Doping im amerikanischen High School-Sport. Verbreitung und Ursachen


Facharbeit (Schule), 2014

15 Seiten, Note: 1.9


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Definition von Doping

3. Verschiedene Arten von Doping
3.1 Stimulanzien
3.2 Narkotika
3.3 Anabole Steroide
3.4 Erythropoietin (EPO)

4. Verbreitung von Doping unter amerikanischen High School-Schülern

5. Ursachen für das Dopen amerikanischer High School-Schüler

6. Anti-Doping-Maßnahmen im High School-Sport

7. Weitere mögliche Gegenmaßnahmen und Fazit

8. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

„Die Dopingproblematik im Sport wird in der heutigen Gesellschaft überwiegend im Zusammenhang mit dem Spitzen- und dem Hochleistungssport thematisiert. Insbesondere nach den positiven Dopingbefunden bei der Tour de France 2006 sowie nach den Fabelweltrekorden von Usain Bolt und Michael Phelps bei den Olympischen Sommerspielen 2008 in Peking wuchs das globale Medieninteresse am Doping im Spitzensport. [...]

Demgegenüber bleibt die Dopingsituation des Freizeit- und Breitensport unterthematisiert und in vielerlei Hinsicht gänzlich unbeachtet" (Hansmeister 2009, S.4). „Da es auf den unteren Ebenen des wettkampforientierten Breitensports und im Freizeitsport jenseits des Wettkampfsystems keine Dopingkontrollen gibt, ist hier die Intransparenz der Dopinggeschehnisse besonders hoch" (Kläber 2009).

Es ist anzunehmen, dass beispielsweise im High School-Sport die Einnahme von Dopingmitteln ähnlich weit verbreitet ist wie im Profisport. (vgl. Hansmeister 2009) So ergaben beispielsweise verdeckte Ermittlungen im Juli 2008 im ländlichen St. Landry Parish, Louisiana, im Bereich der Fitness-Studios den größten Fund anaboler Steroide in der gesamten Region. Über 1/5 der Käufer waren Schüler aus umliegenden High Schools (vgl. Oldörp 2009) Vor diesem Hintergrund sollen im Rahmen dieser Seminararbeit die Verbreitung und die Ursachen des Dopings im amerikanischen High School-Sport geklärt werden.

Zunächst gehe ich genauer auf den Begriff Doping ein und erläutere welche Formen von Doping häufig zum Einsatz kommen. Außerdem soll geklärt werden, wie stark die Verbreitung ist sowie in welchen High School-Sportarten Doping am häufigsten stattfindet. Zudem sollen die Ursachen des Dopings und die Motivation der Konsumenten ermittelt werden. Auch sollen bereits getroffene Gegenmaßnahmen genannt werden. Anhand all dieser Ergebnisse werde ich weitere mögliche Lösungsansätze für die Dopingproblematik an amerikanischen High Schools erarbeiten.

2. Definition von Doping

Der Begriff Doping kommt ursprünglich aus dem Afrikaans und entstand dadurch, dass die Einheimischen auf Festen Schnaps mit einer stimulierenden Wirkung getrunken haben, den so genannten „Dop". Aus dem Afrikaans gelang das Wort dann in die englische Sprache und wurde dort zunächst als Begriff für leistungssteigernde Mittel, die Pferden bei Rennen verabreicht wurden, verwendet. Der Begriff erschien erstmals 1889 in einem englischen Lexikon und bezeichnete die Vergabe einer Mischung aus Narkotika und Opium an Rennpferde. (vgl. Verroken 2000) Im Laufe der Jahre haben sich verschiedene Definitionen von Doping ergeben. So wurde bei der Welt-Doping-Konferenz 1999 in Lausanne, auf Grundlage eines Entwurfs des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), folgende Definition festgelegt:

„[...],which is defined as the use of an artifice, whether substance or method, potentially dangerous to athletes' health and/or capable of enhancing their performances, or the presence in the athlete's body of a substance, or the ascertainment of the use of a method on the list annexed to the Olympic Movement Anti-Doping Code" (nach cycling4fans.de (o.A.) (o.J.))

