Der Informationsverbund Berlin-Bonn (IVBB). Ein Schlüssel zur Modernisierung der Verwaltung

Stand 2002


Hausarbeit, 2002

24 Seiten, Note: 1.0


Leseprobe


Inhalt

1. Einführung

2. Hintergrund, Geschichte

3. Projektbeteiligte

4. Der breitbandige IVBB: im Wirkbetrieb seit Januar 1999

5. Anbindung über Behörden Network Terminator (BNT)

6. Dienste und Anwendungen im IVBB
6.1. IP-Backbone: Intranet des Bundes und gesicherter Internetzugang
6.2. Elektronischer Dokumentenaustausch (E-Mail)
6.3. Videokonferenzen
6.4. IVBB-Informationsdienst im Intranet
6.5. Parlamentsfernsehen
6.6. SPHINX: Piloterprobung zur Einführung der digitalen Signatur

7. Informationen im IVBB-Intranet

8. Unterstützung für IVBB-Nutzer

9. Öffentlichkeitsarbeit, Veröffentlichungen

10. Ausblick, Informationsverbund der Bundesverwaltung

11. Quellenangabe

1. Einführung

Der Deutsche Bundestag hat am 20. Juni 1991 den Beschluss zur Vollendung der Einheit Deutschlands gefasst. In der Folge sind der Deutsche Bundestag und die Bundesregierung nach Berlin umgezogen. Die Regierungsfunktionen werden arbeitsteilig in Berlin und Bonn ausgeführt.

Vor diesem Hintergrund kommt der Sicherstellung der Funktionsfähigkeit und Zusammenarbeit eine strategische Bedeutung zu. Daher wurde der Informationsverbund Berlin-Bonn (IVBB) realisiert. Durch den Einsatz moderner und zukunftssicherer Informations- und Kommunikationstechnologie bleibt die Arbeitsfähigkeit der Bundesregierung trotz Dislozierung erhalten - in vielen Bereichen wird sie technisch und organisatorisch nachhaltig verbessert. Damit bietet der IVBB zugleich den Schlüssel zu einer umfassenden Modernisierung der

Verwaltung. Im Januar 1999 begann der Wirkbetrieb auf Basis des breitbandigen IVBB -Netzes.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Nutzer im IVBB sind Bundestag, Bundesrat, Bundeskanzleramt und Bundesministerien, Bundesrechnungshof sowie nachgeordnete Bundesbehörden in Berlin und Bonn.

Das Gesamtprojekt IVBB besteht inzwischen aus zahlreichen sich laufend weiter entwickelnden Teilprojekten und Aktivitäten. In diesem Papier sind die wichtigsten Fakten zusammengefasst.

2. Hintergrund, Geschichte

Die Bundesbehörden nutzten seit den 80er Jahren das Bonner Bundesbehördennetz (BBN), das auf ISDN-Technik basierte. 1994 erfolgte eine Ausschreibung zur Erweiterung dieses Netzes nach Berlin. Als Ergebnis realisierte die Deutsche Bundespost Telekom (die heutige Deutsche Telekom AG) die sogenannte IVBB-Einstiegslösung (auch „IVBB Minimalkonzept“ ), einen Ausbau des BBN um Verbindungen zwischen Berlin und Bonn und

eine Netzinfrastruktur in Berlin.

1995 wurde das Konzept zur mittel- und langfristigen Realisierung des breitbandigen IVBB fertiggestellt. Parallel dazu erarbeitete das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik(BSI) das IT-Sicherheitskonzept für den IVBB. Das Bundeskabinett entschied im März 1996, Ausbau und Betrieb des dauerhaften, breitbandigen IVBB aus dem bestehenden BBN gemeinsam mit der Deutschen Telekom AG weiterzuentwickeln. Ein unabhängiges Ingenieurbüro sollte den Aufbau begleiten.

