Die Euro-Krise in Spanien. Verlauf und Ursachen


Seminararbeit, 2015

16 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Verlauf der Krise
2.1 Spaniens Situation bis
2.2 Die Periode des wirtschaftlichen Abschwungs (2007 bis 2009)
2.3 Die Schuldenkrise als Folge der Rezessionsphase (2010 bis heute)

3. Ursachen der Krise
3.1 Ungleichgewicht des spanischen Leistungsbilanzsaldos
3.2 Konsequenzen der Inflationsdifferenzen im Euro-Raum
3.2.1 Realzinskanal
3.2.2 Wettbewerbskanal
3.3 Folgen der einheitlichen Geldpolitik

4. Fazit

Literaturverzeichnis

1 Einleitung

Im Laufe der letzten Jahrzehnte ereigneten sich vielfältige Krisen, durch die zahlreiche Länder stark getroffen wurden. Betrachtet man den Zeitraum seit Beginn der 1970er Jahre, genauer jedoch die Periode nach dem Kollaps des Bretton Woods Systems, dann können insgesamt 208 Währungskrisen, 124 Bankenkrisen und 63 Schuldenkrisen festgestellt werden (Nauschnigg & Schieder, 2011, S. 115). Die jüngste Krise jedoch, die wesentlicher Gegenstand aktueller Forschung und öffentlicher sowie politischer Diskussionen ist und der ebenfalls eine massive Tragweite für die gesamte Weltwirtschaft attestiert werden kann, nahm 2007 ihren Anfang in den USA. Zunächst war von einer Immobilien- und Hypothekenkrise die Rede (Schmidt-Seiwert, 2011), allerdings wurde im weiteren Verlauf sehr schnell deutlich, dass es sich faktisch gesehen um weitaus mehr handelt, als um eine auf die USA begrenzte Krise des Immobilien- und Hypothekensektors. Als Initialzündung gilt hierbei im Kern die Pleite zahlreicher US-Banken, wobei die Zahlungsunfähigkeit der Lehman Brothers, welche Mitte 2008 öffentlich wurde und auf die über Jahre hinweg angestiegene Spekulationsblase des US-Immobilienmarktes zurückzuführen war (Berger & Ücker, 2011), als maßgebliche Schreckensmeldung aufzufassen ist. Die hierdurch resultierte Bankenkrise (2007-2009) bewirkte zusammen mit der parallel ablaufenden Wirtschaftskrise (2008-2009) aufgrund erheblicher Kreditengpässe die eigentliche Schuldenkrise (Illing, 2013), wobei hieraus eine staatenübergreifende Problematik erwachsen ist, die als Euro-Krise diskutiert wird.

Von der Krise getroffen wurden nahezu alle europäischen Staaten, manche jedoch deutlich stärker als andere. Die Auswirkungen vor allem auf die sog. GIPS-Länder, darunter Griechenland, Italien, Portugal und Spanien sind hierbei von besonderer Tragweite, denn vor allem südeuropäische Staaten kämpfen noch immer mit den erheblichen wirtschaftlichen, ökonomischen, politischen und auch gesellschaftlichen Konsequenzen dieser länderübergreifenden Krise. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit soll dabei der besondere Fokus auf Spanien gelegt werden, welches zu denjenigen Ländern gehört, die am stärksten von der Wirtschafts- und Schuldenkrise betroffen sind. Die besonders hohen Budgetdefizite Spaniens zwischen 2009 und 2010 haben in Verbindung mit der dramatischen Rezession des Landes dazu geführt, dass Spanien mit drastisch angestiegenen Zinsen für seine Staatsverschuldung kämpfen musste (Brunetti, 2012). Im Zuge der folgenden Jahre verschärfte sich die Lage noch einmal deutlich, sodass Spanien ab Mitte 2012 Unterstützung durch den europäischen Rettungsschirm anforderte. Vor diesem Hintergrund sollen im Rahmen dieser Arbeit zum einen der Verlauf und zum anderen die wesentlichen Ursachen der spanischen Schuldenkrise thematisiert werden.

