Miniimplantate im zahnlosen Unterkiefer zur Verankerung einer Vollprothese


Masterarbeit, 2016

37 Seiten, Note: A 1,2


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Material und Methoden
2.1 Suchstrategie und Suchkriterien
2.2 Datenanalyse
2.3 Relevante Studien
2.4 In die Untersuchung nicht einbezogene Artikel

3 Ergebnisse
3.1 Studiendauer, Anzahl der Probanden und der gesetzten Miniimplantate
3.2 Survivalraten für Miniimplantate im zahnlosen Unterkiefer
3.2.1 Welchen Einfluss haben die unterschiedlichen Implantatlängen auf die Survivalrate?
3.3 Welchen Einfluss hat die Position im Unterkiefer anterior oder posterior auf die Survivalrate?
3.4 Welchen Einfluss hat die Anzahl der im Unterkiefer gesetzten Implantate auf die Survivalrate?
3.5 Welchen Einfluss hat der Implantatdurchmesser auf die Survivalrate?
3.6 Welchen Einfluss hat die Belastungsart auf die Survivalrate?
3.7 Welchen Einfluss hat das chirurgische Verfahren auf die Survivalrate?

4 Diskussion

5 Literaturverzeichnis

6 Abbildungsverzeichnis

7 Tabellenverzeichnis

Zusammenfassung

Wissenschaftliche Fragestellung:

Miniimplantate im zahnlosen Unterkiefer zur Verankerung einer Vollprothese: Welchen Einfluss haben Implantatlänge, Implantatdurchmesser, Imlantatposition, das chirurgische Verfahren und der Belastungszeitpunkt auf die Survivalrate?

Material und Methoden:

Verwendet wurde die englisch sprachige Suchmaschine PubMed um Artikel bis Dezember 2015 zu durchsuchen. Die Suche wurde nicht durch das Publikationsdatum eingeschränkt.

Die Suche wurde sowohl mit Suchbegriffen als auch mit Schlagwörtern durchgeführt.

Die Suchbegriffe waren „mini dental implants“, „narrow diameter implants“ und „small diameter implants“ , ergänzt wurde die Suche noch mit den Begriffen „edentulous“, „overdenture“ und „mandible“.

Ergebnisse:

Ein Zusammenhang zwischen Implantatlänge, Diameter, Position im Unterkiefer, Anzahl der gesetzten Implantate, chirurgischem Verfahren und der Survivalrate konnte nicht gezeigt werden. Tendenziell schneiden kurze Implantate am schlechtesten ab.

Schlussfolgerungen:

Bisherige Studien betrachteten einige wenige Probanden oder wiesen einen kurzen Beobachtungszeitraum auf. Praktisch in allen Studien wurden verschieden lange Implantate benutzt, ohne dies dann später in der Verlustanalyse zu berücksichtigen. Dies erschwerte einen Vergleich und damit auch die Aussagekraft.

Wünschenswert wären prospektive Studien mit mehr Probanden über einen längeren Beobachtungszeitraum als 1 Jahr, um die tatsächlichen Survivalraten mittelfristig oder sogar langfristig beurteilen zu können.

Schlüsselwörter: Miniimplantate, Implantatüberleben, zahnloser Unterkiefer

1 Einleitung

Standardimplantate stoßen im Unterkiefer besonders bei den Patienten an ihre Grenzen, die Implantate am meisten benötigen. Zahnlose Patienten mit schmalem Kieferkamm, aufgrund des Alters oft mit erhöhtem allgemeinmedizinischen Risiko, wünschen sich eine Verbesserung des Halts ihrer Totalprothese im Unterkiefer.

Aufgrund der geringen Retentionsmöglichkeiten im zahnlosen insbesondere atrophieren Unterkiefer stellt eine rein schleimhautgetragene Prothese keinen adäquaten Ersatz der verlorenen Zähne dar.

Miniimplantate bieten hier eine Alternative zu Standardimplantaten, um diesen Verlust an Lebensqualität wiederherzustellen.

Miniimplantate weisen einen Durchmesser von 1,8 mm bis 2,9 mm auf, sind zumeist einteilig, und werden dadurch sofort belastet (Huemer 2013). Durch ihre geringere Dimension ermöglichen sie auch die Implantation im atrophierten Kiefer meist ohne aufwendige Knochenaugmentation (Esposito 2009).

Da meistens ein minimal invasiver Eingriff ohne Lappenpräparation möglich ist, und die Einteiligkeit kein weiteres chirurgisches Freilegen erfordert, ist die Behandlung für den Patienten schonender (Mundt 2014). Dadurch wird auch eine Behandlung von ängstlichen Patienten oder Patienten mit reduziertem Allgemeinzustand ermöglicht.