Im Oktober 1996 erhielt das Beratungsunternehmen Gora, Hecken & Partner (GHP) mit seiner Partnerfirma TEKO Ingenieurbüro nach einer Ausschreibung den Auftrag zur Erarbeitung des Realisierungskonzepts und zur Überwachung und Betreuung der Arbeiten zu dessen Umsetzung. Das Konzept wurde im Juni 1997 vorgelegt und mit den obersten Bundesbehörden abgestimmt. Am 05. Januar 1998 unterzeichneten BMI und DeTeSystem Deutsche Telekom Systemlösungen GmbH den IVBB-Vertrag. Der Vertrag hat eine Laufzeit von

mindestens 10 Jahren (bis Ende 2008) mit einem einmaligen vorzeitigen Kündigungsrecht zum Ende 2003.

Zu den im BBN angebotenen ISDN-Diensten (Telefonie, Telefax) kamen im Laufe der Zeit weitere hinzu, insbesondere die elektronische Post (E-Mail). 1997

wurden ein gemeinsames Intranet (IVBB-Intranet) und ein zentraler Internetzugang für alle IVBB-Nutzer eingerichtet

(IP-Backbone). Eine zentrale Firewall schützt den Übergang zwischen den Netzen der Nutzer, dem IVBB-Intranet und dem Internet. Der IP-Backbone hat sich zu einem äußerst wichtigen Baustein des gesamten IVBB entwickelt: Die Bedeutung des gemeinsamen Intranet und des Internetzugangs nimmt ständig zu. Heute wird eine Vielzahl weiterer IP basierter Dienste über den IP-Backbone abgewickelt. Modellvorhaben, insbesondere die vom BMBF geförderten POLIKOM-Projekte, ermöglichten erste Erfahrungen bei der Einführung und Nutzung neuer innovativer Technologien. Bei Inbetriebnahme des breitbandigen IVBB-Netzes wurden die Dienste der IVBB-Einstiegslösung überführt (Überleitdienste) und bilden zusammen mit neuen Diensten die „Startdienste“ ; das BBN wurde abgeschaltet.

3. Projektbeteiligte

Die Koordinierungs- und Beratungsstelle der Bundesregierung für Informationstechnik in der Bundesverwaltung im Bundesministerium des Innern (KBSt) leitet die Planung und Realisierung des IVBB.

Die Abstimmungen mit den IVBB-Nutzern erfolgen im "Interministeriellen Koordinierungsausschuss für Informationstechnik in der Bundesverwaltung (IMKA)". Seit kurzem gibt es zusätzlich den Steuerungsausschuss IVBB. Er nimmt die Aufgaben des gemäß IVBB-Vertrag vorgesehenen Nutzerbeirats wahr, über den die Wünsche der Nutzer bezüglich Betrieb und Diensteangebot einfließen.

Eine vom Bundesinnenminister berufene Expertenkommission IVBB (9 Mitglieder aus Industrie, Wissenschaft und Verwaltung) begleitete bis zum Wirkbetriebsbeginn die Arbeiten zum Aufbau des IVBB durch sachverständige Begutachtung sowie durch Anregungen und Vorschläge.

Das BSI ist zum Thema Sicherheit (im weitesten Sinne) in das Projekt eingebunden und stellt insbesondere die Umsetzung und laufende Fortschreibung des IT-Sicherheitskonzepts sicher. Das unabhängige Beratungsunternehmen Gora, Hecken & Partner und ihre Partnerfirma TEKO Ingenieurbüro überwachen und betreuen die Arbeiten zur Umsetzung des Realisierungskonzeptes. KBSt, BSI, GHP und TEKO nehmen gemeinsam die vielfältigen Aufgaben der Auftraggeberseite im täglichen Projektgeschäft wahr.

Die DeTeSystem als Vertragspartner des BMI und andere beteiligte Stellen der Deutschen Telekom realisieren und betreiben den IVBB.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Darüber hinaus gibt es viele weitere Beteiligte, z. B. Lieferanten der Telekom oder Behörden und Firmen, die in zahlreichen Teilprojekten Dienste und Anwendungen konzipieren, erproben oder betreiben.