2 Verlauf der Krise

2.1 Spaniens Situation bis 2007

Die aktuelle Situation Spaniens als eines der am stärksten von der jüngsten Schuldenkrise getroffenen Länder darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Land bis etwa ins Jahr 2006 eine langandauernde Periode ökonomischen Wachstums verzeichnen konnte. Diese Aufschwungphase begann etwa Mitte der Neunzigerjahre des vergangenen Jahrhunderts(Carballo-Cruz, 2011) und katapultierte Spanien in der Liste der südeuropäischen Nationen in die oberen Ränge. Maßgeblich geschuldet war die florierende ökonomische Entwicklung des Landes den starken Liberalisierungsprozessen einerseits und der Öffnung für internationale Märkte andererseits (Etxezarreta et al., 2011). Hervorzuheben ist besonders die Liberalisierung von Land, die die spanische Regierung im Jahr 2003 mit Nachdruck verabschiedet hatte. Hierdurch stieg in den Folgejahren der Wert von bebaubarem Land bzw. Grundstücken drastisch an (Garriga, 2010), wodurch viele Großgrundbesitzer erheblich profitierten. Unterstreichen lässt sich der zuvor angedeutete massive Aufschwung allein durch Betrachtung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) bspw. Mitte der Neunzigerjahre. Dieses hatte knapp über 90% des BIP der führenden 15 EU-Staaten erreicht (Èlteto, 2012) und war damit als überdurchschnittlich zu werten. Dies wiederum spiegelte sich auch in dem zur Verfügung stehenden Einkommen der spanischen Haushalte wieder. Demnach stieg dieses im Zeitraum vor der Krise jährlich um durchschnittlich 6-7% (Blasquez et al. 2013, S. 2). Die früheren Wurzeln des Landes, welche vor allem durch Armut und eine im Vergleich zu anderen europäischen Staaten geringe wirtschaftliche und soziale Entwicklung geprägt waren, gehörten besonders seit Mitte der Neunzigerjahre der Vergangenheit an, denn Spanien galt zu dieser Zeit als fünftgrößte europäische Industriemacht (Etxezarreta et al., 2011) und offenbarte bis dato keine Anzeichen dafür, dass sich an dieser Situation sowohl kurz- als auch langfristig etwas ändern könnte/sollte.

2.2 Die Periode des wirtschaftlichen Abschwungs (2007 bis 2009)

Mit Beginn der Krise wurde nicht nur Spanien, sondern der gesamte Euro-Raum auf die Probe gestellt (Gloggnitzer und Lindner, 2011). Zu nennen ist hier das Jahr 2007, in dem sich in Spanien bereits eine spürbare Reduktion des zuvor extensiven Expansionszyklusses bemerkbar machte. Allerdings reagierten sowohl die spanischen Behörden als auch die Politiker des Landes äußerst optimistisch auf die dramatischen Entwicklungen in den USA innerhalb des gleichen Jahres (Etxezarreta et al., 2011). Dies hatte im Kern zwei Gründe: Zum einen hatte Spanien aufgrund der in den Achtzigerjahren erlittenen Bankenkrise härtere Regulierungsmaßnahmen getroffen und zum anderen auch massive Reserven eingeplant (Vives 2010), die diejenigen anderer westlicher Banken deutlich überstiegen. Dass Spanien dennoch massiv durch die nahende Krise getroffen werden würde, ahnte man bis zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht – zumindest ging man von allenfalls geringen Effekten aus.