Die fehlende Augmentation und die Einfachheit der Behandlung verringern die Kosten und verkürzen die Behandlungsdauer (Elsyad 2013, Jofre 2010).

Die Kugelknopfanker sind prothetisch einfach zu versorgen. Der Gummi-O-Ring kann mit geringem Aufwand ausgetauscht werden und ist das einzige Verschleißteil, da dieser den Kontakt zwischen Implantat und Prothese darstellt (Chung 2012).

Die geringe Dimensionierung des Matrizen-Patrizen-Systems ermöglicht den einfachen Umbau einer vorhandenen Totalprothese. Der Aufwand der prothetischen Nachsorge erweist sich mit Bruchreparaturen, Unterfütterungen und Austausch der Matrizen als gering.

Demgegenüber stehen verminderte mechanische Eigenschaften, wie eine verringerte Bruchfestigkeit, die bei falscher Handhabung bereits zum intraoperativen Bruch führen kann. Der verringerte Durchmesser führt zu einer erhöhten Belastung der Kortikalis im Vergleich zu Standartimplantaten (Bourauel 2012). „Dies könnte zu progredientem periimplantären Knochenverlust mit konsekutivem Implantatverlust führen.“ (Schiegnitz 2013)

Das minimalinvasive chirurgische Vorgehen ohne Flap und Augmentation erscheint vor allem für Anfänger einfach. Dabei muss bei jedem Patienten das Bohrprotokoll individuell angepasst werden (Shatkin 2007).

Vor allem die initiale Pilotbohrung scheint entscheidend und muss vom Behandler subjektiv aufgrund der vermuteten Knochendichte eingeschätzt werden. Dabei entspricht die erfolgreiche Anwendung einer Lernkurve (Huemer 2013), was von Anfängern nicht unterschätzt werden sollte.

Malo stellt in seiner Studie die These auf, dass bei erfahrenen Chirurgen die Survivalrate der Implantate höher sei als bei den unerfahrenen (Malo 2011). Schiegnitz spricht davon, dass Miniimplantate „im chirurgischen Handling prinzipiell anspruchsvoller sind und für die sichere Anwendung eine gewisse Routine erfordern.“ (Schiegnitz 2013)

Implantate mit einem Standarddurchmesser erreichen sehr gute Survival- und Erfolgsraten (Laurell 2011). Werden Augmentationsverfahren benötigt, werden diese Ergebnisse nicht mehr erreicht (Eposito 2009).

Daher stellt sich die Frage, ob stattdessen nicht Miniimplantate eine Alternative im zahnlosen Unterkiefer darstellen könnten, und welche Faktoren den Erfolg/ die Survivalrate dieser beeinflussen.

Deshalb sollen in dieser Studie der Einfluss der Implantatlänge, die Anzahl der gesetzten Implantate, die Position der gesetzten Implantate anterior oder posterior, das angewendete chirurgische Verfahren, der Zeitpunkt der Belastung und der Einfluss des Durchmessers auf die Survivalrate untersucht werden.

2 Material und Methoden

2.1 Suchstrategie und Suchkriterien

Verwendet wurde die englisch sprachige Suchmaschine PubMed um Artikel bis Dezember 2015 zu durchsuchen. Die Suche wurde nicht durch das Publikationsdatum eingeschränkt.

Die Suche wurde sowohl mit Suchbegriffen als auch mit Schlagwörtern durchgeführt.

Die Suchbegriffe waren „mini dental implants“, „narrow diameter implants“ und „small diameter implants“ , ergänzt wurde die Suche noch mit den Begriffen „edentulous“, „overdenture“ und „mandible“.

Zusätzlich zu den Datenbanken wurden die Literaturangabelisten von dort gefundenen Artikeln, Fallvorstellungen und Reviews zu dieser Thematik nach relevanten Artikeln durchsucht.

Es wurden nur randomisierte kontrollierte, prospektive und retrospektive Studien eingeschlossen, die Implantate mit einem Durchmesser kleiner als 3 mm ausschließlich im zahnlosen Unterkiefer berücksichtigten.

Patientenfälle, Reviews, nicht klinische Studien und Manuals wurden nicht berücksichtigt.

Desweiteren wurden Artikel, in denen zwischen Unterkiefer und Oberkiefer nicht getrennt voneinander betrachtet wurde, ausgeschlossen.

2.2 Datenanalyse

Die Artikel wurden nach folgenden Variablen durchsucht:

Studientyp, Dauer der Studie, Veröffentlichungsjahr der Studie, Implantatmarke und Implantatoberfläche, Implantatposition im Unterkiefer, Anzahl pro Unterkiefer, Anzahl der Probanden, Anzahl der Implantate gesamt, Implantatverluste, Implantatbrüche, Sofortbelastung oder frühe Belastung, OP Typ flapless oder flap und die Survivalrate.

