Migrationspolitik in Deutschland(2000-2007). Versuch einer diachronischen Untersuchung


Diplomarbeit, 2016

160 Seiten, Note: 14


Leseprobe


INHALTSVERZEICHNIS

WIDMUNG

VORWORT

RESUME

ABSTRACT

INHALTSVERZEICHNIS

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

TABELLEN-UND ABBILDUNGSVERZEICHNIS

KAPITEL I: EINLEITENDES
1.1. Zum Thema
1.1.1. Zum Forschungsstand
1.1.2. Zur Problematik, Hypothesen und Ziel der Arbeit
1.1.3. Zur Relevanz der Untersuchung und Begründung des Zeitraums
1.1.4. Zur Methodologie und Vorgehensweise
1.1.5. Zur Dokumentation und Quellenlage
1.1.6. Zur Gliederung der Arbeit
1.2. ZUR BEGRIFFSBESTIMMUNG UND DISKUSSIONEN UM DEN ZENTRALEN BEGRIFF „MIGRATION“
1.2.1. Zum Begriff Migration
1.2.1.1. Migration als historisches Phänomen
1.2.1.1.1. Vom Mittelalter zum Kalten Krieg
1.2.1.2. Migration und Ideologie bzw. Mythologie der Bewegung und Mobilität
1.2.1.3. Gründe für Migration
1.2.1.3.1. Globale Gründe
1.2.2. Globalisierung und Internationale Migration
1.2.2.1. Globalisierung: Von wirtschaftlichem Austausch zu großer Migrationsbewegung

KAPITEL II: FAKTOREN DER MIGRATIONSSTEUERUNG UND DIE DEUTSCHE MIGRATIONSPOLITIK
2.1. Grundzüge der Migrationspolitik
2.1.1. Was ist eine Politik?
2.1.2. Migrationspolitik als Paradigmenwechsel in der Migrationsforschung
2.1.2.1. Das Liberalisierungsparadigma
2.1.2.2. Zur internationalen Auffassung der Migrationssteuerung in den Spuren des „migration management“
2.1.2.3. Grundlagen der Migrationspolitik
2.1.2.3.1. Die Politischen Grundlagen
2.1.2.3.2. Die humanitären Grundlagen
2.1.2.3.3. Die Demographischen Grundlagen
2.1.2.3.4. Die Wirtschaftlichen Grundlagen
2.2. Entwicklungsgeschichte der Zuwanderung nach Deutschland
2.2.1. Migrationsformen
2.2.1.1. Formen der deutschen Migration
2.2.1.1.1. EU-Bürger und Nicht-EU-Bürger
2.2.1.1.2. Spätaussiedler
2.2.1.1.3. Asylbewerber und Flüchtlinge
2.2.1.2. Die Migrationsregime: ein Querschnitt
2.2.1.3. Zum deutschen Migrationsregime: von Auswanderungsland zum Einwanderungsland
2.2.1.З.1. Phasen der deutschen Migration
2.2.2. Zwischenfazit: Zahlenund Statistiken
2.3. Migrationspolitik in Deutschland
2.3.1. Entwicklung und Entstehung der deutschen Migrationspolitik im Zuge der soziopolitischen Wandel in den 1990er Jahren
2.3.2. Einwanderungspolitische Entwicklungen der Bundesrepublik seit Ende der 1990er Jahren
2.3.2.1. Asyl-und Ausländerrecht im Prozess der Neuregelung
2.3.2.2. Binnenstaatliche Initiativen der Regierung über die Migrationssteuerung in Deutschland
2.3.2.3. Die Herausforderungen Schröders gegen den Glaubensatz „Deutschland sei kein Einwanderungsland“
2.3.3. Instrumente, Institutionen und Zielsetzung zur Steuerung, Regelung und Begrenzung der Zuwanderung
2.3.3.1. Das BAMF: Geschichte und dessen Aufgaben und Herausforderungen
2.3.3.1.1. Von der Bundesdienststelle zum BAMF: ein historischer Abriss
2.3.3.1.1.1. Das BAFI und die Steuerung von Asylanträgen mit dem Asylverfahrensgesetz
2.3.3.1.1.2. Das BAFI im Prozess der Europäisierung (1993-2005)
2.3.3.1.2. Aufgaben und Herausforderung des BAMF im Überblick
2.3.3.1.3. Aufgaben im Einzelnen
2.3.3.2. Zielsetzung, Motive und Instrumente der deutschen Zuwanderungspolitik
2.3.3.2.1. Demographische und ökonomische Ziele
2.3.3.2.1.1. Integrationsprozess-und Politik im Zusammenhang mit dem Mikrozensuskonzept
2.3.3.2.1.2. Mikrozensus als Untersuchungsmaterial im Integrationsprozess in Deutschland
2.3.3.2.2. Politische und humanitäre Ziele

KAPITEL III: SCHRITTE ZUR ENTWICKLUNG DER MIGRATIONSPOLITIK IN DEUTSCHLAND
3.1. Konsens und Dissens zwischen einflussreichen Akteuren
3.1.1. Die Reform der rot-grüne Koalition zur Zuwanderungspolitik: Die umstrittene Entstehung des Zuwanderungsgesetzes
3.1.1.1. Kontroversen und Diskussionen um den Inhalt und die Zwecke des Zuwanderungsgesetzes: 2001-2004
3.1.1.2. Konsens und Dissens zwischen Bundestag, Bundesrat und Bundesregierung auf den Gesetzentwurf zur Zuwanderungspolitik
3.1.1.2.1. Das Wesen der „Green Card“ in der Zuwanderungspolitik
3.1.2. Das Zuwanderungsgesetz und die Implementierung neuer Texte gegenüber dem Regierungswechsel: ein noch umstrittenes Gesetz
3.1.2.1. Ämter und Vorhaben der Koalition
3.1.2.1.1. Migrationspolitik im Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD 2005
3.1.2.1.1.1. Integration
3.1.2.1.1.2. Flucht, Asyl und Illegalität
3.1.2.1.1.3. Einbürgerung undAbschiebungen
3.1.2.1.1.4. Besondere Zielgruppe: Mädchen und Frauen
3.1.2.2. Neue Integrationsdebatte und Politik
3.1.2.2.1. Der DIP und die DIK: zentrale Grundzüge der politischen Umorientierung der Christlich-Demokratischen Regierung
3.1.2.2.2. Der Sprach- und Einbürgerungstest 8З
3.1.2.3. Der Rückblick auf die Kernpunkte des Zuwanderungsgesetzes 2005
3.1.2.3.1. Zentrale Bestimmungen des Zuwanderungsgesetzes in den Bereichen Aufenthaltsrecht, Integrationsförderung und der humanitären Zuwanderung
3.1.2.3.1.1. Aufenthaltserlaubnis
3.1.2.3.1.2. Niederlassungserlaubnis
3.1.2.3.1.3. Arbeitsmigration
З.1.З. Novelle des Zuwanderungsgesetzes: Grundlage einer strategischen Migrationspolitik
3.1.3.1. Kernpunkte der Zuwanderungsgesetz-Novelle
3.1.3.1.1. Das Bleiberecht
З.1.З.1.1.1. Reaktionen der Fraktionen auf den Bleiberechtspunkt
3.1.3.1.2. Integration, Einbürgerung und Ehegattennachzug
3.1.3.1.3. Gesamtkritik der Kernpunkte der Novelle auf nationaler Ebene: Kritik am Gesetzespaket
3.2. Zum Stand der deutschen Migrationspolitik und binnenstaatliche Spannungsfelder
З.2.1. Divergenzen und Konvergenzen auf den Status und Anerkennungsverfahren von Schutzsuchenden 9З
3.2.1.1. Parlamentarische und regierungsfreundliche abgefasste Kritiken bei dem Anerkennungsverfahren: Parteiliche und Regierungspositionen 9З
3.2.1.1.1. Die Bundesregierung oder das Bundesinnenministerium 9З
3.2.1.1.2. Parlamentarische Position: Bündnis 90/Die Grünen
3.2.1.1.3. Parlamentarische Position: Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands(SPD)
3.2.1.1.4. Parlamentarische Position: CDU/CSU -Mehrheit im Bundesrat
3.2.2. Kritik und Rezeption des Zuwanderungsgesetzes in der deutschen Gesellschaft bzw Öffentlichkeit
3.2.2.1. Wesentliche Punkte der Reaktionen und Kritiken
3.2.2.1.1. Kritik an Nachzugregelung
3.2.2.1.1.1. Binnenregierungskritiken an den Nachzugsregelungen: Die Rolle von kleineren Migrantenverbänden
3.2.2.1.2. Kritik an Zuwanderungsregelung von Fachkräften
3.2.2.2. Analyse der Reaktionen und Folgen des Zuwanderungsgesetzes
3.2.2.2.1. Identitäts-und Sicherheitsfragenüber die Integration
3.2.2.2.2. Die Thesen Sarrazins gegen die Integration in Deutschland
3.2.2.2.2.1. Kernpunkte der Thesen Sarrazins mit knappen Wörtern
3.2.3. Haupttendenzen und Einsätze der Migrationspolitik in Deutschland und zukünftige Perspektiven
3.2.3.1. Aktuelle Trends und langfristige Perspektiven
3.2.3.1.1. Sinkende und zugleich steigende Zahl der Zuwanderergruppen
3.2.3.1.2. Steigende Zahl der verschiedenen Stämme der Zuwanderer
3.2.3.1.3. Die Mannigfaltigkeit der Migrationsformen
3.2.3.1.4. Zuwanderung der wenig qualifizierten Gastarbeiter und steigender Bedarf an hochqualifizierten Gastarbeitern
3.2.3.2. Politische Einsätze für eine langfristige Perspektive in den bundesweiten Institutionen
3.2.3.2.1. Die demographischen Entwicklungen
3.2.3.2.2. Der Arbeitsmarkt
3.2.3.2.3. Die Integration
3.2.3.2.4. Die innere Sicherheit
3.2.4. Deutschland im Prozess der Europäisierung der Migrationspolitik

SCHLUSSFOLGERUNG

LITERATURVERZEICHNIS

GLOSSAR

VORWORT

Die vorliegende Arbeit 1st das Ergebnis meines langwierigen Interesses an der deutschen Landeskunde bzw. an der deutschen politischen Geschichte. Sie versteht sich als Beitrag zur Migrationsforschung. Angesicht der verschiedenen Wandlungen in der deutschen Geschichte habe ich mich entschieden, die Migration und die Migrationspolitik im Mittelpunkt meiner Arbeit zu setzen, denn es werden vorwiegend die Entstehung und die Grundzüge der Migrationssteuerung gewidmet.

Entscheidend für die Migrationspolitik Deutschlands sind die Jahre 2000 bis 2007, die Zeitspanne der vorliegenden Arbeit bilden. Auch Gegenstand dieser Arbeit lässt sich erst in dieser Zeitspanne untersuchen und man kann von einer konsensfähigen Politik in Bezug auf die Zuwanderungsfrage sprechen. Viele Gesetze und Verordnungen wurden in diesem Zeitraum über die Steuerung und die Regelung der Wanderungsbewegungen und über die Integration verabschiedet und in Kraft getreten.

Bei der Anfertigung dieser Arbeit bin ich auf vielen Schwierigkeiten gestoßen. Unter anderen der Mangel an Dokumenten, deshalb habe ich zu Internetsquellen gegriffen. Diese Arbeit enthält sicherlich sowohl Schwächen als auch Mängel.

Zu großem Dank bin ich zuerst meinem Betreuer verpflichtet, Herrn Prof. Dr. David Simo, der trotz seiner zahlreichen Beschäftigungen die notwendige Zeit gefunden hat, sich dem Lesen meiner Arbeit mit vieler Aufmerksamkeit zu widmen. Zu besonderem Dank verpflichtet bin ich auch den Dozenten der Deutschabteilung der Universität, die zu meiner akademischen Ausbildung beigetragen haben, unter anderen dem Herrn Prof. Dr. Kum’a Ndumbe III. und dem Verstorbenen Herrn Prof. Dr. Alioune Sow für ihre Diskussionsbereitschaft. Danken möchte ich die folgenden Dozentinnen und Dozenten für ihre ermüdlichen Ratschläge. Ich rede hier von Dr. Maryse Nsangou, Dr. Philomène Atyame, Dr. Hyacinthe Ondoa und Dr. Joseph Mbongue.

Meinen verbindlichsten Dank spreche ich allen aus, die mir bei der Anfertigung dieser Arbeit auf irgendwelcher Weise geholfen haben. Zuletzt danke ich ins Besondere Dr. Désiré Tchigankong, Herrn Ndzodo Awono, Paul Kanemouono und Alain Belmond Sonyem für ihre zahlreichen Ratschläge und ihre Fachliteratur, welche sie mir zur Verfügung gestellt haben. Ich bin auch Frau Müller für das Lesen bzw. Korrekturlesen dieser Arbeit und der Verstorbenen Ngo Banlog, unselig Angendenkens, für ihre Masterarbeit, die mich einige Orientierungen für die Anfertigung meiner Arbeit präsentiert hat, herzlich dankbar. Schließlich bin ich meinen Freundinnen und Freunden, Kolleginnen und Kollegen, die auf diese Arbeit eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt haben, zu großem Dank verpflichtet, sprich: Bertrand Collins Ngong, Jeannot Moukouri Ekobe, Charles Ekollo, Larissa Mbobda Mbobda, Clémence Fola Ndogmo, Genouel Ayissi, Bouba Abdouramane, MbazoaNguelle, Colbert Mouthe und Jean Mathurin Dang Edou für ihre moralische Unterstützung sowie meine Geschwister Herr und Frau Mbieleu, Touossok Toyem, Saa Toyem, Yemlong Toyem, Lele Toyem und Takiampi Toyem für ihren finanziellen Beistand.