Tatsächlich sah sich Spanien jedoch mit einer tiefen Rezession konfrontiert, welche sich zum Ende des Jahres 2007 offenbarte und spätestens Anfang 2008 kaum mehr zu leugnen war. Diese Rezession war deshalb einzigartig, weil sie ungewöhnlich lange anhielt, genau genommen sieben aufeinander folgende Quartale – in der Regel ist mit einer Dauer von durchschnittlich drei bis vier Quartalen zu rechnen (Carballo-Cruz, 2011). Parallel zum Kriseneinbruch erfolgten im März 2008 politische Wahlen, aus denen die sozialistische Partei (PSOE) stark geschwächt als Sieger hervorging und fortan gezwungen war, adäquate Maßnahmen einzuleiten, um der Krise im Land entgegenzusteuern (Etxezarreta et al., 2011). Vor allem ab Mitte des Jahres 2008 sowie über das gesamte Jahr 2009 hinweg war Spanien durch ein kontinuierlich sinkendes BIP gekennzeichnet, wobei zugleich auch eine sinkende Nachfrage, ein zurückgehender Konsum und ein Zurückschrauben von Investitionen (seitens des Staates und der Unternehmen) zu beobachten waren (Ortega und Penalosa, 2012). Ab 2009 verzeichnete das Land dann auch massive Defizite im Haushaltsbudget, welche in Kombination mit der zu diesem Zeitpunkt noch immer rasant anwachsenden Rezession die spanische Schuldenquote nahezu explodieren ließen – und in der Folge einen Anstieg der Zinsen für die Staatsverschuldung bewirkten (Brunetti, 2012). Zugleich entwickelte sich eine zunehmende Immobilienblase, welche in englischen Quellen auch als „construction bubble“ (Èlteto, 2012, S. 43) bezeichnet wird und einen Anstieg der Immobilienpreise um das bis zu Dreifache hervorbrachte – maßgeblich geschuldet der Liberalisierung von Land zu Beginn des Jahres 2003 von Seiten der spanischen Regierung. Diese Immobilienblase entwickelte sich jedoch nicht nur in Spanien, sondern auch in anderen Ländern.

Von den Entwicklungen in Spanien und auch Europa überwältigt versuchte die Regierung zwanghaft der Situation Herr zu werden und leitete sodann unzählige Maßnahmen zur Eindämmung der Krise ein. In zahlreichen wissenschaftlichen Quellen wird der spanischen Regierung jedoch vorgeworfen, besonders in den Jahren 2008 und 2009 keinen stringenten Plan zur Krisenbewältigung verfolgt zu haben, sondern stattdessen Maßnahmen präferiert zu haben, die allenfalls die Finanzindustrie bei der Bewältigung des massiven Drucks von Seiten der internationalen Märkte unterstützt haben (Etxezarreta et al., 2011).

Auffällig war im Zeitraum des wirtschaftlichen Abschwungs zwischen 2007 und 2009 zudem der drastische Anstieg der Arbeitslosenzahlen des Landes. Während im Jahr 2007 eine Arbeitslosenquote von etwa 8% verzeichnet wurde, stieg diese im Jahr 2009 auf knapp 20%, wobei besonders die zurückgegangene Auftragslage und der dadurch bedingte immense Abbau von Arbeitsplätzen die maßgebliche Ursache hierfür darstellen (Carballo-Cruz, 2011). Von der Arbeitslosigkeit betroffen waren schwerpunktmäßig junge Menschen sowie Arbeiter ohne bzw. mit einer allenfalls geringen beruflichen Qualifikation. Demzufolge verwundert es aus der Retrospektive kaum, dass das Staatsdefizit zum Ende des Jahres 2007 bereits mehr als 10% des spanischen BIP betrug. Zugleich betrugen die vergebenen Darlehen u. a. an Hausbauer mehr als 50% des spanischen BIP (Cunat und Garicano, 2010), was als besonders bemerkenswert zu konstatierenden ist. Ortega und Penalosa (2012) weisen in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die spanische Rezession zwischen 2007 und 2009 hinsichtlich ihres Ausmaßes (bezogen u. a. auf Arbeitslosigkeit, BIP, Konsum, Investitionen, Staatsverschuldung etc.) alle zuvor verzeichneten Rezessionen des Landes (bspw. diejenigen zu Beginn der Siebziger- bzw. Neunzigerjahre) deutlich übertroffen hat.

