 Marketing und Vertrieb
3.7 Management Personal und Mitarbeiter
3.8 Chancen und Risiken
3.9 Finanzplanung

4. Fazit

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Bestandteile des Businessplans

Abbildung 2: Marktpotenzial, Marktvolumen und Marktanteil

Abbildung 3: Szenariotrichter

Einleitung

Aus der US-Gründerszene wird gern folgender Satz zitiert: „They don’t plan to fail. They fail to plan.“ Das Wortspiel lässt sich leider nicht direkt ins Deutsche übersetzen. Sinngemäß aber heißt es, dass es nicht geplant ist, zu scheitern. Das Scheitern liegt vielmehr darin, nicht zu planen. Diese Aussage hat bis heute nichts an Aktualität verloren. Egal, ob Unternehmensneugründer, Nachfolger eines ausscheidenden Inhabers oder ob innerhalb eines bestehenden Unternehmens einer Innovation zum Durchbruch verholfen werde soll: Ohne ausreichende Planung, also der Erstellung eines Businessplans, ist Erfolg möglich (Singler 2008, S 4).

Aufgrund der immer weiter zunehmenden Globalisierung von unternehmerischen Aktivitäten und Internationalisierung der Kapitalmärkte sind die Anforderungen an das interne und externe Unternehmensreporting gestiegen. Hier nimmt die Berichterstattung über zukünftige Chancen und Risiken einen herausragenden Stellenwert ein. Vor diesem Hintergrund muss die Publizitätspolitik eines Unternehmens darauf ausgerichtet sein, die übermittelten Informationen so zu gestalten, dass sich die Adressaten wie Anteilseigner, Investoren, Lieferanten, Kreditgeber, Arbeitnehmer, Finanzämter, Analysten und Öffentlichkeit, also den sogenannten Stakeholdern, im Sinne der gesetzten Unternehmensziele verhalten.

Der Businessplan stellt in diesem Zusammenhang ein unabdingbares Reportinginstrument dar, mit dessen Hilfe wesentliche qualitative und quantitative Unternehmensinformationen im Hinblick auf bestehende Wachstums- und Risikopotenziale, über die Ergebnisse von Jahresabschluss und Lagebericht hinaus, in verdichteter Form vor allem gegenüber Kapitalgebern dokumentiert werden. Die hier vorliegende Arbeit gibt einen umfassenden Überblick über Ziele, Konzepte und Instrumente eines wirkungsvollen Businessplanes.

1. Grundlagen

1.1 Was ist ein ein Businessplan?

Der Businessplan, auch als Geschäfts- und Unternehmensplan sowie Gründungs- oder Unternehmenskonzept bezeichnet, stellt ein schriftliches Dokument dar in dem das zukünftige Unternehmen sowie seine zukünftige Entwicklung dargestellt werden. Ein Businessplan wird in der Gründungsphase eines Unternehmens verwendet und bildet die Grundlage für Verhandlungsgespräche mit potenziellen Gesellschaftern, Finanzinstituten und strategischen Partnern sowie für interne Strategie- und Planungskonzepte. Ziel ist es diese relevanten Parteien von der Geschäftsidee zu überzeugen und darzulegen, wie vertrauenswürdig, rentabel und perspektivreich das Vorhaben ist. Im Vordergrund steht dabei:

- Die derzeitige Situation des Unternehmen  Die Ziele des Unternehmen
- Die Strategien und Maßnahmen die zur Zielerreichung angewendet werden sollen

Inhalte sind daher die Unternehmensidee, die Darstellung der Produkte und/oder Dienstleistungen, der Kundennutzen, Markteintrittsstrategien, Qualifikation der Gründer und die Finanzplanung (Gumpert 2002, S.9).