FOGANG TOYEM, Jaunde imNovember 2015.

RESUME

Ce mémoire intitulé : « La politique migratoire en Allemagne (2000-2007) : Tentative d’une étude diachronique » a pour centre d’intérêt la gestion des flux migratoires, après la réunification et plus précisément à partir des années 2000, par l’Etat allemand à travers ses institutions. Deux institutions sont ici concernées par la question, à savoir : Le Bundestag et le gouvernement fédéral, et deux gouvernements ont géré ces flux migratoires -bien entendu les gouvernements de Schröder et de Merkel. Ces derniers vont se heurter à une opinion publique très critique et parfois même sceptique sur le contenu de la loi migratoire.

Il s’agit d’abord de comprendre la question à partir des fondements théoriques de la migration, par une analogie entre la migration internationale et la globalisation ; celle-ci qui accentue les besoins de migrer par l’intensification des échanges au niveau transnational. La clarification des origines des politiques migratoires ainsi que le changement de paradigme dans les études sur les migrations internationales permettent de comprendre les fondements des politiques migratoires et la prise en considération du gouvernement fédéral et de l’opinion publique allemande sur la gestion de l’immigration -puisque l’Allemagne est désormais considérée comme pays d’immigration. Mais comment trouver une solution consensuelle à un problème épineux comme l’immigration ? Comment l’Allemagne a-t-elle réussit à maîtriser les différents flux migratoires face à de nombreuses demandes d’asile, de réfugiés, d’intégration et de naturalisation ? Tout au long de ce travail ces questions vont être abordées.

Si l’Allemagne a pu gérer -du moins de manière efficace- pendant une période bien déterminée les migrations internationales, c’est parce qu’elle a intégré le problème dans ses priorités ainsi que dans les défis des gouvernements successifs. De même la réussite de ce consensus sur la loi migratoire (l’Allemagne est l’un des pays européens disposant d’une loi migratoire) est liée à l’implication de l’opinion publique à la gestion de cette immigration. L’Agence Fédérale pour les Migrations et les Réfugiés (en abrégé BAMF en allemand) a aussi, à son tour, appuyé ou alors accompagné l’action gouvernementale sur la gestion des flux migratoires, car les délégués du gouvernement y ont officié. Mais une loi comme la loi migratoire ne peut passer sans réactions et critiques surtout sur la réception de celle-ci par la société allemande qui a fait resurgir les débats en 2007, avec le livre de l’ex membre du parti socialiste (SPD) -considéré désormais comme Best­Seller- Thilo Sarrazin sur l’exclusion des migrants arabo-musulmans et la préservation de l’identité Allemande. La présence de multiples intérêts et enjeux de l’immigration nous amène à penser qu’une politique migratoire à l’échelle européenne s’impose de toute urgence.

ABSTRACT

This dissertation entitled “The notion of migration in Germany: A diachronic perspective endeavour” has as aim to examine the management of mass migration after reunification precisely during the years 2000 by German state through its institutions. This study concerns two institutions namely, the Bundestag and the federal government. It is worth nothing that two governments managed this mass migration namely, Schröder and Merkel. These Two governments have diverse critical views in relation to the migration laws.

To understand the serial mass migration, it is important to examine the theoretical basis of migration by analogy between international migration and globalization that favours this phenomenon through increased transborder exchange of goods and services. The origin of migration policies and a mutation in international migration pattern, permit us to have a clearer view of the federal government and German public opinion on the management of such issue. This is because Germany is henceforth considered as a country of immigration. The questions are, what is the solution to such a problem? How as Germany succeeded in managing mass migration in the face of many demands of refuge, further integration and naturalisation of refugees? These questions will be the focus of this study.

It is worth mentioning that the success of Germany in managing international migration is due to the fact it has integrated this phenomenon as a priority in its policies. Also, the success of the consensus on migration law (Germany is one of European Countries with a migration law) is linked to the consideration of public opinion on the said issue. The Federal Agency for Migration and Refugees (abbreviated BAMF in German) has on the other hand contributed to this success through its support to governmental actions with government delegates taking part. But such a law as migration law cannot be accepted without criticisms especially as these laws generated debated in the German Society in 2007. This led to the publication of the book of former member of German socialist party-considered as “Best-Seller” by the German people- Thilo Sarrazin on the exclusion of Muslim-Arabs and the preservation of German identity. The presence of many Stakes and challenges of immigration makes us to suggest that there is an urgent need for a global European policy on migration.

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

TABELLEN-UND ABBILDUNGSVERZEICHNIS

Tabellel: Typologie der Migration

Tabelle2: Wanderungen über die Grenzen Deutschlands(Teill)

Tabelle3: Wanderungen über die Grenzen Deutschlands(Teil2)

Tabelle4: Wanderungen über die Grenzen Deutschlands(Teil3)

Abbildundl: Asylbewerber in Deutschland, 1970-2000

Abbildung2: Wanderungen über die Grenzen Deutschlands. In absoluten Zahlen, 1975-2011

Abbildung3: Bereiche der Lebenslage und Schwellen der Integration

KAPITEL I: EINLEITENDES

1.1. Zum Thema

Das Migrationsphänomen ist heute weltweit verbreitet, und es erscheint als ein aktuelles Problem. Sowohl die Industrieländer als auch die Entwicklungsländer sind betroffen. Menschen, die auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen oder auch Bedingungen für ihr Studium sind, migrieren in die Industrieländer. In die Entwicklungsländer dagegen migrieren Menschen aus verschiedenen Gründen, u.a. Tourismus, Urlaub, Suche nach dem Exotischen, Arbeit oder, um sich von der Enge und den Konventionen in ihren Ländern zu befreien.1 Daraus folgt, dass Migration heutzutage Überlegungen auf vielen Lebenswelten erfordert:

Auch die Forschung über die Migration ist alles andere als neu. Sie hat aber in den letzten Jahren an Intensität gewonnen, [...] Die Ansätze variieren sehr stark. Diese Variation rührt nicht nur daher, dass das empirische Phänomen Migration in den verschiedenen Forschungsfeldern und Disziplinen sehr unterschiedlich konturiert und konfiguriert wird, sondern auch daher, dass sich die Untersuchungen in unterschiedlichen Paradigmen einschreiben und unterschiedliche Ziele verfolgen.[2]

Die Migrationsforschung hat jedoch an Intensität gewonnen, vor allem durch die Einbeziehung anderer Forschungsfelder, die sich seit einigen Jahren mit diesem Phänomen beschäftigen, nämlich: die Geschichte und die Politikwissenschaft. Deshalb ,,wird die Migration in den unterschiedlichen Disziplinen als ein aktuelles Thema betrachtet und behandelt. Historiker verweisen aber immer wieder darauf, dass das Phänomen nicht nur alt ist, sondern in seinem Ausmaß, d.h. statistisch gesehen, eher nachlässt“?[3] So gesehen wird die Migration interdisziplinär untersucht und lässt sich in mehreren Forschungsfeldern untersuchen. Es sollte auch Folgendes dazu unterstrichen werden:« La recherche sur la migration s’ouvre alors à de nouvelles réalités, se construit de nouveaux objets et se donne de nouvelles méthodes. Elle est devenue interdisciplinaire et même transdisciplinaire [...] »[4]

Deutschland hat sich neben den Ländern, die eine lange Tradition der Migration kennen, wie die USA, Kanada und Frankreich, ab einer gewissen Zeit als ein Land der Zuwanderung betrachtet. Und die Bundesrepublik ist zum europäischen Zielland der Zuwanderung ab der Nachkriegszeit geworden. So schreibt Cécile-Prat-Erkert: « incontestablement, l’Allemagne est devenue ces dernières décennies un pays d’immigration: 7,3 millions d’étrangers vivent actuellement sur son territoire, soit près de 9% de la population »5.Wie die anderen müssen sich die deutschen Entscheidungsträger bzw. politischen Akteure mit der Zuwanderung auseinandersetzen. Die Akteure sind hier die im Bundestag vertretenen Fraktionen und in einem breiteren Sinn die Bundesregierung, und zwar: der Innenbundesminister. Sie erstellen Gesetze und Reformen, die im Zusammenhang mit den Themen wie Staatsangehörigkeit und Integration stehen. Diese Reformen stehen in Verbindung mit der Steuerung und der Regelung der Zuwanderung, denn Deutschland hat eine Auswanderungsbevölkerung, die sehr hoch ist. Mit hohen Zahlen erreicht der Deutsche Staat die dritte Position nach Russland.6 (sic)

Das Migrationsproblem bleibt seit einer bestimmten Epoche immer noch auf der Agenda vieler Industrieländer, die sich bemühen, den Zuzug der Auswanderer und Auswandererinnen zu kontrollieren. Seit Deutschland zum Zielstaat einiger Länder geworden ist, müssen die Regulierung und Steuerung von Zuwanderung berücksichtigt werden. Aus der Sicht vieler politischer Akteure hat das Migrationsthema mit dem In-Kraft-Treten der ersten deutschen Zuwanderungsgesetze Anfang 2005 eine Antwort gefunden7. Unvermeidlich ist zwar die Zuwanderung für alle Länder, aber nur die Regelung, die Steuerung und die Kontrolle (in gewissem Maße) sind Kernpunkte strategischer und langfristiger Migrationspolitik.

Die vorliegende Arbeit versucht, die internationale Migration und die daraus resultierende Problematik der Migrationspolitik zu beleuchten und zu behandeln. Das Thema dieser Untersuchung lautet: „MIGRATIONSPOLITIK IN DEUTSCHLAND (2000-2007):VERSUCH EINER DIACHRONISCHEN UNTERSUCHUNG.“ Gegenstand der Untersuchung ist die politische Steuerung und Regelung von internationaler Migration und Einwanderungsprozessen (Immigration) in der Bundesrepublik Deutschland. Darin wird versucht, den Entstehungskontext 7 oder das Auftreten der Migrationspolitik in Deutschland, ihre Weiterentwicklung unter Berücksichtigung ihrer Wirksamkeit hervorzuheben. In dieser Untersuchung geht es darum, die verschiedenen soziopolitischen und rechtlichen Wandlungen bei der Erstellung der deutschen Migrationspolitik aufzuzeigen. Diese Forschungsarbeit wird sich zudem auf die Entwicklung der Zuwanderung und die politischen Diskussionen zur Erhaltung der Zuwanderungspolitik Deutschlands von 2000 bis 2007 stützen und daher ist der Nationalstaat immer noch die entscheidende Untersuchungsebene. Um nach mehr Qualität und Wissenschaftlichkeit zu streben, schlägt M. Guidère für eine Untersuchung in der Geschichtswissenschaft Folgendes vor:

«... il est possible de se focaliser sur l’un de ces plans en fonction des sources dont on dispose, mais il est fortement recommandé de ne pas se borner à un seul angle d’étude pour ne pas se limiter à ce que l’on veut voir plutôt qu’à ce qui existe dans d’autres types de sources sur la question et qui pourrait être plus important que les documents dont on dispose. »8

Um zu verstehen, was man eigentlich unter Migrationspolitik verstehen kann, ist es notwendig die Begriffe: Politik, Migration und internationale Migration in der Arbeit zu beleuchten, bevor das zentrale Wort ,,Migrationspolitik “ im Laufe der Arbeit behandelt wird. Die Migration sollte sich hierbei auf einen internationalen Kontext beziehen. Laut Mensah Tokponto wird die Migration als ,, Wanderung eines Individuums, einer Menschengruppe oder eines Volkes von einem Herkunftsort bzw. Heimatland aus in die Fremde aufgefasst.“9 Darunter ist zu verstehen, dass Migration entweder auf das Überschreiten geographischer Grenzen durch eine Person - Migrant, Auswanderer bzw. Einwanderer genannt- oder auf einen Ortwechsel verweist. Victor Piché definiert jedoch die internationale Migration folgendermaßen: ««La migration internationale renvoi à un changement de domicile ou de lieu de résidence qui inclut le dépassement d’une frontière internationale à une autre. »10 So definiert verweist die internationale Migration im Wesentlichen auf eine Wanderung von einem Herkunftsort zu einem Anderen. Sowohl eine mentale als auch physikalische Bewegung ist gemeint. Migration in einem breiteren Sinn bezeichnet alle Wanderungsbewegungen von Menschen, seien es Individuen oder Gruppen, die ihren Wohnsitz längerfristig oder dauerhaft wechseln.11

Die Migrationspolitik, so definiert durch das Duden-Lexikon, ist die Migration und die Migranten betreffende Politik12. Aus dieser engen Definition ergibt sich, dass die Migrationspolitik diese beiden Kategorien, sprich: Migration und Migrant, umfasst. Migrationspolitik, so Musekamp, ist „ der gezielte Versuch von staatlicher bzw. suprastaatlicher Seite, auf die räumliche Mobilität Einfluss zu nehmen.“13 In einem weiten Sinn bedeutet die Migrationspolitik die Gesamtheit von Maßnahmen, Gesetzen und Reformen zur Steuerung und Begrenzung der Zuwanderung, die darauf abzielen, die sich in einem Staat befindenden Ausländer, Flüchtlinge und manchmal Asylbewerber zu integrieren und einzubürgern. Zur Migrationspolitik gehören also unterschiedliche Begriffe wie: Reformen, Gesetze, Ausländer und Flüchtlinge zum einen und Asylbewerber zum anderen. Auch gehört dazu die Kategorie Migrant neben diesen Begriffen, sowie das Merkmal „Staatsangehörigkeit“. Folgende Abschnitte strukturieren im deutschen Kontext, worauf die ausländische Staatsangehörigkeit verweist.