2.3 Die Schuldenkrise als Folge der Rezessionsphase (2010 bis heute)

Die Zeit nach dem wirtschaftlichen Abschwung des spanischen Staates wird in zahlreichen Quellen auch als Stagnationsphase bezeichnet, so z. B. bei Ortega und Penalosa (2012). Von Stagnation kann zweifelsfrei deshalb gesprochen werden, da sich selbst ab 2010 kaum positive Entwicklungen hinsichtlich des spanischen BIP bemerkbar machten. Überdies musste das Land vor allem ab 2010 eine drastische Verschlechterung relevanter makroökonomischer Indikatoren und Kennzahlen hinnehmen, die die Krise im Land nur noch weiter verstärkten(Èlteto, 2012). Der bereits vorangeschrittene und immer noch anhaltende wirtschaftliche Abschwung hatte zusammen mit der Immobilien- und Bankenkrise zu einem erheblichen Anstieg der Zinsen geführt und nunmehr Spanien in eine weitere Krise gedrängt, genauer die Schuldenkrise. Ausweislich der Daten aus dem Jahr 2010 zeigt sich eine massive Zunahme der Staatsverschuldung und die hierdurch hervorgerufene wachsende Abhängigkeit des Landes gegenüber Krediten von außen (Etxezarreta et al., 2011). Vor allem in der Periode zwischen 2010 und 2012 gehörte Spanien (neben Griechenland, Portugal, Italien und Irland) zu den größten Sorgenkindern der EU infolge der europaweiten Schuldenkrise, denn das Haushaltsdefizit des Landes war vor allem in den ersten beiden Quartalen des Jahres 2010 überdurchschnittlich hoch (LPB, 2012).

Die Schulden allein waren jedoch nicht der einzige besorgniserregende Umstand. Entscheidend war, welcher konkrete Bereich durch die massive Überschuldung betroffen war. Es war im Kern der private Sektor, genau genommen die Bürger des Landes, die zahlreiche Kredite im Zuge von Immobilienkäufen aufgenommen hatten und sich nun in einer prekären Lage befanden. Hinzu kam selbstredend die schwierige Lage der Banken, wodurch die Gesamtsituation Spaniens noch einmal deutlich verschärft wurde. Aus diesem Grund leitete die spanische Regierung ab Beginn des Jahres 2010 einen fiskalischen Konsolidierungsprozess ein, nach dem festgesetzt wurde, dass Staatsdefizit bis zum Jahr 2013 auf 3% des eigenen BIP zu reduzieren (Carballo-Cruz, 2011). Dieses Programm sah zudem auch höhere Einnahmen durch eine stärkere Fokussierung von Steuern vor, was dem Land ab etwa Ende 2010 bzw. Anfang 2011 zumindest in Teilen helfen konnte. In die Pflicht genommen wurden vor allem Besserverdiener, welche mit höheren Einkommenssteuersätzen belastet wurden. Zugleich reduzierte Spanien die Ausgaben sämtlicher Ministerien, die Investitionen in medizinische Einrichtungen sowie öffentliche Projekte und erhöhte letztlich sogar die Tabaksteuern (ebd.).

Trotz umfangreicher Maßnahmen seitens der Regierung konnten die negativen Folgen der Schuldenkrise jedoch kaum eingedämmt werden. Dies zeigte sich auch im gesamten Jahr 2011, in welchem die Arbeitslosigkeit noch einmal deutlich zunahm, besonders jedoch bei den jungen Spaniern (unter 25 Jahren), von denen knapp 45% ohne Arbeit waren (Èlteto, 2012). Die Situation des südeuropäischen Staates zeigte auch im Folgejahr 2012 kaum Besserung – ganz im Gegenteil. Die eingeleiteten Sparmaßnahmen der Regierung in den verschiedensten Bereichen konnten kaum Besserung bringen. Vielmehr wuchs in dieser Zeit ein weiteres Problem heran: der Unmut der eigenen Gesellschaft, die stark an der Krise leiden musste und auch heute noch massiv damit zu kämpfen hat. Verwiesen sei u. a. auf die Kürzung in den vielfältigsten Bereichen, angefangen bei der Pflege bis hin zur Rente.

Die stetige negative Entwicklung veranlasste Spanien 2012 zum Hilferuf gegenüber der EU. Im gleichen Jahr erhielt das Land Hilfszusagen in Höhe von bis zu 100 Mrd. €, verpflichtete sich jedoch zur Restrukturierung des eigenen Bankensektors über sog. Kapitalbeteiligungen und zur Etablierung einer Bad Bank (Kokert et al., 2014). Diese Maßnahmen verursachten erhebliche Kosten, waren jedoch Voraussetzung für den Erhalt der Hilfspakete. Von einer Überwindung der Krise kann auch heute noch kaum die Rede sein, denn Spanien gehört weiterhin (Stand Ende 2014) zu denjenigen Euro-Ländern, die sich nach wie vor im Krisenmodus befinden – auch aufgrund des negativen Primärsaldos von knapp 8% des BIP (ebd.).

