Filmmusik gestern und heute. Ausgewählte Analysen zum Leitmotiv von "Forrest Gump"


Facharbeit (Schule), 2016

17 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Filmmusik Allgemein
2.1. Geschichte der Filmmusik/ des Films
2.1.1. Stummfilmzeit / Beginn des Films (1895 – 1927)
2.1.2. Tonfilm
2.2. Bedeutende Filmkomponisten
2.2.1. John Williams
2.2.2. Hans Zimmer
2.2.3. Alan Silvestri
2.3. Wichtige Bergriffe der Filmmusik
2.3.1. Underscoring
2.3.2. Leitmotivtechnik
2.3.3. Mood-Technik
2.3.4. Mickeymousing
2.4. Wirkung und Funktionen der Filmmusik
2.4.1. Wirkung
2.4.2. Funktionen
2.5. Die drei Arbeitstechniken der Filmmusik
2.5.1. Paraphrasierung
2.5.2. Kontrapunktierung
2.5.3. Polarisierung

3. Forrest Gump
3.1. Kurzvorstellung
3.2. Tom Hanks
3.3. Leitmotiv
3.4. Analyse des Hauptmotivs ( siehe Anhang )
3.4.1. Rhythmik
3.4.3. Harmonik

4. Schluss / Zusammenfassung

5. Literaturverzeichnis / Quellenangaben

6. Anhang

1. Einleitung

„Ein Film ohne Musik ist wie ein Flugzeug ohne Treibstoff“[1]

Wer ins Kino geht oder einen Film schaut tut dies selten wegen der Musik. Doch was wäre ein Film ohne Musik?

Die vorliegende Arbeit ist in zwei wesentliche Teile gegliedert.

Der erste Teil beschäftigt sich mit den grundsätzlichen Punkten der Filmmusik, der historischen Entwicklung, den Funktionen und Wirkungen, den Grundbegriffen und auch den drei Arbeitstechniken Hansjörg Paulis. Ebenfalls wird auf wichtige Filmmusikkomponisten eingegangen.

Im zweiten Teil der Arbeit, dem Schwerpunkt dieser Arbeit, wird der bekannte Film „Forrest Gump“ dargestellt. Der Inhalt des Filmes wird zusammengefasst. Außerdem wird die biografische und die berufliche Laufbahn des Hauptdarstellers Tom Hanks vorgestellt. Anschließend wird ein Leitmotiv zum Film ausgewählt und das dazugehörige Notenbild hinsichtlich Rhythmik, Melodik und Harmonik analysiert.

Zum Schluss gibt es eine kurze Zusammenfassung und ein Fazit.

Ich habe das Thema gewählt, weil ich mich sowohl für Musik, als auch für Filme interessiere. Selber habe ich lange Zeit Klavier gespielt und weiß wie die Musik Gefühle beeinflussen kann. Die Wirkung von Musik auf einen Film (beispielsweise im Kino) ist beeindruckend.

Ich habe mich für den Film „Forrest Gump“ entschieden, weil ich die Geschichte erstaunlich finde und weil das Filmgeschehen oft nicht den Erwartungen der Zuschauer entspricht.

2. Filmmusik Allgemein

2.1. Geschichte der Filmmusik/ des Films

2.1.1. Stummfilmzeit / Beginn des Films (1895 – 1927)

Die „Geburt“ des Films hängt mit zwei bedeutenden historischen Ereignissen zusammen. 1892 erfindet Thomas A. Edison den Kinetoskopen (= Laufbildbetrachter), ein kistenförmiges Gerät (auch Vorläufer des heutigen Filmprojektors), das einen 15 Meter langen Filmstreifen enthält. Die Zellfluidfilme werden in einer Endlosschleife an einem Okular entlang transportiert und sind so für jeweils eine einzelne Person sichtbar. Wenig später, 1893 sind die Kinetoskopen auch mit Edisons ursprünglicher Erfindung, dem Phonografen[2] ausgestattet. So konnte man mithilfe eines Kopfhörers zu dem laufenden Filmbild auch noch Geräusche und Klänge hören. In Europa stellte Edison seine Erfindungen 1895 vor.

Das zweite historische Ereignis war die erste Filmvorführung der Gebrüder Lumière am 28. Dezember 1895 im Pariser Grand Café. Es war ein ca. 50 Sekunden langer dokumentarischer Filmstreifen, der kurze Ausschnitte aus der Alltagswelt der Lumières enthielt. Einen Monat zuvor führten die Gebrüder Skladanowsky ihre lebenden Fotografien mit einem begleitenden Orchester im Berliner Variété-Restaurant Wintergarten vor.

