Zahlen und Fakten zum Thema Suizid


Studienarbeit, 2004

20 Seiten, Note: 1.3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Begriffsklärung

3. Wortwahl

4. Zahlen zum Thema.

5. Hat man die Pflicht zu Leben?
5.1 Suizid als Widerspruch gegen die Natur
5.2 Kann Suizid eine freie Entscheidung sein?
5.3 Suizid als Sünde gegenüber der Gottheit

6. Gründe für Suizid

7. Schluss

8. Literaturverzeichnis

Ist’s denn Sünde

Zu stürmen ins geheime

Haus des Todes

Eh‘ Tod zu uns sich wagt ?.

William Shakespeare

1. Einleitung

Es gibt kaum Verhaltensweisen, die nur dem Menschen eigen sind, Suizid und Suizidversuche sind solche. Sie berühren die Existenz und setzen Selbstreflexion voraus oder anders ausgedrückt, Suizid und Suizidversuche stellen bewusstes Handeln dar, mit der Konsequenz bzw. dem Versuch, die eigene Existenz zu beenden.

Folglich ist der Suizid schon immer eine umstrittene Handlung war und immer sein wird.

„Der Freitod selbst wird als Widerspruch, als Gegenrede wider die jeder Sprache zugrundeliegende Lebenslogik verstanden.“[1]

Gerade jetzt ist in den Medien durch Musikvideos von Popstars wie von Britney Spears und Xavier Naidoo das Thema Suizid aktueller denn je geworden:

In beiden Videos versuchen sich die Sänger oder andere Menschen, sogenannte Idole oder Stars, das Leben selbst zu nehmen, um die Gesellschaft darauf aufmerksam zu machen.

Eltern und Medien sehen diese Videos als sehr kritisch, sodass das Video von Britney Spears „entschärft“ worden ist und sie sich letztendlich nicht das Leben nimmt, sondern alles nur ein Traum war. Ebenfalls wurde bei dem Video von Xavier Naidoo zu Beginn verschiedene Menschen gezeigt, die sich auf verschiedenste Art Suizid begangen haben und zum Ende des Videos alle wieder aufwachen und froh darüber sind, dass ihnen nichts passiert ist.

Die Eltern haben Angst, dass es zu einem Nachahmungsverhalten der Kinder und Jugendlicher kommt und somit die Kinder und Jugendlichen zum Suizid „angestiftet“ werden, dieses Thema normalisiert wird und ihnen die Angst davor genommen wird, sozusagen die Hemmschwelle niedriger wird.

Ich persönlich finde sehr gut finde, dass Suizid heute immer noch ein Tabuthema ist. Doch das Thema Suizid ist immer noch aktuell, denn jährlich begehen ca. 11000 Menschen Suizid.

Der Suizid ist eine Möglichkeit des Menschen und als Möglichkeit ist sie niemandem ganz fremd.[2]

Zu jeder Zeit und in jeder Kultur haben Menschen sich selbst und ihrem Leben ein Ende gesetzt. Genauso lange ist dieses schon Thema für die Philosophen, Humanwissenschaftler, Moraltheologen und die Gesellschaft.

Viele bekannte Personen haben sich selbst das Leben genommen, so z.B. Kleopatra, die sich in einem „Selbstmordclub“ aufhielt und sich das Leben mit einem zuvor an Verbrechern erprobtem Natterngift, nahm. Sokrates, Nero, Lucius Annaeus Seneca und Jean Améry sind und waren ebenfalls berühmte Persönlichkeiten, die ihr Leben selbst beendeten.[3]

Das Thema Suizid regt in allen Kreisen immer wieder Diskussionen an. Jeder hat seine eigene Meinung gegenüber Menschen, die sich selbst das Leben nehmen, und kaum jemand lässt sich vom Gegenteil überzeugen.

Ziel dieser Hausarbeit soll sein, das Faktum, daß es Menschen gibt, die ihr Leben selbst beende, näher zu beleuchten. Dazu sollen verschiedene Sichtweisen anhand einiger wichtiger Argumente aufgezeigt werden und im Hinblick auf ihre Bedeutung für eine moralische Untersuchung der tat Suizid untersucht werden.

Jedoch kann es nicht Ziel der Arbeit sein, ein eindeutiges Ergebnis zu erlangen , sondern vielmehr geben die verschiedenen Begrifflichkeiten einen Hinweis auf die moralische Wertung eines jeden.

Im Volksmund hört man immer wieder den Begriff des Selbstmordes, welcher bewusst verwendet wird, um zu signalisieren, wie verwerflich dieses ist und um ein negatives Urteil zu verwenden. Mord an sich „Selbst“, anstelle von Mord an einer anderen Person.

„Alle Philosophen interessieren sich für den Selbstmord, aber wenn auch einige ihn rundheraus verurteilten und andere skandalöserweise die völlige Freiheit fordern, über das eigene Leben zu verfügen, so gehen die meisten und berühmtesten von ihnen mit sich zu rate, sie zaudern, widersprechen sich und differenzieren.“[4]

2. Definition

Selbsttötung oder Suizid stammen aus dem lateinischen Ausdruck sui cadere, das soviel bedeutet wie sich selbst totschlagen oder sui cidium, was so viel bedeutet wie Selbsttötung. Unter Suizid versteht man die Beendigung des eigenen Lebens durch eigene Handlung. In manchen Fällen auch durch das Unterlassen einer Handlung, bei der sich die selbsttötende Person der tödlichen Konsequenzen dieser Handlung bzw. der Unterlassung bewusst wird.[5] Die Begriffe Suizid und Suizidversuch fasst man unter dem Oberbegriff Suizidalität zusammen. Suizidalität bezeichnet die Neigung Selbst „mord“ zu begehen.[6]

Man verwendet Begriffe, wie „Selbstmord, Selbsttötung, Freitod, Suizid, die gewaltsame und überlegte Vernichtung des eigenen Lebens. Rechtlich kennt das deutsche Strafgesetzbuch keine Bestrafung für Selbstmord, Selbstmordversuch sowie für die Anstiftung und Beihilfe zum Selbstmord.