3. Ursachen der Krise

Nachdem die einzelnen Phasen der Krise in Spanien skizziert wurden, sollen im Folgenden die wesentlichen Ursachen der Krise in Spanien analytisch dargestellt und erklärt werden.

Zunächst wird erneut anhand der Leistungsbilanz die Schuldenlage Spaniens betrachtet und die Ursache für das negative Saldo beschrieben. Anschließend werden die Konsequenzen bestehender Inflationsunterschiede im Euroraum erläutert. Zum Schluss werden zwei konstitutive Merkmale der einheitlichen Geldpolitik vor dem Hintergrund möglicher Lösungsansätze durchleuchtet.

3.1 Ungleichgewicht des spanischen Leistungsbilanzsaldos

Bei der Analyse des spanischen Leistungsbilanzsaldos bis zum Ausbruch der Finanzkrise ist festzustellen, dass sich ein erhebliches Ungleichgewicht entwickelt hat. Dieses Leistungsbilanzdefizit ist jedoch nicht auf den öffentlichen Haushalt zurückzuführen, da dieser nicht nur ausgeglichen war, sondern sogar verbessert wurde. Vielmehr ist die Ursache für das Leistungsbilanzdefizit Spaniens die Verschuldung des privaten Sektors. (SVR, 2010, S.71ff.) In Abbildung 1 ist zu erkennen, dass von 1999 bis 2007 die öffentliche Verschuldung (in Prozent des BIP) in Spanien um 41,8% zurückgegangen ist, wohingegen die Verschuldung (in Prozent des BIP) im privaten Sektor um 75,2% gestiegen ist.

Abbildung 1: Growth of public and private debt ratios to GDP

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: EZB, 2013, Slide 1

Das defizitäre Finanzierungssaldo des privaten Sektors ist die Folge der exzessiven Kreditvergabe, das auf „ das bis zum Ausbruch der Krise weltweit zu beobachtende extrem geringe Risikobewusstsein von Banken und anderen Finanzmarktteilnehmern “ (SVR, 2010, S.73) zurückzuführen ist. Der starke Anstieg der Verschuldung des öffentlichen Haushalts begann erst nach der Finanzkrise „ followed from collapsing tax revenues and from social expenditures, which increased during the recession.“ (EZB, 2013) Außerdem führte die „ Notwendigkeit, die realwirtschaftlichen und finanzwirtschaftlichen Folgen der Krise zu begrenzen […] in vielen Ländern zu einer massiven Schieflage der öffentlichen Haushalte.“ (SVR, 2010, S. 75)

3.2 Konsequenzen der Inflationsdifferenzen im Euro-Raum

Die Europäische Währungsunion (EWU) zeichnet sich durch einen einheitlichen Leitzins und einer fixierten Wechselkursparität zwischen den Mitgliedern der EWU aus. Die bestehenden Inflationsdifferenzen bewirken vor dem Hintergrund der einheitlichen Geldpolitik zwei grundlegende makroökonomische Differenzen. Die anhaltenden Differenzen der Inflationsraten führen zu unterschiedlichen Realzinsen (Realzinskanal) sowie zu Veränderungen der preislichen Wettbewerbsfähigkeit (Wettbewerbskanal) in den Mitgliedsstaaten der EWU. Dabei ist zu berücksichtigen, dass beide Wirkungskanäle eine gegenläufige Wirkung haben. (SVR, 2005, S.422)

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Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Die Euro-Krise in Spanien. Verlauf und Ursachen
Hochschule
Ruhr-Universität Bochum
Note
1,7
Autoren
Jahr
2015
Seiten
16
Katalognummer
V351081
ISBN (eBook)
9783668375956
ISBN (Buch)
9783668375963
Dateigröße
806 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
euro-krise, spanien, verlauf, ursachen
Arbeit zitieren
Rresart Krasniqi (Autor:in)Yunus Yilmaz (Autor:in), 2015, Die Euro-Krise in Spanien. Verlauf und Ursachen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/351081

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