Nach diesen Suchkriterien wurden 14 Studien berücksichtigt.

2.3 Relevante Studien

Lediglich 14 Literaturquellen erwiesen sich als themenrelevant. Andere durch die Literaturrecherche gefundenen Quellen differenzierten nicht zwischen im Oberkiefer und Unterkiefer gesetzten Implantaten, oder befassten sich ein- oder ausschließlich mit festsitzendem Zahnersatz. 5 Studien waren retrospektiv Ahn et al. (2004), Bulard et al. (2005), Cho et al. (2007), Griffitts et al. (2005), Mundt et al. (2014/2013), 7 prospektiv Brandt et al. (2012), Catalan et al. (2015), Elsyad et al. (2011), Maryod et al. (2014), Morneburg et Proschel (2008), Preoteasa et al. (2014) und Scepanovic et al. (2013). Lediglich 2 Studien waren randomisiert durchgeführt: Jofre et al. (2010) und Souza et al. (2015).

Tabelle 1: In die Untersuchung einbezogene Studien

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2.4 In die Untersuchung nicht einbezogene Artikel

6 Reviews zur Thematik wurden bei der Datenerhebung ausgeschlossen.

Tabelle 2: Reviews, die nicht in die Untersuchung einbezogen wurden

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

3 Artikel über Fallpräsentationen wurden ebenfalls nicht zur Datenanalyse herbeigezogen.

Tabelle 3: Fallpräsentationen, die nicht in die Untersuchung einbezogen wurden

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

4 weitere Artikel beschäftigen sich mit Miniimplantaten im Ober- und Unterkiefer ohne die Ergebnisse weiter zwischen den Kiefern zu differenzieren.

Tabelle 4: Artikel, die nicht einbezogen wurden, da sie nicht zwischen Ober- und Unterkiefer differenzierten

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

3 Ergebnisse

3.1 Studiendauer, Anzahl der Probanden und der gesetzten Miniimplantate

Der Studienzeitraum lag zwischen 12 Wochen und 8 Jahren. Die Autoren Ahn et al (2004) betrachteten mitunter sehr kurze Verweildauern von im Durchschnitt 21 Wochen während Catalan et al. (2015) über einen Beobachtungszeitraum von 7 Jahre blicken. Griffitts et al. (2005) betrachtete über einen Zeitraum von lediglich 5 Monaten, Souza et al. (2015) und Scepanovic et al. (2013) über ein Jahr, Cho et al. (2007) 14 bis 36 Monate (22 im Durchschnitt), Brandt et al. (2012) und Jofre et al. (2010) über 2 Jahre, Elsyad et al. (2011), Maryod et al. (2014), Preoteasa et al. (2014) über 3 Jahre, Mundt et al. (2014/2013) über 4 Jahre, Morneburg and Proschel (2008) über 6 Jahre, Bulard et al. (2005) einen Zeitraum von 4 Monaten bis zu 8 Jahren, wobei die meisten über mehr als 2 Jahre.

Im Durchschnitt wurde die Verweildauer über einen Zeitraum von insgesamt 2,6 Jahren betrachtet.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Fig. 1: Beobachtungszeitraum untersuchten Studien

Die Anzahl der Probanden lag zwischen 7 bei Catalan et al (2015) und 95 bei Mundt et al. (2014). Brandt et al. (2012) unterscheiden ihre Probanden zwischen Rauchern (7) und Nichtrauchern (20). Desweiteren lag die Anzahl der Probanden bei Cho et al. (2007) 10, Elsyad et al. (2011) 28, Griffitts et al. (2005) 24, Jofre et al. (2010) 45, Maryod et al. (2014) 30, Morneburg et Proschel (2008) 67, Preoteasa et al. (2014) 16, Souza et al. (2015) 80 und Scepanovic et al. (2013) 30.

[...]

Ende der Leseprobe aus 37 Seiten

Details

Titel
Miniimplantate im zahnlosen Unterkiefer zur Verankerung einer Vollprothese
Note
A 1,2
Autor
Jahr
2016
Seiten
37
Katalognummer
V345475
ISBN (eBook)
9783668356023
ISBN (Buch)
9783668356030
Dateigröße
819 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Masterarbeit zur Erlangung des Master of Science in Implantology and Dental Surgery
Schlagworte
Miniimplantate, zahnloser Unterkiefer
Arbeit zitieren
Dr. med. dent. Michael Ritteser (Autor:in), 2016, Miniimplantate im zahnlosen Unterkiefer zur Verankerung einer Vollprothese, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/345475

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