Adverbialsätze


Unterrichtsentwurf, 1999

18 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhalt

1.Die Unterrichtseinheit - Gliedsätze

2. Adverbialsätze

3. Unmittelbare Unterrichtsvoraussetzungen/ Bedingungsfeldanalyse
Bedingungsfeldanalyse für die 7.Klasse: Folgerungen für den Unterricht

4. Sachanalyse Gliedsätze: Die Adverbialsätze

5. Didaktische Analyse
5.1 Rahmenplan
5.2 Warum sollen sich die Schüler mit dem Thema „Gliedsätze“ befassen?
5.3 Schülerinteressen, Lernschwierigkeiten und methodische Überlegungen
5.4 benötigte Vorkenntnisse

6. Methodische Überlegungen zum Unterrichtsablauf
6.1 Einstieg:
6.2 Darbietung und Bearbeitung des Materials
6.3. Auswertung

7. Geplanter Unterrichtsverlauf

Material 1: Reisebericht aus einer eigenartigen Welt

Material 2 : Wie hängen die Ereignisse in dieser Welt zusammen?

Tafelbild 2:

Mat 2: Lehrerversion

8.Literatur

1.Die Unterrichtseinheit - Gliedsätze

Die Unterrichtsstunde ist für die Klassenstufe 7 am Gymnasium vorgesehen.

In der Unterrichtseinheit „Gliedsätze“ sollen die Schüler lernen, den Aufbau von komplexen Sätzen zu erkennen und die Funktion der unterschiedlichen Gliedsätze zu bestimmen.

Die Schüler sollen Texte als eine Folge von Sätzen mit inhaltlichem Zusammenhang erkennen und Möglichkeiten kennen lernen, die Sätze mit Hilfe von Subjunktionen und Konjunktionen zu strukturieren (vgl. Heringer, H.J.: Lesen Lehren lernen(1988), S. 239).

Das Thema der Unterrichtseinheit ist zwar auf die Subordination von Komplement- und Supplementsätzen begrenzt, dennoch sollte auch Berücksichtigung finden, dass bestimmte Sachzusammenhänge (z.B. Kausalzusammenhänge) sowohl mit Subordinationen, als auch als mit Nominalisierungen oder Koordinationen ausgedrückt werden können.

Dieser Entwurf folgt der Konzeption des Sprachschlüssels für die Klasse 7, die als oberstes Richtziel die erweiterte Kommunikationsfähigkeit der Schüler definiert, ohne dass die Beschäftigung mit Sprache als System mit Formen und Regeln zum Selbstzweck wird.

Gliederung

Die Unterrichtseinheit beginnt mit der Behandlung des Inhaltssatzes mit „dass“ als wichtigster Vertreter der Komplementsätze. Der Komplementsatz ist im Vergleich zu den Supplementsätzen grammatisch viel enger an den Kernsatz gebunden, weil er eine Valenzstelle des Verbs im Trägersatz (Heringer, H.J.: Lesen Lehren lernen (1988), S. 251) besetzt. Daher sollen an ihm auch noch einmal Grundbegriffe wie „Gliedsatz“ oder „Satzgliedstelle“ aufgefrischt bzw. auf einen einheitlichen Stand (7.Klasse!) gebracht werden. Der Zeitbedarf wird infolgedessen mit 2 Stunden relativ hoch angesetzt.

2. Adverbialsätze

Danach folgt die Behandlung der Adverbialsätze (ca. 2 Stunden):

In diesen Stunden sollen die Schüler den Aufbau und die Leistung von Adverbialsätzen untersuchen, sie als Satzglieder erkennen und analysieren und die Arten von Adverbialsätzen unterscheiden und anwenden. Sie sollen ferner die semantische Funktion der Subjunktionen erkennen. Sie sollen anstelle der untergeordneten Adverbialsätze Nominalisierungen oder durch die Wahl von Konjunktionen wie z.B. „deshalb“ oder „daher“ Koordinationen formulieren und die jeweiligen stilistischen Wirkungen einschätzen.

In der letzten Stunde der Unterrichtseinheit sollen ausgehend von Adverbialkonstruktionen mit „damit“ die Infinitivkonstruktionen behandelt werden.

3. Unmittelbare Unterrichtsvoraussetzungen/ Bedingungsfeldanalyse

Bedingungsfeldanalyse für die 7.Klasse: Folgerungen für den Unterricht

Da dieser Entwurf nur zur Übung dient, kann die Bedingungssfeldanalyse nur theoretisch vollzogen werden.

Beachtung müssen Faktoren finden, die den Unterricht beeinflussen können. So sollte darauf geachtet werden, welche Größe die Klasse hat, wie das Klassenzimmer ausgestattet ist und wie sich die Klasse zusammensetzt: Dabei können z.B.. der Anteil von Jungen und Mädchen oder die Anzahl von Schülern ausländischer Herkunft (eventuell Sprachprobleme?)eine Rolle spielen.

Die Stunde soll in einer 7.Klasse gehalten werden. Die LehrerIn sollte also insbesondere am Anfang des Schuljahres damit rechnen, dass die Schüler aus verschiedenen Grundschulen „zusammengewürfelt“ wurden und über recht unterschiedliche Lernstände und Arbeitstechniken verfügen. Dies muss vor allem Berücksichtigung bei dem Einsatz von Sozialformen wie dem Gruppenunterricht finden. Aus meinen Erfahrungen aus dem Unterrichtspraktikum in meinem zweiten Fach Geographie weiß ich zudem, dass das Arbeitstempo beim Erstellen schriftlicher Arbeiten in einer 7.Klasse noch sehr niedrig sein kann.