1.2 Betrachtungen zur Geschichte des Businessplan

Der Businessplan wird in den 1960er-Jahren in der Venturecapital-Szene in den USA eingeführt. Bereits in den 1970er-Jahren ist der Businessplan zentraler inhaltlicher Bestandteil der ersten pionierhaften Entrepreneurship-Seminare (Lange et al. 2007, S1). In den 1980er-Jahren setzte sich der Businessplan als zentrales Planungsinstrument in den USA durch. In Europa und Deutschland setzte sich der Businessplan endgültig in den 1990er-Jahren durch.

Historisch kann der Businessplan auf das Konzept der langfristigen strategischen Planung zurückgeführt werden. Dieses Konzept, welches Henri Fayol 1916 beschrieb, gewann nach dem zweiten Weltkrieg immer mehr an Bedeutung in großen Unternehmen und Konzernen.

In den 1950er- bis 1970er-Jahren galt die Planung als sichere Formel für den Unternehmenserfolg: Je akribischer geplant wurde, desto besser würde das Ergebnis sein (Kunze und Offermanns 2016, S. 42)

2. Ziele und Aufgaben eines Businessplans

2.1 Ziele

Die Ziele eines Businessplans können zwischen internen und externen differenziert werden. Die internen Funktionen können nach den einzelnen Phasen vor, während und nach der Unternehmensgründung voneinander abgegrenzt werden. Darauf basierend wird der Businessplan häufig als Instrument bezeichnet, welches während des gesamten Gründungsprozesses angewendet werden kann (Lahn 2015, S 70).

Vor der Gründung, in der Planungsphase, dient der Businessplan intern als Orientierungsinstrument und erfüllt typische Planungsfunktionen. Er forciert eine strukturierte, geplante Vorgehensweise. Schwachstellen, Probleme und fehlende Informationen Geschäftsmodell sollen aufgedeckt werden. Korrekturmöglichkeiten können vor der konkreten Umsetzung eingeleitet werden. Konkrete Ziele werden quantifiziert und mögliche Strategien und Maßnahmen identifiziert, um die eigens gesetzten Ziele zu erreichen (Klandt 2006, S. 141-144).

Mithilfe eines Businessplans soll die Analyse und Beurteilung des Geschäftsvorhabens im Hinblick auf dessen Machbarkeit erleichtert werden. Dabei werden häufig verschiedene Szenarien simuliert, um ein möglichst realistisches Bild von zukünftigen Unternehmen zu zeichnen (Lahn 2015, S.70).

Während der Gründung, in der Umsetzungsphase, unterstützt der Businessplan den Unternehmensgründer bei wichtigen Entscheidungen und der Steuerung des Gründungsvorhaben (Klandt 2006, S. 141-144). Die erste Entscheidung ist in der Regel, ob eine Umsetzung unter ökonomischen Gesichtspunkten sinnvoll ist oder nicht. Diese sollte anhand des Businessplans festgehaltenen Aspekte getroffen werden (Willer 2007, S 8). Fällt die Entscheidung positiv aus, müssen die ersten Schritte eingeleitet und somit weitere Entscheidungen getroffen werden. Alle Einzelaspekte müssen in ihrer zeitlichen Reihenfolge koordiniert werden (Klandt 2006, S. 84-91). Aufgaben werden anhand der im Businessplan getroffenen Annahmen priorisiert und delegiert. Eine möglichst effiziente Steuerung in der Umsetzungsphase ist hier das Ziel. Die geplante Vorgehensweise nach den im Businessplan erarbeiteten und niedergeschriebenen Schritten soll eine möglichst nutzenbringende Ressourcenallokation zwischen einzelnen Teilaktivitäten während der Gründungsphase gewährleisten. Und nicht zuletzt soll durch dieses effiziente Management von Anfang an die Erfolgswahrscheinlichkeit des gesamten Vorhabens erhöht werden (Lahn 2015,S.70).

