Funktion der Schilddrüse. Über- und Unterfunktion

Ablauf, Ursachen und Symptome der Erkrankung


Facharbeit (Schule), 2014

13 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhalt

1. Einleitung
1.1 Hinführung zum Thema
1.2 Darstellung des Themas und der Zielvorstellung

2. Hauptteil
2.1 Lage und Aufbau der Schilddrüse
2.2 Histologie

3. Hormone
3.1 Bildung der Schilddrüsenhormone
3.2 Wirkung der Schilddrüsenhormone

4. Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)
4.1 Anzeichen und Symptome
4.2 Diagnose

5. Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)
5.1 Anzeichen und Symptome
5.2 Diagnose

6. Schluss

7. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

1.1 Hinführung zum Thema

Der Mensch besteht auf seiner Mikroebene aus vielen verschiedenen, zusammenhängenden Funktionssystemen, die bei einem gesunden Menschen naturgegeben in einem perfekten Zusammenspiel, in einem perfekten Gleichgewicht, auf der Makroebene, die perfekte Gesamtheit bilden: den menschlichen Organismus.

Wenn unser menschliches Dasein auf einer derartig empfindlichen Waage im Gleichgewicht gehalten wird, ist es offenkundig, welche Konsequenzen eine minimale Schwankung aus dieser Balance für uns haben kann.

Das Hormonsystem, das im Regelkreis funktioniert, ist eines der Funktionssysteme, dem im menschlichen Körper bei der Aufrechterhaltung dieses Gleichgewichts eine enorme Bedeutung zukommt. Dieses System erfüllt nämlich viele verschiedene Funktionen. Auf der einen Seite reguliert es den Stoffwechsel und steuert den Energieverbrauch des Körpers. Auf der anderen Seite beeinflusst es ein weiteres wichtiges Funktionssystem, das sogenannte zentrale Nervensystem und ebenso auch die Körpertemperatur. Außerdem reguliert es den Kalziumhaushalt im Körper. Kurzum das Hormonsystem, das unter anderem überwiegend von der Schilddrüse reguliert wird, leistet vielfältige essenzielle Aufgaben.

Da das Hormonsystem, genauer die Schilddrüse, eine derartig wichtige Rolle für den menschlichen Organismus darstellt, widmet sich die vorliegende Arbeit der Fragestellung, welche Auswirkungen eine Über- bzw. Unterfunktion der Hormonregulator „Schilddrüse“ auf das Gesamtgleichgewicht des menschlichen Körpers hat.

1.2 Darstellung des Themas und der Zielvorstellung

Um verstehen zu können, wie das Hormonsystem von der Schilddrüse reguliert wird, erscheint es sinnvoll, zunächst den Aufbau der Schilddrüse und Hormone im Allgemeinen zu definieren, um darauf aufbauend die Schilddrüsenüber- und Unterfunktion in ihrem Ablauf, ihre Auswirkungen, Ursachen und Diagnoseformen näher zu erläutern.

2. Hauptteil

2.1 Lage und Aufbau der Schilddrüse

Die Schilddrüse (Grandula (=Drüse) thyreoidea) liegt an der Luftröhre unterhalb des Kehlkopfes im mittleren bis unteren Drittel des vorderen Halsabschnitts. Sie umgreift die Luftröhre mit einem rechten und einem linken Lappen (Lobus dexter und Lobus sinister), die in der Mitte durch eine Gewebebrücke (Isthmus) miteinander verbunden sind. Auf den Schilddrüsenlappen liegen vier (oder mehr) linsengroße „Knötchen“, die Nebenschilddrüsen. Sie sind ebenfalls Hormondrüsen. Die Schilddrüse hat die Form eines Schmetterlings und ist weder zu sehen noch zu tasten (bei intakter Schilddrüse).[1]