- Aussiedler und Spätaussiedler sind über eine nationale Grenze nach Deutschland gekommen, sie sind also migriert. In aller Regel haben sie aber die deutsche Staatsangehörigkeit. Eine Definition nach Staatsangehörigkeit würden sie nicht als Migranten erfassen.
- Zunehmend mehr nehmen die in Deutschland lebenden Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit die deutsche Staatsangehörigkeit an. Von 1970 bis 2005 haben sich mehr als 1,5 Millionen Ausländer in Deutschland einbürgern lassen. Es sind demnach nicht alle Migranten ausländische Staatsangehörige. Der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund und deutscher Staatsangehörigkeit nimmt mit der Zeit weiter zu.
- Umgekehrt erlaubt eine ausländische Staatsangehörigkeit keine Aussage darüber, ob der Inhaber über eine nationale Grenze nach Deutschland migriert ist. Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit können auch Kinder oder Enkelkinder von ehemaligen Migranten sein, die in Deutschland geboren wurden und die ausländische Staatsangehörigkeit ihrer Eltern bzw. Großeltern behalten haben. Diese Kinder sind über keine nationale Grenze eingewandert und damit keine Migranten. Sie werden oft als "Migranten der zweiten bzw. dritten Generation" bezeichnet und in die Diskussion von Migration und Gesundheit einbezogen, um mögliche gesundheitliche Risiken aufgrund kultureller oder genetischer Einflüsse und die zeitliche Veränderung von Gesundheitsrisiken über die Generationen abbilden zu können.[14]

Daraus ergibt sich, dass Migranten nicht alle dieselben Merkmale haben und auf verschiedene Weisen betrachtet werden. Die Frage nach dem Begriff Migrationspolitik kann folgende Aussage von Piché eine Antwort geben, worauf das Paradigma Migrationspolitik grundlegend aufbaut:

« Les Politiques migratoires reposent généralement sur 4 fondements: politiques, démographiques, humanitaire et économique. Le postulat politique constitue l’assise du paradigme et pose comme principe quasi absolu la souveraineté nationale au nom de laquelle toute politique migratoire doit d’abord et avant tout répondre aux intérêts nationaux »[15]

Die Migrationspolitik muss die Interessen verteidigen, wenn das politische Postulat im Mittelpunkt dieser Politik steht. Die Erstellung einer Migrationspolitik stützt sich vorwiegend auf diese in dem obigen Zitat erwähnten Aspekte. Aber im Rahmen meiner Untersuchung werde ich mich anfangs auf die politischen und wirtschaftlichen Aspekte der Migrationspolitik beschränken. In Bezug auf wirtschaftliche Zwecke der Migrationspolitik schreibt Piché diesbezüglich:

« Fondamentalement toute politique migratoire vise à atteindre des objectifs économiques. Dans la justification et l’élaboration des politiques, le rôle économique de la migration occupe une place centrale ; Cela explique à quel point la recherche scientifique sur les migrations internationales s’est centrée sur l’analyse des impacts économiques. »[16]

Die Migrationspolitik aller Staaten ist vorwiegend durch die wirtschaftliche Ebene bedingt und beeinflusst, und die wirtschaftlichen Auswirkungen sind regelmäßig im Mittelpunkt der Debatten über das Migrationsproblem. Manche Länder wie Deutschland, in denen die Institutionen sehr stark von der Öffentlichkeit beeinflusst werden, stoßen meistens auf Meinungsverschiedenheiten über die Frage der Migrationssteuerung - über den Gegensatz zwischen Öffnung und Begrenzung. Die Migrationssteuerung, wie Magin und Schwarz es angedeutet haben, liegt der Öffnung des Landes und der Begrenzung der Migration zugrunde. Dazu schließen sie ab:

Liegt ein Hauptproblem einer regulierten Migrationspolitik insbesondere darin, dass die Nationalstaaten Probleme damit haben, die Balance zwischen der wirtschaftlich

als notwendig erachteten Öffnung für Zuwanderer und der häufig von den Einheimischen geforderten Begrenzung der Wanderungsbewegungen zu wahren[17]

Die große Herausforderung der westlichen Länder - Deutschland einschließlich- liegt in dieser Gegenüberstellung zwischen der von der Wirtschaft und den Betriebsinhabern erwünschten Zuwanderung und der von den ,,Einheimischen“ (laut Magin und Schwarz) geforderten Begrenzung. Den Gegenstand der Migrationspolitik in Deutschland kann darüber hinaus von diesen Äußerungen von Magin und Schwarz aus begriffen werden:

das bildet die Meinungsverschiedenheit zwischen den Akteuren und den Einheimischen über das Problem bzw. die Frage der Zuwanderung in Deutschland am Anfang der 2000er Jahre[18], vor allem mit der Ankunft der Gastarbeiter, um die wirtschaftliche Lage zu stabilisieren oder zu verstärken.[19]

1.1.1. Zum Forschungsstand

Über das Thema Migration oder auch Migrationspolitik in Deutschland gibt es unzählige Bücher und Artikel. Die meisten aktuellen Dokumente stellen das Forschungsthema Migration in einem internationalen Kontext, und die Migration, so Gouaffo, hat im Zeitalter der Globalisierung nicht nur als gesellschaftliches Phänomen an Bedeutung gewonnen, sondern prägt auch die Literatur.20 Von dieser Aussage ausgehend, lässt sich die Migration in verschiedenen Forschungsfeldern beschreiben.

Während in manchen Studien die Migrationspolitik in Deutschland im Zusammenhang mit der Integration von Flüchtlingen und Migranten beschrieben wird, haben sich bisher einige Forscher für die Geschichte der Migrationspolitik bzw. die geschichtliche Untersuchung der Entstehung der

Migrationspolitik interessiert. Andere Dokumente wie der Artikel von Jochen Oltmer21 behandeln die Migrationsgeschichte in Deutschland seit dem Kaiserreich bis zur Nachkriegszeit.

Der Artikel vom Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) der Universität Osnabrück, betitelt: Migration in der europäischen Geschichte seit dem späten Mittelalter22, will mit Hilfe ausgewählter Beispiele einzelner Epochen der europäischen Migrationsgeschichte seit dem Spätmittelalter zentrale Probleme des Konzeptualisierens der historischen Migrationsforschung beleuchten. Darin wurde von den Autoren versucht, die Migrationsgeschichte in Europa sowie in Deutschland zu historisieren. Ein Überblick auf Flucht, Vertreibung und Asyl im 19. und 20. Jahrhundert wird auch dargestellt.

Auch in der Broschüre des damaligen Bundesminister des Innern, Dr. Hans-Peter Friedrich: Migrations-und Integrationspolitik in Deutschland 23 werden Daten und Fakten zur Entwicklung und zu den rechtlichen Grundlagen von der Migrationspolitik und Integration in Deutschland angegeben. Der Autor fokussiert seine Analyse sowohl auf die Geschichte der Migration nach Deutschland, als auch auf die Entwicklung der Zuwanderung in Deutschland nach 1945 und auf die Zuwanderergruppen. Die Migrationspolitik in Deutschland wird auch in dieser Broschüre im Großen und Ganzen dargestellt aber nicht wissenschaftlich behandelt. Die Integration steht laut Hans-Peter Friedrich im Mittelpunkt der Politik der Bundesrepublik hinsichtlich der Zuwanderung. Hinzu fügt er: ,,Die Integrationspolitik der Bundesregierung folgt dem Grundsatz des ,Förderns und Forderns ‘. “ Zuwanderer haben die Pflicht, durch eigene Anstrengungen und Unterstützung durch staatliche Angebote, die deutsche Sprache zu erlernen sowie die Grundwerte der deutschen Gesellschaft kennen und respektieren zu lernen.24 Das Wort Fördern ist die Integration und die Einbürgerung der Zuwanderer, wohingegen Fordern: auf diese Maßnahmen, die es abzielen, eine Steuerung und Regelung der Wanderungsbewegungen zu einer langfristigen und realistischen Migrationspolitik verweist.

Der Bericht von Stefanie Magin und Michael Schwarz- in Zusammenarbeit mit dem DIAZ (Düsseldorfer Institut für Außen- und Sicherheitspolitik), betitelt:,,Internationale Migrations-und Flüchtlingspolitik und die Asylpolitik westlicher Länder“ versucht, systematisch die Migrationspolitik und die Entwicklung der europäischen Migrations-und Asylpolitik zu analysieren. Deutschland ist auch darin erwähnt. Hier werden Migrationsauslöser und die Lage der Migrantinnen und Migranten in den Industrieländern, nämlich Deutschland dargestellt.

Steffen Angenendt in seinem Artikel: „La politique migratoire de l’allemagne en perspective“25 stellt die 2005 in Deutschland eingeführten Gesetze sowie die verschiedenen Interessen der BRD im Rahmen der Steuerung der Migration dar. Thomas Straubhaar auch aus dieser Perspektive, schließt in seiner Arbeit: ,,Einwanderungsland Deutschland. Eine liberale Perspektive für eine strategische Migrationspolitik“ damit ab, dass die Migrationspolitik Deutschlands strategisch ist, d.h. sie zielt auf die Verteidigung der Staatinteressen ab.

In dem Artikel von Cécile Prat-Erkert: „Lapolitique migratoire allemande: une décennie de réforme“ werden Reformen und Gesetze zur Steuerung der Migration in Deutschland präsentiert. Nur die demographischen und die gesellschaftlichen Aspekte werden darin behandelt. Zusammenfassend ist sie auch der Meinung, dass: „[...Jdie Auseinandersetzungen im Bundestag wurden heftig und gingen von 2001 bis 2004 auf die Ausbreitung eines Gesetzes der Zuwanderung weiter. Im Sommer 2004 wurde ein neues Gesetz zur Steuerung und Begrenzung adoptiert und im Januar 2005 in Kraft getreten. “[26]

Die Arbeit von Simon Musekamp „Deutsche Migrationspolitik im Prozess der Europäisierung des Politikfeldes“ behandelt teilweise die einwanderungspolitische Entwicklung in der Bundesrepublik. Die Migrationspolitik in Deutschland wird auch darin dargestellt, aber diese Arbeit geht aus der Problematik, ob die deutsche Bundesregierung ihren, im Vergleich zu anderen innerstaatlichen Akteuren, privilegierten Einfluss auf den Europäisierungsprozess der Asyl- und Einwanderungspolitik dazu genutzt hat, innenpolitisch blockierte eigene Präferenzen in der Zuwanderungsgesetzgebung zu realisieren.

Aus dieser kurzen Literaturübersicht ausgehend ergibt sich, dass alle diese obig erwähnten Forschungen sich der Zuwanderungsfrage, sei es auf politischer oder rechtlicher Ebene, in Deutschland gewidmet haben.

Im Großen und Ganzen behandelt diese Forschungen das Problem der Migration im Zusammenhang mit den Migrationsauslösern und Gesetzen und Reformen zur Steuerung der Zuwanderung in Deutschland. Das Thema Migrationspolitik wird zwar in diesen Arbeiten teilweise untersucht, aber es fehlt eine Arbeit, die systematisch den Wandel im Prozess der Erstellung der deutschen Migrationspolitik, den Entstehungskontext sowie die gesellschaftspolitischen Faktoren, die im Laufe der Zeit zu einer konsensfähigen Migrationssteuerung in Deutschland geführt haben, in Details präsentiert. Mechanismen zur Erstellung der deutschen Migrationspolitik werden zudem nicht systematisch angegeben. Die meisten Artikel begnügen sich mit den durchgeführten Gesetzen und Reformen. Die Migrationsgeschichte in Deutschland wird manchmal bevorzugt.

Wenig Literatur und Dokumente über dieses Thema haben sich bis dahin darauf konzentriert, genauso wenig auf die Kernpunkte der Migrationsverwaltung. Die Untersuchung dieser Aspekte über die Migrationspolitik in Deutschland wird sicherlich ermöglichen, die Forschung voranzutreiben. Meine Arbeit soll den Zusammenhang zwischen diesen Aspekten herausstellen und wird versuchen, diese Kontroverse um die Erstellung der Migrationspolitik zwischen der Öffentlichkeit und den Entscheidungsträgern darzustellen.

Auch in Kamerun besonders in der Deutschabteilung der Fakültät findet man kaum wissenschaftliche Arbeiten zu dieser Problematik der Migrationspolitik in der Reihe der Arbeiten über die Migrationsforschung. Nur einige schreiben sich in der Reihe Literatur ein oder sind nur Schriftenreihe. Auf dieser Feststellung basierend wird meine Arbeit den Kontext der Erstellung der deutschen Migrationspolitik -mithilfe der Untersuchungen über den gesellschaftspolitischen Faktoren- diachronisch darstellen.

1.1.2. Zur Problematik, Hypothesen und Ziel der Arbeit

Die Zunehmende Zahl der Zuwanderer in Deutschland ab der Nachkriegszeit (1949) und dem Mauerfall (1990) wurde für die deutschen politischen Akteure vorwiegend zum zentralen Thema der Debatten in den 2000er Jahren. Und wenn diese Zuwanderer von Staatbürgern fast als eine Drohung gegen die staatliche Sicherheit betrachtet werden, entstehen Maßnahmen zur Regelung und Steuerung des Zuzugs von den Zuwanderern. Auch der Gegenüberstellung zwischen den Einheimischen und den Akteuren, -vor allem über das Bedürfnis und die Aufnahme der Gastarbeiter,- liegt ein Teil des Problems der Zuwanderung in Deutschland zugrunde. Die Meinungsverschiedenheit zwischen wirtschaftlichen Akteuren und der Öffentlichkeit ist begründet auf der Tatsache, dass die Beschlüsse der politischen Akteure bzw. Entscheidungsträger in Deutshland nicht ganz von der Öffentlichkeit zugestimmt werden. Im Wesentlichen entsprechen diese Beschlüsse der internationalen wirtschaftlichen Konkurrenz, der Integration hochqualifizierter Gastarbeiter, der Einbürgerung der Zuwanderer sowie dem europäischen und internationalen Wettkampf für die Öffnung zugunsten der Zuwanderer. Die Auffassung der deutschen Öffentlichkeit lässt sich in folgender Aussage verstehen:

Es ist allerdings noch nicht lange her, dass Politiker und Journalisten befanden, Deutschland sei kein Einwanderungsland; die Gesellschaft könne keinen weiteren Zuzug vertragen. Über Migranten sprach man so, als seien sie eine Plage, eine Bedrohung, mindestens eine Last. Migrationspolitik bedeutete in erster Linie, Migration zu verhindern.27

Daraus ergibt sich, dass verschiedene Konfliktlinien auf zwei Seiten liegen; eine Migrationspolitik sollte diesbezüglich einen Konsens zwischen Politikern und Bürgern finden.