Ferner sollte auch die Position der geplanten Stunde(n) im Stundenplan beachtet werden: Handelt es sich z.B. um eine Randstunde am Ende eines Tages, werden die Schüler mit hoher Wahrscheinlichkeit tendenziell unkonzentriert oder/und erschöpft sein.

Für den Unterricht bedeutet dies, dass besonderer Wert darauf gelegt werden muss, die Schüler zu motivieren und sie verstärkt aktiv am Unterricht teilnehmen zu lassen.

4. Sachanalyse Gliedsätze: Die Adverbialsätze

Bei den Adverbialsätzen handelt es sich um Nebensätze, die als Supplemente zu dem Hauptsatz stehen (s. Heringer, H.J.: Lesen Lehren lernen (1988), S. 251). Sie werden durch eine Subjunktion eingeleitet, am Ende steht immer die Personalform des Verbs.

Im Vergleich zu den Komplementsätzen werden Adverbialsätze nicht von dem Hauptsatz gefordert, da sie keine Valenzstelle besetzen. Daher erhöht sich die Bedeutung der Subjunktionen, die maßgeblich die semantische Rolle des Adverbialsatzes in Relation zu dem Hauptsatz bestimmen. Als subordinierende Konjunktionen (Subjunktionen) treten auf:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

(vgl. Bury, E.: Grammatik im Überblick, S.110)

Die semantischen Funktionen der verschiedenen Adverbialsätze können verdeutlicht werden, indem man sie durch Nominalphrasen ersetzt: Für Kausalsätze lässt sich die Phrase „Aus diesem Grund“, für Konditionalsätze „unter dieser Bedingung“ usw. einsetzen.

Adverbialsätze können zudem nominalisiert werden (Präposition+Substantiv-/Nominalgruppe).

Er konnte nicht zur Schule kommen, weil er sich verletzt hatte.

- Aus diesem Grund konnte er nicht zur Schule kommen (Nominalphrase)
- Wegen/aufgrund seiner Verletzung konnte er nicht zur Schule kommen. (Nominalisierung)

Der so entstehende Nominalstil weist eine hohe Komprimierung der Sätze auf, hat einen trockenen-offiziellen Klang und wird vornehmlich in der Behörden- oder Gesetzessprache verwendet. Er wirkt unpersönlich und suggeriert Verbindlichkeit.

Obwohl durch die einzelnen Subjunktionen die Qualität der inhaltlichen Beziehung von Träger- und Nebensatz klar vorzugeben scheinen, können sich dort Schwierigkeiten bei der Deutung einstellen, wo einzelne Subjunktionen unterschiedliche Bedeutungszusammenhänge anzeigen können. Siehe dazu: 5.3.

Zur Verdeutlichung der inhaltlichen Zusammenhänge finden sich im Trägersatz oft sogenannte „Vorreiter“:

Trägersatz Nebensatz

immer .…. wenn

damals…..….als.

Als Vorreiter können auch Nominalphrasen eingesetzt werden:

aus dem Grund weil.

Ebenso können Supplementsätze bei Frontstellung im nachfolgenden Trägersatz durch anaphorische Proformen wieder aufgegriffen werden:

Nebensatz Trägersatz

Wenn...dann, so

Obwohl.trotzdem/doch/dennoch

(vgl.: Heringer, H.J.: Lesen Lehren lernen (1988), S. 252-253)

Besonderes Augenmerk muss auf einen Sonderfall der Konditionalsätze gelegt werden: Diese können auch ohne einleitende Subjunktion mit einer finiten Verbform am Beginn stehen. Sie sehen dann wie Fragesätze aus, Haup- und Nebensatz beginnen in diesem Fall beide mit dem finiten Verb.

5. Didaktische Analyse

5.1 Rahmenplan

Die Behandlung von Gliedsätzen, Konjunktionen und der Zeichensetzung zwischen Haupt- und Gliedsätzen wird vom Rahmenplan Deutsch für die 7.Klasse explizit vorgeschrieben. Die Schüler sollen die „Grundelemente der Grammatik kennen, terminologisch und funktionsgerecht gebrauchen“ sowie die Grundregeln der Zeichensetzung und Rechtschreibung kennen und sicher anwenden.

Welche Lehrmethoden die LehrerIn anwendet oder wie sie die Lehre der Grammatik/Zeichensetzung in den übrigen Unterricht eingliedert, wird dabei ihrem Ermessen überlassen. Allerdings wird in den allgemeinen Hinweisen zum Aufbau des Rahmenplans betont, dass ohne ständige Übung, Festigung und Systematisierung das Ziel des Deutschunterrichts, eine angemessene Sprachbeherrschung zu sichern, nicht erreicht werden kann. Mündlicher und schriftlicher Sprachgebrauch sollen gleichermaßen berücksichtigt werden.

[...]

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Adverbialsätze
Hochschule
Freie Universität Berlin  (Zentralinstitut für Fachdidaktiken)
Veranstaltung
Theorie und Praxis der Unterrichtsplanung im Fach Deutsch
Note
1,3
Autor
Jahr
1999
Seiten
18
Katalognummer
V34457
ISBN (eBook)
9783638346696
Dateigröße
465 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Mit Schüler-/Lehrermaterial und Tafelbild
Schlagworte
Adverbialsätze, Theorie, Unterrichtsplanung, Fach, Deutsch
Arbeit zitieren
Andreas Steiner (Autor:in), 1999, Adverbialsätze, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/34457

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Titel: Adverbialsätze



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