2.2 Histologie

Eine Besonderheit des Schilddrüsengewebes ist, dass es aus Schilddrüsenfollikel (lateinisch `folliculus` Bläschen) besteht. Die Bläschen bzw. Follikel werden durch die Schilddrüsenhormone T3, T4 (s. Seite 5) und Follikelepithelzellen oder auch Thyreozyten genannt, gebildet. Die einschichtig angeordneten Zellen (Epithel (=mehrlagige Zellschichten) umschließen den Innenraum (das Lumen (=lichte Weite)) der Follikel. Die Form der Follikel ist oval und der Durchmesser liegt zwischen 50 und 200 µm. Desweitern gibt es innerhalb des Follikellumens das Protein Thyreoglobulin.[2]

[Das] „Thyreoglobulin besteht aus langen Ketten mit Thyroxin- und Trijodthyronin [wichtige Schilddrüsenhormone] Resten, aus denen […] Schildrüsenhormone abgespalten und freigesetzt werden“.[3]

Die Thyreozyten (Follikelepithel) umhüllen das Kolloid. In dem Kolloid befindet sich der Speicherstoff für die Schilddrüsenhormone, das Thyreoglobulin.[4] Der Funktionszustand der Gewebe bestimmt die Menge des Kolloids und die Form der Follikel. Eine hohe Anzahl von Kolloiden und ein flaches Epithel zeigen ein inaktives Stadium der Zelle an.[5]

3. Hormone

Die Botenstoffe, sogenannte Hormone, übermitteln Signale im Körper. Sie transportieren wichtige Informationen von einem Organ oder einem Gewebe zum anderen. Unter anderem werden durch das Nervensystem Befehle in Form von Nervenimpulse vermittelt.

Durch die hormonaktiven Drüsen wie z.B. die Schild- oder Bauchspeicheldrüse erfolgt die Hormonausschüttung in die Blutbahn. Nach der Verteilung der Hormone in die Blutbahn, steuern die Botenstoffe den Kreislauf, den Stoffwechsel, die Atmung, die Ernährung, die Körpertemperatur sowie unseren Salz- und Wasserhaushalt.

So können außerdem Zellen, die sich extern der hormonaktiven Drüsen befinden, Hormone bilden und diese an das umgebende Gewebe abgeben.[6]

Das gesamte Hormonsystem wird von der Steuerzentrale, dem Gehirn, reguliert. Die Interdependenz zwischen den Hormonen sorgt für eine koordinierte Intakthaltung des Körpers.[7]

3.1 Bildung der Schilddrüsenhormone

Die Hauptaufgabe der Schilddrüse ist die Bildung der Schilddrüsenhormone, Trijodthyronin (T3) Tetrajodthyronin (T4/Thyroxin) und Calcitonin. Das Gehirn, genauer die Hypophyse, ist die Steuerungszentrale, die die Freisetzung der Hormone reguliert.[8] Durch die Bildung der Freisetzungshormone, Thyreotropin-Releasing-Hormon (TRH/Peptidhormone), im Hypothalamus (Teil des Zwischenhirns) wird die Botschaft zur Anregung der Schilddrüse für die Hormonbildung weitergeleitet. Dies geschieht durch das Hormon TSH (TSH/stimulierendes Hormon).

Nach Erhalt der Hormonbotschaft und mit ausreichend Jod erfolgt die Bildung der Schilddrüsenhormone.[9] Die Jodidaufnahme im Blut ist eine wichtige Voraussetzung für die Schilddrüsenhormonsynthese in den Follikelepithelzellen. Das Jod wird über den Darm aus der Nahrung aufgenommen und gelangt durch den Transportweg, die Resorption („Aufnahmen von flüssigen oder gelöster Stoffe in das Zellinnere“)[10], ins Blut und somit in die Schilddrüse, wo es von den Thyreozyten aufgenommen wird.