In Österreich wird die Mitwirkung am Selbstmord als Verbrechen bestraft (§ 78 StGB).

Das schweizer Strafgesetzbuch ( Art. 115) bestraft die Anstiftung und Beihilfe aus selbstsüchtigen Gründen.“[7]

3. Verschiedene Begrifflichkeiten

Häufig wird der Suizid als Selbstmord oder als Freitod bezeichnet. Beide Bezeichnungen können jedoch eine moralische Bedeutung in den Begriff einbringen.

Selbstmord wirkt eher tabuisierend und beinhaltet eine Verurteilung. Selbsttötung wird nicht so oft verwendet, da nicht jedesmal das Motiv ist, sich wirklich zu töten, da es auch die suizidale Handlung als Appell gibt.

Der Begriff des Selbstmordes kommt noch von der Zeit, als im deutschen Sprachraum die (versuchte) Selbsttötung noch strafbar und moralisch geächtet war, geprägt vor allem durch die katholische Lehre der Christen. Ebenfalls wird der Begriff des Selbstmordes nicht oft verwendet, da das Wort impliziert, dass sich der Suizidant eines Verbrechens schuldig macht, so wie es bei einem Mord der Fall ist.[8]

„Diese Bezeichnung wird daher von vielen Wissenschaftlern abgelehnt, da bei der Selbsttötung die juristischen und moralischen Aspekte eines Mordes fehlen.“[9]

Der Begriff des Freitods wirkt eher heroisierned und enthält andererseits die freie Wahl zwischen Leben und Tod. Der Mensch hat sozusagen die freie Wahl.

Meistens wird von den Menschen, die mit dem Gedanken spielen einen Suizid durchzuführen, der eigene Tod als einziger möglicher Ausweg gesehen. Deshalb ist die Entscheidungsfreiheit einer suizidalen Person in den meisten Fällen stark eingeschränkt, so dass auch diese Bezeichnung von vielen Wissenschaftlern abgelehnt wird.

Eine neutrale Bezeichnung ist die Selbsttötung, eine ältere, ebenfalls neutrale Bezeichnung ist die Selbstentleibung.[10]

4. Zahlen zum Thema

„Alle 45 Minuten gibt es in Deutschland einen Suizid und alle 3 Minuten einen Versuch“[11]

Im Durchschnitt sterben in der Bundesrepublik Deutschland jährlich zwischen 11000 und 12000 Menschen durch Suizid, wobei zusätzlich von einer hohen Dunkelziffer auszugehen ist.[12]

Es muss davon ausgegangen werden, dass eine Reihe von Suiziden nicht als solche erkannt und demnach nicht erfasst werden. So ist aus Untersuchungen bekannt, dass sich unter der Rubrik KFZ- Unfälle auch Suizide verbergen, die mit dem Auto begangen werden.

Im internationalen Vergleich in Suizidstatistiken sind die unterschiedlichen Tabuisierungen zu bedenken. Man muss davon ausgehen, dass in Regionen, in denen der Suizid stärker

tabuisiert ist oder sogar unter Strafe stand (z.B. war der Suizid und der Suizidversuch in England bis in die 60iger Jahre strafbar), die Angehörigen und ein Hausarzt die Todesursache Suizid zu vertuschen suchen.[13]

Die Zahl der Suizidversuche ist bei Frauen weit höher als bei Männern, wobei die Zahl der erfolgreichen Suizide bei Männern größer ist.

Das Verhältnis der Suizidrate von Frauen zu Männern liegt etwa bei 1:3.[14]

Die Suizidrate variiert nicht nur nach Geschlecht, sondern auch nach Alter.

[...]


[1] Kleinert 2000, S.30

[2] Vgl. http://people.freenet.de/suizidalitaet/ 07.05.2004

[3] Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_bekannter_Personen,_die_sich_selbst_töteten 07.05.2004

[4] Minois,1995,S.331

[5] vgl.http://de.wikipedia.org/wiki/Suizid 04.05.2004

[6] vgl.http://www.altenpflege-tod-und-sterben.de/definition%20suizid.html 27.05.2004

[7] Brockhaus in zwei Bänden 1984, S.394

[8] vgl. http://www.altenpflege-tod-und-sterben.de/definition%20suizid.html 27.05.2004

[9] http://de.wikipedia.org/wiki/Suizid 04.05.2004

[10] vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Suizid 04.05.2004

[11] http:// www.3sat.de/nano/news/41574/ 07.05.2004

[12] vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Suizid 04.05.2004

[13] vgl. http:// neuhland.de/zahlen_und_trends.htm

[14] vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Suizid 04.05.2004

Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
Zahlen und Fakten zum Thema Suizid
Hochschule
Duale Hochschule Baden-Württemberg, Stuttgart, früher: Berufsakademie Stuttgart
Note
1.3
Autor
Jahr
2004
Seiten
20
Katalognummer
V34700
ISBN (eBook)
9783638348492
ISBN (Buch)
9783656824862
Dateigröße
548 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Suizid
Arbeit zitieren
Jasmin Wagner (Autor:in), 2004, Zahlen und Fakten zum Thema Suizid, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/34700

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