Ausgehend von diesen Feststellungen will sich die vorliegende Untersuchung der Fragestellung widmen, wie es dem deutschen Staat gelungen ist, den massiven Zuzug der Migranten über die Staatsgrenzen erfolgreich zu regeln, zu steuern und zu begrenzen, und wie die Integration von Einwanderern erfolgreich gefördert werden konnte, angesichts dieser Meinungsverschiedenheit. Dieses Integrations- und Steuerungsverfahren bildet einen Schwerpunkt, und darüber wird in der aktuellen Auseinandersetzung um das neue Zuwanderungsgesetz gestritten.28

Weitere Fragen können gestellt werden:

Worin besteht die Migrationspolitik in Deutschland und was charakterisiert sie? Wie und in welchem Kontext entstand sie? Wie hat sie sich weiterentwickelt oder welches sind die verschiedenen Entwicklungsetappen von 2000 bis 2007? Kann man diese Migrationspolitik als gelungen oder gescheitert bezüglich der Steuerung, Regelung oder Abgrenzung der Wanderungsbewegungen in Deutschland betrachten, und wie verliefen die innenpolitischen Konfliktlinien bei der Erstellung der Zuwanderungspolitik? Diese Fragen bilden die verschiedenen Achsen meiner Studie über die Frage der Migrationspolitik in Deutschland.

Bisher gilt es, festzuhalten, dass die vorliegende Untersuchung von der Hypothese ausgeht, dass Deutschland die Wanderungsbewegungen mittels Gesetzen und Reformen, welche zu einem langen Entscheidungsprozess in der Politik gehören, hat regeln und steuern können, da die seit 2007 erstellte Migrationspolitik als endgültig betrachtet wird. Auch Deutschland hat eine strategische Migrationspolitik in Verbindung mit den wirtschaftlichen Interessen und Sicherheitsmaßnahmen geführt, da das Zuwanderungsgesetz vor allem mit wirtschaftlichen Argumenten begründet wird.29 In dieser Hinsicht wurde die Zuwanderung der höchstqualifizierten Gastarbeiter immer mehr gefördert als die Zuwanderung von wenig qualifizierten Gastarbeitern; und die Anerkennung der Flüchtlinge bleibt weiterhin kompliziert.30

Eine weitere Hypothese ist, dass die Migrationspolitik in Deutschland sich von 2000 bis 2007 auf der Basis von Gesetzen und Reformen - seien es Verordnungen als, grundlegende migrationspolitische Maßnahmen- entwickelt hat.

Die Fragestellung impliziert, dass die Arbeit sich auf die Aushandlung des Zuwanderungsgesetzes im Zeitraum von 2000 bis 2007 konzentrieren wird. Diese Studie widmet sich auch den migrationspolitischen Aspekten in Deutschland. Die Suche nach dem Konsens zwischen Entscheidungsträgern und der Öffentlichkeit ist das Wesentliche der Anspannung und der Meinungsverschiedenheit zwischen diesen beiden Vertretern der deutschen politischen Bühne.

Es handelt sich in der folgenden Studie darum, den Prozess der Erstellung der Migrationspolitik diachronisch zu rekonstruieren. Die Arbeit setzt sich zum Ziel, die Entwicklung der politischen Debatten, die zu der endgültigen und konsensfähigen Migrationspolitik geführt hat, herauszustellen. Auch will ich zum Schluss münden, dass die Veränderungen der Migrationsformen sowie die Bevölkerungsentwicklung Einwirkungen auf die Erstellung der Migrationspolitik haben. Ein anderes Ziel dieser Untersuchung ist es, die Grundzüge der deutschen Migrationspolitik zu beleuchten-sowie die verschiedenen Institutionen der Migrationsverwaltung. Aufgrund des Drangs der Zuwanderer an die deutsche Grenze ist es nötig, die Geschichte der Zuwanderung in Deutschland sowie Zuwanderungsformen vor und nach der Epoche des Mauerfalls bis zur Erstellung der Migrationspolitik aufzuzeigen. Die generalisierenden und spezifizierenden Bedeutungen von Migration/Wanderung wurden für die Ziele der Arbeit vereinheitlicht. Aber

Die Unterscheidung von Ein-/Auswanderung und Zu-/Abwanderung stammt aus der nationalstaatlich orientierten Migrationsforschung im deutschsprachigen Raum. Hier gelten in der Regel Wanderungen über nationale Grenzen mit dauerhafter Niederlassung dem, ,Ausland‘ als ,Aus-bzw. Einwanderungen‘. Demgegenüber werden räumliche Bewegungen innerhalb staatlicher Grenzen als ,Ab-bzw. Zuwanderung’ bezeichnet.[31]

Unter dieser Aussage ist zu verstehen, dass Zuwanderung vielmehr auf die Binnenmigration verweist, wohingegen Einwanderung auf internationale Migration verweist. Die Begriffe Einwanderung und Zuwanderung werden aber häufig synonym gebrauchen, so auch-aus Gründen der Lesbarkeit, in dieser Arbeit, -um Verwirrungen zu vermeiden, denn ,Legale Definitionen der Begriffe ,Auswanderer‘ bzw. ,Abwanderer‘ existieren für Deutschland nicht. Melderechtlich gilt, wer aus einer Haupt -oder alleinigen Wohnung auszieht und keine neue Wohnung im Inland bezieht, hat sich bei der Meldebehörde abzumelden.“[32] \n dieser Arbeit wird das Wort Zuwanderung bevorzugt.

1.1.3. Zur Relevanz der Untersuchung und Begründung des Zeitraums

Zuwanderung und Asyl bilden ein hochaktuelles und sehr umstrittenes Politikfeld mit tiefen Konfliktlinien. Gleichwohl schien es zumindest zeitweise so, als sei ein relativ breiter gesellschaftlicher und politischer Konsens über die Notwendigkeit und die Grundlagen einer Neuregelung der Einwanderungsgesetzgebung gegeben. Eine konsensvolle bzw. konsensfähige Regelung war auch erklärtes Ziel des Bundesinnenministers. Dennoch wurde das Gesetz lange Zeit vollkommen blockiert.33

Aus wissenschaftlicher Perspektive ist die Fragestellung aus zwei Gründen relevant. Einerseits wird eine Grenzziehung zwischen Innen- und Außenpolitik zunehmend schwieriger. Anderseits treffen binnenstaatliche und überstaatliche Entscheidungssysteme aufeinander und wirken aufeinander ein. Diese Untersuchung ist auch auf gesellschaftspolitischer Ebene relevant, aufgrund der Tatsache, dass Deutschland eine Besonderheit in seinem politischen System verfügt. In einem solchen Land löst sich das Migrationsproblem beiderseitig, nämlich zwischen den Entscheidungsträgern und der Öffentlichkeit. Arbeiten, die systematisch das Verhältnis von deutscher Migrationspolitik und Integration analysieren, beziehen sich fast ausschließlich auf das vergangene Jahrzehnt.

Der Ausgangspunkt der Untersuchung ist das Jahr 2000. Der Zeitraum 2000-2007 wurde deshalb gewählt, weil die Beschäftigung mit der Frage der Zuwanderung alle Debatten im Bundestag und die deutsche Öffentlichkeit beherrschte. Es wurde nachvollzogen, inwiefern und warum sich eine kleine Revolution in dem deutschen politischen Diskurs über die Zuwanderung vollzog. Das Wiederaufkommen des Arguments, nach dem Deutschland nun Zuwanderer brauchte, -unter dem Einfluss unter anderem der europäischen Ebene,- löste auch die Diskussionen im Bundestag aus. Zudem erfolgt dieses Argument im Rahmen der Debatte über die Globalisierung; die Staaten bzw. Nationalstaaten befinden sich in direktem Wettkampf um die Anwerbung hochqualifizierter und qualifizierter Arbeiter.

Das Jahr 2000 zeichnete sich auch mit neuen Maßnahmen einer regulierten Migrationspolitik aus. Besonders im Juli wurde im Großen und Ganzen die Einführung der sog. „Blue Card“, orientiert am Vorbild der „Green Card“ in den USA, mitgeteilt, vorgesehen war „das jährlich Verleihen von 3000 Aufenthaltsrechten an hochqualifizierten Gastarbeitern, die im Nachrichtenwesen arbeiten. “34, befristet auf zwei Jahre.

Das Jahr 2007 gilt als das Jahr des In-Kraft-Tretens neuen Gesetzes über die Zuwanderung und wirkte prägend auf das Ende der Diskussionen zur Erstellung der Migrationspolitik. Mit dieser vorliegenden Arbeit möchte ich mich in der aktuellen Diskussion über die Migrationspolitik positionieren. Meine Arbeit soll sich auf diesen Zeitraum beschränken, damit ich all die ganzen Kräfte und Kontroversen darstellen kann.

1.1.4. Zur Methodologie und Vorgehensweise

Meine Arbeit besteht darin, die Weiterentwicklung der Migrationspolitik in Deutschland zu rekonstruieren und zu ermitteln. Im Zeitabschnitt zwischen 2000 und 2007 wurde eine Vielzahl von Reformen und Gesetzen durchgeführt. Man muss auf die Details eingehen, um eine Antwort auf die gestellte Frage geben zu können und ans erklärte Ziel zu gelangen. Um dieses Ziel zu erreichen, lohnt es sich methodisch zu verfahren. In Anbetracht der Tatsache, dass eine geschichtliche Untersuchung sich nicht nur auf eine einfache Sammlung von Quellen beschränkt, lohnt es sich,28 sich auf eine Methodologie zu stützen. Die Kritik der Dokumente wird so zu einem unumgänglichen Verfahren. In diesem Fall werden zwei Schritte, -in Anlehnung an Gueye-, unterschieden: « La confrontation et la critique des sources; le recours aux sources auxiliaires de l’histoire.»[35]

Zu diesem Zweck greife ich auf eine Methode zurück, die dabei verhelfen kann, aus einer großen Menge von Informationen nur repräsentative auszuwählen, um die Ergebnisse der Analyse zu spezifizieren. Es sollen zunächst einmal alle Dokumente bzw. Quellen beleuchtet werden, die es ermöglichen können, das Forschungsthema zu erklären. Diese Dokumente sollen dann kritisch36 gelesen und analysiert werden, damit der Inhalt, der Kontext, die Authentizität und das Wesen der Dokumente überprüft werden. Charles Becker insistiert darüber hinaus auf der Notwendigkeit, jedes Dokument einer inneren und äußeren Kritik zu unterziehen. Es handelt sich zuerst darum, Fragen nach der Persönlichkeit vom Autor des Textes oder der Aussage, nach der Art und Weise der Übermittlung der im Dokument stehenden Informationen, nach den Elementen, die dem Kontext des Dokuments fremd sind, zu stellen. Diese Dokumente können auch die Hinzufügungen im Verbund mit der eigenen Erfahrung des Autors oder mit erlebten Einwirkungen (Religion, Mythos...)sein. Er (Becker) bringt dann vier Möglichkeiten, die aus der Gegenüberstellung der Quellen resultieren, hervor:

- Die einzige Äußerung, wo ein einzelner Quellentyp Auskünfte liefert. In diesem Fall kann man sich schnell irren.
- Die Komplementarität zwischen verschiedenen Dokumenten über eine selbe Tatsache; das Ziel hier ist es, Zerlegungen zu machen, die mehr Präzision bringen können, damit Lücken zwischen den Quellen ergänzt werden.
- Der Widerspruch, falls zwei oder mehrere Quellen verschiedene Auskünfte über eine selbe historische Tatsache geben.
- Die Gegenüberstellung, wo man ein Konvergieren der von zwei oder mehreren Quellen über eine selbe historische Tatsache berichtenden Informationen notiert.37

Aber, da man in einer geschichtlichen (diachronisch) Untersuchung auch mit einem Mangel an Dokumenten, die manche Etappen der Vergangenheit zu rekonstruieren ermöglichen, konfrontiert werden kann, ist es notwendig, auf einen interdisziplinären Ansatz zurückzugreifen. Es handelt sich darum, aus dem engen Rahmen der klassischen Geschichte mit Erzählungen, Texten, eine Auswahl zu treffen, um einen interdisziplinären Ansatz zu übernehmen. Die Bedeutung der Interdisziplinarität wird von D. Laya38, R. Cornevin39 und J. Ki-Zerbo40 unterstrichen. Diese haben in ihren jeweiligen Studien darauf hingewiesen, wie der Geschichtsforscher in seiner Forschungsarbeit den anderen Wissenschaften nützen kann. Laut Y. Person, in seiner Arbeit über die Chronologie, «L’Histoire ne doit pas se réduire à la chronologie. Elle doit obligatoirement emprunter aux sciences annexes qui s'ordonnent dans un cadre chronologique.»[41] Es ist demnach nötig, dass in dieser Untersuchung auch Dokumente über die Politik- und Rechtswissenschaft in Betracht gezogen werden.