4. Der breitbandige IVBB: im Wirkbetrieb seit Januar 1999

Im Januar 1999 und damit rechtzeitig vor Beginn der Umzugsaktivitäten hat der IVBB Wirkbetrieb begonnen. Grundlage ist ein separates, leistungsfähiges und zukunftssicheres breitbandiges Netz auf Basis der Synchronen Digitalen Hierarchie (SDH) mit hoher Verfügbarkeit. Die Nutzer sind über den sogenannten Behörden Network Terminator (BNT) mit einer Bandbreite von 188 Mbit/s angeschlossen (A-Liegenschaften). Häuser mit geringerem Bandbreitenbedarf (Außenstellen, nachgeordnete Bundesbehörden) werden über S2M-Schnittstellen (Bandbreite 2 Mbit/s) angebunden (B-Liegenschaften). Insgesamt werden ca. 30 000 Teilnehmer den IVBB nutzen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Seit 1998 werden die Liegenschaften angeschlossen. Im August 1998 begann der Probebetrieb. Nach Abschluss des Berlin-Umzugs werden rund 200 Liegenschaften vom IVBB bedient.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Der IVBB ist über die gemeinsame einheitliche Vorwahl 01888 aus dem öffentlichen Netz erreichbar. Über diese kann auch in das öffentliche Netz telefoniert werden („Break-out- Verkehr“ ); die Firmen DeTeSystem und MCI WorldCom sind als Ergebnis einer Ausschreibung mit dem Verbindungsnetzbetrieb beauftragt.

Die hohen Anforderungen an die Verfügbarkeit, Vertraulichkeit und Integrität der Kommunikation werden durch entsprechende Sicherheitsmaßnahmen erfüllt. Die Kommunikation im IVBB erfolgt grundsätzlich verschlüsselt. Wenn technisch möglich und wirtschaftlich vertretbar, soll Ende-zu-Ende-Sicherheit auf Anwendungsebene erreicht werden, z. B. für den elektronischen Dokumentenaustausch.

5. Anbindung über Behörden Network Terminator (BNT)

Berlin und Bonn werden durch Trunks mit einer Übertragungsrate von 2,5 Gbit/s verbunden. Innerhalb der beiden Städte wurden SDH-Ringe mit jeweils 622 Mbit/s errichtet; an einen Ring sind jeweils maximal drei Lokationen angeschlossen.

Der hausseitige physikalische Zugang zum IVBB-Transportnetz ist der Behörden Network Terminator (BNT). Er wird technisch in Form eines Add-Drop-Multiplexers (ADM) und ggf. eines Terminalmultiplexers (TM) realisiert und unterliegt dem IVBB-Netzmanagement. Der BNT wird den Häusern mit einer Schnittstellen-Basiskonfiguration vom IVBB bereitgestellt, die bedarfsgerecht angepasst werden kann.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

6. Dienste und Anwendungen im IVBB

Mit dem Projektfortschritt nimmt die Bedeutung der Dienste und Anwendungen im IVBB ständig zu. Nur wenn diese von den Teilnehmern genutzt werden und Akzeptanz finden, kann der IVBB seine Ziele erreichen.

Folgende Dienste befinden sich zur Zeit im sogenannten IVBB-Warenkorb:

[...]

Ende der Leseprobe aus 24 Seiten

Details

Titel
Der Informationsverbund Berlin-Bonn (IVBB). Ein Schlüssel zur Modernisierung der Verwaltung
Untertitel
Stand 2002
Veranstaltung
Weltinformationssystem und Satelliten
Note
1.0
Autor
Jahr
2002
Seiten
24
Katalognummer
V3459
ISBN (eBook)
9783638121262
ISBN (Buch)
9783668105232
Dateigröße
1519 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Glasfasernetz der Regierung zwischen Berlin und Bonn. 800 KB
Schlagworte
Glasfasernetz
Arbeit zitieren
David Wagner (Autor:in), 2002, Der Informationsverbund Berlin-Bonn (IVBB). Ein Schlüssel zur Modernisierung der Verwaltung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/3459

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