Der Eiweißstoff, der sich in dem Follikelinneren (abgewandte Membran) der Schilddrüsenzelle befindet, katalysiert den aktiven Transport von Jodid in die Zelle. Das entstandene Protein bezeichnet man als Natriumjodidsymporter.[11]

Der TSH („fördert die Jodaufnahme in die SD, regt die Hormonsynthese in der Schilddrüse an und sorgt für die Abgabe von T3 und T4 ins Blut“)[12] und das Jodangebot sind ausschlaggebend für die Aktivität des Transportsystems. Schließlich muss nur noch das Jod in die bereits „fertigmontierten“ Rohteile eingebaut werden. Durch verschiedene Zusammenstellung der Jodatome in die bereitstehende Aminosäure Tyrosin entstehen zwei Zwischenprodukte. Wenn nur ein Jodatom in die Aminosäure eingebaut wird, bezeichnet man das Produkt Monojodtyrosin, wenn aber zwei Jodatome eingebaut werden, so entsteht das Produkt Dijodtyrosin. Letzten Endes erfolgt ein letzter Syntheseschritt, die zu den fertigen Produkten, Hormone T3 und T4, führt. Bei der Kopplung von einem Molekül des Monojodtyrosins und dem Molekül Dijodtyrosin bildet sich das Trijodthyronin (T3). Koppeln sich nun aber zwei Moleküle Dijodtyrosin, so bildet sich das Hormon Tetrajodthyronin (T4; auch Thyroxin) aus. Die produzierten Schilddrüsenhormone T3 und T4 werden im Thyreoglobulin gespeichert.[13]

„Wird im Blut mehr Schilddrüsenhormon benötigt, nehmen die Schilddrüsenzellen (Thyreozyten) etwas Thyreoglobulin aus dem Kolloid auf, befreien T3 und T4 aus der Speicherform und geben die freien Hormone ins Blut ab, wo sie allerdings sofort wieder gebunden werden.“

Das Verhältnis der Ausschüttung von T3 und T4 ins Blut beträgt 1:10[14], so ist das „T3 um ein Vielfaches wirksamer als T4 und daher in deutlich niedrigerer Konzentration im Blut vorhanden.“[15]

[...]


[1] Vgl. Mödder 2003, Seite 10, Grassl 2014, Seite 8

[2] Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Schilddr%C3%BCse#Histologie

[3] Zitat: http://flexikon.doccheck.com/de/Thyreoglobulin

[4] Vgl. Mödder 2003, Seite 12

[5] Vgl.http://de.wikipedia.org/wiki/Schilddr%C3%BCse#Histologie

[6] Vgl. Brakebush / Heufelder 2007, Seite 80

[7] Zitat: http://www.internisten-im-netz.de/de_hormone-stoffwechsel_176.html

[8] Vgl. Hehrmann 1998, Seite 24,25 & Brakebush/Heufelder 2007, Seite 82

[9] Vgl. Ebenda

[10] Zitat: TheFreeDictionary.com Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache 2009 Farlex

[11] Vgl. Mödder 2003, Seite 13,14,15 & Brakebusch/Heulfelder 2007, Seite 80 & Fischer 1998 Seite 21

[12] Zitat: Mödder 2003, Seite 18

[13] Vgl. Mödder 2003, Seite 13,14,15 & Brakebusch/Heulfelder 2007, Seite 80 & Fischer 1998 Seite 21 → 3.1 Hormonbildung

[14] Vgl. Brakebusch/Heulfelder 2007, Seite 80

[15] Zitat Mödder 2003, Seite 15

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Funktion der Schilddrüse. Über- und Unterfunktion
Untertitel
Ablauf, Ursachen und Symptome der Erkrankung
Veranstaltung
Biologie
Note
2,3
Autor
Jahr
2014
Seiten
13
Katalognummer
V345289
ISBN (eBook)
9783668390607
ISBN (Buch)
9783668390614
Dateigröße
518 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
funktion, schilddrüse, über-, unterfunktion, ablauf, ursachen, symptome, erkrankung
Arbeit zitieren
Sevim Toker (Autor:in), 2014, Funktion der Schilddrüse. Über- und Unterfunktion, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/345289

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