Damit diese Untersuchung zustande kommt, ist es notwendig, meine Forschung, vor allem mit rechtlichen Texten, Berichten einiger Akteure, Entwürfen von Politikern im Bundestag (Drucksache), Fachzeitschriften, Büchern, Regierungs-und Parteiprogrammen zu unterstützen, die mir helfen werden, schon existierende Quellen, die von der Migrationspolitik in Deutschland in dem ausgewählten Zeitraum handeln, kritisch zu untersuchen. Diese Dokumente sollen zudem im Rahmen dieser Untersuchung in engem Zusammenhang mit der Geschichte der Migrationspolitik und deren Wesen stehen. Die Datenmenge sollte in diesem Sinne verkleinert werden, um zu einem besseren Schluss zu kommen.

Mithilfe von dem Nachschlagen der Dokumente, dem Vergleich und der kritischen Analyse der Quellen werde ich auf politischer Ebene die verschiedenen etablierten Strategien zur Erstellung der Migrationspolitik seit den 2000er Jahren darstellen.

Die Integration von Ausländem, die sich dauerhaft in der Bundesrepublik aufhalten, Flüchtlinge, die eine größere Rechtssicherheit im Sinne der Genfer Konvention suchen, die Steuerung des Zuzugs von ausländischen Arbeitskräften (Arbeitsmigration) entsprechend den Bedürfnissen sowie der Begrenzung und der Steuerung der Zuwanderung bilden hier Gegenstände des rechtlichen Rahmens, der aus dem Zuwanderungsgesetz besteht.

1.1.5. Zur Dokumentation und Quellenlage

Da das Forschungsthema von einer aktuellen Periode behandelt und neu in den Forschungen zum Thema Migration aus afrikanischer oder kamerunischer Perspektive ist, ist es von großer Bedeutung zu erwähnen, dass der Zugang zu Primärquellen nicht einfach ist. Verschiedene deutsche Institutionen, die von den Themen Migration und Migrationspolitik betroffen sein können, habe ich besucht. In Kamerun ist die Reihe der betroffenen Institutionen kurz, denn man zählt dazu die Deutsche Botschaft und den DAAD (Deutscher Akademischer Austausch Dienst). Auch die Bibliotheken des Goethe Instituts, der FES (Friedrich Ebert Stiftung) und der deutschen Abteilung der Universität von Jaunde I bieten wenig Fachliteratur zu diesem Thema an. Man findet nur Allgemeine. Um die Literatur über ein solches Forschungsthema zusammenzustellen, musste ich jede dieser Bibliotheken und Institutionen aufsuchen.

Die Literatur, die die Problematik dieser Untersuchung beleuchten kann, teilt sich in mehrere Typen auf, und zwar: geschichtliche und politische Werke, rechtliche Texte oder auch Verordnungen und Statistiken, sowie Magisterarbeiten, die die Problematik der Migration und der Migrationspolitik behandeln. Aber der aktuelle Charakter dieses Forschungsthemas verlangt es, auf Internetquellen zurückzugreifen, weil diese Quellen gut verfügbar sind und eine Vielzahl von Informationen über Migrationspolitik im ausgewählten Zeitraum anbieten. In dieser Richtung waren mir die Internetseiten des BAMF42 (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge) und des IMIS (Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien) sehr behilflich. Interviews sind auch erstrebenswert und von Nutzen. Aber mehrere Menschen, die ich angefragt habe, weigerten sich auszudrücken. Andere, besonders manche Deutschen in Kamerun, hatten fast keine Ahnung von diesem Thema. Man muss hinnehmen, dass der Zugang zu Quellen in Kamerun umständlich ist.

1.1.6. Zur Gliederung der Arbeit

In Anbetracht der Tatsache, dass die vorliegende Arbeit als einen Beitrag zu den Aufgaben und Strategien einer Migrationspolitik unter innenpolitischen Gesichtspunkten gilt, ist sie in mehrere thematische Schwerpunkten gegliedert: zum einen die Migration und die Migrationspolitik und deren Nebenaspekte, zum anderen die Wandel und Schwierigkeiten im Prozess der Erstellung einer ersten endgültigen Migrationspolitik. Dazu ist die Arbeit in drei Kapiteln unterteilt, wovon das erste ein einleitendes Kapitel ist und behandelt von theoretischen Grundlagen über Migration. In diesem Kapitel wird der Begriff Migration in seinen verschiedenen Dimensionen und Untersuchungsgegenständen beleuchtet und die Migrationsgründe und Ansätze werden diskutiert. Ein Zusammenhang zwischen Globalisierung und Internationaler Migration wird ebenfalls angestrebt.

Das zweite Kapitel befasst sich mit den Faktoren der Migrationssteuerung und die Migrationspolitik in Deutschland und deren migrationspolitischen Aspekte. Der erste Teil dieses Kapitels konzentriert sich auf den Begriff Migrationspolitik im Allgemeinen und versucht auf die Problematik, worin die Migrationspolitik in Deutschland besteht und worauf sie abzielt, Antworten zu geben. Hier werden migrationspolitische Grundlagen, -seien sie politisch, wirtschaftlich oder demographisch,- aufgezeigt und überprüft. Der zweite und der dritte Teil dieses Kapitels behandelt von der Migration und der Migrationspolitik im deutschen Kontext.

Das dritte Kapitel versucht die Problematik der Arbeit zu lösen: die Erstellung einer konsensfähigen Migrationspolitik im Züge der Aufnahme der Zuwanderer. Hier werden die Schritte der Erstellung der Migrationspolitik in Deutschland und deren Folgen dargestellt. Die Institutionen zu Lasten von der Migrationspolitik in Deutschland werden auch gezeigt. Das BAMF (Genese, Zwecke und Herausforderungen) steht im Mittelpunkt des zweiten Teils dieses Kapitels. Die Mechanismen zur Steuerung von Zuwanderung werden hier systematisch untersucht. Der letzte Teil befasst sich mit Debatten und Positionen oder Spannungen über die Frage um die Zuwanderung und das Zuwanderungsgesetz.

1.2. ZUR BEGRIFFSBESTIMMUNG UND DISKUSSIONEN UM DEN ZENTRALEN BEGRIFF „MIGRATION“

Von mehr als 100000 Jahren machte sich der moderne Mensch von Afrika aus auf, um die Welt zu besiedeln43. Seitdem ist die Geschichte der Menschheit auch eine Geschichte der Migration. Migration war dabei im Wesentlichen Motor der menschlichen Entwicklung. Heute wird die Migration allerdings meist als Problem gesehen und oft hart bekämpft.44 Aber was genau ist eigentlich Migration, wie entsteht sie und wo liegen Probleme und Chancen?

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge definiert Migration wie folgt:,, Von Migration spricht man, wenn eine Person ihren Lebensmittelpunkt verlegt. Von Internationaler Migration spricht man, wenn dies über Staatsgrenzen hinweg geschieht.“45 Im Laufe dieses Kapitels wird versucht, Migration bzw. Internationale Migration in verschiedenen Dimensionen zu beleuchten. Es handelt sich zuerst darum, die Migration und die dahinterliegenden Gründe zu bestimmen, um dann den Zusammenhang zwischen Internationaler Migration und Globalisierung herzustellen, da letztere das Gesicht der Migration größtenteils beeinflusst. Die Kategorien Migration, Internationale Migration und Globalisierung werden auf der Basis der folgenden theoretischen Grundlagen bzw. Überlegungen definiert, um den engen Zusammenhang zwischen diesen Kategorien zu diskutieren und zu begreifen.

1.2.1. Zum Begriff Migration

Migration bedeutet den dauerhaften Wechsel des Wohnorts einer Person oder einer Gruppe. Sie ist ein natürliches Sozialphänomen.46 Der Mensch hat die ganze Welt besiedelt und ist dabei bis in die äußersten Winkel vorgedrungen. Migration fand vor den unterschiedlichsten Hintergründen statt: Militärische Eroberungen, Völkerwanderungen, Flucht, Vertreibungen oder Versklavungen.47 Aber auch immer wieder auf der Suche nach wirtschaftlichen Chancen, neuen Siedlungsgebieten oder Handelswegen.

Bei den Migrationsgründen unterscheidet man zwischen Push- und Pull- Faktoren; sie wirken häufig auch zusammen. Lee postuliert diesbezüglich, dass „die Migration das Ergebnis von einer einzelnen Rechnung begründet auf Push-Faktoren (Zielland/Ort) und Pull-Faktoren(Herkunftsort) ist.“48 In seiner Analyse spielt er auf die Tatsache an, dass die Entscheidung zu migrieren nicht ganz rationell ist, aber dieser Aspekt wird infolge seiner Argumentation komplett ausgezogen.

1.2.1.1. Migration als historisches Phänomen

Migrationswissenschaftler vertreten meistens die Auffassung, dass Migration zuerst ein soziales Phänomen ist, aber die historische Betrachtung ermöglicht es, Wanderungsbewegungen voneinander abzugrenzen und zu begreifen. Niemand kann bezweifeln, dass die Geschichte der Menschheit mit Migration eng verbunden ist. Das Menschenschicksal wird bis heute durch Wanderungsbewegungen beeinflusst und Migration ist nicht mehr etwas, das getrennt von der Entwicklung der Geschehen in der Geschichte untersucht werden muss. Andere Migrationsforscher, so Klaus Bade et al.,vertreten auch die Auffassung, dass „Migration zur conditio humana wie Geburt, Vermehrung, Krankheit und Tod gehört; denn der Homo sapiens hat sich als Homo migrans über die Welt ausgebreitet.“[49] Den Geschichtengeschehnissen entsprechend sind zum Beispiel politische und religiöse Verfolgungen, Unterdrückungen usw. als Gründe für Migration zu nennen. Auch die Bibel lehrt auch, dass vom Alten zum Neuen Testament die Geschichte mit der Vertreibung und Flucht beginnt. Diesbezüglich schreibt Stürmer: „Völkerwanderungen sind so alt wie die Menschheit, Bevölkerungswachstum nicht minder: ,Seidfruchtbar und mehret Euch‘ lautete der Rat, der den Menschen, als sie vom Paradies auf die Erde herabzusteigen hatten, mitgegeben wurde“[50]

Einordnen lassen sich linearerweise Kernpunkte und Epoche, die die Geschichte der Menschheit geprägt haben. Sie sind diachronisch/ chronologisch bedeutend in der Geschichte der Migration.

1.2.1.1.1. Vom Mittelalter zum Kalten Krieg

Wer vom Mittelalter spricht, darf nicht vergessen, dass die vorbeigehende Antike zuerst eine Epoche der Völkerwanderungen war. Die Verfolgung des jüdischen Volkes auch im Mittelalter wird manchmal mehr untersucht als andere Geschehnisse. Aber andere bedeutende Geschehnisse in dieser Epoche stellen große sanitäre Herausforderungen, die Migration beeinflussten, dar. Laut Stürmer:

Im hohen Mittelalter, als die Pest die Hälfte der Menschen mit sich nahm und die blühende Städtekultur zusammenbrach. Im 30-jährigen Krieg, als von drei Deutschen zwei nicht überlebten und nicht nur den stolzen Reichsstädten des Rückgrats gebrochen wurde, sondern auch Kapitalbildung und bürgerlich Selbstbewusstsein auf Jahrhunderte zerstört wurden- mit Folgen bis ins 20. Jahrhundert51

Die Ergebnisse verändern sich nach und nach hinsichtlich der Gesellschaftskonfigurierungen. Die Industrialisierung und die industrielle Revolution bestimmen die Gesellschaftsstruktur. Auch in Anlehnung an Stürmer:

Industrielle Revolution bedeutete neue Energiequelle, neue Technik, neue Märkte, neue Organisationsformen der Arbeit und des Kapitals, neue Muster von Angebot und Nachfrage und eine unerbittliche Innovation, die große Teile der Welt mehr oder weniger an den Rand schob, nämlich die Lieferanten von Rohstoffen und die Abnehmer von billigem Industriewaren52

Darunter versteht man, dass Industrialisierung den Menschen in die neue Horizonte drängt, um sich auf die Suche nach besseren Lebensbedingungen und Entdeckungen zu begeben. Stürmer ist auch der Meinung, dass „in Europa es sowohl vor auch nach der Industrialisierung ein explosives Bevölkerungswachstum gab. Es wurde abgemildert von jener Auswanderung, die den nomadischen Kontinent fühlte“53

Europa ist also der Kontinent, dessen Geschichte die anderen Weltteile beeinflusst hat. Die ab dem Kalten Krieg entstehende bipolare und nukleare Weltordnung hat deshalb bis 1990 den Blick der Medien und der Politik für die Antriebskräfte der neuen Weltordnung, die längst in Entstehung war, weitgehend verstellt. Deutschland bleibt dabei nicht außen vor. Es muss sich in diesen Ereignissen der europäischen Geschichte definieren. Man braucht, so Stürmer, nur an zwei sehr unterschiedliche Ereignisse zu denken, beide mit einer starken Bevölkerungsdimension, welche alle Erfahrungen und Erwartungen sprengten: ,,[...]Zum einen brachte die Fluchtwelle von hunderttausend Menschen von Ost-nach Westdeutschland zuerst die DDR, dann das Ost-West System und schließlich die Sowjetunion zum Einsturz und niemand kann sagen, wohin die Reise noch geht. “54 Daraus ergibt sich, dass die Teilung Deutschlands und die in der DDR daraus resultierenden Lebensbedingungen die Menschen zur Auswanderung drängten. Und die Reise geht noch weiter, weil das Migrationsphänomen aktuell weiter bestehend bleibt.