Ursprünglich wurde die Filmmusik nur zum Übertönen der Geräusche von Vorführapparaten und des Straßenlärms eingeführt. Andere Gründe waren auch, dass das Publikum an die Dialoge der Schauspiel- und Opernhandlungen gewöhnt war und das unwirkliche Filmbildgeschehen ohne Sprache bei den Zuschauern teilweise auch Angst auslöste.

Da man damals noch keine Möglichkeit hatte Tonaufnahmen zu machen, wurde der Stummfilm beispielsweise live von einem Pianisten oder einem Orchesterspiel begleitet. Die Musik wurde nicht extra für einen Film komponiert, sondern es wurden bekannte Stücke aus Opern oder Operetten verwendet.

Langsam entwickelten sich die eigentlichen Funktionen der Filmmusik, nämlich die Erhöhung der Wirkung der stummen Bilder.

Es dauerte eine Weile bis das neue Medium Film sein billiges Rummel- und Sensationsimage abgelegt hatte und durch die Errichtung großer Kinosäle und erster Lichtspielhäuser, wo ganze Orchester Platz hatten auch finanzkräftigeres Publikum angelockt wurde. Doch ein Kinoorchester war kostspielig und es wurde ein Instrument entwickelt, dass über ein großes Arsenal an Klängen verfügt. Die sogenannte Kinoorgel konnte nur von einem einzigen Musiker bedient werden. Beim betätigen einer Taste konnten unterschiedliche Klänge wie zB. „Sturm“, „Regen“, „Vogelgezwitscher“ oder „Hufgetrappel“ erzeugt werden.

1905 war in den USA die Eröffnung des ersten „Nickelodeons“. In den komfortabel ausgestatteten Vorführsälen mit abgetrennten schalldichten Projektorräumen fanden 200 Zuschauer für jeweils 5 Cent ihren Platz. Mit der Zeit entwickelte sich der Film sich auch inhaltlich weiter. Aus den anfänglichen Alltagsszenarien wurden erste Genres und Erzählkinos (u.a. Abenteuer – und Westernfilme). In den Anfangsjahren war die Qualität der Stummfilmmusik sehr unterschiedlich und Zeitschriften zufolge waren viele Klaviere verstimmt und manche Pianisten spielten so, als ob sie nichts von Musik verstehen würden. Bald wurde daher versucht, den Missständen und der Beliebigkeit der Musikauswahl entgegenzuwirken. Um die Musik enger an den Film anzupassen wurden sogenannte Cue Sheets[3] entwickelt. Die darin aufgezählten Musikstücke wurden von Musikberatern der größeren Filmproduktionen ausgesucht und mit den Filmen zusammen geliefert.[4] [5] [6]

2.1.2. Tonfilm

Das Jahr 1927 veränderte die Filmmusik in den USA entscheidend: Der Tonfilm löste den Stummfilm ab. Entscheidend war der Musikfilm „der Jazzsänger“ indem die stummen Gestalten auf der Leinwand plötzlich sprechen konnten. Man bezeichnete diese Filme deshalb als „Talkies“.

Damals verwendete man das Nadeltonverfahren, bei dem der Ton auf einer riesigen Schallplatte aufgezeichnet wurde. Im Kino wurden dann die Filmspule und die dazugehörige Schallplatte gleichzeitig gestartet, um Bild und Ton synchron zueinander verlaufen zu lassen. Kurze Zeit später entwickelte sich das Nadeltonverfahren und 1931 etablierte sich das Movietone-System von Lee De Forest. Bei dem System wird der Ton direkt auf den Filmstreifen auf einer eigenen Spur aufgenommen. Innerhalb kürzester Zeit wurden in den USA und später dann auch in Europa nur noch Tonfilme produziert. Auf die Filmmusik wurde in den 20er und 30er Jahren meist verzichtet. Auch in den 40er und 50er Jahren wurde die Filmmusik verdrängt. Erst in den 70er Jahren kehrte die sinfonische Filmmusik zurück. Viele verknüpfen die Rückkehr mit Ennio Morricone und John Williams.[7]