Übersetzung:

„Doping wird definiert als Gebrauch einer künstlichen Substanz oder Methode, die die Gesundheit der Athleten gefährden und/oder ihre Leistung steigern kann, oder die Anwesenheit einer solchen Substanz im Körper des Athleten oder die Feststellung des Gebrauchs einer Methode, die im Anhang des Codes aufgelistet ist" (nach cycling4fans.de (o.A.) (o.J.))

Heutzutage gilt jedoch für fast alle Sportarten die Definition der „World Anti-Doping Agency" (WADA). „Die WADA definiert Doping als das Auftreten mindestens eines der folgenden Verstöße gegen die Anti-Doping-Regeln:

1. „Das Vorhandensein eines verbotenen Wirkstoffs, seiner Stoffwechselprodukte oder Marker im Körpergewebe oder in einer Körperflüssigkeit eines Athleten
2. Die Anwendung oder der Versuch der Anwendung eines verbotenen Wirkstoffs oder einer verbotenen Methode
3. Verweigerung oder Versäumnis einer Probennahme
4. Verstoß gegen die Vorschriften einschließlich der Angaben zum Aufenthaltsort bei Kontrollen außerhalb der Wettkämpfe
5. Heimliche Beeinflussung der Dopingkontrolle
6. Besitz eines verbotenen Wirkstoffs oder einer verbotenen Methode auch durch das Hilfspersonal eines Sportlers
7. Das In-den-Verkehr-Bringen von verbotenen Wirkstoffen oder verbotenen Methoden
8. Die Verabreichung/Anwendung oder versuchte Verabreichung/Anwendung von verbotenen Wirkstoffen oder verbotenen Methoden" (Nickel/Rous, 2007, S.156)

3. Verschiedene Arten von Doping

Da Doping nur ein allgemeiner Begriff für leistungssteigernde Mittel ist, muss zwischen den verschiedenen Mitteln und Substanzen differenziert werden, weil sie unterschiedlich wirken und somit in verschiedenen Sportarten Anwendung finden.

Allgemein lässt sich jedoch sagen, dass jedes Dopingmittel Gefahren und Nebenwirkungen mit sich bringt. In folgendem Text soll näher auf die verschiedenen Stoffe, die sich eventuell für das dopen im High School-Sport eignen, in Bezug auf Wirkungsweise und Nebenwirkungen, eingegangen werden.

3.1 Stimulanzien

Als Stimulanzien werden Stoffgruppen bezeichnet, welche zu einer Aktivitätserhöhung des zentralen Nervensystems führen. Sie weisen eine ähnliche Struktur wie körpereigene Katecholamine, zu denen unter anderem Adrenalin und Noradrenalin gehören, auf. Zu den Stimulanzien gehören beispielsweise: Amphetamin, Methamphetamin, Carphedon, und viele weitere. So auch zum Beispiel Ephedrin, welches wegen seiner bronchodilatatorischen Wirkung bis Mitte der 1980er-Jahre in der Humanmedizin bei Asthmaerkrankungen als Arzneimittel verwendet wurde. Neben der zentralstimulierenden Wirkung weisen Stimulanzien noch andere Effekte auf. Sie unterdrücken das Ermüdungsgefühl und sorgen für ein Gefühl erhöhter Auffassungsgabe. Zudem sorgen sie für eine Steigerung des Selbstbewusstseins und erhöhen das Konzentrationsvermögen.

Da Stimulanzien unter hoher körperlicher Belastung eingenommen werden und daneben noch Umstände wie Hitze und Dehydrierung hinzukommen können, entsteht für die Sportler eine mögliche Lebensgefahr. Dies bezeugen die Todesfälle von Knud Jensen, der an den Olympischen Sommerspielen 1960 in Rom teilnahm und von Tom Simpson, welcher bei der Tour de France 1967 partizipierte.