1.2.1.2. Migration und Ideologie bzw. Mythologie der Bewegung und Mobilität

Hier wird das Wort Migration in einem kulturellen und symbolischen Ansatz behandelt. Von Migration wird nicht mehr in der postmodernen Gesellschaft gesprochen, sondern von Mobilität, denn sie ist als Ausdruck des modernen Lebens schlechthin erfasst.55

Mit Beginn der Zeit der Globalisierung kann keiner die Notwendigkeit und die Bedeutung der Migration bezweifeln. Im Zeitalter der Globalisierung ist die Migration zwar unvermeidlich, aber sie bleibt bis dahin eine Ideologie bzw. eine Mythologie. Mythologie, weil sie (Migration) sich sowohl im Kopf oder in der Einbildung als auch in der Zeit konstruieren lässt. Die Globalisierung hat sozusagen diese Mythologie der Bewegung intensiviert und der Mensch denkt, dass Zeit und Raum kürzer geworden sind. Die Wanderungsbewegungen werden, nach der Meinung von Simo, mehr und mehr sichtbar und daher schreibt er diesbezüglich:

« ...Cette mythologie, ou plus précisément cette idéologie, fait de la mobilité ou de la migration une réalité inscrite dans la logique même du capitalisme en tant que modalité de production et de distribution des biens et de la globalisation en tant que compression du temps et de l’espace et en tant que interconnexion ou mise en réseau au niveau mondial des secteurs économiques, financiers, culturels et politiques de tous les états. Elle apparaît donc comme inéluctable, indispensable et même souhaitable. >>[56]

Der Migrationsprozess fängt zunächst bei dem Subjekt selbst (Migrant) an oder in seiner Vorstellung, bevor sich bei Letzterem sein Wille, zu migrieren, manifestiert. Aber wie lassen sich eigentlich Migrationsgründe im Allgemeinen verstehen?

1.2.1.З. Gründe für Migration

Wie es oben erwähnt wird, lassen sich Migrationsgründe in manche Faktoren zusammenfassen, die als Push- und Pull-Faktoren genannt werden.

Push-Faktoren sind Umstände im Herkunftsland, die eine Auswanderung sinnvoll erscheinen lassen, beispielsweise: Armut, Krieg oder Umweltkatastrophen. Pull-Faktoren sind Umstände im Zielland, die eine Einwanderung attraktiv machen, etwa: die Hoffnungen auf bessere wirtschaftliche Chancen oder politische Freiheiten. Dementsprechend unterscheidet man Formen von Migration.57 In Sendegesellschaften wird die Wanderungsentscheidung getroffen, die beschreibbar ist nach demographischen Charakteristika, politischem System, sozialer Stratifikation, wirtschaftlicher Struktur und Entwicklung unter Einbeziehung von Industrialisierung- und Urbanisierungsgrad, nach ethnisch- kultureller und/oder religiöser Zusammensetzung, dem Zugang zu gesellschaftlichen Ressourcen im allgemeinen und zu Bildungseinrichtungen im Besonderen.58 Darüber hinaus lassen sich Migrationsgründe im Allgemeinen auf einigen Ebenen unterscheiden: Wirtschaft, Globalisierung, humanitäre Lage, Politik, Umwelt und Demographie. Manche Ursachen entstehen darüber hinaus im Hinblick auf den soziokulturellen Kontext, der mit den Zwecken jener Länder verbunden werden kann.

Auf wirtschaftlicher Ebene beschränkt man sich bei den Pull-Faktoren auf den Bedarf an Arbeitskräften in den Industrieländern. Deutschland ist zum Beispiel davon betroffen. Mit der Globalisierung ist meist die Rede von sogenannter Zunahme weltweiter Wirtschaftsaktivitäten und Abhängigkeiten. Zudem ist auch ein „Zusammenrücken“ der Menschheit zu beobachten, z.B. durch Informationstechnologien; Flucht und Vertreibung betreffen wiederum die humanitäre Ebene, infolge von Kriegen bzw. Bürgerkriegen. Einige politische Systeme drängen Einwohner dazu, den Minderheiten angehören und oppositionelle Gruppen bilden, zu migrieren. Man spricht hier von politischer Verfolgung. Umweltkatastrophen und Zerstörung von Lebensgrundlagen gehören ebenfalls zu den Gründen von Migration. Auf demographischer Ebene lassen sich Migrationsgründe auf der Seite der Industrieländer und der Entwicklungsländer verstehen. In den Industrieländern, wie Deutschland, gibt es einen Rückgang vom Geburtenrat und eine Alterung der Bevölkerung, sowie die damit verbundenen gesellschaftlichen Probleme. Ich stütze mich im Folgenden auf dem Themenblatt von Zandonella über die Zuwanderung nach Deutschland, Niedrige Geburtenzahlen (1,4 Kinder pro Frau) und eine steigende Lebenserwartung führen dazu, dass der Anteil junger Menschen sinkt und der Anteil älteren Menschen deutlich grösser wird[...]Um die Alterung gänzlich zu stoppen, müssten nach Berechnungen der UN-Bevölkerungsabteilung bis zum Jahr 2050 188 Millionen Menschen nach Deutschland zuwandern59

All diese Gründe sind von Migrationsforschem bzw. Wissenschaftlern eingeordnet worden, die sich mit dem Migrationsphänomen auseinandergesetzt haben, vor allem:

1995 stellten englische Sozialwissenschaftler fest, dass die Migration seit mehr als einem Jahrhundert zu einem wichtigen Objekt von wissenschaftlichen Disziplinen wie der Geographie, der Soziologie, der Anthropologie, der Sozialgeschichte, der Statistik, der Wirtschaftswissenschaft usw. geworden sei.60

Diese Wissenschaftler haben so versucht, die Migration durch mehrere verschiedene Fragestellungen zu verstehen. Und es entstand der Auftrag, durch Theorien und Ansätze zu verstehen. Daher unterscheidet man klassische und neue Migrationstheorien. Klassische Migrationstheorien, laut Müller-Richter,,,suchen kausalistisch nach Gründen, die einen Migranten von seinem Ursprungsland/Ort fortziehen, und nach Gründen, die einen Migranten zu einem bestimmten Zielland/Ort hinziehen (sog. Push-und pull-Faktoren)“61. Dieser Ansatz untersucht einerseits die Migration als eine lineare, unidirektionale Bewegung, und solche Ansätze ignorieren anderseits gänzlich die formative Kraft der Wanderungsbewegung bzw. der Basis einer eindeutigen nationalen, kulturellen oder ethnischen Zuwanderung zu analysieren. 62 Andere Ansätze haben die Erfahrung der Wanderungsbewegung in den Mittelpunkt der Analyse von Identitätsprozessen gestellt.

Was die beiden Ansätze unterscheidet, verweist auf einen grundlegenden Paradigmenwechsel, laut Simo, von denen der eine die Begriffe wie Nation, Kultur und Identität, die eng miteinander verbunden sind, strukturiert, und der andere auf poststrukturalistische bzw. postmoderne und postkoloniale Diskurse bestimmt wird.63 Darunter ist zu verstehen, dass der Unterschied in dem „Warum“ (klassische) und dem „Wie“ (neuere Theorien) liegt. Im Allgemeinen vertreten die klassischen Migrationstheorien die Annahme, dass die Menschen aufgrund der politischen und wirtschaftlichen Motivation migrieren. Die Begriffe Nation, Kultur und Identität spielen hier eine große Rolle und werden hier als Unveränderliches präsentiert, und bezeichnen „...das, was eine Gruppe von Menschen charakterisiert und ihr Streben nach Reinheit Kontinuität und Kohärenz, ist durch Grenzziehung den anderen gegenüber bestimmt. “64 Neuere Ansätze im Gegensatz zu klassischen stellen also die Sesshaftigkeit als eine grundlegende menschliche Lebensform und die Reduktion der Migration auf ökonomischen und politischen Motivationen in Frage und versuchen die Kategorien Nation, Kultur und Identität anders zu definieren. Manche Politikwissenschaftler, so Angenendt, haben dennoch andere Gründe aussortiert, die sie als „globale wirksame Triebkräfte“ [65] nennen.

1.2.1.З.1. Globale Gründe

Eng verbunden mit den globalen Katastrophen und Dynamiken sind globale Gründe für Migration von den Folgenjener Geschehen abgeleitet. Wissenschaftler stimmen darin überein, dass Globalisierung oder Globalisierungsprozess nicht einzeln betrachtet werden kann. Sie umfasst alle Bereiche und es scheint, als hätten sich die Komponenten von Zeit und Raum angenähert. In Bezug darauf schreibt Simo Folgendes: „Die Globalisierung wird als Zeit-Raum-Raffung aufgefasst, die durch elektronische Kommunikations- durch Transporttechnologien ermöglicht wird.“66 Daraus ergibt sich, dass die Migration durch die Globalisierung nicht Überraschendes ist. Die Globalisierung hat sie (Migration) sowohl intensiviert, als auch gerechtfertigt. Aus der Sicht Zognongs erfährt man Folgendes : „Le droit de l’Homme à la migration s’avère sur-légitimépar la mondialisation“67.

Die globalen Katastrophen haben auch andere Gründe verstärkt und geschaffen. Umweltkatastrophen breiten sich auf der ganzen Welt aus. Heute spricht man manchmal von „Umweltflüchtlingen “.Angenendt schließt diese globalen Gründe im Großen und Ganzen in zwei wesentlichen Abstufen bzw. Dimensionen ab:

[...]zum einen die zunehmende ökonomische Ungleichheit innerhalb und zwischen Staaten und Weltregionen infolge einer wirtschaftlichen Weltordnung, die solche Disparitäten nicht verringert, sondern verschärft, zum anderen die steigende Zahl von Kriegen und Konflikten nach der Auflösung der alten politischen Weltordnung mit ihren relativ fest gefügten Einfluss-und Ordnungsgebieten; informations-und transporttechnische Innovation erlaubt zudem die Verwirklichung von Wanderungsabsichten auch über größere Entfernungen.[68]

Nach all dem, was über Migration und deren Verhältnis mit der Globalisierung gesprochen wird, lohnt es sich, den Zusammenhang zwischen Migration und Globalisierung zu begreifen; die Migration wird hier als Internationales aufgefasst.

1.2.2. Globalisierung und Internationale Migration

Ein Teil der Zuwanderung kann man als Folge der zunehmenden Internationalisierung von Produktion, Distribution und Arbeitsmärkten sehen.69 Alan B. Simmons versteht die Globalisierung als « un processus mondial de transformations économiques, culturelles etpolitiques.» [70] Zudem gilt es, festzuhalten, dass die Globalisierung vor allem eine Dynamik ist, die von der Intensivierung des Waren-und Wirtschaftsaustausches charakterisiert ist. Die Globalisierung bedeutet auch mit einfachen Worten ,,un mouvement global qui impulse les règles économiques. “71 Mehrere Dimensionen bzw. Bereiche sind von der Globalisierung betroffen, sodass sie (Globalisierung) sich nicht mehr auf die wirtschaftliche Ebene beschränken kann. Ihre Präsenz als Phänomen betrifft verschiedene Bereiche. E. Biloa schreibt diesbezüglich:

« ...l’action de la mondialisation va au-delà de l’arène économique car son influence s’étend aux domaines politiques, culturelles et linguistiques. C’est un processus d’internationalisation dont l’action couvre plus d’une centaine d’année et qui a créé des liens d’interdépendance entre différentes parties du monde... » [72]

Von dieser Äußerung ausgehend ist zu verstehen, dass der Zusammenhang zwischen internationaler Migration und Globalisierung unumstritten und beweisbar ist, insofern als die Globalisierung auf eine Verbreitung des grenzüberschreitenden Verkehrs verweist.73 Und mit diesem wirtschaftlichen Aspekt der Globalisierung lässt diese bei den Individuen, die auf der Suche nach neuen Märkten sind, den Willen zum Migrieren entstehen zwecks eines eventuellen Schutzes.

1.2.2.1. Globalisierung: Von wirtschaftlichem Austausch zu großer Migrationsbewegung

Viele Migrationsforscher haben bisjetzt die Globalisierung explizit in ihre neueren Arbeiten als Konzept und Katalysator des Migrationsphänomens integriert. In diesem Teil der Arbeit wird der Zusammenhang zwischen den beiden untersucht. Schon dazu habe ich die Globalisierung definiert, aber es bleibt noch zu sagen, was diese beiden Phänomene verbindet.

Laut Stalker« la mondialisation façonne le visage de la migration »74.In diesem Fall kann notiert werden, dass die Globalisierung die Weltordnung verändert hat, und Wanderungsbewegungen erleichtert hat. Aber die Hauptfrage ist zu wissen, wie die Globalisierung die Internationale Migration gestaltet.

Die Globalisierung verkürzt die Bindungen zwischen Menschen und macht die Mobilität und die Migration einfacherer.75 Die Verbreitung des Welthandels (als zentrales Element der Globalisierung) kann in aller Regel die Internationale Migration beeinflussen. Man könnte auch die Mechanismen und die komplexen Bewegungen erwähnen. Die Globalisierung strebt danach, die Internationale Migration zu aktivieren und den Willen zur Bewegung zu betonen.

Aus diesem Grund legt diese Studie einen Schwerpunkt auf die Globalisierung. Dennoch ist es klar, dass der Forscher vernünftigerweise die Globalisierung vernachlässigen kann, wenn er willentlich von der Geschichte absieht, das heißt: von dem wirtschaftlichen und sozialen Wandel.76 Aber eine solche Untersuchung über die Migration wäre nicht ausreichend tiefgehend gewesen, im Hinblick auf den zwischen diesen beiden Kategorien existierenden Zusammenhang.