2.2. Bedeutende Filmkomponisten

2.2.1. John Williams

John Williams wurde 1932 in New York geboren und ist einer der bekanntesten Filmkomponisten überhaupt. Seinen Durchbruch erlebte er 1975 mit der Filmmusik zu „Der weiße Hai“. Seine bekanntesten Filmmusiken hat er zu „Star Wars“, „E.T.“, „Harry Potter“, „Superman“ und „Indiana Jones“. Er schrieb zu über 150 Filmen und 15 Serien die Musik.[8] Zusätzlich ist John Williams auch am Dirigentenpult tätig.[9] Alles spricht dafür, dass John Williams eine Legende in der amerikanischen Musik wird oder bereits ist.[10]

2.2.2. Hans Zimmer

Hans Zimmer ist einer der erfolgreichsten Filmmusikkomponisten Hollywoods. Er wurde 1957 in Frankfurt am Main geboren. Zu bereits über 100 Filmen schrieb der die Musik. Sein endgültiger Durchbruch war 1988 mit dem Film Rain Man, wofür er auch zu einem Oscar nominiert wurde.

Weitere Filme sind zum Beispiel „Der König der Löwen“, „Inception“, „Gladiator“, „Fluch der Karibik 2“ und auch „Interstellar“.

Hans Zimmer ist für die Verwendung von ethnischen Instrumenten (Instrumente verschiedener Herkunft, Kultur) und Kompositionen mit afrikanischen Einflüssen bekannt.[11]

2.2.3. Alan Silvestri

Alan Silvestri wurde 1950 in New York geboren. Er machte 1970 seinen Abschluss in Filmmusik am Berkley College of Music in Boston. Alan Silvestri wurde durch Filme wir Forrest Gump und Zurück in die Zukunft bekannt. Er schrieb noch zu über 100 weiteren Filmen die Musik. Alan Silvestri war auch für seine Zusammenarbeit mit Robert Zemeckis[12] bekannt. Er bekam außerdem viele Auszeichnungen wie einen Oscar und Golden Globe für „Forrest Gump“ oder einen Grammy für „falsches Spiel mit Roger Rabbit“[13]

2.3. Wichtige Bergriffe der Filmmusik

2.3.1. Underscoring

Das Underscoring beschreibt die Unterlegung der Filmhandlung mit einem großflächigem angepasstem Klangteppich. Selbst in längeren Dialogen verstummt er nicht sondern verliert nur an Lautstärke.

2.3.2. Leitmotivtechnik

Bei der Leitmotivtechnik werden wichtigen Personen, Lokalitäten oder Ideen der Filmhandlung bestimmten musikalischen Motiven zugewiesen.

Sie dienen zur Darstellung von Handlungsträgern und Situationen und bei den Zuschauern werden Erinnerungen an vorherige Filmszenen hervorgerufen. Die Technik entwickelte sich hauptsächlich durch Max Steiner in der Stummfilmzeit.

( Beispiel: Im Film „Harry Potter“ wenn die Eule erscheint immer spezielle Musik)

[...]


[1] Maas, Georg/ Schudack, Achim: Musik und Film- Filmmusik(1994), Zitat: Audrey Hepburn, S.82

[2] Gerät zur Aufzeichnung und Wiedergabe von Schall / Ton

[3] stichwortartige Liste der Filmszenen samt geeigneter Musiknummern

[4] vgl. Maas/ Schudack: Musik und Film – Filmmusik. S.10ff.

[5] vgl. Krettenauer, Thomas: Filmmusik. Oberstufe Musik, Berlin 2008

[6] vgl. Maas, Georg: Thema Musik. Filmmusik, Leipzig 2001

[7] vgl. Maas 2001 Filmmusik S.3ff.

[8] vgl. http://www.moviepilot.de/people/john-williams

[9] vgl. Thomas, Tony: Filmmusik 1995, S 363

[10] Thomas: Filmmusik 1995, S 363

[11] vgl. Walk, Ines: Hans Zimmer (2007), URL: http://www.moviepilot.de/people/hans-zimmer ( Stand: 10.11.2016)

[12] US-amerikanischer Regisseur und Filmproduzent

[13] vgl. Walk, Ines: Alan Silvestri, URL: http://www.moviepilot.de/people/alan-silvestri (Stand: 10.12.2016)

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Filmmusik gestern und heute. Ausgewählte Analysen zum Leitmotiv von "Forrest Gump"
Autor
Jahr
2016
Seiten
17
Katalognummer
V350882
ISBN (eBook)
9783668407428
ISBN (Buch)
9783668407435
Dateigröße
687 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
filmmusik, ausgewählte, analysen, leitmotiv, forrest, gump
Arbeit zitieren
Jule Henne (Autor:in), 2016, Filmmusik gestern und heute. Ausgewählte Analysen zum Leitmotiv von "Forrest Gump", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/350882

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