Bei akutem Missbrauch können Stimulanzien folgende Nebenwirkungen aufweisen: Schwindel, Reizbarkeit, Streitbarkeit, Nervosität, Schlafstörungen, Blutdruckerhöhungen und Magersucht. Bei chronischem Missbrauch treten Nebenwirkungen, wie Sucht, Verhaltensstörungen, psychische Abhängigkeit, Persönlichkeitsveränderungen und eine Toleranzentwicklung, die zu einer Erhöhung der Dosierung führt, auf. ( vgl. Nickel/Rous 2007, S.158f.) (vgl. Moyes/Schulte 2007)

3.2 Narkotika

Unter Narkotika versteht man verbotene opidoidartige Analgetika vom Morphintyp. Somit sind nichtopidoithaltige Analgetika, wie beispielsweise Naproxen, Aspirin oder Voltaren erlaubt. Narkotika werden oft von Sportlern verwendet, die aufgrund einer Verletzung Schmerzen empfinden, um eine Leistungsminderung durch Schmerzen zu vermeiden. (vgl. Rost 2001, S.138ff.) Sie werden oft zusammen mit Stimulanzien verwendet um einen Leistungsrausch auszulösen und Schmerzsignale zu unterdrücken (vgl. Feiden/Blasius 2002). „Aber auch die Nutzung von Nebeneffekten sowie die Einnahme ohne brauchbare Erklärung muss angenommen werden" (Nickel/Rous 2007, S.165). Da sich alle Substanzen chemisch vom Morphin ableiten lassen haben sie sehr ähnliche Wirkungen und Nebenwirkungen. Als Nebenwirkungen können Übelkeit, Opiatsucht, Schwindel und Verstopfung auftreten. Bei einer Überdosis kann es zu einer Morphinvergiftung kommen, welche eine Atemlähmung zur Folge hat die tödlich enden kann. (vgl. Bant/Haas/Ophey/Steverding 2011)

3.3 Anabole Steroide

Anabole Steroide, oft auch nur Anabolika genannt, sind synthetische Derivate des im Menschen natürlich vorkommenden Hormons Testosteron. Sie finden aufgrund ihrer sowohl anabolen (muskelaufbauend) als auch androgenen (Ausprägung der männlichen Geschlechtsmerkmale wie Körperbehaarung etc.) Wirkung kaum noch eine Anwendung im medizinischen Bereich. (vgl. Arndt/Singler/Treutlein 2004) Somit werden sie fast ausschließlich zur illegalen Leistungssteigerung verwendet und sind eines der am meisten genutzten Dopingmittel. Anabolika beschleunigen den Aufbau der Skelettmuskelmasse und führen zu einer Abnahme des Körperfetts. Zudem bewirken sie eine Steigerung der Hämoglobinkonzentration, was eine Erhöhung der Geschwindigkeit des Sauerstoff-Transports zur Folge hat. (vgl. Meyer 2005) Jedoch ist zu bedenken, dass anabole Steroide zahlreiche Nebenwirkungen aufweisen. Sie verursachen Akne und Wassereinlagerungen in das Gewebe. Darüber hinaus modifizieren sie den Fettstoffwechsel so weit, dass das Risiko für einen Herzinfarkt ziemlich hoch ist. Bei Frauen ist außerdem die androgene Wirkung sehr gut zu beobachten, da bei diesen neben einer irreversiblen Stimmvertiefung auch Symptome wie Bartwuchs, eine Vergrößerung der Klitoris oder ein veränderter Menstruationszyklus auftreten können. Ebenso gibt es auch Nebenwirkungen von denen nur Männer betroffen sind. Diese machen sich, ähnlich wie bei den Frauen, bei den primären und sekundären Geschlechtsmerkmalen bemerkbar. So kann es beispielsweise zu Brustwachstum oder zu einer Verminderung des Hodenvolumens und der Anzahl der Spermien kommen. Des Weiteren besteht für Kinder und Jugendliche die Gefahr eines vorzeitigen Wachstumsstopps durch eine verfrühte Schließung der Wachstumsfugen in den Knochen. Ebenfalls können unabhängig von Geschlecht oder Alter psychische Veränderungen wie ein Euphorisches Gefühl, gesteigerte Aggressivität und eine Steigerung oder Abschwächung des Sexualtriebs eintreten. (Rost 2001, S.144)

[...]

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Doping im amerikanischen High School-Sport. Verbreitung und Ursachen
Veranstaltung
Wissenschaftspropädeutisches Seminar: Sport in Schule und Verein
Note
1.9
Autor
Jahr
2014
Seiten
15
Katalognummer
V347052
ISBN (eBook)
9783668364028
ISBN (Buch)
9783668364035
Dateigröße
511 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
doping, amerika, high school sport, sport
Arbeit zitieren
Patrick Hoffmann (Autor:in), 2014, Doping im amerikanischen High School-Sport. Verbreitung und Ursachen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/347052

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