KAPITEL II: FAKTOREN DER MIGRATIONSSTEUERUNG UND DIE DEUTSCHE MIGRATIONSPOLITIK

2.1. Grundzüge der Migrationspolitik

Bis dahin ist zu bemerken, dass die Forschungen über die Migration nur auf die Migrationsgründe und soziale Wirkungen orientiert sind. Die Untersuchungen der Wanderungsbewegungen betrafen dann erst die Begriffe: Staat, Nation, Kultur und Identität.77 Es ging darum, die Migration als Bedeutungskategorie dieser Konzepte bzw. Begriffe zu definieren. Es lohnt sich deshalb die Tatsache zu betonen, dass Migrationspolitik zu einer neuen Betrachtung in der Migrationsforschung wurde, das heißt: einem Paradigmenwechsel, der von einem Wandel entstanden ist. Auf der Hinsicht Pichés, der diesbezüglich abschließt: « il s’agit d’un paradigme qui fonde les politiques migratoires sur les besoins économiques des pays et dont essentiellement orienté vers le marché du travail. »78, wird dieser Wandel begriffen. Aus seiner Auffassung versteht man die dringenden Bedürfnisse des Staats zur Umstrukturierung und Neuorientierung des wirtschaftlich zentrierten Arbeitsmarkts. Eine weitere Form entsteht auf den Spuren der Arbeitsmigration, die es zwang, über die Migrationssteuerung nachzudenken, nämlich: die Steuerung von massiven Gastarbeitern und Flüchtlingen. Um den Standpunkt der Politiker und Akteure zu verallgemeinern, kann man mit diesen Worten von Legoux leicht verstehen:

« Le discours politique s‘oriente vers la nécessité de maîtriser les flux migratoires y compris les flux des réfugiés. Pour ce faire, les Etats vont utiliser plusieurs moyens, dont la dissuasion, l’endiguement ou l’obligation de visa, le refoulement et le rejet de la demande grâce entre autre à des procédures discréditoires »79

Dieses Kapitel wird diese Splittergruppe Migrationspolitik und deren geschichtlichen Grundzüge in der Migrationsforschung im Großen und Ganzen klardeuten. Die Entstehung sowie die Grundlagen der Migrationspolitik werden auch in diesem Kapitel angestrebt, nachdem ich die Migrationspolitik als Paradigmenwechsel definiert habe.

2.1.1. Was ist eine Politik?

In Anbetracht der Tatsache, dass Migrationspolitik aus zwei Grundbegriffen besteht: Migration und Politik, muss den zweiten Begriff Politik bestimmt werden, da der Begriff Migration schon im ersten Kapitel erklärt worden ist.

Der Begriff ,,Politik“ betrifft zwar Politiker bzw. Akteure von seinem Sinn und seinem Stamm, aber im Kontext der Verwaltung verweist er auf etwas Spezifisches mit weiteren Nebenbegriffen, die später tief erklärt werden sollen. Eine Definition dafür lässt sich in diesem Sinne verstehen:

« La politique peut se définir comme l’ensemble des options prises collectivement ou individuellement par un gouvernement d’état dans les domaines relevant de son autonomie. Elle est également la science du gouvernement des états et en général en ce qui concerne la vie collective d’une société. Elle désigne aussi bien la réalité que la science de cette réalité. C’est aussi le moyen que se donne une société pour prendre des décisions qui la concerne dans son ensemble. »80

Eine Politik erstellt sich nicht nur von der Seite der Regierung, sondern auch von der Seite der Gesellschaft, wo sich die Öffentlichkeit bildet. Wenn die Staatsregierung von einem Individuum verkörpert ist, wie es bei den „Realisten“gemeint ist, wird die Politik individuell erstellt. Nun geht es darum zu wissen, was es eigentlich bedeutet, Politik und Migration miteinander zu verbinden. Die aus der Migration und Politik resultierenden Nebenbegriffe haben dazu veranlassen, Migrationspolitik folgendermaßen zu begreifen:

Unter Zuwanderungspolitik werden einerseits Regelungen der Zugangsberechtigung für bestimmte Personengruppen, anderseits die Gestaltung der Lebensbedingungen im Aufnahmeland verstanden. Das heißt mit anderen Worten es geht darum, wer, wann einreisen und wie lange bleiben darf und es muss entschieden werden, wie mit den Zuwanderern umgegangen wird.81

Die Zuwanderungspolitik befasst sich sozusagen mit Regelung und Steuerung der Wanderungsbewegungen aber dieser Begriff kann in demselben Kontext mit Migrationspolitik verwendet werden, da die Begriffe Migration und Zuwanderung als Synonym in dieser Arbeit manchmal ersetzt werden.

Beträchtlich ist zu verstehen, dass Migrationspolitik Regelungen und Maßnahmen umfasst, deren Politiker und migrationspolitische Instanzen vorschlagen und aufgreifen, um die Zuwanderung zu strukturieren, die verschiedenen Migrationsbewegungen in einem Land zu steuern und zu regeln. Zu verstehen lohnt es sich, wie diese Politik zur Steuerung und Regelung der Migration in der Migrationsforschung entstanden ist. Ich stütze mich noch auf die Worte von Piché, wenn er die Migrationspolitik als einen Bruch in den Migrationstheorien auffassen wollte und dazu drückt er sich wie folgt aus:

« Les théories migratoires ne servent pas seulement à comprendre et expliquer les phénomènes, elles servent à justifier les choix en matières de politiques migratoires. Toutes les politiques migratoires du XXème siècle sont fondées sur ce postulat considéré comme immuable : l’immigration est un privilège et non droit. »82

2.1.2. Migrationspolitik als Paradigmenwechsel in der Migrationsforschung

Analysen und Untersuchungen zeigen, dass die Migrationsforscher sich nur auf die Migrationsgründe bis zum 20. Jahrhundert konzentriert haben. Der Auftritt der neuen Einflussfaktoren und entscheidende Auswirkungen der Internationalen Migration (IM) hat es ermöglicht, andere Ansätze zu entwickeln, welche die Internationale Migration erklären würden. Der Mangel an Lern -und Strukturmittel zum Verständnis des Migrationsphänomens führte zum Paradigmenwechsel, insofern als der Begriff Migrationspolitik aus gesellschaftlichen Auswirkungen der IM ergeben.

Natürlich geht ein Paradigmenwechsel zuerst zu einer Fragestellung über die Gültigkeit der Postulate heraus und erfordert einen wissenschaftlichen Aufbruch. Dieses neue Paradigma hat sich, so Pellerin in ihrem Artikel über neuere Migrationspolitiken, begründet: « Un changement de paradigme, disait Thomas Kuhn, constitue un moment durant lequel les mutations du phénomène sont suffisamment importantes pour remettre en question nos explications théoriques.»83 Die verschiedenen Wandel und Auswirkungen der Wanderungsbewegungen bestimmen diesen Paradigmenwechsel.

2.1.2.1. Das Liberalisierungsparadigma

Dieser Ansatz der Migrationssteuerung bedeutet eine Verwaltung zur Erlangung der mehr ordentlichen, vorgesehenen und humanitären Zwecke mittels einer globalen Regierung der Migrationsregime. Im einem liberalen Kontext wird die Migration als ein aus der Freizügigkeit des Kapitalbesitzes, der Güter, Dienstleistungen, so auch Ideen und Wissen resultierender Prozess verstanden. Die zunehmende Globalisierung bedingt also diesen Kontext wie ich im ersten Kapitel demonstriert habe, da die Globalisierung das Gesicht der Zuwanderung umwandelt.

Im Rahmen der Bedeutung der Migrationspolitik in einem Liberalisierungsparadigma entwickelte Ghosh das ,,migration management “. In seinem Ansatz erklärt er die Migrationspolitik -bzw. Steuerung in diesen Wörtern:

« ...La gestion migratoire signifie gérer pour atteindre des objectifs plus ordonnés, prévisibles et humains, grâce à une gouvernance globale du régime migratoire. Elle est donc fondée sur une prémisse de base à savoir que la migration, bien gérée, peut être positive pour tout le monde : les pays d’origine, les pays de destination et les migrants eux-mêmes »84

Der Ansatz Ghoshs, das ,,migration management“, hat somit zum so genannten neuen Paradigma in Sachen von Migrationssteuerung geführt.

2.1.2.2. Zur internationalen Auffassung der Migrationssteuerung in den Spuren des „migration management

Die auf die Steuerung von Internationaler Migration (IM) zentrierten Untersuchungen sind nicht so zahlreich wie früher anders gedacht wurde. Diese letzteren entstanden am Anfang der 1990er Jahren. Die Phänomene von Globalisierung, die regional wirtschaftliche Integration sowie der Aufschwung von den Staatsinteressen (neben den Sicherheitsfragen)haben zu der weltweit Migrationssteuerung veranlasst.85 Aber die Grundzüge der Migrationssteuerung begannen, sich in den Institutionen zuständig der Regelung der IM, vor allem in 1993 UNO-Kommission, herauszubilden.

[...]


1 Vgl. NGO BANLOG, Migrationserfahrung und Identitätskonstruktion in Stefanie Zweigs Roman Nirgendwo in Afrika, Abschlussarbeit zur Erlangung des DIPES II, Mai 2011, ENS-Yaoundé.

2 David SIMO, Migration, Imagination und Literatur. Die Literatur der Migration als Ort und Mittel des Aushandelns von neuen kulturellen Paradigmen, In: David SIMO, Leo KREUTZER (Hrsg.), WELTENGARTEN, Migrationen heute und gestern. Deutsch Afrikanisches Jahrbuch für interkulturelles Denken, Hannover, Wehrhahn Verlag, 2009-2010, S.7.

3 Ebd.

4 David SIMO, MIGRATION : PROLEGOMENES ET PERSPECTIVES, In : David SIMO (Dir.), Problématiques migratoires en contexte de globalisation, Yaoundé, DAW-Zentrum (Hrsg.), September 2012, S.10.

5 Cécile-PRAT-ERKERT, La politique migratoire allemande : une décennie de réformes, Informations sociales, 2011, S.124-127(n°163),

Http// : www.cairn.info/revue-informations-sociales-2011-1-page-124.htm. [04.08.2013] Online.

6 Steffen ANGENENDT, La politique Migratoire de l’Allemagne en Perspective, 2008, FES, In, Http// : www.fesparis.org[04.08.20131. S.2.Online

7 Thomas STAUBHAAR, Einwanderungsland Deutschland. Eine liberale Perspektive für eine strategische Migrationspolitik, Liberales Institut der Friedrich Naumann- Stiftung für die Freiheit (Hrsg.), Berlin, 2008, S.5.

8 Mathieu GUIDERE, Méthodologie de la recherche. Les méthodes de recherche historiques, Paris, Ellipses, 2004, S.85.

9 Mensah WEKENON TOKPONTO, Zur Problematik der Migration in deutschen und afrikanischen Märchen, in: Leo KREUTZER, David SIMO (Hrsg.), Weltengarten Deutsch-Afrikanisches Jahrbuch für interkulturelles Denken, zit. nach: NGO BANLOG, a.a.O. S.2.

10 Victor PICHE, Migration internationale et droits de la personne : vers un changement de paradigme ?, in : C. FRANCOIS, D. NAKACHE, A. IDIL (éd.), Les migrations internationales contemporaines. Une dynamique complexe au cœur de la mondialisation, Montréal, Les presses d’université, S. 350-369.

11 Klaus BARWIG, Christoph SCHUMACHER, Migration/Migrationspolitik, in: Dieter NOHLEN, Kleines Lexikon der Politik, München, 2001, 300-305, zit. nach: Simon MUSEKAMP, Deutsche Migrationspolitik; im Prozess der Europäisierung des Politikfeldes, Universität Trier, Lehrstuhl Internationale Beziehungen/Außenpolitik (Hrsg.), Http//:www.politik.uni-trier.de/liba/index.php[22.12.20131. S. 1. Online

12 Vgl. Duden, 2008.

13 S.MUSEKAMP, Deutsche Migrationspolitik; im Prozess der Europäisierung des Politikfeldes, Universität Trier, a.a.O. S.1.

14 Vgl. Oliver RAZUM und Jacob SPALLEK, Definition von Migration und von der Zielgruppe „Migranten“, in: Grundlagendossier-Migration, URL: www.bpd.der22.12.20131 Online.

15 Vgl. F. CREPEAU, D. NAKACHE, Controlling Irregular Migration in Canada: Reconciling Security Concerns with Human Rights Protection, 2006, Choices, Vol. 12, no 1, p. 1-39. zit. Nach:V. PICHE, a.a.O. S.4.

16 Vgl. BORJAS, B. GOSH, D. DOS SANTOS, zit. nach: V. PICHE, a.a.O.

17 Stefanie MAGIN, Michael SCHWARZ , Internationale Migrations- und Flüchtlingspolitik; und die Asylpolitik westlicher Länder, Düsseldorf, DIAZ, Nr. 25, März 2008, In URL, Http// www.dias-online.org.htmlr26.07.20131. S. 3. Online

18 Das Jahr 2000 bildet in Deutschland ein Jahr, während dessen die Debatten über die Zuwanderung einen Höhepunkt erreichten. Zuwanderer für Deutschland waren zwar unvermeidlich, aber die Regelung und die Steuerung blieben im Gegensatz zu der von den Einheimischen geforderten Begrenzung. In Anlehnung an Cécile- P. ERKERT fand das Bewusstwerden der Niederlassung bzw. langfristigen Niederlassung vieler Ausländer und ihrer Nachkommen, mit den Schwierigkeiten und zugleich den Nachteilen im Vordergrund, am Anfang der 2000er Jahren statt und das führte zu einer bis dahin geleiteten Überprüfung der Nicht-Zuwanderungspolitik.