Nach der Gründung, in der Phase, in der sich das Unternehmen etabliert, bietet der Businessplan Ansätze zur Kontrolle im Sinne eines Soll-Ist-Vergleichs (Klandt 2006, S. 141- 144). Mithilfe des Businessplans kann überprüft werden, inwieweit die realisierten Schritte mit den vorab geplanten Schritten der Planungsphase übereinstimmen. Dem Soll-Ist- Vergleich kommt in der Nachgründungsphase eine wachsende Bedeutung zu. Eine rückblickende Bewertung des Gründungsverlaufs ermöglicht, Abweichungen leichter zu identifizieren. Sind Zielmodifikationen erforderlich, so sollten diese auch im Businessplan vorgenommen werden. Somit behält der Businessplan auch in dieser Phase seine Wichtigkeit. Im Idealfall entwickelt sich aus den stetig aktualisierten Businessplanzahlen in der Folge ein Frühentwicklungs- und Unternehmenscontrolling (Klandt 2006, S. 141-144).

Nach außen hin dient der Businessplan vorwiegend als Kommunikationsmedium gegenüber externen Stakeholdern. Ziel ist es, diesen mithilfe des Businessplans das geplante Vorhaben näherzubringen. Eine herausragende Stellung in der Gruppe der Stakeholder nehmen mögliche Investoren ein. So dient der Businessplan vor allem der Akquisition von Ressourcen und insbesondere von Kapital (Lahn 2015, S. 71).

Als Kommunikationsinstrument soll der Businessplan vor allem helfen, Informationsasymmetrien zwischen dem Unternehmensgründer und externen Stakeholdern zu reduzieren. Diese ergeben sich aus der Tatsache, dass Stakeholder in der Regel weniger über das Gründungsvorhaben wissen als der Unternehmensgründer selbst. Dadurch sind sie mit einer höheren Unsicherheit konfrontiert. Durch eine transparente Darstellung des Vorhabens soll diese verringert und die Qualität und Seriosität des Geschäftskonzeptes herausgestellt werden (Singler 2015, S. 9). Die Qualität des Businessplans gilt dabei Vielen als ein Indikator für die Managementkompetenz des Businessplanerstellers.

Klandt (2006, S. 141-144) listet zusammenfassend folgende Funktionen des Businessplans auf:

- Intern:
- Orientierung in der Vorgründungsphase,
- Entscheidungsgrundlage in der Umsetzungsphase,
- Erhöhung der Effizienz durch eine strukturierte und systematische Vorgehensweise sowie
- Grundlage für ein Unternehmenscontrolling in der Nachgründungs- phase
- Extern:
- Erleichterung der Kommunikation mit Stakeholdern
- Hilfestellung bei der Akquisition von Ressourcen, insbesondere von Kapital, und
- Indikator für die kaufmännische Managementkompetenz des Erstellers und Steigerung der Legitimität des Vorhabens.

2.2 Zielgruppen

Die Zielgruppen eines Businessplans können in interne und externe untergliedert werden. So benennt Volkmann und Tokarski (2006, S. 102-103) als interne Zielgruppen

- Gründerperson,
- Gründerteam,
- Management und
- Mitarbeiter

sowie als externe Zielgruppen

- Fremdkapitalgeber, z.B. Banken, Familie und Freunde,
- Eigenkapitalgeber, z.B. Venturecapitalgeber, Business Angels und stille Teilhaber,
- Lieferanten,
- Kunden und
- Sonstige Interessengruppen, wie z.B. die Öffentlichkeit oder Medien.

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Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Aufbau, Ziele und Bestandteile eines Businessplans. Ein theoretischer Überblick
Hochschule
Hochschule Bremerhaven
Veranstaltung
Organisationstheorie
Note
1,7
Autor
Jahr
2016
Seiten
19
Katalognummer
V351363
ISBN (eBook)
9783668383654
ISBN (Buch)
9783668383661
Dateigröße
1020 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Entrepreneurship, Unternehmensgründung, Businessplan
Arbeit zitieren
Matthias Siebenhüner (Autor:in), 2016, Aufbau, Ziele und Bestandteile eines Businessplans. Ein theoretischer Überblick, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/351363

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