19 S. MAGIN, M. SCHWARZ, a.a.O.

20 Albert GOUAFFO, Afrikanische Migrationsliteratur und interkulturelles Leben, zum Stellenwert im Literatur- oder Landeskunde des Deutschen als Fremdsprache im deutschsprachigen Raum, in: Albert GOUAFFO (Hrsg.), Mont Cameroun, Literaturen der Migration in Deutschland, das Beispiel Afrikas, n.6, Dezember 2009, zit. nach: NGO BANLOG, Migrationserfahrung und Identitätskonstruktion in Stefanie Zweigs Roman Nirgendwo in Afrika, a.a.O.

21 J. OLTMER, Deutsche Migrationsgeschichte seit 1871,in: Grundlagendossier Migration. In URL, http// www.bpb.de/html. [15.01.2014]. Online

22 Klaus J. BADE, Vorträge auf dem Deutschen Historikertag in Halle a.d. Saale, Universität Osnabrück, Dezember 2002.

23 Vgl. Bundesministerium des Innern, a.a.O.

24 Friedrich HANS-PETER, Migration und Integration. Aufenthaltsrecht, Migrations- und Integrationspolitik in Deutschland, Berlin, 2011, S. 55.

25 Vgl. S. ANGENENDT, a.a.O.

26 Cécile-PRAT-ERKERT, La politique migratoire allemande : une décennie de réformes, a.a.O.

27 Vgl. Carsten KOAL, Der deutsche Traum. Eine Generation von Migranten sucht in der Bundesrepublik eine Zukunft: Hochqualifizierte aus Süd- und Osteuropa. Ohne sie erlahmt die Konjunktur-Deutschland muss lernen, die Zuzügler zu halten, in: DER SPIEGEL, September 2013, S. 32.

28 Bruno ZANDONELLA, Zuwanderung nach Deutschland. Themenblätter im Unterricht. Lehrerblatt,Nr. 31, In: Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.), September 2003,In URL: http:// www.bpd.de/newsletter. [13.01.2014]. Online

29 Herwig, BIRG, Strategische Optionen der Familien-und Migrationspolitik in Deutschland und Europa, Http//: www.migrationspolitik in deutschland.de[21.07.2013]S.28. Online.

30 Vgl. Cécile-Prat-ERKERT, a.a.O.

31 Vgl. Klaus J. BADE, Pieter C. EMMER, Leo LUCASSEN, Jochen OLTMER, Die Enzyklopädie : Idee­Konzept-Realisierung, In : Klaus J. BADE, Pieter C. EMMER, Leo LUCASSEN, Jochen OLTMER (Hrsg.), Enzyklopädie Migration in Europa vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart, München, Ferdinand Schöningh und Wilhelm Fink Verlag, 2007, S. 20.

32 §11 Abs. 2 Melderechtsrahmengesetz (MRRG), in: Migrationsbericht, 2010, BAMF, http://www.bmi.bund.de. S.126. [12.06.2015].Online.

33 S.MUSEKAMP, a.a.O.

34 Vgl. Cécile PRAT-ERKERT, a.a.O., Übersetzung von mir.

35 Maodo GUEYE, Les Sources de l’Histoire moderne et contemporaine africaine, Dakar, Université Cheick ANTA DIOP, Séminaire de DEA, 1999, S.13.

36 Hinsichtlich der Kritik der geschichtlichen Dokumente schlägt M. GUIDERE in seinem Buch: Méthodologie de la recherche. Les méthodes de recherche historique, S. 87, zwei Typen vor, nämlich: die innere und die äußere Kritik. Die innere Kritik besteht darin, sich auf die Authentizität und auf den Ursprung der Dokumente, die als Primärquellen genommen werden, zu beschränken. Folgende Fragen sind dazu zu berücksichtigen: Woher kommt das Dokument? Wer ist der Autor und wann erschien es? Die äußere Kritik ihrerseits beschäftigt sich mit der Richtigkeit des Inhalts und mit der Zweckmäßigkeit der innerhalb des Dokuments findenden Informationen. Dafür werden diese Fragen gestellt: worüber spricht das Dokument? Welcher Standpunkt liegt darin? Im welchen Kontext? Aber diese beiden Typen von Kritiken ermöglichen dem Forscher einen sicheren Zugang im Sinne der Dokumente.

37 Charles BECKER, Histoire de la Sénégambie du XVe au XVIIe siècle : un bilan, Cahiers d’Etudes Africaines, №98, XXV-2, zit. Nach : Maodo GUEYE, a.a.O. S.14.

38 Diouldé LAYA, (Hrsg.), La Tradition orale : Problématique et méthode des sources de l’histoire africaine, Niamey, 1972, S.14, zit. Nach : Maodo GUEYE, a.a.O.

39 Robert CORNEVIN, La chronologie, Pierre d'achoppement de ľhistoire africaine, Africa №60, oct. 1966, S.14., zit. Nach : Ebd.

40 Joseph KI-ZERBO, La tradition orale comme source historiographique, Le Courrier, 1978, zit. Nach : Ebd.

41 Yves PERSON, Tradition orale et chronologie, cahier d’études africaines II, zit. Nach : Ebd. S.13.

42 Vgl. www.bamf.de

43 [Anonym]: Migration, in : http://www.wissenswerte. e-Politik.de, http://www.voutube.com/watch?v=ULQzlh8eUdM.2011.ri5.10.20141. Online.

44 Ebd.

45 Oliver RAZUM, Jakob SPALLEK, Definition von Migration und der Zielgruppe „Migranten“, Dossier Migration 2009, in URL: www.bpb.html.r22.12.131.Online.

46 [Anonym]: Migration, a.a.Q.

47 Diese Migrationsform verweist auf den Sklavenhandel, als Schwarzafrikaner nach Amerika und auch nach Europa, in gewissen Maß, scharenweise transportiert wurden.

48 Everett LEE, A theory of migration, Demography, 1996, 3(1), P. 47-57, zit. Nach: Victor PICHE, Migrations Internationales et droits de la personne : vers un nouveau paradigme ? In : François CREPEAU, Delphine NAKACHE, Atak IDIL (éd.), Les migrations internationales contemporaines. Une dynamique au cœur de la globalisation, Montréal, les Presses d’Universités, 2006, p.350-369, S.2.

49 Klaus J. BADE, Pieter C. EMMER, Leo LUCASSEN, Jochen OLTMER, Die Enzyklopädie : Idee­Konzept-Realisierung, In : Klaus J. BADE, Pieter C. EMMER, Leo LUCASSEN, Jochen OLTMER (Hrsg.), Enzyklopädie Migration in Europa vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart, München, Ferdinand Schöningh und Wilhelm Fink Verlag, 2007, S. 19.

50 Michael STÜRMER, Völkerwanderungen und politische Stabilität in Geschichte und Gegenwart, In: Steffen ANGENENDT (Hrsg.), Migration und Flucht, Aufgaben und Strategien für Deutschland, Europa und die internationale Gemeinschaft, Schriftenreihe Band 342,Bonn, Bundezentrale für politische Bildung., 1997, S. 27.

51 Michael STÜRMER, a.a.O. , S. 27-28.

52 Ebd.

53 Ebd.

54 Ebd.

55 Vgl. NGO BANLOG, a.a.O. S.23.

56 David SIMO, MIGRATION : PROLEGOMENES ET PERSPECTIVES, in : David SIMO (Dir.), Problématiques migratoires en contexte de globalisation, Yaoundé, DAW Centre, Sept 2012, S.9.

57 Wissenswerte, a.a.O.

58 Klaus J. BADE, Pieter C. EMMER, Leo LUCASSEN, Jochen OLTMER, a.a.O., S.32.

59 Vgl. UN (Hrsg.), Replacement Migration. New-York, 2000, S.29, zit. Nach : B. ZANDONELLA, Zuwanderung nach Deutschland. Themenblätter im Unterricht. Lehrerblatt, Nr. 31, In: Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.), September 2003,S. 3, In URL: Http:// www.bpd.de/newsletter [13.01.2014]. Online.

60 David SIMO, Migration, Imagination und Literatur. Die Literatur der Migration als Ort und Mittel des Aushandelns von neuen kulturellen Paradigmen, In: David SIMO, Leo KREUTZER (Hrsg.), WELTENGARTEN, Migrationen heute und gestern. Deutsch Afrikanisches Jahrbuch für interkulturelles Denken, Hannover, Wehrhahn Verlag, 2009-2010, S. 8.

61 Klaus MÜLLER-RICHTER, Romana URITESCU-LOMBARD (Hrsg.) : Imaginäre Topografien. Migration und Verortung, zit. Nach : D. SIMO, a.a.O. S.10.

62 Ebd.

63 David SIMO, a.a.O. S.11.

64 David SIMO, a.a.O. S.10, zit. Nach: NGO BANLOG, a.a.O. S.21.

65 Steffen ANGENENDT (Hrsg.), Migration und Flucht, Aufgaben und Strategien für Deutschland, Europa und die internationale Gemeinschaft, Schriftenreihe Band 342,Bonn, Bundeszentrale für politische Bildung, 1991, S. 9.

66 David SIMO, a.a.O. S.16.

67 Dieudonné ZOGNONG, Le droit de migrer à l’heure de la mondialisation, in : D. SIMO (Dir.), Problématiques migratoires en contexte de globalisation, Yaoundé, DAW-Zentrum (Hrsg.), September 2012, S.93.

68 Steffen ANGENENDT(Hrsg.), a.a.O.

69 MÜNZ R., SEIFERT W., Ulrich R., Zuwanderung nach Deutschland: Strukturen, Wirkungen, Perspektiven, 1999, S. 43-47.

70 Alan B. SIMMONS, Mondialisation et migration internationale : tendances, interrogations et modèles théoriques, Cahiers québécois de démographie, vol. 31, N°1, 2002, p. 7-33, In URL: http://www.id.erudit.org/iderudit/000422ar.pdf S.9. [16.03.2013] Online.

71 Edmond BILOA, Mondialisation et langues africaines : enjeux et défis, in : Identité culturelle et mondialisation, Annales de la faculté des Arts, Lettres et Sciences Humaines, Université de Yaoundé I, Numéro Spécial, Juin 2008, S. 216.

72 Ebd.

73 Stephen CASTLES, zit. Nach: Alan B. SIMMONS, a.a.O.

74 P. STALKER, Workers without Frontiers: the Impact of Globalization on International Migration, Boulder, Lynn Rienner, 2000, zit. Nach: Alan B. SIMMONS, a.a.O, S. 14.

75 Vgl. S. CASTLES, zit. Nach : A. B. SIMMONS, a.a.O. S.16.

76 A. B. SIMMONS, a.a.O, S.11.

77 D. SIMO, a.a.O.

78 Victor PICHE, Les théories migratoires contemporaines au prisme des textes fondateurs, Populations 1/ 2003 (vol 68), P. 153-178, URL : www.cairn.info/revue-population-2Q13-1-page 153.htm. [05.07.2014], Online.

79 L. LEGOUX, Changement et permanence dans la protection des réfugiés, Revue européenne des migrations internationales, 20 (2) ; 2004, P. 9-12, zit. Nach : V. PICHE, Migrations internationales et droits de la personne : vers un nouveau paradigme ? In : C. FRANCOIS, D. NAKACHE, A. IDIL (éd.), Les migrations internationales contemporaines. Une dynamique complexe au cœur de la mondialisation, Montréal, Les presses d’université, S. 350­369.

80 Anonyme Encyclopédie Bordas, Paris, Nono-Pompadour, 1994, P. 3993, zit. Nach : Marie Angèle Séraphine, EKASSI ELOUNDOU, La politique de santé publique au Cameroun Français en ville et en campagne : 1916-1960, Mémoire rédigé en vue de l’obtention du Diplômes d’Etudes Approfondies en Histoire (DEA), 02/09/2013, S.14.

81 Christina PRÜTZ, a.a.O. S.8.

82 Victor PICHE, Les théories migratoires contemporaines au prisme des textes fondateurs, a.a.O, S. 168.

83 Hélène PELLERIN, Les politiques migratoires : vers un changement de paradigme, Université d’Ottawa, Décembre 2008, S.1.

84 Bimal GHOSH, Towards a new international regime for orderly movements of people, in: B. GHOSH (ed.), managing migration: time for a new international regime?, Oxford, 2000, Chap 1, zit. Nach: V. PICHE, Migrations internationales et droits de la personne : vers un nouveau paradigme ? In : a.a.O, S. 47.

85 H. PELLERIN, Intégration économique et sécurité : nouveaux facteurs déterminant de la gestion de la migration internationale, Choix 10, n°3, Montréal : Institut de recherche en politique publique, 2004, zit. Nach : Karine LANDRY, gestion des migrations internationales dans les Amériques : Etude de l’efficacité des institutions interaméricaines existantes à l’aube du 21è siècle, Décembre 2004, S.4. Übersetzung von mir.

Ende der Leseprobe aus 160 Seiten

Details

Titel
Migrationspolitik in Deutschland(2000-2007). Versuch einer diachronischen Untersuchung
Hochschule
Université de Yaoundé I  (Ecole doctorale)
Veranstaltung
Migrations et politiques migratoires
Note
14
Autor
Jahr
2016
Seiten
160
Katalognummer
V349940
ISBN (eBook)
9783668383609
Dateigröße
1280 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Autor ist kein Muttersprachler. Dieser Text enthält einige Rechtschreib- und Grammatikfehler, was die Qualität des Inhalts kaum beeinflusst. Wir bitten dennoch, dies zu entschuldigen.
Schlagworte
Migration, Migrationspolitik, Migrationsgründe, Politik, Migrationsformen, Integration, Integrationsprozess, Globalisierung, Mobilität
Arbeit zitieren
Fogang Toyem (Autor:in), 2016, Migrationspolitik in Deutschland(2000-2007). Versuch einer diachronischen Untersuchung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/349940

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